Von der Idee zum Buch - Alexander Mertens - E-Book

Von der Idee zum Buch E-Book

Alexander Mertens

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Beschreibung

Wie wird aus einem Manuskript ein Bestseller? Über 20 Jahre Erfahrung im Lektorat, mehr als 500 betreute Manuskripte, unzählige Stunden intensiver Zusammenarbeit mit Autoren aus allen Genres – Alexander Mertens destilliert in diesem umfassenden Leitfaden das geballte Wissen seiner Karriere zu einem unverzichtbaren Kompendium für jeden, der ein Buch schreiben will. Von der ersten vagen Idee bis zur erfolgreichen Vermarktung begleitet Sie dieser Ratgeber durch alle Phasen des Schreibprozesses. Mertens enthüllt die Geheimnisse gelungener Erzählstrukturen, zeigt, wie Sie Ihre Texte auf professionelles Niveau heben, und gibt Einblicke in die verborgenen Mechanismen des Buchmarktes, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Anders als theoretische Schreibratgeber basiert dieses Werk auf der praktischen Arbeit mit Hunderten von Manuskripten – mit all ihren Stärken und typischen Schwächen. Mertens identifiziert präzise die Stolpersteine, an denen Autoren regelmäßig scheitern, und liefert konkrete Strategien, diese zu überwinden. Egal, ob Sie Ihren ersten Roman planen, an einem Sachbuch arbeiten oder Ihre Autorenkarriere auf ein neues Level heben wollen – dieses Buch wird Ihre Navigationshilfe durch den komplexen Prozess des Buchschreibens sein. Eine Investition, die sich in jedem Satz Ihres künftigen Werkes auszahlen wird. Wer ein Buch schreiben will, kommt an diesem Ratgeber nicht vorbei.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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VON DER IDEE ZUM BUCH

DER ULTIMATIVE WEGWEISER FÜR ANGEHENDE AUTOREN

ALEXANDER MERTENS

INHALT

Vorwort

Zielsetzung des Buches

Für wen dieses Buch gedacht ist

I. Die Grundlagen des Buchschreibens

Die Entscheidung, ein Buch zu schreiben

1. Motivation klären: Warum ein Buch?

2. Realistische Erwartungen setzen

3. Zeitmanagement und Selbstdisziplin

Die große Entscheidung: Welche Art von Buch?

4. Die große Entscheidung

5. Genres und ihre Besonderheiten

6. Biografie/Autobiografie

7. Fachliteratur

8. Die Buchform, die zu Ihrer Expertise passt

Die Zielgruppe definieren

9. Die Zielgruppe definieren

10. Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppe

11. Marktanalyse: Gibt es eine Nachfrage?

12. Wie Sie für Ihre Zielgruppe schreiben

II. Die Planung

Von der Idee zum Konzept

13. Von der Idee zum Konzept

14. Brainstorming-Techniken

15. Das Kernthema definieren

16. Alleinstellungsmerkmal (USP) finden

Die Struktur entwickeln

17. Aufbau eines Sachbuchs

18. Storybuilding für Belletristik

19. Gliederung erstellen

20. Kapitelaufbau planen

Recherche effektiv durchführen

21. Quellen finden und bewerten

22. Expertenwissen einholen

23. Interviews führen

24. Notizen organisieren

III. Das Schreiben

Den ersten Satz schreiben

25. Überwindung der Schreibblockade

26. Einleitung, die fesselt

27. Verschiedene Schreibstile

28. Ihre eigene Stimme finden

Produktives Schreiben

29. Tägliche Schreibroutinen entwickeln

30. Schreibziele setzen

31. Flow-Zustand erreichen

32. Mit Ablenkungen umgehen

Sprache und Stil

33. Verständlich schreiben

34. Bildhafte Sprache verwenden

35. Stilmittel gezielt einsetzen

36. Tipps für klare Formulierungen

Storytelling-Techniken

37. Auch für Sachbücher relevant

38. Spannungsbögen aufbauen

39. Leser emotional einbinden

40. Fallbeispiele wirkungsvoll nutzen

IV. Die Überarbeitung

Das erste Manuskript überarbeiten

41. Distanz gewinnen

42. Struktur prüfen und optimieren

43. Inhalt auf Relevanz prüfen

44. Unnötiges streichen

Sprachliche Feinarbeit

45. Grammatik und Rechtschreibung

46. Wortwahl und Satzbau

47. Redundanzen vermeiden

48. Aktiv statt passiv schreiben

Feedback einholen und einarbeiten

49. Die richtigen Testleser finden

50. Konstruktive Kritik annehmen

51. Umgang mit widersprüchlichem Feedback

52. Professionelles Lektorat

V. Veröffentlichung und Marketing

Veröffentlichungswege

53. Traditioneller Verlag vs. Selfpublishing

54. Print, E-Book oder beides?

55. Vor- und Nachteile verschiedener Plattformen

56. Kosten und Erträge kalkulieren

Das perfekte Buchpaket

57. Covergestaltung

58. Klappentext schreiben

59. Titel und Untertitel optimieren

60. Vorwort und Danksagung

Marketing für Autoren

61. Autorenpräsenz aufbauen (Website, Social Media)

62. Buchvorstellungen und Lesungen

63. Rezensionen generieren

64. Mit Lesergemeinschaften verbinden

VI. Nach der Veröffentlichung

Den Erfolg messen

65. Verkaufszahlen interpretieren

66. Leserfeedback auswerten

67. Aus Erfahrungen lernen

Das nächste Buch

68. Von Einmal-Autoren zu Mehrfach-Autoren

69. Aufbau einer Autorenlaufbahn

70. Typische Fallen vermeiden

Anhang

1. Checklisten für jede Phase des Buchprojekts

2. Empfohlene Literatur für Autoren

3. Nützliche Tools und Ressourcen

4. Mustervorlagen (Exposé, Verlagsanfrage, etc.)

5. Glossar der Fachbegriffe

Über den Autor

VORWORT

Liebe Leserinnen und Leser,

als ich vor mehr als dreißig Jahren mein Journalistikstudium begann, träumte ich davon, eines Tages selbst Bücher zu schreiben. Dieser Traum hat sich erfüllt – allerdings auf einem anderen Weg, als ich ihn mir damals vorgestellt hatte. Nach meinem Studium führte mich mein beruflicher Weg zunächst in die Redaktionsstuben verschiedener Verlage, wo ich als freier Redakteur arbeitete und dabei eines lernte: Gute Geschichten brauchen mehr als nur gute Ideen.

In Bremen geboren und aufgewachsen, lebe und arbeite ich heute in München, wo ich mich vor allem einem Bereich verschrieben habe, der mich immer wieder aufs Neue fasziniert: dem Lektorat von Roman-Manuskripten. In dieser Tätigkeit habe ich über die Jahre hinweg Hunderte von Texten aus allen erdenklichen Genres bearbeitet, kritisch beleuchtet und mit ihren Autorinnen und Autoren weiterentwickelt. Dabei bin ich sowohl auf brillante Erstlingswerke gestoßen als auch auf solche, die ihr Potenzial nicht ausschöpfen konnten – oft aus Gründen, die mit handwerklichem Geschick mehr zu tun hatten als mit kreativem Talent.

Diese Erfahrungen haben mir eines gezeigt: Schreiben ist ein Handwerk, das man erlernen kann. Natürlich spielt auch Talent eine Rolle, aber die Fähigkeit, eine Geschichte zu strukturieren, glaubwürdige Charaktere zu erschaffen oder einen informativen Sachtext zu verfassen, folgt bestimmten Regeln und Prinzipien, die man sich aneignen kann. Was mir in meiner Arbeit immer wieder begegnet, sind talentierte Menschen mit wunderbaren Ideen, die einfach nicht wissen, wo sie anfangen sollen oder wie sie ihr Vorhaben systematisch umsetzen können.

Dieses Buch ist für Sie, wenn Sie zu diesen Menschen gehören. Es ist der Wegweiser, den ich mir selbst gewünscht hätte, als ich meine ersten Schritte in der Welt des Schreibens und Publizierens wagte. Es enthält das destillierte Wissen aus meiner jahrzehntelangen Erfahrung als Redakteur und Lektor sowie die Erkenntnisse, die ich aus unzähligen Gesprächen mit erfolgreichen Autorinnen und Autoren gewonnen habe.

Meine Leidenschaft für spannende, gut "funktionierende" Geschichten hat mich all die Jahre begleitet und angetrieben. Diese Begeisterung möchte ich mit Ihnen teilen und Ihnen dabei helfen, Ihr eigenes Buchprojekt nicht nur zu beginnen, sondern auch erfolgreich abzuschließen – sei es ein Roman, ein Sachbuch, eine Biografie oder ein Fachbuch.

