Was soll das - Andreas Gaw - E-Book

Was soll das E-Book

Andreas Gaw

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Beschreibung

Welche besonderen Qualitäten braucht ein Schluckspecht? Worüber streiten sich George Bush und Mick Jagger im Weißen Haus? Lohnt sich eine Reise nach Schweden? Oder ist es in Wittmund schöner? Hat jemand drei verdächtige Chinesen mit einem Kontrabass gesehen? Wieso reist Herr M. mit einem Hintergedanken nach Paris? Und wer ist dieser Hintergedanke? Fragen über Fragen. Die Antworten finden sich in diesem Buch. Schräge Geschichten, abgedrehte Gedanken, blöde Gedichte u.v.m. Was soll das? Ach, nur so... Es ist einfach genialer Quatsch!

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Seitenzahl: 180

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ANDREAS GAW

***

WAS SOLL DAS

© 2020 Andreas Gaw

Alle Illustrationen sind rechtefrei bzw. vom Autor selbst erstellt

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

 

Paperback:

978-3-347-19704-6

Hardcover:

978-3-347-19705-3

e-Book:

978-3-347-19706-0

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für … Dich…für mich, für alle.Huk.Ich habe gesprochen.

Vorwort

Fast jedes Buch hat ein Vorwort. Und ich frage mich immer: warum? Muss man den Leser vorbereiten, auf das, was Ihn erwartet?

„Sei vorsichtig beim Lesen. Du könntest Dir weh tun! Papier hat scharfe Kanten.“

Oder: „Deine Gefühle könnten verletzt werden! Hast Du einen guten Psychiater?“ Kann sein…

Vielleicht will man dem Leser auch nur den Einstieg leichter machen.

„Du wirst merken, die ersten 300 Seiten sind etwas zäh. Aber kämpfe Dich bitte durch, dann wird’s noch richtig gut. Am Ende.“

Oder: „Falls Du den Überblick verlierst – ich fasse im Vorwort schon mal zusammen, was Dich erwartet.“ Kann auch sein… Andere Autoren fühlen sich verpflichtet, dem Leser zu erklären, warum sie dieses Buch geschrieben haben.

„Dieses Thema liegt mir schon seit meiner Kindheit am Herzen. Schon, als ich zum ersten Mal unser Sofa angezündet habe, Weihnachten 1971, wusste ich: eines Tages schreibe ich ein Buch über meine Pyromanie.“

Oder: „Du, lieber Leser, wirst, genau wie ich, erkennen, wieviel Schönheit in einem abgekauten Apfel innewohnt. Lass Dich ein. Lass Dich von mir begleiten auf Deiner Reise in die

Magie des Alltäglichen.“

Naja, kann auch sein…

Es scheint also eine gewisse Relevanz zu haben, dieses Vorwort. Deshalb will ich mich da mal nicht eitel zurückhalten, sondern auch sowas schreiben.

Thema: den Leser vorbereiten. Also, Euch erwartet ziemlich viel Schwachsinn. Lustiges, Blödes, auch ab und zu etwas Ernstes, aber im Grunde ein Haufen Quatschkram mit hier und da ein paar Zentimeter Tiefgang.

Thema: den Einstieg leichter machen. Also, da gibt’s nicht viel zu erklären. Die Texte sind bunt durcheinander gewürfelt.

Abgesehen von der Fortsetzungsreihe „Herr M.“ baut auch nix aufeinander auf. Hier mal 'n Gedicht, da mal 'ne Anekdote, und dort mal 'n Songtext. Weiter nichts.

Thema: Warum das Buch geschrieben wurde. Also, wegen der Beatles. Oder wegen Prince. Oder wegen der Rolling Stones. Immer wieder bringen Bands bislang unveröffentlichtes Material raus. Da dachte ich: das kannste auch. Über die Jahre habe ich viel Quatsch geschrieben, und nun war es an der Zeit, den ganzen Kram mal zu sortieren – in Buchform. Viel mehr steckt nicht dahinter.

Der Eine oder die Andere werden sich jetzt fragen:

WAS SOLL DAS????

Nix. Und damit wäre dann auch schon der Buchtitel erklärt.

Kommen wir jetzt zu den Danksagungen.

