WEEDOLOGY - Philip Adams - E-Book

WEEDOLOGY E-Book

Philip Adams

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Beschreibung

WEEDOLOGY behandelt gleichermassen die Indoor wie auch die Outdoor-Aufzucht. Neugierige und Amateure werden darin alles erfahren, was sie schon immer über wohlbringendes therapeutisches Cannabis wissen wollten. Die dargestellten Methoden bauen auf dem aktuellsten Stand der Technik auf und erklären, wie der Ertrag als auch die Qualität der Pflanzen erhöht werden können. Des Weiteren behandelt dieses Buch alle unterschiedlichen Techniken zur Weiterverarbeitung von Cannabis: Finden Sie alles über unterschiedliche Arten von Haschisch, Extraktion von THC oder auch die Zubereitung als Lebensmittel. Mit mehr als 500 Farbfotos und Illustrationen

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Impressum

Nachtschatten Verlag AG

Kronengasse 11

CH – 4500 Solothurn

www.nachtschatten.ch

[email protected]

Die Originalausgabe ist im Oktober 2011 bei

Positive Publishers b.v.b.a., Holland, erschienen.

© Philip Adams

© 2018 für sämtliche Rechte beim Nachtschatten Verlag

1. Auflage 2018

Umschlag: Sven Sannwald, Lüterkofen

Druck: Druckerei Uhl GmbH & Co KG, Radolfzell

Printed in Germany

ISBN: 978-3-03788-538-3eISBN 978-3-03788-561-1

Der Verlag ruft mit diesem Buch nicht zu Gesetzesübertretungen auf und verfolgt auch nicht die Absicht, zum Gebrauch illegaler Hanfprodukte zu ermuntern oder ihn zu fördern.

Hanf wird in der heutigen Zeit jedoch in seiner Vielseitigkeit vermehrt wiederentdeckt und verdient, dass das Wissen um diese reichhaltige Pflanze in all seinen Aspekten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

Alle Rechte der Verbreitung durch Funk, Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger jeder Art, elektronische digitale Medien und auszugsweiser Nachdruck nur unter Genehmigung des Verlags erlaubt.

PHILIP ADAMS

WEEDOLOGY

→ ALLES ÜBER DEN CANNABIS-ANBAU

INDEX

VORWORT

GRUNDKENNTNISSE

• DER ENTWICKLUNG DER CANNABISPFLANZE

• ALLGEMEINE BESCHREIBUNG

→ Cannabis sativa (Nutzhanf)

→ Cannabis indica (Indischer Hanf)

→ Cannabis ruderalis (Ruderalhanf)

→Kreuzungen

• Die bekanntesten Kreuzungen

• DIE FORTPFLANZUNG BEI CANNABIS

→ Männliche Pflanze

→ Weibliche Pflanze

→ Hermaphroditen / Zwitterpflanzen

• DIE SINSEMILLA

• DIE PHOTOPERIODE

→ Außenanbau

→ Innenanbau

• DIE PRIMÄREN BEDÜRFNISSE EINER CANNABISPFLANZE

→ Die wichtigsten Umgebungsfaktoren

•Licht

•CO2 und Sauerstoff

•Wasser

•Nährboden / Substrat

•Nährstoffe

→ Umgebung

•Der pH-Wert

•Feuchtigkeit

•Temperatur

•Nährstoffe und Nährstoffmangel

• DER LEBENSZYKLUS EINER CANNABISPFLANZE

→ Das Wachstum

→ Die Blüte

DER INNENANBAU

• WICHTIGE ENTSCHEIDUNGEN VOR BEGINN DES HEIMANBAUS

→ Erde oder Hydroponik?

→ Kleine oder große Pflanzen?

→ Stecklinge oder Sämlinge?

→ Ein Pflanzraum oder zwei getrennte Räume?

→ Die Wahl der Samen

• INSTALLIEREN EINER KULTURFLÄCHE

• BEVOR DIE KULTURFLÄCHE INSTALLIERT WERDEN KANN

→ Vor- und Nachteile des Innenanbaus

•Die Vorteile

•Die Nachteile

→ Die Größe des Pflanzraumes

→ Die verschiedenen Möglichkeiten für den Innenanbau

•Schränke

•Einbauschränke

•Zimmer

→ Wahl und Einrichtung des Pflanzraumes

• Der Aufbau der Anlage

→ Die Reinigung und Wartung der Anlage

• WIE WERDEN DIE FÜR DIE GUTE ENTWICKLUNG IHRER CANNABIS-PFLANZEN GEEIGNETEN VERHÄLTNISSE GESCHAFFEN?

→ Die Beleuchtung

•Die Lichtintensität

•Das Lichtspektrum

•Die Photoperiode

→ Diverse Beleuchtungssysteme

•Glühlampen

•Leuchtstofflampen

•Energiesparlampen

•Entladungslampen

→ Welche Lampenleistung für welche Flächen?

→ Die Reflektoren

•Offene Reflektoren

•Geschlossene Reflektoren

•Einstellbare Reflektoren

•Belüftete Reflektoren

→ Mobile Lichtquellen

• DIE BELÜFTUNG

→ Temperatur

→ Luftfeuchtigkeit

→ Luftzirkulation

→ CO2-Gehalt

•CO2 und Photosynthese

•CO2 zur Kulturfläche hinzufügen

→ Ein Belüftungssystem in einen Schrank installieren

•Externes Belüftungssystem

•Internes Belüftungssystem

→ Die automatische Regelung der Temperatur und Luftfeuchtigkeit

•Thermostat

•Hygrostat

→ Geruchsfilter

•Die Filter mit granulierte Aktivkohle

•Kohlefilter (Kohlefaser)

• DAS ANBAUMEDIUM UND DIE ZUGABE VON NÄHRSTOFFEN

• DER ANBAU AUF ERDE

→ Grundlagen

→ Merkmale eines guten Erdsubstrats

→ Selbst mischen

→ Die Bewässerung des Erdsubstrats

•Welches Wasser sollte man verwenden?

