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Als frischgebackene Eltern steht man vor so manchem Rätsel: Was versucht mir mein Baby zu sagen? Warum weint es gerade? Was bedeuten die Laute, die es von sich gibt? Ein kleines Baby hat es aber auch nicht einfach: Es versucht, sich so gut wie möglich mitzuteilen und ist schnell frustriert, wenn Mama oder Papa nicht wie gewünscht reagieren. Dieser wertvolle Ratgeber hilft Eltern dabei, die Zeichen ihres Babys zu verstehen und ermöglicht so den Kleinsten schon von Anfang an eine liebevolle und sichere Bindung aufzubauen.
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Seitenzahl: 241
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Baby-Signale verstehen lernen
Was sagt die Körpersprache deines Babys?
Wie liest du die Mimik deines Kindes?
Mimik-Quiz
Welche Rolle spielen Gesten?
Dem Kind Sprache in die Hand legen
Wichtiger Meilenstein: die Zeigegeste
Bildhafte und symbolische Gesten
Die Sprachanfänge
Gesten und Wortschatz
Was sagt dir der Blick deines Kindes?
Ich suche einen Gesprächspartner
Schau mir in die Augen!
Nimm mich wahr!
Siehst du das auch?
Das Baby weint – was nun?
Reflexlaute entschlüsseln
Weinen ist spezifisch
Weinen ist Kommunikation
Versteh dein Baby vom ersten Tag an
Die fünf Dunstan-Laute
Erster Laut: Ich habe Hunger!
Zweiter Laut: Ich muss Bäuerchen machen!
Dritter Laut: Ich bin so müde!
Klassische Problemsituationen rund ums Schlafen
Vierter Laut: Ich habe Bauchweh!
Fünfter Laut: Ich fühle mich nicht gut!
Typische „Ich fühle mich nicht wohl“-Anzeichen
Kombinationen von Lauten
Alles unter Kontrolle
Wie lange funktioniert das Ganze?
Das Baby muss beruhigt werden – nur wie?
Rituale: der Autopilot für den Alltag
Massage: Zeit für zärtliche Hände
Sanfte Hilfe von Mutter Natur: mit Düften entspannen und Beschwerden lindern
Verwende nur Öle von höchster Qualität
Unverzichtbar: ein angenehmes Trägeröl
Für Babys immer verdünnen
Wie wende ich die Öle an?
Ätherische Öle für verschiedene Lebenslagen
Trage dein Baby ins Leben
Unruhe und Schreien vermindern sich
Gut für die sensomotorische Entwicklung
Jedes Baby ist anders: eine Typologie einzigartiger Typen
Dein Baby kennenlernen
Lass dir helfen
Besondere Herausforderung: Schreibaby
Wie dein Baby lernt
Das Gehirn füttern oder wie wir am besten lernen
Viele von Babys Sinnen einbeziehen
Babys Lerntyp berücksichtigen
Auf bereits Gelerntem aufbauen
Genügend Wiederholungen und Schlaf zum Festigen
Deinem Baby soll es Spaß machen
Vermittlung durch echte, lebende Menschen
Babys Wahrnehmung und seine Sinne
Alle Kanäle auf Empfang
Hören
Fühlen und Bewegen
Sehen
Schmecken
Riechen
Ganzheitliche Wahrnehmung
Sozialkontakt, Spaß und Spiegelneuronen
Beziehungen bestimmen das Leben
Was genau sind Spiegelneuronen?
Forschergeist in Windeln
Die Achtmonatsangst
Lernen durch Zu- und Abschauen
Lernen und Verinnerlichen durch Selbsttun
Der wichtige Spaßfaktor
Angst macht Lernprozesse kaputt
Die Intelligenz des Spiels
Im Spiel zum nächsten Entwicklungssprung
Sensible Phasen
Der Zusammenhang zwischen Spielen und Lernen
Freiraum zum Spielen
Ein sicherer Ort zum Spielen
Wachsen im Spiel
Kommunikation mithilfe von Babyzeichen
Zwergensprache – so versteht ihr euch noch besser
Babyzeichen als Brücke zur Lautsprache
Sprache kindgerecht verpackt
Jeder redet mit den Händen
Das beste Babyzeichen-Alter
Geschickte Hände, schneller Mund
Es liegt auf der Hand
Schubladen bestücken und Erfahrungen sammeln
Kein Lernprogramm
Vorteile der Babyzeichen-Kommunikation
Interaktiver Dialog
Auf den Punkt gebracht
Sprache mit allen Sinnen erleben
Erleichterung des Miteinanders
Begriffe bilden und unterscheiden
Inklusiver Ansatz
Babyzeichen in Kita & Co.
Wozu „künstliche“ Gebärden einführen?
Die beliebtesten Babyzeichen aus Babys Sicht
Die Top Twenty der Babyzeichen
Wo du weitere Zeichen erklärt findest
Die Eroberung der Welt der Wörter
Wie kommen die Wörter in dein Kind?
