19,99 €
So werden Sie und Ihr Welpe zum eingespielten Team! Einen gut erzogenen Hund, der einen stressfrei durch den Alltag begleitet – das wünscht sich fast jeder Hundebesitzer. Doch was die kleinen Fellnasen in den ersten Lebensmonaten nicht lernen, fällt ihnen später deutlich schwerer. Umso wichtiger ist es, Welpen von Anfang an liebevoll und konsequent zu erziehen und so den Grundstein für ein harmonisches Miteinander zu legen. Wie Sie Woche für Woche vorgehen, ohne Ihren Welpen zu überfordern, zeigt Ihnen die erfahrene Hundetrainerin Katharina Schlegl-Kofler. Das Trainingsprogramm begleitet Sie mit detaillierten Übungsplänen durch die entscheidenden ersten acht Wochen mit Ihrem Welpen: So bringen Sie ihm Schritt für Schritt die Basics bei – von Stubenreinheit über Signale wie "Sitz" und "Platz" bis hin zu entspannten Spaziergängen an der Leine. Im anschließenden Junghundetraining werden Sie durch den 5. bis 12. Lebensmonat Ihres Youngsters geführt. Jetzt festigen Sie das Gelernte, verbessern die Kommunikation mit Ihrem Vierbeiner und schaffen eine vertrauensvolle Beziehung. - Das Standardwerk – jetzt komplett aktualisiert - Strukturierter Trainingsplan: Schritt für Schritt durch die Welpenzeit - Ausführliche Step by Step-Anleitungen und detaillierte Fotos zu allen Übungsschritten - Was tun, wenn…? Mit Lösungswegen für die am häufigsten auftretenden Probleme
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 301
Veröffentlichungsjahr: 2025
Unsere eBooks werden auf kindle paperwhite, iBooks (iPad) und tolino vision 3 HD optimiert. Auf anderen Lesegeräten bzw. in anderen Lese-Softwares und -Apps kann es zu Verschiebungen in der Darstellung von Textelementen und Tabellen kommen, die leider nicht zu vermeiden sind. Wir bitten um Ihr Verständnis.
eBook: © 2025 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Grillparzerstraße 8, 81675 München
GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Die automatisierte Analyse des Werkes, um daraus Informationen insbesondere über Muster, Trends und Korrelationen gemäß § 44b UrhG (»Text und Data Mining«) zu gewinnen, ist untersagt.
www.gu.de/kontakt | [email protected]
ISBN 978-3-8338-9930-0
1. Auflage 2025
GuU 8-9930 09_2025_01
DIE BÜCHERMENSCHEN HINTER DIESEM PROJEKT
Verlagsleitung: Nadja Harzdorf-van Wickeren
Projektleitung: Julia Herko
Lektorat: Gabriele Linke-Grün
Covergestaltung: ki 36 Editorial Design, München, Bettina Stickel
eBook-Herstellung: Liliana Hahn
BILDNACHWEIS
Coverabbildung: Anna Auerbach
Icons: Shutterstock; The Noun Project: Gung Yoga, Suprihatin Ningsih
Fotos: Alle Bilder stammen von Anna Auerbach, mit Ausnahme von: Arco; Christine Steimer; Getty Images; Juniors Bildarchiv; Katharina Schlegl-Kofler; Monika Wegler; Oliver Giel; Tierfotoagentur
Syndication: Bildagentur Image Professionals GmbH, Tumblingerstr. 32, 80337 München, www.imageprofessionals.com
Unser E-Book enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Deshalb können wir für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Im Laufe der Zeit können die Adressen vereinzelt ungültig werden und/oder deren Inhalte sich ändern.
WERDE TEIL DER GU-COMMUNITY
Du und deine Familie, dein Haustier, dein Garten oder einfach richtig gutes Essen. Egal, wo du im Leben stehst: Als Teil unserer Community entdeckst du die neuesten GU-Bücher als erstes, du genießt exklusive Leseproben und wirst mit wertvollen Impulsen und kreativen Ideen bereichert.
Worauf wartest du? Sei dabei! www.gu.de/gu-community
www.instagram.com/gu.verlag/
www.facebook.com/gu.verlag
de.pinterest.com/guverlag/
de.linkedin.com/company/gräfe-und-unzer-verlag-gmbh
www.youtube.com/user/gubuchvideo
WARUM UNS DAS BUCH BEGEISTERT
Der praktische 8-Wochen-Trainingsplan begleitet Sie sicher durch die Welpenzeit, damit Sie zu einem guten Mensch-Hund-Team werden.
Nadja Harzdorf-van Wickeren, Verlagsleitung
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,
wie wunderbar, dass du dich für ein Buch von GU entschieden hast! In unserem Verlag dreht sich alles darum, dir mit gutem Rat dein Leben schöner, erfüllter und einfacher zu machen. Unsere Autorinnen und Autoren sind echte Expertinnen und Experten auf ihren Gebieten, die ihr Wissen mit viel Leidenschaft mit dir teilen. Und unsere erfahrenen Redakteurinnen und Redakteure stecken viel Liebe und Sorgfalt in jedes Buch, um dir ein Leseerlebnis zu bieten, das wirklich besonders ist. Qualität steht bei uns schon seit jeher an erster Stelle – jedes Buch ist von Büchermenschen für Buchbegeisterte gemacht, mit dem Ziel, dein neues Lieblingsbuch zu werden. Deine Meinung ist uns wichtig, und wir freuen uns sehr über dein Feedback und deine Empfehlungen – sei es im Freundeskreis oder online. Viel Spaß beim Lesen und Entdecken! P.S. Hier noch mehr GU-Bücher entdecken: www.gu.de
ZUR AUTORIN
Katharina Schlegl-Koflerist erfahrene, sachkundegeprüfte Hundetrainerin, Expertin für artgerechte Hundehaltung und Labrador-Retriever-Besitzerin. Sie führte über 20 Jahre lang ihre eigene Hundeschule und ist Autorin zahlreicher Bücher über Hundeerziehung. Besonderen Wert legt sie darauf, den Vierbeiner zu einem alltagstauglichen Familien- und Begleithund zu erziehen.
