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Mit innerer Ruhe den Stürmen des Lebens trotzen Seit Jahrtausenden leben die Menschen in der Mongolei in Harmonie mit den Elementen der Schöpfung. Das reisende Volk folgt den Sternen und dem Rhythmus der Jahreszeiten. Es lehnt Besitz ab, weil er nur Last und Sorge bedeutet. Der mongolische Buddhismus lehrt uns, dass das Leben ein Fluss ist und nichts bleibt, wie es ist. Nur wer loslässt, findet wahren Reichtum. Dieser Alltagsbegleiter bietet eine spirituelle und praktische Anleitung, wie wir unser Glück in uns selbst finden und wie wir gelassen, achtsam und dankbar den Herausforderungen des Lebens begegnen können. Dieses Buch wurde mit der Unterstützung des Zentrums für Buch- und Leseförderung des italienischen Kulturministeriums übersetzt.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
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Aus dem Italienischen von Ingrid Ickler
Dieses Buch wurde mit der Unterstützung des Zentrums für Buch- und Leseförderung des italienischen Kulturministeriums übersetzt.
Titel der Originalausgabe: Il piccolo libro della felicità
von Delgermurun Damdin und Federico Pistone
© 2024 Mondadori Libri S.p.A.
erschienen bei Mondadori unter dem Imprint Piemme
© Piper Verlag GmbH, München 2025Covergestaltung: zero-media.net, MünchenCovermotiv: FinePic®, MünchenKonvertierung auf Grundlage eines CSS-Layouts von digital publishing competence (München) mit abavo vlow (Buchloe)
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Text bei Büchern ohne inhaltsrelevante Abbildungen:
Cover & Impressum
Eine Lektion der Gelassenheit
Ein uraltes Geheimnis
1 Die Kunst, schwere Steine zu bewegen
Kleine praktische Glücksübung Nr. 1
2 Die Kunst, nicht an einem Ort zu leben
Kleine praktische Glücksübung Nr. 2
3 Die Kunst, dem Mond zu folgen
Kleine praktische Glücksübung Nr. 3
4 Die Kunst, ein Yak zu umarmen
Kleine praktische Glücksübung Nr. 4
5 Die Kunst, bis drei zu zählen
Kleine praktische Glücksübung Nr. 5
6 Die Kunst, den Gürtel zu binden
Kleine praktische Glücksübung Nr. 6
7 Die Kunst, keine Spuren zu hinterlassen
Kleine praktische Glücksübung Nr. 7
8 Die Kunst, dem Tod ein Lächeln zu schenken
Kleine praktische Glücksübung Nr. 8
9 Die Kunst, die Gedanken zu beobachten
Kleine praktische Glücksübung Nr. 9
Inhaltsübersicht
Cover
Textanfang
Impressum
von Federico Pistone
Seit 25 Jahren habe ich das Glück, immer wieder in die Mongolei zu reisen, wo ein ganz erstaunliches Volk lebt. Ich habe versucht, diese Erfahrung in Büchern, aber auch in historischen und anthropologischen Reportagen zu beschreiben, doch der beste Weg, diese Menschen wirklich kennenzulernen, führt über ihre Spiritualität, die noch heute ursprünglich und authentisch erhalten ist; sie ist eine Konstante, wie die sie umgebende Natur. Ich hatte in diesem Zusammenhang das Privileg, die Bekanntschaft von Padre Giorgio Marengo zu machen, einem schlichten Missionar, der später zum jüngsten Kardinal der Katholischen Kirche wurde. Er fand in der Mongolei Menschen vor, die seinen Glauben mit einer Mischung aus gelassenem und tolerantem Mystizismus aufnahmen, was auch Papst Franziskus 2023 bei seinem Besuch in Ulaanbaatar bestätigen konnte.
In einer Epoche voller Konflikte und in einer im Umbruch befindlichen Welt gelingt es dem Land, zwischen den materialistischen und imperialistischen Großmächten China und Russland trotzdem seine Harmonie zu bewahren. Eine Harmonie zwischen allen Wesen, Menschen, Tieren und Göttern, um es mit dem polnischen Schriftsteller Ferdynand Antoni Ossendowski zu sagen, frei und freundlich, geformt durch extreme klimatische Bedingungen und den oft herausfordernden Kampf ums Überleben. Man spürt dort Solidarität, Dankbarkeit, Stolz, Respekt und Gelassenheit. Glück. Charakteristika, die auch wir in unser Leben integrieren können.
