Wenn die Christrose blüht - Christian Signol - E-Book

Wenn die Christrose blüht E-Book

Christian Signol

4,5

Beschreibung

Nur weg aus der grauen, tristen Betonwüste der Trabantenstadt! Sébastien ist 10 Jahre alt und an Leukämie erkrankt. Seine Mutter liebt ihn sehr, trotzdem will er nur eines: aufs Land zu seinen Großeltern und dort all seine Ängste vergessen. Er ist davon überzeugt, dass er in der Natur die Kraft finden wird, die heimtückische Krankheit zu besiegen. Hat sein Großvater ihm nicht erzählt, dass die Christrose, die im Verborgenen unter dem Schnee ihre Blüten bildet, die magische Kraft besitzt, ihm die ersehnte Heilung zu bringen?

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Christian Signol

Wenn die Christrose blüht

Aus dem Französischen

von Corinna Tramm

Inhalt

I

II

III

IV

V

VI

VII

VIII

IX

X

Epilog

Fußnote

Impressum

Die Erde ist ganz da, wo du bist.

Herman Melville

Erst als alles mit Schnee bedeckt war, habe ich bemerkt, dass die Tür und die Fensterläden blau waren.

Albert Camus

I

Der Junge hatte sofort begriffen, dass er dorthin fahren musste: weit weg von den grauen Mauern, innerhalb derer sich die Leute anschauten, ohne sich zu sehen, weit weg von den Wohnhäusern, in die niemals das Tageslicht drang, weg von diesen gefürchteten Orten, wo irgendein fremder Arzt ihm mitteilen konnte, dass er sterben würde, ohne dass die Welt deswegen aufhörte sich weiterzudrehen; ohne dass jemand an seiner Seite, nicht einmal die eigene Mutter, das Gegenteil beweisen konnte. Dorthin, das war woanders, weit weg von der Stadt, den Mietskasernen von Choisy-le-Roi, den hohen Wohntürmen, den schmutzigen Fassaden und den Fenstern, die sich zu den Zügen hin öffnen; man träumt, man könnte in sie einsteigen, aber sie halten niemals an. Sébastien wäre gerne mitgefahren, doch da gab es noch seine Mutter, seit Kurzem allein, denn ihr Mann war mit einer anderen durchgegangen, weil die Männer alle gleich sind und man im Leben kämpfen muss– das wiederholte sie jeden Morgen mit einer Stimme, die klang, als habe sie schon alles aufgegeben, vielleicht inklusive ihres eigenen Lebens.

Als Sébastien von dieser endgültigen Trennung hatte sprechen hören, hatte er sich zum ersten Mal körperlich elend gefühlt. Das war jetzt genau zwei Jahre her. Vor zwei Jahren hatte er den Brief seines Vaters gefunden, eines Abends, als er von der Schule heimkam.

»Er kommt wieder zurück«, hatte sie gesagt. »Ich kenne ihn, er wird zurückkommen.«

Er war nicht wiedergekommen. Im Gegenteil: Er hatte die Scheidung eingereicht. Im Übrigen reiste er viel zu gern, in all die fernen Länder, wohin er sie in den Ferien mitnahm, obwohl Sébastien lieber dorthin gefahren wäre, in das Dorf, in dem seine Mutter geboren war, mit seinem Glockenturm und den wenigen niedrigen Häusern in der Talsenke, den Feldern voller Klatschmohn, dem Bach, in dem sie an Sommerabenden badeten, und die Wege, auf denen sie mit den beiden Alten, Auguste und Cyprienne, zwischen Hecken mit blühenden Hagebuttensträuchern zusammen wanderten. Ein einziges Mal hatten sie dorthin fahren können. Es war der Sommer, als sein Vater nicht gewollt hatte, dass sie mitkamen, und der Junge hatte ihn niemals vergessen. Im Gegenteil, er erinnerte sich an alles, sogar an die Farbe der Porzellanschüssel, in die er morgens sein Brot tunkte, ein durchsichtiges Blau, ja sogar an die rote Daunendecke auf seinem Bett, dessen Laken nach Feldblumen rochen. Dennoch schrieb er den beiden Alten selten: Sie waren so weit weg, und im Übrigen schämte er sich, dass seine Mutter, ihre Tochter, ein so ganz anderes Leben als sie lebte, dass sie sie verlassen hatte– im Stich gelassen, dachte er immer. Warum? Für wen? Er hatte begriffen, dass es ein Glück war, solche Eltern wie die beiden zu haben und dort zu leben, und er fragte sie oft, warum sie fortgegangen war.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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