In den folgenden Kapiteln werde ich Sie Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess führen: von der ersten vagen Idee über die strukturierte Planung und das eigentliche Schreiben bis hin zur Überarbeitung und schließlich der Veröffentlichung. Dabei lege ich besonderen Wert auf praktische Tipps und umsetzbare Strategien, die Sie unmittelbar in Ihr eigenes Projekt einfließen lassen können.

Ich lade Sie ein, dieses Buch als Ihren persönlichen Mentor zu betrachten – als einen erfahrenen Begleiter, der Ihnen nicht nur sagt, was zu tun ist, sondern auch erklärt, warum es wichtig ist und wie Sie es am besten umsetzen. Nutzen Sie die Checklisten, Übungen und Beispiele, um Ihre Schreibfähigkeiten kontinuierlich zu verbessern und Ihrem Ziel, ein veröffentlichter Autor zu werden, Stück für Stück näher zu kommen.

Das Schreiben eines Buches ist eine Reise – manchmal herausfordernd, oft überraschend, aber immer bereichernd. Mit diesem Leitfaden in der Hand sind Sie bestens gerüstet, um diese Reise anzutreten und erfolgreich zu meistern.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und vor allem beim Schreiben!

Herzlichst, Ihr Alexander Mertens München, April 2025

ZIELSETZUNG DES BUCHES

Dieses Buch verfolgt ein klares Ziel: Es soll Ihnen alle notwendigen Werkzeuge an die Hand geben, um den Weg von der ersten Buchidee bis zur fertigen Veröffentlichung erfolgreich zu beschreiten.

Zu viele wertvolle Manuskripte bleiben unvollendet in Schubladen liegen oder werden nie begonnen, weil der Prozess des Buchschreibens überwältigend erscheint. Ich möchte diese Hürde für Sie abbauen und den gesamten Prozess in überschaubare, machbare Schritte zerlegen.

Die Zielsetzung dieses Buches ist mehrschichtig:

Erstens soll es Ihnen helfen, Klarheit zu gewinnen. Welche Art von Buch wollen Sie schreiben? Für wen schreiben Sie? Was ist Ihre zentrale Botschaft? Diese grundlegenden Fragen zu beantworten, ist der erste entscheidende Schritt zum Erfolg.

Zweitens bietet es Ihnen einen strukturierten Leitfaden für den gesamten Schreibprozess. Von der gezielten Recherche über effektive Schreibtechniken bis hin zur kritischen Überarbeitung – jeder Aspekt wird praxisnah und mit konkreten Handlungsanweisungen behandelt.

Drittens soll es Sie befähigen, professionelle Entscheidungen zu treffen. Ob es um die Wahl des richtigen Veröffentlichungsweges geht, um die Gestaltung eines ansprechenden Covers oder um wirkungsvolle Marketingstrategien – Sie werden nach der Lektüre in der Lage sein, informierte Entscheidungen zu treffen, die Ihrem Buch die besten Chancen geben.

Viertens will ich Ihnen dabei helfen, typische Fallen zu vermeiden, in die unerfahrene Autoren oft tappen. Meine langjährige Erfahrung als Lektor hat mir gezeigt, welche Fehler immer wieder gemacht werden und wie sie sich umgehen lassen.

Und nicht zuletzt möchte ich Sie durch dieses Buch inspirieren und motivieren. Der Weg zum fertigen Buch ist selten geradlinig und bringt Herausforderungen mit sich. Mit den richtigen Strategien, etwas Durchhaltevermögen und einer Portion Leidenschaft können Sie jedoch jede dieser Hürden überwinden.

Dieses Buch richtet sich explizit an Menschen ohne Vorerfahrung im Buchschreiben. Es setzt kein literarisches Studium voraus, keine Verbindungen in die Verlagswelt und auch keine angeborene Genialität. Was es voraussetzt, ist lediglich Ihr ernsthaftes Interesse, ein Buch zu schreiben, und die Bereitschaft, dafür zu arbeiten.

Am Ende dieser Lektüre werden Sie nicht nur wissen, wie Sie Ihr Buchprojekt strukturieren und umsetzen können, sondern auch das nötige Selbstvertrauen haben, es tatsächlich zu tun. Denn eines habe ich in meiner Karriere immer wieder festgestellt: Das größte Hindernis zwischen einer Buchidee und einem fertigen Manuskript ist nicht mangelndes Talent oder fehlendes Wissen – es ist die Unsicherheit darüber, wie man anfangen und den Prozess durchhalten soll.

Diese Unsicherheit aus dem Weg zu räumen und sie durch Klarheit, Struktur und praktisches Handwerkszeug zu ersetzen – das ist das zentrale Ziel dieses Buches.

FÜR WEN DIESES BUCH GEDACHT IST

Dieses Buch richtet sich an Menschen, die mit dem Gedanken spielen, ein Buch zu schreiben, aber noch nicht genau wissen, wie sie dieses ambitionierte Projekt angehen sollen. Es ist für all jene gedacht, die eine Idee, eine Geschichte oder ein Wissen in sich tragen, das sie in Buchform mit anderen teilen möchten.

Konkret ist dieses Buch für Sie geeignet, wenn Sie sich in einer oder mehreren der folgenden Situationen wiederfinden:

Sie sind ein:e Erstautor:in, der noch nie zuvor ein Buch geschrieben hat und sich im Dschungel der Möglichkeiten, Anforderungen und Methoden verloren fühlt. Sie wissen nicht, wo und wie Sie anfangen sollen, und suchen nach einer strukturierten Anleitung, die Sie Schritt für Schritt durch den Prozess führt.

Sie haben bereits angefangen zu schreiben, stecken aber fest oder zweifeln an Ihrem Ansatz. Vielleicht haben Sie bereits einige Kapitel verfasst, sind aber unsicher, ob Sie auf dem richtigen Weg sind oder wie Sie weitermachen sollen.

Sie sind Experte auf einem bestimmten Gebiet und möchten Ihr Fachwissen in Form eines Sachbuchs weitergeben, verfügen aber nicht über schriftstellerische Erfahrung. Sie fragen sich, wie Sie Ihr Wissen so strukturieren und aufbereiten können, dass es für Ihre Zielgruppe verständlich und ansprechend ist.

Sie tragen eine persönliche Geschichte in sich, die Sie als Autobiografie oder Roman verarbeiten möchten, sind aber unsicher, wie Sie aus persönlichen Erlebnissen ein für andere interessantes Buch machen können.

Sie haben eine kreative Idee für einen Roman, wissen aber nicht, wie Sie diese zu einer tragfähigen Geschichte ausbauen können, die Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt.

Sie sind beruflich erfolgreich und möchten ein Buch als Visitenkarte nutzen, um Ihre Expertise zu demonstrieren und Ihre Reichweite zu vergrößern, haben aber keine Zeit, sich jahrelang mit dem Schreibhandwerk zu beschäftigen.

Sie träumen schon lange davon, Autor:in zu werden, haben aber immer wieder Ausreden gefunden, warum "jetzt nicht der richtige Zeitpunkt" ist, und brauchen einen klaren Fahrplan, um endlich loszulegen.

Dieses Buch ist hingegen wahrscheinlich nicht das Richtige für Sie, wenn:

Sie bereits mehrere Bücher veröffentlicht haben und spezifische Probleme in Ihrem Schreibprozess lösen möchten.Sie ausschließlich an literaturtheoretischen Aspekten des Schreibens interessiert sind.Sie nach einem Buch über experimentelles oder avantgardistisches Schreiben suchen.Sie nach einem reinen Grammatik- oder Stilratgeber Ausschau halten.

Der Fokus dieses Buches liegt auf praktischen, bewährten Methoden, die Ihnen helfen, ein lesbares, strukturiertes und publikationsfähiges Manuskript zu erstellen – unabhängig davon, ob Sie einen Thriller, einen Ratgeber, eine Biografie oder ein Fachbuch schreiben möchten. Es geht nicht um literarische Genialität oder künstlerische Innovation, sondern um solides Handwerk, das Ihnen ermöglicht, Ihre Botschaft effektiv zu vermitteln.

Ich habe dieses Buch bewusst so gestaltet, dass es für Autoren und Autorinnen mit unterschiedlichen Zielen, Erfahrungsniveaus und Zeitbudgets nützlich ist. Die Kapitel bauen logisch aufeinander auf, können aber auch unabhängig voneinander gelesen werden, wenn Sie in bestimmten Bereichen bereits Erfahrung haben.

