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Australien ist alles andere als gewöhnlich! In "Weird Australia" werden 55 Fragen beantwortet, die dir das Land aus einer völlig neuen Perspektive zeigen. Von den "Flying Doctors", die auf Highways landen, bis hin zu abenteuerlichen Begegnungen mit Kängurus – dieses Buch offenbart die kuriosen Eigenheiten Australiens. Perfekt für alle, die das Land der boxenden Kängurus mit Humor und Neugier erleben möchten!
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Christina Zierold
auch
55 unverschämte Fragen an das Land der boxenden Kängurus
© 2026 Bruckmann Verlag GmbH
Infanteriestraße 11a
80797 München
Alle Rechte vorbehalten.
ISBN: 978-3-7343-3271-5
eISBN: 978-3-7343-3512-9
Autorin: Christina Zierold
Produktmanagement: Susanne Kaufmann
Lektorat: Charlotte von Schelling
Korrektorat: Christine Miller
Umschlaggestaltung: Mathias Frisch
Umschlagabbildung: © Lookphotos/Age Fotostock
Satz: Röser MEDIA, Karlsruhe
Druck und Verarbeitung: Printed in Slovenia by Florjancic
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Welcome to a land down under
1
»Australien ist groß« ist die Untertreibung des Jahrhunderts!
2
Lebt ihr eigentlich alle an der Küste?
3
Wieso stehen bei euch riesige Obst-Skulpturen im Land herum?
4
Exportiert ihr wirklich Kamele nach Saudi-Arabien?
5
Ihr habt eine kleine Stadt, die niemand kennt, zu eurer Hauptstadt gemacht?
6
Ist Perth wirklich die abgelegenste Stadt der Welt?
7
Im Outback gibt es einen Ort, wo Menschen unterirdisch wohnen?
8
Was, bei euch kann man Nordlichter sehen?
9
Wie bleibt ihr selbst bei Buschbränden und Zyklonen so unglaublich entspannt?
10
Warum sind eure Tiere entweder supersüß oder absolut tödlich?
11
Könnt ihr uns bitte erklären, warum eure Spinnen so groß wie Teller sind?
12
Wieso landen Flugzeuge bei euch einfach auf dem
Highway
?
13
Hattet ihr zu viel Geld übrig, oder wieso stehen bei euch Straßenschilder mit Quiz-Fragen?
14
Wisst ihr, dass der deutsche TÜV beim Wörtchen »
road trains
« Schweißausbrüche bekommt?
15
Wieso dürft ihr selbst auf schnurgeraden Straßen maximal 100 km/h fahren?
16
Ihr nehmt »
Down Under
« beim Straßenverkehr ganz schön wörtlich, oder?
17
Nutzt ihr manche Strände wirklich als Straßen?
18
Wieso bezahlt ihr Leute dafür, an Baustellen als lebendige Ampel zu fungieren?
19
Wird Australien gerade zum Land der erneuerbaren Energien?
20
Wieso seid ihr so verrückt danach, ein Haus kaufen zu müssen?
21
Nutzt ihr überhaupt Heizungen in euren Häusern? Bei euch ist es doch immer warm!
22
Was? Bei euch kann man Ski fahren?
23
Wieso bezeichnet ihr euren eigenen Staat als »
Nanny State
«?
24
Warum sind eure Wappentiere eigentlich ein Känguru und ein Emu?
25
Ist euch klar, dass kein Mensch eure Nationalflagge aus dem Kopf zeichnen kann?
26
Seid ihr wirklich so fortschrittlich?
27
Wieso macht es Australien Einwanderern so schwer?
28
Stimmt es, dass in eurem Wahlsystem keine Stimme verloren geht?
29
Sind in Australien Alkohol und Zigaretten nur etwas für Besserverdiener?
30
Warum besauft ihr euch ständig, aber verbietet euren Ureinwohnern den Zutritt zu Pubs?
31
Was hat es mit den »
stolen generations
« auf sich?
32
Schämt ihr euch ein bisschen, wenn ihr den »
Australia Day
« feiert?
33
Warum ist das Verhältnis zwischen Ureinwohnern und nicht-indigenen Australiern immer noch so schwierig?
