Das wahre Glück des Lebens - Christian Signol - E-Book

Das wahre Glück des Lebens E-Book

Christian Signol

4,8

Beschreibung

Das Rauschen des Wassers, die leuchtende Klarheit des Schnees, die herrlichen Düfte eines Juniabends, die geheimnisvollen Geräusche der Nacht … Die Schönheit der Welt ist unendlich - wenn man sich für sie öffnet. Christian Signol ("Marie des Brebis") verbindet Gegenwart, Vergangenheit und Kindheitserinnerungen zu einem großen Ganzen und nimmt uns mit auf eine Reise durch die Schönheiten der Natur.

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Christian Signol

Das wahre Glückdes Lebens

Aus dem Französischenvon Corinna Tramm

»Nur Mut! Allein die Erde ist ewig.«

Jim Harrison

Inhalt

Einleitung

Die langen Juniabende

Das Feuer

Das Wasser

Die Steine

Die Bäume

Der Frost

Der Tau

Der Regen

Der Schnee

Der Wind

Die Düfte

Die Morgendämmerung

Die Wiesen

Die Klänge

Die Jahreszeiten

Die Wege

Der Himmel

Die Gärten

Die Felder

Die wilden Blumen

Die Wälder

Die Vögel

Die Tiere

Die Früchte

Die großen Kalksteinplateaus

Das Meer

Die Sterne

Die Berge

Die Inseln

Die Flüsse

Die Augenblicke

Ich habe immer gedacht, die Schönheit der Welt sei dazu bestimmt, uns die tragische Kürze unseres Lebens vergessen zu machen. Vielleicht ein Geschenk Gottes – wenn er existiert, wie ich hoffe – aus seinem großen Erbarmen heraus. Doch leider können wir das nicht wissen! Nicht nur, dass wir dieser Erde, die uns trägt, die schlimmsten Verletzungen zufügen, vielmehr und vor allem verhalten wir uns ihr gegenüber wie Fremde – manchmal sogar wie Feinde – und sind nicht mehr in der Lage, zu sehen, wie außerordentlich schön sie ist. Etwa wenn sie uns in kurzen Augenblicken diese Ewigkeitsversprechen liefert, die aus dem Schimmern der Espenblätter in der Sonne hervorgehen, aus einem Mohnblumenteppich, der sich im Samt des Weizens wiegt, aus einem Stück Wald, das sich gegen den blauen Himmel abhebt, oder aus dem Tanz umherschwirrender Schneeflocken in der Nacht.

Deshalb habe ich, der ich unverändert daran glaube, dass die Empfindung von Glück innig mit der der Ewigkeit verbunden ist, niemals die Verbindung abgebrochen, die in meiner Kindheit mit der Welt der Natur geknüpft wurde. Aus einem Instinkt heraus. Als ginge es um mein Überleben, zumindest um mein Glück zu leben.

Ich habe also einen Großteil meiner Zeit mit der Suche nach diesen wunderbaren Empfindungen in den Wäldern, auf den Bergen, in der Nähe der Flüsse, auf den vom Sommer ausgebrannten Kalksteinplateaus oder auf den Wiesen mit den verstreut liegenden offenen Scheunen, in denen das alte Heu schlummert, verbracht. Ich bin überzeugt davon, dass die Erde ewig ist, dass sie vor uns existiert hat und dass sie nach uns existieren wird. Und dass vor allem sie allein die Erinnerung an eine Zeit bewahrt, in der wir noch nicht existierten – eine Erinnerung, die uns nur zugänglich ist, wenn wir uns ihr zuwenden.

Die industrielle Zivilisation ist im letzten Jahrhundert zur städtischen Zivilisation geworden und hat uns von der Welt der Natur entfernt. Es ist sicher das, was das zwanzigste Jahrhundert am besten charakterisiert: die Verbindung mit einer Lebensweise und Werten gebrochen zu haben, die zumindest in den westlichen Ländern von jeher die Fortdauer der Menschlichkeit gesichert hat. Und gleichzeitig das Gleichgewicht gestört zu haben, durch das sie seit jeher lebte. Für immer? Das ist nicht sicher. In Frankreich träumen heute fünfundsiebzig Prozent der Menschen davon, in einem Eigenheim in einem Dorf zu leben, weil sie spüren, dass die großen Metropolen aus Beton und Gleichgültigkeit sie nicht wirklich glücklich machen. Den Kontakt mit der Welt der Sinne wieder aufzunehmen, ist also keine Idee der Vergangenheit, sondern eine Hoffnung für die Zukunft. Eine Hoffnung, die – so wünsche ich mir – die Möglichkeiten der modernen Kommunikation eines Tages einlösen und es damit den Menschen ermöglichen wird, dort zu wohnen, wo sie es möchten.

