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Sie haben sich schon einmal damit befasst, an der Börse Geld anzulegen und waren verunsichert, wie Sie vorgehen müssen? Oder Sie haben schon Erfahrung mit Aktien und möchten Ihr Wissen noch vertiefen? Dann ist dieses Buch für Sie der richtige Ratgeber.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2016
Inhaltsverzeichnis
Wie der Autor zur Börse kam.
02 Erklärung der Fachausdrücke
03 Fünf Grundsätze zum erfolgreichen Börsengeschäft
04 Wird der Börsentrend fundamental, oder technisch bestimmt?
05 Die Grundlagen der technischen Analyse
06 Wann beginnt eine Haussephase?
07 Trends bis zum Ende ausnutzen
08 Das Kaufsignal
09 Gewinne sichern / Verluste begrenzen, die Handhabung von Stop-Loss Aufträgen
10 Was heisst Konsolidieren?
11 Das Limitieren des Kursrisikos.
12 Das richtige Limitieren bei Aktienkäufen- und Verkäufen
13 Erfolgreich mit Optionen handeln
14 Auf Aktienhaussen, oder Spezial-situationen setzen?
15 Aktienanlagen und Alternativen
16 Lieblingsaktien
17 Theorie und Praxis
18 Der Einsatz von Computer und Internet
19 Die Bewertung von Aktien
20 Anlageberatung
21 Struktur eines Depots
22 Die Zinszyklen
Impressum
Ende der 60er Jahre, von einem mehrjährigen Auslandsaufenthalt zurückgekehrt, begann ich mich damit zu beschäftigen, wie man Geld effizient anlegen kann.
Schnell rückte da die Börse in den Vordergrund. Sie zeigt mit ihren extremen Bewegungen und Übertreibungen, wie viel Geld in kurzer Zeit verdient, aber auch verloren gehen kann.
Was bewegt die Börse?
Wie erkennt man frühzeitig die Wendepunkte?
Das galt es zu ergründen. Schnell war klar, es muss eine Strategie geben, die sich frei von Herdentrieb, Massenhysterie, oder Euphorie treiben lässt.
Das ist die technische Analyse.
In den 60er Jahren gehörte es zu den Grundregeln der Aktienanlage, dass jeder Kursrückschlag von 20%, für Zukäufe benutzt werden sollte. Eine Regel mit fatalen Folgen, wie der Crash 1969 zeigte. Beliebte Aktien wie „Chrysler“ und „Litton“ waren damals von über $ 100 auf unter $ 1 gefallen.
In wenigen Monaten wanderten diese Aktien aus den amerikanischen Depots in die Schweizer Depots, da die Schweizer nach der oben erwähnten Regel, immer zugekauft hatten.
Längst wurde die technische Analyse in den USA angewandt, als die Chartanalyse von den Banken in der Schweiz noch belächelt wurde.
„Chrysler“ und „Litton“ wären schon über $ 90 durch die Stoploss-Marken gefallen und nicht mehr in den Depots geblieben.
Nach den Grundregeln der technischen Analyse eine Strategie zu entwickeln, hatte ich mir dann zur Aufgabe gemacht und im Jahre 1971 den Börsenbrief DER BÖRSENKURIER ins Leben gerufen.
Mit dem Erfolg dieser Strategie und mit den im Börsenbrief gegebenen Empfehlungen wuchs schnell ein grosser Abonnentenkreis heran.
So wichtig wie die Beachtung technischer Signale ist, muss man auch wissen, wohin die Geldströme fliessen.
Sind Aktien bevorzugt?
Fliesst das Geld in den Immobilienbereich ab?
Ins Gold?
In Obligationen?
Sind die Märkte überhitzt oder überverkauft?
Zum Ende der 70er Jahre gelang es mir, Indikatoren für die Kursbewegungen in der Schweiz und in den USA zusammenzustellen, die die Antworten zu diesen Fragen über Grafiken deutlich aufzeigen.
Dadurch konnte die Treffsicherheit der Anlagen auf ca 75% erhöht werden.
Ende der 80er Jahre kam an den Börsen das Optionsgeschäft in Gang. Das ideale Geschäft für den kurzfristigen Trader. Für diesen genügte das wöchentliche Bulletin nicht mehr. Es verlangte eine tägliche Information.
Im Jahre 1992 wurde dazu das Tagesbulletin BK-TELE (später BK-TÄGLICH genannt) geschaffen. Abrufbar mit Gebühr über Telefon, oder im Abonnement per Mail oder Fax zugestellt. Redaktion und Vertrieb des BK-TÄGLICH wurde bis zum Durchbruch des Internets betrieben, dann mit den Mails abgelöst.