•Wie viel Wasser wird benötigt?

•Wann und wie soll bewässert werden?

•Häufig auftretende Probleme

•Wie wird Blumenerde gedüngt?

•Blattdüngung

• HYDROPONIK

→ Grundlagen

→ Substrate

•Blähton

•Steinwolle

•Kokosfasern

•Perlit

•Vermiculit

→ Anbausysteme

•Passive hydroponische Systeme

•Aktive hydroponische Systeme

→ Offene hydroponische Systeme

→ Geschlossene hydroponische Systeme

•Ebbe-Flutsystem

•NFT-System

•Hybrides NFT-System

•Aeroponik-Verfahren

•Vertikale oder rotierende Kultursysteme

→ Die richtige Düngung

•Die Zusammensetzung der Nährlösung

•Die Messung des Mineralstoffgehalts der Nährlösung

• ANBAU AUF HYDROORGANISCHEN MEDIEN

→ Aquaponik

→ Bioponik

DER AUßENANBAU

• EINFÜHRUNG

→ Wann kann gezüchtet werden?

→ Die geeignete Pflanzensorte wählen

→ Welche Pflanzensorte?

•Samen oder Stecklinge

•Kleine oder große Pflanzen

→ Wo soll der Anbau stattfinden?

→ Einen Garten im Freien installieren

•Topf / Freilandkultur

•Vorbereitungen

•Die Erde

•Textur und Erdtyp

•Der pH-Wert

•Den Boden verbessern

•Liste biologischer Dünger

•Organische Dünger

•Wasser

•Gewächshäuser und „Treiberei“

DER ANBAU VON CANNABIS SCHRITT FÜR SCHRITT

• DIE KEIMUNG

→ Methoden der Keimung

• DER BEGINN DER WACHSTUMSPHASE

• DIE VEGETATIVE PHASE

• DIE GESCHLECHTSBESTIMMUNG

• DIE ANZUCHT VON STECKLINGEN « der Aufbau einer Genbank »

→ Die Anzucht von Stecklingen

→ High-Tech Stecklingspflanzung

• DAS UMTOPFEN

• DIE EINLEITUNG DER BLÜTE

• DER BEGINN DER BLÜTEPHASE

• DIE BILDUNG DER ERSTEN BLÜTEN

• DIE EXPLOSIONSARTIGE BLÜTENBILDUNG

• DIE REIFUNG

→ Verjüngung

• DER RICHTIGE ERNTEZEITPUNKT

• DIE ERNTE

• DIE TROCKNUNG

• DAS BESCHNEIDEN

• DIE LAGERUNG

NACH DER ERNTE

• WIE WIRD HASCHISCH HERGESTELLT?

→ Haschisch-Herstellung anhand eines Siebes

→ Der Pollinator

→ Herstellung von Haschisch im Wasser

→ Zwei Haschischsorten mischen

• THC-GEWINNUNG

→ Die Gewinnung durch Azeton

→ Die Gewinnung durch Butan

•Haschisch und Cannabisöl mischen

→ Gewinnung durch Fettstoffe

• DIE VERSCHIEDENEN ARTEN DES KONSUMS VON CANNABIS

→ Das Rauchen/Inhalieren von Cannabis

•Der Joint

•Die Pfeife

•Die Wasserpfeife

•Die Verdampfung

→ Cannabiskonsum durch Nahrungsaufnahme

•Rezept: Schokoladenkuchen

Schädlinge und Krankheiten

• GRUNDKENNTNISSE

• NATÜRLICHE SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNGSMITTEL

• DIE BEKANNTESTEN SCHÄDLINGE

• PILZKRANKHEITEN

SYMPTOME/LÖSUNGEN

BIBLIOGRAPHIE

VORWORT

Als ich 1992 eine Reise nach Amsterdam unternahm, entdeckte ich zu meinem Erstaunen, dass es möglich ist, Cannabis auch im Haus anzubauen. Ich fand die Idee, den natürlichen Lebensraum von Pflanzen künstlich nachzustellen vor allem wegen ihres futuristischen Charakters faszinierend. Daher wandte ich meine Aufmerksamkeit stets mehr diesem Aspekt des Cannabisanbaus zu, wodurch es mir gelang, im Laufe der Jahre eine Vielzahl von Erfahrungen zu sammeln. Meine Notizen zum Heimanbau von Cannabis nahmen ein derartiges Ausmass an, dass ich auf den Gedanken kam, dieses Buch zu schreiben. Dieses Buch behandelt die verschiedenen Anbaumethoden, die ich während meiner vielzähligen Reisen in den Niederlanden, der Schweiz und Kanada kennen gelernt habe. Ohne die Mitarbeit und das Vertrauen der Züchter, die mir einen Einblick in ihren Heimgarten gewährten, wäre dies jedoch nicht möglich gewesen. Manche Hobbygärtner bauen Cannabis zum Spaß an, andere wiederum zur medizinischen Nutzung. Ihnen allen ist jedoch eines gemein: ihr leidenschaftliches Interesse für diese außerordentliche Pflanze. Dieses Buch ist das Ergebnis der unterschiedlichen Erfahrungen, die mit verschiedenen Anbaumethoden gewonnen wurden - Methoden, die weltweit beim Heimanbau von Cannabis angewendet werden. In manchen Ländern, wie der Schweiz und Kanada, wird der Anbau von Cannabis geduldet, während er in Ländern wie Deutschland verboten ist. Dieses Buch verfolgt auf keinen Fall die Absicht, Leser in Ländern, wo dies illegal ist, zum Anbau von Cannabis zu verleiten. Es soll einzig und allein als Informationsquelle für all jene dienen, die mehr zu diesem Thema erfahren möchten. Der Autor, der Herausgeber und alle übrigen am Zustandekommen dieses Buches beteiligten Personen empfehlen daher, dieses Buch nur zu Informationszwecken zu verwenden und übernehmen keinerlei Verantwortung dafür, wenn Leser mit den in diesem Buch enthaltenen Informationen gegen das Gesetz verstoßen. Derartige Verstöße werden in den meisten Ländern streng geahndet. Die in diesem Buch beschriebenen Methoden eignen sich übrigens auch für den Anbau der meisten legalen Pflanzen.

