Vielen Dank, Peter Pank - Klaus N. Frick - E-Book

Vielen Dank, Peter Pank E-Book

Klaus N. Frick

4,8

Beschreibung

"Eine subkulturelle Zeitreise in das Jahr 1986. Klaus N. Frick, "vielleicht der bekannteste und sicher einer der amüsantesten Schreiber der deutschen Punk-Szene" (Flight 13), erzählt die Geschichte eines Kleinstadt-Punks zwischen Trinken, Trampen, Schnorren, Demos und jeder Menge anderer derber Späße und stressiger Situationen. Urspünglich im ZAP erschienen, hier erstmals gesammelt als Buch."... eine ebenso unterhaltsame wie authentische Darstellung des Daseins und Lebensgefühls der Punkbewegung in Deutschland zwischen 1977 und 1986. Gelungen, etwas derb und auch im Lektorat etwas punkig." Arne Rauscher, in : ekz-informationsdienst (Einkaufszentrale der Bibliotheken)

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 397

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,8 (18 Bewertungen)
14
4
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Klaus N. Frick:Vielen Dank, Peter Pank

 

 

 

© 2005 Archiv der Jugendkulturen Verlag KG, Berlinin Zusammenarbeit mit dem Verlag Thomas TilsnerAlle Rechte vorbehalten

Herausgeber:

Klaus Farin für das Archiv der Jugendkulturen e.V

Fidicinstr. 3

10965 Berlin

Tel.: 030/694 29 34

Fax: 030/691 30 16

www.jugendkulturen.de

Gestaltung:

Sebastian Schmidt, Berlin

Druck:

werbeproduktion bucher

www.wpb-berlin.de

Vertrieb für den Buchhandel:

Bugrim/Verlag Thomas Tilsner

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme

Der Titeldatensatz für diese Publikation

ist bei der Deutschen Bibliothek erhältlich

ISBN Print: 3-86546-037-2

ISBN E-Book: 978-3-943612-09-7

ISSN 1439-4316 (Archiv der Jugendkulturen)

Peter Pank

Klaus N. Frick:Vielen Dank, Peter Pank

1.

Das dauernde Dröhnen nervte, es fräste sich in meine Gehörgänge und zermürbte mein Hirn. Mit einem Ruck riß ich die Augen auf, stöhnte kurz. Mein Kopf schmerzte, alles um mich herum schien zu kreisen, tausend grelle Lichter bohrten sich ins Hirn, mein Mund war trocken, und ich hatte das Gefühl, gleich sterben zu müssen. Wieder einmal. Wie so oft in letzter Zeit.

Ich schloß die Augen, versuchte einfach weiterzuschlafen. Unmöglich. Das Dröhnen blieb; es war unrhythmisch, ich konnte es nicht genau einplanen: Mal war es lauter, mal leiser, mal rauschte es vorbei, mal rumpelte es geradezu. Da konnte ich nicht länger schlafen, so gerne ich es getan hätte. Einfach wegschlafen, weg von dem Dröhnen, weg von den Kopfschmerzen, weg von der Feuchtigkeit. Feuchtigkeit? Was zum Teufel war los? Ich wußte es nicht, und mir wurde auf einmal klar, daß ich mit geschlossenen Augen nicht herauskriegen konnte, was eigentlich mit mir geschehen war.

Erneut öffnete ich die Augen, wurde so langsam richtig wach. Ich lag auf dem Rücken, wie ich jetzt bemerkte; auf feuchtem Untergrund, denn meine Hose fühlte sich an, als hätte ich hineingepißt. Jetzt war mir auch klar, woher das feuchte Gefühl kam. Erleichtert rief ich mir ins Bewußtsein, daß es schlimmer hätte sein können.

Über mir war es hellgrau: ein Himmel, über den sich düstere Wolken jagten. Irgendein Instinkt sagte mir, daß es früher Morgen sein mußte; was über mir schimmerte, das war folglich das Morgengrauen. Und ich hatte Kopfschmerzen; damit waren schon zwei wesentliche Eckpunkte meines Problems ausreichend beschrieben. Den dritten konnte ich mir ohne größere Hirnerweichungen zusammenreimen: Das Zauberwort hieß »Alkohol«, mit großer Sicherheit in Verbindung mit dem Wort »zuviel«.

Auf meiner rechten Wange war irgendwas, ich konnte es als Schatten sehen, wenn ich mich anstrengte, und ich hatte zudem ein völlig merkwürdiges Gefühl an genau dieser Stelle. Langsam – verdammt langsam! – bewegte ich meine rechte Hand nach oben. Ich registrierte die schmutzigen Fingernägel, die Killernieten am Armband, den zerfetzten Ärmel der alten Jeansjacke, und dann hatte ich endlich meine Hand nahe genug am Gesicht. Es war anstrengender, als ich gedacht hatte, und fast hätte ich es nicht hinbekommen. Mit einiger Mühe schaffte ich es jedoch, die Hand zielsicher auf die Wange zuzubewegen und diese zu berühren.

Meine Finger packten zu. Es war ein ekelhaftes, ein widerlich-schleimiges Gefühl. Eine Schnecke! Eine gottverdammte, widerliche Nacktschnecke! Das verdammte Vieh war in der Nacht über mein Gesicht gekrochen und hatte sich dort – ausgerechnet dort! – häuslich niedergelassen. Ekel schüttelte mich, fast hätte ich endgültig gekotzt. Wenn ich eines nicht leiden konnte, dann waren es Schnecken, vor allem die ekligen roten und schwarzen Nacktschnecken – ganz zu schweigen von den noch widerlicheren grau-schwarzen Viechern, die aus Kellerlöchern krochen. Mit einer hektischen Handbewegung wischte ich das Tier aus meinem Gesicht.

Da die Hand ohnehin schon in Gesichtsnähe war, fingerte ich kurz an mir herum. Bartstoppeln im Gesicht – also hatte ich mich seit einigen Tagen nicht mehr rasiert. Die Haare hingen eher schlaff herunter; was ehemals halbwegs anständige Spikes gewesen waren, hatte sich in eine miserable Ansammlung von Strähnen verwandelt. Die Haare waren feucht; sicher vom Tau.

Die ersten selbständigen Gedankengänge setzten ein. Wo zum Teufel bin ich? Und wie komme ich eigentlich hierher? Ich lag auf einer Wiese, ich hatte in der Nacht vorher eindeutig gesoffen, und ich hatte dreckige Klamotten an. Es war wieder einmal etwas vorgefallen. Nur was? fragte ich mich selbst mißmutig.

Langsam stemmte ich mich hoch, blickte geradeaus. Direkt vor mir, keine zwei Meter von meinem Gesicht entfernt, war eine Leitplanke, und in genau diesem Moment donnerte ein Lastzug vorbei; rechts von mir lag mein zusammengerollter Schlafsack, immer noch im angerissenen Kunststoffsack, und daneben ein kleiner Rucksack, auf diesem wiederum eine leere Bierdose. Ich war an einer Straße gestrandet; wie ich mein Glück kannte, war es eine Autobahn, irgendwo in der deutschen Pampa.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!