Eines verbindet jedoch alle, für die dieses Buch gedacht ist: Die Bereitschaft, zu lernen, zu üben und den manchmal steinigen Weg vom ersten Satz bis zum fertigen Buch zu gehen. Denn wie bei jedem Handwerk gilt auch beim Schreiben: Talent ist hilfreich, aber Durchhaltevermögen, Übung und das richtige Wissen sind unerlässlich.

Wenn Sie bereit sind, sich auf dieses Abenteuer einzulassen, dann ist dieses Buch für Sie geschrieben. Es wird Ihr verlässlicher Begleiter sein – von dem Moment an, in dem Sie die erste Idee formulieren, bis zu dem Tag, an dem Sie Ihr fertiges Buch in Händen halten.

TEILEINS

DIE GRUNDLAGEN DES BUCHSCHREIBENS

DIE ENTSCHEIDUNG, EIN BUCH ZU SCHREIBEN

KAPITEL1

MOTIVATION KLÄREN: WARUM EIN BUCH?

Ein Buch zu schreiben ist ein Projekt, das Monate oder sogar Jahre Ihres Lebens in Anspruch nehmen kann. Es wird Ihre Zeit, Energie und manchmal auch Ihre Geduld fordern. Bevor Sie sich auf diesen Weg begeben, sollten Sie daher unbedingt Ihre Motivation klären. Die Frage "Warum will ich ein Buch schreiben?" mag simpel erscheinen, aber sie ist fundamental für Ihren späteren Erfolg.

In meiner langjährigen Tätigkeit als Lektor habe ich immer wieder festgestellt, dass Autoren mit einer klaren, starken Motivation deutlich höhere Chancen haben, ihr Manuskript tatsächlich zu vollenden. Wer hingegen ohne tieferes Verständnis seiner eigenen Beweggründe startet, gibt oft auf, sobald die ersten Hindernisse auftauchen.

Lassen Sie uns die häufigsten Motivationen betrachten und was sie für Ihr Projekt bedeuten:

Expertenwissen teilen Viele Menschen schreiben ein Buch, um ihr Fachwissen weiterzugeben. Wenn Sie über Jahre oder Jahrzehnte Expertise in einem bestimmten Bereich aufgebaut haben – sei es in Ihrem Beruf, einem Hobby oder durch persönliche Erfahrungen – kann ein Buch ein wirksames Medium sein, um dieses Wissen mit anderen zu teilen.

Diese Motivation ist tragfähig, besonders wenn Sie eine Lücke im bestehenden Angebot identifiziert haben oder einen frischen, neuen Blickwinkel bieten können. Fragen Sie sich: Was kann ich meinen Lesern beibringen, das sie woanders nicht so gut lernen können?

Berufliche Positionierung Ein Buch kann als machtvolles Instrument der beruflichen Positionierung dienen. Es kann Ihnen helfen, sich als Experte zu etablieren, Ihre Glaubwürdigkeit zu stärken und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen. Für Berater, Trainer, Redner und andere Berufsgruppen kann ein Buch eine Art erweiterter Visitenkarte sein.

Wenn dies Ihre Hauptmotivation ist, sollten Sie Ihr Buch von Anfang an strategisch planen. Es sollte Ihre Kernkompetenz widerspiegeln und für genau die Zielgruppe geschrieben sein, die Sie beruflich erreichen möchten.

Eine Geschichte erzählen, die erzählt werden muss Manche Bücher entstehen aus dem tiefen Bedürfnis heraus, eine Geschichte zu erzählen – sei es die eigene oder eine erfundene. Vielleicht haben Sie außergewöhnliche Erfahrungen gemacht, die anderen Menschen Inspiration oder Trost spenden könnten. Oder Sie tragen eine fiktive Geschichte in sich, die Sie nicht loslässt.

Diese Motivation speist sich aus einer inneren Notwendigkeit und kann eine starke Triebfeder sein. Allerdings ist es wichtig zu prüfen, ob Ihre Geschichte tatsächlich das Potenzial hat, auch für andere Menschen bedeutsam zu sein. Fragen Sie sich ehrlich: Warum sollte jemand diese Geschichte lesen wollen?

Finanzieller Erfolg Manche Menschen träumen davon, mit einem Bestseller reich zu werden. An dieser Stelle muss ich als jemand, der die Verlagsbranche gut kennt, einen Realitätscheck einfügen: Die wenigsten Bücher werden finanzielle Bestseller. Die meisten Erstautoren verdienen mit ihrem Buch weniger, als sie für die Zeit, die sie investiert haben, in einem durchschnittlichen Job verdient hätten.

Wenn Geld Ihre primäre Motivation ist, sollten Sie entweder Ihre Erwartungen anpassen oder sorgfältig recherchieren, welche Art von Büchern aktuell kommerziell erfolgreich sind – und ob Sie in der Lage sind, in diesem Bereich zu schreiben.

Persönliche Erfüllung und Wachstum Ein Buch zu schreiben kann eine zutiefst erfüllende Erfahrung sein. Es fordert Sie intellektuell und kreativ heraus, erweitert Ihre Perspektiven und gibt Ihnen die Gelegenheit, sich mit wichtigen Themen tiefgehend auseinanderzusetzen. Viele Autoren berichten, dass allein der Prozess des Schreibens ihnen wertvolle Erkenntnisse über sich selbst und die Welt gebracht hat.

Diese Motivation ist insofern ideal, als sie von äußeren Faktoren unabhängig ist. Selbst wenn Ihr Buch nie ein breites Publikum findet, werden Sie den Wert der Erfahrung für sich selbst schätzen.

Ein Erbe hinterlassen Einige Menschen schreiben, um etwas zu hinterlassen, das sie überdauert. Dies kann besonders bei autobiografischen Werken oder Familiengeschichten der Fall sein. Das Bedürfnis, Erfahrungen und Einsichten für künftige Generationen festzuhalten, kann eine starke Motivation sein.

In diesem Fall ist es wichtig, das Buch so zu gestalten, dass es tatsächlich zugänglich und interessant für die beabsichtigte Leserschaft ist – selbst wenn diese erst in der Zukunft liegt.

Praktische Übung zur Klärung Ihrer Motivation:

Nehmen Sie sich Zeit für eine ehrliche Selbstreflexion. Setzen Sie sich an einen ruhigen Ort, nehmen Sie Stift und Papier zur Hand und beantworten Sie die folgenden Fragen:

Welches Gefühl überkommt mich, wenn ich mir vorstelle, ein fertiges Buch in Händen zu halten?Was würde ich als Erfolg betrachten? (Publikation? Verkaufszahlen? Persönliche Zufriedenheit? Anerkennung durch bestimmte Personen?)Warum ist es mir wichtig, dass meine Ideen oder Geschichten in einem Buch festgehalten werden und nicht in einem anderen Format (Blog, Podcast, Video etc.)?Wer soll mein Buch lesen, und was sollen diese Leser davon haben?Bin ich bereit, über längere Zeit hinweg regelmäßig Zeit und Energie in dieses Projekt zu investieren?

Die Antworten auf diese Fragen werden Ihnen helfen, Ihre wahre Motivation zu erkennen. Es kann durchaus sein, dass mehrere der oben genannten Faktoren für Sie eine Rolle spielen – das ist völlig normal. Wichtig ist nur, dass Sie sich Ihrer Beweggründe bewusst sind und einschätzen können, ob sie ausreichen, um Sie durch den gesamten Prozess zu tragen.

Eine klare, starke Motivation wird Ihr Leuchtturm sein, wenn der Weg schwierig wird. Sie wird Ihnen helfen, Hindernisse zu überwinden, die richtigen Entscheidungen zu treffen und letztendlich ein Buch zu schreiben, das sowohl Sie selbst als auch Ihre zukünftigen Leser zufriedenstellt.

KAPITEL2

REALISTISCHE ERWARTUNGEN SETZEN

Nachdem Sie Ihre Motivation geklärt haben, ist der nächste wichtige Schritt, realistische Erwartungen an Ihr Buchprojekt zu entwickeln. Unrealistische Vorstellungen sind einer der Hauptgründe, warum so viele angehende Autoren frustriert aufgeben oder am Ende enttäuscht sind, selbst wenn sie ihr Buch erfolgreich veröffentlicht haben.

Als jemand, der seit Jahrzehnten die Verlagsbranche von innen kennt, möchte ich Ihnen helfen, mit einem klaren Bild dessen zu starten, was Sie realistischerweise erwarten können – sowohl vom Schreibprozess selbst als auch vom Leben als veröffentlichter Autor.