34
Euer Geld ist aus … Plastik?
35
Habt ihr überhaupt ein Militär? Und wenn ja – was macht das den ganzen Tag?
36
Ist eure Bevölkerung wirklich aus einer Horde Sträflinge entstanden?
37
Stimmt es, dass die Great Ocean Road ein Kriegsdenkmal ist?
38
Was sind »
Grey Nomads
« und wieso reisen sie monatelang durchs Land?
39
Echt jetzt? In eure Restaurants darf man sich eigene Getränke mitnehmen?
40
Flat White? Long Black?
Warum könnt ihr Kaffee nicht einfach Kaffee nennen?
41
Esst ihr wirklich Kängurus?
42
Ist Vegemite einfach nur ein Marketing-Gag, um Touristen zu veräppeln?
43
Wieso ist jeder Australier tätowiert?
44
Wie sportverrückt kann man eigentlich sein …?
45
Drop Bears – glaubt ihr wirklich, wir fallen darauf herein?
46
Was zum Teufel soll man auf »
G’day
« und »
How ya going?
« eigentlich antworten?
47
Warum sagt ihr »
thongs
«, wenn ihr doch »
Flip-Flops
« meint?
48
Rennt ihr im Sommer wirklich barfuß oder mit Winterstiefeln herum?
49
Was genau soll »
Slip Slop Slap
« sein?
50
Kann es sein, dass ihr ein Gambling-Problem habt?
51
»
BBQ-ing
« ist wirklich eure absolute Lieblingsbeschäftigung, oder?
52
Wieso feiert ihr gleich zwei Mal Weihnachten pro Jahr?
53
Stimmt es, dass Australien fast Neuseeland geheißen hätte?
54
Habt ihr wirklich einen Gedenktag, an dem ihr khakifarbene Kleidung tragt?
55
Was vermissen eigentlich Deutsche in Australien?
Während ich diese Zeilen schreibe, läuft bei mir im Hintergrund Down Under von der Band Men at Work. Ein Song, der garantiert gute Laune verbreitet und von Australiern als inoffizielle Nationalhymne bezeichnet wird. Auf YouTube findet man Kommentare wie: »They should make this song our national anthem!«, und ein paar Menschen haben 2018 tatsächlich genau für diese Forderung eine Petition gestartet. Diese war zwar nicht erfolgreich, aber trotzdem: Nice try. Obwohl der Song und auch das Musikvideo aus dem Jahr 1981 inzwischen schon einige Jahrzehnte alt sind, möchte ich jedem dazu raten, sich das Video einmal anzusehen (und anzuhören). Der Spaß, den die Band ganz offensichtlich bei den Dreharbeiten hatte, ist für mich persönlich ein schönes Symbol für die Mentalität der Australier und wie ausgelassen, spontan und easy going sie durchs Leben gehen.
In meinen vier Jahren in Australien, in denen ich einmal kreuz und quer durchs ganze Land reiste und schließlich auch in Melbourne als Designerin in Festanstellung arbeitete, gab es viele lustige Begegnungen und Erfahrungen zu machen. Einige davon sind in dieses Buch mit eingeflossen. So zum Beispiel die Szene im Flugzeug, als ich zum Sitznachbarn auf den Screen schaute und mir dachte: »What?« Oder als mein Vermieter plötzlich unangemeldet und einfach so bei uns im Wohnzimmer stand. Ich schlief in unterirdischen Hotels und mir fielen beim fruit picking Spinnen so groß wie eine ganze Hand auf den Körper. Zusammen mit meinen Mitreisenden beantwortete ich staatliche Quiz-Fragen auf der Autofahrt, regte mich über das niedrige Geschwindigkeitslimit auf dem Highway auf und fuhr mit meinem damaligen kleinen Hyundai Elantra am Strand herum. Am Uluru erlebte ich, wie sich Australier einfach so gegen die Wünsche der indigenen Völker hinwegsetzen, und in Perth hatte ich das Gefühl, ich wäre gerade zehn Jahre in der Zeit zurückgereist. Im Winter fror ich mir in unserem Haus in Melbourne den Allerwertesten ab und bestaunte im Outback das wunderschöne Sternbild Southern Cross. Natürlich lernte ich als Kaffee-Liebhaberin in der gesamten Zeit den