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Wir haben den Bezug von Körper und Ernährung verloren. Das prinzipielle Kategorisieren, zu dem wir Menschen neigen, um uns das Leben zu erleichtern, funktioniert hier nicht. Es geht nicht auf in der Tier- und Pflanzenwelt, nicht in der Chemie oder Physik und auch nicht beim Finden einer Norm für ein Bildungssystem für alle. Wieso sollte es bei unserer Ernährung so sein? Was dem Verdauungssystem des Einen nichts ausmacht, überfordert vielleicht das des Nächsten. Wovon dem einen ein Mü reicht, von dem benötigt der Nächste vielleicht sehr viel mehr. Und das nicht nur aufgrund von Größe und Gewicht, Bewegungs- oder Stresslevel. Unser Körper weiß sehr genau, was er braucht – die meisten von uns haben nur leider verlernt, ihn zu verstehen. Kinder wissen noch genau, wann sie hungrig sind und auch, was genau sie gerade benötigen. Natürlich im Rahmen des Bekannten, was in relativ jungen Jahren in vielen Familien schon zur Entgleisung führt. Nehmen wir also an, dass unser Körper genau weiß, was er braucht. Und nehmen wir an, dass unser Körpergefühl stimmig und wohlig sein wird, wenn wir lernen, wieder darauf zu hören. Und da kommt das vermeintliche »Problem« ins Spiel. Die Gewohnheit. Gewohnheit erleichtert unser Leben und dass wir Lebenserleichterungen mögen, wissen wir ja schon vom Bedürfnis, die Welt in Kategorien zu stecken. Um herauszufinden, was die individuell perfekte Nahrung für einen einzelnen Menschen ist, bräuchte es etliche Tests: wir nähmen beispielsweise Blutgruppe, Analysen des ganz persönlichen Darmflora-Aufbaus, Stoffwechselzusammenhänge und individuelle Hormonabläufe und gleichen diese ab mit Alter, Geschlecht, Zyklusstand, Wohnort, Lebensumständen und Lebensstil und dazu noch die Jahreszeit, Erkrankungen und psychischem Allgemeinzustand. All diese Informationen berechnen wir miteinander über irgendeine Formel und zwar für jeden Tag, jede Stunde oder gar Minute. Vielleicht ist das irgendwann möglich. Oder aber wir werden uns bewusst, dass unser Körper die Antwort längst kennt. Die Antwort auf die Frage, welches die perfekte Ernährung für jeden einzelnen ist. Und zwar an jedem Tag, in jeder Stunde und in jeder Minute. Und nutzen die Tatsache, dass die meisten von uns hier in Europa (noch) die Möglichkeit haben, unsere Körper mit dem zu versorgen, was er braucht. Hierfür schreibe ich dieses Buch. Um dir einen Anschub zu geben hin auf dem Weg hin zu deiner ganz individuellen Ernährung. Mit dem Ziel, dass du diesen Weg dein Leben lang gehst. Alles ist stetig im Wandel, deine Lebensumstände verändern sich ebenso wie dein Körper und seine Bedürfnisse, viel weniger vorhersehbar als klarere Gegebenheiten wie zum Beispiel die Jahreszeit. Das Ziel ist, deinen Körper zu verstehen, denn er sagt dir genau, was er braucht (und was nicht). Du wirst durch 6 Schritte geführt, in denen du dich auf verschiedene Themen konzentrierst – dazu gehören bewusstes Einkaufen, Achtsamkeitsübungen, Anleitungen zum Umdenken, Experimente und weitere. Das Buch liefert dir spielerisch Ideen oder Möglichkeiten, die du ausprobieren oder/und für »(gerade) passend für mich« oder »(gerade) unpassend für mich« befinden kannst. Ich werde dein Denken und deine Achtsamkeit ankurbeln und dich so auf deinem Weg begleiten.
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Seitenzahl: 121
Veröffentlichungsjahr: 2022
Der Begleiter zu deiner individuellen Ernährung
Voll und ganz
Der Begleiter zu deiner individuellen Ernährung
Janka Meinken
© 2022 Janka Meinken
ISBN Softcover: 978-3-347-75317-4
ISBN Hardcover: 978-3-347-75320-4
ISBN E-Book: 978-3-347-75321-1
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung „Impressumservice“, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.
Einführung Was ist individuelle Ernährung?
Wissenschaft – Was wissen wir schon?
Wunderwerk – Fakten über unseren Körper
Tipps vorab Verbünde dich mit dir
Experiment: Lust auf … was?
Allgemeine Tipps und Tricks
Woche 1 Wo stehst du?
