Wachteln - Klaus Damme - E-Book

Wachteln E-Book

Klaus Damme

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Beschreibung

Wachteln – eine echte Alternative! • Interessante Alternative für Landwirte und Kleinunternehmer • Einzigartige Informationsquelle für Einsteiger und Umsteiger • So sichern Sie sich Nebenerträge Die Zucht von Wachteln kann eine Alternative, noch besser aber eine Ergänzung zur sonst üblichen Haltung von Hühnern, Enten oder Gänsen sein. In diesem Buch erfahren Sie alles über •Zucht und Vermehrung •Tiergerechte Haltung •Optimale Fütterung •Tiergesundheit •Schlachtung und Vermarktung •Betriebswirtschaftliche Aspekte Zusätzlich wird noch der rechtliche Rahmen zur Erzeugung einer guten Produktqualität von Eiern und Wachtel erläutert, Bezugsquellen werden genannt und es wird auf weiterführende Literatur eingegangen.

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Klaus Damme

Wachteln

Zucht und Haltung

Ulmer E-Books

3., völlig neu bearbeitete Auflage

Inhaltsverzeichnis

Vorwort1 Abstammung und Bedeutung2 Zucht und Reproduktion2.1 Autosomale Einzelgene und deren Vererbung2.2 Mendelsche Regeln2.3 Geschlechtsgebundene Vererbung – Farbsexen2.4 Quantitative Genetik (Wirtschaftszucht)2.5 Natürliche Paarung und künstliche Besamung2.6 Kunstbrut3 Haltung3.1 Gesetzliche Regelung – Schweiz/Ökoverbände3.2 Haltung von Legewachteln3.3 Aufzucht und Mast3.4 Stallklima3.5 Temperatur und Lichtansprüche3.6 Fütterung und Tränken4 Fütterung4.1 Besonderheiten des Verdauungstraktes4.2 Nährstoffbedarf und Wirkstoffbedarf4.3 Fütterung der Legewachteln4.4 Fütterung von Wachteln in der Aufzucht und Mast4.5 Hofeigene Mischungen4.6 Die Bedeutung des Wassers5 Gesundheitsprophylaxe und Krankheiten der Japanischen Wachtel5.1 Allgemeines5.2 Hygienemanagement, Reinigung und Desinfektion5.3 Infektionskrankheiten durch Viren, Bakterien und Parasiten6 Schlachtung, Vermarktung und Produktqualität6.1 Gesetzliche Vorgaben bei der Schlachtung und Vermarktung6.2 Hygienische Anforderungen an die Einrichtung von Schlacht- und Zerlegeräumen6.3 Betäubungs- und Tötungsverfahren6.4 Arbeitsabläufe und Raumprogramm bei der Schlachtung6.5 Ausschlachtung und Anteil wertvoller Teilstücke6.6 Vermarktung von Schlachtwachteln6.7 Qualität und Zubereitung von Wachteln6.8 Äußere und innere Qualität von Wachteleiern6.9 Vermarktung und Zubereitung von Wachteleiern7 Wirtschaftlichkeit7.1 Kosten der Bruteierproduktion7.2 Brutkosten7.3 Kosten der Aufzucht, Mast und Schlachtung7.4 Kostenanalyse der KonsumeiererzeugungServiceFarbtafelnLiteraturverzeichnisInternetadressenBezugsquellenBildquellen
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Vorwort

Das vorliegende Buch entstand auf Grundlage der von Rudolf Kiwitt begründeten 2. Auflage, wurde aber wegen neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen und aktueller Forschungsergebnisse komplett überarbeitet.

Ziel dieser Arbeit über die japanische Wachtel ist es, die Begeisterung für Coturnix coturnix japonica (CCJ), den kleinsten domestizierten Hühnervogel der Welt zu wecken und den Kreis der Neueinsteiger, die sich mit der Wachtelhaltung beschäftigen, zu vergrößern. Intension dieses Büchleins ist es aber auch, all denen, die Wachteln bereits länger mit Erfolg züchten, vermehren und halten, neue Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Publikationen anschaulich und leicht verständlich näher zu bringen.