Weitere Bücher der Autorin:
So einfach geht HundeerziehungHunde-Gassi-BoxHundespracheHunde-ClickertrainingRückruf-Training für HundeAnna Auerbach ist seit über 15 Jahren selbstständige Tierfotografin. Am liebsten fotografiert sie Hunde und Pferde. Sie hat selbst drei Golden Retriever.
WICHTIGER HINWEIS
Die Gedanken, Methoden und Tipps in diesem Buch basieren auf den Erfahrungen unserer Autorin. Sie wurden nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Weder die Autorin noch der Verlag können jedoch für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.
Die Gedanken, Methoden und Anregungen in diesem Buch stellen die Meinung bzw. Erfahrung des Verfassers dar. Sie wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für persönlichen kompetenten medizinischen Rat. Jede Leserin, jeder Leser ist für das eigene Tun und Lassen auch weiterhin selbstverantwortlich. Weder Autoren noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.
Er ist zwar noch klein, aber keinesfalls »sprachlos«. Schon Welpen zeigen durch Körpersprache und Mimik, was sie empfinden und welches Anliegen sie gerade haben. Lernen Sie die Welpensprache – dann wissen Sie, was in Ihrem Hundekind vorgeht.
Tief schlafend und alle viere in der Luft – der Welpe ist total entspannt und fühlt sich rundum sicher und geborgen.
Das Hundekind macht sich klein, der Schwanz wedelt weit unten, die Ohren sind angelegt, beschwichtigend hebt es die Pfote und leckt die Schnauze des »Großen« – unterwürfig begegnet es dem erwachsenen Artgenossen.
Geduckte Haltung, gesenkter Schwanz, ungerichteter Blick, leicht nach hinten gedrehte Ohren, verhaltene Bewegungen: Der Welpe hat Angst.
Der Welpe ist unverhofft in eine Pfütze geraten. Die Situation ist ihm nicht geheuer. Er weiß nicht, was er tun soll, und zeigt verunsichert das Lecken der Schnauze als Konfliktsignal.
»Da ist doch etwas!«, signalisieren die beiden. Die Körperhaltung ist gespannt, Augen und Ohren sind nach vorne gerichtet, der Schwanz ist »abwartend« – weder unsicher noch selbstbewusst – auf halber Höhe und ruhig.
Ein aufgerissenes Mäulchen – auch mit gebleckten Zähnen – und »große« Augen kombiniert mit spielerischen Bewegungen gehören zum Spielgesicht. Mal ist der eine oben, mal der andere. So üben Welpen spielerisch ihr Sozialverhalten.
Vertrauensvolle Begrüßung seines Zweibeiners: Der Welpe legt die Ohren zurück, der Schwanz wedelt freudig auf halber Höhe weit hin und her. Die Augen werden blinzelähnlich etwas zusammengezogen, der Gesichtsausdruck ist freundlich-unterwürfig.
Nimmt der Welpe im Haus diese Position ein, ist es schon fast zu spät. Bereits bei »Vorstufen« heißt es: rasch reagieren. Klemmen Sie das Hundekind unter den Arm und bringen Sie es hinaus.
Ob nun Mensch oder Artgenosse der Spielpartner ist – das Tiefstellen des Vorderkörpers ist eine typische Aufforderung zum Spiel. Es kann aber auch als eine Art Übersprungshandlung gezeigt werden, wenn Ihnen der Hund etwas verunsichert ausweichen möchte.
Bevor der Welpe bei Ihnen einzog, genoss er acht bis zehn Wochen eine hoffentlich unbeschwerte Kindheit mit Mutter und Geschwistern. Er ist beim Züchter am besten mit engem Kontakt zur Familie aufgewachsen, kennt Haus und Garten und hat schon einiges an Eindrücken gesammelt – verschiedene Menschen kennengelernt, Geräusche oder kleine Erkundungstouren im abwechslungsreichen Welpenauslauf oder auch in die Umgebung erlebt. In der kleinen Hundefamilie mit Mutter und Geschwistern und hoffentlich auch durch den Züchter genoss er Geborgenheit und Sicherheit. Auch Erziehung durch die Mutterhündin stand bereits auf dem Programm. War etwa Pflege durch Mama angesagt, half dem Welpen kein Maunzen und Strampeln. Mal schnell einen Schluck an Mamas Milchbar nehmen? Meist kein Problem. Aber nicht dann, wenn die Hündin entschieden hatte, dass die Bar jetzt geschlossen ist. Dann gab es eine klare »Ansage« für das nervende Hundekind.
Dem kleinen Vierbeiner Sicherheit, Geborgenheit und Erziehung zu vermitteln wird nun Ihre Aufgabe. Denn der Hund begleitet Sie durch viele Bereiche Ihres Alltags. Sie treffen auf andere Menschen, fremde Hunde, nehmen ihn mit in ein Restaurant usw. Hier sind natürlich gutes Benehmen und Gehorsam gefragt.
Seine neue Umgebung ist dem Welpen zunächst völlig fremd. Aber sie scheint abwechslungsreich zu sein. Da gibt es Kabel, Schuhe und Teppichfransen, auf denen man herumkauen kann. In Blumentöpfen lässt es sich prima buddeln, der weiche Teppich lädt zum Pinkeln ein und vieles mehr. Eines ist sicher: Der kleine Hund muss viel lernen …
Hunde sind ziemlich anpassungsfähig und lernen schnell. Nur, wie kann der Welpe verstehen, was man von ihm möchte oder was er nicht tun soll? Und wann beginnt man überhaupt mit der Erziehung des Hundekindes? Am besten sofort. Denn Ihr Vierbeiner befindet sich gerade in einer wichtigen Entwicklungsphase (→>/>).