Fragebogen
Platz für Gedanken
Woche 2 Augen auf beim Einkauf
Schon gewusst? Allerhand Spannendes
Woche 3 Jetzt wird’s lebendig!
Woche 4 Neue Welten
Schon probiert? »Leckereien« aus aller Welt
Woche 5 Sei dabei, wenn du isst
Satt oder hungrig? Sitt oder durstig?
Übungen zur Achtsamkeit
Check das mal – Geschmack & Experimente
Woche 6 Naschkatzen
Meilenstein Nach 6 Wochen
Rezepte Finde DEINEN Geschmack
Apfel-Zimt-Frühstück
Kerniger Fruchtsalat
Frische Säfte
Smoothies
Schnelle Brötchen
Süße Aufstriche
Deftige Aufstriche
Nussiges »Brot«
Salatiparty
Dressings
Salate
Suppen
Tomatensoße
Schnelle Soßen
Bohnen Patties
Eiweiß-Beilagen
Erdnusskekse
Kakaokekse
Schnelle Kekse
Powerriegel
Eis
Kuchen und Torten
Abrundung Das große Ganze
Die fünf Säulen der Identität
Eins noch. Komm in Bewegung!
Einführung
Was ist individuelle Ernährung?
Was ist individuelle Ernährung?
»Mir fehlt es einfach an Disziplin!«
»Ich kann das mit der gesunden Ernährung sowieso nicht durchhalten.«
»Mein Bluthochdruck (meine Diabetes, meine Herzinsuffizienz, meine Neurodermitis, …)hat nichts mit Ernährung zu tun!«
oder die Spitze:
»Ich lebe lieber kurz, aber dafür richtig und ohne Verzicht!«
Über diese und vergleichbare Aussagen habe ich sehr viele Stunden sinniert. Über die Frage, wo diese Denke herkommt und wie sie erschaffen wurde. Und vor allem darüber, dass ich sie zwar irgendwo in meinem Gehirn noch finde und verstehe, sie aber irrsinnig weit weg von meinem heutigen Empfinden ist. Und wie es dazu kam.
Ich habe eine längere Reise hinter mir hin zu meiner Ernährung. Verzicht habe ich auf diesem Weg niemals empfunden. Aber ich habe auch nie eine heftige Hauruck-Entscheidung getroffen. Mein Weg hin zu meiner heutigen Ernährung lief etappenweise und intuitiv ab und war inbesondere gesteuert von Neugierde und meinem Körper selbst.
Vorweg als kurzer Reminder …
Ich schreibe in diesem Buch vor allem von Ernährung. Unsere Ernährung ist eine der großen Säulen, die uns lebendig und im Gleichgewicht halten. Mit Ernährung kann man sehr, sehr viel erreichen. Wenn es aber an Schlaf, Entspannung, sozialen Kontakten oder Bewegung fehlt, wenn du neben deiner richtigen Ernährung ein Leben lebst, das dich nicht erfüllt, wird dir deine Ernährung zwar die Kraft geben können, leichter hindurch zu gehen. Aber deine volle Kraft wirst du dann entwickeln, wenn du im Großen und Ganzen lernst, mit deinem Körper zu kommunizieren. Wenn du dich aber auf den Weg deiner individuellen Ernährung machst, stehen die Chancen sehr gut, dass du auch in Bezug auf die anderen Säulen lernst, auf deinen Bauch zu hören und deinem Herzen zu folgen.
All das, von dem ich inzwischen begriffen habe, wie sehr es unseren Körpern schadet, zieht mich längst nicht mehr an. Ganz im Gegenteil. Aber noch nie zuvor habe ich mit soviel Lust und Begeisterung gegessen und genossen. Ich liebe das Gefühl, Lebensmittel geschmacklich zu bestaunen und zeitgleich zu wissen und zu spüren, dass ich meinem Körper Gutes tue, ihn lebendig halte, ihn unterstütze bei all seiner Wunder-Leistung.
Wir alle können den Weg zu unserer ganz persönlichen, richtigen Ernährung finden und ich bin überzeugt, dass dieser sich ab einem gewissen Punkt verselbständigt. Und zwar dann, wenn
dein Körper und du wieder einwandfrei miteinander kommunizieren könnt. Wenn du also deine Intuition in Bezug auf deine Ernährung wieder greifen kannst. Ich möchte dich gern auf dem Weg dorthin begleiten und freue mich sehr, dass du deinen Weg jetzt beginnen willst.
Aber warum hängt der moderne Mensch eigentlich in dieser Problematik? Warum haben wir den Bezug von Körper und Ernährung verloren?