australischen Speciality Coffee lieben und lief im Sommer nicht nur mit UGG-Boots herum, sondern feierte auch im Juli (im australischen Winter) mit meinen Mitbewohnern Weihnachten. Ich war begeistert von der generellen Offenheit der meisten Australier und erschüttert, als mir in kleinen Örtchen im Landesinneren doch das ein oder andere Mal offene Ausländerfeindlichkeit entgegenschlug. Dank extrem vieler Straßenschilder mit dem Hinweis »look left« und zusätzlich aufgemalten Pfeilen auf der Fahrbahn konnte ich in meiner Zeit in Down Under immer unbeschadet die Straßen überqueren und irgendwann auch hook turns fehlerfrei meistern. An Wochenenden fand ich nach einiger Zeit die fünfstündige Autofahrt (one way) zum Klettern ins berühmte Arapiles-Gebiet ganz normal, und ja – natürlich nahm auch ich andere Reisende, die frisch im Land angekommen waren, mit den Drop Bears auf den Arm. Irgendwann musste ich mich gezwungenermaßen ins australische Einwanderungssystem einarbeiten, um vom Working-Holiday-Visum auf ein passendes Folgevisum mit Arbeitsrecht zu wechseln. Da es zu dieser Zeit (2014) noch recht wenige Informationen darüber im Internet zu finden gab, gründete ich meine Webseite www.rausnachaus.com, um über Themen wie Jobsuche und das Arbeiten in Australien zu berichten.
Wenn jetzt gerade beim Lesen ein paar Fragezeichen im Kopf entstanden sind – kein Problem. Lesen Sie einfach noch ein bisschen weiter, und Sie werden wissen, wovon ich spreche.
Na dann: Welcome to a land down under. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen, Staunen und hoffentlich auch Lachen.
Christina Zierold
Geografie & Natur
australien hat sechs klimazonen, neun zeitzonen und besteht aus einer fläche, die fast so gross ist wie der kontinentale teil der usa.
Australien. Unendliche Weiten. Lange, bevor der Mensch diesen Kontinent betrat, war das Land die Heimat einer beeindruckenden Megafauna. Hier lebten drei Meter große Kängurus, sieben Meter lange Warane und entenartige Vögel, so groß wie Pferde. Wer heute mit dem Auto durch diese alte, endlose Weite fährt und sich bei offenem Fenster den staubigen Wind durch das Haar wehen lässt, kann sich mit etwas Fantasie immer noch ganz gut vorstellen, wie das früher gewesen sein muss, als diese riesigen Tiere hier beheimatet waren.
Vieles von damals ist ausgestorben, aber Australien selbst, ein Land von überdimensionalem Maßstab, ist geblieben. Es lässt sich grob zusammengefasst in vier große Klimazonen teilen: Im Norden herrscht tropische Wärme mit hoher Luftfeuchtigkeit, es folgen subtropische Regionen an der West- und Ostküste, das trockene Wüstenklima im Zentrum und schließlich das gemäßigte, beinahe europäische Klima im Süden. Genauer gesagt teilt sich das Klima im Zentrum noch einmal in Wüste und Grasland auf, und das Klima im Norden in äquatorial und tropisch. In der Gesamtheit sind es also sechs Klimazonen. Auch ein weiterer Punkt ist weltweit einzigartig: Es ist der einzige Kontinent, der aus einem einzigen Land besteht. Australien ist also Land und Kontinent gleichzeitig.
Wer Australien nur von flachen Weltkarten kennt, unterschätzt leicht seine wahre Größe. Die Darstellung auf zweidimensionalen Karten verzerrt die Proportionen, sodass Australien darauf kleiner wirkt, als es tatsächlich ist. Erst ein Blick auf den Globus offenbart die wirklichen Dimensionen: Australien ist fast so groß wie Europa, zählt aber nur rund 27 Millionen Einwohner. Zum Vergleich: In Europa leben etwa 744 Millionen Menschen.