Obwohl… die sind ja meist am Ende eines Buches, oder?

Naja… dann hab ich ja noch etwas Zeit, darüber nachzudenken.

Und jetzt viel Spass beim Lesen.

A.G.

Hinweis: Ein paar Texte sind schon vor über 20 Jahren geschrieben worden. Also nicht wundern, wenn mal von D-Mark o.ä. die Rede ist. Okay? Danke.

Noch was: Ich bitte, die, Rechtsschreibfehlers und, Zeichensetzungsfehlers zu, entschuldiken. Mein Korrekturleser ist zwar, ein lieber, Kerl, aber, Legastheniker.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Eine Deutschlandreise

2. Oh Fee

3. Erklärte Lebensweisheiten

4. Die Reisen des Herrn M. (Teil 1)

5. Midlife Crisis

6. Wahlprogramm LLG

7. Wenn ich groß bin

8. Vom Specht

9. Neulich im Kino

10. Nicht lustig

11. Hörst du das auch?

12. Darf er das?

13. Darf Sie das?

14. Die Reisen des Herrn M. (Teil 2)

15. Erkennen

16. Im Akkord

17. Ein Weihnachtsgedicht

18. Nach dem Urlaub

19. Björn schlägt zurück

20. Alltags Aberglaube

21. Die Reisen des Herrn M. (Teil 3)

22. Frankfurt

23. Moderne Kommunikation

24. Im Park

25. Der Mann der einen Roman schreiben wollte

26. Die entscheidende Frage

27. Die Reisen des Herrn M. (Teil 4)

28. Es nervt

29. Dünnes Eis

30. Grand Prix

31. Eine geniale Idee

32. Dick

33. Belauschte Unterhaltung in den 20er Jahren

34. Unfair

35. Ein Theaterstück

36. Superheld

37. Die Reisen des Herrn M. (Teil 5)

38. Am nächsten Morgen

39. Fernsehfilme, Bücher und Dinge die über die man unterschiedlicher Meinung sein kann

40. Ja, ja, die Liebe

41. Alles hat einen Sinn

42. Krank

43. Freygeist stellt sich vor

44. Freygeist und die Burkas

45. Lüge

46. Streitgespräch

47. In freudiger Erwartung

48. Die Reisen des Herrn M. (Teil 6)

49. Sverige

50. Gedanken in Wittmund und Umgebung

51. Wie alles anfing

52. Nächtliche Notizen

53. Schön, schön

54. Die 5. Jahreszeit

55. Der Drang des Stammtisch-Philosophen

56. Künstler und ihre Musen

57. Facebook-Freundin und mehr

58. Bochum

59. Am Rhein

60. Kinderlieder und deren Herkunft

61. Zwei Lieder

62. Irgendwas ist immer

63. Top Secret

64. Die Sache mit der Lyrik

65. Variationen auf einen Abschnitt

66. Ein schmuddeliger Wintertag

67. Wort des Jahres

68. Von guten und schlechten Dingen

69. Des Lebens Sinn

70. Die Reisen des Herrn M. (Teil 7)

71. Jetzt ist gleich schon eben

72. Erwischt

73. Absichten und Bedürfnisse

74. Schlafen

Nachwort und Danksagung

1 Eine Deutschlandreise

Den ganzen Tag im Zug gesessen

von Lüneburg bis hinter Essen

In Essen kurz auf´s Bahnhofsklo

dann schnell noch ins Verkehrsbüro

Ein Ticket kaufen und gleich weiter

der Bus war voller Waldarbeiter

Mit denen bis nach Osnabrück

von da aus dann ein Stück zurück

Per Anhalter bis Erkelenz

in einem alten Daimler Benz

In diesem Wagen Ruth getroffen

die fuhr echt mies, war stockbesoffen

So war ich schließlich auch erleichtert

als sie mit mir ihr Ziel erreicht hat

Zu Fuß bis Bornum, hinter Lutter

dort wohnt ein Freund von meiner Mutter

Der Typ war leider nicht zuhause

Ich, auf nach Potsdam, ohne Pause

beim alten Fritz kurz niederknien

dann ging es weiter nach Schwerin

Ich ließ mich in der Ostsee treiben

doch wollt' ich da nicht lange bleiben

Da hab ich mir ein Rad besorgt

und bin zurück nach Haus gegurkt

Dort penn´ ich erstmal, still und leise

bevor ich morgen weiterreise

