Welcher Pilz ist das? - Andreas Gminder - E-Book

Welcher Pilz ist das? E-Book

Andreas Gminder

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Beschreibung

Der Kosmos-Naturführer zur Bestimmung von über 450 Pilzen aus ganz Europa. Durch den Kosmos-Farbcode ist die schnelle Orientierung garantiert. Pro Art werden mehrere Bilder und Zeichnungen gezeigt, Detailwissen wird direkt am Bild vermittelt. Das Plus zum Buch: Die kostenlose KOSMOS-PLUS-App mit einzigartigen Erklärfilmen direkt aus der Natur und Expertentipps für eine noch einfachere Bestimmung. Empfohlen vom NABU.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 269

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Inhaltsverzeichnis

Wie ist das Buch aufgebaut?

Der Kosmos-Farbcode

Wie bestimme ich Pilze

Pilze richtig sammeln

Was tun bei Pilzvergiftung

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Die Röhrlinge sind aufgrund des leicht ablösbaren Schwammes auf der Hutunterseite eine besonders gut erkennbare Pilzgruppe. Es gibt nur eine giftige Röhrlingsart (Satans-Röhrling), dagegen viele geschätzte Speisepilze, wie Steinpilz, Maronen-Röhrling oder Rotkappe.

Lamellen- oder Blätterpilze

Hellblättler und Rötlingsartige

Lamellenpilze mit hellem Sporenpulver (weiß bis rosa) und am Stiel angehefteten Lamellen.

Freiblättler, Champignons und Tintlingsartige

Lamellenpilze mit Sporenpulverfarben weiß, rosa, dunkelbraun oder schwarz und gleichzeitig freien Lamellen.

Dunkelblättler (Braunsporer)

Lamellenpilze mit hell-, rost-, dunkelbraunem oder violettschwarzem Sporenpulver und am Stiel angehefteten Lamellen

Täublinge und Milchlinge (Sprödblättler)

Durch ihr brüchiges, nie auffaserndes Fleisch von den anderen Lamellenpilzen getrennte Gruppe, die Milchlinge sind durch farbige Milch gekennzeichnet.

Sonstige Pilze

Korallen-, Leisten- und Stachelpilze

Korallenartig verzweigt (Korallen) oder kreiselfömig mit Adern (Leistenpilze) oder Stacheln auf der Unterseite (Stachelpilze), wie z. B. Pfifferling und Stoppelpilz.

Rindenpilze und Porlinge

Konsolenförmige, meist korkartig harte Pilze (Porlinge) oder dünne Überzüge bildend (Rindenpilze).

Gallertpilze

Bei Feuchtigkeit gallertig aufquellende Pilze, die eingetrocknet meist einen kaum sichtbar dünnen Film bilden, Holzbewohner.

Bauchpilze und Rutenpilze

Bauchpilze bilden ihre Sporen als Pulver im Inneren der Fruchtkörper, die bei Reife aufplatzen („Stäublinge“). Bei Rutenpilzen sind sie in einer aasartig stinkenden Masse eingebettet, die durch Insekten verbreitet wird.

Schlauchpilze

Oft schüssel- oder kissenförmige Pilze, seltener gestielt. Eine sehr artenreiche Gruppe, von der nur Morcheln, Lorcheln, Trüffeln und echte Becherlinge für Speisepilzsammler interessant sind.

Erklärfilme und KOSMOS-PLUS APP

essbare Arten, die ausreichend erhitzt (mind. 15 Minuten) allgemein problemlos vertragen werden. Vom Rohgenuss von Pilzen muss prinzipiell abgeraten werden. Selten kommen individuelle Unverträglichkeiten vor, z.B. Allergie gegen Pilzeiweiß.

essbar nach besonderer Zubereitung oder unter Beachtung einschränkender Bedingungen. In diesen Fällen finden Sie nähere Erläuterung entsprechend im Text erwähnt.

kein Speisepilz, ungenießbar. Arten, die zwar keine Giftstoffe enthalten, die aber aufgrund ihres Geschmackes, ihrer Konsistenz oder ihrer Größe nicht als Speisepilze in Frage kommen.

giftige Arten, die auch bei ordnungsgemäßer Zubereitung Vergiftungen hervorrufen können. Diese können harmlos (Magen-Darm-Störungen) bis tödlich verlaufen.

Im Falle einer Pilzvergiftung oder des Verdachtes darauf sollte man sich schnellstens mit der zuständigen Giftnotzentrale in Verbindung setzen.

In Deutschland sind einige Speisepilze gesetzlich geschützt und dürfen nicht oder nur für den Eigenbedarf in geringen Mengen gesammelt werden. Manche Pilzarten sind so selten, dass man freiwillig auf ihr Sammeln verzichten sollte.

© Gminder

Wie ist das Buch aufgebaut?

Abbildungen Das große Hauptbild zeigt das typische Erscheinungsbild des vorgestellten Pilzes. Weitere Abbildungen veranschaulichen zur Bestimmung wichtige Details oder stellen ähnliche Arten vor. Wichtige Merkmale sind direkt am Bild beschriftet.

Texte Im Infotext finden Sie Angaben zum Vorkommen sowie Interessantes zu Lebensweise, Biologie und Speisewert. Die Randspalte enthält mit Text und Bildern Angaben zum Vorkommen, wichtige Merkpunkte und zeigt einen Querschnitt durch den Pilz oder in seltenen Fällen auch den vollständigen Pilz. Bei Pilzen, die auf einer ganzen Seite beschrieben werden, erfahren Sie im „Schon gewusst?“-Kasten Kurioses und Verwunderliches zu dieser Art. Der „Vorsicht giftig!“-Kasten weist noch einmal deutlich auf einen ungenießbaren oder giftigen Doppelgänger hin. Dies ist vor allem bei beliebten Speisepilzen besonders wichtig. Auf der hinteren Klappe finden Sie daher eine Gegenüberstellung der beliebtesten Speisepilze und ihrer giftigen Doppelgänger.