Eines der größten Probleme ist das Verallgemeinern. Es gibt nicht die eine richtige Ernährung für alle. Das prinzipielle Kategorisieren, zu dem wir Menschen neigen, um uns das Leben zu erleichtern, funktioniert nicht. Es funktioniert nicht in der Tier- und Pflanzenwelt, es funktioniert nicht in der Chemie oder Physik und es funktioniert auch nicht beim Finden einer Norm für ein Bildungssystem für alle. Wieso sollte es bei unserer Ernährung so sein? Was dem Verdauungssystem des Einen nichts ausmacht, überfordert vielleicht das des Nächsten. Wovon dem einen ein Mü reicht, von dem benötigt der Nächste vielleicht sehr viel mehr. Und das nicht nur aufgrund von Größe und Gewicht, Bewegungs- oder Stresslevel.
Eines der größten Probleme ist das Verallgemeinern
Unser Körper weiß hingegen sehr genau, was er braucht – die meisten von uns haben nur leider verlernt, ihn zu verstehen. Kinder wissen noch genau, wann sie hungrig sind und auch, was genausie gerade benötigen. Natürlich im Rahmen des Bekannten, was dann in relativ jungen Jahren in vielen Familien schon zur Entgleisung führt. Und dazu durch Erziehung mit Regeln an vielleicht falschen Stellen. »Darf ich einen Apfel essen?« wird nicht selten beantwortet mit »Das Essen ist gleich fertig«. Warum? Was spricht gegen einen Apfel (natürlich austauschbar mit fast jedem frischen, lebendigen Lebensmittel)? Leider geht es nur ums Prinzip, der gesunde Menschenverstand, unsere Intuition, bleibt zurück und verkümmert. Und so langfristig auch die Gesundheit im Ganzen.
Leider geht es oft nur ums Prinzip, unsere Intuition bleibt zurück.
Wissenschaft
Was wissen wir schon?
Nehmen wir also an, dass unser Körper genau weiß, was er braucht. Und nehmen wir an, dass unser Körpergefühl stimmig und wohlig sein wird, wenn wir lernen, wieder darauf zu hören. Dann hätten wir zwei der so häufig posaunten Aussagen direkt eliminiert. Denn wenn du isst, wonach du dich sehnst, kann es keinen Verzicht geben. Und Disziplin brauchst du dafür schon mal gar nicht, im Gegenteil, du kannst (und sollst!) deinen Gelüsten nachgeben. Wonach es dich wirklich gelüstet. Denn das haben unsere Körper absolut sicher gemeinsam: kein Körper sehnt sich nach Zusatzstoffen, nach Chemie, nach Künstlichem.
Und da kommt das vermeintliche »Problem« ins Spiel. Die Gewohnheit. Gewohnheit erleichtert unser Leben und dass wir Lebenserleichterungen mögen, wissen wir ja schon vom Bedürfnis, die Welt in Kategorien zu stecken. Sie gibt uns Halt und vielleicht damit auch die Möglichkeit, an anderen Stellen wieder flexibler zu sein.
Wenn wir jetzt also eine eher bescheidene Ernährung von jetzt auf gleich ins Gute wenden wollen, wird das vermutlich ein ziemlicher Kampf. Es sei denn, man wurde bisher aus fremdbestimmten Gründen davon abgehalten und kann durch einen äußeren Wandel endlich leben, was ohnehin deutlich verspürt wird. Wenn dem aber nicht so ist, wenn es mehr Vernunft ist oder der schüchterne Wunsch, etwas »besser« zu machen oder vielleicht der Arzt, der eine Ernährungsumstellung
geraten hat oder einfach nur das Verständnis, das einen plötzlich erreicht hat, dann darf diese Umstellung Zeit brauchen, damit auch in jeder Körperzelle ankommt: »Wir sind jetzt wieder eins.«
Wenn du isst, wonach du dich sehnst, kann es keinen Verzicht geben.
Ständig am Ausgleichen
In unserem Körper laufen immerzu etliche Regulationssysteme ab. Es darf nicht zu kalt sein und nicht zu warm, es muss immer genug Wasser vorhanden sein, aber nicht zuviel, der Blutdruck muss permanent angepasst werden, der Blutzuckerspiegel möglichst konstant gehalten werden (unabhängig davon, was im Körper landet). Es gilt, Hormone auszugleichen und rasend schnell situationsbedingt auszuschütten, der pH-Wert muss je nach Organ perfekt ausbalanciert werden, der Mineralstoffhaushalt braucht ein bestimmtes Gleichgewicht, das Verhältnis der Darmbakterien zueinander muss passen und … und … und …
Wir machen es unserem Körper aus dem Außen nicht gerade leicht.
