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Dieses Buch ist ein kleiner und feiner therapeutischer Begleiter für alle, die unter emotionaler Überforderung und seelischen Verletzungen leiden. Es werden Herangehensweisen vorgestellt, die dabei helfen intensive, emotionale Zustände bei sich und anderen zu verstehen und richtig zu begleiten. Emotionsmanagement heißt mit dem zu arbeiten was gesehen werden möchte. Es wird nichts mehr weg gedrückt. Alles was ist darf sein ohne davon mitgerissen zu werden. Dieses Buch ist eine Einladung zur emotionalen Selbstbegleitung, Integration und Heilung. Vergangene schmerzhafte Erfahrungen, die sich Heute als intensives, emotionales Erleben und Kontrollmuster zeigen, können durch ehrliches und achtsames wahrnehmen Heilung und Integration erfahren. Indem wir uns den versehrten Anteilen in uns wohlwollend zuwenden, geben wir uns unserem wahren Selbst zurück.
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Seitenzahl: 168
Veröffentlichungsjahr: 2023
„Alles was ist darf sein. An diesem Punkt beginnt die Magie der Veränderung“
Anna Beck
ANNA BECK
Weinen Wut und Widerstand
Intensive Gefühle gelassen begleiten
© 2023 Anna Beck
www.annabeck.coach
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.
Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich.
Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig.
Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:
tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany
ISBN Softcover: 978-3-347-82576-5
ISBN Hardcover: 978-3-347-82578-9
ISBN E-Book: 978-3-347-82584-0
1. Auflage 2023
Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter:
tredition GmbH
Abteilung "Impressumservice"
An der Strusbek 10
22926 Ahrensburg
Deutschland
Wichtiger Hinweis
Die Gedanken, Methoden und Anregungen in diesem Buch stellen die Meinung bzw. Erfahrung der Autorin dar. Sie wurden von der Autorin nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für persönlichen kompetenten medizinischen Rat. Die Autorin und der Verlag Haften nicht für eventuelle Nachteile oder Schäden die aus der Anwendung der praktischen Hinweise entstehen könnten.
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Prolog
Die Urwunde
Folgen emotionaler Abwehr
Psychologisches Schutzprogramm: Ideal vs. Schatten
Bewusstseinsarbeit und innere Haltung
Die „Alles was ist, darf sein“- Haltung
Weinen
Weinen ist ein biologischer Heilmechanismus
Frühkindliches Weinen verstehen
Folgen, wenn wir vom Weinen abgehalten werden
Auswirkungen von unterdrücktem Weinen bei Erwachsenen
Abwehr- und Kontrollmechanismen erkennen
Kontrollverhalten beseitigen und Schattenanteile integrieren
Hilfe, ich kann Weinen nicht ertragen! Was tun?
Wut
Umgang mit Wut
Leitfaden für deine innere Haltung bei Wut
Zwei Arten von Wutanfällen
Was ist Aggression?
Fragen zur Bewusstseinsarbeit
Widerstand
8 Gründe für Widerstand und mangelnde Kooperation
Schreien, Drohen, Strafen!
Widerstand eindämmen und gelassen begleiten
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Epigraph
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WIDERSTAND
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Prolog
Schön, dass du da bist und dieses Buch zu dir gefunden hat. Die Erkenntnisse die du dir hier erarbeiten wirst, zeigen dir den Weg zurück in deine Unversehrtheit, in deine Ganzheit zu deinem wahren Selbst. Es ist alles da und muss nur noch freigelegt werden. Das Wissen und die Erkenntnisse, die du aus diesem Buch gewinnen wirst, haben die Kraft deine innere und äußere Welt zu verändern. Davon bin ich zutiefst überzeugt.
Die Herangehensweisen die in diesem Buch vorgestellt werden, wirken sich wie eine Heilsalbe für alte Wunden, die sich im Hier und Jetzt als intensive emotionale Zustände, Trigger und Kontrollmuster zeigen. Durch ehrliches und achtsames wahrnehmen, von dem was sich uns offenbaren möchte, können unbewusste Anteile integriert werden. Dabei müssen wir nicht unsere Kindheit zerlegen und durchkauen. Wir arbeiten hier, jetzt im gegenwärtigen Augenblick.
Beim Lesen und Bearbeiten der Inhalte dieses Buches, können Anteile von dir aktiviert werden und zeitweilig verdrängte Aspekte an die Oberfläche bringen. Das ist vollkommen in Ordnung und ein natürlicher Prozess. Sollte es emotional zu intensiv werden, mache die Basis Regulationsübung „Orientierung schafft Sicherheit“. Du findest sie auf der nächsten Seite.
Auf Seite 33 findest du im Kapitel „Alles was ist darf Sein“ einen Impuls und auf Seite 35 eine weitere Übung zur emotionalen Selbstregulation. Achte beim Lesen der Inhalte gut auf dich und dein Erleben und bleibe mit deiner Atmung und deinem Körper gut verbunden. Atme dabei länger aus als ein.
