Weltreise - November 2015 - April 2016 - Ingrid Meiler - E-Book

Weltreise - November 2015 - April 2016 E-Book

Ingrid Meiler

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Beschreibung

Als Frau (golden age/60 plus) allein um die südliche Hemisphäre gereist, über Chile in die Antarktis, weiter über die Osterinsel und Französisch Polynesien nach Neuseeland (hier ganz vom Süden bis zur nördlichsten Spitze) und über Australien (Outback und Darwin), Südindien (Kerala) und Katar wieder zurück nach Deutschland. Einmalige Fotos unterstreichen die sehr emotional geschilderten Eindrücke dieser Weltreise. Zudem erfährt die Leserin/der Leser viel über die bereisten Länder, deren Kulturen und die Natur in all ihrer erhaltenswerten Schönheit.

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Für alle reisefreudigen und weltoffenen Mitmenschen

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkungen

Der Beginn meines Ruhestandes - ein vielfältiger Traum wird wahr!

Der Beginn meiner Reise

Nachwort

Vorbemerkungen

Der Beginn meines Ruhestandes - ein vielfältiger Traum wird wahr!

Den Ausstieg aus dem Berufsleben habe ich gezielt und langfristig geplant. Dadurch konnte ich meine Weltreise antreten, als Frau allein. Es sollte der absolute Höhepunkt meiner bisherigen Reisen werden.

Reisen erweitert den geistigen Horizont, lässt das Andersartig - Sein zu, da man durch den Aufenthalt im Ausland ein Teil von anderen Kulturen wird, in andersartigen Landschaften lebt, eine andere Sprache spricht. Das setzt allerdings voraus, dass man sein Hotel auch einmal verlässt und am besten zu Fuß die Umgebung erkundet, um Einblick in die Lebenswelt der Einheimischen zu erhalten.

Ich wurde christlich erzogen und bin sehr naturverbunden aufgewachsen. Deshalb gelten für mich die Werte: Liebe zum Nächsten, zum Mitmenschen, Schutz der Natur und ein Leben geprägt von Humanität, Achtung der Menschenwürde.

So bereiste ich in der Vergangenheit Israel genauso wie arabische Staaten, beispielsweise Tunesien, Ägypten und jetzt Katar. Auf der Osterinsel, auch in Papeete auf Tahiti und in Kochi ( Südindien ) erlebte ich in Gottesdiensten, wie sich die Religion der Ureinwohner mit der der christlichen Einwanderer/Siedler zu einer äußerst beeindruckenden Symbiose verbindet. In Australien und Neuseeland wiederum spürte ich die gut tuende Herzlichkeit verschiedener Kirchenmitglieder, die mich als „Fremde“ zum Gottesdienst und danach zu einer Tasse Tee einluden.

In Kerala, im Süden Indiens, beeindruckten mich neben der Freundlichkeit ihrer Bewohner die weitläufigen Kokospalmplantagen und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten der Kokosnuss, insbesondere in der Küche und das scheinbar selbstverständliche, friedliche Zusammenleben von Hindus, Buddhisten, Muslimen und Christen. Jetzt kann ich auch sehr gut nachvollziehen, warum Mahatma Gandhi, der sich zeitlebens stets für ein friedliches Zusammenleben aller eingesetzt hat, verfügte, man möge hier im Süden Indiens seine Asche dem Meer übergeben.

Ich bin äußerst dankbar, mein Leben lang in Frieden in Deutschland leben zu können. Schaut man die deutsche Geschichte an, so hatten wir noch nie einen so langen Zeitraum wie jetzt ( 71 Jahre ) Frieden. Und wir leben mit vielen Migrantengruppen tagtäglich friedlich zusammen.

So war es für mich in meinem Berufsleben selbstverständlich, u.a. italienische, griechische, türkische, polnische und russische Kinder mit zu unterrichten, ihren Eltern Hilfestellung zu geben, eventuell türkischen Müttern zu empfehlen, parallel mit ihrem eingeschulten Kind die deutsche Sprache in einem Erwachsenensprachkurs zu erlernen.

Auch für hörgeschädigte Mitmenschen - dieses Handicap kann z.B. durch einen Hörsturz von jetzt auf nachher jeden ereilen - ist es eine große Herausforderung, die deutsche Sprache zu erlernen. Dies erfordert eine große Empathiefähigkeit. Ich konnte meinen gehörlosen Sohn so erziehen und unterstützen, dass er heute ein wertvolles Mitglied unserer Gesellschaft ist.

Der Sport diente auch ihm der Integration, der Integration in unsere hörende Welt. Da war es für mich selbstverständlich, eine deutsche Flagge zu erwerben. Und diese schwang ich bei internationalen Sportereignissen der Gehörlosen wie Europameisterschaften und Deaflympics, aber auch bei Olympischen Spielen in Athen und London. Dorthin zog es mich trotz aller Doping- und Finanzierungsproblemen immer wieder, weil ich dieses friedliche, völkerverbindende Sportereignis erstmals 1972 in München erleben durfte, als ich im olympischen Dorf putzte und Wohnungen von Sportlern sauber hielt.

