Was soll aus Carlo werden? - Patricia Vandenberg - E-Book

Was soll aus Carlo werden? E-Book

Patricia Vandenberg

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Beschreibung

Sein Vater hat eine große Aufgabe übernommen: Dr. Daniel Norden leitet ab sofort die Behnisch-Klinik. Das führt natürlich zu entscheidenden Veränderungen in seiner Praxis. Jetzt wird es ernst für Danny, den Mädchenschwarm und allseits bewunderten jungen Mediziner. Er ist nun für die Praxis allein verantwortlich. Privat ist Dr. Danny Norden dabei, sein großes Glück zu finden. Seine Freundin, die sehbehinderte, zauberhafte Tatjana, ist mehr und mehr zu seiner großen Liebe geworden. Die neue Serie Praxis Dr. Norden ist prädestiniert, neben den Stammlesern der Erfolgsserie Dr. Norden auch viele jüngere Leserinnen und Leser hinzuzugewinnen. »Ich liebe diesen Wein«, seufzte Tatjana und ließ die bernsteinfarbene Flüssigkeit im Glas kreisen. »Obwohl er eigentlich ganz einfach ist, schmeckt er so besonders.« Dr. Danny Norden saß seiner Freundin gegenüber am Tisch bei ihrem Lieblingsitaliener. Enzo gehörte fast schon zur Familie. Zumindest empfand Danny das so. Solange er sich erinnern konnte, fanden die Familienfeiern in dem urigen Lokal statt. Dann wurden die vernarbten Holztische aneinandergeschoben und mit Vorspeisenplatten, duftender Pizza und Schüsseln mit Salat gefüllt, dass kaum mehr Weinkrüge, Teller und Gläser dazwischen passten. Und auch wenn es nichts zu feiern gab, war das Lokal der Familie Ottaviano immer einen Besuch wert. »Ich finde, diese Beschreibung passt nicht nur auf den Wein, sondern auf das ganze Lokal«, erwiderte Danny versonnen und sah hinüber zu Enzos Frau Laura, die am Pizzaofen stand. Der Schein des Feuers tanzte auf ihrem Gesicht. »Trotzdem sieht Laura müde aus.« »Kein Wunder.« Tatjana stellte das Glas zurück auf den Tisch und lehnte sich zurück. »Hast du nicht erzählt, dass Enzo und Laura neben ihren eigenen beiden Kindern jetzt auch noch ihren kleinen Neffen bei sich aufgenommen haben?« Wieder einmal staunte Danny über das Gedächtnis der Frau, die er bald heiraten würde. Er selbst hatte die Geschichte von seinem Vater gehört und Tatjana beiläufig bei einem Besuch in ihrer Bäckerei ›Schöne Aussichten‹ erzählt. Er erinnerte sich gut an die Hektik, die in der Backstube geherrscht hatte.

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Praxis Dr. Norden – 7 –

Was soll aus Carlo werden?

Ein kleiner Junge hat kein Zuhause mehr

Patricia Vandenberg

»Ich liebe diesen Wein«, seufzte Tatjana und ließ die bernsteinfarbene Flüssigkeit im Glas kreisen. »Obwohl er eigentlich ganz einfach ist, schmeckt er so besonders.«

Dr. Danny Norden saß seiner Freundin gegenüber am Tisch bei ihrem Lieblingsitaliener.

Enzo gehörte fast schon zur Familie. Zumindest empfand Danny das so. Solange er sich erinnern konnte, fanden die Familienfeiern in dem urigen Lokal statt. Dann wurden die vernarbten Holztische aneinandergeschoben und mit Vorspeisenplatten, duftender Pizza und Schüsseln mit Salat gefüllt, dass kaum mehr Weinkrüge, Teller und Gläser dazwischen passten. Und auch wenn es nichts zu feiern gab, war das Lokal der Familie Ottaviano immer einen Besuch wert.