2 Oh Fee

Es war wieder so einer von diesen Abenden, an denen im Fernsehen nur hochqualitative Unterhaltung geboten wird, und ich trotzdem beim „Sommerhaus der Stars“ hängen geblieben bin. Als eine der xyz-Promis zum wiederholten Male ihren Gatten mit „du bist so behindert“ ankeifte, bekam ich Appetit auf Schweinskopfsülze. Zum Glück fand sich noch ein Glas der extravaganten Speise in meinem Kühlschrank, und ich deckte meinen Esstisch mit Teller, Messer, Brot und Senf und setzte mich. Das Sülze-Glas ließ sich schwer öffnen, doch ein Weiteres „du bist so behindert“ aus dem Fernseher stachelte meinen Ehrgeiz an. Mit den Gesetzen der Physik, der Messerspitze und der Hebelwirkung brachte ich den Deckel zu Ploppen. Ich staunte nicht schlecht, als sich aus der obligatorischen Fettschicht auf der Sülze eine kleine, feine Frau mit Flügeln quälte. Verklebt und verschmiert krabbelte sie aus dem Glas, über den Tisch und ließ sich dann auf einen Stuhl fallen, welcher am Kopfende meiner Tafel platziert war. Unter Stöhnen und Ächzen verdoppelte sie ihre Körpergröße, dann noch einmal und so weiter, bis sie schließlich knappe eins-siebzig erreicht hatte.

„Du saust mir den Stuhl ein!“, kommentierte ich das Schweinskopffett an ihrem Körper und auf meinen Polstern.

Sie stand auf, fragte mich nach dem Weg zum Bad und ging erstmal duschen.

In der Zwischenzeit holte ich Geschirrspülmittel und ein paar Haushaltstücher und begann, den Stuhl zu reinigen. Mein Gerubbel machte alles nur noch schlimmer. Mir wurde schnell klar, dass ich da nichts mehr retten könne. Schmieriges Schweinefett auf Feinwebbezügen… das kriegste nicht mehr raus. Also schob ich das Sitzmöbel beiseite, warf einen Blick auf den Fernseher – Werbung für Schokocreme – und nahm wieder Platz. Der Appetit auf ein Sülzbrot war mir vergangen. Wer will schon was essen, in dem sich vorher eine kleine Motte getummelt hat. Nach etwa 10 Minuten kam die Dame zurück. Sauber und gut riechend. Anscheinend hatte sie als Parfüm mein Rasierwasser benutzt.

Freundlich lächelnd streckte sie mir ihre Hand entgegen.

„Hallo. Ich bin Lisbeth. Eine Fee.“

Wir machten Shakehands und ich erwiderte lapidar „ja nee, is klar“, so als ob ich regelmäßig Besuch von Feen erhalten würde. Da sie sich nicht auf den Fettstuhl setzen wollte, begaben wir uns zur Couch.

„Was macht eine nette Fee wie du in einem Glas Sülze wie diesem?“, fragte ich neugierig.

Lisbeth schüttelte leicht den Kopf.

„Das willste gar nicht wissen…“, entgegnete sie ausweichend. Eine Weile schauten wir „Sommerhaus der Stars“.

„Ich kenne keinen von denen.“, kommentierte die Dame. „Das sollen Promis sein?!“

„Heutzutage biste schon ein Promi, wenn du mehr als 10.000 Follower auf Instagram hast.“, erklärte ich.

Wir schauten noch etwa fünf Minuten, dann stand Lisbeth auf.

„Also,“ sagte sie, „kommen wir zur Sache.“

Das letzte mal, als eine Frau zu mir „kommen wir zur Sache“ gesagt hatte, waren wir im Bett gelandet. Aber darauf würde Lisbeth wohl nicht hinauswollen, dachte ich. Schade eigentlich, denn bei genauerem Betrachten und ohne Ganzkörperfettschicht sah sie ausnehmend bezaubernd aus.

„Du hast drei Wünsche frei.“, erklärte sie mir, und fügte aus Erfahrung hinzu, „nochmal 3 Wünsche wünschen und so weiter und so immer weiter gilt nicht. Ist das klar?“ Ich nickte. Sie nickte. Verstanden.