Der Schreibprozess: Romantik vs. Realität

Die romantische Vorstellung vom Schreiben zeigt uns einen inspirierten Autor, der in einem gemütlichen Raum mit Blick auf ein idyllisches Panorama sitzt, während die Worte nur so aus ihm heraussprudeln. Die Realität sieht für die meisten Autoren anders aus:

Schreiben ist Arbeit. Es gibt zwar diese magischen Momente des Flows, in denen die Worte leicht fließen, aber sie sind eher die Ausnahme als die Regel. An den meisten Tagen ist Schreiben eine Tätigkeit, die Disziplin, Konzentration und Beharrlichkeit erfordert.Es braucht Zeit. Ein durchschnittliches Buch mit 250-300 Seiten zu schreiben, überarbeiten und zur Veröffentlichungsreife zu bringen, dauert in der Regel zwischen einem und drei Jahren – je nachdem, wie viel Zeit Sie täglich investieren können und wie viel Recherche nötig ist.Es wird Rückschläge geben. Sie werden auf Plotlöcher stoßen, Schreibblockaden erleben und manchmal das Gefühl haben, dass alles, was Sie geschrieben haben, wertlos ist. Das ist normal und Teil des Prozesses.Feedback kann schmerzhaft sein. Wenn Sie Ihr Manuskript zum ersten Mal anderen zeigen, sei es Freunden, Testlesern oder professionellen Lektoren, werden Sie wahrscheinlich auch Kritik erhalten. Lernen Sie, konstruktive Kritik als Geschenk zu betrachten, das Ihr Buch verbessert.

Veröffentlichung und Verkauf: Was Sie wissen sollten

Auch bezüglich der Veröffentlichung und des kommerziellen Erfolgs ist es wichtig, realistische Erwartungen zu haben:

Die meisten Erstlingswerke werden von Verlagen abgelehnt. Die großen Publikumsverlage nehmen nur einen sehr kleinen Prozentsatz der eingereichten Manuskripte an. Das ist keine Aussage über die Qualität Ihres Buches, sondern reflektiert die wirtschaftlichen Realitäten des Verlagsgeschäfts.Selfpublishing erfordert unternehmerisches Denken. Wenn Sie den Weg des Selfpublishings wählen, sind Sie nicht nur Autor, sondern auch Verleger, Marketingexperte und Vertriebsprofi. Es bietet große Freiheit, bedeutet aber auch mehr Verantwortung und zusätzliche Arbeit.Die Verkaufszahlen sind oft bescheiden. Die Durchschnittsauflage eines Buches in Deutschland liegt bei etwa 3.000 Exemplaren. Viele Bücher, besonders von Erstautoren, verkaufen sich deutlich unter diesem Durchschnitt.Der finanzielle Ertrag ist selten üppig. Bei einem Verlagsvertrag erhalten Autoren typischerweise zwischen 8% und 12% des Nettoverkaufspreises als Honorar. Bei Selfpublishing können die Margen höher sein, dafür tragen Sie aber auch alle Kosten selbst.Marketing liegt größtenteils in Ihrer Hand. Selbst mit einem Verlagsvertrag wird von Ihnen erwartet, dass Sie aktiv bei der Vermarktung Ihres Buches mitwirken. Als Selfpublisher sind Sie vollständig für das Marketing verantwortlich.

Die gute Nachricht: Realistische Ziele sind erreichbar

So nüchtern diese Fakten auch klingen mögen – sie sollen Sie nicht entmutigen, sondern Ihnen helfen, realistischere, erreichbare Ziele zu setzen. Hier sind einige Ziele, die für die meisten Erstautoren durchaus realistisch sind:

Ein qualitativ hochwertiges Manuskript fertigstellen, auf das Sie stolz sein können.Eine kleine, aber engagierte Leserschaft finden, die Ihr Buch schätzt und weiterempfiehlt.Wertvolle Erfahrungen sammeln, die Ihnen für zukünftige Buchprojekte nützen werden.Sich als Experte in Ihrem Themengebiet etablieren (besonders relevant für Sachbuchautoren).Persönliches Wachstum erleben durch die intellektuelle und kreative Herausforderung des Schreibens.

Praktische Übung zur Entwicklung realistischer Erwartungen:

Teilen Sie ein Blatt Papier in drei Spalten:

Wunschvorstellungen: Notieren Sie hier Ihre idealistischen Träume bezüglich Ihres Buches (z.B. internationaler Bestseller, Verfilmung, finanzieller Durchbruch).Realistische Ziele: Formulieren Sie hier konkrete, messbare Ziele, die mit Ihren vorhandenen Ressourcen und den Marktgegebenheiten erreichbar sind (z.B. Fertigstellung des Manuskripts bis zu einem bestimmten Datum, Veröffentlichung in einem kleinen Verlag oder als Selfpublisher, Verkauf von X Exemplaren im ersten Jahr).Mindesterwartungen: Was ist das Minimum, das Sie erreichen müssen, damit Sie das Projekt als lohnend empfinden? (z.B. das persönliche Erfolgserlebnis, ein fertiges Buch in Händen zu halten; positive Rückmeldungen von einigen Lesern zu bekommen).

Diese Übung hilft Ihnen, zwischen Träumen, realistischen Zielen und Mindesterwartungen zu unterscheiden. So können Sie ehrgeizige Ziele verfolgen, ohne von unrealistischen Erwartungen enttäuscht zu werden.

Der Schlüssel zu einem erfüllenden Schreiberlebnis liegt darin, den Prozess selbst wertzuschätzen – die Freude am Erschaffen, am Formulieren von Gedanken, am Erzählen von Geschichten. Wenn Sie lernen, die tägliche Arbeit am Manuskript als Belohnung an sich zu betrachten, werden Sie nicht nur mit größerer Wahrscheinlichkeit durchhalten, sondern auch die unvermeidlichen Höhen und Tiefen des Autorendaseins mit mehr Gelassenheit meistern.

Denken Sie daran: Jedes veröffentlichte Buch, das auch nur einen einzigen Leser berührt, bereichert oder inspiriert, hat seinen Zweck erfüllt. Und jedes fertiggestellte Manuskript, selbst wenn es nie veröffentlicht wird, ist ein beachtlicher persönlicher Erfolg.

KAPITEL3

ZEITMANAGEMENT UND SELBSTDISZIPLIN

Ein Buch zu schreiben erfordert Zeit – viel Zeit. Der größte Unterschied zwischen Menschen, die davon träumen, ein Buch zu schreiben, und jenen, die tatsächlich eines veröffentlichen, liegt oft nicht im Talent oder in der Brillanz ihrer Ideen, sondern in ihrer Fähigkeit, konsequent Zeit für das Schreiben zu finden und zu nutzen. Lassen Sie uns betrachten, wie Sie Ihr Buchprojekt zeitlich planen und die nötige Selbstdisziplin entwickeln können.

Die Realität der Zeitinvestition verstehen

Zunächst sollten Sie sich ein realistisches Bild davon machen, wie viel Zeit das Schreiben eines Buches tatsächlich in Anspruch nimmt:

Ein durchschnittliches Buch von 250-300 Seiten umfasst etwa 60.000 bis 80.000 Wörter.Ein geübter Autor kann an einem produktiven Tag zwischen 1.000 und 2.000 Wörter schreiben.Die Erstfassung eines Buches benötigt also rein rechnerisch zwischen 30 und 80 Tagen reiner Schreibzeit.Hinzu kommen Recherche, Planung, Überarbeitung und Korrektur, die oft das Doppelte oder Dreifache der reinen Schreibzeit in Anspruch nehmen.

Insgesamt müssen Sie also mit mehreren Hundert Stunden Arbeitszeit rechnen – und das ist für Erstautoren eher konservativ geschätzt.

Ihren persönlichen Zeitplan erstellen

Der erste Schritt zu einem erfolgreichen Zeitmanagement ist die ehrliche Bestandsaufnahme Ihrer aktuellen Lebenssituation:

Analysieren Sie Ihren Alltag: Wie viele Stunden pro Woche können Sie realistischerweise für Ihr Buchprojekt reservieren? Berücksichtigen Sie berufliche Verpflichtungen, Familie, soziale Aktivitäten und Erholungszeiten.Identifizieren Sie ungenutzte Zeitfenster: Gibt es Zeiten im Tagesverlauf, die Sie effektiver nutzen könnten? Vielleicht eine halbe Stunde am frühen Morgen, die Mittagspause oder die Zeit, die Sie sonst mit Social Media verbringen?Bestimmen Sie Ihre produktiven Phasen: Zu welcher Tageszeit sind Sie geistig am frischesten und kreativsten? Manche Menschen schreiben am besten früh morgens, andere spätabends. Nutzen Sie nach Möglichkeit Ihre persönliche Hochphase zum Schreiben.Setzen Sie realistische Meilensteine: Teilen Sie Ihr Buchprojekt in kleinere Etappen auf. Anstatt sich vorzunehmen, "ein Buch zu schreiben", planen Sie konkrete Schritte wie "Kapitel 1 bis Ende des Monats fertigstellen" oder "diese Woche 5.000 Wörter schreiben".Erstellen Sie einen Masterplan: Entwickeln Sie einen Gesamtzeitplan für Ihr Buch mit realistischen Fristen für die verschiedenen Phasen (Planung, Recherche, Schreiben der ersten Fassung, Überarbeitung, Feedback einholen, finale Überarbeitung).

