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Mit einer neuartigen Hysterie werden im ganzen Land Verbotsschilder aufgestellt, die das Rauchen, trinken und Lärmen untersagen. Die Gesundheitspolitik wird zur warnenden, repressiven Instanz und Ratgeber über das "richtige" und "gesunde" Leben erfreuen sich steigender Auflagen. Der Verzicht wird zum neuen Mantra und ein Zuviel an Genuss zum Problemfall. Ist das wirklich das Leben, das wir führen wollen? Bier nur ohne Alkohol, Sex nur monogam und in den eigenen vier Wänden - oder am besten gleich körperlos vor dem Bildschirm. Auf der Straße nur mit Helm und Knieschützern. Das Leben risikominimiert aber spaßfrei? Wo bleibt die Welle der Empörung gegen diese Haltung?
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David Signer
Weniger Verbote!Mehr Genuss!
Ein Aufruf
gegen die Entmündigung
HAFFMANS & TOLKEMITT
Deutsche Erstausgabe
1. Auflage, März 2013
Copyright © 2013 Verlage Haffmans & Tolkemitt;
Inselstraße 12, D-10179 Berlin
www.haffmans-tolkemitt.de
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht der mechanischen, elektronischen oder fotografischen Vervielfältigung, der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, des Nachdrucks in Zeitschriften oder Zeitungen, des öffentlichen Vortrags, der Verfilmung oder Dramatisierung, der Übertragung durch Rundfunk, Fernsehen oder Internet, auch einzelner Textteile.
Lektorat von Katharina Theml, Büro Z, Wiesbaden.
Cover von Frances Uckermann.
Gestaltung, Satz & Produktion von Urs Jakob,Werkstatt im Grünen Winkel, CH-8400 Winterthur.
E-Book Konvertierung: Exemplarr Worldwide Ltd., Chennai, India
ISBN 978-3-942989-35-0
e-Pub ISBN 978-3-942989-49-7
Inhalt
Alles, was Spaß macht, wird problematisiert
Viel trinken ist wichtig
Das protestantische Erbe
Ganz bei sich sein
Exkurs: Das Ende der Privatsphäre
Wie altkluge Kinder
Hilfe, Übergriff!
Die armen Jugendlichen
Die Fremdgeh-Hysterie
Andere Länder nehmen’s lockerer
Waren die Sitten früher strenger?
Anthropologischer Exkurs:
Überschreitung als Voraussetzung für Kultur
»Vergewaltigung«: Der Fall Assange
Wieder mal die Prostitution skandalisieren
Die gefährliche Pornografie
Die (Un-)Moral von der Geschichte
Alles, was Spaß macht, wird problematisiert
Vor lauter Sorge um Gesundheit, Sicherheit und Rücksicht haben wir vergessen, worauf es im Leben eigentlich ankommt. Der Eifer der Politiker, uns vor uns selbst zu schützen, macht uns zunehmend zu Kindern. Doch Erwachsene wissen, dass Genuss und Intensität nun mal oft mit Risiken verbunden sind.
Wir nehmen gerne an, kaum eine andere Epoche und Gesellschaft könne es in puncto Freiheit, individueller Entfaltung und Hedonismus mit der unseren aufnehmen. Aber wenn wir uns ältere Filme anschauen oder in andere Länder reisen und dann in die real existierende Heimat des Jahres 2013 zurückkehren, beschleichen uns manchmal Zweifel. Leben wir nicht in einer immer eingeschränkteren und lustfeindlicheren Welt? Tabak, Alkohol und andere Drogen erscheinen zunehmend nur noch in einem problematischen, gesundheitsschädlichen oder psychopathologischen Kontext; Sexualität hat rasch den Ruch von Belästigung, Missbrauch oder Ausbeutung; Fleisch und Fisch zu essen gilt als mörderisch, selbstmörderisch oder beides zugleich; Fliegen und Autofahren sind unökologisch; wer zweimal zu schnell gefahren ist, wird als Raser, ja potenzieller Mörder gebrandmarkt und mit horrenden Bußen bestraft; Tourismus zerstört fremde Kulturen; Partys, laute Musik und sogar Kinder werden zunehmend unter der Kategorie »Lärmemission«, Ruhestörung und Erregung öffentlichen Ärgernisses wahrgenommen; ist ein Junge oder ein Mädchen in der Schule besonders lebhaft, wird es zwar nicht mehr mit der Rute gezüchtigt, aber in die psychologische Abklärung geschickt und mit Ritalin abgefüllt; wer im Garten oder auf dem Balkon grillt, ist eine Zumutung; wer in der Tram laut telefoniert ein Egoist. Diese Mimosenmentalität führt dazu, dass wir, wie der slowenische Philosoph Slavoj Žižek sagt, Rahm heute vorzugsweise ohne Fett, Cola ohne Kalorien, Bier ohne Alkohol, Kaffee ohne Koffein und Sex ohne realen Körper serviert bekommen. Und wenn wir schon mal zu einer richtigen Zigarette mit Nikotin greifen, kommen wir nicht am Anblick von zerstörten Lungen, Fixerspritzen und toten Föten herum.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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