Filme Wenn Sie es noch genauer wissen wollen, schauen Sie sich unseren Erklärfilm an. Jan Haft zeigt hier noch einmal genau die Benutzung dieses Buches.

Hier finden Sie alle weiteren Informationen zu unserer Kosmos-PLUS App.

Der Kosmos-Farbcode

Wie bestimme ich mit dem Kosmos-Farbcode?

RÖHRENPILZE UND RÖHRLINGE

Röhrenpilze oder Röhrling Die Röhrlinge sind aufgrund des leicht ablösbaren Schwammes auf der Hutunterseite eine besonders gut erkennbare Pilzgruppe. Es gibt nur eine giftige Röhrlingsart (Satans-Röhrling, siehe hier), dagegen viele geschätzte Speisepilze, wie Steinpilz, Maronen-Röhrling oder Rotkappe.

siehe ab hier

LAMELLEN- ODER BLÄTTERPILZE

Hellblättler und Rötlingsartige Lamellenpilze mit hellem Sporenpulver (weiß bis rosa) und am Stiel angehefteten Lamellen.

siehe ab hier

Freiblättler, Champignons und Tintlingsartige Lamellenpilze mit Sporenpulverfarben weiß, rosa, dunkelbraun oder schwarz und gleichzeitig freien Lamellen.

siehe ab hier

Dunkelblättler (Braunsporer) Lamellenpilze mit hell-, rost-, dunkelbraunem oder violettschwarzem Sporenpulver und am Stiel angehefteten Lamellen

siehe ab hier

Täublinge / Milchlinge (Sprödblättler) Durch ihr brüchiges, nie auffaserndes Fleisch von den anderen Lamellenpilzen getrennte Gruppe, die Milchlinge sind durch farbige Milch gekennzeichnet.

siehe ab hier

SONSTIGE PILZE

Korallen-, Leisten- und Stachelpilze Korallenartig verzweigt (Korallen) oder kreiselfömig mit Adern (Leistenpilze) oder Stacheln auf der Unterseite (Stachelpilze), wie z. B. Pfifferling und Stoppelpilz.

siehe ab hier

Rindenpilze und Porlinge Konsolenförmige, meist korkartig harte Pilze (Porlinge) oder dünne Überzüge bildend (Rindenpilze).

siehe ab hier

Gallertpilze Bei Feuchtigkeit gallertig aufquellende Pilze, die eingetrocknet meist einen kaum sichtbar dünnen Film bilden, Holzbewohner.

siehe ab hier

Bauchpilze und Rutenpilze Bauchpilze bilden ihre Sporen als Pulver im Inneren der Fruchtkörper, die bei Reife aufplatzen („Stäublinge“). Bei Rutenpilzen sind sie in einer aasartig stinkenden Masse eingebettet, die durch Insekten verbreitet wird.

siehe ab hier

Schlauchpilze Oft schüssel- oder kissenförmige Pilze, seltener gestielt. Eine sehr artenreiche Gruppe, von der nur Morcheln, Lorcheln, Trüffeln und echte Becherlinge für Speise­pilzsammler interessant sind.

siehe ab hier

Wie bestimme ich Pilze?

Aufbau eines Pilzes

Das, was wir als Pilz betrachten und sammeln, ist nur der (zumeist) oberirdisch sichtbare „Fruchtkörper“ während der eigentliche Pilz ein im Boden wachsendes Geflecht dünner Fäden darstellt, das Myzel. Obwohl es botanisch nicht richtig ist, diese Sporenträger als „Fruchtkörper“ zu bezeichnen, weil es sich ja nicht um aus Fruchtknoten entstandene Früchte handelt, wollen wir diesen Begriff hier zugunsten einer besseren Verständlichkeit beibehalten. Der ganze Fruchtkörper dient nur dem Zweck, die winzigen Sporen freizusetzen, damit diese mit dem Luftstrom verbreitet werden und an hoffentlich geeigneter Stelle niedergehen und auskeimen können. Diese Sporen werden in der Fruchtschicht (Hymenium) gebildet. Diese überzieht die Außenseite der Lamellen, Leisten oder Stacheln, die Innenseite der Röhren und Poren oder wird einfach auf einer mehr oder weniger unstrukturierten Außenseite gebildet. Der Fruchtkörper wird in der Regel von einem Stiel entsprechend hochgehoben, damit die ausfallenden Sporen vom Wind mitgenommen werden können. Ausnahmen hiervon bilden die Bauch- und die Schlauchpilze, die ihre Sporen aktiv oder passiv nach oben in den Luftraum schleudern, die Rindenpilze, sowie die Trüffeln und Stinkmorcheln, die ihre Sporenverbreitung Tieren überlassen.

Blätterpilz/Röhrenpilz

© Gminder

Aufbau anderer Fruchtkörperformen

Porlinge und Rindenpilze

Porlinge bilden im Allgemeinen konsolenförmige Fruchtkörper. Als Ausnahme gibt es hier auch mehrjährige Pilzarten, die jedes Jahr eine neue Schicht Poren über der vorjährigen bilden. Rindenpilze dagegen wachsen flächig, sodass nur die Fruchtschicht sichtbar ist. Manchmal bilden sie am Rand aber Hutkanten aus, sodass es Übergänge von flächig wachsend bis zu konsolenförmig geben kann.

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Korallen- und Keulenpilze

Hier liegt die Fruchtschicht undifferenziert auf der Außenseite des Fruchtkörpers, ähnlich wie bei den Rindenpilzen.

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Bauchpilze

Sie bilden ihre Fruchtschicht im Innern eines mehr oder weniger kugelförmigen Fruchtkörpers aus. Sie zerfällt schon früh, sodass bei Reife nur eine pulvrige Masse übrig bleibt, die bei Druck auf den Fruchtkörper ausstäubt.