Der Hund lernt, indem er bestimmte Dinge verknüpft. So zeigt er gern Verhaltensweisen wieder, die ihm aus seiner Sicht einen Nutzen gebracht haben.
Bekommt er etwa für »Sitz« wiederholt ein Leckerchen, wird er sich gern wieder setzen. Zerrt er an der Leine und Sie gehen mit, lernt er, dass er durch Zerren dahin kommt, wohin er will. Auf der anderen Seite lernt er natürlich auch, etwas zu unterlassen. Nämlich dann, wenn er mit einem bestimmten Verhalten keinen Erfolg hat oder etwas Negatives darauf folgt. Zum Beispiel wird er nicht mehr am Tisch betteln, wenn Sie ihn nicht beachten. Der Vierbeiner wird eher nicht mehr versuchen, etwas vom Tisch zu stibitzen, wenn er dabei auch den Teller erwischt und der klappernd zu Boden fällt.
Ihr Vierbeiner lernt nicht nur, wenn Sie ganz bewusst etwas mit ihm üben, sondern er lernt den ganzen Tag. Denn ein Hund beobachtet sehr genau. Ziehen Sie beispielsweise immer dieselbe Jacke an, wenn Sie mit Ihrem Vierbeiner nach draußen gehen, wird er nach kurzer Zeit schon schwanzwedelnd parat stehen, sobald Sie nach dieser Jacke greifen. Er kann auch zum Beispiel Familienmitglieder bereits an ihrem Schritt erkennen, bevor sie zur Haustür hereinkommen, oder etwa das Geräusch des Laptops beim Zuklappen damit verbinden, dass Sie jetzt wieder Zeit für ihn haben.
INFO
Den Grundstein legen
Im Welpenalter wird der Grundstein für das Zusammenleben gelegt. Die Anpassung an das Leben seiner Zweibeiner samt der Erziehung und den Regeln ist ein wichtiger Baustein. Ein anderer ist die Ausbildung, also das Erlernen der Basisübungen. Der Welpe lernt wenige und relativ einfache Übungen, aber er macht dadurch wichtige Erfahrungen. Er begreift, dass es sich lohnt, sich an Ihnen zu orientieren. Aber auch, dass es die Belohnung nur gibt, wenn er genau das tut, was Sie wollen, und wenn Sie Fehlerquellen vermeiden. Nehmen Sie Erziehung und Training deshalb recht genau, dann lässt sich im Junghundealter sehr gut darauf aufbauen.
Wenn der Welpe bei Ihnen einzieht, liegt seine Erziehung ab sofort in Ihrer Hand. Zu lernen gibt es noch eine ganze Menge für den Kleinen, denn Sie möchten sicher einen entspannten Hund, der mit Ihnen durch dick und dünn geht – ob Sie nun joggen, Ihr Kind zum Fußballspiel begleiten, einen Sonntagsausflug machen oder Freunde besuchen.
Hunde sind wie ihr Vorfahre, der Wolf, Rudeltiere. Sie leben also in einem Familienverband. Aber anders als der Wolf bringt der Hund durch jahrtausendelange Selektion eine besondere Bindungsbereitschaft gegenüber dem Menschen mit. Der Mensch ist für ihn ein echter Sozialpartner geworden. Diese Bindungsbereitschaft, kombiniert mit seiner Anpassungs- und Lernfähigkeit, macht es erst möglich, dass der Hund uns Menschen im Alltag begleiten kann. Das heißt aber auch, dass er sich in das »Rudel« integrieren muss.
Für jeden Lernerfolg des Hundes sind viele Wiederholungen, ein systematisches Vorgehen und Konsequenz wichtig. Nur dann wird dem Hund wirklich klar, was Sie von ihm möchten. Gehören zum neuen »Rudel« des Welpen mehrere Personen? Dann ist es sinnvoll, sich zusammenzusetzen und zu überlegen, welche einheitlichen Regeln für das neue Familienmitglied gelten sollen und was es wie lernen soll. Soll zum Beispiel ein Zimmer für den Hund tabu sein? Darf er auf das Sofa oder nicht? Wird er vom Tisch gefüttert? Welche Übungen soll er lernen, und welche Hörzeichen wollen Sie dafür verwenden? Hier ist Einigkeit der Familienmitglieder gefragt, damit Regeln und Übungen für den Hund verständlich werden.
Regeln gelten für den Hund von Anfang an bei jedem. Jüngere Kinder bleiben dabei allerdings außen vor. Sie sind noch nicht in der Lage, einem Hund etwas beizubringen. Übungen sollte nur ein Familienmitglied – ein Erwachsener oder ein älterer Jugendlicher – mit dem Vierbeiner machen. Denn jeder hat eine andere Stimme, betont anders, bewegt sich anders. Das wäre am Anfang zu verwirrend für das Hundekind, und es fiele ihm schwer, das Wesentliche herauszufiltern. Was der Welpe aber bereits kann, können auch andere Familienmitglieder in gleicher Weise mit ihm üben.Am besten zunächst mit Anleitung.
Bringt unerwünschtes Verhalten des Vierbeiners, wie hier das Zerren, nie Erfolg, lässt der Hund es von alleine sein.
Damit der Vierbeiner versteht, was Sie von ihm möchten, ist es wichtig, dass er eine Bindung an Sie hat und Sie sich so verhalten, dass er etwas Konkretes daraus ablesen kann.