Wer Australien mit dem Auto von West nach Ost durchqueren möchte, etwa von Perth nach Brisbane, ist rund 45 bis 50 Stunden nonstop unterwegs. Im Outback begegnet man oft stundenlang keiner Menschenseele, und die nächste Tankstelle kann schnell einmal vier Fahrstunden entfernt liegen. Viele Reisende unterschätzen diese Distanzen und sind schlecht vorbereitet – oft ohne ausreichend Trinkwasser, Proviant oder Ersatzreifen. Immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen, manche davon mit tragischem Ausgang. Wer abgelegene Regionen bereisen will, sollte unbedingt ein Satellitentelefon dabeihaben und idealerweise in einer Kolonne von mindestens zwei Fahrzeugen unterwegs sein. Fest steht: Wer hier einmal mit dem Auto on the road war, fragt sich unweigerlich, ob man Entfernungen in Australien nicht besser »galaktisch« statt »geografisch« nennen sollte.
Auch aus der Luft wird die Größe des Landes spürbar: Wer die eben erwähnte Strecke von Perth nach Brisbane lieber fliegt, ist zwar schneller unterwegs, hat jedoch immer noch einen respektablen Inlandsflug von vier Stunden und 35 Minuten vor sich. Zum Vergleich: Der längste Inlandsflug in Deutschland, von München nach Sylt, dauert etwa eine Stunde und 25 Minuten.
Internationale Flüge nach Australien führen meist von Westen kommend quer über das gesamte Land nach Sydney oder Melbourne im Osten beziehungsweise Südosten. Wer aus Europa einreist, hat, sobald sich das Flugzeug erstmalig über australischem Boden befindet, bereits zwischen 15 bis 20 Stunden Reisezeit hinter sind. Und so dürfte sich wahrscheinlich jeder Tourist schon einmal selbst im Flugzeug dabei ertappt haben, bei einem Blick auf den Flugmonitor zu denken: »Ah, jetzt sind wir gleich da.« Dann schaut man entspannt seinen Film zu Ende, genießt das Abendessen, liest fünf Kapitel im Krimi, blättert noch durch den Reiseführer, trinkt einen Kaffee – und ruft erneut die Karte auf. Doch das kleine Flugzeugsymbol hat sich kaum bewegt. Ein prüfender Blick zum Nachbarn – ist der Bildschirm eingefroren?
Und genau DAS ist der Moment, an dem die meisten Leute das allererste Mal begreifen: Verdammt, Australien ist wirklich groß.
Aber nicht nur die Entfernungen, auch die Zeit hat in diesem Land ihre ganz eigenen Dimensionen. Australiens Festland ist in vier Zeitzonen aufgeteilt. Als wäre das nicht schon kompliziert genug, kommen durch entlegene Inseln wie die Cocos Islands, Christmas Island oder Norfolk Island noch weitere hinzu. Zusammen mit diesen abgelegenen Territorien zählt Australien stolze neun offizielle Zeitzonen.
Für die meisten Leute sind jedoch vor allem diese vier relevant:
•
die Westaustralische Zeit (UTC+8), z. B. Perth
•
die Zentralaustralische Zeit (UTC+9:30), z. B. Adelaide
•
die Ostaustralische Zeit (UTC+10), z. B. Sydney, Melbourne und Brisbane
Moment – da fehlt doch noch eine. Richtig, denn an der Grenze zwischen Western Australia und South Australia liegt die winzige Siedlung Eucla, die sich nicht so richtig entscheiden konnte und kurzerhand ihre ganz eigene Zeitzone eingeführt hat: UTC+8:45.
Good To Know
Keine Regel ohne Ausnahme. In Broken Hill, einem Ort in New South Wales, hatte man offensichtlich keine Lust, sich wie der Rest des Bundesstaats nach der östlichen Zeit zu richten. In der Region gilt als einzige Ausnahme die Zentralaustralische Zeitzone.