Das Buch wendet sich an Rassegeflügelzüchter, die z. B. neue Farblinien züchten, an Hobbyhalter, denen die artgerechte Haltung und Fütterung ihrer Lieblinge am Herzen liegt und an Landwirte, die mit Wachteleiern und Fleischvermarktung ihre Produktpalette erweitern wollen oder ein Nebeneinkommen mit dieser Marktnische anstreben. In der Aus- und Fortbildung kann die Lektüre dieses Fachbuches der Prüfungsvorbereitung für Geflügelwirte dienen oder eine interessante Informationsquelle für Studenten der Agrarwissenschaften mit Schwerpunkt tierische Veredlung darstellen.

Die Wachtelhaltung ist keine Kunst, ohne fundierte fachliche Basis aber wenig erfolgreich. Kenntnisse zur Produktionstechnik, wie Zucht, Haltung, Fütterung und Tiergesundheit, stehen daher inhaltlich im Mittelpunkt und werden durch Tipps zur Vermarktung ergänzt. Informationen zum derzeit rechtlichen Rahmen wie Tierschutzgesetz und Lebensmittelhygienevorschriften, ein Kapitel zur Produktqualität und Ökonomik runden das aktuelle Bild zur Japanischen Wachtel ab.

Ich hoffe, dass die Leser von der Fülle der zusammengetragenen Informationen ideell oder wirtschaftlich profitieren, indem sie praxisnahe Empfehlungen innerbetrieblich umsetzen. Kein Werk ist perfekt. Nachdem der Autor in der Geflügelberatung, Forschung und Aus- und Fortbildung tätig ist, freuen wir uns auf ein Feedback, konstruktive Kritik und Anregungen aus der Praxis .

Bedanken möchten wir uns bei den Mitarbeitern des LVFZ für Geflügel in Kitzingen für die sorgfältige Durchführung einer großen Anzahl von Züchtungs-, Fütterungs- und Haltungsversuchen rund um die Japanische Wachtel.

 

Kitzingen, im Winter 2010/2011 Klaus Damme

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1 Abstammung und Bedeutung

In der Klasse der Vögel sind die Fasanenartigen eine von sieben Familien in der Ordnung der Hühnervögel. In der Familie der Fasanenartigen gibt es wiederum 70 Gattungen mit 203 Arten. Trotz vieler Gemeinsamkeiten wird die Familie der Phasianidae wegen einer breiten morphologischen und ethologischen Vielfalt in 15 Unterfamilien (1) bzw. Gattungen taxonomisch eingeteilt.

Familie: Phasianidae – Fasanenartige

Unterfamilie der Perlhühner (Numidinae – 6 Arten in 4 Gattungen)

Unterfamilie der Pfauen (Pavoninae – 3 Arten in 2 Gattungen)

Unterfamilie der Truthühner (Meleagridinae – 2 Arten in 1 Gattung)

Unterfamilie der Pfaufasane (Argusianinae – 8 Arten in 3 Gattungen)

Unterfamilie der Fasane (Phasininae – 21 Arten in 8 Gattungen)

Unterfamilie der Glanzfasane (Lophophorinae – 3 Arten in 1 Gattung)

Unterfamilie der Schopffasane (Pucrasiinae – 1 Art)

Unterfamilie der Kammhühner (4 Arten in 1 Gattung)

Unterfamilie der Tragopane (Tragopaninae – 5 Arten in 1 Gattung)

Unterfamilie der Zwergfasane (Galloperdicinae – 3 Arten in 1 Gattung)

Unterfamilie der Felsenhennen (Ptilopachinae – 1 Art)

Unterfamilie der Feldhühner (Perdicinae – 98 Arten in 27 Gattungen)

Unterfamilie der Zahnwachteln (Odontophorinae – 31 Arten in 9 Gattungen

Unterfamilie der Rauhfußhühner (Tetraoninae – 16 Arten in 9 Gattungen)

Abb. 1 Systematik der Hühnervögel.