Die Macht deiner Sprache
Sprache als Schlüssel zum Lernen
Viel hilft manchmal wirklich viel
Sprache macht dein Kind stark
Wie spreche ich mein Baby eigentlich richtig an?
Dein Baby versteht dich von klein auf
Spielerisch sprechen lernen
Komm mit auf den Sprach-Spielplatz
0–3 Monate: Lernen durch Eltern-Echo
4–6 Monate: Die Hirn-Hardware mit Spracheindrücken bespielen
7–9 Monate: Lautmalereien: Vom Lallen und Brabbeln
10–12 Monate: Lernen durch gemeinsamen Fokus
13–18 Monate: Das Sprachventil öffnet sich
19–24 Monate: Wortlexikon und Sprachschatz wachsen
25–36 Monate: Reden ohne Punkt und Komma
So kommen die Wörter aus dem Kind wieder heraus
Das Auf und Ab in der Gefühlswelt begleiten
Von der Wichtigkeit, Gefühle wahrzunehmen
Gib den Gefühlen einen Namen
Ich sehe, was du fühlst
Die Welt der Bücher entdecken
In die Welt der Bücher eintauchen
Geht denn vorlesen schon mit den Kleinsten?
Wie schaue ich mit einem Baby am besten Bücher an?
Lass die Bilder lebendig werden
Welche Bücher eignen sich in welchem Alter?
E-Books und elektronische Medien – ab wann?
Immer auf Sendung und Empfang
Neugeborene brauchen nur dich
Vom neugierigen Einjährigen zum zweijährigen Knöpfchendrücker
Umgang mit den medialen Versuchungen
Mit Musik geht alles leichter
Beschwingtes Lernen
So bringst du Musik in den Babyalltag
Rituale: Der Rhythmus, bei dem man mit muss
In wertschätzender Verbindung sein von Anfang an
Das besondere Band zwischen zwei Menschen
Langfristige Wirkungen einer sicheren Bindung
Wie entsteht eine sichere Bindung?
Richtig trösten
Feinfühlig zu sein erfordert nicht, stets perfekt zu sein
Achtsamkeit im Alltag
Sichere Bindungen durch Achtsamkeit erleichtern
Mehr Achtsamkeit – weniger Stress
Die Essenz der Eltern-Kind-Beziehung
Danksagung
Babys können noch nicht sprechen, trotzdem bringen schon Neugeborene ihr Befinden und ihre Bedürfnisse zum Ausdruck – über ihr Verhalten. In diesem Kapitel lernst du, die Signale deines Babys richtig zu deuten.
Das Bedürfnis nach sozialem Kontakt und Austausch wurde jedem von uns in die Wiege gelegt. Zuwendung ist für uns Menschen vom ersten Lebenstag an genauso wichtig wie Essen, Schlaf und das Bedürfnis nach Geborgenheit.
Dein Baby weint, wenn es Hunger hat oder müde wird: So klein, wie es ist, findet es alleine noch nicht in den Schlaf. Auch bei Angst, Schmerzen, Wut oder wenn es sich krank fühlt, braucht es deine liebevolle Begleitung. Weinen ist, neben Mimik, Gestik und allgemeiner Körpersprache, seine Möglichkeit, dich um Hilfe zu rufen. Die Möglichkeiten des kindlichen Ausdrucksverhaltens wollen wir in diesem Kapitel näher beleuchten. So lernst du, auf die körpersprachlichen Botschaften deines Babys sinnvoll zu reagieren.
Das Gefühl, dein Kind zu verstehen und ihm nah zu sein, ist für dich als Elternteil nicht nur bereichernd. Du legst mit deiner gezielten Zuwendung auch die Grundlage dafür, dass dein Kind später als selbstbewusster Mensch seinen Weg ins Leben finden kann.
Wenn du die Signale deuten kannst, die dein der Sprache noch nicht mächtiges Baby äußert, kann das den Alltag im ersten Lebensjahr erheblich vereinfachen. Durch aufmerksame Beobachtung lernst du dein Kind bald besser verstehen.
Das folgende Einmaleins der Körpersprache von Babys zeigt dir, worauf du achten solltest und was deinem Kind helfen kann.
Dein Baby nuckelt an Fingern, Faust oder Tuch: „Ich brauche Ruhe!“
Dieses Beruhigungssaugen signalisiert oft Müdigkeit oder dass dein Baby eine Verschnaufpause benötigt, wenn es durch viele Reize angespannt ist.
Dein Baby nuckelt schmatzend, macht Suchbewegungen mit dem Köpfchen, wird unruhiger und beginnt zu weinen: „Ich habe Hunger!“
Dein Baby sucht die Milchquelle. Lege es zum Stillen an oder gib das Fläschchen. Zum Testen, ob es hungrig oder müde ist, mit dem Finger sanft den Mundwinkel berühren. Saugt dein Kind fest, braucht es Nahrung. Saugt es nur leicht, braucht es Schlaf.