Es ist zwar nicht ganz einfach, doch in der Winterzeit kann man sich die Eigenheiten und Aufteilungen all dieser Zonen noch ganz gut merken. Richtiges Chaos herrscht aber, sobald die Sommerzeit heranrückt, denn: Surprise! Nicht alle Bundesstaaten machen bei der Zeitumstellung mit. New South Wales, Victoria, South Australia, Tasmania und das Australian Capital Territory stellen die Uhren eine Stunde vor. Queensland, Western Australia und das Northern Territory dagegen nicht. So kann es passieren, dass bei landesweit tätigen Firmen im Sommer immer mal irgendwer nicht im Online-Meeting auftaucht, weil er die Uhrzeiten verwechselt hat.
Geografie & Natur
da das inland trocken und unfruchtbar ist, haben sich die meisten menschen entlang der küsten angesiedelt.
Obwohl Australien flächenmäßig fast so groß wie Europa ist, wird das Land von gerade einmal 27 Millionen Menschen bewohnt. Der Großteil davon, nämlich fast 90 Prozent aller Australier, lebt in den östlichen und südöstlichen Küstenregionen. Hiervon wohnen fast alle weniger als 50 Kilometer vom Meer entfernt. Das Landesinnere (Outback) nimmt zwar riesige Flächen ein, ist aber fast menschenleer. Kein Wunder, denn hier ist es größtenteils extrem trocken und im Sommer unglaublich heiß. Die Böden sind unfruchtbar und in vielen Regionen sogar wüstenartig. Auch Infrastruktur wie Straßen, Wasserleitungen, Stromversorgung oder Internet ist im Outback nur begrenzt vorhanden. Warum also eine Stadt in der Hitze und mitten im Nirgendwo bauen, wenn man auch am Meer leben kann?
Und so reihen sich heute die größten Städte direkt entlang der Küste auf. Eigentlich kann man sie an einer Hand abzählen. Zumindest solche mit mehr als einer Million Einwohner:
1.
Sydney an der Ostküste (5,5 Millionen)
2.
Melbourne an der Südostküste (5,3 Millionen)
3.
Brisbane an der Nordostküste (2,7 Millionen)
4.
Perth an der Westküste (2,3 Millionen)
5.
Adelaide an der Südküste (1,4 Millionen)
In diesen Regionen gibt es eine attraktive Auswahl an Schulen und Universitäten, kulturelle Angebote und viele verschiedene Arbeitsplätze. Das alles lässt die wenigsten Leute auf die Idee kommen, einfach ihre Koffer zu packen und in den Busch zu ziehen. Und so kann es passieren, dass man im Zentrum des Kontinents stundenlang fährt, ohne einem einzigen Menschen zu begegnen, während sich an der Küste einige Millionen Leute auf vergleichsweise engem Raum tummeln.
Geografie & Natur
die sogenannten big things entstanden ab den 1960er-jahren, um aufmerksamkeit für kleine orte oder lokale produkte zu schaffen.
Auf einem Road-Trip durch Australien begegnet man ihnen irgendwann ganz automatisch: riesigen, knallbunten Skulpturen von Ananas, Erdbeeren, Mangos, Bananen oder überdimensionalen Krabben. Ein Backpacker beschrieb es einmal ein bisschen überspitzt, aber passend: »Das sieht aus, als hätte jemand einen Kindergeburtstag geplant und vergessen, das Dekorationsbudget zu begrenzen.«
Was für viele auf den ersten Blick wie reiner Kitsch oder eine exzentrische Laune lokaler Künstler wirkt, hat in Australien einen Namen: The Big Things. Diese meist mehrere Meter hohen Objekte sind über das ganze Land verteilt – über 250 Stück an der Zahl – und ein fester Bestandteil des australischen Straßenbilds geworden. Manche sind inzwischen so bekannt, dass sie auf Reiseportalen sogar eigene Routenpläne bekommen haben.
Die Entstehungsgeschichte reicht zurück in die 1960er-Jahre. Damals begannen kleine Orte damit, überdimensionales Obst zu bauen, um die Aufmerksamkeit der Durchreisenden auf lokale Produkte zu lenken. So zum Beispiel auch Coffs Harbour, wo 1964 The Big Banana errichtet wurde. Sie war ursprünglich Werbung für die dortige Bananenplantage. Im Laufe der Jahre folgten die Big Pinapple in Queensland, der Big Lobster in Südaustralien und die Big Mango in Bowen.
