Vor über 50 Jahren - mit dem VW Bulli von Lwiw nach Leningrad - Stefan C. Müller - E-Book

Vor über 50 Jahren - mit dem VW Bulli von Lwiw nach Leningrad E-Book

Stefan C. Müller

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Beschreibung

Vier Studenten aus Göttingen fahren im Sommer 1971 mit einem VW Bulli durch die ukrainische und die russische Republik der damaligen UdSSR. Über Prag führt sie ihr Weg nach Lwiw, Kiew, Moskau, Nowgorod und Leningrad, dann nach Helsinki und über die skandinavischen Länder zurück in die Bundesrepublik. Langwierige Vorbereitung und Einhalten vieler Regeln und Randbedingungen für eine lange Reise über große Distanzen, mit klar definierter Route und Terminen für die Haltepunkte, waren eine Herausforderung, die es zu bewältigen galt und die dem Unternehmen einen deutlichen Platz in der Erinnerung der Autoren eingeräumt hat. Neben vielen touristisch wertvollen Erlebnisse verdient, bei einem Rückblick nach einem halben Jahrhundert, ein ganz unspektakuläres Ereignis eine besondere Erwähnung: die Überquerung der ukrainisch-russischen Grenze irgendwo im Nirgendwo. Man konnte höchstens ahnen, wo das geschah, denn es gab weder Markierung noch Grenzpersonal. Nur eine Person wurde im Rückspiegel gesichtet, als sie eilig Nummernschild und Zeitpunkt der Vorbeifahrt notierte, wohl zur Weitergabe an irgendeine Kontrollinstanz. Klar - dies war ja eine Nation. Und nun, nach der Invasion Russlands in die Ukraine im Jahr 2022, gibt es seit etwa 30 Jahren wieder eine nationale Grenze. Aber sie wird in absehbarer Zeit nicht mehr von Zivilisten überquert werden können - somit haben die vier Studenten ganz ahnungslos etwas auf lange Zeit Unwiederbringliches erlebt.

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Seitenzahl: 27

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Titelbild:

Immer geradeaus über flaches Steppenland(Photo: Stefan C. Müller)

Vorbemerkung

Eine Reise durch die damalige Sowjetunion vor recht genau einem halben Jahrhundert war uns, den Autoren, als besonderes Erlebnis im Gedächtnis geblieben und wir entschlossen uns dazu, die Erinnerung daran durch eine Reisegeschichte aufrechtzuerhalten. Das war im Jahr 2021, als der ehemalige Ostblock sich schon seit etwa 30 Jahren geöffnet hatte und auch Russland, zwar nicht ganz ohne Hürden, aber viel leichter erreichbar war als noch 1971, als wir dorthin aufgemacht hatten. Doch jetzt, weitere 3 Jahre später, ist der Weg von der Ukraine nach Russland durch den Angriffskrieg Moskaus gänzlich versperrt, während die Grenze zwischen beiden Ländern (oder Unionsrepubliken) damals, zu Zeiten der Sowjetunion, gar nicht mehr als solche erkennbar war.

Plötzlich erschien uns heute unsere harmlose Idee, einen Reisebericht zu schreiben, in ganz anderem Licht: wann wird es nun wieder einmal möglich sein, unseren damaligen Weg zu beschreiten? Überhaupt jemals? Vielleicht wollen wir nicht nur, sondern sollten sogar von unseren Erfahrungen aus dem Jahr 1971 erzählen. Das werden wir nun tun!

Inhaltsverzeichnis

Vorbereitung

Durch die Tschechoslowakei

In der Ukraine

3.1 Über die Karpaten nach Lwiw

3.2 Weiter nach Kiew

3.3 Über den ukrainischen Schild

In der russischen SFSR

4.1 Moskau

4.2 Über Nowgorod nach Leningrad

4.3 Wir erreichen Piter (Питер)

Finnischer Abschluss

Epilog

1. Vorbereitung

Es waren einmal vier Studenten, die in Göttingen Physik und Mathematik studierten. Sie waren sehr neugierig, mehr von der Welt außerhalb ihres Studiums kennenzulernen und stellten sich oft Fragen, die recht einfach klangen, aber dann doch nicht so ganz einfach zu beantworten waren. Zum Beispiel: „Wie kommt man beim Reisen am besten von einem Punkt A zu einem anderen Punkt B und zwar unter gewissen Bedingungen?“, womit knifflige Aspekte zur Art der zu durchquerenden Umwelt verbunden sein können (Berghöhen, Flussbiegungen, Umkehrpunkte, Abzweigungen, …). Betrachten wir einmal die Anforderung: „Wie gelangt man trockenen Fußes von Göttingen nach Helsingborg in Südschweden?“

Die Frage war damals, vor etwa 50 Jahren, durchaus berechtigt, und sie war nicht nur geographisch/topologischer Natur, sondern dahinter steckte das Problem, bei Ausschluss des Seewegs und Fehlen von Flughäfen in Start- und Zielort den Landweg über Osteuropa und Skandinavien wählen zu müssen. Das kam uns, den 4 Studenten, jedoch durchaus entgegen, denn wir hatten den Wunsch, den europäischen Teil der Sowjetunion auf diesem Weg zu erkunden, der dabei durchfahren werden musste. Das Ziel war also der Weg zum Ziel. (Heute stellt sich die recht akademisch erscheinende Frage nicht mehr, seitdem im Jahr 2000 die Öresundbrücke von Malmö nach Kopenhagen fertiggestellt wurde. So kann man nun über die mit Brücken und Tunneln verbundenen Landesteile Seeland, Fünen und Jütland von Schweden nach Deutschland fahren.)

Uns war schon klar, dass man nicht einfach so losfahren konnte: Einige von uns hatten Verwandte in der DDR (damals von den meisten noch „Ostzone“ genannt) und wussten von den Schwierigkeiten bei der Einreise. Wir wollten zwei Ostblockstaaten durchqueren, die damalige ČSSR und die UdSSR. Dass das später vier Staaten, nämlich Tschechien, die Slowakei, die Ukraine und Russland werden würden, konnten wir uns damals nicht vorstellen.