Überstreckter Rücken: „Mir tut etwas weh!“
Meist in Verbindung mit heftigem Weinen ist der überstreckte Rücken ein Anzeichen für Schmerzen. Häufig kommt das während oder nach dem Milchgeben vor, weil das Baby Bauchweh oder Sodbrennen hat. Das Überstrecken verschafft deinem Kind ein wenig Linderung. Wenn dies öfter auftritt, den Kinderarzt um Rat fragen.
Geballte Fäuste: „Ich habe Stress!“
Die Händchen zeigen die Anspannung, unter der der ganze kleine Körper steht, entweder vor Schmerz, Angst oder Überreizung. In Ruhe und Geborgenheit kann es wieder entspannen. Am besten trägst du dein Baby eine Weile. Allerdings mag nicht jedes Kind dabei kuscheln. Manche brauchen einfach nur eine Weile inneren Rückzug, anderen hilft ein Tapetenwechsel, indem man gemeinsam den Raum verlässt oder kurz frische Luft schnappt. Sorge generell für einen regelmäßigen Tagesablauf und genügend erholsame Schlafphasen.
Locker geöffnete Fäuste und wacher Blick: „Ich bin entspannt!“
Ich bin aufnahmefähig, ausgeruht und für etwas Ansprache oder Spielzeug bereit. Dein Baby freut sich und zeigt dies auch durch emsiges Strampeln mit Armen und Beinen. In diesem Moment tut ihm deine Zuwendung gut und es möchte Kontakt.
Zur Kugel gekrümmt: „Ich habe Bauchweh!“
Heftiges Bauchweh plagt den kleinen Menschen. Eine warme Hand auf dem Bauch und jemand an seiner Seite, der ihm beisteht und ihn durch den Schmerz hindurch begleitet, sind nun wichtig.
Steife und gestreckte und/oder angezogene Beinchen: „Ich habe Bauchweh!“
Koliken, Verstopfung oder Krämpfe im Bauch versucht dein Baby durch Strecken oder Anziehen der Beine (zum Teil im Wechsel) loszuwerden. Wenn du sanft seinen Bauch im Uhrzeigersinn massierst oder es im Fliegergriff trägst, linderst du seine Schmerzen.
Kopf wegdrehen: „Ich habe genug!“
Zeit für eine Pause vom Spiel. Dein Baby versucht Gegenständen, die ihm zu nahe kommen, aus dem Weg zu gehen oder Reize abzuschalten, die ihm zu viel werden. Gönn deinem Kind Ruhe zum Verarbeiten.
An den Ohren ziehen oder die Augen reiben: „Ich bin müde!“
Das sind Müdigkeitssignale, höchste Zeit fürs Bett. Leg dein Baby rasch hin, bevor es übermüdet und schwerer zu beruhigen sein wird.
Arme zur Seite werfen: „Ich habe mich erschreckt!“
Schreckreflex, der auch oft in Schlafphasen auftritt. Sorge tagsüber dafür, dass dein Baby nicht zu vielen unterschiedlichen Reizen – Geräuschen, Menschen, Unternehmungen – ausgesetzt ist. In den ersten Lebensmonaten kann das Baby sie nur schwer verarbeiten.
Zusammengekniffenes Gesicht, sodass Falten entstehen: „Ich bin krank!“
Oft zeigt es diesen Ausdruck bei Schmerzen oder in Verbindung mit einem blassen oder hochroten Gesicht, Schwitzen und anhaltendem schrillen Schreien. Manche Babys jammern auch nur schwach vor sich hin. Ist dein Kind anders als sonst oder unverhältnismäßig lange kaum zu beruhigen, solltest du sicherheitshalber zum Kinderarzt gehen.
Schläft mit nach oben abgewinkelten Armen und geöffneten Fäusten: „Ich schlafe fest!“
Nicht stören, dein Baby ist in der Tiefschlafphase.
Im Schlaf bewegen sich die Augen unter dem Lid und die Fäuste sind geschlossen: „Ich träume!“
Diese Schlafphase ist sehr leicht. Sorge deshalb für Ruhe, denn Geräusche oder Bewegungen wecken dein Baby nun unvermittelt auf.
Mit deiner bisherigen Lebenserfahrung kannst du sicherlich ganz gut Gefühle und Stimmungen in den Gesichtern anderer Menschen lesen. In den ersten Wochen entwickelst du sensible Antennen für die Stimmungen und Regungen deines Babys. Es wird dir durch seine unverstellte Mimik zeigen, was es will. Die Fähigkeit dazu wird jedem Menschen von Natur aus mitgegeben. Wissenschaftler fanden sogar heraus, dass die Mimik Neugeborener über alle Kulturkreise hinweg gleich ist. Du könntest also genauso die Mimik eines Babys von Aborigines oder Chinesen lesen.
FREUDE, TRAUER, WUT, EKEL, ANGST, ÜBERRASCHUNG
Für diese sechs grundlegenden Emotionen ist uns die Mimik angeboren: Wir müssen diese Gesichtsausdrücke nicht erlernen, sondern zeigen sie ganz automatisch. Schon Babys tun dies innerhalb der ersten Lebensmonate.
