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Viel zu selten liest und hört man von Dualseelenpaaren, die ihre herausfordernde Liebesgeschichte mit all den Lernaufgaben und Entwicklungsprozessen zu einem Happy End bringen konnten - zu einer lebbaren und wunderschönen Beziehung. In diesem Buch haben wir deshalb nun wahre Dualseelengeschichten aus unserer Praxis zusammengetragen, die zeigen sollen, dass es diese Erfolgsstories doch gibt und dass eine Dualseelenliebe natürlich lebbar ist. Denn das ist die Bestimmung aller Dualseelen: Diese wunderbare, wahre und bedingungslose Liebe zu leben.
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Seitenzahl: 151
Veröffentlichungsjahr: 2018
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„Die Liebe braucht ein Spiegelbild, um sich selbst in ihm erkennen zu können.“
Ricarda Sagehorn & Cornelia Mroseck
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www.dualseelen-liebe.de
Vorwort
Eine Geschichte unter Singles
Die Geschichte von Manuela & Andreas
Eine Geschichte unter Verheirateten
Die Geschichte von Jana & Roland
Eine Geschichte am Arbeitsplatz
Die Geschichte von Sabine & Markus
Eine Geschichte unter Schwulen
Die Geschichte von Oliver & René
Eine Geschichte mit finanziellem Hintergrund
Die Geschichte von Anette & Ulrich
Eine Geschichte mit großem Altersunterschied
Die Geschichte von Beate & Achim
Eine Geschichte mit einem Frauenhelden
Die Geschichte von Silke & Matthias
Eine Geschichte mit einer Gefühlsklärerin
Die Geschichte von Robert & Franziska
Über die Autorinnen
Seit fast 15 Jahren beschäftigen wir uns nun schon mit Dualseelen und ihren ganz persönlichen und ureigensten Geschichten. Wir könnten so viele davon erzählen, dass wir damit wohl eine ganze Bibliothek füllen könnten. Trotzdem findet man kaum irgendwo wahre Geschichten, die von einem glücklichen Ausgang berichten. Und auch wir wurden immer wieder gefragt, warum man so selten etwas von einem Happy End in diesen so herausfordernden und doch so schönen und einzigartigen Liebesgeschichten hört oder liest.
Das hat oft folgenden Grund:
Viele Betroffene suchen Hilfe bei einem Coach oder Berater und auch den Austausch in Gruppen und Foren im Internet, während es ihnen mit dem Liebeskummer, den diese Seelenliebe mit sich bringt, sehr schlecht geht. Diese Plattformen sind also vor allem Treffpunkt für all jene, die innerhalb ihrer eigenen Dualseelengeschichte noch nicht zu einem Happy End gekommen sind, weil sie noch mitten in den Lernaufgaben und Prozessen stecken. Die Erfolgsstories, wie wir sie auf unserer Homepage nennen, sind deshalb naturgemäß in diesen Foren dünn gesät.
Es hat aber auch noch einen weiteren Hintergrund:
Im Verlaufe der Lernaufgaben und Prozesse der Dualseelenbeziehung, die der Loslasser durchläuft, lernt dieser, sich wieder vermehrt auf sich zu besinnen, es sich gut gehen zu lassen, seinen Kummer zu überwinden und sich wieder mehr ins Leben zu stürzen und dieses zu genießen. Und viele verlassen dann im Verlaufe ihrer Entwicklung auch irgendwann diese Gruppen und Foren im Internet, in denen sich alles um den Herzschmerz der Dualseelenliebe dreht, weil es ihnen wieder zunehmend besser geht und sie sich mit all dem Liebeskummer dahinter nicht mehr so sehr identifizieren. Auch suchen sie die Hilfe ihrer Berater und Coaches weniger. Die Chancen auf eine positive Rückmeldung wie: „Wir haben es geschafft!“ oder „Wir sind jetzt endlich in einer Beziehung!“ sind also auch aus diesem Grund eher gering, wenn tendenziell weniger Menschen auf solchen Plattformen unterwegs sind, die (schon fast) am Ende ihres Dualseelenweges angekommen sind.