»Ich finde, diese Beschreibung passt nicht nur auf den Wein, sondern auf das ganze Lokal«, erwiderte Danny versonnen und sah hinüber zu Enzos Frau Laura, die am Pizzaofen stand. Der Schein des Feuers tanzte auf ihrem Gesicht. »Trotzdem sieht Laura müde aus.«

»Kein Wunder.« Tatjana stellte das Glas zurück auf den Tisch und lehnte sich zurück. »Hast du nicht erzählt, dass Enzo und Laura neben ihren eigenen beiden Kindern jetzt auch noch ihren kleinen Neffen bei sich aufgenommen haben?«

Wieder einmal staunte Danny über das Gedächtnis der Frau, die er bald heiraten würde. Er selbst hatte die Geschichte von seinem Vater gehört und Tatjana beiläufig bei einem Besuch in ihrer Bäckerei ›Schöne Aussichten‹ erzählt. Er erinnerte sich gut an die Hektik, die in der Backstube geherrscht hatte. An jenem Nachmittag war Tatjana allein gewesen. Der Auszubildende Titus hatte frei und die Mitarbeiterin Marla war aus unerfindlichen Gründen nicht zur Arbeit erschienen. Mit unverhohlener Bewunderung hatte Danny seiner Freundin dabei zugesehen, wie sie mit heißen Backblechen, Zuckerguss und Teigrohlingen jongliert und zwischendurch auch noch Kunden bedient hatte.

»Das hast du dir gemerkt?«

Wie immer, wenn Tatjana lächelte, kletterte ein Mundwinkel ein Stück höher als der andere.

»Schon klar, dass ein Mann das nicht verstehen kann«, erwiderte sie mit einer Stimme, als spräche sie mit einem Kind. »Ohne die weibliche Fähigkeit, mindestens vier Dinge gleichzeitig zu tun, wäre die Menschheit längst ausgestorben.« Aus ihren Augen blitzte der Schalk. Danny wollte schon widersprechen, als sie fortfuhr. »Laura ist der lebende Beweis dafür. Kein Mann der Welt könnte gleichzeitig eine Pizza aus dem Ofen holen, die nächste Bestellung lesen und einem Kind ein paar tröstende Worte ins Ohr flüstern.«

Danny musterte seine Freundin aus schmalen Augen. Wenn er sie nicht selbst operiert hätte, würde er immer wieder daran zweifeln, dass sich ihre Sehfähigkeit auf ein Minimum beschränkte.

»Woher weißt du das denn schon wieder?«

Tatjana lachte. Es machte ihr immer noch Spaß, Danny zu verwirren.

»Ganz einfach. Ich habe das Kratzen des Holzschiebers im Pizzaofen gehört und den Duft der Pizza gerochen. Mit Pilzen und Schinken, falls es dich interessiert. Der Zettel mit der nächsten Bestellung hat in Lauras Hand geknistert. Und wenn du nicht gehört hast, dass sie Carlo versprochen hat, gleich für ihn da zu sein, solltest du besser mal zum Ohrenarzt gehen. Deine Patienten finden es bestimmt nicht gut, wenn sie dir immer alles drei Mal sagen müssen.«

»Frechdachs. Warte nur, bis wir zu Hause sind. Dann werde ich dich Respekt vor deinem zukünftigen Ehemann lehren.« Dabei konnte er nicht verhindern, dass statt einer Drohung aus jedem seiner Worte pures Glück sprang.

Vor wenigen Wochen noch hatte er gefürchtet, nie mehr solche Gespräche mit ihr zu führen. Nicht nur das gemeinsame Kind, sondern auch die geliebte Frau zu verlieren. Und nun saß sie hier vor ihm, lachte und scherzte mit ihm, als wäre nie etwas geschehen. Nie wieder würde er das als Selbstverständlichkeit betrachten.

In seine Gedanken hinein gluckste Tatjana.