Nach 40 Jahren BÖRSENKURIER war es Zeit, an die Nachfolge zu denken. Keine leichte Aufgabe, denn um an der Börse mit der Nase vorn zu bleiben, braucht es harte Arbeit und ein Gespür für jede Veränderung.
Der geeignete Nachfolger wurde 2006 mit Michel Koller gefunden. Nach längerer Mitarbeit hat er das wöchentliche Bulletin DER BÖRSENKURIER übernommen. Im Jahre 2025 auch das BK-Täglich.
Die Erfahrung, die ich über 40 Jahre mit den täglichen Börsenprognosen gemacht habe, möchte ich hiermit sowohl für den Anfänger, der an die Börse gehen will, wie auch dem erfahrenen Anleger in diesem Buch weitergeben.
Baisse Fallender Trend, fallende Kurse
Börsenkurier Börsenbrief, gegründet 1971
Bearish Auf fallende Kurse eingestellt
Bullish Auf steigende Kurse eingestellt
Calls Option zum bestimmten Preis zu kaufen
Chartanalyse Auswertung von Aktien-Grafiken
Contra Opinion Entgegen der verbreiteten Meinung
Crash Kurseinbruch von 10% und mehr
Fundamental Analyse Aktienanalyse auf Grund bekannter Fakten
Hausse Steigender Trend, steigende Kurse
Konsolidierung Stabilisierung des Kursniveaus
Portfolio Aktiendepot
Puts Option zum bestimmten Preis zu verkaufen
Stoplossmarke Kurs bei dem der Verkauf ausgelöst wird
Technische Analyse Aktienanalyse auf Grund von Kursbewegungen
Timing Zeitpunkt für Ein-/Ausstieg bei Aktien
Ueberkauft Die Käufer sind voll engagiert
Ueberverkauft Die Verkäufer sind ausverkauft
Verbilligen Durch Zukäufe den Einstandspreis senken
Viele Bücher sind schon über die Börse geschrieben und Dutzende von Regeln dabei aufgestellt worden. Ihre Aussagen widersprechen sich oft bis ins komplette Gegenteil.
Die meisten dieser Regeln scheinen logisch und einfach, lassen sich aber nur schwer in der Praxis anwenden. Einseitig angewendet, können Sie oft zum Verhängnis werden, da sie ohne richtige Zusammensetzung keinen Aufschluss über den wichtigsten Punkt, das „Timing“ geben.
Ich habe deshalb die wichtigsten Regeln in den nachfolgenden fünf Grundsätzen zusammengefasst.
Da sie aber leicht immer wieder in Vergessenheit geraten, rate ich, diese von Zeit zu Zeit wieder durchzulesen, sich strikt daran zu halten und sich nicht durch die psychologischen Einflüsse des Auf und Ab an der Börse beeinflussen zu lassen.
GRUNDSATZ 1 : Warten Sie ab!
Durch übereilten Kauf oder Verkauf geht an der Börse viel Geld verloren. Jeder Neuling hat meist nur einen Gedanken: Sein ganzes Geld sofort in eine „sichere Sache“ einsetzen, um wie er denkt, sofort grosse Gewinne zu machen.
Gelingt ihm dann da und dort ein kleiner Gewinn, so realisiert er diesen eiligst, um anderswo sofort wieder einzusteigen.
Er verkauft laufend die besten Aktien aus seinem Portfolio und hält die „Zurückgebliebenen“.
Resultat: Er besitzt schliesslich ein Portfolio mit lauter Minuspositionen, für die er später grosse Verluste einstecken muss.
Abwarten, um am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt wieder einsteigen zu können, ist erstes Börsengebot.
Ist man nun zu so einem Zeitpunkt (beim später erwähnten Kaufsignal) einmal eingestiegen, so gilt es wieder von Neuem abzuwarten, bis der eingeschlagene Trend voll ausgeschöpft ist.
GRUNDSATZ 2: Gehen Sie immer mit dem Trend!
Kaufen Sie immer nur im steigenden Trend. Keinem Anleger wird es je gelingen, zum Tiefstkurs zu kaufen und zum Höchstkurs wieder zu verkaufen, es sei denn durch einen Zufall.
Solange eine Aktie fällt, können Sie nicht feststellen, wann ihr Tiefpunkt erreicht ist. Es bleibt Ihnen deshalb nichts anderes übrig, als abzuwarten, bis sich ein fester Boden gebildet hat und sich eine Tendenzwende anbahnt.
Wenn Sie aber Aktien im fallenden Trend halten, oder sogar durch Zukäufe „verbilligen“, kann Sie das in einer Baisse zu dermassen empfindlichen Verlusten führen, für deren Wiedergutmachung Sie Jahre brauchen.
