Warum ist die gesetzliche Rente nicht mehr zukunftssicher? - Gabriele Schelp - E-Book

Warum ist die gesetzliche Rente nicht mehr zukunftssicher? E-Book

Gabriele Schelp

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik - Politik, politische Bildung, Note: 1,3, Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Sprache: Deutsch, Abstract: „Die gesetzliche Rentenversicherung ist und bleibt die wichtigste Säule der Altersversorgung.“, mit diesem Satz werden im Koalitionsvertrag der CDU, CSU und SPD vom 11.11.2005 die Beschlüsse zum Thema Rente eingeleitet. Die Regierungsparteien haben sich also weiterhin die nachhaltige Finanzierbarkeit und die Sicherung des Lebensstandards der Menschen im Alter zum Ziel gesetzt. Dem gegenüber stehen schon seit Jahren kritische Literaturveröffentlichungen wie „Renten vor dem Absturz - Ist der Sozialstaat am Ende?“ oder auch konträre Pressemitteilungen, z.B. vom Deutschen Institut für Altersvorsorge: 18.11.04, „Die Inflationsillus ion der Rentner von morgen“, oder der Spiegel: 01.08.05 „Das Rentensystem vor dem Kollaps“. Die Ergänzung der gesetzlichen Rente durch die private und betriebliche Altersvorsorge, die mit der Renten-reform 2001 beschlossen wurde, zeigt, dass die gesetzlichen Renten nicht mehr zur Altersabsicherung ausreichen. Durch laufende Änderungen des Sozialgesetzbuches VI wird es immer schwieriger, die gesetzlichen Bestimmungen zu überblicken und zu verstehen, So stellt sich die Frage, warum die gesetzlichen Renten in Zukunft angeblich nicht mehr finanzierbar sind. Zur Beantwortung dieser Frage, wird in der vorliegenden Hausarbeit untersucht, welchen Herausforderungen die Gesetzliche Rentenversicherung im 21 Jahrhundert gegenüber steht und in wieweit die aktuellen Reformansätze diesen begegnen. Die Bewertung der bestehenden Reformen der Bundesregierung dienen der Urteilsfindung. Die Ausgangsfrage kann am Ende der Analyse beantwortet werden. Die persönliche Bilanz soll meine Haltung ausdrücken. Auf Grund der Komplexität des Themas kann in einer Hausarbeit dieses Umfanges kein vollständiger Einblick in die Fragestellung gewährt werden, deshalb werden in dieser Arbeit nur die dominantesten Einflussfaktoren gemäß der Problemstellungen der GRV berücksichtigt.

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Veröffentlichungsjahr: 2006

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Evangelische Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe Bochum

Studiengang Sozialpädagogik

Fachprüfung im Fach Politikwissenschaft/Sozialpolitik

Hausarbeit

Prüfungssemester: WS 2005/06

Warum ist die gesetzliche Rente nicht mehr zukunftssicher?

Ein Analyse der aktuellen Herausforderungen und Reformen in der GRV zu Beginn des 21. Jahrhunderts

Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Kennzeichen der gesetzliche Rentenversicherung
2.1. Der Generationenvertrag
2.2. Die Beitragsparität
3. Systemeigene Diskrepanzen der GRV
3.1. Die Belastung der Sozialkassen
4. Die Auswirkungen der Erwerbslosigkeit in Bezug zur GRV
4.1. Der Globalisierungsfaktor
4.2. Veränderung der Erwerbslebenszeit
5. Die Auswirkungen des demographischen Wandels in Bezug zur GRV
5.1. Die Fertilität
5.2. Die Mortalität
5.3. Die Migration
6. Wie reagierte die Bundesregierung bisher auf die bestehenden Herausforderungen?
7. Bewertung der bestehenden Reformen der Bundesregierung
8. Die Beantwortung der Fragestellung und persönliche Bilanz
Literaturliste

1. Einleitung

 

„Die gesetzliche Rentenversicherung ist und bleibt die wichtigste Säule der Altersversorgung.“[1], mit diesem Satz werden im Koalitionsvertrag der CDU, CSU und SPD vom 11.11.2005 die Beschlüsse zum Thema Rente eingeleitet. Die Regierungsparteien haben sich also weiterhin die nachhaltige Finanzierbarkeit und die Sicherung des Lebensstandards der Menschen im Alter zum Ziel gesetzt.

 

Dem gegenüber stehen schon seit Jahren kritische Literaturveröffentlichungen wie „Renten vor dem Absturz - Ist der Sozialstaat am Ende?“[2] oder auch konträre Pressemitteilungen, z.B. vom Deutschen Institut für Altersvorsorge: 18.11.04, „Die Inflationsillusion der Rentner von morgen“ [3], oder der Spiegel: 01.08.05 „Das Rentensystem vor dem Kollaps“[4]. Die Ergänzung der gesetzlichen Rente durch die private und betriebliche Altersvorsorge, die mit der Rentenreform 2001 beschlossen wurde, zeigt, dass die gesetzlichen Renten nicht mehr zur Altersabsicherung ausreichen.