© Gminder

© Gminder

Schlauchpilze (Becherlinge)

Die vorwiegende, namensgebende Form dieser Pilze ist schüssel- bis becherförmig. Es kommen aber auch kugelige geschlossene Fruchtkörper vor (Trüffeln), sowie in Kopf- und Stielteil gegliederte Arten (Lorcheln, Morcheln).

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Weitere Fruchtkörperformen

Die Gliederung in einen deutlich getrennten Stiel- und Hutteil ist die typische Fruchtkörpergestalt, die die meisten Lamellen- und Röhrenpilze haben. Es gibt aber auch noch weitere Formen.

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muschelförmig

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konsolenförmig

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krustenförmig

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kugel-/eiförmig

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korallenförmig

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keulenförmig

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knollenförmig

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sternförmig

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trompetenförmig

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kreiselförmig

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schüsselförmig

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polsterförmig

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rutenförmig

© Gminder

hirnartig gelappt

Hutrand

Auch der Hutrand kann wichtige Merkmale aufweisen.

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gerippt, gefurcht

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lang gerieft

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kurz gerieft

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fransig

Hutformen

Bei den meisten Pilzen verändert sich die Hutform von halbkugelig bei jungen zu flach gewölbt bei reifen Pilzen, alte Exemplare sind oft etwas vertieft mit aufgebogenem Rand.

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gewölbt

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kegelig

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niedergedrückt

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aufgebogen

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spitzkegelig

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gebuckelt

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lappig

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wabenartig

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trichterförmig

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genabelt

Hutoberfläche

Ein wichtiges Merkmal, besonders wenn die Hüte schleimig oder mit Velumresten bedeckt sind. Schleimige Hüte können jedoch abtrocknen, Schuppen und Hüllreste bei Regen abgespült werden. Die Färbung des Hutes ist sehr variabel und zudem ebenfalls der Witterung ausgesetzt.

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glimmerig

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bepudert

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schleimig

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radialfaserig

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Hut gezont

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geschuppt

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Hut wasserfleckig

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mit Hüllresten

Lamellen

Eines der wichtigsten Merkmale beim Bestimmen von Blätterpilzen ist die Haltung der Lamellen, also die Art und Weise ihrer Anheftung am Stiel. So sind beispielsweise die Gattungen der Knollenblätterpilze und Schirmlinge, aber auch die der Egerlinge an ihren freien Lamellen erkennbar.

frei

aufgebogen-angewachsen

mit Zahn herablaufend

schwach herablaufend

ausgebuchtet angewachsen

breit angewachsen

stark herablaufend

Bemerkenswert sind auffallend entfernt oder gedrängt stehende Lamellen:

© Gminder

entfernt

© Gminder

normal

© Gminder

gedrängt

Gefärbte Lamellenschneiden, gegabelte oder querverbundene Lamellen:

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Schneide rot

© Gminder

querverbunden

© Gminder

gegabelt

Sporenpulver

Die Lamellenfarbe lässt oft auf die Farbe des Sporenpulvers schließen, doch nicht immer. Die tatsächliche Sporenpulverfarbe erhält man, indem man einen abgeschnittenen Pilzhut auf ein weißes Blatt Papier legt.

Stiel

Hier kommt es einerseits auf die Oberflächenstruktur an, andererseits auf die Merkmale der Stielbasis, besonders ob diese in einer Hülle steckt oder ob sie in eine Wurzel ausläuft. Die Länge und die Dicke sind weniger wichtig, da sie sehr von äußeren Einflüssen abhängig sind.

© Gminder

schleimig

© Gminder

glatt

© Gminder

längsfaserig

© Gminder

bereift

© Gminder

gegürtelt

© Gminder

schuppig

© Gminder

genattert

Stielbasis

Die Form der Stielbasis ist gerade bei den mit tödlich giftigen Arten versehenen Knollenblätterpilzen von entscheidender Bedeutung.

keulig

rübenförmig

knollig

gerandet-knollig

zuspitzend

wurzelnd

mit Volvahülle

Wichtig ist auch das eventuelle Vorhandensein eines Ringes oder einer Faserzone.

häutiger Ring

Faserzone

aufsteigend

hängend

komplex

Fleisch

Beim Durchschneiden eines Pilzes kann eine Fleischverfärbung auftreten. Milchlinge und manche Helmlinge sondern Milchsaft ab, der gefärbt sein kann. Auch Geruch und Geschmack sind wichtige Merkmale (Geschmacksprobe, ausspucken!). Doch Gerüche treten oft zeitverzögert auf, im geschlossenen Behälter, bei kalter Witterung sind sie oft nicht wahrnehmbar.

blauend

schwärzend

rötend

weiß milchend

orange milchend

violett milchend

Wuchsformen

Viele Pilze wachsen in sehr charakteristischen Formen, die häufigsten Wuchsformen finden Sie hier aufgeführt:

© Gminder

zusammenwachsend

© Gminder

büschelig

© Gminder

gesellig

© Gminder

in Reihen

© Gminder

dachziegelartig

Pilze richtig sammeln

Damit Pilze sammeln Spaß macht, erfolgreich ist und der Natur nicht schadet, sollte man ein paar einfache Regeln beachten.

Die richtige Ausrüstung

Neben wetter- und geländegeeigneter Kleidung, insbesondere Schuhwerk, muss der Sammelbehälter luftdurchlässig sein. Das sollte optimalerweise ein Flecht- oder Spankorb sein. So lagern die Pilze luftig, ohne sich gegenseitig zu zerdrücken. Nie eine Plastiktüte verwenden, sonst ist, daheim angekommen, oft nur noch eine unförmige, matschige Masse übrig. Derart in Zersetzung übergegangene Pilze führen zu einer Lebensmittelvergiftung!

Abschneiden oder herausdrehen?