Als ich in den Jahren 2014/15 in meinem Wohnort gambische und syrische Flüchtlinge kennenlernte, war es für mich wiederum selbstverständlich, etwas von mir abzugeben: Zeit, Wissen und Können. Ich versuchte, mich in sie hineinzuversetzen, frischte meine Englischkenntnisse auf, erfuhr ein Zusammengehörigkeitsgefühl, vermittelte Kontakte zu Sportvereinen, verbesserte deren Deutschkenntnisse ( learning by doing ) und förderte deren Integration durch Vermittlung von Praktika und Arbeit.

Diese Neugierde für andere Nationen, andere Länder und unterschiedliche Kulturen ließ mich schließlich diese Reise um die Welt, um die südliche Hemisphäre, planen:

Ich wollte die Antarktis erleben mit all ihren wilden Schönheiten, die Pinguine und andere Bewohner im Süden unserer wunderschönen Erde bewundern und in ihrem Lebensraum beobachten. Auf dieses Highlight, das in Punta Arenas ( Chile ) begann, wollte ich mich durch eine Rundreise in Chile, die auch die Atacamawüste beinhaltete, vorbereiten.

Da die Schiffsreise in Argentinien ( Ushuaia ) endete, suchte ich eine für mich passende Route, die mich nach Neuseeland führen könnte: Buenos Aires, Santiago de Chile, dann die Osterinsel, Tahiti mit Moorea und Bora - Bora und schließlich Auckland. Ich flog ganz in den Süden Neuseelands nach Invercargill, setzte auf die Steward - Insel mit der Fähre über und besuchte von da aus noch die kleine Insel Ulva.

Wieder zurück in Invercargill ging es dann fast kostenlos mit einem Fernbus ( golden age! ) in Etappen nach Norden.

Auf dem Weg zurück nach Europa machte ich Halt im Outback ( Alice Springs ) und in Darwin und flog von Australien nach Südindien. Da ich in Katar ( Doha ) ohnehin eine Zwischenlandung einlegen musste, blieb ich dort mit drei Übernachtungen.

Mein Reisebüro hatte nun die knifflige Aufgabe, meinen Wünschen entsprechend eine Flugallianz zu finden, die für mich ein Oneworld - Ticket ausstellte. Als dies alles stand, buchte ich im Internet weitere Inlandsflüge in Neuseeland und in Französisch Polynesien, die Bustickets in Neuseeland, die mehrtägigen Ausflüge in Alice Springs und Darwin, sowie die Unterkünfte ( Internationale Jugendherbergen, Bed & Breakfast und Hotels ).

Für meine Reise war nur eine Gelbfieberimpfung vorgeschrieben ( Osterinsel ), die ich gut vertrug. Ein Visum für 6 Monate brauchte ich für Indien, das mich zu einem Eintagesbesuch in München zwang. Und nach all diesen vielen, aber schönen Vorbereitungen mit viel Vorfreude ging es schließlich los.

Der Beginn meiner Reise

Mit einem Trolley in der einen Hand, in der anderen ein kleiner Rollkoffer zum Ziehen und mit einem kleinen Rucksack auf dem Rücken ging es im November 2015 mit dem Zug zum Flughafen. Nach einer Zwischenlandung in Madrid passierte ich den Atlantik, überflog die schneebedeckten Gipfel der Anden und erreichte Chile. Die quirlige Stadt Santiago de Chile verwöhnte mich mit frischem Fisch auf dem Fischmarkt, Wohnhäusern aus der Kolonialzeit, Geschäftshäusern mit wunderschöner, nostalgischer Holzeinrichtung und viel Sonne.

Nachdem ich meine kleine Reisegruppe, die mittlerweile aus Deutschland angereist war, getroffen hatte, ging es nach Norden in die Atacamawüste. Diese ist geprägt von Salzseen, die teilweise bis zu 1 km tief sind und u.a. Silizium und Arsen enthalten. In San Pedro de Atacama sind alle Häuser von Mauern umgeben, die aus Lehm bestehen. Eingearbeitet werden Stöcke oder Schilf. Beides schaut oft oben noch heraus und dient als zusätzlichen Schutz.

Erstmals besiedelt wurde die Atacamawüste vor ca. 11 000 Jahren. Fischer breiteten sich vor ca. 8 000 Jahren entlang der Küste aus, während Jäger als Nomaden dasselbe im Landesinneren taten. Manche wurden sesshaft in Tälern oder Oasen.

