Vom Hobbyzocker zum Pro-Gamer - Mirza Jahic - E-Book

Vom Hobbyzocker zum Pro-Gamer E-Book

Mirza Jahic

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Beschreibung

eSports steht kurz davor, als Sportart offiziell anerkannt zu werden. Zahlreiche Bundesliga-Vereine und Sponsoren haben bereits Gamer unter Vertrag. Weltweit verfolgen Millionen Zuschauer die großen Turniere, die mit unvorstellbaren Preisgeldern locken. eSports ist in der Gesellschaft angekommen. Doch wie wirst DU Pro-Gamer? Mirza Jahic zählt zu den erfolgreichsten FIFA-Spielern und gilt als Vorzeige-eSportler schlechthin. In diesem Buch gibt er dir Tipps, wie du dein Ziel erreichst. Er verschafft dir einen ungetrübten Blick hinter die Kulissen des eSports - Mit dem richtigen Mindset zum Sieg - Talent vs. Training - Als Pro-Gamer Geld verdienen - Fanbase aufbauen mit Twitch & Co. - Familie und Freunde einbindenVerfolge deinen Traum. Werde Pro-Gamer. Never Give Up!

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Seitenzahl: 132

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Mirza Jahic
Vom Hobbyzocker zum Pro-Gamer

© 2019 Polarise Ein Imprint der dpunkt.verlag GmbH Wieblinger Weg 17 69123 Heidelberg www.polarise.de

1. Auflage Autor: Lektorat: Steffen Körber Redakteur: Maria Baumann Korrektorat: Elena Kraus Umschlaggestaltung: Robert Hardt

ISBN (Buch) 978-3-947619-10-8 ISBN (PDF) 978-3-947619-11-5 ISBN (ePub) 978-3-947619-12-2 ISBN (Mobi) 978-3-947619-13-9

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind über https://dnb.d–nb.de abrufbar.

Inhaltsverzeichnis

1 Vorwort

2 Mirza Jahic & Never Give Up!

3 Der Beruf Pro-Gamer

4 Mit Gaming Geld verdienen

5 Training und Analyse

6 Wettbewerbe

7 Videos und Streaming

8 Social Media und der Kontakt zu Fans

9 Eltern und Familie

10 Team und Management

11 Das Spiel FIFA

12 Die Zukunft von eSports und Pro-Gaming

13 Interview mit Alexander Müller

14 Danke

Orientierungsmarken

Titelseite

Inhaltsverzeichnis

Cover

Impressum

1 Vorwort

Als ich 2010 das erste Mal auf der Konsole eines Freundes FIFA spielte, hätte ich nie gedacht, wo das alles hinführt. Dass ich irgendwann einmal hier sitze und ein Buch über mich und meine Erfahrungen im eSports schreibe, ist schon wahnsinnig aufregend. Es bedeutet mir unglaublich viel, mein Wissen in diesem Buch weitergeben zu können. Ich möchte dir damit helfen, wenn du dich als Gamer verbessern möchtest oder sogar darüber nachdenkst, aus deinem Hobby einen Beruf zu machen. Auch wenn ich professioneller FIFA-Spieler bin, sind die Informationen natürlich auch für alle anderen Spiele, in denen man als Pro-Gamer aktiv sein kann, hilfreich. Teilweise lassen sich meine Tipps sogar auf komplett andere Lebensbereiche übertragen.

Ich bin nicht zufällig dahin gekommen, wo ich jetzt stehe. Ich habe hart an mir gearbeitet und unglaublich viel Zeit, Schweiß und Mühe investiert, um all das zu erreichen. Aber ich habe das alles nicht alleine geschafft. Ein großer Dank geht daher an alle, die mich auf meinem Weg unterstützt haben und immer noch unterstützen: meine Frau Zara, mein Management bPartGaming und mein Team von SK Gaming. Am wichtigsten seid aber ihr, my friends. Ihr seid diejenigen, für die ich dieses Buch schreibe, mit denen ich die Nächte in Streams durchmache, die mich durch meine besten und auch durch meine schlimmsten Zeiten begleitet haben und die mir auch treu blieben, als es mir nicht so gut ging.