Die Wachteln gehören zur Unterfamilie der Feldhühner (Perdicinae). Mit 98 Arten bilden die altweltlichen Feldhühner die artenreichste Unterfamilie der Phasianidae. Es handelt sich meist um unscheinbare kleine bis mittelgroße Vögel mit Sporn. Zu den Feldhühnern gehören artenarme Gattungen wie unsere Rebhühner, Steinhühner und Königshühner, aber auch Gattungen mit zahlreichen Spezies wie die Buschwachteln und Frankoline, welche die Randgebiete der Sahara und Regionen des tropischen Afrika bewohnen. Die Gattung Coturnix (Wachteln im engeren Sinne) umfasst die Spezies Regenwachtel (Coturnix coromandelica), die Harlekinwachtel (Coturnix delegorguei) die bereits ausgestorbene Neuseeländische Schwarzbrustwachtel (Coturnix novaezelandiae) und die eigentliche Wachtel (Coturnix Coturnix) mit den 4 regionalen Unterarten der Afrikanischen (C. C. Africana), der europäischen (C. C. Coturnix), der japanischen (C.C.Japonica) und der Ussuri-Wachtel (C. C. Ussuriensis).

Die Verwandtschaft mit den anderen Unterfamilien, z. B. den Kammhühnern, ist eng. Gattungskreuzungen innerhalb der Familien der Fasanenartigen z. B. zwischen Haushühnern, Japanischen Wachteln und Perlhühnern sind über die künstliche Besamung möglich. Die Befruchtungsraten lagen bei der Kreuzung verschiedener Hühnerrassen mit CCJ-Hennen bei 15,1 % (5) und hing u. a. von der Besamungsfrequenz ab. Die Schlupfraten dieser Gattungskreuzung waren aber gering und betrugen im Durchschnitt lediglich 2,7 %. Alle weiblichen Embryonen starben ab, es kamen nur männliche unfruchtbare Hybriden zum Schlupf (siehe Tab.1, Abb.2) .

Abb. 2a Huhn × Wachtel – Kreuzungen rechts und links, Japanische Wachtel (CCJ) in der Mitte.

Abb. 2b „HuWa’s“ in der Voliere.

Wachteln sind kammlos und die einzigen echten Zugvögel unter den Hühnervögeln, obwohl sie durch ihre relativ kurzen Schwingen i. d. R. nur kurze Distanzen fliegend überbrücken können. Die Europäische Wachtel überwintert erstaunlicher Weise in Afrika in Äquatornähe oder in Vorderindien. Die europäische Wachtel hat ein riesiges Verbreitungsgebiet von Nordafrika bis Nordeuropa, von den atlantischen Inseln, Spanien und Frankreich im Westen bis nach Nordindien, dem Baikalsee und Sibirien. In Mitteleuropa ist die Europäische Wachtel ein verbreiteter Brut- und Sommervogel, dessen Population nach Süden hin zunimmt. In Nordeuropa, insbesondere Skandinavien kommt sie eher selten vor. In Deutschland zählt C. C. Coturnix zu den jagdbaren Arten, hat allerdings keine Jagdzeit und wird ganzjährig geschont. Die Europäische Wachtel unterliegt dem Schutz der EU-Vogelschutzrichtlinie und gehört in Deutschland zu den vom Bundesartenschutzgesetz besonders geschützten Arten. In manchen Bundesländern ist ihr Bestand so stark zurückgegangen, dass die Europäische Wachtel z. B. in NRW auf der Roten Liste als stark gefährdet eingestuft wurde.

Die Japanische Wachtel ist wie ihr Name sagt ursprünglich in Asien beheimatet. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Japan, China bis in die Mongolei. C. C. Japonica überwintert in den südlichen Gebieten Japans, in Vietnam und Korea. Das Gewicht von Wildfängen liegt bei ca. 85 g für die Hähne und ca. 100 g für die Hennen.