Also begann ich zu überlegen.

Lisbeth ging in meinem Zimmer auf und ab, zog ein paar Bücher aus dem Regal, stellte sie wieder zurück, zappte durchs Fernsehprogramm, ließ es auf QVC laufen, tigerte weiter durch meine Wohnung und machte mich so langsam nervös.

„Ich kann mich nicht konzentrieren.“, maulte ich.

„Du sollst dich auch nicht konzentrieren, du sollst dir was wünschen. Ich hab nicht ewig Zeit!“, antwortete die Fee schnippisch.

„Wo musst du denn so dringend hin?“, fragte ich. „Zurück in die Sülze?“

Ein abfälliges „hahaha“ und „sehr witzig“ war ihre Antwort. Ich begann, mich wieder auf meine möglichen Wünsche zu konzentrieren.

Seit ein paar Jahren war ich wieder Single. Das mit Beate war in die Brüche gegangen, weil sie in einem Yogakurs den Schamanen Norbert kenne gelernt hatte, welcher ihr glaubhaft erklärte, dass ich kein Umgang für sie sei, weil ich eine schwarze Seele hätte. Seitdem hatte ich keine feste Beziehung mehr gehabt. Da kam ich auf eine Idee.

„Ich hab meinen ersten Wunsch!“, erklärte ich, und Lisbeth hob erwartungsvoll die Augenbrauen.

„Na dann….?“

„Ich will mit dir Schlafen!“

Die Fee legte die Stirn in Falten. „Mit mir schlafen?“, wiederholte sie, und ich befürchtete, jetzt eine saftige Standpauke zu bekommen, von wegen sexuelle Belästigung, „mee-too“ und Sexismus. Aber dem war nicht der Fall. Stattdessen fand ich mich nur Sekunden später mit Lisbeth im Bett. Und: wir schliefen. Gesund und erholt, bis zum nächsten Morgen.

Als ich erwachte war die Fee bereits aufgestanden. Sie kam aus dem Bad und grinste breit.

„Haben wir…?“, tastete ich mich vorsichtig vor.

„Natürlich nicht!“ antwortete Lisbeth. „Du wolltest mit mir schlafen. Und wir haben geschlafen. Sonst nichts. Übrigens, du hast eine super Matratze.“

„Nur 199 Euro, bei Bett-1.de.“, erklärte ich überflüssigerweise. Lisbeth setzte sich auf die Bettkante.

„Und? Wunsch Nummer zwei?“, fragte sie.

Ich bat mir Bedenkzeit aus. Erstmal frühstücken.

Die Fee war einverstanden und wollte wissen, ob sie Rührei machen soll.

„Ja.“, antwortete ich, „ich hätte gern Rührei.“

Und in der selben Sekunde war mir klar, dass ich soeben meinen zweiten Wunsch verballert hatte.

„Hab dich voll reingelegt, was?“

„Das war nicht fair!“, protestierte ich vergeblich.

Zwanzig Minuten später saßen wir am Frühstückstisch. Die Rühreier waren hervorragend, das musste ich zugeben. Aber einen Gratis-Wunsch waren sie letztlich doch nicht wert.

Lisbeth und ich plauderten über Gott und die Welt. Ich war stets penibel drauf bedacht, keinen Satz so zu formulieren, dass daraus hätte ein Wunsch abgeleitet werden können.

Es gelang mir ganz gut. Die Fee versuchte mir Fallen zu stellen, etwa: „Hättest du gern noch eine Tasse Kaffee?“ Aber darauf fiel ich nicht rein.

Trotz unseres kleinen „Wunsch-Vermeidungs-Spielchens“ fühlte ich mich rund rum wohl. Lisbeth war eloquent und ich konnte prima mit ihr diskutieren. Und witzig war sie auch. Mein Gott, was haben wir gelacht…

Wie sehr hatte ich es vermisst, den weiblichen Esprit in meinem Leben zu spüren. Dieses gemeinsame Frühstück war einfach herrlich. Ich fühlte mich jung und voller Energie, ja, ich hatte sogar „Flugzeuge im Bauch“. Es war so ein schönes Gefühl mit dieser bezaubernden Frau zusammen zu sitzen, dass ich mir wünschte, dieses Frühstück würde niemals enden.