Regelmäßigkeit ist wichtiger als Quantität

Eine der wichtigsten Erkenntnisse erfolgreicher Autoren ist, dass Regelmäßigkeit entscheidender ist als die Menge der Zeit, die Sie an einem einzelnen Tag investieren. Es ist besser, jeden Tag 30 Minuten zu schreiben als einmal pro Woche fünf Stunden.

Die tägliche Beschäftigung mit Ihrem Buch hält das Projekt in Ihrem Geist lebendig. Sie bleiben "im Fluss" und müssen nicht jedes Mal wieder bei Null anfangen. Außerdem summieren sich auch kleine Zeiteinheiten: 30 Minuten täglich ergeben immerhin 3,5 Stunden pro Woche und über 180 Stunden im Jahr.

Praktische Strategien zur Verbesserung der Selbstdisziplin

Selbstdisziplin ist wie ein Muskel, der durch regelmäßiges Training gestärkt werden kann. Hier sind bewährte Methoden, um Ihre Willenskraft zu stärken:

Etablieren Sie eine Schreibroutine: Schreiben Sie möglichst zur gleichen Zeit am gleichen Ort. Das signalisiert Ihrem Gehirn, dass es Zeit zum Schreiben ist, und reduziert innere Widerstände.Eliminieren Sie Ablenkungen: Schalten Sie Benachrichtigungen aus, verwenden Sie Apps, die Ihren Internetzugang einschränken, oder arbeiten Sie in einem Raum ohne Fernseher oder andere Störquellen.Nutzen Sie die Pomodoro-Technik: Arbeiten Sie in konzentrierten Einheiten von 25 Minuten, gefolgt von 5 Minuten Pause. Nach vier solcher Einheiten machen Sie eine längere Pause. Diese Methode hilft, den Fokus zu bewahren und Überlastung zu vermeiden.Belohnen Sie sich für erreichte Meilensteine: Setzen Sie sich kleine Belohnungen für das Erreichen Ihrer Schreibziele. Das kann ein Stück Schokolade nach 500 geschriebenen Wörtern sein oder ein Kinobesuch nach Abschluss eines Kapitels.Finden Sie einen Schreibpartner oder eine Schreibgruppe: Die Verantwortlichkeit gegenüber anderen kann ein starker Motivator sein. Tauschen Sie sich regelmäßig mit anderen Autoren aus und berichten Sie über Ihre Fortschritte.Verfolgen Sie Ihre Fortschritte: Führen Sie ein Schreibtagebuch oder nutzen Sie Apps, um Ihre täglichen Wortanzahlen und die investierte Zeit zu dokumentieren. Die visuelle Darstellung Ihrer Fortschritte kann sehr motivierend wirken.Senken Sie die Einstiegshürde: Versprechen Sie sich selbst, "nur 10 Minuten" zu schreiben oder "nur einen Absatz". Oft ist der Anfang die größte Hürde – sobald Sie im Schreibfluss sind, werden aus den geplanten 10 Minuten leicht 30 oder mehr.

Mit Rückschlägen und Schreibblockaden umgehen

Selbst mit dem besten Zeitmanagement und der stärksten Selbstdisziplin wird es Tage geben, an denen es nicht läuft. Das ist normal und kein Grund zur Verzweiflung. Wichtig ist, wie Sie mit solchen Phasen umgehen:

Akzeptieren Sie schlechte Tage: Nicht jeder Tag wird produktiv sein. Das gehört zum Prozess.Bleiben Sie in Kontakt mit Ihrem Projekt: Selbst wenn Sie nicht schreiben können, lesen Sie das bisher Geschriebene oder machen Sie etwas Recherche. Hauptsache, Sie bleiben am Ball.Wechseln Sie die Aufgabe: Wenn das Schreiben an einem Tag nicht funktioniert, arbeiten Sie an anderen Aspekten Ihres Buchprojekts – recherchieren Sie, erstellen Sie eine Gliederung für kommende Kapitel oder überarbeiten Sie bereits geschriebene Passagen.Reflektieren Sie die Ursachen: Versuchen Sie zu verstehen, warum Sie blockiert sind. Oft liegt es an unklaren Vorstellungen darüber, was Sie schreiben wollen, an Perfektionismus oder an Ermüdung.

Langfristige Ausdauer entwickeln

Ein Buch zu schreiben ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Es erfordert langfristige Ausdauer über Monate oder Jahre hinweg. Hier sind einige Strategien, um diese Ausdauer zu entwickeln:

Finden Sie Ihren "Warum": Erinnern Sie sich regelmäßig an Ihre tiefere Motivation, dieses Buch zu schreiben. Visualisieren Sie den Moment, in dem Sie das fertige Buch in Händen halten.Integrieren Sie das Schreiben in Ihre Identität: Statt "Ich versuche, ein Buch zu schreiben" sagen Sie "Ich bin Autor/in". Diese sprachliche Nuance kann einen erheblichen Einfluss auf Ihr Durchhaltevermögen haben.Bauen Sie Rechenschaftspflicht ein: Teilen Sie Ihre Schreibziele mit anderen, melden Sie Ihre Fortschritte an einen Mentor oder nutzen Sie Social Media, um Ihre Reise zu dokumentieren.Pflegen Sie Ihre Schreibenergie: Achten Sie auf ausreichend Schlaf, Bewegung und gesunde Ernährung. Ein erschöpfter Geist kann weder kreativ noch diszipliniert sein.

Das Schreiben eines Buches fordert Ihnen zweifellos viel ab – Zeit, Energie, Durchhaltevermögen. Aber mit den richtigen Strategien zum Zeitmanagement und zur Stärkung Ihrer Selbstdisziplin ist es eine Herausforderung, die Sie bewältigen können. Denken Sie daran: Jeder veröffentlichte Autor hat genau die gleichen 24 Stunden pro Tag zur Verfügung wie Sie. Der Unterschied liegt darin, wie diese Zeit genutzt wird und welche Prioritäten gesetzt werden.

Fangen Sie heute an, auch wenn es nur für 15 Minuten ist. Der erste Schritt ist oft der schwerste, aber auch der wichtigste.

DIE GROSSE ENTSCHEIDUNG: WELCHE ART VON BUCH?

KAPITEL4

DIE GROSSE ENTSCHEIDUNG

WELCHE ART VON BUCH?

BELLETRISTIK VS. SACHBUCH

Eine der grundlegendsten Entscheidungen, die Sie als angehender Autor treffen müssen, ist die Wahl zwischen Belletristik (fiktionales Erzählen) und Sachbuch (non-fiktionales Schreiben). Diese Entscheidung beeinflusst praktisch jeden weiteren Aspekt Ihres Buchprojekts – von der Struktur und dem Schreibstil bis hin zu den Vermarktungsmöglichkeiten und der potenziellen Leserschaft.

BELLETRISTIK: DAS ERZÄHLEN VON GESCHICHTEN

Belletristische Werke – Romane, Novellen, Kurzgeschichten – leben von erfundenen Figuren und Handlungen, auch wenn sie von realen Ereignissen inspiriert sein können. Sie spielen in der Welt der Fantasie, der Vorstellungskraft und der emotionalen Wahrheiten.

Stärken der Belletristik:

Kreative Freiheit: Als Autor fiktionaler Werke haben Sie nahezu unbegrenzte Freiheiten. Sie erschaffen Ihre eigene Welt mit eigenen Regeln und Figuren.Emotionale Resonanz: Geschichten haben die Kraft, Leser auf einer tieferen, emotionalen Ebene zu berühren. Durch Identifikation mit Figuren können komplexe Themen erfahrbar gemacht werden.Zeitlose Relevanz: Während faktische Informationen veralten können, bleiben gut erzählte Geschichten über menschliche Erfahrungen oft jahrzehnte- oder sogar jahrhundertelang relevant.Vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten: Von experimentellen Formen bis hin zu traditionellen Erzählstrukturen bietet die Belletristik ein weites Feld an Ausdrucksmöglichkeiten.