Dazu machen wir es unserem Körper aus dem Außen nicht gerade leicht. Wir kippen Zucker in rauhen Mengen, schaufeln sinnlose Fette und industriell verdreckte Lebensmittel in uns hinein, wir leben in Dauerstress und bringen so unseren Hormonhaushalt ins Wanken, nehmen Medikamente, deren Rückstände der Körper ausscheiden muss und »irritieren« unser Wunderwerk nicht selten mit falschen Medikamenteneinnahmen aufgrund falscher Diagnosen.
Bestimmt gibt es Menschen, für die beispielsweise eine Low-Carb-Ernährung bezogen auf bestimmte Faktoren ein guter Weg sein kann. Ganz sicher gilt das Gleiche für die Keto-Ernährung. Oder für die Glyx-Diät. Oder für alle anderen Formen. Zufriedene Umsetzer beweisen ist ja. Aber ich behaupte, diese hatten einfach nur Glück, zufällig auf die Form gestoßen zu sein, die in spürbaren Teilen eben einfach zu ihnen passt. Und es gibt immer die, für die es nicht passt.
Wunderwerk
Fakten über unsere Körper
So ergeben auch die meisten Ansätze für bestimmte Ernährungsformen natürlich durchaus Sinn. Es wurden Studien ausgeführt, Ergebnisse verglichen und Schlüsse daraus gezogen. Ich verstehe, warum sie als »die eine Wahrheit« dargestellt werden konnten. Auf den ersten Blick jedenfalls. Mit einer kleinen Auswahl an Menschen jedenfalls. Es gibt immer jemanden, für den ein Ansatz einigermaßen oder auch richtig gut passt. So erklären sich leicht die vielen Fans von LowCarb und Co.
Es gibt immer jemanden, für den ein Ansatz gut passt.
Ohne Frage haben wir weltweit die Verbindung zum Körpergefühl gekappt und so Fettleibigkeit und vieles mehr erschaffen. Ich sehe durchaus, dass viele Menschen zu dick sind – so dick, dass es ihrer Gesundheit sicher schadet. Aber ich verstehe nicht, wie es möglich ist, dass »zu dick« heute noch an einer Kilogramm-Zahl festgemacht wird. Wo wir längst wissen, dass beispielsweise Muskeln dichter sind als Fett, also »weniger Platz« benötigen. Dass zyklusabhängig beinah jede Frau Gewichtsschwankungen von ein paar Kilos pro Monat hat. Wie können wir allein mit diesem Wissen den Body-Mass-Index (BMI) ernsthaft noch als aussagekräftig bezeichnen?
Das Interesse der deutschen Bevölkerung an einer gesunden Lebensweise
Quelle: IfD Allensbach, Juni 2022; Details: Deutschland; ab 14 Jahre; deutschsprachige Bevölkerung; Persönliche Interviews
Wenn wir rein optisch und als Laie Menschen vergleichen, die dasselbe Alter und biologisches Geschlecht haben, wird sofort deutlich, dass es kaum Sinn ergeben kann, wenn diese auch dasselbe Gewicht haben sollten.
Bei den Kalorien verhält es sich ähnlich. Wenn wir wissen, dass manche Menschen deutlich mehr verbrauchen als andere, warum setzen wir dann eine Verbrauchszahl fest, die nur berechnet wird aus Alter, Größe und biologischem Geschlecht?
Wir brauchen doch diese Zahlen gar nicht, um herauszufinden, ob ein Mensch gesund ist oder nicht. Wir sehen es. Oder noch besser: dieser Mensch selbst – sofern er denn ehrlich zu sich und uns sein mag – kann es uns sagen.
Wir brauchen keine Zahlen, um herauszufinden, ob ein Mensch gesund ist oder nicht.
Ich möchte auf keinen Fall die Wissenschaft verteufeln. Ohne die vielen Studien und Forschungen wüssten wir gar nichts und ich hoffe darauf, dass irgendwann all das Wissen verknüpft werden kann, was sicher auch das Ziel der Forschenden ist. Aber bis dahin ist es doch verrückt, sich auf Zahlen und Normen eines fiktiven Durchschnittsmenschen zu beschränken.
