Vielleicht ist alles viel leichter - Ani Mann - E-Book

Vielleicht ist alles viel leichter E-Book

Ani Mann

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Beschreibung

Psychische Verstimmungen oder gar Burn-out haben heutzutage keinen Seltenheitswert mehr und scheinen sich zunehmend als Volkskrankheit zu etablieren. Gestiegene Selbstansprüche, Stress, Druck und Ängste sind oft Auslöser für psychische Disbalancen. In einer Gesellschaft, in der Schwächen nicht gewünscht sind, werden vor allem junge Erwachsene früh mit Druck konfrontiert. Dieses Buch thematisiert die Beeinflussung der eigenen Gedankenwelt auf die Psyche und Gesundheit. Es werden neue Sichtweisen für einen gelasseneren Umgang mit Stressoren aufgezeigt und Anregungen für ein glücklicheres Leben gegeben. Ein hoffnungsgebendes Buch mit Charme für das Leben über das Leben.

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Seitenzahl: 75

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Wenn alles auf einmal anders ist als vorher. Du eine Schwäche und Leere fühlst, die du noch nie zuvor erlebt hast. Dir dein Köper zeigt, bis hier her und nicht weiter. Sogar das Selbstverständlichste der Welt wie das Schlafen zum Schwersten wird. Und dir nur noch eine Frage bleibt. Wozu das alles?

Eines ist klar, wenn du an diesem Punkt angelangt bist und dich fragst: „Wozu aufstehen? Wozu Alltag? Wozu leben?“ , dann bist du ein Mensch, der viel im Leben nachdenkt oder zumindest mehr vom Leben erwartet als das Bisherige. Und indem du dir diese Frage überhaupt stellst, hast du einigen Menschen etwas voraus. Du machst dir Gedanken über den Sinn und hast Ziele im Leben.

Aber genau diese Ziele können es uns manchmal auch schwer machen. Wenn sie unendlich weit weg erscheinen. Du alles gibst, aber deinen Zielen nicht näher kommst. Das Leben dir nur NEIN zuzuschreien scheint und du nicht weißt, wie du es in ein JA umwandeln kannst. Und genau darin besteht deine Chance. Denn gerade so ein Tief kann dir die Kraft geben, höher zu kommen als je zuvor und dir die Dinge im Leben aufzeigen, die wirklich zählen.

Dieses Buch verdeutlicht die Folgen der derzeit allgegenwärtigen Optimierungsmentalität und der ‘immer höher, weiter, schneller Moral‘ für unser Denken und unsere Gesundheit. Es wird besonders auf Druck, Sinn und Ängste vor der Zukunft eingegangen und Anregungen für einen positiven Umgang mit diesen Themen gegeben.

Es ist möglich.

Inhaltsverzeichnis

So real ist die Realität

Marionette oder Mensch?

Haltestelle gesucht!

Die Qual der Wahl – Medikamente als Lösung?

Es drückt gewaltig!

Wie unsere Gedanken uns bestimmen

Finde dich – heile dich – und hör auf zu kämpfen

Gib alles, aber bitte nicht zu viel

Schwäche als Kompetenz

Angst vor der Angst

Wenn der Aus-Knopf klemmt – und das Normalste der Welt zum Schwersten wird

Im Hier sein

Eine Frage des Sinns

Instinkt ist ALLES

Einmal Leben bitte

1. So real ist die Realität

Es ist, wie es ist.

„Ruhen Sie sich erst mal ein paar Tage aus und dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus“ , klang es mir mit beruhigender Stimme entgegen. Mein Hausarzt ist ein guter Arzt, sehr engagiert und am Patienten interessiert. Ok, die stundenlangen Wartezeiten, die wir uns mit niesenden und hustenden Mitwartenden vergnügen dürfen, nerven gewaltig und lassen schon ein gesundes Gemüt kränkeln. Ja, und auch eine Blutabnahme ist natürlich nicht das Nonplusultra unter den Arztbesuchen. Dennoch mag ich meinen Arzt. Und das nicht zuletzt, weil er einen krankschreiben kann. Es ist einfach ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass mit einem alles in Ordnung ist. Wenn der Arzt1 dann diesen Zaubersatz auspackt, können wir beruhigt nach Hause gehen, ein Bad nehmen und denken: „Ja, morgen sieht die Welt schon ganz anders aus“.