Auch wenn in manchen Büchern das eine oder das andere empfohlen wird – dem Pilz ist's letztlich egal. Will man die Pilze daheim noch bestimmen oder zur Pilzberatung bringen, ist es wichtig, sie als Ganzes mit komplettem Stiel und auch im Boden steckenden Stielteilen zu ernten. Oft sind das wichtige Bestimmungsmerkmale (vgl. Knollenblätterpilze und Wulstlinge). Das im Boden entstandene Loch soll aber wieder zugedrückt werden, damit das Pilzgeflecht dort nicht austrocknet. Sicher bestimmte Speisepilze schneidet man am besten nahe dem Boden ab und reinigt sie bereits grob an Ort und Stelle, damit sie sich beim weiteren Transport nicht gegenseitig verschmutzen.

© Gminder

Schonend sammeln!

Ein nachhaltiger Umgang mit der Natur sollte selbstverständlich sein. Da Pilze eine wichtige Nahrungsquelle für viele Tiere sind, sollte man nicht mehr Pilze sammeln, als man verarbeiten kann und zu alte Fruchtkörper gleich im Wald lassen. Seltene Arten sollten nicht gesammelt werden, auch wenn sie eigentlich essbar wären, Schonungen oder gar Naturschutzgebiete dürfen nicht betreten werden. Was viele nicht wissen: Nach der Bundesartenschutzverordnung sind einige Pilzarten geschützt und dürfen nur in geringen Mengen oder überhaupt nicht gesammelt werden, darunter so bekannte Speisepilze wie Steinpilz, Pfifferling und Rotkappe.

Pilze richtig sammeln

Pilze säubern

Zum Putzen sollten Sie einen Pinsel verwenden und stärker verschmutzte Bereiche wegschneiden. Waschen Sie Pilze nach Möglichkeit nicht, sie saugen sich schnell voll wie ein Schwamm. Harte, „holzige“ Stiele (Stockschwämmchen, Parasol) werden nicht mitverwendet. Bei schleimigen Pilzen empfiehlt es sich, diese Schicht zu entfernen.Sie wird oft nicht gut vertragen und ist auch wenig appetitlich. Gleiches gilt für die Röhrenschicht älterer Röhrlinge: Lässt sie sich leicht ablösen, sollten Sie sie entfernen.

Pilze zubereiten

Die vorbereiteten Pilze können Sie dann in der Pfanne mit etwas Butter, Salz und Pfeffer schmoren. Diese Pilzpfanne können Sie auch mit Kräutern und Gewürzen variieren, doch kann der eigentliche Pilzgeschmack leicht überdeckt werden. Für Pilzrahmsoße sollten Sie die Pilze lange genug in der Sahne köcheln. Experimentieren Sie ruhig etwas mit Speisepilzen, Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass stets auf ausreichende Erhitzung (mindestens 15 Minuten, mindestens 70°) geachtet wird, da viele Pilze ungenügend gekocht Verdauungsprobleme bereiten und roh sogar giftig sein können (z.B. Perlpilz oder Rotkappe)!

Pilze aufbewahren

Reste der Pilzmahlzeit können wieder aufgewärmt werden (ca. 1 Tag), vorausgesetzt sie wurden gut gekühlt aufbewahrt. Auch Einfrieren gekochter Speisen ist möglich, ebenso von rohen Pilzen. Vorheriges Blanchieren ist, mit Ausnahme des Steinpilzes, empfehlenswert, die Pilze benötigen dann auch weniger Platz in der Kühltruhe. Das Trocknen sollte zügig und ohne Unterbrechung bei mäßig warmer Temperatur und guter Lüftung erfolgen. Im Backofen dürfen Pilze nur bei geöffneter Tür und der geringsten Temperatur trocknen, sie verbrennen sonst und schmecken unangenehm. Die fertigen Pilzstücke (rascheln beim Anfassen) können Sie dann auch zu Pulver zerreiben und in luftdicht schließenden Gläsern aufbewahren. In Soßen oder Suppen gibt das eine feine Note!

© Gminder

Was tun bei Pilzvergiftungen?

1. Tritt nach einer Pilzmahlzeit deutliches Unwohlsein auf, zögern Sie nicht, unverzüglich ärztliche Hilfe zu holen! Oft ist die Schwere der Vergiftung von der Zeit zwischen Mahlzeit und Behandlungsbeginn abhängig. Rufen Sie daher unbedingt eine der Giftnotrufzentralen an oder lassen sich zum nächsten Krankenhaus bringen.

2. Versuchen Sie nicht, sich selbst zu kurieren! Behandlungen mit Milch oder Salzwasser, um Erbrechen auszulösen, sind wirkungslos, auch Kohletabletten können sich nachteilig auswirken! Das (mechanische!) Auslösen von Erbrechen macht nur Sinn, wenn die Mahlzeit höchstens 4 Stunden zurückliegt.

3. Veranlassen Sie, dass alle Reste des Sammelguts sichergestellt werden (Putz- und Essensreste, notfalls Erbrochenes). Auch wenn bald nach der Mahlzeit beginnendes Erbrechen „nur“ auf eine Magen-Darm-Vergiftung hindeutet, können durchaus noch weitere giftige Arten im Pilzgericht gewesen sein, die erst später Symptome auslösen.