Sie ist die Grundlage für das Miteinander von Ihnen und Ihrem Vierbeiner und entsteht durch Nähe, Zuwendung und Fürsorge. Aber auch dadurch, dass Sie sich Ihrem Hund gegenüber stets klar, beständig, beherrscht und souverän verhalten. Dies alles gibt dem Hund Sicherheit und zeigt ihm, dass er sich auf Sie verlassen kann. Sie und Ihr Vierbeiner werden so ein Team, in dem Sie der Teamchef sind. Ihr Hund wird sich dann an Ihnen orientieren und Sie respektieren. Das ist die Voraussetzung für eine effektive Erziehung und Ausbildung und ein entspanntes Zusammenleben.
Souveränes Auftreten heißt nicht etwa, den Hund zu »unterdrücken«, sondern ihn durch innere Autorität überzeugend zu leiten. Vieles davon vermitteln Sie Ihrem Vierbeiner durch Ihre Körpersprache und Ihre Stimme. Sie können sich unsicher oder sicher bewegen, entschlossen oder zögerlich. Je sicherer und entschlossener Sie auftreten, umso souveräner wirken Sie auch auf Ihren Hund.
Mit der Stimme ist es ähnlich. Verständigen Sie sich grundsätzlich in normaler Lautstärke oder eher leise. Aber der Tonfall ist wichtig. Sie können in ein Hörzeichen Ruhe legen, oder Sie lassen es »mitreißend« klingen. Ruhe brauchen Sie etwa beim »Sitz« oder »Bleib«. Rufen Sie Ihren Hund jedoch oder üben Sie das Bei-Fuß-Laufen, müssen Sie »Action« in Ihre Stimme legen. Sie können dem Hörzeichen einen ruhigen, aber festen Tonfall geben. Gebrauchen Sie es nämlich so, dass es eher wie eine Frage oder Bitte klingt, dann wirken Sie wenig überzeugend auf Ihren Hund. Auch ein Tadel lässt sich sehr gut über die Stimme ausdrücken – durch Räuspern oder ein knurriges »Nanana«, nicht aber über Anschreien oder Ähnliches. Erklärungen versteht Ihr Hund nicht. Reden Sie zu viel mit ihm, wird er auf Ihre Stimme nicht mehr reagieren, weil er nichts daraus entnehmen kann.
Völlig unsouverän wirken zum Beispiel ständiges Streicheln des Hundes, dauerndes Reden mit ihm, Nervosität, zu passives Verhalten des Menschen und insgesamt zu viel und ungerichtetes »Verwöhnaroma«. Fehlt die Souveränität, fehlt dem Hund also Ihre Führung, wird er Sie mehr als Kumpel sehen und sich meist nur dann nach Ihnen richten, wenn sich gerade nichts Interessanteres auftut. Er wird dann leicht zu eigenständig und nimmt Sie nicht wirklich ernst. »Dankbarkeit« Ihnen gegenüber, etwa weil er verhätschelt wird oder zu viele Freiheiten genießt, ist dem Hund fremd.
TIPP
Am Ball bleiben
Dieser Ratgeber führt Sie durch das erste Jahr mit Ihrem Welpen. Aber das heißt nicht, dass der Hund nun »fertig« ist. Das Gelernte muss auch danach erhalten und gefestigt werden. Ihr Vierbeiner will außerdem weiter gefördert und gefordert werden. Das ist auch gut so, denn die enge Kommunikation zwischen Mensch und Hund ist das, was an der Haltung eines Vierbeiners so viel Spaß macht.
Im Zusammenleben mit dem Vierbeiner kommt es darauf an, dass Sie für den Hund interessant sind und dass er sich, unter Berücksichtigung seiner Bedürfnisse, überwiegend nach Ihnen richtet. Das erreichen Sie neben souveränem Auftreten insgesamt dadurch, dass Initiativen nicht nur, aber größtenteils von Ihnen ausgehen.
Das bedeutet, dass meist Sie festlegen, wann es Futter gibt, wann gekuschelt wird, Spielen angesagt ist, der Spaziergang ansteht und vieles mehr. Möchten Sie Ihrem Hund dagegen alles recht machen und »springen« jedes Mal, wenn er etwas will, erreichen Sie das Gegenteil.
In welchem Maß und wann Sie sich nach dem Hund richten oder auf seine Forderungen eingehen, hängt vor allem davon ab, zu welchem Typ Ihr Vierbeiner gehört. Aber auch von der jeweiligen Situation.
Bei eigenständigeren oder willensstarken Vierbeinern sollten überwiegend Sie der agierende Teil sein. Bei führigen Hunden kann man das auch lockerer sehen. Aber nie sollte es so sein, dass allein der Hund agiert, Sie dagegen aber immer nur reagieren.
Der exakte Einsatz von Körpersprache und Stimme ist dann am wirkungsvollsten, wenn das Timing stimmt. So kann es durchaus passieren, dass man je nach Verhalten des Hundes von lobender Stimme rasch auf einen ernsten Tonfall umschalten muss. Oder sich unterwegs im richtigen Augenblick vom Hund entfernen muss, um ihn auf diese Weise zum Kommen oder Mitlaufen zu animieren.
Wartet man in solchen Situationen zu lange mit der Kommunikation oder signalisiert dem Hund etwas Falsches, kann er Ihrem Verhalten nicht das entnehmen, was Sie ihm jetzt gerade vermitteln möchten. Oder er lernt ungewollt etwas, was Sie gar nicht möchten.
Zum Pflichtprogramm eines Hundes gehören einige wichtige Übungen. Sie erleichtern den Alltag für Zwei- und Vierbeiner und geben dem Hund letztlich mehr Freiheit. Doch wie können Sie die Ihrem Youngster am besten beibringen?
Hunde sind von Natur aus neugierig und lernen gern. Bis sie aber etwas können, braucht es kleine Schritte und viele Wiederholungen, die möglichst fehlerfrei ablaufen sollten. Das heißt, Sie gestalten die Übungssituation so, dass Ihr Vierbeiner im Prinzip nichts anderes tun kann als das, was Sie von ihm möchten.