Herausforderungen der Belletristik:

Hohe Konkurrenz: Der Belletristikmarkt ist extrem wettbewerbsintensiv. Allein in Deutschland werden jährlich tausende neue Romane veröffentlicht.Handwerkliche Anforderungen: Überzeugende Figuren zu erschaffen, spannende Dialoge zu schreiben und einen fesselnden Plot zu konstruieren, erfordert handwerkliches Geschick, das entwickelt werden muss.Subjektive Beurteilung: Die Qualität eines Romans wird sehr subjektiv beurteilt. Was dem einen Leser gefällt, kann ein anderer ablehnen.Marketingherausforderung: Ohne etablierten Namen kann es schwierig sein, aus der Masse herauszustechen und Leser auf Ihr Werk aufmerksam zu machen.

SACHBUCH: DAS VERMITTELN VON WISSEN UND ERFAHRUNGEN

Sachbücher vermitteln Informationen, Erkenntnisse, Analysen oder persönliche Erfahrungen zu einem bestimmten Thema. Das Spektrum reicht von Ratgebern und Biografien bis hin zu wissenschaftlichen Werken und journalistischen Recherchen.

Stärken des Sachbuchs:

Zielgruppenklarheit: Bei Sachbüchern ist die Zielgruppe oft klarer definiert: Menschen mit einem spezifischen Interesse oder Problem.Expertise als Grundlage: Sie können auf vorhandenes Wissen und Erfahrungen aufbauen, anstatt alles neu erfinden zu müssen.Praktischer Nutzen: Sachbücher bieten den Lesern einen direkten, praktischen Mehrwert – sei es durch Problemlösungen, neue Erkenntnisse oder Orientierungshilfen.Vielfältige Vermarktungsmöglichkeiten: Ein Sachbuch kann als Türöffner für Vorträge, Workshops, Beratungstätigkeiten oder Medienauftritte dienen.

Herausforderungen des Sachbuchs:

Recherche-Intensität: Sachbücher erfordern in der Regel eine umfangreiche, sorgfältige Recherche und Faktenchecks.Aktualitätsanspruch: Je nach Thema können Sachbücher relativ schnell veralten, was Aktualisierungen oder Neuauflagen erforderlich machen kann.Balance zwischen Information und Unterhaltung: Die Herausforderung besteht darin, fundierte Informationen zu vermitteln, ohne dabei trocken oder langatmig zu werden.Autorität nachweisen: Als Sachbuchautor müssen Sie Ihre Glaubwürdigkeit und Expertise zum Thema etablieren.

PRAKTISCHE ENTSCHEIDUNGSHILFEN

Um herauszufinden, welche Buchart besser zu Ihnen passt, können folgende Fragen hilfreich sein:

Was lesen Sie selbst am liebsten? Oft (wenn auch nicht immer) schreiben wir am besten in jenen Genres, die wir selbst gerne lesen.Worin liegt Ihre Stärke? Sind Sie gut darin, komplexe Informationen verständlich zu erklären, oder liegt Ihre Stärke eher im Erzählen von Geschichten?Was möchten Sie erreichen? Wollen Sie primär unterhalten, informieren oder inspirieren? Möchten Sie als Experte wahrgenommen werden oder in die Welt des Geschichtenerzählens eintauchen?Wie gehen Sie mit Recherche um? Während beide Bucharten Recherche erfordern, ist sie bei Sachbüchern typischerweise umfangreicher und grundlegender.Wie wichtig ist Ihnen kreative Freiheit? In der Belletristik haben Sie mehr gestalterische Freiheiten, während Sie sich bei Sachbüchern stärker an Fakten und etablierte Strukturen halten müssen.

DIE GRAUZONE: KREATIVE SACHBÜCHER UND FAKTENTREUE BELLETRISTIK

Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Grenzen zwischen Belletristik und Sachbuch zunehmend verschwimmen. Es gibt einen wachsenden Markt für hybride Formen:

Kreative Sachbücher verbinden faktische Informationen mit narrativen Elementen und persönlichen Geschichten.Biografische Romane oder historische Fiktion basieren auf realen Ereignissen oder Personen, nutzen aber belletristische Techniken für die Darstellung.True Crime und literarische Reportagen verbinden journalistische Recherche mit literarischem Erzählen.

Diese Mischformen können besonders reizvoll sein, stellen aber auch besondere Anforderungen an die Autorin oder den Autor, da sie sowohl erzählerisches Geschick als auch fundierte Recherche voraussetzen.

MEINE ERFAHRUNG AUS DER VERLAGSPRAXIS

Als langjähriger Lektor habe ich festgestellt, dass Erstautoren oft erfolgreicher sind, wenn sie in dem Bereich beginnen, der ihrer natürlichen Neigung entspricht. Wer sich in Gesprächen als begnadeter Geschichtenerzähler erweist, sollte zunächst die Belletristik erkunden. Wer hingegen eine Leidenschaft für die Vermittlung von Wissen hat und in einem bestimmten Bereich über tiefgehende Kenntnisse verfügt, findet in der Sachbuchliteratur möglicherweise seinen idealen Einstieg.

Bedenken Sie auch, dass Ihre erste Wahl nicht Ihre letzte sein muss. Viele erfolgreiche Autoren wechseln im Laufe ihrer Karriere zwischen Belletristik und Sachbuch oder bedienen parallel beide Bereiche.

Die Entscheidung zwischen Belletristik und Sachbuch ist fundamental – sie bestimmt nicht nur Ihren Schreibprozess, sondern auch Ihre Positionierung als Autor. Nehmen Sie sich daher die Zeit, Ihre Stärken, Interessen und Ziele sorgfältig zu reflektieren, bevor Sie sich festlegen.

KAPITEL5

GENRES UND IHRE BESONDERHEITEN

Die Wahl des Genres ist eine der wichtigsten strategischen Entscheidungen, die Sie als Autor treffen. Das Genre bestimmt nicht nur die Erwartungen Ihrer Leser, sondern auch viele Aspekte des Schreibprozesses und der späteren Vermarktung. Lassen Sie uns einen Blick auf die wichtigsten Genres in Belletristik und Sachbuch werfen und ihre jeweiligen Besonderheiten betrachten.

BELLETRISTIK-GENRES

Krimi/Thriller Der deutschsprachige Buchmarkt wird traditionell vom Krimi dominiert. Dieser Sektor ist zwar hart umkämpft, bietet aber auch große Chancen.

Besonderheiten:

Fokus auf Spannung und RätselKlare Struktur mit Verbrechen, Ermittlung und AuflösungOft wiederkehrende Ermittlerfiguren als SerienkonzeptStarke regionale Komponente (Regionalkrimis sind sehr populär)Hohe Lesererwartungen an logische Konsistenz und glaubwürdige Recherche

Herausforderungen:

Sehr wettbewerbsintensiver MarktBalance zwischen Originalität und Genre-KonventionenGlaubwürdige Darstellung von Ermittlungsmethoden und Verbrechen

Liebesroman/Romance Ein beständig populäres Genre mit treuer Leserschaft und verschiedenen Subgenres von zeitgenössischer Romance bis hin zu historischen Liebesromanen.

Besonderheiten:

Fokus auf die Entwicklung einer LiebesbeziehungHappy End wird von Lesern erwartetEmotionale Tiefe und persönliche Entwicklung der FigurenVerschiedene "Wärmegrade" bezüglich expliziter Inhalte möglich

Herausforderungen:

Überwindung von Genre-KlischeesErschaffung glaubwürdiger Konflikte, die die Liebenden trennenRespektvolle und zeitgemäße Darstellung von Beziehungsdynamiken

Fantasy Ein Genre mit loyaler Fangemeinde und Potenzial für Serienentwicklung. Umfasst verschiedene Subgenres von epischer High Fantasy bis urbaner Fantasy.

Besonderheiten:

Weltenbau als zentrales Element (Magie, Geographie, Gesellschaft)Oft epische Handlungsbögen und HeldenreisenTiefgründige CharakterentwicklungMöglichkeit für allegorische Behandlung gesellschaftlicher Themen

Herausforderungen:

Erschaffung einer konsistenten, originellen magischen WeltBalance zwischen Weltenbau und HandlungsfortschrittUmfang und Komplexität (oft sind Fantasy-Werke überdurchschnittlich lang)

Science-Fiction Ein vielseitiges Genre mit technologischem und gesellschaftlichem Fokus, das von Near-Future-Szenarien bis zu weit entfernten Weltraumabenteeuern reicht.