Giftnotrufzentralen

Übersicht aller Giftnotrufzentralen im Internet unter www.kosmos.de/giftnotrufzentralen

Wenn Sie nicht wissen, wer für Ihren Ort zuständig ist, hilft Ihnen jede dieser Zentralen weiter:

Deutschland

Berlin 030 – 1 92 40

Bonn 0228 – 1 92 40

Erfurt 0361 – 73 07 30

Freiburg 0761 – 1 92 40

Göttingen 0551 – 1 92 40

Homburg 06841 – 1 92 40

Mainz 06131 – 1 92 40

München 089 – 1 92 40

Nürnberg 0911 – 3 98 24 51

Österreich

Wien 01 – 4 06 43 43

Schweiz

Zürich 01 – 2 51 51 51

Eine Übersicht über geprüfte Pilzberater findet man auf den Internetseiten der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM): www.dgfm-ev.de

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Fichten-Steinpilz, Herrenpilz

Boletus edulis (Röhrlinge)

Hut 10–20 cm   Juli–November

© Böhning

© Gminder

Wissenswertes

Gute Steinpilzstellen verraten sich oft durch die Anwesenheit von Fliegenpilzen und Pfeffer-Röhrlingen, denn diese drei Arten treten in Fichtenwäldern auffallend häufig als Standortgemeinschaft auf. Der Name „Herrenpilz“ steht sprichwörtlich für die Hochwertigkeit des Pilzes: Die Bauern mussten früher die gesammelten Leckerbissen an ihren Herren abliefern. Heute stehen alle Steinpilzarten unter Naturschutz und man sollte sie nur für den Eigenbedarf sammeln, der Schwarze Steinpilz ist sogar vollkommen geschützt.

Wichtige Merkpunkte

> Poren jung weiß, dann gelbgrün

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung in ganz Europa häufig

> Doppelgänger Gallen-Röhrling

© Böhning

Vorkommen

in Fichtenwäldern und unter Buchen auf sauren Böden, kalkmeidend.

© Bollmann

Vorsicht giftig!

Gallenbitter, wenn auch nicht giftig, ist der Gallen-Röhrling, der oft an denselben Standorten wie der Steinpilz wächst. Ein Stück vom Hutfleisch probiert und der Fall ist klar!

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Gallen-Röhrling, Bitterpilz

Tylopilus felleus (Röhrlinge)

Hut 8–15 cm   Juli–November

© Gminder

Wissenswertes

Schon ein einziger Gallen-Röhrling kann das ganze Pilzgericht verderben! Das kann man problemlos vermeiden, wenn man bei Unsicherheit ein kleines Stückchen Pilz kaut (wieder ausspucken!) und so schon vor der Zubereitung die Bitterkeit feststellt. Übrigens enthält er keine Giftstoffe und könnte daher von Leuten, denen der bittere Geschmack nichts ausmacht, gegessen werden. Der Bitterpilz ist der einzige europäische Röhrling mit fleischrosa Sporenpulver.

Wichtige Merkpunkte

> Poren jung weiß, dann fleischrosa

> Fleisch bitter

> Sporenpulver fleischrosa

> Verbreitung in ganz Europa häufig

© Gminder

Vorkommen

in Fichtenwäldern und unter Buchen auf sauren Böden, kalkmeidend.

© Gminder

© Böhning

© Bollmann

Schon gewusst?

Junge Gallen-Röhrlinge (Mi.) können sowohl dem Maronen-Röhrling (o.) als auch dem Sommer-Steinpilz (u.) täuschend ähnlich sehen!

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Sommer-Steinpilz

Boletus reticulatus (Röhrlinge)

Hut 10–20 cm   Juni–September

© Bollmann

© Gminder

Wissenswertes

Wenn Sie die Beobachtung gemacht haben, dass an manchen Stellen die Steinpilze immer ganz besonders früh erscheinen, dann handelt es sich dabei meist um den Sommer-Steinpilz. Aber welche Steinpilz-Art auch immer: Geschmacklich sind alle gleich gut. Ihre Festigkeit ist jedoch unterschiedlich. Am weichfleischigsten ist der Sommer-Steinpilz, der knackigste der Schwarzhütige Steinpilz.

Wichtige Merkpunkte

> Poren jung weiß, dann gelbgrün

> Hut oft felderig aufgerissen

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung in ganz Europa häufig

© Gminder

Vorkommen

in lichten Laubwäldern unter Buchen und Eichen, auf mäßig sauren bis schwach basischen Böden.

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Schwarzhütiger Steinpilz

Boletus aereus (Röhrlinge)

Hut 10–25 cm   Juli–Oktober

© Bollmann

© Maurice

Wissenswertes

In Mitteleuropa auf diese wärmeliebende Art zu treffen ist ein eindrucksvolles Erlebnis. Er wächst meist in Gemeinschaft mit anderen seltenen Arten. Der dunkelschwarzbraune Hut und die fast weißen Poren gaben ihm in Frankreich auch den Volksnamen „tête de négre“, also „Mohrenkopf“, ein Name der in Deutschland hingegen für einen Milchling verwendet wird.

Wichtige Merkpunkte

> Poren lange weiß bis cremefarben

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung in Südeuropa recht häufig, nördlich der Alpen selten

© Gminder

Vorkommen

in lichten Laubwäldern unter Buchen und Eichen, auf mäßig sauren (Süden) bis basischen Böden (Norden).

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Flockenstieliger Hexen-Röhrling

Boletus erythropus (Röhrlinge)

Hut 10–20 cm   Juni–Oktober

© Bollmann

© Bollmann

Wissenswertes

Aufgrund seiner roten Poren und der stark blauen Verfärbung war und ist dieser Pilz vielen unheimlich, daher kommt wohl auch sein Name Hexen-Röhrling. Dabei ist er einer der besten Speisepilze und bei genauer Beachtung seiner Merkmale auch für Anfänger einfach zu erkennen. Sein Fleisch ist fester als beim Steinpilz, die Blauverfärbung verschwindet beim Kochen wieder.

Wichtige Merkpunkte

> Röhren und Poren rot

> Geruch angenehm pilzartig

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung in ganz Europa häufig, im Süden vorwiegend (sub-)montan

© Gminder

Vorkommen

in Laub- und Nadelwäldern, vor allem unter Fichten oder Buchen, auf sauren Böden.

© Gminder

Schon gewusst?