Wir persönlich haben jährlich auf unserer Beratungs- und Coachingbasis immer zwischen 30 und 50 positive Rückmeldungen über ein Happy End erhalten – ob nun per Email oder auch am Telefon. Nur hieß das aber auch in unserem Falle nicht immer gleich, dass wir diese Erfolgsgeschichten veröffentlichen durften oder konnten. Denn natürlich versprechen wir eine Verschwiegenheit ähnlich einer Schweigepflicht, wenn wir uns mit unseren Klienten unterhalten. Schließlich ist das essentiell für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in dieser doch immer wieder auch heiklen Thematik. Und auch wenn das Internet eine große Anonymität zulässt, war und ist es vielen Betroffenen nicht recht, dass ihre intimsten und privatesten Angelegenheiten irgendwo nachzulesen sind. Denn wie oft geht es bei einer Dualseelenliebe ja auch nicht nur um eine oder zwei Personen. An vielen Konstellationen sind ja auch Ehepartner, Lebensgefährten und Kinder beteiligt. Wir haben also auch oft keine Einwilligung erhalten, von diesen Happy Ends zu berichten. Und dabei brauchten wir ja auch nicht nur das Einverständnis des Loslassers für eine Veröffentlichung, sondern ja auch die des Gefühlsklärers. Ihn betrifft es ja schließlich ebenso.
Mit diesem Buch möchten wir nun jedoch ein paar Geschichten mit Happy End erzählen. Sie beruhen auf wahren Begebenheiten, Geschichten, die tatsächlich so passiert sind. Und wir danken den Protagonisten dieser Geschichten, dass wir die Erlaubnis erhalten haben, sie in ihrem Sinne und mit ihrer Hilfe niederzuschreiben und allen Lesern zugänglich zu machen. Denn das ist – wie bereits erwähnt - nicht selbstverständlich. Schließlich ist die eigene persönliche Geschichte – und gerade eine Dualseelengeschichte, die so tief in die eigene Seele und in die Privatsphäre reicht, so viel vom eigenen Leben und seinen Umständen preisgibt - etwas so Intimes, das es eine Menge Courage erfordert, sie so vielen Menschen offenzulegen.
Zum Schutz dieser mutigen Menschen haben wir Namen verändert und Kleinigkeiten an den Geschichten abgewandelt, damit ein direkter Zusammenhang zu den realen Personen, die hinter diesen Erzählungen stehen, nicht mehr allzu offensichtlich herzustellen ist. Der Kern der Dualseelengeschichte und ihre individuellen Herausforderungen blieben davon jedoch unberührt.
Den Erzählstil der Erfahrungsberichte haben wir bewusst locker gehalten, damit sie sich angenehm lesen lassen. Und es ist ganz so, als wenn die Betroffenen selber sprechen. Alle Geschichten sind außerdem aus der Sicht des Loslassers geschildert, so dass du dich gut mit ihnen identifizieren kannst.
Trotzdem noch eines vorweg:
Um die Geschichten im Einzelnen wirklich verstehen zu können, ist es fast unerlässlich, dass du mit unseren anderen Büchern vertraut bist. Denn da es sich bei allen Erfahrungsberichten um solche aus unserer Praxis handelt, beruhen sie natürlich auch auf unserem Erklärungsmodell von Dualseelenverbindungen und unserem Wissen als Coaches, das wir in alle den Jahren zusammentragen durften. Wir würden dir deshalb dringend empfehlen, zumindest unser erstes Buch „Dualseelen & die Liebe“ gelesen zu haben, bevor du dich mit den hier geschilderten Geschichten beschäftigst, damit dir die Handlungsweisen und Entwicklungsprozesse der Protagonisten einleuchtend erscheinen. Wir haben nämlich in diesem Buch bewusst darauf verzichtet, die Grundzüge einer Dualseelenliebe noch einmal zu erläutern.
Wir hoffen nun, dass diese Geschichten dir auf deinem Dualseelenweg den Mut und die Kraft mitgeben, die diese Entwicklungsreise dir oft abverlangt. Mögen sie dir auch die Zuversicht schenken, dass am Ende alles gut wird und sich all die harte Arbeit an dir selbst und an dieser wundervollen aber auch oft schmerzhaften Liebesbeziehung lohnt.
Conny & Ricarda
Die Geschichte von Manuela & Andreas
Endlich hatte ich, Manuela, mich nach 3-jähriger Beziehung von meinem Partner getrennt und nach langem Suchen eine wunderschöne, kleine Wohnung gefunden. Es war alles so anstrengend: Diese ständigen Anrufe von ihm, mit der Bitte wieder zurück zu kommen, der neue Job und das Einrichten meiner neuen Wohnung. Ich wollte nur zur Ruhe kommen, hatte jedoch das Gefühl es wurde immer stressiger. Eines Abends schmiss ich mich in meine Joggingsachen und beim Verlassen meiner Wohnung stand meine Nachbarin, ebenfalls in Sportkleidung, im Treppenhaus und wir beide mussten herzhaft lachen. Sie stellte sich als Birgit vor und hatte die Idee, dass wir gemeinsam joggen. Sie gab mir Tipps, wo ich am günstigsten einkaufen und Essen gehen könne, wo ich den nächsten Drogerie-Markt und einen guten Friseur finden könne und warnte mich vor zwei Nachbarn in unserem Haus. Der eine ist ständig betrunken und randaliert im Treppenhaus; der andere ist als Frauenheld bekannt. Ich dachte mir: Das ist mir egal, Hauptsache sie lassen mich in Ruhe!