Ansporn für den Hund ist immer die anschließende Belohnung (→>). So verbindet Ihr Vierbeiner ein Verhalten und das Signal dafür mit etwas Positivem. Er wird das, was Sie ihm beibringen, dann immer gern machen.
Um dem Hund sagen zu können, dass er sitzen, kommen oder was auch immer tun soll, brauchen Sie ein Signal. Das ist meist ein Wort, kann je nach Übung aber auch ein Pfiff oder ein Handzeichen sein. Doch wann führt man am besten welches Signal ein?
Stellen Sie sich vor, es sagt jemand zu Ihnen in einer für Sie vollkommen fremden Sprache, dass Sie sich setzen sollen. Sie würden es nicht verstehen. Setzen Sie sich aber einige Male von selbst auf einen Stuhl und hören dabei jedes Mal das entsprechende Wort in der fremden Sprache, können Sie verknüpfen, dass das wohl »Setzen Sie sich« heißt.
Genauso geht es Ihrem Vierbeiner. Wenn Sie »Sitz« sagen und das für ihn völlig neu ist, kann er nicht wissen, was Sie meinen. Deshalb nennen Sie das Hörzeichen erst, während er das erwünschte Verhalten gerade ausführt. Nach einigen Wiederholungen kann er beides verknüpfen.
Beispiel »Platz«: Für die Belohnung richtet sich der Welpe auf – so wird das Aufsetzen belohnt und nicht das »Platz«!
So machen Sie es richtig – die Belohnung gibt es, wenn sich der Welpe genau in der »Platz«-Position befindet.
Es klingt eigentlich ganz einfach: Hat der Hund etwas richtig gemacht, gibt’s ein Häppchen. Doch auch Belohnen will gelernt sein! Zunächst ist es wichtig, den Hund im richtigen Moment zu belohnen – nämlich während er noch genau das macht, wofür man ihn belohnen möchte. Denn der Hund verbindet Lob und auch Tadel immer mit dem Verhalten, das er zuletzt gezeigt hat (→ Fotos, >).
Dazu ein Beispiel: Sie haben den Welpen zu sich gerufen, und er kommt bei Ihnen an. Sie suchen erst jetzt in der Tasche nach dem Leckerchen. Der Welpe schnüffelt inzwischen am Boden, läuft zum nächsten Mauseloch oder springt an Ihnen hoch. Bekommt er den Happen dann endlich, verbindet er ihn nicht mehr mit dem Kommen.
Bis der Vierbeiner ein Kommando verstanden hat und es richtig ausführt, bekommt er jedes Mal eine Belohnung. Ganz zu Anfang halten Sie die Belohnung sogar in der Hand, um den Hund damit in die gewünschte Position zu lenken. Hat er verstanden, worum es geht, bekommt er seine Belohnung, nachdem er die Übung ausgeführt hat. Erst dann holen Sie das Leckerchen aus der Tasche, aber relativ schnell. Ab dann bekommt er, vor allem bei einfachen Übungen, nicht mehr jedes Mal etwas, sondern nur noch ab und zu. Besondere Leistungen, zum Beispiel wenn sich Ihr Kleiner aus dem Spiel mit einem Artgenossen rufen lässt, werden dagegen ganz besonders belohnt, etwa gleich mit einer halben Handvoll Happen. Das erhält die Erwartungshaltung.
Stimmlich können Sie den Hund natürlich bei jeder richtigen Ausführung loben. Aber das muss, wie etwa bei einem banalen »Sitz«, nicht immer überschwänglich ausfallen. Auch die Stimme können Sie je nach Leistung dosieren.
Wichtig: Die Belohnung bekommt der Vierbeiner immer am Ende der Übung. Soll der Hund zum Beispiel länger im Platz liegen bleiben, erhält er den Happen am Ende dieser Zeit, nicht etwa in dem Moment, in dem er sich hinlegt.
Lernt der Hund über eine Belohnung, muss er diese auch wirklich wollen. Sonst fehlt ihm die Motivation. Testen Sie, was Ihr Hund gern frisst. Das kann normales Trockenfutter sein, aber auch gekochtes Hähnchenfleisch oder kleine Obststückchen. Verwenden Sie kleine, weiche Häppchen, auf denen er nicht herumkauen muss, sondern die er rasch schlucken kann. Beim Üben sollte der Hund nicht satt sein.
Nicht immer läuft es beim Üben gleich so, wie man es gern hätte. Geht beim Training etwas schief, denken Sie zunächst nach, ob der Aufbau der Übung richtig war. Vielleicht sind Sie zu rasch vorgegangen? Wie sieht es mit Ihrer Körpersprache und der Stimme aus? Hat der Hund Ihr Signal überhaupt schon verstanden? Ist die Ablenkung zu groß?
Gehen Sie einige Übungsschritte zurück und bauen Sie die Übung noch einmal neu auf. Sind Sie aber sicher, dass der Hund die Übung beherrscht, korrigieren Sie ihn. Oft reicht es, das Hörzeichen in festem Tonfall zu wiederholen. Achten Sie auf das Timing. Steht Ihr Vierbeiner etwa von selbst aus dem Sitzen auf, werden Sie aktiv, während er aufsteht.
Vermeiden Sie unerwünschte Erfolgserlebnisse des Hundes. Soll Ihr Hundekind etwa lernen, niemanden anzuspringen, dann wird das nicht klappen, wenn es immer wieder mal Gelegenheit dazu hat und sich jemand darüber freut.
Reizen Ihren Junghund zum Beispiel die Hühner in Nachbars Garten, leinen Sie ihn stets rechtzeitig an, wenn Sie an dem Grundstück vorbeigehen. So gewöhnt er sich von Anfang an daran, dass die Hühner uninteressant sind. Möchte der Jungspund etwa unerlaubterweise auf das Sofa, hängt Ihr Vorgehen von der Situation ab und davon, was Sie umsetzen können. Bei einem »weicheren« Exemplar reicht ein Räuspern mit entsprechender Körpersprache, bei einem anderen kann dagegen zusätzlich ein beherzter Griff ans Halsband nötig sein.