Besonderheiten:

Wissenschaftliche oder technologische Elemente als AusgangspunktExploration von "Was wäre wenn?"-SzenarienMöglichkeit zur kritischen Reflexion gegenwärtiger EntwicklungenVielfältige Subgenres (Hard-SF, Space Opera, Dystopie, etc.)

Herausforderungen:

Glaubwürdigkeit der wissenschaftlichen/technischen ElementeBalance zwischen Konzepten und zugänglichem ErzählenSchnelle Überalterung mancher technologischer Prämissen

Historischer Roman Ein Genre, das in verschiedenen historischen Epochen spielt und Fiktion mit historischem Kontext verbindet.

Besonderheiten:

Authentische Darstellung historischer EpochenVerbindung von fiktiven Charakteren mit historischen EreignissenMöglichkeit, Geschichte durch persönliche Geschichten erlebbar zu machenStarkes Immersionspotenzial

Herausforderungen:

Umfangreiche Recherche notwendigBalance zwischen historischer Akkuratesse und erzählerischer FreiheitZeitgemäße Behandlung historischer Themen ohne Anachronismen

Literarischer Roman / Gegenwartsliteratur Ein Genre, das sich weniger durch thematische Eingrenzung als durch literarischen Anspruch und Form definiert.

Besonderheiten:

Fokus auf Sprache, Stil und psychologische TiefeOft komplexere ErzählstrukturenBehandlung zeitgenössischer gesellschaftlicher ThemenFiguren- statt handlungsorientiert

Herausforderungen:

Höhere Ansprüche an sprachliche QualitätEntwicklung eines eigenen, unverwechselbaren StilsKleinerer kommerzieller Markt als bei Genreliteratur

SACHBUCH-GENRES

Ratgeber Einer der kommerziell erfolgreichsten Sachbuchbereiche, der praktische Lösungen für spezifische Probleme oder Situationen bietet.

Besonderheiten:

Klarer praktischer Nutzen für die LeserStrukturierte, gut zugängliche InformationsaufbereitungKombination aus Fachwissen und anwendbaren TippsVisuelle Elemente oft wichtig (Illustrationen, Tabellen, Checklisten)

Herausforderungen:

Vom Expertenwissen zur leserfreundlichen DarstellungAbgrenzung von der Konkurrenz durch USPBalance zwischen Tiefe und Zugänglichkeit

Fachbuch Richtet sich an ein spezialisiertes Publikum mit fachlichem Interesse oder beruflichem Bedarf.

Besonderheiten:

Tiefgehende, fundierte Behandlung eines FachthemasHohe Anforderungen an Präzision und AktualitätKlar definierte Zielgruppe mit fachlichem VorwissenOft didaktischer Aufbau mit Lernzielen

Herausforderungen:

Aktualität bei sich schnell entwickelnden FachgebietenVerständlichkeit ohne VereinfachungEigene Positionierung als Experte im Fachgebiet

Populärwissenschaftliches Sachbuch Macht komplexe wissenschaftliche Themen einem breiten Publikum zugänglich.

Besonderheiten:

Vereinfachung ohne VerfälschungNarrative Elemente zur Vermittlung trockener FaktenMetaphern und Beispiele als ErklärungshilfenBrückenschlag zwischen Fachwelt und Allgemeinbildung

Herausforderungen:

Balance zwischen Komplexitätsreduktion und PräzisionAnschaulichkeit bei abstrakten ThemenAktualisierung bei wissenschaftlichem Fortschritt

Erfahrungsbericht/Memoir Persönliche Erlebnisse und deren Reflexion stehen im Mittelpunkt.

Besonderheiten:

Authentische Stimme und persönliche PerspektiveKombination aus Storytelling und ReflexionUniverselle Themen durch individuelle Geschichten erschließenPotenzial für starke emotionale Resonanz

Herausforderungen:

Balance zwischen Privatsphäre und OffenheitEthische Fragen bei der Darstellung anderer PersonenEntwicklung vom Persönlichen zum Allgemeingültigen

Business/Karrierebuch Vermittelt Wissen und Strategien für beruflichen Erfolg, Unternehmensführung oder wirtschaftliche Themen.

Besonderheiten:

Praxisorientierung und AnwendbarkeitOft fallstudienbasierter AnsatzKlare Mehrwertversprechen für beruflichen ErfolgTrendbewusstsein und Aktualitätsbezug

Herausforderungen:

Schnelle Veralterung bei dynamischen WirtschaftsthemenAbgrenzung in einem übersättigten MarktGlaubwürdige Erfolgsbelege

Zeitgeschichte/Politik Analysiert aktuelle oder historische gesellschaftliche und politische Entwicklungen.

Besonderheiten:

Fundierte Recherche und QuellenarbeitAusgewogene Darstellung komplexer ZusammenhängeVerbindung von Fakten mit Analyse und EinordnungPotenzial für gesellschaftliche Relevanz und Debattenbeiträge

Herausforderungen:

Objektivität bei polarisierenden ThemenSorgfältige Quellenprüfung und FaktentreueZeitliche Eingrenzung und Aktualisierungsbedarf

Die Bedeutung von Subgenres und Nischen

Innerhalb dieser Hauptgenres existieren zahlreiche Subgenres und Nischen, die für angehende Autoren besonders interessant sein können. Während die großen Genres stark umkämpft sind, bieten Nischen oft die Chance, eine loyale Leserschaft zu finden und sich zu profilieren.

Beispiele für erfolgreiche Nischengenres:

Cozy Crime (gemütliche Krimis ohne explizite Gewalt)Climate Fiction (Klimawandel-fokussierte Zukunftsszenarien)Graphic Medicine (medizinische Themen in Sachcomic-Form)Spirituelle Ratgeber für spezifische Lebenssituationen

PRAKTISCHE ÜBERLEGUNGEN BEI DER GENRE-WAHL

Bei der Entscheidung für ein Genre sollten Sie folgende Faktoren berücksichtigen:

Ihre Leidenschaft und Ihr Wissen: Wählen Sie ein Genre, für das Sie sich aufrichtig begeistern und in dem Sie sich auskennen oder zu dem Sie gerne recherchieren.Marktpotenzial: Informieren Sie sich über Trends und Marktentwicklungen. Bestsellerlisten, Verlagsprogramme und Buchhandelsstatistiken geben Aufschluss über aktuelle Tendenzen.Konkurrenzanalyse: Studieren Sie erfolgreiche Bücher in Ihrem Wunschgenre. Welche Themen werden behandelt? Welche Lücken könnten Sie füllen?Ihre Schreibstimme: Passt Ihr natürlicher Schreibstil zum gewählten Genre? Ein humorvoller Stil passt beispielsweise besser zu bestimmten Genres als zu anderen.Langfristige Perspektive: Möchten Sie in diesem Genre mehrere Bücher schreiben? Manche Genres (wie Krimiserien) profitieren besonders von Fortsetzungen.

GENRE-KONVENTIONEN: FREIHEIT ODER EINSCHRÄNKUNG?

Jedes Genre bringt eigene Konventionen und Lesererwartungen mit sich. Diese sollten Sie kennen, auch wenn Sie sie gelegentlich brechen oder neu interpretieren möchten. Genre-Konventionen sind keine starren Regeln, sondern eher eine gemeinsame Sprache zwischen Autor und Leser.

Als Lektor habe ich oft erlebt, dass besonders kreative Werke entstehen, wenn Autoren die Konventionen ihres Genres verstehen und dann bewusst und gezielt mit ihnen spielen. Blind Konventionen zu befolgen führt zu vorhersehbaren Werken; sie komplett zu ignorieren kann hingegen Leser verstören, die bestimmte Grundelemente erwarten.

Die Genre-Wahl ist letztlich eine Balance zwischen kreativer Vision, persönlichen Stärken und strategischen Marktüberlegungen. Sie können diese Entscheidung auch als Teil Ihrer Reise sehen – viele Autoren starten in einem Genre und entwickeln sich im Laufe ihrer Karriere in andere Bereiche hinein. Das Wichtigste ist, mit einem klaren Verständnis der gewählten Form zu beginnen und diese dann mit Ihrer einzigartigen Stimme zu füllen.

KAPITEL6

BIOGRAFIE/AUTOBIOGRAFIE

Biografien und Autobiografien nehmen eine besondere Stellung in der Literaturlandschaft ein – sie verbinden die faktentreue Darstellung eines Lebens mit erzählerischen Elementen und bieten sowohl historische Einblicke als auch persönliche Geschichten. Lassen Sie uns die Besonderheiten dieser Formen genauer betrachten.