Mache dir vor dem Lesen dieses Buches bewusst, welche Dinge, Tätigkeiten, Erinnerungen und Erfahrungen dich nähren und stärken. Solche Dinge in denen du dich geborgen und sicher fühlst. Erinnere dich an diese geistige, emotionale und physische Nahrung, immer wieder und sorge gut für dich.
Die Früchte dieser inneren Arbeit die du hier machen wirst, wirken sich auf deine Beziehung mit dir selbst und mit anderen sowie deine Lebensqualität aus. Du erlebst Rückverbindung mit dir selbst, mehr Frieden mit deinen inneren Anteilen und Mitmenschen. Du wirst dich Stück für Stück von Projektionen und Drama im Außen befreien können. Wer bist du wenn du niemand sein musst?
Bevor es an die Inhalte geht, die eine sehr aktivierende Wirkung haben können, möchte ich dich bitten folgende Orientierungsübung durchzuführen. Sie hilft dir dabei dich regulieren zu können, dein Nervensystem zu entspannen und im Hier und Jetzt zu sein. Mache diese Übung jedes Mal vor und nach dem Lesen dieses Buches. Die Inhalte können sehr aufwühlend sein. Die folgende Übung mutet an, sehr einfach und simpel zu sein, ist sie auch doch unterschätze ihre Wirkung nicht.
Mache es dir zur täglichen Gewohnheit diese Übung so oft du kannst zu tun. Die Übung eignet sich vor allem auch, wenn du in neue Räume und Situationen kommst. Eine der besten Regulationsübungen für unser Nervensystem und das Erleben von Selbstsicherheit, die ich kenne.
Basis Regulationsübung: Orientierung schafft Sicherheit
Schaue dich langsam und achtsam im Raum um.
Bewege dabei langsam den Kopf und lasse deine Augen sanft deinem Kopf folgen.
Blicke nach allen Seiten, oben, unten, vorne und nach hinten.
Lass dir Zeit dabei und mache langsame Bewegungen, wie in Zeitlupe.
Erkunde deine Umgebung, so als ob du ein Gemälde schauen würdest.
Die sanften Drehbewegungen deines Kopfes signalisieren deinem Nervensystem das du in Sicherheit bist und das lässt dich entspannen und mehr innere Ruhe erleben.
Spüre wie es deinem Körper gerade geht. Nimm die Schwerkraft wahr, in deinen Füßen, deinem Gesäß, spüre in deine Schultern. und Nackenbereich hinein, nimm dein Kiefer wahr. Erlaube deiner Muskulatur sich zu weiten und zu entspannen.
Vielleicht zeigt dir dein Körper ganz andere Stellen, die jetzt wahrgenommen werden möchten.
Dein Körpersystem ist jetzt optimal vorbereitet um die folgenden Inhalte gut aufnehmen zu können. Mache diese Übung so oft du möchtest, du wirst erstaunt sein.
Grundlegende Annahmen
Wie sicher und geborgen erlebst du dich in Deinem Körper, in deinen Beziehungen, in der Welt?
Fühlst du dich geliebt und vom Leben getragen und genährt? Wann fühlst du dich geliebt und wann weniger?
Wie gut kannst du Dir und Deiner Wahrnehmung vertrauen?
Ist dir bewusst, dass das Fundament der Antworten auf die eben gestellten Fragen, in den ersten Lebensjahren gelegt wird?
WIE SICHER SICH EIN MENSCH FÜHLT, HÄNGT OFT VON SEINEN FRÜHEN PRÄGUNGEN AB, ALS VON DER GEGENWÄRTIGEN SITUATION.
Als Baby und Kleinkind waren wir in jeder Hinsicht materiell und emotional von der Zuwendung unserer Eltern abhängig. Wie jedes Kind hatten auch wir das existentielle Bedürfnis, so angenommen und geliebt zu werden, wie wir sind.
Mit all unseren Facetten - den hellen, schönen und lichten sowie den unreifen, tapsigen und asozialen Seiten. Das war und ist nicht nur irgendein Wunsch, sondern eine Notwendigkeit für die seelisch gesunde Entwicklung eines jeden Kindes. Wir Menschen sind von Natur aus Bindungsorientiert und haben instinktiv das Grundbedürfnis nach Verbundenheit mit mindestens einem anderen Menschen. Emotionale Verbundenheit ist eine Art gefühlstragende Band zwischen Menschen und wirkt sich regulativ auf unser Nervensystem aus. Ohne ein Gefühl von Verbundenheit erleben Kinder Hochstress. Ein länger anhaltendes Hochstresserleben mit dem Gefühl des ausgeliefert seins, wirkt sich auf das noch unreife kindliche Gehirn und Nervensystem, traumatisch aus. Kinder können sich bis zur Schulreife nicht selbst regulieren und benötigen Co-Regulation von sicheren Bezugspersonen.