Eines Abends klingelte Birgit bei mir und fragte mich, ob ich Lust auf ein Glas Wein bei ihrem Griechen hätte und ich sagte nur: „Warum nur ein Glas Wein? Es kann auch gerne Essen und Wein sein!“ Wir gingen los und wurden von dem Chef des Restaurants sehr herzlich empfangen. Wir bekamen einen schönen Fensterplatz und gaben unsere Bestellung auf. Auf einmal kam eine ganze Horde von Männern ins Lokal und sie setzten sich an unseren Nachbartisch. Der Lärmpegel stieg, so dass wir uns kaum noch unterhalten konnten. Gerade als wir zahlen wollten, sagte eine Stimme: „Kommt doch zu uns an den Tisch.“ Wir zögerten erst ein wenig, da es schon ziemlich spät war, setzten uns aber dann doch zu ihnen rüber! Es war eine lustige, gesellige Runde. Die Stimmung war angeheizt und plötzlich legte jemand eine Hand auf meine Schulter und sagte: „Rück mal ein wenig rüber, damit ich mich setzen kann.“ Ich drehte mich um und sah zwei wunderschöne, blaue Augen! Mir stockte der Atem…! „Aufwachen… und zur Seite rücken!“, johlte die Gruppe! Ich war wie gelähmt! Diese Augen und die Berührung… ich hatte das Gefühl, dass gerade ein Blitz in mir eingeschlagen hatte! „Ich bin der Andreas und du bist meine neue Nachbarin, stimmt´s?“ Ich konnte nichts erwidern, hörte aber die flüsternde Stimme meiner Nachbarin: „Das ist der Frauenheld Andreas, dein Nachbar! Pass gut auf dich auf, denn ich glaube, du bist sein Typ!“
Wir hatten völlig die Zeit vergessen und es wurde sehr spät. Zu dritt machten wir uns auf den Heimweg! Meine Nachbarin verzog sich gleich in ihre Wohnung, aber Andreas und ich standen noch über eine Stunde im Hausflur und redeten über Gott und die Welt! Ich war hundemüde und trotzdem wollte ich nicht in meine Wohnung gehen. Er machte den Vorschlag, noch kurz bei mir einen Kaffee zu trinken und kaum hatte ich meine Tür aufgeschlossen, fielen wir auch schon übereinander her. Es war der geilste Sex meines Lebens!! So etwas Aufregendes hatte ich noch nie erlebt! Und ihm ging es genauso wie mir.
Was dann folgte war unglaublich! Es war die pure Leidenschaft! Wir trafen uns fast jeden Abend und hatten tollen Sex … manchmal auch nur am Telefon. Es war wunderschön, er sprach von „heiraten, Kinder bekommen, ein Haus bauen“ und wir schwebten im 7. Himmel!
Nach ein paar Wochen wendete sich das Blatt! Er hatte auf einmal wichtige Termine, konnte Verabredungen nicht einhalten und er zog sich immer mehr zurück! Ich verstand die Welt nicht mehr! Es war so wunderschön und plötzlich war alles anders! Ich kriegte ihn kaum noch zu Gesicht, geschweige denn ans Telefon, denn schließlich hatte ich ständig versucht, ihn zu erreichen.
Als ich Birgit im Hausflur traf, erzählte sie mir, dass Andreas eine neue Freundin hätte. Ich war fassungslos! „Wie - WIR sind doch zusammen!“, hämmerte es in meinem Kopf! Das kann nicht sein! Abends wartete ich vor seiner Wohnungstür, bis er nach Hause kam. Ich stellte ihn zur Rede und er fing nur an zu lachen: „Glaubst du wirklich, dass ich mit so einer Klette wie dir etwas Festes will?!“ Seine Worte trafen mich wie ein Faustschlag ins Gesicht!
Die folgenden Tage, Wochen und Monate drehte sich alles um Andreas. Warum – wieso – weshalb - wollte er mich nicht mehr? Was habe ich falsch gemacht? Meine Kollegen fragten mich ständig, was mit mir los sei, denn ich konnte mich nicht mehr richtig auf meine Arbeit konzentrieren; es schlichen sich immer mehr Fehler ein und ich schaffte mein Arbeitspensum nicht mehr. Ich war völlig ausgelaugt und kraftlos.