Dummerweise sagte ich das auch.

Und so sitzen wir noch heute am Frühstückstisch. Langsam gehen uns die Themen aus….

3 Erklärte Lebensweisheiten Nr.1

Wer zuletzt lacht, lacht am Besten

Hierbei wird uns wohl geraten

Immer, wenn gekichert wird

Bis zum Schluss mit Lachen warten

Nur, wenn alle bis zum Ende

Warten mit dem Lachen

Sollte man in Deckung geh’n

Dann wird’s richtig krachen!

Erklärte Lebensweisheiten Nr. 2

Morgenstund hat Gold im Mund

Was soll das bedeuten

Die Frage stelle ich selber mir

Und auch noch and’ren Leuten

Morgenstund hat Gold im Mund

Weil jeder „früh“ ein Held ist

Und morgens vor dem Zähneputzen

Die Fresse schon voll Geld is’

Das kann’s nicht sein

Denn ich stand auf

Am Morgen, früh um vier

Doch was ich auf der Zunge schmeckt’

War kein Gold

Sondern Bier

Erklärte Lebensweisheiten Nr. 3

Den letzten beißen die Hunde

sagt man

Denn Katzen beißen keinen

Die kratzen nur, die fiesen Kleinen.

Ich frag mich, wer der Letzte is'

Der sich nach einem Hundebiss

vor Schmerzen wand

Der Briefträger, das könnte sein

Hat Angst vor Hunden groß und klein

Das liegt doch auf der Hand

Doch wenn der stets der Letzte ist

Was man gelegentlich vergisst

Dann kann die Furcht zuhause bleiben

Dumm nur, wenn er zu Boden fliegt

bevor der Brief im Kasten liegt

Wohl besser doch 'ne email schreiben

Erklärte Lebensweisheiten Nr. 4

Was du heute kannst besorgen

Das verschiebe nicht auf morgen

Brauchst du heute Klopapier

kauf es dir

Morgen ist es eh zu spät,

wenn's heute schon in die Hose geht

Erklärte Lebensweisheiten Nr. 5

Das Leben ist kein Ponyhof

Den Satz fand ich schon immer doof

Weil ich ja nicht mal reite

Was soll ich auf 'nem Ponyhof

Ich finde doch die Pferde doof

Ob schmale oder breite

Alternativ sagt mancher auch:

Das Leben ist kein Zuckerschlecken

Verquickt man beide Sprüche leicht

Soll man an Ponys lecken

Auf einem Hof aus Zucker

da frag ich mich wie geht des

Mit Pferdeangst und Diabetes

Ist man ein armer Schlucker

4 Die Reisen des Herrn M. (Teil 1)

Herr M. pflegte, wann immer er auf Reisen ging, sich in aller Ausführlichkeit von seinen Pflanzen zu verabschieden. Dabei spielte es keine Rolle, ob er für mehrere Wochen verreiste, nur über’s Wochenende, oder gar nur mal schnell mit der Straßenbahn in die Stadt fahren wollte, um kurz ein paar Besorgungen zu machen. Jedes Mal veranstaltete Herr M. eine Abschiedszeremonie, als ob er nie mehr nach Hause kommen würde. Denn genau das war seine Befürchtung. Ihm könne unterwegs etwas zustoßen. Und dies könne genauso irgendwo in der Ferne auf einer Weltreise geschehen, wie direkt vor seiner Haustür. Herr M. würde nie in Ruhe sterben und seinen Frieden finden können, in der Gewissheit, er habe sich nicht angemessen von seinen Pflanzen verabschiedet. So machte er auch heute, kurz vor seiner Abreise nach Paris, seine gewohnte Runde durch den Wintergarten, entlang der kakteenbestückten Fensterbretter, bis hin zu seinem kleinen Gewächshaus auf dem Balkon. Für jeden seiner grünen Freunde nahm sich Herr M. gleichermaßen Zeit. Kein Farn wurde einer Yuccapalme vorgezogen, oder umgekehrt. Vor die Pflanzen, die auf dem Boden standen, kniete Herr M. sich hin. Bei Fensterbänklern und Gewächsen, die über einen Meter Höhe hatten, schob er einen Stuhl zurecht, auf welchem er vor den Daheimbleibenden Platz nahm. Liebevoll betätschelte Herr M. Blattwerk und Stängel, Knospen und Blüten.