Sie müssen Ihren Hund und sich selbst aber gut einschätzen können, damit eine Einwirkung weder zu schwach ist noch den Hund zu stark beeindruckt. Eine gute Alternative ist es aber durchaus auch, einen »verbotenen« Bereich unzugänglich zu machen.
Wägen Sie gut ab, wo Sie besser im Vorfeld vermeiden, dass der Welpe etwas Unerwünschtes tun kann, wann Sie ihn eventuell einfach ablenken oder wo Sie den Kleinen direkt mit einem »Nanana« oder Ähnlichem korrigieren. Es sollte keinesfalls so sein, dass der Welpe ständig ein »Nein« hört.
Ihn zu korrigieren sollte also grundsätzlich eine Ausnahme bleiben. Vermeiden Sie im Umgang mit Ihrem Vierbeiner Hektik und Nervosität, das überträgt sich auf den Hund und wirkt sich nachteilig auf die Situation aus.
Denken Sie bei der Erziehung Ihres Hundes bitte immer daran, dass all diese Dinge, die wir hier besprochen haben, wie etwa souveränes Auftreten, bewusster Einsatz von Stimme und Körpersprache, richtiges Timing, richtig belohnen, zusammenwirken.
Berücksichtigen Sie außerdem stets, welcher Typ Hund Ihr Vierbeiner ist, und richten Sie die Kommunikation mit ihm danach aus.
Lernen in kleinen Schritten mit der passenden Belohnung im richtigen Moment tut dem Welpen gut und schafft Vertrauen.
Jetzt kann es mit der Welpenerziehungspraxis losgehen! Bevor der Welpe einzieht, steht noch ein Check der Vorbereitungen an, und dann beginnt der Übungsplan. Der Plan ist in einzelne Wochen unterteilt, die angeben, wie lange der Hund schon bei Ihnen ist, und umfasst den Zeitraum bis zur
16. Lebenswoche. In jeder Woche stehen neue Lektionen auf dem Stundenplan, die oft aufeinander aufbauen. Gehen Sie daher systematisch vor und überspringen Sie nichts. Einen Überblick der einzelnen Lektionen finden Sie bei jeder Woche in einem extra Infokasten. Wichtig: Sie können jederzeit langsamer vorgehen, denn manchmal fehlt einfach die Zeit. Behalten Sie dann aber den Aufbau der einzelnen Übungen in sich und ihre Reihenfolge bei. Verkürzen sollten Sie den Zeitraum jedoch nicht, denn der Welpe ist schnell überfordert, auch wenn er zunächst vielleicht gut mitmacht. Übernehmen Sie einen schon älteren Welpen, üben Sie bitte trotzdem nach dem Wochenplan.
Auch wenn der Welpe aussieht, als käme er direkt aus dem Spielwarengeschäft – er ist schon ein richtiger Hund, der noch dazu gerade in der Welpenzeit besonders intensiv lernt (e >/>). Deshalb sollten Sie ihn auch als solchen behandeln. Es spielt dabei keine Rolle, ob er etwa einer großen oder einer sehr kleinen Rasse angehört. Erklären Sie besonders Ihren Kindern, dass ein Welpe kein Spielzeug ist.
Jeder Vierbeiner ist eine eigene Persönlichkeit. Es gibt Softies und Draufgänger, kleine Frechlinge und sehr kooperative Hundekinder und natürlich auch einiges dazwischen. Sie werden bald herausfinden, welcher Typ Ihr Kleiner ist. Für die Erziehung und das Zusammenleben mit dem kleinen Hund ist es – wie Sie bereits lesen konnten – wichtig, die Persönlichkeit Ihres Welpen richtig einzuschätzen. Danach richtet sich Ihr Umgang mit ihm. Ist Ihr Welpe zum Beispiel ein sehr weicher und »braver« Hund, wirkt sich ein zu autoritärer Umgang verunsichernd und »bedrohlich« auf ihn aus. Umgekehrt wird ein »frecher« Welpe sich wenig an Ihnen orientieren, wenn Sie sich ihm gegenüber zu passiv und zu zögerlich verhalten. Souveränität gibt Ihrem Welpen aber auf jeden Fall Sicherheit. Falls Ihr Naturell nicht dem entspricht, was der Welpe braucht, versuchen Sie, sich bewusst auf ihn einzustellen. Mit etwas Übung gelingt es Ihnen.
Der Welpe braucht keine Daueranimation. Er muss auch lernen, dass sich nicht dauernd alles um ihn dreht. Welpen brauchen von Natur aus viel Ruhe und Schlaf. Es ist wichtig, dass er von beidem genug bekommt. In den Ruhephasen kann er zudem das Gelernte verarbeiten. Bieten Sie Ihrem Hund daher kleine bzw. kurze, aber durchdachte Übungs- und Beschäftigungseinheiten an, wenn er aktiv ist.
Was genau möchte man nun in der Welpenzeit erreichen? Zum einen, dass der Welpe mit seinem künftigen Umfeld klarkommt und dass er eine stabile Bindung zu Ihnen aufbaut und sich an Ihnen orientiert. Dazu kommen einige wichtige Basics in Sachen Folgsamkeit. Durch dieses Training erlebt und lernt das Hundekind nachhaltig, dass es sich lohnt, das zu tun, was Sie möchten, und letztlich auch, dass es keine Alternative hat. Darauf kommt es an. Dafür ist es jedoch nicht wichtig, dem Welpen eine Unmenge verschiedener Übungen und Kommandos beizubringen. Das würde ihn hoffnungslos überfordern. Dazu ist später Zeit genug, denn der Hund lernt sein Leben lang. Aber die Basis des Miteinanders, die wird im Welpenalter und somit in der Sozialisierungsphase geschaffen (→>/>).