 

Durch laufende Änderungen des Sozialgesetzbuches VI wird es immer schwieriger, die gesetzlichen Bestimmungen zu überblicken und zu verstehen, So stellt sich die Frage, warum die gesetzlichen Renten in Zukunft angeblich nicht mehr finanzierbar sind.

 

Zur Beantwortung dieser Frage, wird in der vorliegenden Hausarbeit untersucht, welchen Herausforderungen die Gesetzliche Rentenversicherung im 21 Jahrhundert gegenüber steht und in wieweit die aktuellen Reformansätze diesen begegnen. Die Bewertung der bestehenden Reformen der Bundesregierung dienen der Urteilsfindung. Die Ausgangsfrage kann am Ende der Analyse beantwortet werden. Die persönliche Bilanz soll meine Haltung ausdrücken. Auf Grund der Komplexität des Themas kann in einer Hausarbeit dieses Umfanges kein vollständiger Einblick in die Fragestellung gewährt werden, deshalb werden in dieser Arbeit nur die dominantesten Einflussfaktoren gemäß der Problemstellungen der GRV berücksichtigt. Weitere beeinflussende und interessante Herausforderungen - wie die Betrachtung der GRV bezüglich der Wiedervereinigung oder unter den Aspekten des gesellschaftlichen Wandels (z. B., der Individualisierung der Lebensstile, der Familien- und Ehebiographien, Zunahme der Einpersonen- Haushalte ...) oder den vielschichtigen, ökonomischen Veränderungen (z. B., Atypisierung der Erwerbsformen, Wandel der Einkommensverteilungen, Veränderungen der Finanzmärkte...) – konnten nicht beachtet werden. Im Zusammenhang mit der Beschreibung der Reformmaßnahmen und deren Bewertung reichen die dargestellten Informationen aus, um die Fragestellung der Hausarbeit beantworten zu können.

2. Die Kennzeichen der gesetzliche Rentenversicherung

 

Dass die GRV auch seit den Neureglungsgesetzen vom 23.02.1957[5] in der Kritik steht, ist nicht neu, allerdings scheint mir das System nie so bedeutend ins Wanken gekommen zu sein, wie es gegenwärtig erscheint. Bereits in den neunziger Jahren thematisierte Probleme der Rentenpolitik, sind im Jahr 2005/2006 weiterhin aktuell. Um die Problemstellungen nachvollziehen zu können, sollen im Folgenden zwei kennzeichnende Merkmale der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) in Deutschland genannt werden:

 

2.1. Der Generationenvertrag

 

Die GRV ist als Pflichtversicherung installiert und eine der „...tragenden Säulen eines Systems der sozialen Sicherung, auf denen Deutschland ... ruht“[6]. Die GRV ist nach wie vor die am weitesten verbreitete Alterssicherung in Deutschland. In den alten Bundesländern beziehen 91 % der Männer ab 65 Jahren eine eigene Rente aus der GRV, bei den Frauen sind es

 

82 %. In den neuen Bundesländern beträgt der Anteil jeweils 99 %.

 

Das bedeutet, dass aktuell 33,9 Mio.[7] Menschen in der GRV versichert sind und auf den Vorstellungen eines Generationenvertrags  vertrauen. Dieser Vertrag - beruht auf dem Umlageverfahren in dem die Beitragszahlungen der Erwerbstätigen unmittelbar an die Rentenbezieher ausgezahlt - umgelegt  - werden. Dieses Verfahren basiert „...auf der verfassungsrechtlich und gesetzlich abgesicherten Erwartungen...“[8] der aktuellen Beitragszahler, dass die nachfolgende Generation der Beitragszahler ebenso die Rentenbezüge der zukünftigen Rentner sichern etc.

 

2.2. Die Beitragsparität

 

Weiterhin charakteristisch wirkt sich die Beitragsparität – die beinhaltet das Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen Beiträge in die GRV entrichten - auf die Struktur der GRV aus. Die Festlegung des Beitragssatzes, der aktuell bei 19,5 % liegt, wirkt sich  wesentlich auf die Erwerbskosten aus und beeinflusst somit die wirtschaftliche Entwicklung, die sich wiederum auf die Renten niederschlägt. Wie gravierend diese beiden Merkmale das gesamte soziale Gefüge Deutschlands beeinflussen bzw. mit diesem in enger Wechselbeziehung stehen, wird deutlich bei der nachfolgenden Erörterung der Herausforderungen und Problemstellungen der GRV.