Auf allen meinen Plattformen kommuniziere ich immer wieder mein Motto »Never Give Up!«. Ich gebe immer mein Bestes, auch wenn ich 3:0 zurückliege. Es gibt nicht wenige Spiele, die man in so einer Situation trotzdem noch drehen kann, wenn man daran glaubt. Ich persönlich beziehe das Motto auch nicht nur auf FIFA oder Gaming. Vielmehr denke ich, dass du generell niemals aufhören solltest, an dich zu glauben und deine Ziele zu verfolgen. Sei es Gaming, Fitness, der Job oder ein ganz anderer Bereich im Leben. Wenn du dir etwas vornimmst und wirklich Lust darauf hast, musst du alles dafür tun, um es umzusetzen. Wenn man genug Energie hineinsteckt, sein Bestes gibt und geduldig und konstant ist, dann wird man es auch schaffen. »Never Give Up!« ist ein wichtiger Teil meiner Persönlichkeit, ich lebe schon mein ganzes Leben danach. Wenn ich irgendetwas wirklich will, dann arbeite ich stur darauf hin, bis ich es erreicht habe. Ich bekomme immer wieder Feedback von Leuten, die etwas durchgezogen und geschafft haben. Es freut mich, wenn meine Zuschauer kleinere oder größere Ziele erreichen und die Erfolge mit mir teilen. Das zeigt mir, dass viele sich von dem positiven Spirit anstecken lassen und die Einstellung für ihr eigenes Leben übernehmen.

Ich möchte aber keinesfalls unerwähnt lassen, dass natürlich nicht immer alles nur einwandfrei nach vorne und geradeaus geht. Es gehört dazu, auch mal zu scheitern. Frustration und Niedergeschlagenheit sind Emotionen, die jeder von uns irgendwann mal erfährt. Auch ich muss manchmal etwas Abstand gewinnen und den Kopf frei bekommen. In diesem Buch möchte ich euch viele Tipps mit auf den Weg geben, wie ihr eure Ziele stets im Auge behaltet und am Ende auch erreicht. Rückschläge gehören genauso dazu und man kann nicht immer das perfekte positive Mindset aufrecht erhalten. Was zählt ist, dass ihr danach nicht die Ausfahrt des Aufgebens nehmt, sondern zurück in die richtige Spur findet!

In meiner Gaming-Laufbahn gab es tolle, aber auch sehr anstrengende Momente und nicht alles lief immer perfekt. Am Ende hat es mich aber hierhin gebracht und das ist, was zählt. Ich habe eine tolle Frau, die mich unterstützt, ein starkes Team und Management, die hinter mir stehen und ich habe euch – die beste Community der Welt! Mit diesem Buch möchte ich euch noch mehr an meinem Leben, meinem Erfolg und dem Weg dorthin teilhaben lassen und euch etwas zurückgeben.

2 Mirza Jahic & Never Give Up!

Soweit ich zurückdenken kann, war ich immer fasziniert vom Gaming. Mir war aber lange gar nicht bewusst, wie gut ich überhaupt war und wie viel Potenzial in mir steckte. Mit FIFA schaffte ich schließlich das, wovon viele träumen: Mit Gaming meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. In diesem Kapitel möchte ich dir erzählen, wie ich dahin gekommen bin, wo ich heute stehe und was die Highlights meiner bisherigen Karriere waren.