Dein Baby reagiert ab dem Alter von zwei Monaten ganz subtil auf deine Emotionen und spiegelt sie. Es liest sie von deinen Augen und deiner Mundhaltung ab und erkennt, ob du traurig bist, ärgerlich, schläfrig, unaufmerksam oder ob du etwas ablehnst. Statische Gesichter, in denen so ein kleiner Wicht nur Leere und Teilnahmslosigkeit sehen kann, beunruhigen ihn – genauso wie interaktionsloses Verhalten.
Wenn es sprechen lernt, achtet dein Baby genau darauf, was deine Lippen machen. Schon drei Monate alte Babys stellen eine Verbindung her zwischen dem, was sie hören und dem, was sie als Sprechbewegungen bei dir sehen. Sie runzeln die Stirn, wenn man ihnen Videos von Menschen zeigt, bei denen die Lippenbewegungen nicht mit den gesprochenen Wörtern zusammenpassen. Schau dein Baby also frontal an, damit es deine Augen, deine Mimik und deinen Mund gut wahrnehmen kann. Das Abschauen von deinen Lippen hilft deinem Baby auch, Gesprochenes zu entschlüsseln, die Laute seiner Muttersprache herauszufiltern und sich später darauf zu spezialisieren.
DAS ERSTE LÄCHELN
Genau 46 Wochen nach ihrer Zeugung lächeln Babys erstmals andere Menschen an. Es ist sogar egal, ob sie vor oder nach dem errechneten Geburtstermin oder als Frühchen zur Welt kamen. Was Studien so alles zutage fördern … Jetzt weißt du jedenfalls, wo du das Kreuz im Kalender machen kannst.
Erst wenn Kinder größer werden, verfeinert sich ihre Mimik und sie passen ihr Mienenspiel mehr und mehr dem der Erwachsenen an – vorwurfsvolle Blicke, Augen verdrehen, ironisches Grinsen, Stirnrunzeln inklusive.
Mimik ist einerseits angeboren. Andererseits wird sie erlernt und dann absichtlich aufgesetzt. Der erlernte Teil der Mimik ist kulturell geprägt und entwickelt sich schrittweise ab dem sechsten Lebensmonat bis ins Grundschulalter.
Schau dir mal die Fotos der verschiedenen Gesichtsausdrücke an: Kannst du alle entschlüsseln?
Lösungen (von Seite 14/15)
DasBaby gähnt: Es ist müde.
Das Baby lächelt: Es ist kontaktfreudig und aufnahmebereit. Diese Mimik ist nach etwa drei Wochen im Wachzustand zu beobachten. Es reagiert auf Menschen, Stimmen oder Gegenstände, wenn es sich freut.
Das Neugeborene lächelt im Schlaf: reflexhafte Mimik in den REM-Schlafphasen, nur auf Mund und Wangen begrenzt (Augen und Stirn sind unbeteiligt).
Das Baby hat die Augen zusammengekniffen: Es hat Schmerzen.
DasBaby hat ein Fragezeichen im Gesicht: Es ist verwundert und überrascht.
Das Baby hat aufgerissene Augen: Es istängstlich, meist ab sechs Monaten.
Das Baby ist überrascht: ab etwa sieben Monaten (noch ohne hochgezogene Augenbrauen).
DasBaby schaut fragend: Es fühlt sich unsicher.
Das Baby nimmt Kontakt auf, es hat einen offenen, zugewandten Blick.
Das Baby fixiert einen Gegenstand mit den Augen: Es ist konzentriert und in Entdeckung versunken.
Das Baby hat einen abwesenden Blick oder scheint durch einen hindurchzuschauen. Der Blick geht zur Seite oder ins Leere: Das zufriedene Baby möchte ausruhen.
Das Baby blinzelt oder schneidet unbewusst Grimassen: Es hat genug und braucht Ruhe.
Das Baby hat einen starren Blick und kneift die Augenbrauen zusammen: Es zeigt bewusstes Interesse.
Das Baby hat die Augenbrauen nach unten gezogen, gekräuselte Mundwinkel oder Schmollmund: Es wird gleich anfangen zu weinen.
Das Baby fremdelt: Es schaut ernst und mit unverwandtem Blick.
Ein Foto ist eine aus einem Kontext herausgelöste Momentaufnahme. Eltern können das Mienenspiel ihres Kindes durch die erlebte Situation, Routine und die Tageszeit natürlich viel besser und rascher einordnen. Du lernst dein Kind schrittweise kennen, auch wenn du dich jetzt vielleicht noch häufiger fragst: „Was will es gerade bloß?“
Ein gutes Team wird nicht über Nacht geboren, es wächst zusammen und wird durch gemeinsam Erlebtes vertrauter miteinander. Nimm dir bewusst Zeit, dein Kind zu beobachten und die Feinheiten seiner unterschiedlichen Gesichtsausdrücke wahrzunehmen. Es ist spannend, diese Vielfalt zu entdecken. Sei dabei bewusst im Hier und Jetzt – Handy, Fernseher, Musik oder To-do-Listen können warten. Zeit zum genießerischen „Baby Angucken“ ist immer gut investiert. Sie schafft Nähe und stärkt eure Bindung.