Die auf Legeleistung und Wachstum selektierten Wachtellinien für die kommerzielle Wachteleier-Produktion oder Fleischgewinnung gehen ausnahmslos auf die Japanische Wachtel (C. C. Japonica) zurück. Intensive züchterische Bearbeitung der Legeleistung erfolgte erstmals um 1920 in Japan. Zwischen 1930 und 1950 wurden Japanwachteln nach Europa, Amerika und den mittleren Osten exportiert. Wegen der einfachen Haltung auf engem Raum, der geringen Futterkosten, hoher Nachkommenzahl und sehr kurzem Generationsintervall gewann die CCJ rasch große Bedeutung als Modelltier in wissenschaftlichen Selektionsexperimenten oder als Labortiere in der Biologie oder Medizin. Die kommerzielle Erzeugung und Vermarktung von Wachteleiern hat heute vor allem in China, Japan, Brasilien und Thailand wirtschaftliche Bedeutung (s. Tab. 2). Das Wachtelfleisch als Delikatesse ist in Spanien, Frankreich, Italien, den USA, aber auch in Australien sehr beliebt (siehe Tab. 3). Der Branchenführer in Europa, die Firma S.A. Caillor (F), brütet wöchentlich über 600 000 Wachtelküken, die auf spezialisierten Wachtelfarmen aufgezogen werden (www.caillor.eu).

In Deutschland hat die Haltung Japanischer Wachteln bei Rassegeflügelzüchtern und in der Hobbyhaltung Verbreitung gefunden. Daneben dient die Wachtelhaltung als Nischenprodukt dem einen oder anderen Landwirt als Nebeneinkommen. Der Großteil der in Deutschland verzehrten Wachteleier und Schlachtwachteln wird über den Delikatessengroßhandel aus Frankreich und Italien importiert. Allein die Nestlerfarm (www.nestlerfarm.de) importiert jährlich 2,3 Mio. Wachteleier und vermarktet diese über den Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland.

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2 Zucht und Reproduktion

Wachteln besitzen wie unsere Haushühner 39 Chromosomenpaare, auf denen in etwa 25 000–30 000 Gene (Erbfaktoren) aufgereiht sind. Je ein Chromosom stammt von jedem Elternteil. Auf den zusammengehörigen Chromosomen (homologe Chromosomen) sitzen an der gleichen Stelle Gene von Vater und Mutter (Allele). Die Erbinformation (DNS/RNS) wird bei der Fortpflanzung und Befruchtung durch die Eizelle und das Sperma an die Nachkommen weitergegeben. Dabei erhalten die Nachkommen durch komplizierte Teilungs- und Rekombinationsvorgänge (Mitose und Meiose) jeweils einen Chromosomensatz von Ihren Eltern. Bei der Paarung nicht verwandter Tiere haben Vollgeschwister 50 %, väterliche Halbgeschwister (z. B. Stammzucht: Anpaarung von einem Zuchthahn an 3 Hennen) 25 % gemeinsame Gene. Durch Inzucht, d. h. Paarung verwandter Tiere, steigt der Anteil identischer Allele an, die Reinerbigkeit nimmt zu. Dies ist für die Rassegeflügelzucht wichtig, da bestimmte Farb- und Formmerkmale wie die Gefiederfarbe und die Schalenfarbe der Eier bei der Japanischen Wachtel durch ein oder wenige Einzelgene kodiert werden.

Will man diese Einzelgene in einer Rasse homozygot festigen, ist eine vorsichtige Inzucht sinnvoll. Eine Steigerung der Reinerbigkeit bedeutet aber auch, dass unerwünschte Leistung mindernde Gene oder sogar rezessive letale (tödliche) Gene homozygot werden. Daher ist bei Merkmalen, deren Ausprägung durch viele Gene auf verschiedenen Chromosomen beeinflusst werden, wie die Legeleistung, das Eigewicht, die Futterverwertung oder das Körpergewicht, eine starke Inzucht unerwünscht. Besonders Merkmalsausprägungen die mit der Vitalität, Immunität und Reproduktion in Zusammenhang stehen, leiden unter enger Inzucht erheblich. Für die kommerzielle Wirtschaftswachtelzucht ist es daher notwendig, große Populationen zu halten, um möglichst nicht verwandte Tiere zu selektieren und in Reinzucht anpaaren zu können. Neben der Reinzucht können auch Kreuzungen zwischen verschiedenen japanischen Wachtellinien die Inzucht aufbrechen und die Heterozygotie erhöhen (Heterosiseffekt).