GRUNDKENNTNISSE

Der Cannabis stammt aus Asien und ist eine der ältesten von Menschen kultivierte Pflanze. Sehr schnell hat der Mensch gelernt, diese Pflanze anzubauen, um ihre verschiedenen Vorteile nutzen zu können: Samen für die Ernährung, Faser für Textilien; therapeutische und psychotropische Wirkungen. Die Kultivierung dieser Pflanze hat sicher über Jahrhunderte entwickelt, jedoch ist unser Wissen über diese Pflanze nicht vollständig. (siehe die taxonomischen Studien über Cannabis oder Studien über Cannabis-artige Stoffe und andere Terpenoiden). Viele charakteristische Merkmale dieser Pflanze sind uns jedoch mittlerweile bekannt und erlauben uns, Cannabis recht einfach züchten zu können. Dieses Kapitel dient der Erläuterung einiger Grundkenntnisse, welche wichtige Bestandteile für das Verstehen der Kultivierungs- und Entwicklungsmechanismen von Cannabis darstellen.

DER ENTWICKLUNG DER CANNABISPFLANZE

Wie jede andere Pflanze verfügt auch die Cannabispflanze über die Fähigkeit, sich zu entwickeln. Durch ’Atmen’ und ’Pumpen’ absorbieren, transformieren und produzieren die Pflanzen die für ihr Wachstum erforderliche Energie.

Über die Wurzeln nimmt die Pflanze Wasser mit gelösten Mineralstoffen und Sauerstoff auf. Dieses ’mineralisierte’ Wasser wird über Kanäle (so genannte Xyleme) zu den Blättern weitergeleitet. Die Blätter fungieren als Sonnenpanele und nutzen die Sonnenenergie zur Photosynthese. Mit Hilfe der Sonnenenergie verbindet sich das Kohlendioxid (CO2) aus der Luft mit dem Wasser und den Mineralstoffen, aus denen die Pflanze wiederum den Zucker aufbaut, den sie für ihr Wachstum benötigt. Sobald die Umwandlung von Lichtenergie in chemische Energie abgeschlossen ist, ’schwitzt’ die Pflanze Wasser aus kleinen Öffnungen auf der Unterseite der Blätter (die Stomata bzw. Spaltöffnungen genannt werden) aus. Der in den Blättern gebildete Zucker wird über wieder andere Kanäle (in diesem Fall das Phloem bzw. Bastgewebe) zu den Wurzeln befördert, die diesen Zucker dringend für ihr Wachstum benötigen. Während dessen versorgen die Wurzeln die Pflanze mit Wasser und Mineralstoffen. Die Verdunstung des Wassers über die Blätter bewirkt, dass das Wasser und die Mineralstoffe von den Wurzeln aufgenommen werden und dadurch in den Kreislauf der Pflanze gelangen. Eine Pflanze funktioniert eigentlich wie eine Pumpe: die Stärke des Energiestroms, der durch die Pflanze fließt, hält sie aufrecht und sorgt dafür, dass sie sich weiter entwickeln kann.

Querschnitt eines Stomas:

Die Stomata regulieren den Gasaustausch und den Wasserhaushalt der Pflanze.

ALLGEMEINE BESCHREIBUNG

Über ihre zahlreichen Blätter fängt die Pflanze das Sonnenlicht auf.

Cannabis ist eine einjährige krautartige Pflanze, die - mit Ausnahme von Wüsten- und Polargebieten - in jeder Klimazone gedeiht. Es handelt sich dabei um eine blühende Samenpflanze aus der Familie der Cannabacea (Hanfgewächse). Das Wurzelsystem besteht aus einer langen Pfahlwurzel, von der zahlreiche Seitenwurzeln abzweigen, die bis in eine Tiefe von 40 cm reichen können. Der oberirdische Teil der Pflanze besteht - ähnlich dem Wurzelsystem - aus einem dicken Stängel, aus dem einige wenige Seitenäste herauswachsen. Die Blätter sind je nach dem Alter der Pflanze unterschiedlich geformt. Die ersten echten Blätter sind einfingerig, während sich die Blätter ausgewachsener Pflanzen aus neun und mitunter sogar aus elf Blattfingern zusammensetzen. Das Aussehen der Pflanze kann entsprechend der verschiedenen Klimas und der verschiedenen Lichtzyklen unseres Planeten variieren.