Ich hatte mein Leben lang einen sehr niedrigen Blutdruck. Schon im Biologie-Unterricht fragte meine Lehrerin, warum ich noch stehe. Diese Frage haben im Laufe der Jahre etliche Ärzte gestellt. Ob es mir gut ginge, das sei ja schon ungewöhnlich. Dann, in meiner zweiten Schwangerschaft, bat ich meine Ärztin um Rat wegen Unruhe und Herzrasen. Mein Blutdruck war perfekt – laut der Norm. Ich wurde weggeschickt. Obwohl auch sie sich meines sonst so niedrigen Blutdrucks bewusst war. Die Norm sagte, es sei alles gut. Ich wurde weggeschickt, obwohl wir beide uns bewusst waren, dass mein Blutdruck für MEINEN Körper deutlich höher war als gewöhnlich und ich mich nicht wohl gefühlt habe. Ich verstehe es bis heute nicht.
Wie ist es möglich, dass immer noch so viele Ärzte behaupten, Krankheiten hätten nichts mit der Ernährung zu tun?
Immer mehr Menschen wird bewusst, dass es mehr Eigenverantwortung braucht. Wir begreifen, dass unsere »Retter in weiß« nicht im Ansatz alles verstehen (wie sollten sie, die Wissenschaft hat doch selbst noch so viele Fragen und Zusammenhänge offen und unser Körper ist so unfassbar komplex, dass wohl kein Genie geboren werden könnte, das all das zusammen sehen und verstehen könnte). Vor allem wird Ärzten aber weder Raum noch Zeit gegeben, den Menschen überhaupt etwas tiefer zu betrachten. Dieser Herausforderung bin ich mir bewusst. Aber dennoch: Wie ist es möglich, dass immer noch so viele Ärzte behaupten, Krankheiten hätten nichts mit der Ernährung zu tun? Wie kann ein Urologe einem Bekannten mit Nierensteinen gegenüber behaupten, diese hätten nichts mit der Ernährung zu tun? Die Nieren. Eines unserer Ausscheidungs- und Entgiftungsorgane. Ein Organ, das (unter anderem) dafür zuständig ist, Körperfremdes und Ungebrauchtes wieder heraus zu befördern. Wie sollte die Ernährung bei diesem Krankheitsbild gar keine Rolle spielen können? Oder bei Gefäßkrankheiten? Herz-Kreislauferkrankungen? Diabetis Mellitus Typ 2? Hauterkrankungen?
Also lasst uns in die Eigenverantwortung gehen und uns nähren. Jeder auf die Art, die für ihn optimal ist. Aber wie findest du heraus, welche Ernährung wirklich die richtige ist?
Die Antwort auf die Frage nach der richtigen Ernährung verändert sich: an jedem Tag, in jeder Stunde, in jeder Minute.
Deine Ernährung
Um herauszufinden, was die individuell perfekte Nahrung für einen einzelnen Menschen ist, bräuchte es etliche Tests: wir nähmen beispielsweise Blutgruppe, Analysen des ganz persönlichen Darmflora-Aufbaus, Stoffwechselzusammenhänge und individuelle Hormonabläufe und gleichen diese ab mit Alter, Geschlecht (wobei sich mir hier die Frage stellt, ob nur das biologische Geschlecht von Bedeutung ist oder in einigen Fällen das gefühlte, was wiederum den Hormon-Aufbau angeht?), dem Zyklusstand, dem Wohnort, Lebensumständen und Lebensstil und dazu noch die Jahreszeit, dem aktuellen Stress-Pegel und psychischem Allgemeinzustand. All diese Informationen berechnen wir miteinander über irgendeine Formel und zwar für jeden Tag, jede Stunde oder gar Minute. Vielleicht ist das irgendwann möglich.
Dein Körper sagt dir genau, was er braucht.
Oder aber wir werden uns bewusst, dass unser Körper die Antwort längst kennt. Die Antwort auf die Frage, welches die perfekte Ernährung für jeden einzelnen ist. Und zwar an jedem Tag, in jeder Stunde und in jeder Minute.
Und nutzen die Tatsache, dass die meisten von uns hier in Europa (noch) die Möglichkeit haben, unseren Körper mit dem zu versorgen, was er braucht.
Hierfür schreibe ich dieses Buch. Um dir einen Anschub zu geben hin auf dem Weg hin zu deiner ganz individuellen Ernährung.
Mit dem Ziel, dass du diesen Weg dein Leben lang gehst. Alles ist stetig im Wandel, deine Lebensumstände verändern sich ebenso wie dein Körper und seine Bedürfnisse, viel weniger vorhersehbar als klarere Gegebenheiten wie zum Beispiel die Jahreszeit. Das Ziel ist, deinen Körper zu verstehen, denn er sagt dir genau, was er braucht (und was nicht).