TIPP: BABYFOTOS ANSCHAUEN
Babys lieben Bücher mit Fotos anderer Babys. Und besonderen Spaß haben sie an Mimik-Spielchen mit dir, wenn sie sich im zweiten Lebensjahr dann im Spiegel erkennen.
Kinder beginnen meist mit einem halben Jahr, sich verstärkt für ihre Umwelt zu interessieren. Schon im Alter von 6–9 Monaten können sie häufig benutzte Wörter verstehen. Meist handelt es sich dabei um typische Begriffe aus dem Babyalltag, wie Milch, schlafen oder wickeln. In diesem Alter ist der Wunsch des Kindes groß, sich mitzuteilen – mit Lautsprache ist das allerdings noch nicht möglich. Die Reifung des sogenannten Sprechapparates braucht noch eine ganze Weile. Mundmotorik und bestimmte Hirnareale müssen so weit ausgereift sein, dass die Koordination von Lippen, Zungenstellung und Lautproduktion auch klappt. Bis zu ersten verständlichen Wörtern braucht es einfach noch Zeit. Deshalb kommen vorher die Hände als Helfer zum Einsatz.
Dem Kind Sprache in die Hand legen
Babys in diesem Alter können ihre Hände schon bewusst einsetzen: Da die Körperteile, die für die Motorik wichtig sind, früher reifen als der Mund und andere Artikulationsorgane, entwickelt sich die Handmotorik früher als die Sprechmotorik.
Die typischen handmotorischen Meilensteine im ersten Lebensjahr sind:
Etwas greifen und wieder loslassen können, was sich schrittweise immer mehr zu einem differenzierten Greifen entwickelt.
Die Hände zusammenbringen – das klappt oft mit sechs Monaten.
Die Hände vor dem Körper überkreuzen, um Spielzeug von einer Hand in die andere zu geben – meist mit sieben Monaten möglich.
Mit den Händen klatschen – das tun Babys mit viel Freude oft ab ca. neun Monaten.
Und ab dem zehnten Monat klappt auch der gezielte Pinzettengriff mit Daumen und Zeigefinger.
Kinder entdecken bereits vor ihrem ersten Geburtstag, dass sie mit ihren Gesten Einfluss auf unser Verhalten nehmen können, und nutzen diese dann auch immer bewusster.
Je häufiger kleine Kinder Gesten abschauen können, desto früher setzen sie diese auch ein. Ab neun Monaten können sie zum Abschied winken, die Arme ausstrecken, um hochgenommen oder begrüßt zu werden, die Hand hinters Ohr legen zum Lauschen, die Finger auf den Mund legen, damit es leise wird, und den Kopf schräg legen, wenn sie schlafen möchten – allerdings nur, wenn es ihnen auch vorgelebt wird.
Anfangs überwiegen Gesten, mit denen dein Kind versucht, deine Aufmerksamkeit zu steuern. Dein Kind tritt mit dir über eine greifende Geste oder durch ein Daraufzeigen oder Hinhalten von Dingen in Kontakt. Dazu gehört auch die Zeigegeste, die eine gemeinsame Aufmerksamkeit herstellt und der Benennung von Gegenständen meist vorausgeht.
REFLEXION DEINER ELTERNROLLE: WIE REAGIERST DU AUF DIE GREIFGESTE?
Schon mit etwa drei Monaten kann dein Baby nach Gegenständen greifen – im Alter von sechs Monaten sogar schon ganz zielgerichtet. Wenn du dein Baby jetzt durch die Wohnung trägst, merkst du, dass es mit einer greifenden Bewegung auf Sachen zusteuert, die es gern haben oder erkunden möchte. Nun kommt es darauf an, wie du auf diese Greifgeste reagierst: Ignorierst du sie, weil dein Baby den Gegenstand nicht anfassen soll, oder gehst du sprachlich darauf ein? Wenn du seine Geste als Kommunikationsversuch erkennst und darauf reagierst, hilfst du ihm dabei, in den nächsten Monaten angemessene Gesten der Aufmerksamkeitssteuerung zu entwickeln. Was ist für dich die angenehmere Kommunikationsweise deines Babys: Wenn es quengelt und schreit? Oder wenn es auf etwas zeigt?
Wichtiger Meilenstein: die Zeigegeste
Im Alter zwischen 9 und 12 Monaten macht dein Kind sie meist erstmals selbst: die Zeigegeste. Das Baby versucht damit, unsere Aufmerksamkeit auf ein Objekt zu lenken – „da!“ Dabei zeigt es auf Gegenstände oder streckt sie uns entgegen. Hier wird das Kommunikationsbedürfnis des Babys besonders deutlich: Es möchte etwas mit uns teilen. Dieses dem Kind innewohnende Mitteilungsbedürfnis ist der Antriebsmotor für den Spracherwerb.
Die Kinder auf diesen Fotos zeigen Gesten für Folgendes:
Hallo!
Hoch, auf den Arm
Horch!
Telefon
Was?
Wo?