Ohne eine Zugehörigkeit zu mindestens einer Bezugsperson sind wir kaum Überlebensfähig. Zugehörigkeit, Liebe und Geborgenheit sind unsere seelische Grundnahrung. Ohne diese Nahrung erleben vor allem Kinder eine existentielle Bedrohung durch hochstress. Deshalb unternehmen sie alles, um diese emotionale Zuwendung und Verbindung von ihren Eltern zu bekommen und dauerhaft aufrechtzuerhalten. Ein Abbruch dieser Verbindung über längere Zeiträume, sorgt messbar für Stress und körperlichen Schmerz und kann unter Umständen sogar zu einem frühem, Bindungs- oder Entwicklungstrauma führen.
Kinder erleben ihre Gefühle intensiv und mit ihrem ganzen Körper. Sie beißen aus Freude und flattern mit den Armen. Sie erleben Frust beim Lernen neuer Dinge, Wut in der Auseinandersetzung mit anderen, Angst vor plötzlichen Übergängen oder wenn sich die Eltern lauthals streiten.
Kinder sind mit ihren Emotionen, ob Freude oder Wut, oft überfordert und benötigen Hilfe bei der Regulation. Das ist ein Prozess bei dem sie emotional reife Bezugspersonen brauchen, deren Nervensystem sich in einem regulierten Zustand befindet. Es hat folgenschwere Konsequenzen, wenn Kinder in der Entwicklungszeit für den unreifen Ausdruck ihrer Emotionen, geschimpft, getadelt und bestraft werden.
Es tut Kindern körperlich weh, wenn ihr noch unreifes Verhalten getadelt und bestraft wird. Sätze wie „Geh auf dein Zimmer, bis du dich wieder beruhigt hast!“, ständige Belehrungen, wie man was macht und was man nicht machen sollte, oder der Zwang „Entschuldigung“, „Bitte“, „Danke“ und „Entschuldigung“ sagen zu müssen und ständige Verhaltenskorrekturen, empfinden Kinder oft als demütigend. Dabei wird das spätere Beziehungsverhalten geprägt und es können bei regelmäßigen Wiederholungen solcher Dressuren und Demütigungen, tiefsitzende Blockaden und Störungen entstehen, die sich oft erst im Erwachsenenalter zeigen. Ich werde im Verlauf dieses Buches mit dir noch tiefer in diese Dynamik eintauchen. Dabei soll es um Erkenntnis und Bewusstsein der eigenen Verletzungen gehen und damit wird die Möglichkeit gegeben diese Verwundungen zu versorgen. Wenn ich etwas nicht wahrnehme kann ich mich nicht darum kümmern. Deshalb ist die Erkenntnisarbeit das Fundament auf dem wir aufbauen.
Emotionale Kälte und Abwesenheit sind mitunter die größte Bedrohung. Kinder verlieren dabei ihren sicheren Hafen und fangen an, sich dem Leben zu verschließen oder werden überangepasst und biedern sich an, damit sie die lebenswichtige Bindung noch irgendwie aufrechterhalten können. Emotionale Abwesenheit und Ignoranz sind genauso verstörend, wie geschimpft und geschlagen zu werden. Dadurch verlieren Kinder die Verbindung zu Mama und Papa und geraten in echte Not.
Kinder lernen dann schon sehr früh, bestimmte Bedürfnisse oder Gefühlsäußerungen nicht mehr haben zu dürfen, weil der Verlust der Verbindung droht und Mama traurig wird. Je mehr diese Gefühlsäußerungen unterdrückt werden, desto heftiger werden sie. Es entsteht ein neuronales „Wirr-Warr“ im Kopf. Um sich aus dieser Not zu befreien, lernen Kinder irgendwann, das bestrafte Verhalten, bzw. das dahinterliegende Bedürfnis, zu verdrängen und zu verleugnen und finden andere Ventile der Kompensation. Wohin sollen sie auch mit ihren nicht gesehenen Bedürfnissen, die nicht sein dürfen? Wie sollen Kinder lernen, die Bedürfnisse hinter ihren Emotionen angemessen zu kommunizieren, wenn sie gar nicht sein dürfen? An solchen Schnittstellen entstehen Strategien der Kontrolle und Kompensation.
Jeder von uns braucht die Erfahrung, dass wir mit unserem Wesen einen Platz in der Welt haben. Fehlt diese Erfahrung, weil unser Wesen sich als Ganzes nicht erleben und ausdrücken durfte, dann hat dies weitreichende Folgen.
Weil Eltern und andere Bezugspersonen für Kinder die äußere Welt repräsentieren, sind die Erfahrungen, die sie mit ihnen machen, von großer Bedeutung für die Entwicklung der inneren Welt eines Kindes. Denn diese innere Welt bildet die Vorlage dafür, wie man sich und seine Umwelt später im Erwachsenenalter wahrnimmt. Selbstverständlich kommen da noch weitere Faktoren der Prägung hinzu.