Die Stämme der Licanantays und der Cunza ließen sich ca. 800 v. Chr. am Rio San Pedro nieder. Ihre runden Häuser wurden durch einen Baumstamm in der Mitte des Raumes gestützt. Alle weiteren, dünneren Stämme trugen das Dach und wurden mit Lederstreifen, die von den Guanacos ( Lamaart ) gewonnen wurden, verbunden. Überhaupt wurde nahezu alles von diesen Tieren verwendet: Die Wolle, die Milch, die Haut als Leder und das Fleisch. Letzteres wurde getrocknet und in Depots entlang der Karawanenwege, die von der Küste in/über die Anden führten, zusammen mit Wasservorräten gelagert.

Ganz geschickt nutzten die Planer der Siedlung „Aldea de Tulor“ die enge Nachbarschaft der Familien, um sich vor Sonne, Wind und Wasser zu schützen. Zusätzlich umgab eine Mauer ihr Dorf. Die Eingangstüren, die mit einem Fell zugehängt wurden, waren auf den Licancabur ausgerichtet, den majestätischen Vulkan und Sitz ihrer Götter.

Als der Rio San Pedro seinen Lauf änderte, gaben die Bewohner ihre Siedlung auf und zogen ins 10 km entfernte San Pedro. Vorausgegangen sein könnte eine große Überschwemmung, die unzähligen Bewohnern das Leben gekostet hatte. Gut erhaltene Leichen aus dieser Zeit lassen darauf schließen. Bereits um 6 000 v. Chr., noch vor den Ägyptern, mumifizierten diese Indianerstämme ihre Toten. Dabei wurden die Muskeln ersetzt durch kleine Zweige, Ton, Erde, Schlamm und Pflanzen.

Flamingos fressen den kleinen Krill im größten Salzsee der Atacamawüste. Er ist 100 km lang und wurde vor Millionen von Jahren geformt. Ruhe und Pastellfarben, Sonne und Wind - Natur pur:

Die Atacamawüste, 2 400 m hoch gelegen, mit ihren unterschiedlichsten Farben, Formen und Gestaltungen, wie die Kräfte unter und über der Erdoberfläche sie geformt haben.

Die Nacht war kühl in der Atacama - Salzwüste und schwarz. Die Sterne waren ganz nah, gut sichtbar das Kreuz des Südens und die Milchstraße. Langsam färbte sich der Himmel bläulich, auf ca. 4 200 m hoben sich die Berge rund um die Geysire von El Tatio schwarz ab. Langsam ging die Sonne auf, das heiße Wasser eines unterirdischen Flusses wurde bis zu 4 m hoch herausgedrückt. In kleinen Rinnsalen schlängelte sich das badewasserwarme, mineralstoffhaltige Wasser neben gefrorenen Eispfützen hindurch. In dieser mystischen Atmosphäre bei ca. -7°C blubberte es, während die Sonne die Berge nunmehr golden anmalte und das Spektakel langsam abebbte.

Stand die Sonne am Himmel, zeigten die Büschel der Praja Brava ihre ockerfarbenen, harten Halme, die sich von dem Lavagestein abhoben bzw. mit dessen Graufärbung eine ganz eigene Farbgestaltung eingingen. Die ursprünglich runde Form der Grasbüschel hatten all die vielen Wicunas ( Lamaart ) durch Fressen der zarten Halme zu vielfältigen neuen Formen verändert. Dann erschienen zwischen all dem Geröll die Cardon - Kakteen, die erst im Alter von ca. 80 Jahren seitliche Auswüchse bilden. Das Innere ist stark verholzt und wurde früher entsprechend als Baumaterial verwendet z.B. zur Dachisolierung. Heute stehen diese markanten Kakteen unter Naturschutz. Auf der Fahrt hinunter nach San Pedro passierte ich zwischen all dieser vielfältigen Natur die kleine Siedlung Machuca.

Mit dem Flugzeug ging es dann nach einer Zwischenlandung in Santiago de Chile weiter nach Süden. Auf der Insel Chiloe, im Pazifik gelegen, gab es in der Markthalle getrocknete Algen, ebenso getrocknete Muscheln, „deutsches“ Weihnachtsgebäck und viele Häkelarbeiten. Im November ist es Frühling in Chile. Im Nationalpark Vicente Perez Rosales wuchsen nach dem letzten Vulkanausbruch vom April dank der vielen Nährstoffe bereits wieder Moose, Flechten, Berberitzen und Ginster, der mit seinen bis zu 3 m aufragenden Ästen die Landschaft gelb färbte. Das erste Mal auf meiner Reise zogen Wolken auf, es regnete. Die mit dem Alerce bewaldeten, steilen Berghänge umgeben den Todos los Santos, dessen Wasser sich an die ihn schützenden Berge schmiegt. Mit dem sehr haltbaren Holz dieses Baumes bauen die Chilenen ihre Häuser, verkleidet mit Schindeln aus demselben Material.