Es geht dabei nicht nur um die Vermeidung von Verlusten, sondern vor allem darum, dass das Geld nicht zu lange Zeit ertraglos gebunden ist. Das Geld soll immer da angelegt werden, wo die Aussichten am günstigsten sind, d.h. wo ein solider Trend vorhanden ist.
Dies ständig zu überprüfen, nennt man „Dynamische Depotverwaltung“.
Wenn Sie diese Regel nicht beachten, kann es passieren, dass Sie in Aktien im fallenden Trend blockiert sind, während die Börse schon in einer Hausse steht.
Beispiele dafür gibt es viele, denn es gibt immer eine Anzahl Aktien, die deutlich gegen den Allgemeintrend laufen. IBM hat sich anfangs der 90er Jahre halbiert während sich der Dow Jones Index verdoppelt hat!
Schwimmen Sie also nicht gegen den Strom!
Gehen Sie mit dem Trend und bleiben Sie engagiert, solange dieser anhält.
Wenn Sie abwarten, bis das Kaufsignal erreicht wird, sind Sie zwar einige Prozente über dem Tiefstkurs, dies macht sich aber durch die Bestätigung der Tendenzwende gewonnene Sicherheit in hohem Masse bezahlt.
GRUNDSATZ 3 : Gewinne laufen lassen!
Viele Anleger sind immer wieder dazu geneigt, kleine Gewinne sofort zu realisieren. Das führt dazu, dass sie bereits zu Beginn einer Hausse die besten Titel weggeben.
Später, wenn die Hausse im vollen Gange ist, sind sie sich der verpassten Gelegenheit bewusst und laufen den Kursen wieder nach. Dies führt zu einer völlig verkehrten Anlagepolitik, die bald mehr Verluste bringt.
Wenn Sie sehr kurzfristig disponieren möchten, achten Sie auf die Börsenzyklen. (Im BÖRSENKURIER hatte ich dazu eigene Indikatoren).
Sie stossen dabei an sehr starken Tagen schwache Positionen ab und kaufen an schwachen Tagen starke Titel wieder zu.
Grundsätzlich sollten Sie aber erst verkaufen, wenn die Stoplossmarke durchbrochen wird, denn zu vieles Umsteigen erhöht die Fehlerquote sehr rapid und die meist nur kleinen Gewinne werden noch durch die vermehrten Börsenspesen gedrückt.
Die Stoplossmarke (SL-Marke) wird im Buch unter Kapitel 9 „Gewinne sichern“ beschrieben.
GRUNDSATZ 4 : Verluste limitieren!
Die Nichtbeachtung dieses Grundsatzes ist schon manchem unerfahrenen Spekulanten zum Verhängnis geworden.
Man trifft immer wieder mal eine Fehlentscheidung. Wenn Sie solche Positionen bei Durchbruch der Stoplossmarke sofort eliminieren und die Mittel für neue Kaufsignale bereithalten, fallen diese Verluste nie ins Gewicht.
Ein anfänglich kleiner Verlust lässt sich noch am leichtesten verschmerzen. Hält man aber eine solche Position weiter, so kann sich daraus eine Minusposition entwickeln, die enorme Kapitaleinbussen bringt und das Depot jahrelang blockieren kann.
Bei guter Kombination mit Grundsatz 3 (Gewinne laufen lassen), erhalten Sie mit der Zeit ein Portfolio, das vorwiegend aus starken Gewinnpositionen besteht und immer die am Markt aussichtsreichsten Titel enthält.
Ist ein Portfolio einmal so weit, muss nur noch wenig umgeschichtet werden, denn gemäss Erfahrung, halten sich einmal über dem Durchschnitt liegende Papiere meist jahrelang an der Spitze.
Der erfahrene Spekulant realisiert seine Verluste immer schnell.
Das unerfahrene Publikum jedoch hofft stets, dass sich der Verlust letztlich doch noch in einen Gewinn umschlägt, während dabei der Verlust immer noch grösser und untragbarer wird.
Die Stoplossmarke dient nicht nur als Schutz gegen Verluste, sondern auch, sobald die Kurse „angezogen haben“, zur Sicherung der Gewinne.
Die SL-Marke wird dann ständig nachgezogen, jedoch nur soweit, dass man durch die kurzfristigen Schwankungen nicht ausgestoppt wird.
Das richtige Ansetzen der Stoplossmarken ist eine überaus heikle Angelegenheit. Ein Prozentsatz kann dabei nicht angewendet werden. Es muss das charakteristische Verhalten jedes einzelnen Titels speziell in Betracht gezogen werden.
GRUNDSATZ 5 : Hüten Sie sich vor der „Herde“!