BIOGRAFIE: DAS LEBEN EINES ANDEREN ERZÄHLEN

Eine Biografie schildert das Leben einer anderen Person, meist einer historischen Persönlichkeit oder einer zeitgenössischen Figur von öffentlichem Interesse.

Besonderheiten der Biografie:

Umfassende Recherche: Die Grundlage jeder guten Biografie ist eine gründliche Recherche. Dazu gehören Archivmaterial, Interviews mit Zeitzeugen, Briefe, Tagebücher, Zeitungsartikel und andere Primär- und Sekundärquellen.Kontextualisierung: Biografien stellen das Leben einer Person in den breiteren historischen, gesellschaftlichen und kulturellen Kontext und zeigen Wechselwirkungen zwischen Individuum und Zeit.Perspektivische Darstellung: Der Biograf interpretiert das Leben des Porträtierten aus einer bestimmten Perspektive – wobei die Herausforderung darin besteht, fair und ausgewogen zu bleiben.Narrative Struktur: Trotz des Anspruchs an Faktentreue folgen gelungene Biografien oft einer narrativen Struktur mit dramatischen Höhepunkten, Charakterentwicklung und thematischen Bögen.

Herausforderungen bei Biografien:

Zugang zu Quellen: Je nach Person kann der Zugang zu relevanten Informationen schwierig sein – besonders bei zeitgenössischen Persönlichkeiten, die ihre Privatsphäre schützen, oder bei historischen Figuren mit lückenhafter Überlieferung.Rechtliche Fragen: Bei noch lebenden Personen oder kürzlich Verstorbenen sind persönlichkeitsrechtliche Fragen zu beachten. Eine nicht autorisierte Biografie kann rechtliche Konsequenzen haben.Objektivität und Fairness: Die Balance zwischen kritischer Darstellung und Respekt für die porträtierte Person stellt eine ständige Herausforderung dar.Umgang mit widersprüchlichen Quellen: Oft zeichnen verschiedene Quellen unterschiedliche Bilder einer Person. Der Biograf muss diese Widersprüche transparent machen und einordnen.

AUTOBIOGRAFIE: DAS EIGENE LEBEN ERZÄHLEN

In einer Autobiografie erzählt der Autor sein eigenes Leben aus der Ich-Perspektive.

Besonderheiten der Autobiografie:

Authentische Innenperspektive: Der Autor hat direkten Zugang zu seinen eigenen Gedanken, Gefühlen und Motiven – ein Vorteil gegenüber jeder Fremdbiografie.Persönliche Stimme: Eine gelungene Autobiografie lebt von der unverwechselbaren Stimme und Perspektive des Autors.Selektive Erinnerung: Autobiografien spiegeln die subjektive Erinnerung des Autors wider, mit allen damit verbundenen Filtern und Interpretationen.Selbstreflexion: Der Prozess des autobiografischen Schreibens beinhaltet eine intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben und kann selbst therapeutische Aspekte haben.

Herausforderungen bei Autobiografien:

Selbstzensur: Die Entscheidung, welche Aspekte des eigenen Lebens man preisgeben möchte und welche nicht, ist oft schwierig.Subjektivität: Die eigene Perspektive kann blinde Flecken aufweisen. Der autobiografische Autor muss zwischen subjektivem Erleben und objektivierbaren Fakten unterscheiden.Umgang mit anderen Personen: Das eigene Leben ist immer mit dem Leben anderer verwoben. Wie viel darf man über andere preisgeben, die nicht zugestimmt haben, Teil eines Buches zu werden?Distanz zum eigenen Leben: Die nötige kritische Distanz zum eigenen Leben aufzubauen, kann herausfordernd sein.

MEMOIREN: DER FOKUSSIERTE LEBENSBERICHT

Memoiren unterscheiden sich von vollständigen Autobiografien durch ihren fokussierteren Ansatz. Sie konzentrieren sich oft auf einen bestimmten Lebensabschnitt oder Aspekt des Lebens anstatt auf die gesamte Lebensspanne.

Besonderheiten von Memoiren:

Thematischer Fokus: Memoiren kreisen häufig um ein zentrales Thema, eine prägende Phase oder ein besonderes Ereignis im Leben des Autors.Selektivität: Der Autor wählt bewusst aus, welche Lebensereignisse relevant für das zentrale Thema sind.Stilistische Freiheit: Memoiren erlauben oft mehr literarische und stilistische Freiheiten als umfassende Autobiografien.Gesellschaftlicher Bezug: Viele Memoiren verknüpfen persönliche Erfahrungen mit breiteren gesellschaftlichen, historischen oder kulturellen Themen.

HYBRID-FORMEN UND MODERNE ENTWICKLUNGEN

In der modernen Biografie-Landschaft verschwimmen die Grenzen zwischen klassischen Formen zunehmend:

Autorisierte Biografien: Der Porträtierte arbeitet eng mit dem Biografen zusammen, stellt persönliche Dokumente zur Verfügung und gibt Interviews, behält sich aber in der Regel ein gewisses Mitspracherecht vor.Erzählte Biografien: Ein Ghostwriter oder Co-Autor verschriftlicht die mündlich erzählte Lebensgeschichte einer Person.Thematische Lebensbeschreibungen: Konzentration auf bestimmte Aspekte eines Lebens, z.B. die berufliche Laufbahn oder einen prägenden Lebensabschnitt.Biografischer Roman: Eine literarische Form, die das Leben einer realen Person mit fiktionalen Elementen anreichert, um Lücken zu füllen oder die emotionale Wahrheit zu vermitteln.

PRAKTISCHE ÜBERLEGUNGEN FÜR BIOGRAFEN UND AUTOBIOGRAFEN

Wenn Sie eine Biografie oder Autobiografie schreiben möchten, sollten Sie folgende Aspekte beachten:

Relevanz und Zielgruppe klären:Warum ist diese Lebensgeschichte erzählenswert?Wer könnte daran interessiert sein?Welchen Mehrwert bietet die Geschichte für die Leser?Struktur und Erzählperspektive festlegen:Chronologisch oder thematisch geordnet?Vollständig oder fokussiert auf bestimmte Lebensphasen?Bei Biografien: Welche Perspektive nehmen Sie als Autor ein?Ethische und rechtliche Überlegungen:Wie wahren Sie die Würde und Rechte der porträtierten Person und anderer Beteiligter?Welche Informationen dürfen Sie rechtlich und ethisch preisgeben?Wie gehen Sie mit sensiblen oder kontroversen Themen um?Balance zwischen Fakten und Erzählung:Wie verbinden Sie die faktische Genauigkeit mit einer fesselnden Erzählweise?Wie können Sie Lücken in der Dokumentation verantwortungsvoll behandeln?Recherche und Dokumentation:Welche Quellen stehen zur Verfügung?Wie dokumentieren und verifizieren Sie Informationen?Bei Autobiografien: Wie können Sie Ihre Erinnerungen überprüfen und kontextualisieren?

DIE BESONDERHEIT BIOGRAFISCHEN SCHREIBENS

Das Schreiben einer Biografie oder Autobiografie ist nicht nur ein literarisches, sondern auch ein historisches und oft ein ethisches Unterfangen. Sie tragen Verantwortung für die wahrheitsgemäße Darstellung eines Lebens – sei es Ihr eigenes oder das einer anderen Person. Zugleich müssen Sie dieses Leben in eine Form bringen, die für Leser zugänglich und ansprechend ist.

Die Herausforderung und zugleich das Faszinierende an biografischem Schreiben liegt genau in dieser Verbindung von faktentreuer Dokumentation und erzählerischer Gestaltung. Eine gelungene Biografie oder Autobiografie vermittelt nicht nur die äußeren Fakten eines Lebens, sondern macht dessen innere Wahrheit erfahrbar – die Motivationen, Gefühle, Konflikte und Entwicklungen, die ein Leben ausmachen.

Als erfahrener Lektor kann ich Ihnen versichern: Biografien und Autobiografien gehören zu den anspruchsvollsten, aber auch zu den lohnendsten literarischen Projekten. Sie fordern von Ihnen als Autor nicht nur handwerkliches Können, sondern auch Einfühlungsvermögen, ethisches Bewusstsein und die Fähigkeit, die Bedeutung eines Lebens im größeren Kontext zu erfassen und zu vermitteln.

KAPITEL7

FACHLITERATUR

Fachliteratur nimmt eine besondere Stellung in der Publikationslandschaft ein. Anders als bei den meisten anderen Buchformen steht hier die präzise Vermittlung von Fachwissen im Vordergrund.

---ENDE DER LESEPROBE---


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