Der Heterosiseffekt:

Heterosis ist die durchschnittliche Abweichung der Kreuzungsnachkommen vom Durchschnitt der Elternrassen (siehe Kap. 2.4.2)

2.1 Autosomale Einzelgene und deren Vererbung

In der Hobbyzucht werden Farbmutationen genutzt und durch Kreuzung neue Gefiederfarbvarianten gezüchtet. Neben ca. 25–30 in der Literatur beschriebenen Erbanlagen für die Gefiederfarbe der japanischen Wachtel (7), können diese aber noch mit einem Aufhellungsfaktor (Diluted : DIL) oder 4 Scheckungsgenen (weißbrüstig (wb), weißlatzig (bi), weißschwingig (wp) und weißköpfig (cr)) kombiniert werden. Nachdem einige Einzelgene für die Gefiederpigmentbildung intermediär vererbt werden bzw. keine vollständige Penetranz aufweisen (Beispiel :E/E tenebrosusfarbig, E/e: dunkelbraun; e/e: wildfarbig) ergeben sich eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten.

Mit entsprechenden Fachkenntnissen können immer wieder neue Farbvarianten mit interessanter Fleckung, Marmorierung oder Sprenkelung gezüchtet werden. Intensiv mit der Farbvererbung von Japanischen Wachteln hat sich Dr. Köhler auseinandergesetzt. (Quelle 7)

In der Tabelle 4 sind die wichtigsten bekannten Einzelgene für die Gefiederfarbe oder Eier Schalenfarbe aufgelistet. Große Buchstaben kennzeichnen dominante Gene; kleine Buchstaben rezessive Gene. Neben den erwünschten Farbmutationen treten leider auch Mutationen auf die homozygot letal (Embryonen sterben ab oder sind nach dem Schlupf nicht lebensfähig) oder semiletal sein können. Dazu zählen die Gene Gelb: Y/Y; Bh/Bh (black as hatch – Schwarz beim Schlupf) oder letale Genkombinationen z. B. e+/e+; oder Dil/Dil silberweiß letal. Bei den Gelben Varianten zeigen sich selbst bei Heterozygoten Wachteln (Y/y) Beeinträchtigungen in der Vitalität, in der Schlupfrate und dem Wachstum.

2.2 Mendelsche Regeln

Die Vererbung von Einzelgenen folgt den Mendel‘schen Regeln. Ihre Kenntnis und Gesetzmäßigkeiten sind das Handwerkszeug für jeden Rassegeflügelzüchter, der neue Rassen oder Linien züchten will.

Uniformitätsregel (monohybrider Erbgang)

Kreuzt man zwei reinerbige Individuen einer Art, die sich in einem Merkmal reinerbig unterscheiden, so sind die direkten Nachkommen (Filialgeneration 1:F1) in diesem Merkmal untereinander gleich (uniform). Dies gilt auch bei reziproker Kreuzung, wenn das Gen auf einem Autosom sitzt.

Beispiel: Kreuzung von wildfarbenen Wachteln (e/e) mit tenebrosus-farbigen Wachteln (E/E)

Alle Nachkommen sind dunkelbraun, da E weitestgehend dominant (keine vollständige Penetranz) über e ist.

Spaltungsregel (monohybrider Erbgang)

Kreuzt man uniforme Individuen der F1-Generation untereinander, so treten in der F2 die Merkmale der beiden Eltern in einem bestimmten Verhältnis wieder auf.

Bei einem dominant/rezessiven Erbgang im Verhältnis 3:1 bzw. beim intermediären Erbgang 1:2:1.

Beispiel: Kreuzung mischerbiger (Heterozygoter) dunkelbrauner Wachteln (e/E) miteinander

Prüfung auf Reinerbigkeit (Homozygotie)

Während rezessive Merkmale sich nur bei reinerbigen Tieren im Erscheinungsbild (Phänotyp) wiederspiegeln, ist bei dominanten Genen nicht klar, ob es sich um eine homozygote Wachtel oder ein mischerbiges Tier (Heterozygot) handelt, die von der Weiterzucht auszuschließen sind. Es kann daher hilfreich sein, durch eine Rückkreuzung an Partner mit dem rezessiven homozygoten Gen die Reinerbigkeit eines Zuchttieres zu überprüfen:

Beispiel: Dominanter Goldsprenkelfaktor