An die hundertfünfzig Lieblinge aus der Flora hatten sich über die Jahre in der Altbauwohnung des schrulligen, alten Mannes angesammelt. Und jedem seiner Objekte schenkte Herr M. zum Abschied zirka zwei Minuten. Sein Zug sollte um 14 Uhr 37 den Bahnhof verlassen. Jetzt war es kurz nach zehn Uhr vormittags und Herr M. hatte gerade mal die ersten fünfzehn, zwanzig Pflanzen verabschiedet. Ein bisschen würde er sich sputen müssen, um seine Bahn nicht zu verpassen, dachte er, während er sich über einen Kaktus mit langen gelblichen Dornen beugte. „Leb wohl, mein Schatz.“, flüsterte Herr M. „Ich werde Dich vermissen. Sei nicht traurig…“

Und so weiter. Und so weiter.

Auf die Dauer ein ziemlich langweiliges Gewäsch.

Ich schlage vor, wir lassen Herrn M. erst mal allein und kommen wieder, wenn er am Bahnhof ist. Vorausgesetzt, er schafft es rechtzeitig.

Bis dann…

5 Midlife Crisis

Ich bin jetzt in der Midlife Crisis

Mein Haar wird licht, was der Beweis is

Und weil mir öfter auch ganz heiß is

Bin ich jetzt in der Midlife crisis

Ich weiß es!

Es ist nun Halbzeit in mein’m Leben

Die Hälfte rum, so ist das eben

Die Trauben ab, nur noch die Reben

Nur fällt’s mir schwer das zuzugeben

Voll daneben!

So ist das mit der Midlife Crisis

Die Zeit vergeht, bis man ein Greis is

Weil so nun mal der Lebenskreis is

Obwohl ich find’, dass das echt scheiß is

Ich weiß es!

Das muß ich wohl jetzt akzeptieren

Ich kann’s ja nicht mal ausprobieren

Bei Nichtgefallen boykottieren

Am End’ wohl auch noch demonstrieren

Nach zwanzig Bieren

Dann mach ich halt das Beste draus

Ich traure nicht, bleib nicht zu Haus

Bin über 50, bin ein Mann

Lach mir `ne junge Freundin an

Benehm’ mich wie ein Blödian

Weil so ´ne Midlife crisis

Wirklich voll der Scheiß is!

6 Wahlprogramm LLG

Prämisse

Es ist an der Zeit, dass sich in unserem Land etwas ändert. Zu Gunsten der Bevölkerung. Die etablierten Parteien haben über Jahrzehnte gezeigt, dass sie Grundsätzliches zum Wohle der Allgemeinheit nicht schaffen können. Es ist an der Zeit, eine neue Regierung einzusetzen, die sich wirklich um die Belange der Bürger und Bürgerinnen kümmert.

Das wollen wir sein.

Die LLG

Die Lila-Längs-Gepunkteten.

1 Demokratie

Unser Land basiert auf einer demokratischen Grundordnung. Das war, ist und soll Basis jeder politischen Aktivitäten sein und bleiben.

Der Föderalismus bleibt erhalten wobei der Souverän in allen Ländern das Volk ist.

Über einschneidende Neuerungen, Gesetze und Veränderungen in unserem Land wird per Volksentscheid abgestimmt.

Um eine Interessengleichheit zu gewährleisten, dürfen Minister nicht gleichzeitig Abgeordnete sein.

Die Amtszeit der gewählten Staatsoberhäupter wird auf zwei Legislaturperioden begrenzt.

Die Diäten werden der tatsächlichen Leistung des Politikers, auch im Vergleich zu anderen Branchen, angepasst und nicht pauschal bezahlt.

Es gibt eine Deckelung, die eine Diätenerhöhung durch Abstimmung im „eigenen Kreis“ verhindert.

Amtsmissbrauch und Steuergeldverschwendung, sowohl im Bund als auch in den Ländern, bis hin in die Kommunen, wird zum Straftatbestand.