Jedoch wurde festgestellt und anerkannt, dass es nur eine einzige botanische Gattung gibt: Cannabis Sativa L. (Hanf). Russische Wissenschaftler aus den 30iger Jahren haben die verschiedenen Pflanzen vor Ort untersucht und festgestellt, dass es drei verschiedene Hauptpflanzenarten der Gattung Cannabis Sativa L. gibt.

Cannabis sativa (Nutzhanf)

Cannabis sativa ist eine ziemlich große Pflanze. Sie wird zwischen 1,5 und 5,5 Meter hoch und ist nicht sehr belaubt (Lichteinfall bis zum Boden). Die Pflanze bildet Samen mit glatter Oberfläche ohne Scheckung oder Marmorierung und sehr lange, schmale Blätter. Die Blüte verläuft langsam und wird auch von der Hell-/Dunkelphase bzw. der so genannten Photoperiode kaum beeinflusst. Die Pflanze wächst südlich des 30. Breitengrades. Sie ist unter anderem in Mexiko, Kolumbien, Thailand, Indien und Nigerien heimisch. Von Sativas werden zumeist die (getrockneten) Blätter (Marihuana) konsumiert. Im Vergleich zu den anderen Arten fühlt man sich beim Rauchen von Sativas etwas mehr ’high’ als ’stoned’, das heißt, dass sie eher belebend, aufbauend und stimulierend als entspannend oder betäubend wirken. Dies wird zum größten Teil durch das darin enthaltene THC und zu einem geringeren Teil durch das Cannabinoid CBN - beides Hauptinhaltsstoffe von Cannabis - bewirkt. Es bringt daher nichts, diese Art anzubauen, wenn man sich die betäubenden Eigenschaften von Cannabis zunutze machen möchte. Der Anwender muss für sich selbst entscheiden, welches Produkt für ihn am besten ist.

Die weiblichen Blütenstände von Sativas weisen eine länglichschmale, grazile Form auf.

Cannabis sativa hat schmale hellgrüne Blätter und biegsame Äste.

Cannabis indica (Indischer Hanf)

Diese Pflanze ist kleiner (1,2 bis 2,5 m) und zeigt einen dichteren, mitunter sogar sehr buschigen Wuchs. Ihre Blätter sind abgerundeter als die von Sativa-Pflanzen. Die Samen sind glatt und von einer marmorierten Schale umgeben. Die Blüte verläuft sehr rasch: Sie dauert zwischen 50 und 70 Tage. Die Pflanze wächst in 30° nördlicher Breite unter anderem in Marokko, Afghanistan, Pakistan, im Libanon und sogar in Nepal. Indicas bilden sehr harzreiche und kompakte Blüten, aus denen das Harz zur Herstellung von Haschisch gewonnen wird. Diese Art bewirkt ein eher schweres und lähmendes High. Dies kommt durch den ziemlich hohen CBN-Gehalt dieser Pflanze. CBN ist darin in gleichem, wenn nicht gar höherem Maß als THC enthalten. Die schmerzbetäubende und entspannende Wirkung der Pflanze Cannabis Indica hat dazu beigetragen, dass diese sich zur Wahlpflanze im Rahmen des therapeutischen Konsums entwickelt hat.

Cannabis indica hat breite Blätter, die eine dunkelgrüne Farbe aufweisen, und ziemlich steife Äste. Die Blüten sind größer und kompakter.

Cannabis ruderalis (Ruderalhanf)

Diese sehr kleine (30 bis 60 cm große) Pflanze ist ziemlich dicht belaubt. Die Blüte dieser Pflanze setzt früh ein und verläuft sehr rasch, da diese Art nördlich des 30. Breitengrades wächst und ihr dadurch nur wenig Zeit bleibt, sich bis zum Einbruch des Winters voll zu entwickeln. Diese Art enthält nur geringe psychotrophe Substanzen. Das genetische Material dieser Art wird zum Einkreuzen in Pflanzen mit einer langen Blütephase (Sativas) verwendet, so dass früh blühende Hybriden entstehen, die auch in gemäßigten Breiten noch vor Wintereinbruch erntereif werden. Eine genaue Typologie einer Pflanze wie Cannabis zu erstellen, bringt jedoch angesichts der heutigen Sortenvielfalt nicht viel. Diese ist das Ergebnis zahlreicher Kreuzungen zwischen den drei Grundarten, wodurch verschiedene Sorten mit sehr unterschiedlichen Merkmalen in Bezug auf frühe Reife, Blütezeit, Ertrag, potentielle psychotrophe bzw. medizinische Eigenschaften sowie Resistenz gegen Krankheiten entstanden sind.

Kreuzungen

Heutzutage werden aus den drei oben beschriebenen Hauptarten, verschiedene Hybride gezüchtet. Diese, aus unterschiedlichen genetischer und geographischer Abstammung, gezüchteten Hybriden besitzen eine stärkere Leistungsfähigkeit als die genannten reinen (puren) Arten (Heterosis-Effekt). Sehr oft eignen sich diese Pflanzen sehr gut für den Innenanbau, da die Auswahl und die Kreuzung dieser Pflanzen unter gleichartigen Bedingungen erfolgen. Ein Außenanbau ist in den meisten Fällen auch möglich, da die Pflanze meistens vor dem Winter erntereif ist. Die Züchtung von Hybriden ermöglicht es, einen interessanten Geschmack mit einer kräftigen Wirkung zu kombinieren und dabei eine vernünftige Blütezeit zu erhalten.