Die Zeigegeste stellt gemeinsame Aufmerksamkeit her und geht meist der Benennung von Gegenständen voraus.
Gesten erfordern im Vergleich zu Wörtern weniger Gedächtnisleistung. Sie sind für kleine Kinder daher einfacher abrufbar, können flexibler und spontaner eingesetzt werden und ermöglichen es Babys schon früh, einem Gedanken Ausdruck zu verleihen.
Ein Meilenstein ist die Zeigegeste deshalb, weil dein Kind damit in eine absichtsvolle Kommunikation mit dir tritt. In diesem Entwicklungsschritt wandelt sich die gegenständliche Kommunikation, die auf Berühren und Erfahren beruht, hin zum abstrakteren Austausch mithilfe von Zeichen und Symbolen. Damit ebnet diese Geste schrittweise auch den Weg zur Lautsprache.
REFLEXION DEINER ELTERNROLLE: SPASS AN DER KOMMUNIKATION
Dein Baby wird Spaß daran haben, sich in eure Kommunikation auf die ihm schon mögliche Weise einzubringen. Auch bereits dann schon, wenn es die dabei verwendeten Wörter oder Symbole noch nicht oder nicht ganz versteht. Wenn Du den Handlungen und Kommunikationsversuchen deines Kindes aber eine Bedeutung zuschreibst – auch wenn diese noch nicht absichtlich sein mögen und noch keinen zielgerichteten Charakter haben –, hilfst Du ihm dabei, eine solche zielgerichtete Kommunikation zu erlernen. Die Handlungen oder Gesten werden so zu einem bewusst einsetzbaren Werkzeug für dein Kind.
Bevor es auf Dinge zeigt, äußert sich dein Baby dadurch, dass es Dinge greifen möchte. Stelle daher Gegenstände, die es haben darf, in seine Reichweite, und reagiere auf sein Greifverhalten, indem du z. B. sagst: „Möchtest du das haben? Aha, du möchtest den …“
Zuerst lernt ein Kind Gesten und Wörter, um sich mit anderen austauschen zu können. Später werden die Begriffe im Geist zu Symbolen für seine Denkprozesse und bilden das Fundament für das Wachsen seines Denkvermögens. Denn ein Wort, das dein Kind noch nicht kennt, ist gleichzeitig auch immer ein Gedanke, den dein Kind noch nicht denken kann. Hat es schon Begriffe gesammelt, kann es sich darüber auch seine Gedanken machen. Die Verwendung von Gesten beziehungsweise Babyzeichen und Wörtern legt also die Grundlage für die Entwicklung des Denkens deines Kindes.
Bildhafte und symbolische Gesten
Ab etwa einem Jahr – wenn es Babyzeichen lernt, schon früher – nutzt dein Kind symbolische Gesten, die unabhängig vom aktuellen Kontext sind und für Dinge stehen können, die gerade nicht sichtbar oder abstrakt sind. Das bringt sie unserer situationsunabhängigen Lautsprache wieder einen großen Schritt näher.
Leichter zu erfassen sind in diesem Entwicklungsschritt die bildhaften Gesten, die das Bezeichnete sehr anschaulich nachahmen und die auch über Sprachbarrieren hinweg rasch verstanden werden. Durch Hecheln mit rausgestreckter Zunge ahmt das Kind beispielsweise einen Hund nach. Das würde man auch in China verstehen.
Symbolische Gesten wie Winken zum Abschied oder Kopfschütteln für Nein erfordern höhere geistige Fähigkeiten, um von deinem Kind beobachtet, verstanden und schließlich nachgeahmt und angewendet zu werden.
Die Sprachanfänge
Gestik ist für Kinder eine wesentliche Möglichkeit, Bedeutung zu verpacken, daher ist sie für die Sprachentwicklung enorm wichtig. Wissenschaftler gehen davon aus, dass unsere Vorfahren bis vor etwa 500000 Jahren hauptsächlich gestisch kommunizierten. Für diesen Zeitpunkt konnte erstmals der Einsatz unseres Stimmapparates zur Artikulation von Sprache nachgewiesen werden. Ab da wurden die Gesten allmählich von der Sprache verdrängt und die Hände frei für Werkzeuge und Waffen.
Bei Kindern läuft die Entwicklung ganz ähnlich ab: Gestik ist eine Vorstufe, die ihnen anfangs leichter fällt als das Sprechen. Die Kleinen entwickeln sich beständig weiter und merken irgendwann, dass Lautsprache effizienter ist als nur Gestik, denn man kann Mama einfach rufen und muss auch sein Spielzeug nicht aus der Hand legen.
Auch wenn dein Kind in den ersten Lebensjahren schrittweise in die Lautsprache findet, bleiben Gesten zeitlebens untrennbar mit der Sprache verbunden. Erwachsene verknüpfen bis zu 90 Prozent des Gesagten mit mindestens einer Geste – besonders wenn sie emotional stark engagiert sind oder wenn sie über schwierige Dinge sprechen. Mit den Händen lässt sich vieles einfach leichter erklären.