Wie alles begann

FIFA habe ich das erste Mal auf der PS3 eines Freundes gespielt. Ich kann mich noch genau an mein erstes Spiel erinnern als wäre es gestern gewesen. Mein erstes Tor war ein Kopfballtor mit Edin Dzeko. Ich habe schon damals sehr schnell gelernt und verstanden, wie das Ganze funktioniert. Mein bester Freund und ich spielten teilweise nächtelang gegeneinander. Erst danach kaufte ich von einem Schulkollegen eine gebrauchte PS3. Das war zum gleichen Zeitpunkt, als auch das Spiel FIFA 10 World Cup herauskam. Zu diesem Zeitpunkt habe ich schon sehr viel online gezockt und bin mit der Zeit ein richtig guter FIFA-Spieler geworden. Ich spielte den World-Cup-Modus unglaublich lange, holte sehr viele Titel und war auf der Rangliste sogar in der Top 10 weltweit! Mit FIFA 11 ging es genauso weiter. Ich weiß noch, dass ich fast 2.000 Spiele auf dem Konto hatte, was für damalige Verhältnisse, wo es die Weekend League noch nicht gab, extrem viel war. Ich spielte ein Spiel nach dem anderen und gewann die meisten davon. Damals dachte ich aber, dass ich nur ein ganz normaler durchschnittlicher Spieler bin.

Erfolg im ersten Turnier

Mit FIFA 11 kündigte sich mein allererstes Turnier an: die Qualifikation für das FIWC Drei-Länder-Finale 2011, das wiederum die Qualifikation für die Weltmeisterschaft war. Ich entdeckte das Qualifikationsturnier zufällig online. Es war ein K.O.-Turnier, bei dem es für die 512 Teilnehmer nur einen einzigen Platz für das Finale in Berlin zu gewinnen gab. Ich musste in acht oder neun Runden jedes Spiel gewinnen, um weiterzukommen. Wer verlor, war raus – ein einziger Fehler konnte also das Ende bedeuten!

Ich erinnere mich noch genau an das Halbfinale des Qualifikationsturniers. Es ging während des gesamten Spiels um alles oder nichts. Das Ergebnis war unfassbar knapp. Nach der Verlängerung kam es zum Elfmeterschießen, in dem ich endlich in Führung gehen konnte. Damit war es aber noch lange nicht vorbei. Das Finale stand an. Ich konnte kaum glauben, dass ich es so weit geschafft hatte und war sehr aufgeregt. Doch ich konnte mich gegen meinen Gegner durchsetzen und sicherte mir damit das Ticket für das Drei-Länder-Finale. Es war ein unglaubliches Gefühl für mich, das Qualifikationsturnier zu gewinnen. Das habe ich überhaupt nicht erwartet. Und erst jetzt bemerkte ich, wie viel Potenzial in mir steckt und was man alles erreichen kann, wenn man nicht aufgibt und für seine Träume arbeitet. Der Sieg in diesem Turnier war ein großer Motivationsschub. Es sollte sich jedoch herausstellen, dass mein Glaube an mich selbst – obwohl gestärkt – immer noch nicht ausreichte, um realistisch meine Chancen einschätzen zu können.

Meine bitterste Niederlage

Nach dem Qualifikationsturnier hatte ich kaum Zeit, Luft zu holen, da stand schon das Drei-Länder-Finale an – mein erstes großes Offline-Event. Es ging erstmals zu einem Turnier nach Deutschland, in dem die Elite Deutschlands, Österreichs und der Schweiz gegeneinander antrat – die Besten der Besten also. Wie ein absoluter Außenseiter saß ich abseits der Gruppe und wusste nicht, mit wem ich reden sollte. Ich kannte niemanden und niemand kannte mich. Obwohl ich mich auf die Spiele freute, machte ich mir keine Hoffnungen, aus der Gruppenphase als Sieger hervorzugehen. Doch es kam ganz anders als erwartet. Nach nervenaufreibenden, aber erfolgreichen Spielen ging ich als Gruppenerster ins Achtelfinale. Mein erster Erfolg in diesem Turnier, aber noch lange nicht mein letzter. Im Achtelfinale spielte ich gegen den amtierenden Vize-Weltmeister, Ayhan Altundag, einen absoluten Champion – und ich war ein Niemand. Im Vergleich zu ihm kam mir meine eigene Leistung noch geringer vor und ich war mir sicher, dass dieses Spiel mein letztes war. Ich erwartete die absolute Zerstörung. Zu meiner Überraschung war das Spiel aber von Anfang bis Ende sehr ausgeglichen. Wir hatten beide wenig Torchancen. Eine dieser wenigen Chancen konnte ich nutzen und in ein Tor verwandeln – mein Siegtreffer. Das Achtelfinale gegen Ayhan Altundag zu gewinnen, war ein absolutes Highlight für mich. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich, wenn man das erste Mal so einen großen Spieler besiegt. Ich hatte das Gefühl, ich hätte das ganze Turnier gewonnen.