Bis zum Abholtermin ist es jetzt noch etwa eine Woche. Alles, was rund um den Welpen wichtig ist, sollte im Haus sein. Prüfen Sie Ihre Wohnung auf Welpensicherheit. Erledigen Sie auch sonst alles, was noch zu tun ist. Denn ist der Welpe da, wird er zunächst Ihren Alltag ein wenig durcheinanderbringen und ziemlich viel von Ihrer Zeit beanspruchen.
Beim Heimfahren nehmen Sie den Welpen am besten auf den Schoß. So fühlt er sich in der neuen Situation nicht allein.
Wenn Sie noch keinen Hund hatten, kann es anfangs ungewohnt sein, dass sich ein Tier frei in der Wohnung bewegt. Und Sie glauben gar nicht, wohin so ein Welpe überall kommt! Allerdings gibt es große Unterschiede von Welpe zu Welpe. Manche sind sehr aktiv und »experimentierfreudig«, andere wiederum recht »brav«. Aber Sie wissen ja noch nicht, wie Ihr Vierbeiner sein wird. Um Gefahren für das Hundekind zu vermeiden und Ihre Einrichtung zu schützen, sollten Sie Ihre Wohnung vor der Ankunft des Vierbeiners welpensicher machen. Versuchen Sie bei einem Rundgang, die Wohnung aus der Sicht des Welpen zu sehen.
Kabel: Verstauen Sie Kabel etwa hinter dem Sofa oder einem Schrank, damit der Hund sie nicht erreichen kann.
Zimmerpflanzen: Töpfe, die am Boden stehen, verleiten so manchen Welpen zum Buddeln. Bringen Sie die Zimmerpflanzen in einen Raum, zu dem der Welpe keinen Zugang hat, oder machen Sie die Pflanze unzugänglich, indem Sie sie mit einem Schutzgitter versehen oder ein Möbelstück davor platzieren. Überprüfen Sie außerdem, ob Sie giftige Zimmerpflanzen haben, die der Welpe erreichen könnte (→ Internetadressen, >). Wenn ja, bitte entfernen.
Chemikalien: Vor manchen Welpen ist nichts sicher. Reinigungsmittel und ähnliche Chemikalien sollten daher für den Kleinen unzugänglich aufbewahrt werden. Also am besten ab in einen Schrank damit. Das gilt übrigens auch für den Mülleimer, den viele Hunde mit Vorliebe durchstöbern.
Boden und Teppiche: Teppiche laden zum Beknabbern ein. Außerdem bevorzugen viele Welpen, solange die Stubenreinheit noch nicht klappt, einen weichen Untergrund, um sich zu lösen.
Räumen Sie deshalb wertvolle Teppiche in den ersten Wochen am besten weg. Wenn Sie recht glatte Böden haben, sollte aber der Teil, in dem sich der Welpe hauptsächlich aufhält, mit Teppichen belegt sein, damit das Hundekind nicht ständig ausrutscht. Das wäre schlecht für die Gelenke.
Tabubereiche wie etwa Treppen werden unzugänglich gemacht.
Treppen: Längere Treppenauf- und -abgänge sind Gefahrenquellen für den Welpen. Er könnte hinunterfallen oder bei offenen Treppen gar durch die Stufen rutschen. Zu häufiges Gehen vieler Stufen ist außerdem schädlich für die Gelenke. Damit Sie nicht ständig auf dem Sprung sein müssen, sichern Sie die Treppen in den ersten Monaten mit einem Absperrgitter für Kinder ab.
Kleinteile: Welpen nehmen wie Kleinkinder gern alles in ihr Mäulchen. Leider erkennen sie meist nicht, dass vieles nicht genießbar ist. Leben Kinder in der neuen Familie des Welpen, besprechen Sie mit ihnen, wie wichtig es ist, Bauklötzchen und ähnliche Dinge nicht dort auf dem Boden liegen zu lassen, wo der Welpe sich aufhält. Gefährlich sind zum Beispiel auch Plüschtiere mit Plastikaugen. Befindet sich das Kinderzimmer im ersten Stock, erweist sich ein Absperrgitter an der Treppe auch in dieser Hinsicht als sehr nützlich.
Den gleichen Kontrollgang wie in der Wohnung machen Sie nun auch durch Ihren Garten. Denn der ist ein toller Abenteuerspielplatz für Welpen …
Beete und Teich: Zäunen Sie Beete, die Ihnen wichtig sind, in den ersten beiden Jahren mit einem leichten Zierzaun ein. Erlebt der Welpe von Anfang an, dass er nicht an die Beete herankommt, sind sie auch später nicht interessant für ihn. Kann er dagegen immer wieder mal dort buddeln, wird er es immer wieder versuchen. Ein Gartenteich muss gesichert werden, um den Welpen vor dem Ertrinken zu schützen.
Kellerschächte: Offene Kellerschächte stellen ebenfalls eine Gefahr für den Welpen dar. Decken Sie sie deshalb ab.
Werkzeuge und Chemikalien: Verstauen Sie Gartenwerkzeuge im Geräteschuppen. Das Gleiche gilt für Dünger, Schneckenkorn und ähnliche Mittel.
Gartenzaun und Balkon: Welpen sollte man grundsätzlich nicht allein im Garten lassen. Dennoch kann das vor allem im Sommer schon einmal vorkommen. Damit der Kleine nicht das Grundstück verlassen kann oder gar gestohlen wird, ist es wichtig, das Grundstück sicher einzuzäunen. Kontrollieren Sie Ihren Zaun und sichern Sie eventuelle Schlupflöcher ab. Ist es nicht möglich, das gesamte Grundstück ausbruchsicher zu machen, zäunen Sie wenigstens einen entsprechenden Teil um die Terrasse herum ein. Hat der Welpe Zugang zu einem Balkon, prüfen Sie, ob das Balkongeländer sicher genug ist. Ziehen Sie gegebenenfalls zusätzlich einen Kaninchendraht oder Ähnliches ein.