Beachtet man den gepustelten statt genetzten Stiel, dann kann der Flockenstielige Hexen-Röhrling mit keinem giftigen Röhrling verwechselt werden. Auch der samtige dunkelbraune Hut unterscheidet ihn von allen anderen rotporigen Arten.

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Netzstieliger Hexen-Röhrling

Boletus luridus (Röhrlinge)

Hut 8–15(20) cm   Ende Mai–Oktober

© Gminder

Wissenswertes

Im Zusammenspiel mit Alkohol kann es selten zu unangenehmen Reaktionen wie Herzrasen, Schwindel und Atemnot kommen, wie man sie vom Falten-Tintling her kennt. Wer diesen ansonsten guten Speisepilz essen möchte, sollte ihn also nicht nur sehr gut erhitzen, sondern sicherheitshalber 72 Stunden vor und nach der Mahlzeit keinen Alkohol zu sich nehmen – bereits ein Glas Bier kann diese Symptome auslösen.

Wichtige Merkpunkte

> Röhren und Poren rot

> Stielbasis innen und außen rhabarberrot

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung in ganz Europa häufig (nördlich bis Mittelschweden)

> Doppelgänger Satans-Röhrling

© Gminder

Vorkommen

unter Laubbäumen in Parks und Gärten, in Laubwäldern, sehr selten im Nadelwald, Kalkzeiger.

© Bollmann

Vorsicht giftig!

Der Satans-Röhrling ist leicht am hellgrauen Hut, feineren Stielnetz, gelben Röhrenboden und dem typischen unangenehmen Geruch zu unterscheiden.

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Satans-Röhrling

Boletus satanas (Röhrlinge)

Hut 10–25 cm   Juli–Oktober

© Bollmann

Wissenswertes

„Es war eine bange, grausenvolle Nacht.“ So resümiert Dr. Harald Othmar Lenz die Schilderung seiner Vergiftung mit einem bis 1830 noch unbekannten Pilz. Er gab ihm den Namen Satanspilz. War das die Erfahrung des Wissenschaftlers, die Erinnerung an einen Totenschädel, die der kahle weiße Hut erweckt, oder der Aasgeruch, den alte Fruchtkörper verströmen? Über die Gefährlichkeit des Satans-Röhrlings wird viel diskutiert. Auch wenn manche Menschen ihn mehr oder weniger beschwerdefrei vertragen, löst er meist heftige Magen-Darm-Vergiftungen aus. Daher muss er als Giftpilz eingestuft werden.

Wichtige Merkpunkte

> Röhren und Poren rot

> Geruch jung nach Windeln, alt aasartig

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung im Süden zerstreut, nördlich des Mains selten

© Böhning

Vorkommen

in Laubwäldern, Parks und an Böschungen, nur auf Kalkböden.

© Bollmann

© Bollmann

Schon gewusst?

Ähnlich sind sich auch der Blasshütige Purpur-Röhrling (B. rhodoxanthus) mit karminrotem Netz und chromgelbem, nur im Hut blauendem Fleisch (o.) und der Falsche Satans-Röhrling (B. rubrosanguineus) mit schlankerem Stiel und alt mit weinrotem Hut (u.).

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Schönfuß-Röhrling

Boletus calopus (Röhrlinge)

Hut 10–20 cm   Juli–Oktober

© Bollmann

Wissenswertes

Auch wenn der Schönfuß-Röhrling noch so sehr verlockt mit seinem steinpilzähnlichen Aussehen, er ist bitter und zudem giftig! Der aufmerksame Sammler wird diesen Pilz jedoch nicht versehentlich mitnehmen, denn essbare gelbporige Röhrlinge haben nie einen genetzten, roten Stiel. Nachdem die Art in den letzten Jahrzehnten zunehmend seltener geworden ist, scheint sich ihr Bestand jetzt wieder zu stabilisieren.

Wichtige Merkpunkte

> Röhren und Poren gelb

> Geschmack bitter

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung in den höheren Lagen Mitteleuropas zerstreut, sonst selten bis fehlend

© Gminder

Vorkommen

in montanen Nadelwäldern auf sauren Böden, selten unter Laubbäumen auf basenreichen Lehmböden.

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Wurzelnder Bitter-Röhrling

Boletus radicans (Röhrlinge)

Hut 10–25 cm   Juli–Oktober

© Bollmann

© Bollmann

Wissenswertes

Dieser relativ wenig bekannte Pilz zeigt eine erstaunliche Anpassung an vom Menschen gestaltete Biotope. So findet man ihn inzwischen eher an kalkgeschotterten Straßenrändern oder –banketten als in naturnahen Wäldern. Da er aufgrund seiner Größe recht auffällig ist, wird er oft von Spaziergängern geerntet, die an einer Mahlzeit allerdings wenig Freude haben dürften: Er ist nicht nur bitter, sondern auch leicht giftig.

Wichtige Merkpunkte

> Röhren und Poren gelb

> Geschmack bitter

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung in Europa zerstreut bis selten, nördlich bis Mittelschweden

© Gminder

Vorkommen

in Laubwäldern, Parks und an Straßenrändern, nur auf Kalkböden.

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Anhängsel-Röhrling

Boletus appendiculatus (Röhrlinge)

Hut 10–20 cm   Juli–Oktober

© Bollmann

Wissenswertes

Alles was beim Steinpilz weiß gefärbt ist, ist beim Anhängsel-Röhrling gelb. Ansonsten ist er diesem sehr ähnlich und wird daher auch Gelber Steinpilz genannt. Er darf in Deutschland nicht gesammelt werden, denn er steht unter Naturschutz!

Wichtige Merkpunkte

> Röhren und Poren leuchtend gelb

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung in Europa selten, nördlich bis Mittelschweden

© Gminder

Vorkommen

in Buchen- und Hainbuchen-Eichenwäldern, auf neutralen bis basischen Böden.