Dieses Buch will keine einmalige Lektüre sein, sondern es soll als ein Begleiter dienen, als etwas, das man mitnehmen, in dem man blättern und von dem man sich inspirieren lassen kann. Bei jedem Aufschlagen entdeckt man etwas Neues. Vielleicht das Glück.
von Delgermurun Damdin
Ich bin eine junge Mongolin und stolz darauf, eine Urenkelin und direkte Nachfahrin Dschingis Khans zu sein. Ich hatte das Glück, in meinem geliebten Heimatland geboren und aufgewachsen zu sein. Und auch, wenn ich inzwischen in Italien, den USA, in Singapur und der Schweiz lebe und arbeite und andere Lebensweisen kennenlernen darf, kehre ich so oft wie möglich in meine Heimat zurück. Je seltener ich dauerhaft in der Mongolei lebe, desto mehr liebe ich die Menschen, die Geschichte, die Traditionen und den Respekt für die Spiritualität, gepaart mit einem Sinn für Pragmatik – Grundvoraussetzung für ein Volk, das ursprünglich nomadisch gelebt hat. Auch wenn die Lebensbedingungen schwer waren und sind, hat das mongolische Volk das Geheimnis des Glücks bewahrt. In diesem kleinen Buch voller Reflexionen und praktischer Übungen versuchen wir, dieses Glück zu offenbaren. Wir haben es in neun Kapitel unterteilt, drei mal drei, in unserer Form des Buddhismus eine heilige Zahl.
Ich möchte den Lesenden das den Mongolinnen und Mongolen innewohnende Glück des Bewusstseins, der Dankbarkeit, der Einfachheit und der Harmonie näherbringen. Mit Dankbarkeit im Herzen wünsche ich Ihnen allen ein Leben voller Glück, Gesundheit und Gelassenheit.
Биеэ засаад гэрээ зас, гэрээ засаад төрөө зас
Biyee zasaad geree zas, geree zasaad turuu zas
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Bevor du versuchst, die Welt in Ordnung zu bringen, bringe dich selbst, deinen Körper und dein Haus in Ordnung.
Die Sonne verschwindet hinter den Bergen von Baruunburen im äußersten Westen der Provinz Selenge und taucht das Kloster Amarbayasgalant in tiefe Dunkelheit und eisige Kälte.
Wir befinden uns im Norden der Mongolei, in einem abgelegenen Winkel nahe der russischen Grenze.
Das Kloster wurde im Frühling 1727 im Zentrum der mystischen Energie des gesamten Universums errichtet, wie es der »Gott-König« Dsanabadsar, ein Urahne des Heerführers Dschingis Khan, verkündet hatte. Man nannte ihn den »Leonardo der Steppe«, denn er war ein genialer Erfinder, Dichter, Schriftsteller, Musiker, Maler, Staatsmann, Astronom und vor allem Schöpfer von übernatürlich anmutenden Gold- und Bronzeskulpturen.
Der Legende nach konnte er sogar zaubern und an mehreren Orten gleichzeitig sein. Als ihn 1655 die Nachricht vom Tod des Panchen Lama erreichte, des Abts des im 5. Jahrhundert vom ersten Dalai Lama gegründeten tibetischen Klosters Tashi Lhunpo, war er gerade zwanzig Jahre alt. Es heißt, Dsanabadsar sei wie ein Engelsvogel sieben Tage lang geflogen, um den am Himmel schwebenden toten Körper des Freundes einzuholen. Mithilfe eines Mandalas, des heiligen Rads, das den Kreislauf des Universums zeigt, gelang es ihm, ihn wieder zum Leben zu erwecken. Danach verbrachten die beiden gemeinsam glückliche Tage, gingen spazieren, meditierten und plauderten.
Im mongolischen Volksglauben erzählt man sich von weiteren Wundern des »glänzenden Zepters der Weisheit«, was sein Name auf Sanskrit bedeutet. Als er zum Beispiel das Lager Urga gründete, soll er gleichzeitig in einem tibetischen Kloster gebetet haben. Urga sollte später die neue Hauptstadt der Mongolei werden, erst unter dem Namen Ikh Khuree, seit 1924 heißt sie Ulaanbaatar (frühere Schreibweise: Ulan Bator).
Zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Klosters Amarbayasgalant war er bereits einige Jahre tot. Sein Leichnam wurde konserviert und, vor neugierigen Augen geschützt, an einem geheimen Ort abgelegt, um ihn später wieder zum Leben erwecken zu können.