Doch was ist, wenn die Welt nicht anders aussieht? Wenn sie genauso oder gar immer schlimmer wird? Was ist, wenn der gute Arzt kein Recht behält? In den meisten Fällen läuft es doch so: Wir gehen mit der Erwartung auf eine Diagnose und vielleicht Krankschreibung zum Arzt unseres Vertrauens und anschließend mit dem voraussichtlich ausgestellten Rezept in die Apotheke, um uns irgendeine Medizin einzuwerfen, die uns gesund machen soll. Super für alle Menschen, die nicht nachdenken möchten und mit irgendeiner Medizin ihre Symptome behandeln wollen. Doch was ist mit den anderen Menschen? Jene, bei denen alle Laborwerte gut zu sein scheinen, sich aber dennoch miserabel fühlen. Und Menschen, die gern ‘denken‘ und nicht nur irgendwelche Symptome bekämpfen möchten. Menschen, die die Ursache wissen und verstehen möchten, um langfristig Erfolg zu haben und unabhängig von irgendwelchen Medikamenten unbeschwert leben zu können. WER KÜMMERT SICH UM DIESE MENSCHEN?

Eins ist sicher, die Pharmaindustrie ist es nicht! Doch wenn diese es nicht tut, wer dann? In den Arzt als erste Anlaufstelle setzen wir natürlich die meiste Hoffnung. Und ohne Frage, es gibt bestimmt viele, die ihren Beruf nicht verfehlt haben und wirklich im Interesse der Patienten handeln. Bei den anderen kommt unweigerlich die Frage auf, ob ein tatsächliches Interesse am Patienten besteht oder ob sie nur ihre Produkte loswerden wollen. Vielleicht trifft manchmal beides zu. Und vielleicht ist es heutzutage auch einfach schwer, eine Praxis halbwegs rentabel zu führen, ohne dass dies an eine Massenabfertigung erinnern lässt. Bei der steigenden Anzahl von Menschen mit Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, psychischen Problemen und der allgemeinen längeren Lebenserwartung lässt es sich wohl nicht verhindern, dass die Arztpraxen vor Patientenanlauf fast explodieren. Und der Arzt hat auch keine übernatürlichen Kräfte. Doch es gibt nun mal nicht nur die klassischen Standardfälle, denen eine einfache Medikation ausreicht. Oftmals wird auch gar nicht auf die Ursache geschaut, sondern eine möglichst schnelle Symptombekämpfung angestrebt. An und für sich ist gegen eine schnelle Bekämpfung der Krankheitssymptome nichts einzuwenden. Doch wenn nach Absetzung der Medikamente alle Erscheinungen wieder voll oder gar schlimmer ausgeprägt sind, ist eine derartige Behandlung doch sehr fraglich. Leider habe ich bisher noch keinen Arzt erlebt, der an einer gründlichen Ursachenforschung interessiert war, ausgenommen meinen Hausarzt. Vor allem Hautärzte verschreiben einen gern eine Creme nach der anderen oder sogar Antibiotika, ohne sich einer möglichen Ursache zu widmen. Die fehlende Zeit für die Masse an Patienten ist dabei nur ein Faktor. Vielmehr wollen die Ärzte schlichtweg nicht die Ursache bekämpfen. Der Patient wäre schließlich nach erfolgreicher Behandlung weg.