2 Geld

Unser Land haftet im Rahmen der EU nicht monetär für die Schulden anderer Länder.

Eine eigene Bundesbank wird der EZB zur Seite gestellt, die die Interessen des Volkes vertritt. Sie verhindert Negativ-Zinsen, und mehr noch, sorgt mittelfristig dafür, dass sich „das Sparen“ wieder lohnt.

Durch die Finanzumschichtung im Zuge einer größeren Unabhängigkeit von der EZB wird zudem sichergestellt, dass eine staatliche Grundrente gezahlt werden kann.

Die Rente besteht aus einem fixen Sockelbetrag, und einer Aufstockung in Relation zu der Lebensarbeitszeit.

Das Rentenalter wird auf 59 gesenkt.

Alle Bürger und Bürgerinnen, die nicht aus gesundheitlichen Gründen nicht erwerbstätig sind, werden im Dienste des Allgemeinwohls beschäftigt. Das ALG 2 bzw. Hartz IV wird abgeschafft. Stattdessen erhalten betroffene Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen einen staatliche Vergütung entsprechend ihrer Tätigkeit für das Allgemeinwohl. Diese Vergütung besteht aus Geldzuwendungen und Lebensmittelgutscheinen.

Das Bargeld wird nicht abgeschafft.

3 Außenpolitik- und Wirtschaftspolitik

Die Außenpolitik darf nicht die Interessen unseres Landes hinten an stellen. Beim Umgang mit anderen Staaten ist stets das Wohl unseres Staates an erster Stelle zu sehen Firmen, die im eigenen Land produzieren und nicht Ressourcen in Billiglohnländer verlagern, werden unterstützt. Spezialisten und Facharbeiter werden zunächst im eigenen Land rekrutiert und gefördert.

Im- und Exportzölle werden so ausbalanciert, dass keinem handeltreibenden Statt ein Nachteil entsteht.

Wirtschaftliche Abhängigkeiten von anderen Staaten werden durch verbindliche, gegenseitige Absicherungsverträge minimiert.

Die Entwicklungspolitik richtet sich in erster Linie an dem Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“. Entsprechende Gelder werden nur noch gezielt und nachprüfbar eingesetzt.

Das bisherige Steuermodell wird entkompliziert und vereinheitlicht. Eine progressive Staffelung findet nur noch bis zu einer gewissen Einkommenshöhe statt. Danach wird ein Pauschalsatz erhoben. Dies wird zur Folge haben, dass die Schere zwischen Arm und Reich wieder zugeht.

4 Innen- und Sozialpolitik

Unser Land und unsere Städte müssen wieder sicherer werden. Verbrechen darf sich nicht mehr lohnen. Jeder Bürger und Bürgerin muss sich zu jeder Tageszeit sicher fühlen.

Verbrechen müssen unverzüglich geahndet werden, um nicht die Möglichkeit einer weiteren Straftat in der Zeit zwischen Anklage und Vollzug zu geben. Das gilt auch in der Prävention. Entsprechend müssen auch Abschiebungen unverzüglich vorgenommen werden.

Leib und Leben unserer Bürger und Bürgerinnen haben in unserem Land höchste Priorität. Rückführungen in kriegsfreie Gebiete sind entsprechend möglich. Das gilt auch für Zuwanderer aus Kriegsgebieten, in denen sich die Lage merklich entspannt hat.

Eine Religionsfreiheit wird gewährleistet. Religiöser Fanatismus wird unter Strafe gestellt. Jeder Bürger und jede Bürgerin darf seinen/ihren Glauben leben, solange er/sie durch die Ausübung niemanden benachteiligt oder diskriminiert oder nachhaltig stört. Zur Schau Stellung des Glaubens durch übertriebene oder unverhältnismäßige Symbole ist nicht gestattet. Das gilt in allen Bereichen des öffentlichen Lebens.

Männer und Frauen sind gleichgestellt und erhalten gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Quotenreglungen werden abgeschafft.

Es wird sichergestellt, dass der „Kandidat“ oder die „Kandidatin“ mit der geeigneteren Qualifikation die ausgeschriebene Position erhält. Um Benachteiligungen auszuschließen kann auch eine unabhängige Kommission zu Rate gezogen werden.