»Ich kann es kaum erwarten. Aber wenn du nichts dagegen hast, würde ich vorher noch gern meine Pizza essen.« Mit diesen Worten drehte sie sich zu Enzo um, der zu dem Paar an den Tisch getreten war, in jeder Hand einen Teller, von dem verheißungsvoll duftender Dampf aufstieg. Das Wasser lief ihnen im Mund zusammen, und sie wollten eben die Messer wetzen, als es rumpelte und krachte. Einen Augenblick lang hielt das ganze Restaurant den Atem an, bis die Stille vom Schrei aus einer Kinderkehle zerrissen wurde.

*

»Einen Vorteil hat Liebeskummer.« Lustlos stocherte Janine Merck in den Nudeln herum, die vor ihr auf dem Tisch standen.

»Das sagt die Richtige.« Ihre Freundin und Kollegin Wendy saß ihr gegenüber. Im Gegensatz zu Janine mundeten ihr nicht nur die Spaghetti Carbonara ganz hervorragend, was unschwer an ihrer Figur zu erkennen war. »Wenn einer ein paar Kilos weniger auf den Rippen vertragen könnte, dann bin ich das. Du bist ja eh nur eine halbe Portion.«

»Dann verschwinde ich eben ganz. Das wäre im Augenblick ohnehin die beste Lösung.« Wenn Janine an die erlittene Schmach dachte, wollte sie sich noch immer in Luft auflösen.

»Diese Genugtuung wirst du diesem Christian Berger doch hoffentlich nicht auch noch verschaffen«, schnaubte Wendy. Sie legte die Gabel beiseite und griff nach dem Löffel, um den letzten Rest Sauce aus dem Teller zu kratzen. Dummerweise hatte der Liebeskummer auch keine Auswirkungen auf Janines Kochkünste. Unmöglich, sich auch nur ein Bisschen der Köstlichkeit entgehen zu lassen. »Und wie heißt es so schön? Nichts ist älter als die Zeitung vom Vortag. Du wirst sehen: Spätestens morgen erinnert sich niemand mehr an den Artikel.«

Janine rammte ihre Gabel in den Berg Nudeln.

»Wenn ich nur daran denke, dass dieser Mensch alles über mich ausgeplaudert hat, was ich ihm erzählt habe, wird mir schon wieder schlecht. Dabei dachte ich wirklich, diesmal meinen Traummann gefunden zu haben.«

»Den passenden Topfdeckel, ich weiß.« Wendys Lächeln war weich wie ein Kinderkuss.

Manchmal war sie froh über ihre Erfahrungen, die ihr sämtliche Illusionen geraubt hatten. Seither lebte sie als glücklicher Single. Und wenn sich doch einmal die Sehnsucht nach einem Partner in ihr Herz schlich, musste sie nur an die Erlebnisse ihrer Freundin und Kollegin denken und schon war sie geheilt.

»Übrigens hast du mir immer noch nicht erzählt, was er gestern im Restaurant von dir wollte.« Sie legt das Besteck beiseite und stand auf, um die Teller abzuräumen.

»Wenn du mich nicht im Stich gelassen hättest, müsste ich jetzt nicht darüber reden.«

Wendy biss sich auf die Unterlippe. Einerseits hatte Janine recht. Auf der anderen Seite gab es einen Grund, warum sie bei Christians unvermutetem Auftauchen das Weite gesucht hatte.

»Das ist eine Sache zwischen euch beiden. Ich konnte unmöglich einfach sitzen bleiben. Mal abgesehen davon, dass jeder das Recht hat, sich zu erklären. Und eine Erklärung war er dir ja wohl schuldig.«

Janine saß mit verschränkten Armen auf dem Stuhl und starrte vor sich hin.

»Stimmt schon«, gab sie unwillig zu.

»Schön. Dann kannst du mir vielleicht endlich verraten, was er gesagt hat. Und nimm die Finger aus dem Gesicht.«

Wie ertappt zuckte Janines Hand zurück. Der Pickel, der sie seit Tagen quälte, leuchtete wie eine rote Ampel.