Gesten und Wortschatz
Von den Entwicklungspsychologinnen Linda Acredolo und Susan Goodwyn wissen wir, dass die Verwendung von Gesten in Verbindung mit gesprochenen Schlüsselwörtern nicht nur die Verständigung für das Kind verbessert, sondern auch den Prozess des Sprechenlernens beschleunigt. Die Psychologin Susan Goldin-Meadow fand heraus, dass kleine Kinder zuerst eine Geste machen und kurz darauf das zugehörige Wort aussprechen können. Die Geste ist wie ein Sprungbrett für erste Wortverbindungen. Gesten entlasten die Kinder, etwas ausdrücken zu müssen und schaffen somit Freiraum für das Üben der Aussprache.
Als nächste Phase kommt die Kombination von gezeigter Geste und gesprochenem Wort. So sagt das Kind zum Beispiel „Papa“ und zeigt auf ein Auto. Im darauffolgenden Schritt spricht das Kind dann „Papa Auto“. Das Sprach- und das Bewegungszentrum sind im Gehirn sehr eng miteinander verwoben. Gesten helfen den ersten Wörtern somit wirklich auf die Sprünge.
In Studien konnte belegt werden, dass ein deutlicher Zusammenhang zwischen häufigem Gestikulieren und größerem Wortschatz besteht: Wer früher gestikuliert, benennt Dinge auch eher.
Kinder nutzen in der Regel mit zwölf Monaten Gestik sehr intensiv, auch wenn dann erste Wörter ins Spiel kommen. Auch mit 16 Monaten sind Gesten den Wörtern zahlenmäßig noch weit überlegen. Erst danach werden Gesten schrittweise durch gesprochene Wörter ersetzt.
Mit etwa 14 Monaten nehmen die Gesten sogar noch einmal deutlich zu, wenn das Kind seine ersten Minisätze spricht und Äußerungen aus zwei Elementen zusammenbaut. Diese sind zuerst Geste-Wort-Kombinationen, bei denen die Geste ein ganz wesentlicher Bestandteil bleibt. Die Kinder nutzen dann eine Handbewegung zum Wort dazu, um entweder das Gesagte zu unterstreichen und zu verstärken (z. B. „Ja“ sagen und dazu mit dem Kopf nicken) oder um das Wort zu ergänzen (Kind zeigt auf das Auto und sagt „Papa“).
Ab etwa 16 Monaten kommen dann auch Wort-Wort-Äußerungen hinzu, wobei bis zum Alter von 20 Monaten Geste-Wort-Kombinationen am häufigsten sind. Erst danach gewinnen die Lautsprache und Zweiwortsätze langsam die Oberhand.
Blickkontakt ist unser stärkstes Signal, um Kontakt mit unserer Umwelt aufzunehmen. Und er wirkt ungemein anregend auf uns Eltern! Wir lieben es, der Mittelpunkt im kleinen Universum unseres Babys zu sein. Umgekehrt ist auch für deinen Säugling nichts so anregend wie der Blickkontakt. Allerdings hält keiner von uns intensive Blicke ewig aus. Nach einer Weile steigt (mindestens) ein Gesprächspartner kurz aus, tankt ein bisschen Ruhe und Abstand und wendet sich dann wieder dem anderen zu. Lass dein Baby den Rhythmus in diesem Wechselspiel zwischen euch beiden vorgeben.
Ich suche einen Gesprächspartner
Auf diese Signale im Blickverhalten solltest du achten, um einzuschätzen, ob dein Kind gerade Kontakt wünscht oder sich zurückziehen möchte:
So signalisiert dir dein Baby, dass es wach und aufmerksam ist:
• Es versucht, Blickkontakt mit dir aufzunehmen.
• Es lächelt dich an.
• Es gibt Laute von sich oder macht dem Sprechen ähnliche Mundbewegungen.
• Es zeigt körperliche Aktivität oder ist im Gegenteil gelassen wachsam.
• Es streckt dir seine Ärmchen entgegen.
• Es spielt mit Gegenständen und untersucht sie mit Mund und Händen.
Wünscht sich dein Baby Kontakt, dann ist es schön, wenn du dir die Zeit für einen gemeinsamen Plausch nimmst. Sein Verhalten ist für uns Eltern ja eh meist unwiderstehlich, sodass wir uns intuitiv dem Kind zuwenden, mit ihm sprechen und es sanft berühren.
Aber nicht immer steht deinem Baby der Sinn danach, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. In diesen Fällen ist dein Baby desinteressiert am Kontakt und hat genug:
• Es wendet seinen Blick ab, schaut nach unten oder senkt die Augenlider.
• Es nimmt keinen Blickkontakt auf.
• Es gibt keinen Laut von sich.
• Es hat wenig Körperspannung, weil es erschöpft ist.
• Es ist sehr angespannt, oft begleitet von hektischeren Bewegungen, wenn es überlastet ist.
• Seine Mimik sagt, dass es genug hat oder unzufrieden ist.
• Es beginnt zu quengeln oder sogar zu schreien.