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Königs-Röhrling

Boletus regius (Röhrlinge)

Hut 10–20 cm   Juli–Oktober

© Bollmann

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Wissenswertes

Dieser „König der Röhrlinge“ ist vielleicht die schönste Röhrlingsart. Ihn zu finden gehört sicher zu den Höhepunkten einer Pilzexkursion, doch er ist in Deutschland nur noch sehr selten. Es ist daher verständlich, dass er unter strengem Naturschutz steht und nicht zum Essen gesammelt werden darf. In seinem Hauptverbreitungsgebiet Dalmatien ist er dagegen mancherorts auch heute noch Marktpilz.

Wichtige Merkpunkte

> Röhren und Poren leuchtend gelb

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung sehr selten in Süd- und Mitteleuropa

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Vorkommen

in Buchen- und Hainbuchen-Eichenwäldern, auf neutralen bis basischen Böden.

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Gemeiner Birkenpilz

Leccinum scabrum (Röhrlinge)

Hut 8–15 cm   Juli–Oktober

© Bollmann

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Wissenswertes

Alle Röhrlinge mit schuppigem Stiel sind essbar! Diese einfache Regel gilt für alle Raufüße (Birkenpilze und Rotkappen). Vor allem Arten, die an feuchten Standorten wachsen, werden schnell weich. So kann es passieren, dass die Pilze, trotz sachgemäßem Sammeln matschig zu Hause ankommen. Der Gemeine Birkenpilz dagegen ist im jungen Zustand schön festfleischig.

Wichtige Merkpunkte

> Röhren und Poren schmutziggrau

> Fraßstellen am Stiel ockergelb verfärbend

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung in ganz Europa häufig

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Vorkommen

in Wäldern, Parks und Gärten, stets unter Birken, auf eher trockenen Böden.

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Verschiedenfarbiger Birkenpilz

Leccinum variicolor (Röhrlinge)

Hut 8–15 cm   Juli–Oktober

© Bollmann

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Wissenswertes

Die auffallende Verfärbung des Fleisches wird erst nach längerem Warten sichtbar. Vor allem das Grünen im Stiel tritt bisweilen erst nach Stunden auf. Man findet die Art oft in Gemeinschaft mit dem Gelben Graustiel-Täubling.

Wichtige Merkpunkte

> Röhren und Poren schmutziggrau

> Stielbasis oft mit blaugrünen Flecken

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung in Süd- und Mitteleuropa zerstreut, nach Norden zu häufiger

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Vorkommen

in Mooren und an feuchten Stellen, immer unter Birken.

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Birken-Rotkappe

Leccinum versipelle (Röhrlinge)

Hut 8–15 cm   Juli–November

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Wissenswertes

Alle Rotkappen sind gut gegart schmackhafte Speisepilze, roh sind sie jedoch sehr giftig! Das Schwärzen des Fleisches lässt sich verhindern, wenn die Pilze in Essig oder Zitronensaft geschnitten werden. Da sie immer seltener werden, sind alle Arten teilweise geschützt und dürfen nur für den Eigenbedarf gesammelt werden.

Wichtige Merkpunkte

> Poren jung weiß, dann gelblich grau

> Stielbasis oft mit blaugrünen Flecken

> Verbreitung in ganz Europa, im Norden und Osten häufiger

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Vorkommen

unter Birken auf sandigen, sauren Böden, gerne in Heidelandschaften.

© Bollmann

© Böhning

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Schon gewusst?

Es gibt etwa 5 Rotkappenarten, die jeweils an bestimmte Baumarten gebunden sind: (o.) Espen-Rotkappe: Stielschuppen jung weiß; (Mi.) Eichen-Rotkappe: Stielschuppen fuchsigbraun; (u.) Kiefern-Rotkappe: Stielschuppen rauchgrau

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Maronen-Röhrling

Xerocomus badius (Röhrlinge)

Hut 8–15 cm   Juli–November

© Bollmann

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Wissenswertes

Wenige Röhrlinge sind so variabel was ihre Gestalt betrifft. Im hohen Gras trifft man oft schlankstielige Exemplare mit schmierigem Hut, in der Nadelstreu dagegen meist an Steinpilze erinnernde, trockenhütige Pilze. Doch auch hier hilft eine Faustregel: Alle glattstieligen Röhrlinge, die keine roten Poren haben, sind essbar!

Wichtige Merkpunkte

> Poren grünlich gelb, auf Druck blauend

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung in Europa häufig

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Vorkommen

in Nadelwäldern auf sauren Böden, besonders unter Fichten.

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Vorsicht giftig!

Auch wenn der Maronen-Röhrling wegen des glatten Stiels keinen giftigen Doppelgänger hat, so muss man doch auf Exemplare achten, die von Goldschimmel befallen sind. Diese Pilze können eine Lebensmittelvergiftung hervorrufen. Im Anfangsstadium kann man den Befall an den eigentümlich grünlich grauen Poren erkennen.

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Rotfuß-Röhrling

Xerocomus chrysenteron (Röhrlinge)

Hut 5–12 cm   Juni–Oktober

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Wissenswertes

Alle gelbporigen Röhrlinge mit ungenetztem Stiel sind essbar! Für den Speisepilzsammler ist daher die durch Spezialisten vorgenommene Aufteilung in mehrere Arten nicht von Bedeutung. Zu beachten ist dagegen, dass alle Filzröhrlinge schnell weich und matschig werden, sodass man nur jüngere, noch feste Fruchtkörper sammeln sollte. Man sollte die Pilze aber unbedingt auf einsetzende Schimmelbildung kontrollieren, da ansonsten eine Lebensmittelvergiftung die Folge sein kann.

Wichtige Merkpunkte

> Poren jung stumpf gelb

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung in ganz Europa gemein

> Doppelgänger Schönfuß-Röhrling

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Vorkommen

unspezifisch, bevorzugt in Nadelwäldern auf sauren Böden.

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© Schreiner

Vorsicht giftig!