Anmerkung

Während der 60er- und 70er-Jahre wurde das genetische Material von Cannabispflanzen von Anwendern und Züchtern unkontrolliert auf der ganzen Welt verbreitet, wodurch es heute sehr schwierig ist, einen Nichthybriden dieser Pflanze zu finden.

Sativas und Indicas werden unter gleichen Anbaubedingungen gezüchtet.

Die bekanntesten Kreuzungen sind:

• The Pure (original Skunk#1) + The Flying Dutchmen.

Mexikanisch, Kolumbianisch und Afghanisch.

Mitte der 70er Jahre in den USA entwickelt und in den 80er Jahren in Holland verbessert. Diese Pflanze hat einen sehr starken Geruch – daher auch ihr Name Skunk, welcher auf Englisch Stinktier bedeutet. Diese Pflanze ist ein gutes Beispiel für Hybride, welche die starke Wirkung der cannabis sativa mit einer eher kurzen Blütezeit (50 bis 70 Tage) kombinieren. Sie ist für den Innenanbau geeignet, jedoch entwickelt sie sich am Besten in einem Gewächshaus.

• AK47 + SeriousSeeds

Kolumbianisch, Mexikanisch, Thailändisch und Afghanisch.

Sie wurde Anfang der 90er in Holland entwickelt und bietet einen sehr starken „stone“ und eine sehr gute Ernte. Sie ist besonders kräftig und eignet sich daher perfekt für Anfängerzüchter... Für den Innen- und Außenanbau.

• Critical Mass + Mr Nice Seed bank

Kreuzung zwischen einer Skunk#1 und einer afghanischen Pflanze.

Mitte der 80er Jahre in Holland entwickelt unter den Namen Big Bud, wurde diese Hybride Ende der 90er Jahre in der Schweiz weiterentwickelt, um eine bessere und durchgängigere Kreuzung zu erreichen. Heute stellt diese Kreuzung, die meistverkaufte Pflanze des Marktes dar. Sie eignet sich nur für den Innenanbau, da sie im Freien, durch ihre dichten Blüten, zu schimmeln droht.

• White Widow + Mr Nice Seed Bank

Eine brasilianische Sativa gekreuzt mit einer Hybride Sativa / Indica aus Südindien.

Eignet sich besonders für den Innenanbau – sehr harzig und kräftig.

• Early Queen + MrNice

Afghanisch, Südafrikanisch, Jamaikanisch, Panamaisch, Kolumbianisch und Mexikanisch.

Die am Besten für den Außenanbau in unseren Regionen geeignete Kreuzung, da sie schon sehr früh Mitte August zu blühen beginnt. Sie wächst jedoch auch sehr gut in Innenräumen.

• Original Haze + The Flying Dutchmen

Kolumbianisch, Mexikanisch, Südindisch und Thailändisch.

Während der 70ger Jahre in den USA entwickelt und in den 80ern in Holland verbessert, ist dies eine der besten Sativa Kreuzungen aus den 70er Jahren. Diese pure Sative Kreuzung bietet eine anregende und antidepressive Wirkung. Im Gewächshaus oder in Äquatorregionen.

• Super Silver Haze + Mr Nice Seed Bank

Kolumbianisch, Mexikanisch, Thailändisch und Afghanisch.

Eine Kreuzung der drei bekanntesten Pflanzenkulturen: Northern Lights#5, Skunk#1 und Haze. Es handelt sich um eine Hybride mit Sativa Dominanz, die sich sehr für den Innenanbau eignet. Die kräftige Wirkung der Pure Haze wurde beibehalten und die Blütezeit beträgt 70 Tage, was einen angemessenen Rahmen für Innenraumzüchter darstellt. Sehr für den Innenanbau (Gewächshaus) geeignet oder für den Außenanbau im Süden Europas.

DIE FORTPFLANZUNG BEI CANNABIS

Die wohl wichtigste Eigenschaft von Cannabis aus botanischer Sicht ist, dass sie eine zweihäusige Pflanze ist. Das heißt, dass es männliche und weibliche Cannabispflanzen gibt; Gelegentlich kommen aber auch hermaphrodite (zwittrige) Pflanzen vor.

Eine männliche Pflanze zu Beginn der Blütephase.

Männliche Pflanze

Sobald die Pflanze ausgewachsen ist, bekommt sie überall zerstreute Blüten, die traubenförmig nach unten wachsen. Wenn es soweit ist, öffnen sich die männlichen Blüten und geben ihren Pollen frei, um die weiblichen Pflanzen zu befruchten, indem sie die Stempel bestäuben. Während des Wachstums der Pflanzen, sind die männlichen fast nicht von den weiblichen Pflanzen zu unterscheiden. Glücklicherweise ist die Blütezeit der männlichen Pflanzen kürzer als die der weiblichen und man kann sie daher, sobald sie blühen, aus der Kultur entnehmen bevor es zur Befruchtung von weiblichen Blüten kommen kann: generell blühen die männlichen Pflanzen 7 bis 10 Tage vor gleichartigen weiblichen Pflanzen.

Die männlichen Blütenanlagen sehen wie Glöckchen aus und wachsen in Trauben.

Die weiblichen Blütenanlagen bestehen aus einer Reihe von Blütenkelchen, aus denen zumeist weiße Narbengriffel (kleine Fäden) herausragen.