Gehören wir zu den schwierigen Fällen und kein Arzt kann uns wirklich die Ursache für unser Leiden sagen, haben wir nur zwei Möglichkeiten. Entweder wir finden uns damit ab oder suchen weiter. Jene, die sich für das Weitersuchen entscheiden, probieren in der Regel viel aus. Wahrscheinlich mehr als einem lieb ist. Doch jeder, der selbst einmal in einer aussichtslos scheinenden Situation gewesen ist, kann dies nachempfinden und weiß sicherlich nur zu gut, dass jeder noch so kleine Strohhalm besser ist als nichts. Also gehen wir zu Heilpraktikern, Akupunkteuren, Wunderseminaren und so weiter, um endlich eine Lösung zu finden und weiter machen zu können. Immer weiter und weiter im gehabten Stil. Ohne zu merken, dass das unser Körper vielleicht gar nicht weitermachen will.

Wir sind über die Jahre Meister im Ignorieren geworden und nehmen unseren Körper gar nicht mehr wahr. Das Augenmerk liegt auf dem täglichen Funktionieren. Schwächen sind in unserer heutigen Gesellschaft nicht erwünscht. Also tun wir alles dagegen, um diese Zeichen unseres Körpers zu vertuschen und nehmen irgendwelche Mittelchen, um diesen Schein so lange wie möglich zu wahren. Oft genug finden wir auch plausible Begründungen, warum es uns so schlecht geht. Mal ist es das Wetter, mal der böse Chef, der uns ständig nervt oder gar der Vollmond, der uns wieder einmal vom Schlaf abgehalten hat. So belügen wir uns täglich selbst, ohne zu merken, dass die wahre Ursache vielleicht viel tiefer liegt. Ja, vielleicht sogar in uns selbst zu finden ist.

Bis wir unseren Körper ernst nehmen und endlich aufwachen, vergeht in der Regel viel Zeit. Wir sind dann an einem Punkt angekommen, an dem wir so gut wie alles ausprobiert haben und einfach nicht mehr können. Wir sind es leid, alles Mögliche auszuprobieren und fragen uns, warum uns denn einfach keiner helfen kann. In so einer Situation ist es wichtig, die Hoffnung nicht zu verlieren und sich einen Ausweg aus diesem resignierenden Kreislauf zu finden. Dabei können Familie, Freunde und Ärzte eine große Hilfestellung sein. Aber die größte Hilfe können wir in uns selbst finden.

Jeder birgt in sich ein enormes Potenzial an inneren Selbstheilungskräften. Wir müssen uns dessen nur bewusst sein, um diese zu aktivieren und das Potenzial zu nutzen. Erst wenn wir das verinnerlicht haben, wird die Suche nach dem passenden Schlüssel der Vergangenheit angehören. Da wir unseren eigenen und vor allem passenden Schlüssel stets bei uns tragen, im Inneren.

1 Zur besseren Lesbarkeit wird im vorliegenden Text auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Es wird das generische Maskulinum verwendet, wobei alle Geschlechter gleichermaßen gemeint sind.

2. Marionette oder Mensch?

Du kannst jeden Tag neu entscheiden.

Die Erde dreht sich, Tag und Nacht sind im täglichen Wechsel, Jahreszeiten kommen und gehen, die Natur blüht und verwelkt, Flüsse sind in stetiger Bewegung. Alles auf unserer Erde ist im ständigen Fluss. So ist unsere Natur, so sind wir. Stillstand ist kein wünschenswerter Zustand, der uns voranbringt. Jedenfalls denken wir das oft. Doch ist es gerade dieser Stillstand, der unsere Kräfte wieder auflädt, der uns den Blick in unser Innerstes ermöglicht und verrät, wo wir überhaupt hinwollen. Ohne Zeit zur Reflexion treiben wir in irgendeine Richtung und fragen uns womöglich am Ende: „Wollte ich da wirklich hin?“

Es ist doch so, tagtäglich stehen wir auf, gehen wie in Trance zur Arbeit und freuen uns auf ein paar Stunden Freizeit danach, bevor alles wieder von vorn beginnt. Und das tagein, tagaus. Klar, dass viele darin irgendwann keinen Sinn mehr sehen. Selbsterfüllung sieht jedenfalls irgendwie anders aus.

Gerade in der heutigen Zeit ist der Wunsch nach Selbstverwirklichung größer als je zuvor. Dabei ist noch nicht einmal die Arbeit das störende Glied in der Kette.