»Ich denke, er wollte sich entschuldigen.«

Das Besteck klirrte, als Wendy es in den Geschirrspüler stellte.

»Das klingt doch gar nicht so schlecht. Was genau hat er denn gesagt?«

»Er hat gesagt … « Allein die Erinnerung an Christians Zartbitterstimme, an den Welpenblick, mit dem er sie angesehen hatte, ließ Janines Herz schneller schlagen. »Er wollte mich gar nicht benutzen«, seufzte sie schließlich. »Er hat gesagt, dass es ihm wirklich leid täte, dass er bei dem Interview so viel von mir erzählt hätte. Er konnte sich gar nicht richtig auf das Gespräch konzentrieren, sondern musste die ganze Zeit an mich denken. So ist das wohl passiert.«

Wendy kehrte an den Tisch zurück. »Schön und gut. Aber was ist mit seinen Geheimnissen, die er vor dir hat? Mit wem hat er bei eurer ersten Verabredung ständig telefoniert? Warum musste er neulich plötzlich verreisen?«

Mit jeder Frage sank Janine ein bisschen mehr in sich zusammen.

»Das … das wollte er mir nicht verraten. Er meinte, sein Leben sei kompliziert. Es gäbe Dinge, die sehr wichtig seien …«

»Ach ja? In deinem etwa nicht?«, brauste Wendy empört auf.

»Na ja, ich weiß nicht.« Janine hatte sich in ein Schulmädchen verwandelt, das seine Hausaufgaben vergessen hatte und händeringend nach einer Ausrede suchte. Wendy erkannte sie nicht wieder. »Christian hat eine eigene Personalagentur mit mächtig viel Verantwortung …«

»Und du kümmerst dich jeden Tag um die Gesundheit vieler Patienten. Ist das etwa nichts?«

»Doch. Schon.« Janine klang weder überzeugend noch überzeugt.

Wendys Hände zitterten so sehr, dass sie einen Schluck Wasser verschüttete. Sie stellte das Glas weg und stand wieder auf, um ein Geschirrtuch zu holen. Als sie zurückkehrte, sah sie ihre Freundin an, als wäre sie gerade aus tiefem Schlaf erwacht.

»Christian Berger hat also ein kompliziertes, wichtiges Leben? Das ist doch perfekt.« Ihr Lächeln war diabolisch. »Du drehst einfach den Spieß um. Du findest heraus, warum das so ist, und machst es publik. Was er kann, kannst du schon lange.«

Janine starrte ihre Freundin an. Den Racheengel in ihr hatte sie noch gar nicht kennengelernt. Im ersten Augenblick wollte sie widersprechen. Doch je länger sie über diese Idee nachdachte, desto besser gefiel sie ihr. Natürlich, Wendy hatte recht. Das könnte sie tun. Sie könnte es Christian auf Heller und Pfennig zurückzahlen. Sie könnte ihm ebenso wehtun, wie er ihr wehgetan hatte mit seinem gedankenlosen Vergleich. Lieschen Müller! Was für eine bodenlose Frechheit! Ein Problem gab es allerdings.

»Ich habe ihn im Restaurant sitzen gelassen. Wahrscheinlich höre ich nie wieder etwas von ihm.«

»Das glaube ich nicht. Ein Mann wie Berger gibt nicht auf.« Wendy kannte sich selbst nicht wieder. Doch dieser Fall war ein Besonderer. Genau, wie Janine ein besonderer Mensch für sie war. Für ihre Lieben war sie bereit, über Leichen zu gehen. Und zur Not auch über einen Christian Berger!

Sie saß Janine gegenüber und sah sie erwartungsvoll an. Eine gefühlte Ewigkeit sagte keine ein Wort. Durch das gekippte Fenster drangen die Geräusche des zu Ende gehenden Sommers. Schritte hallten über den Gehsteig, eine Fahrradklingel schrillte. Das merkwürdige indirekte Licht, das die ganze Stadt eine halbe Stunde lang in alle Töne von Blau getaucht hatte, war längst einer tiefen Schwärze gewichen. Die warme Luft war abgekühlt und schlich sich durch den Fensterspalt in Janines Küche. Sie fröstelte. Plötzlich war sie völlig erschöpft von dem Tag. Wie gerädert.