Abends verkroch ich mich in meiner Wohnung, stand stundenlang vor dem Fester, um zu schauen, wann und mit wem Andreas nach Hause kam. Eines Abends, als er wieder mit einer Frau in seine Wohnung ging, wartete ich noch ein wenig und ging dann runter zu ihm und klingelte Sturm. Er öffnete nur mit einer Unterhose bekleidet die Tür und ich rastete völlig aus! Ich schrie ihn an, er sei eine männliche Hure! Er fing nur an zu lachen und knallte mir die Tür vor meiner Nase zu!
Ich war das erste Mal in meinem Leben mit allem überfordert. Meine Nachbarin zog sich immer mehr zurück, denn sie konnte mich nicht verstehen: „Such´ dir einen anderen. Auch andere Mütter haben schöne Söhne.“ Ich konnte diese Worte nicht mehr hören. Ich wollte ja, aber es ging einfach nicht!
Mit allen Mitteln versuchte ich mich abzulenken. Trotzdem fing ich an, Kartenleger anzurufen, um eine Erklärung zu bekommen, was hier passierte. Ich hörte aber immer wieder: „Er tut dir nicht gut – such‘ dir einen anderen – er liebt dich nicht – lass´ ihn los.“ Andere Kartenleger sagten aber: „Gib ihm Zeit – du musst ihm zeigen, dass du ihn liebst – melde dich bei ihm – hab´ Geduld – in drei Monaten seid ihr zusammen.“
Meine finanzielle Lage verschlechterte sich wegen all der Telefonate immer mehr. „Ich brauche Unterstützung, sonst lande ich noch im Irrenhaus!“, dachte ich. Nach langem Zögern fasste ich allen Mut und vereinbarte einen Termin bei einer Therapeutin. Auch von ihr hörte ich zum wiederholten Male: „Lassen Sie die Finger von diesem Mann! Er möchte sein Leben leben und hat nicht vor, mit Ihnen eine Beziehung zu führen! Machen Sie die Augen auf!“
Für mich gab es keine Hoffnung mehr, denn die Geschichte zog sich nun schon mehr als 2 Jahre. Ich sah Andreas hin und wieder im Treppenhaus, mal allein und mal in Begleitung ständig wechselnder Frauen. „Worauf bist du bloß reingefallen? Seine schönen Worte und der geile Sex! Habe ich mir das alles nur eingebildet?“, fragte ich immer wieder.
So konnte es nicht weitergehen. Ich recherchierte im Internet, warum ich von diesem Mann nicht loskam. Ich stolperte förmlich über die Seite „Karmische-Liebe.de“ und kam aus dem Staunen nicht mehr raus! Alles, aber auch wirklich alles, was ich durchgemacht habe, fand ich auf der Seite wieder. Ich konnte mit dem Lesen nicht mehr aufhören. Zu guter Letzt bestellte ich mir zuerst einmal das Buch „Der Gefühlsklärer“, denn ich brannte darauf, zu wissen, was bei ihm los ist. Danach musste ich mir die anderen beiden Bücher auch noch kaufen und so langsam dämmerte es bei mir. Ich verstand immer mehr, warum die Situation mit Andreas so gekommen ist!
Ich vereinbarte mit Ricarda und Conny, immer abwechselnd, Beratungen und sie gaben mir eine Affirmation, mit der ich zuerst sehr zögerlich, jedoch dann nach ein paar Wochen konsequent arbeitete. In den Gesprächen mit den beiden hatte ich nach Jahren das erste Mal das Gefühl, dass mich jemand verstand. Es war einfach unglaublich! Der riesige Liebeskummer wurde mittels der Affirmation in den nächsten Wochen und Monaten weniger und mir ging es immer besser. Natürlich hatte ich immer wieder schwache Momente. Hin und wieder brach ich in Tränen aus und zwar immer dann, wenn ich Andreas im Treppenhaus begegnete oder ihn von Fenster aus beobachtete, wie er wieder mit einer neuen Flamme nach Hause kam. Aber ich konnte mit der Situation, speziell nach den Beratungen, besser umgehen. Es wurde immer leichter für mich.
Auch meinen Kollegen fiel auf, dass ich mich wieder besser konzentrieren konnte, schoben es allerdings auf meine Therapie. Sie fragten mich auch wieder, ob ich noch auf ein Feierabendbier Lust hätte und ich freute mich riesig, mit dabei sein zu dürfen.