Weibliche Pflanze

Sobald die weibliche Pflanze ausgewachsen ist, bekommt sie ebenfalls traubenförmige Blüten, jedoch als Kelch-und Stempelbündel. Jeder Blütenkelch enthält eine Samenanlage, welche durch den Kontakt mit Pollen befruchtet wird. Wenn eine männliche Pflanze ihren Pollen freisetzt, lässt sich dieser am Stempel der weiblichen Pflanze nieder, um von dort über den Kelch zur Samenanlage zu gelangen. Dort entstehen die Samen im Falle einer Befruchtung. Ein Samen ist daher das Produkt der Kreuzung zwischen einer männlichen und einer weiblichen Pflanze. Wenn die zwei Pflanzen, zwei verschiedene pure Pflanzenarten sind oder stabile Hybriden, dann besteht das genetische Profil der aus den Samen gewonnen Jungpflanzen zu 50% der weiblichen Pflanze und zu 50% der männlichen. Derartige Kreuzungen werden Hybride genannt. Diese sind auch die meistverkauften Pflanzen, die von den Cannabissamenverkäufern angeboten werden, da sie weit kräftiger als die genannten puren Arten sind.

Anmerkung

Da weibliche Pflanzen wesentlich THC-reicher sind als männliche, werden meistens nur die weiblichen Pflanzen zur Gewinnung von Marihuana verwendet.

Beispiel einer weiblichen Pflanze.

Hermaphroditen / Zwitterpflanzen

Es können jedoch genetische Fehler auftreten und eine Pflanze kann die Merkmale beider Geschlechter erben. Diese Pflanzen werden einhäusig oder Zwitterpflanzen genannt.

Anmerkung

Es wird vermutet, dass zwischen dem Stress, dem eine Pflanze ausgesetzt ist, und der Zwitterbildung ein Zusammenhang besteht. Bestimmte Sorten, so auch eine thailändische Sorte, sind von Natur aus hermaphrodit.

Eine Cannabispflanze kann mehr oder weniger „hermaphroditisch“ sein:

- Pflanzen deren Blüten in der Mehrzahl weiblich sind und auf denen man nur am Ende der Blütezeit ein Paar männliche Blüten feststellt, können ihre weiblichen Blüten nicht befruchten. Diese Pflanzen können beibehalten werden, wenn sie es wirklich wert sind (therapeutische oder psychotropische Wirkung). Man sollte sie jedoch nicht für Kreuzungen benutzen, da eine Zwitterpflanze ihre „gestörte Sexualität“ auf die nächsten Generationen überträgt.

- Pflanzen, die eine gleiche Menge an männlichen und weiblichen Blüten aufweisen, sollten unbedingt entsorgt werden. Ziel ist es, derartige Pflanzen vor der Blütezeit zu identifizieren, damit diese die anderen weiblichen Pflanzen nicht mit ihrem Pollen bestäuben und befruchten können.

- Pflanzen deren Blüten in der Mehrzahl männlich sind und nur vereinzelt weibliche Blüten aufweisen, sollten wie die männliche Pflanzen behandelt werden und so schnell wie möglich entfernt werden.

Einige pure Sativa-Arten, wie z.B. die thailändische oder einige afrikanische Pflanzen, sind genetisch vorbestimmt, „hermaphroditisch“ zu werden. Andere Pflanzen wiederum, bringen ihre Zwitterhaftigkeit nur unter Stressbedingungen an den Tag: Hitze, Wassermangel, zuviel Dünger, erratische Lichtzyklen.… Diese Stressanzeichen drücken sich besonders im Innenanbau aus. Diese werden mit großer Wahrscheinlichkeit durch den eher brutalen Übergang von 12 Stunden Licht zu 12 Stunden „Nacht“ hervorgerufen – dieser Übergang ist in einem natürlichen Umfeld, d.h. im Außenanbau natürlich viel langsamer.

Beispiele für hermaphrodite Pflanzen

DIE SINSEMILLA

Obwohl es sehr einfach ist, Samen selber zu züchten, indem man einfach eine oder mehrere männliche Pflanzen in der Kultur belässt, raten wir sehr davon ab: Samen von sehr guter Qualität zu züchten ist nicht so einfach, wie es scheint. Dafür raten wir eher „sinsemilla“ zu züchten (siehe das bis jetzt einzige Buch über dieses Thema: RC Clarke, „Marijuana Botany“, 1981. Dieses Buch erläutert präzise die Umstände einer derartigen Züchtung).

Das Wort „Sinsemilla“ stammt vom Spanischen und bedeutet „ohne Samen“. Es ist das Ergebnis einer Cannabiskultur, von welcher man die männlichen Pflanzen entfernt hat bevor sie zur Bestäubung fähig sind: die weiblichen Blüten können daher nicht befruchtet werden.

Der Prozess der Fortpflanzung wurde gestoppt und die Pflanze konzentriert sich ausschließlich auf die Entwicklung ihrer weiblichen Blüten - ohne Samen entwickeln zu können.

Die Vorteile sind eindeutig: die Ernte ist ergiebiger und man vermeidet eine anstrengende Sortierung bei dem Konsum des Endproduktes.

Die Blüten der Sinsemilla sind mit Harz überzogen und verströmen einen starken Geruch.

DIE PHOTOPERIODE

Die Photoperiode stellt einen der Schlüsselbegriffe beim Anbau von Cannabis dar. Sie ist zweifellos einer der wichtigsten Faktoren, der das Blühverhalten der Pflanzen beeinflusst.

In der Natur folgt das Wachstum der Cannabispflanze dem Zyklus der Jahreszeiten. Dabei passt sich die Pflanze gewissen Veränderungen an. Aber woher weiß die Pflanze, wann es Zeit zum Keimen, zum Wachsen oder zum Blühen ist?