Ich war glücklich, für mich war das der absolute Wahnsinn. Im Viertelfinale stand ich dann vor der nächsten großen Herausforderung: Ich hatte eine rote Karte und stand folglich mit nur zehn Mann auf dem Spielfeld. Das waren schlechte Voraussetzungen, wenn man bedenkt, dass ich gegen Profis spielen musste. Es war ein sehr knappes Spiel, aber ich konnte mich erneut durchsetzen. Das Halbfinale endete mit einem 2:1 für mich und ehe ich mich versah, stand ich bei meinem allerersten großen Turnier im Finale.

Vom einfachen Teilnehmer, den niemand kannte, zum Finalteilnehmer bei der Qualifikation für die Weltmeisterschaft. Dieser Schritt war überwältigend und fühlte sich unwirklich an. Ich ging gleich zu Beginn des Spiels in Führung und konnte diese in der zweiten Halbzeit sogar zu einem 2:0 ausbauen. Das Spiel lief übertrieben gut für mich, es ging die ganze Zeit nur in eine Richtung. Doch dann kam die 73. Spielminute. Ein Eckball meines Gegners wurde mir zum Verhängnis. Er kam das allererste Mal gefährlich über die Flügel und verwandelte seine erste Torchance im gesamten Spiel. Vier Minuten später schoss er mit einem Kopfball das Tor zum 2:2. Seine zweite Torchance, sein zweites Tor. Das war eine Katastrophe für mich, vor allem mental. In der 88. Minute verwandelte mein Gegner dann auch seine dritte Torchance. Es war vorbei. Niederlage. Finale verloren.

Es fiel mir unglaublich schwer, diese Niederlage zu akzeptieren, weil sie so ungerecht war. Ich habe das Finale mit 15:3 Schüssen 2:3 verloren. Ich hätte gewinnen müssen. In diesem Moment wurde mir klar, dass die Welt nicht immer gerecht ist, dass nicht immer der Bessere gewinnt. Das war eine erschütternde und ernüchternde Lektion, aber sie hat mich auch stärker gemacht. Ich habe gelernt, wie hart der Weg zum Erfolg ist und dass man trotz guter Leistungen und intensivem Training auch mit Rückschlägen rechnen muss. Du kannst nicht alles beeinflussen und bekommst nicht immer das, was du verdienst. Am wichtigsten ist aber, dass du trotzdem niemals aufgibst. Auch wenn du das Gefühl hast, dass dein Gegner ungerechtfertigt gewonnen hat, darfst du dich nicht unterkriegen lassen. Arbeite weiter an dir und zeige allen bei der nächsten Gelegenheit, dass du der bessere Spieler bist.

Warum es schwer war, über das Turnier zu sprechen

Über dieses Turnier zu sprechen, war für mich lange Zeit sehr schwierig. Auch heute ist es nicht leicht. Es war mein erstes großes Turnier und eigentlich auch sehr schön und aufregend, eine tolle Erfahrung. Aber das Ganze wird vom Finale überschattet. Ich freue mich, dass ich das jetzt so offen erzählen kann. Vor allem die ersten sechs Monate nach dem Turnier waren unfassbar hart für mich. Jeden Morgen musste ich daran denken, wie ich trotz Führung so bitter verloren hatte. Heute ist mir klar, dass ich ab der 70. Minute viel mehr auf Zeit hätte spielen sollen und das Spiel viel langsamer hätte aufbauen müssen. Ich wollte noch mehr Tore schießen und war zu offensiv, weil ich noch so unerfahren war.