»Sei mir nicht böse, Wendylein. Aber ich glaube, Christians kompliziertes Leben interessiert mich nicht mehr«, seufzte sie. »Ich will einfach nicht mehr darüber nachdenken.«

»Was willst du dann?«, fragte Wendy mit schief gelegtem Kopf.

»Ich will ins Bett gehen und vergessen, dass er mir überhaupt begegnet ist.«

Wendy lächelte.

»Das klingt nach einem guten Plan«, erwiderte sie, auch wenn ihr der Glaube daran fehlte, dass Janine tatsächlich schon so weit war.

*

Dr. Danny Norden saß neben der dunkelhaarigen Frau und betrachtete sie versonnen. Er kannte Laura Ottaviani seit vielen Jahren. Mindestens ein Mal die Woche sah er sie, um im Restaurant zu essen oder um für Tatjana den Pizzalieferanten zu spielen. Doch erst jetzt fielen ihm die Fältchen auf, die sich in die zarte Haut um die Augen gegraben hatten.

Enzo bemerkte die Frage in Dannys Augen.

»Der Tod ihres Bruders setzt ihr mehr zu, als sie zugeben will«, krächzte er. »Wegen Carlo will sie nicht trauern. Sie will es ihm nicht noch schwerer machen. Deshalb weint sie heimlich, nachts, wenn alle anderen schlafen.

Nach ihrem Zusammenbruch neben dem Pizzaofen hatten die beiden Männer Laura in das kleine Zimmer neben dem Gastraum gebracht und sie auf das Sofa gebettet. Der Puls flatterte und der Blutdruck war zu niedrig. Mehr hatte Danny nicht feststellen können.

»Kein Wunder, dass sie bei dieser Belastung schlapp macht«, sagte er zu Enzo, der neben ihm stand, die Stirn in tiefe Falten gelegt. »Es ist mir ein Rätsel, wie ihr das alles schafft. Das Restaurant, die beiden Kinder. Und jetzt auch noch der Unfall von Carlos Eltern.«

Wie sich das Schicksal doch manchmal glich! Unwillkürlich musste Danny an seinen Onkel Mario Cornelius denken. Die Erzählungen seiner Eltern hatten Bilder entstehen lassen. Wolken, die sich wie eine Festung am Horizont auftürmten. Wütender Wind, der die Wasseroberfläche weit draußen kräuselte. Trotzdem hatten sich Marios Eltern mit ihrem kleinen Sohn in einem Ruderboot auf den See hinaus gewagt. Das Unwetter schien weit entfernt.

»Von so ein paar Wolken lassen wir uns doch den Spaß nicht verderben«, hatte Marios Vater noch gelacht. Wahrscheinlich war das sein letztes Lachen gewesen. Mit Sicherheit wusste das niemand mehr zu sagen. Daniel und Fee Norden wussten nur, wie sie auf das Unglück aufmerksam geworden waren, das sich weit draußen auf dem See abspielte. Als sie an der Unglücksstelle angekamen, war es zu spät gewesen. Nur der kleine Mario überlebte das Unglück und fand ein neues Zuhause bei Fees Vater Johannes und seiner zweiten Frau Anne.

Anders als Mario hatte der kleine Carlo noch Verwandte, die ihn nach dem tragischen Seilbahnunglück bei sich aufnehmen konnten. Selbst wenn Enzo und Laura mit ihrem Großmut an die Grenzen ihrer Belastbarkeit kamen, wie Lauras Zusammenbruch eindrücklich bewies.

Als ihre Lider flatterten, beugte sich Danny über sie.

»Laura, da sind Sie ja wieder.«