Wenn die Aufmerksamkeit des Babys nach einer Spiel- oder Unterhaltungsrunde nachlässt, dann reagiere angemessen auf seine kindlichen Signale. Gönne ihm eine Pause ohne Kontakt und ohne weitere Reize. Beobachte aus der Distanz, ob es etwas braucht und wie es sich weiter verhält. Bei Bedarf solltest du dein Baby natürlich beruhigen oder ihm in den Schlaf helfen.
Wenn dein Baby ruhesuchend seinen Blick abwendet, heißt das nicht, dass es Dich ablehnt. Manche Eltern halten dies nur schwer aus und tendieren dann dazu, noch stärkere Reize einzusetzen, um die Aufmerksamkeit des Kindes wiederzuerlangen. So eine aufgezwungene Bespaßung geht für gewöhnlich nach hinten los und wird mit lautstarkem Sichbeschweren quittiert.
Erwachsene können sich aus einer Situation, die ihnen zu viel wird, zurückziehen. Dein Baby ist aber noch nicht mobil und deshalb in besonderem Maße auf deine Sensibilität angewiesen.
Schau mir in die Augen!
Unter Erwachsenen wird der Blickwechsel meist als ein Zeichen von Zuwendung gedeutet, und wir kommunizieren auch ganz bewusst mit Blicken. Auch wenn dein Baby vom ersten Tag an von deinen Augen absolut fasziniert ist, so muss es die Regeln des Blickverhaltens, die häufig kulturell geprägt sind, doch erst erlernen. Selbst 2- bis 3-jährige Kinder können Blicke nur eingeschränkt interpretieren. Mit 3–4 Jahren verstehen sie dann langsam, dass die Großen Blicke bewusst zur Kommunikation einsetzen.
Säuglinge halten schon mit 2–3 Wochen Blickkontakt. Dieser Blickwechsel zwischen Baby und Bezugsperson ist wichtig für seine soziale und kognitive Entwicklung: Kinder ohne frühen Blickkontakt zeigen häufiger Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensprobleme als Kinder, die ihn bekommen.
Nimm mich wahr!
Besonders problematisch wird es, wenn eine Mutter Schwierigkeiten beim Aufnehmen von Blickkontakt hat und dem Kind gegenüber eine ausdruckslose Mimik zeigt. Dies ist häufig bei Menschen mit Depressionen der Fall. In einer berührenden Videostudie der Uniklinik Heidelberg wurde deutlich beobachtet, wie junge Babys am Anfang intensiv versuchen, auf sich aufmerksam zu machen und Blickkontakt mit ihrer Mama herzustellen. Bleibt deren Gesicht ausdruckslos, ziehen sich die Kleinen völlig in sich selbst zurück.
Auch Eltern erleben den Blick ihres Babys als regelrechte Belohnung – man ist voll im „Babyrausch“. Und sie fühlen, dass in diesen Augenblicken auch eine geistige Begegnung mit ihrem Baby stattfindet. Schau deinem Baby in die Augen, und du erkennst: Es ist von klein auf ein Wesen mit Absichten und beeindruckendem Denkvermögen.
TIPP: LERNMOMENTE BEWUSST TEILEN
Blickt dein Baby auf einen Gegenstand, dann nutze seine Aufmerksamkeit und sein Interesse und sprich mit ihm. Benenne, was es sieht – mit Wörtern und Babyzeichen – und folge seinem Blickverhalten. Es wird dich lenken und signalisieren, worauf sein Interesse gerichtet ist – und du darfst der Kommentator sein. Das ist spielerisches Sprachtraining an Babys Interessen orientiert.
Auch beim Spielen zeigt uns schon bald sein Blickverhalten, was es bereits versteht. Indem du darauf reagierst, vermittelst du deinem Baby, dass seine Signale kommunikativ wirken. So lernt es, dass es durch Kommunikation etwas bewirken kann.
Lieblingsspiel aller Babys: Sich selbst oder den Teddy unter einem Tuch verstecken und hervorzaubern: „Guck, guck – da!“
Siehst du das auch?
Wenn ein anderer Mensch in eine bestimmte Richtung blickt, dann zieht es unseren Blick ebenfalls magisch und automatisch dorthin. Wir können nicht anders. Bei Affen ist das übrigens genauso – es könnte sich ja um eine spannende Futterquelle oder auch um eine Bedrohung handeln, die alle rasch wahrnehmen sollten.
Dazu ein Beispiel: Du schaust die Katze an. Dein Blick ist für dein Baby die natürliche und effiziente Weise, seine Aufmerksamkeit zu lenken, sodass es nun ebenfalls auf die Katze schaut. Und nun kannst du auf die Katze Bezug nehmen, indem du zum Beispiel sagst: „Da ist die Katze. Hörst du, wie sie schnurrt?“ Schaust du dabei fröhlich auf das Tier, spürt dein Baby dies genau. Ebenso geht es ihm, wenn dein Blick angeekelt oder erschreckt ist. In diesem Fall würde es in Zukunft eher negativ auf Katzen reagieren. In diesem Mechanismus liegt wohl auch der Ursprung vieler übertragener Spinnen- und anderer Phobien.