Da der Kontakt zu Birgit schon fast abgebrochen war, fasste ich mir ein Herz und bat sie um ein Gespräch. Sie freute sich sehr darüber, dass es mir besser ging und wir beschlossen, wieder joggen zu gehen. So ganz nebenbei erzählte sie mir, dass Andreas Probleme auf Arbeit habe und kaum noch wegginge. Er habe seine große Wohnung gekündigt und zöge in eine kleinere am Stadtrand. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass es mich ein wenig freute, ließ mir aber nichts anmerken. Ich wollte nicht mehr über die Vergangenheit nachdenken, denn ich war heilfroh, dass ich wieder Boden unter den Füßen hatte - und so sollte es auch bleiben!
Ich setzte alles dran, dass es mir weiter gut ging. Langsam öffnete sich auch mein Herz wieder, um andere Männer wahrzunehmen. Ich veränderte mich nicht nur im Innen, sondern auch im Außen. Ich nahm 10 kg ab und kaufte mir neue Klamotten. Birgit witzelte: „Dann brauchst du auch eine neue Haarfarbe und eine pfiffige Frisur!“ Gesagt - getan! Es fühlte sich alles so gut an! Zwischen Birgit und mir entwickelte sich eine tolle Freundschaft. Wir unternahmen sehr viel zusammen und planten einen gemeinsamen Sommerurlaub an der Nordsee.
Die Zeit bis zum Urlaub verging wie im Flug und los ging es Richtung Nordsee. Wir hatten uns ein schönes, kleines Hotel gebucht mit eigenem Badestrand. Herrlich! Wir brutzelten tagsüber in der Sonne und abends ging es ab in die Disco. Flirten war angesagt!
Ich kam gerade von der Damentoilette, da sprach mich eine fremde Frau an: „Bist du nicht die Nachbarin von Andreas? Ich kenne dich doch! Du bist doch die, die so ausgeflippt ist, als ich bei ihm war!“ Ich wusste nicht, wo ich hinschauen sollte - es war mir so peinlich! Ich erklärte ihr die damalige Situation und entschuldigte mich für mein blödes Verhalten. „Nein, nein, ist schon gut. Andreas ist ein Blödmann! Das, was er mit dir gemacht hat, hat er auch mit mir gemacht. Und mit vielen anderen Frauen auch.“, entgegnete sie. Wir plauschten vor der Damentoilette und plötzlich stand Birgit neben mir. Sie sagte: „Ich dachte, du hast dich versehentlich runtergespült. Ich wollte nur mal schauen, ob du noch lebst.“ Wir drei mussten lachen und verbrachten zusammen noch einen fröhlichen Mädels-Abend. Birgit und ich verabschiedeten uns von Anette und tauschten Tel.-Nr. aus! „Wir hören und sehen uns, o.k.?“, rief uns Anette noch zu. Birgit und ich waren ziemlich betrunken und torkelten ausgelassen Richtung Hotel.
Zu schnell verging unser Urlaub. Wir fuhren wieder nach Hause und während der Autofahrt fragte mich Birgit: „Und - hast du im Urlaub an Andreas gedacht?“ Es war Funkstille im Auto. Ich hatte im Urlaub nicht einmal an ihn gedacht – außer in der kurzen Situation mit Anette. Es war, als hätte mir jemand still und heimlich die Andreas-Gedanken aus meinem Kopf herausgezogen. Es war ein großartiges Gefühl, mal nicht wie ferngesteuert gedanklich nur bei ihm zu sein.
Zu Hause angekommen fiel ich hundemüde ins Bett und schlief sofort ein. An nächsten Morgen ging ich in die Küche, um mir einen großen Pott Kaffee zu kochen. Als ich an meinem Telefon vorbeiging, sah ich, dass mein AB voll war. Zuerst holte ich mir meinen Kaffee und setzte mich dann gemütlich auf mein Sofa und hörte meinen AB ab. Andreas hatte über 20mal bei mir angerufen und um ein Treffen gebeten oder besser gesagt, zum Schluss war es eher ein Betteln. Ich war baff! Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Nachrichten von ihm! Oh, mein Gooott!
„Will ich mich mit ihm treffen? Ausgerechnet jetzt, wo ich raus bin aus all dem Chaos und dem Leid!“ Alles in mir schrie: „Bloß nicht!!!“
Es vergingen ein paar Tage und ich beschloss, mich NICHT bei ihm zu melden. Ich wollte alles hinter mir lassen und meine neugewonnene Freiheit genießen.