Es war sehr schwer, die Niederlage zu verdauen. Ich hatte die Chance verpasst, mich für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Ich bin nun schon seit sieben Jahren in diesem Business, habe in vielen Turnieren gegen die besten Spieler der Welt gespielt und Preise gewonnen, aber ich habe noch nie in meinem Leben an einer Weltmeisterschaft teilgenommen. In meinem allerersten Turnier hatte ich die Möglichkeit, mich dafür zu qualifizieren, aber ich habe es nicht geschafft. Ich wusste, ich war ganz nah dran, mir einen riesigen Traum zu erfüllen. Und heute, sieben Jahre später, hat er sich immer noch nicht erfüllt. Das macht es so unglaublich hart für mich.

Mein Ehrgeiz wurde geweckt

Eines hat mein erstes großes Turnier mir aber auf jeden Fall gebracht: Ich habe gemerkt, dass ich ein wirklich guter Spieler bin und dass ich mit den Besten mithalten kann. Das hat meinen Ehrgeiz geweckt. Ich wollte noch mehr Turniere spielen, am liebsten überall teilnehmen. Egal, wie klein das Turnier war, ich wollte mitspielen. Gerade in der Anfangszeit würde ich jedem empfehlen, viele Turniere mitzunehmen. Du kannst deine Leistungen mit anderen Spielern vergleichen, dich verbessern, gewöhnst dich an die Nervosität und lernst, damit umzugehen.

Meine zweite Titelverteidigung – Österreichischer Staatsmeister 2015

2013 war bisher mein erfolgreichstes Jahr, was Turniere angeht. Mein absolut krönender Höhepunkt war, dass ich Österreichischer Meister geworden bin. Daneben gewann ich auch noch die Wiener Meisterschaft und wurde Niederösterreichischer Meister. Ich machte einfach überall mit und gewann in FIFA 13, 14, 15 und teilweise sogar in FIFA 16 alle Turniere, die ich in Österreich spielte – und das waren extrem viele. In meiner aktivsten Zeit war ich in Österreich die absolute Nummer Eins. Es forderten mich immer wieder Leute heraus, aber es war nie einer dabei, der mich schlagen konnte. In dieser Zeit habe ich sehr viel trainiert und unglaublich viel Zeit in das Spiel investiert. Ich hatte mir einen gewissen Ruf in Österreich aufgebaut, so dass meine Gegner teilweise wirklich Angst davor hatten, gegen mich zu spielen, weil es damals fast unmöglich war, mich zu schlagen.

Virtuelle Bundesliga – Erfolg im zweiten Anlauf

Zusätzlich dazu nahm ich an der Virtuellen Bundesliga teil, die mit FIFA 13 eingeführt wurde. Die Virtuelle Bundesliga war das größte deutsche Turnier. Dorthin bin ich als ungeschlagener Österreichischer Meister gegangen, was mir sehr viel Selbstbewusstsein gab. Und natürlich wollte ich auch dieses Turnier gewinnen. Ich wusste, dass ich eine Chance auf den Titel hatte. Da es aber das erste Jahr war, in dem die Virtuelle Bundesliga gespielt wurde, gab es zwischendurch immer wieder technische Fehler. Die Bildschirme, auf denen wir spielten, hatten zum Beispiel eine Verzögerung in der Eingabe. Natürlich hatten auch die anderen Spieler das Problem. Ich konnte mich aber in dieser Situation nicht schnell genug anpassen. Ich spielte auf der Bühne im Livestream – kommentiert von Frank Buschmann – und konnte mein Spiel aufgrund der Verzögerungen nicht richtig aufziehen. Obwohl ich in diesem Spiel klar besser war, habe ich es 3:2 verloren. Die Spiele danach habe ich jeweils gewonnen bzw. unentschieden gespielt. Am Ende schied ich aber aufgrund der Tordifferenz in der Gruppe aus. Das war eine sehr knappe Sache und es war wirklich bitter für mich, in der Gruppenphase rauszufliegen.