Ganz einfach: Die Pflanze reagiert auf verschiedene Umgebungsfaktoren, wie Wärme und Luftfeuchtigkeit. Für den Übergang von der Wachstumszur Blütephase ist die Photoperiode von entscheidender Bedeutung, wobei vor allem das Verhältnis zwischen der Zahl der hellen Stunden (Tag) und der Zahl der dunklen Stunden (Nacht) eine wichtige Rolle spielt.

18 Stunden Tag + 6 Stunden Nacht

12 Stunden Tag + 12 Stunden Nacht

Außenanbau

Die Samen keimen und wachsen im Frühling, in den temperierten Regionen des Planeten, oder bei Rückkehr der schönen Tage wenn die Tage bis zur Sonnenwende wieder länger werden (generell mehr als 15 Stunden Licht am Tag).

Anmerkung

Die Photoperiode bezeichnet das Verhältnis zwischen heller und dunkler Tageszeit. Eine Änderung dieses Verhältnisses bringt die Pflanze entweder zum Blühen oder lässt sie weiter wachsen.

Im Sommer, wenn die Tage schon wieder kürzer werden, fürchtet die Pflanze den kommenden Winter und fängt an zu blühen, um sich fortzupflanzen bevor sie stirbt.

Lange Tage (18 bis 24 Stunden Tageslicht) bedeuten für die Cannabispflanze, dass sie Zeit zum wachsen hat und eine solide Struktur aufbauen kann, um prächtige Blütenstände austragen zu können. Wenn die Tage aber kürzer sind (10 bis 12 Stunden Tageslicht), dann bedeutet dies für die Pflanze, dass sie Zeit hat, um sich fortzupflanzen bevor der Winter kommt und sie stirbt.

Innenanbau

Die Technik, welche darin besteht, die Pflanze durch einen brutalen Übergang von 18-24 Stunden Tageslicht zu nur 12 Stunden Tageslicht, zum blühen zu bringen, wird auch „Treiberei“ genannt.

Dieser brutaler und künstlicher Übergang zu kürzeren Tagen bewirkt, dass die Pflanzen zu blühen beginnen (man geht davon aus, dass dies durch eine Anhäufung eines gewissen Hormons entsteht, das bis dahin in der Pflanze schlummert und dann die Blüte auslöst).

Die Regulierung des Wachstums der Pflanze sowie die „Treiberei“, tragen dazu bei, die Blüte und die Größe der Pflanzen besser unter Kontrolle zu haben und dadurch die Kultur in Innenräumen zu erleichtern.

So kann man z.B., beim Innenanbau von Cannabispflanzen mit einer Indica-Dominanz, die Blüte vorzeitig erzwingen und kleine gedrungene Pflanzen züchten.

Personen, die Cannabis für einen therapeutischen Zweck züchten, wählen meistens diese Art von Pflanzen. Da dafür kleine Mengen ausreichend sind, kann man diese Pflanzen auf beengtem Raum anbauen.

Die aus den Tropen stammenden Sativapflanzen reagieren viel weniger empfindlich auf photoperiodische Veränderungen – sie sind es gewohnt im Durchschnitt 12 Stunden Tageslicht zu bekommen – und benötigen daher mehr Zeit bis sie ausgewachsen sind und blühen (ungefähr 150 Tage). Es wird daher abgeraten derartige „pure“ Pflanzenarten in Innenräumen anzubauen: sie wachsen in der Regel zu hoch und benötigen zu lange bis sie blühen. Im Freien erfriert die Sativa Pflanze bei uns, bevor sie ausgewachsen ist (sie ist nur in beheizten Gewächshäusern züchtbar).

Dagegen sind einige Hybride mit 50 % Sativa-Erbgut sehr gut für den Innenanbau geeignet – sie besitzen die sehr nachgefragte stärkende und stimulierende Wirkung der „puren“ Sativa.

Der ’Fontäneneffekt’ bei einer blühenden Pflanze. Die Dunkelphase dieser Pflanze wurde unabsichtlich unterbrochen, wodurch sie abrupt aufhörte zu blühen und es drei Wochen dauerte, bevor sie wieder zu blühen begann. In solchen Fällen kommt es nicht selten zur neuerlichen Ausbildung von Blattpaaren mit nur einem Blattfinger.

Anmerkung

Achtung: es ist äußerst wichtig, dass die Pflanze während der Nachtperiode absoluter Dunkelheit ausgesetzt ist, da sonst das Blütehormon wieder deaktiviert wird.

Selbst kurze Lichtzeiten während der Dunkelperiode würden zu Irritation der Pflanze führen und würde die Blütezeit um 15 Tage hinauszögern. Bei manchen Pflanzen besteht sogar das Risiko, dass sie gar nicht mehr blühen.

SCHLUSSFOLGERUNG

Die Photoperiode ist für das letztendliche Resultat von entscheidender Bedeutung. Die genaue Einhaltung der Belichtungszeiten sorgt sowohl beim Heim- als auch beim Freilandanbau für prächtige Blüten. Eine Belichtungszeit von mehr als 15 Stunden täglich bringt die Pflanze zum Wachsen. Wenn die Hell- und die Dunkelphase nahezu gleich lang sind, beginnt die Pflanze die ersten Blüten zu bilden. Achtung: Bei einer Unterbrechung der Dunkelphase hört die Pflanze abrupt auf zu blühen, wonach es bis zu zwei Wochen dauert, bevor sie wieder zu blühen beginnt.