Besonders für Erstwelpenbesitzer ist der Besuch einer guten Welpengruppe empfehlenswert. Schauen Sie sich nach Hundeschulen oder Vereinen um und besuchen Sie am besten schon die eine oder andere Gruppe als Zuschauer. Eine Gruppe sollte aus nicht mehr als vier bis fünf Welpen im Alter bis 16 Wochen bestehen. Der Trainer achtet darauf, dass kein Welpe von einem anderen »untergebuttert« wird, und greift bei Bedarf ein.
Junghunde gehören nicht in eine Welpengruppe, sie sind zu stürmisch und zu groß. Das bedeutet Stress für die Welpen, genauso wie zu viele Welpen in einer Gruppe. Es sollte keine reine Spielgruppe sein, damit das Hundekind lernen kann, dass Sie auch dann interessant sind, wenn Artgenossen in Sicht sind. Ansonsten verbindet es, dass Artgenossen »Halligalli« bedeuten und Sie dann abgemeldet sind. Im Vordergrund stehen daher Bindungsübungen, der richtige Umgang mit dem Welpen sowie erste kleine Übungen über positive Motivation. Dadurch lernen auch Sie wichtige Grundlagen über das Lernverhalten, den Einsatz von Stimme und Körpersprache usw. Dazwischen gibt es immer wieder kleine Spielphasen, in denen die Welpen das Sozialverhalten untereinander üben können.
CHECKLISTE
Bereits beim Einzug bei Ihnen sollte folgende Grundausstattung für den kleinen Vierbeiner im Haus sein.
Ein waschbares Bett und hochwertiges Spielzeug sind Pflicht.
Näpfe sollten gut zu reinigen sein.
Futter: Erkundigen Sie sich rechtzeitig, welches Futter der Welpe bisher bekam. Besorgen Sie das gleiche, vorausgesetzt, der Welpe wurde gut ernährt. Zumindest in den ersten Wochen sollten Sie es noch füttern, damit der Welpe sich neben der Umstellung auf sein neues Zuhause nicht auch noch an anderes Futter gewöhnen muss.
Näpfe: Futter- und Wassernapf sollten ebenfalls schon bereitstehen und weder zu groß noch zu klein sein. Gut, wenn sie rutschfest und leicht zu reinigen sind.
Hundebett: Auch Vierbeiner haben es gern gemütlich. Ein weiches Hundekissen ist gut geeignet, auch als Einlage in der Hundebox. Es muss waschbar sein, braucht aber für den Welpen noch nicht zu teuer zu sein. So manches Hundebett überlebt die Welpen- und Junghundezeit nicht. Außerdem muss es groß genug sein. Der Kleine soll sich bequem darauf ausstrecken können.
Spielzeug: Ein paar Spielzeuge aus dem Zoofachhandel dürfen nicht fehlen. Aber bitte keine ganze Kiste voll! Es reichen zwei, drei Dinge. Gut ist zum Beispiel ein Ziehtau oder ein Ball mit Schnur. Welpen, die gern etwas tragen, mögen weiche Gegenstände. Achten Sie beim Kauf darauf, dass sich keine Kleinteile vom Spielzeug lösen können, die der Welpe womöglich verschlucken kann.
Hundebox: Besonders für Fahrten mit dem Auto ist eine Box sehr gut geeignet. Denn im Auto muss der Hund gesichert untergebracht sein. Aber auch zu Hause kann sie unter bestimmten Voraussetzungen genutzt werden. Wichtig ist, dass der Vierbeiner so viel Bewegungsfreiheit hat, dass er in der Box bequem liegen, stehen und sich auch umdrehen kann. Alternativ gibt es Sicherheitsgurte für Hunde. Ausführlicheres zum Thema Hundebox finden Sie auf >.
Das gehört zur Grundausstattung des kleinen Vierbeiners.
Halsband und Brustgeschirr: Beides ist für den Vierbeiner nützlich. Zum Üben ist oft ein Halsband praktischer, für unterwegs dagegen ein Brustgeschirr. Beides sollte in der Weite verstellbar sein, denn es darf weder zu eng noch zu weit sein. Fragen Sie vor der Abholung den Züchter nach der passenden Größe. Schauen Sie erst zu Hause danach, nehmen Sie den Welpen zur Anprobe mit ins Zoofachgeschäft.
Leine: Sie gibt es passend zum Halsband/Geschirr. Die Leine sollte sich mittels zweitem Karabinerhaken in der Länge variieren lassen. Das ist für viele Übungen sehr praktisch. Während der Übungen wird der Welpe immer angeleint. So lernt er die Leine positiv kennen, denn beim Üben gibt es immer Belohnungen!
Hundepfeife: Haben Sie Ihren Vierbeiner entsprechend darauf trainiert, ist sie vor allem für den Rückruf sinnvoll. Denn wenn der Hund weiter entfernt ist, vermeidet man durch die Pfeife, dass man »brüllen« muss. Sie klingt außerdem »exklusiver« als die Stimme. Kaufen Sie sich am besten zwei gleiche Hundepfeifen, so haben Sie eine in Reserve. Gut sind stabile Kunststoffpfeifen, deren Töne Sie selbst auch hören.
Wenn ein Welpe in sein neues Zuhause umzieht, ist er meist acht bis neun Wochen alt. Obwohl noch so jung, hat er schon einiges erlebt.
Die Mutterhündin hat einen großen Anteil an einem guten Start ins Welpenleben.