Robuste Exemplare (o.) dürfen nicht mit dem Schönfuß-Röhrling (u.) verwechselt werden, der sich durch das Stielnetz und bitteres Fleisch unterscheiden lässt.

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Robuster Filzröhrling

Xerocomus pruinatus (Röhrlinge)

Hut 5–12 cm   (Juli)August–November

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Wissenswertes

Der Robuste Filzröhrling ist wesentlich festfleischiger und haltbarer als der Gemeine Rotfuß-Röhrling und deshalb als Speisepilz eher zu empfehlen. Er heißt auch Herbst-Rotfuß, weil er nur selten vor September zu finden ist, während das Wachstum des Gemeinen Rotfuß-Röhrlings Ende September schon ausklingt.

Wichtige Merkpunkte

> Poren jung freudig gelb

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung in ganz Europa häufig

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Vorkommen

in Nadel- und Laubwäldern, bevorzugt auf sauren Böden.

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Blutroter Filzröhrling

Xerocomus rubellus (Röhrlinge)

Hut 5–12 cm   Juli–Oktober

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Wissenswertes

Schaut man sich die Poren eines jungen Pilzes mit der Lupe an, dann wird man feststellen, dass die meisten Filzröhrlinge in diesem Alter labyrinthisch gewundene Röhrenausgänge haben. Beim Blutroten Filzröhrling ist dies besonders auffallend ausgeprägt.

Wichtige Merkpunkte

> Hut im Alter lederbraun ausblassend

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung in ganz Europa häufig

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Vorkommen

in Laubwäldern und Parkanlagen, oft an feuchteren Stellen.

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Ziegenlippe

Xerocomus subtomentosus (Röhrlinge)

Hut 5–12 cm   Juli–Oktober

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Wissenswertes

An der Stielspitze finden sich oft deutlich ausgeprägte Rippen und Adern, die manchmal so stark miteinander verbunden sind, dass der Eindruck eines Stielnetzes entsteht. Dies kann bei der Bestimmung irritieren („alle Filzröhrlinge haben ungenetzte Stiele“), doch handelt es sich hierbei nicht um ein echtes Netz. Der Name „Ziegenlippe“ rührt von der fein samtig-filzigen Hutoberfläche her, die an die Lippen von Ziegen erinnert.

Wichtige Merkpunkte

> Hutfarbe sehr variabel

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung in ganz Europa

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Vorkommen

in Laub- und Nadelwäldern, meist auf neutralen bis basischen Böden.

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Schon gewusst?

Zum Verwechseln ähnlich ist der aber ebenfalls essbare Braune Filzröhrling (X. ferrugineus) mit blasserem Fleisch, das nicht blaut.

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Parasitischer Filz-Röhrling

Xerocomus parasiticus (Röhrlinge)

Hut 3–7 cm   Juli–Oktober

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Wissenswertes

Dies ist der einzige einheimische Röhrling, der als Parasit auf anderen Pilzen lebt. Nahezu alle anderen Arten sind Mykorrhizapilze, ernähren sich also durch Nährstoffaustausch mit Hilfe einer Wurzelverbindung zwischen Pilz und Baum. An der Basis befallener Kartoffelboviste werden eine große Zahl winziger Fruchtkörperanlagen gebildet, von denen aber nur wenige tatsächlich heranwachsen.

Wichtige Merkpunkte

> Kartoffelbovisten aufsitzend

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung in ganz Europa, örtlich zerstreut, sonst selten

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Vorkommen

in Nadelwäldern, auf sandigen, sauren, nährstoffarmen Böden.

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Goldblatt

Xerocomus pelletieri (Röhrlinge)

Hut 4–8 cm   Juli–Oktober

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Wissenswertes

Wer das Goldblatt erstmals findet, ist verblüfft! Von oben ist dieser Pilz kaum von einem Maronen-Röhrling zu unterscheiden, doch zeigt sich dem erstaunten Sammler beim Umdrehen die lamellige Struktur statt der gelben Poren. Die Lamellen sind jedoch stark queradrig verbunden, sodass man die enge Verwandtschaft mit anderen Filzröhrlingen nachvollziehen kann.

Wichtige Merkpunkte

> Fleisch blassgelb, unveränderlich

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung in ganz Europa selten

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Vorkommen

in Nadelwäldern, auf sandigen, sauren, nährstoffarmen Böden.

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Goldporiger Röhrling

Pulveroboletus gentilis (Röhrlinge)

Hut 4–8 cm   Juli–Oktober

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Wissenswertes

Aufgrund seiner kleinen Statur ist der seltene Goldporige Röhrling trotz seiner schönen Farben nicht leicht zu entdecken. Am auffallendsten ist die grellgelbe Porenfarbe. Es ist die intensivste Farbe aller einheimischen Röhrlinge überhaupt. Dieser gelbe Farbstoff löst sich in Kalilauge, ein besonderes Merkmal der ganzen Gattung.

Wichtige Merkpunkte

> Hut bei feuchtem Wetter schmierig

> Stiel glatt

> Sporenpulver olivbraun

> Verbreitung in ganz Europa selten

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Vorkommen

in Laubwäldern, auf schwach sauren bis neutralen Böden, wärmeliebend.

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Pfeffer–Röhrling

Chalciporus piperatus (Röhrlinge)

Hut 4–8 cm   Juli–November

© Bollmann

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Wissenswertes

Da der Pilz roh scharf schmeckt, gilt er gemeinhin als Würzpilz, und es wird oft empfohlen, ihn nur in kleiner Menge statt Pfeffer für ein Gericht zu verwenden. Das stimmt jedoch nicht, denn beim Kochen geht die Schärfe verloren. Als Speisepilz ist der Pfeffer-Röhrling daher von mittelmäßiger Güte, in etwa wie der Rotfuß-Röhrling.

Wichtige Merkpunkte