DIE PRIMÄREN BEDÜRFNISSE EINER CANNABISPFLANZE

Wie kann man diesen Bedürfnissen beim Heimanbau gerecht werden?

Cannabis ist eine sehr vitale Pflanze. Die Wuchsgeschwindigkeit lässt sich fast mit freiem Auge verfolgen. Zu diesem Wachstum bedarf es jedoch entsprechender Umgebungsbedingungen und Nährstoffe.

Die wichtigsten Umgebungsfaktoren

Ausreichend Licht, Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, milde Temperaturen, Wasser, Nährstoffe sowie ein luftiges Substrat regen die Cannabispflanze zu rasantem Wachstum an. Kein einziger dieser Faktoren darf vernachlässigt werden; Andernfalls wird das Wachstum der Pflanze beeinträchtigt.

Nur wenn all diese Faktoren in ausreichendem Maß vorhanden sind, wächst und gedeiht die Pflanze.

Der Prozess, der die Pflanze zum Wachsen bringt, wird Photosynthese genannt. Dabei absorbiert das Chlorophyll (der grüne Blattfarbstoff) die von der Pflanze für die Photosynthese benötigte Energie des Sonnenlichts, um CO2 in Glukose (Zucker) umzuwandeln. Aus diesem Zucker und den Mineralsalzen, die die Pflanze dem Boden entnimmt, produziert die Pflanze ihre eigenen Nährstoffe.

Die Natur sorgt - einmal besser, einmal schlechter - für alles, was die Pflanze an Nährstoffen benötigt. Beim Heimanbau ist es Aufgabe des Züchters, der Natur mit technischen Mitteln ein wenig nachzuhelfen. Gelingt ihm das, so schafft er für die Pflanze allzeit optimale Wachstumsbedingungen, was in der freien Natur nur selten der Fall ist.

Wie sehen die idealen Umgebungsbedingungen für einen Cannabisanbau aus und wie kann man diese künstlich schaffen?

Licht

Um CO2 aufnehmen und sich entwickeln zu können, benötigt die Pflanze Licht.

Für den Innenbau benutzt man am Besten einen Strahler oder Leuchtstoffröhren. Ohne den genügenden Lichtanteil, wachsen die Pflanzen zu mickrig und schießen zu hoch auf.

Generell werden 400 W pro Quadratmeter benutzt.

Mit Natriumdampf-Hochdrucklampen beleuchtete Pflanze.

CO2 und Sauerstoff

Diese Moleküle befinden sich in der Luft und werden für die Photosynthese gebraucht.

Während in der freien Natur der Wind automatisch für eine ausreichende Zufuhr von frischer Luft und CO2 sorgt, stellt sich das beim Cannabis Heimanbau als einer der am schwierigsten zu kontrollierenden Parameter dar. Ab- und Zuluftventilatoren sorgen für ein ausgeglichenes Temperaturverhältnis und CO2-Mängel werden ausgeglichen.

Sauerstoffmoleküle (O2) und Kohlendioxidmoleküle (CO2).

Ventilatoren sind also ein Muss, damit warme, feuchte Luft mit zu geringem CO2-Anteil abgeführt wird und frische Luft mit hohem CO2-Anteil in den Growraum gelangt. Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt werden, kann das Wachstum praktisch zum erliegen kommen.

Über Ventilatoren, die an einen Abluftkanal angeschlossen sind, wird Frischluft zugeführt. Die Ventilatoren sorgen darüber hinaus für eine gute Luftzirkulation im Pflanzraum.

Wasser

Wasser ist in der Luft und im Substrat enthalten. Es dient der Pflanze als Transportmittel für Nährstoffe und in Kombination mit CO2 als Ausgangsstoff für die Produktion von Nährstoffen. Bei der Heimzucht erfolgt die Bewässerung der Pflanzen entweder mit der Hand oder über ein automatisches Bewässerungssystem.

Cannabis benötigt sehr viel Wasser und Sauerstoff.

Wassermoleküle (H2O).

Nährboden / Substrat

Die Zufuhr von Sauerstoff erfolgt über eine Belüftungsanlage. Der Sauerstoff muss auch die Wurzeln erreichen können, damit sich diese gut entwickeln. Sowohl beim Anbau auf Erde als auch beim Anbau auf Hydromedien sollte daher ein luftiges Substrat gewählt werden. Bei unzureichender Belüftung steigt die Gefahr der Schimmelbildung.

Nährstoffe

Nährstoffe können der Pflanze auf verschiedene Weise zugeführt werden: entweder langsam und kontinuierlich mit Hilfe von Düngemitteln und Strukturverbesserern oder schnell und exakt dosiert über im Gießwasser gelöste Düngemittel bzw. über eine Nährlösung, wie dies bei Hydrosystemen der Fall ist. Die Nährstoffaufnahme kann auch mit Hilfe eines Zerstäubers über die Blätter erfolgen.

Es gibt zwei Arten von Nährstoffen:

Primäre Nährstoffe (Makronährstoffe), wie Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K), Kalzium (CA), Schwefel (S) und Magnesium (Mg). Diese sechs Elemente sind für das Wachstum der Pflanze unentbehrlich und müssen ihr in großen Mengen zugeführt werden.

Sekundäre Nährstoffe (Mikronährstoffe), wie Eisen (FE), Bor (B), Molybdän (Mo), Mangan (Mn), Kupfer (Cu), Chlor (Cl), Zink (Zn) und Kobalt (Co). Diese Elemente sind auch wichtig, werden jedoch von der Cannabispflanze nur in sehr geringen Mengen benötigt.

Umgebung

Der pH-Wert