Denn die Menschen ahnen es, ohne es sich einzugestehen, dass das Glück sich anderswo als in den großen Metropolen verbirgt, wo sie die Überlebensreflexe der Tiere wieder annehmen. Sie wissen insgeheim, dass die Erde ihnen trotz der Schandflecken der industriellen Zivilisation weiterhin leuchtende Abende im Juni schenkt, zartes Moos im Herbstwald, singende Flüsse, Schwalben, die fortziehen, und andere, die wiederkommen, Jahreszeiten voller Licht und andere reich an melancholischer Stimmung. Sie erinnern sich, dass es verschiedene Arten von Wind und Regen gibt, vom Tau feuchte Morgen und solche, die Eis oder Schnee bringen. Die Erde entzündet am Himmel Feuer, deren Farben unser Herz beklommen machen, zur Abenddämmerung wie bei Tagesanbruch. Im Winter schläft sie ein, und im Frühling, mit dem Fliederduft, der sich in der lauen Mailuft erhebt, erwacht sie wieder. Allabendlich können wir die Sterne erblicken, die treu immer wieder aufgehen, wie um unsere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und uns an etwas zu erinnern.

Die Wissenschaftler behaupten, dass wir von den Sternen abstammen, dass der Kohlenstoff unserer Zellen von derselben Art sei wie ihrer. Ich bin im tiefsten Innern davon überzeugt. Es genügt mir, in den Juninächten die Augen zu heben, um zu verstehen, dass ich ihnen mit meinem ganzen Erinnerungsvermögen gehöre. Aber wer betrachtet heute noch die Sterne am Junihimmel? Daher wollte ich vor allem über sie schreiben. Einmal für diejenigen, die sie nicht mehr sehen, aber auch für alle diejenigen, die sie niemals wirklich betrachtet haben.

Die Welt lebt. Um uns herum. Ohne uns oder mit uns. Schaut sie an. Hört ihr zu. Sie ist Quelle des Glücks, des echten Glücks, das bezaubert und beruhigt, denn es entspringt dem Anbeginn der Zeit. Sie stellt unsere tiefe Wahrheit dar, unsere Geschichte, unsere Erinnerung. Sie ist das, was wir vor allem sind, weil sich unser Bewusstsein zusammen mit dem Universum entfaltet hat.

Wir haben sie vergessen, doch es ist niemals zu spät, sich ihr zuzuwenden, um die Vögel wieder zu entdecken, die Wälder, die Berge, die Flüsse, den Geruch brennenden Holzes, die Schönheit der Früchte, den Gesang der Quellen, den Morgennebel, den von Gewitterwolken schweren Himmel, die Grillen am Abend und die Stille der Nächte. Es ist nicht zu spät, die Beziehung zu dieser Welt wieder aufzunehmen, den mit Heckenrosen gesäumten Pfaden entlang der Weizenfelder zu folgen, deren Ähren im heißen Sommer sanft unter dem Porzellanblau wogen. Es ist nie zu spät, selbst wenn man in der Stadt lebt, den Kopf zu den Sternen zu heben, die Augen zu schließen, sie dann wieder zu öffnen und zu spüren, wie die Erde langsam majestätisch im Ozean des immensen Universums treibt.

Die langen Juniabende

Ihr Duft nach gemähtem Heu hat mich immer tief bewegt, und ich habe mich bemüht, mich niemals davon zu entfernen, denn für mich ist dies der wahre Duft des Glücks. Die Tage sind lang und heiß, der grüne Himmel, der von Schwalben durchzogen wird, schläft im Hochsommer. Wieder und wieder ziehen sie in unendlichen Runden über die Häuser hinweg und zeichnen dabei Arabesken, bei denen ich mich immer gefragt habe, ob sie nicht einen verborgenen Sinn besäßen. Den Sinn des Lebens vielleicht? Oder den unseres Schicksals?

Sie ziehen im Herbst fort, ohne uns etwas zu enthüllen; oder zumindest nichts, was wir nicht erahnt hätten. Doch im Juni waren sie da, um die Langsamkeit der Tage zu unterstreichen, die Langsamkeit der Karren, die das Heu heimbrachten, durchsiebt von Grashüpfern; die der Nächte, die erst nach langen Abenden hereinbrachen. Bauern mit einer ziegelsteinfarbenen Haut schliefen mit offenen Augen über dem hellen Heu. Hunde folgten ihnen abgehetzt mit heraushängender Zunge. Die Schule war an langen, verträumten und sehnsüchtigen Nachmittagen zu Ende gegangen. Vor mir lagen nur noch Tage von unendlicher Freiheit und Milde, mitten in einer Zeit, die aufgehört hatte, voranzuschreiten.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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