Wenn Mobbing Chefsache ist - Rainer Kreer - E-Book

Wenn Mobbing Chefsache ist E-Book

Rainer Kreer

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Beschreibung

Mobbing ist die Methode der Feiglinge und Unfähigen, um entweder Macht über Personen zu erringen oder sie aus ihrem Umfeld zu verdrängen. Mobbing ist ein antisoziales Verhalten! Also, wie weit sind Sie bereit zu gehen, um Mobbing zu ahnden? Dieses Buch ist ein Sachbuch, hinterlegt mit meiner wahren Geschichte. Neben aller sachlicher Empfehlungen ist es notwendig diese zu erzählen, damit die Komplexität des Mobbings und mögliche Gegenmaßnahmen durch entsprechende Fallbeispiele begreifbar werden. Der Sachbuchteil richtet sich an alle, die sich für das Thema Mobbing interessieren, unabhängig ob, als betroffene Personen, die es am eigenen Leib erfahren, oder als Beschäftigte, die sich präventiv wappnen wollen, für den Fall, dass sie vielleicht einmal in das Fadenkreuz eines Mobbers geraten. Es richtet sich außerdem an Vorgesetzte, die wissen möchten, wie man Mobbing identifizieren und unterbinden kann. Und ich zei­ge Ihnen auf, welche Methoden ein Mobber anwendet, um sie in seinem Sinne zu beeinflussen und auf seine Seite zu ziehen. Dieses Buch ist eine Kampfansage an alle Mobber.

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Rainer Kreer

Wenn Mobbing Chefsache ist

Eine Kampfansage an alle Mobber

Sachbuch

Basierend auf einer wahren Geschichte über Bossing

IMPRESSUM

Texte: © 2024 Copyright by Rainer Kreer

Buchcover:© 2024 Copyright by Rainer Kreer

Illustrationen: © 2024 Copyright by Rainer Kreer

Verantwortlich für den Inhalt:Rainer Kreer

[email protected]

https://www.sub-com.de

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Haftungsausschluss

Dieses Buch richtet sich nicht gegen die United States Army. Diese ist eine großartige Organisation und ein, in vielen Dingen richtungsweisender Arbeitgeber. Nicht sie hat in meinem Fall versagt, sondern Menschen. Denn nicht jede Person, die für sie arbeitet, tut das gemäß der U.S. Army Werte:

Loyalität

Pflicht

Respekt

selbstloser Dienst

Ehre

Integrität

persönlicher Mut

Dieses Buch gibt keine Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse der U.S.-Armee preis.

Im Buch wird niemand, außer mir selbst, mit seinem wahren Namen benannt. Es kommen stattdessen Synonyme zur Anwendung. Diese sind entweder frei erfunden oder angelehnt an fiktive bzw. historische Personen oder an eine typische Eigenart bzw. Verhaltensweise. Außenstehende sind nicht in der Lage, lebende Personen zuzuordnen. Insider kennen die grundsätzlichen Begebenheiten und Beteiligten sowieso.

Sämtliche im Buch beschriebenen Vorfälle sind wahr und von mir belegbar. Vermutungen sind in der Regel keine angeführt, falls doch, sind sie ausdrücklich gekennzeichnet.

Das beschriebene Benehmen diverser Charaktere, kann, per offizieller Begriffsdefinition, den Verhaltensmustern von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen entsprechen. Es kann zum Beispiel narzisstisch oder psychopathisch sein. Ob bei der entsprechenden Person ein solcher Sachverhalt vorliegt, ist nur von einem Sachverständigen feststellbar.

Prolog

Dieses Buch ist ein Sachbuch, hinterlegt mit meiner wahren Geschichte. Neben aller sachlicher Empfehlungen ist es notwendig diese zu erzählen, damit die Komplexität des Mobbings und mögliche Gegenmaßnahmen durch entsprechende Fallbeispiele begreifbar werden.

Die als „Carnage Edition“1 (CE-Files) markierten Abschnitte des Buches, sind karikativ. Sie dienen dazu, Ihnen, liebe Leser:innen, bei aller Sachlichkeit auch Unterhaltung zu bieten. Ähnlichkeiten mit Verhaltensweisen lebender Personen sind absichtlich.

Diese Abschnitte sind gesondert gekennzeichnet mit

einem Anfangssymbol

und einem Endsymbol.

Der Sachbuchteil richtet sich an alle, die sich für das Thema Mobbing interessieren, unabhängig ob, als betroffene Personen, die es am eigenen Leib erfahren, oder als Beschäftigte, die sich präventiv wappnen wollen, für den Fall, dass sie vielleicht einmal in das Fadenkreuz eines Mobbers geraten.

Es richtet sich außerdem an Vorgesetzte, die wissen möchten, wie man Mobbing identifizieren und unterbinden kann. Und ich zeige Ihnen auf, welche Methoden ein Mobber anwendet, um sie in seinem Sinne zu beeinflussen und auf seine Seite zu ziehen.

Dieses Buch ist eine Kampfansage an alle Mobber.

Es soll Sie, liebe Leser:innen, motivieren und Ihnen helfen, den Kampf gegen die Peiniger aufzunehmen, auch wenn dieser aufreibend und steinig ist, Angst macht und Nerven kostet. Aber wenn das Mobbingopfer das Feld räumt und es dem Mobber überlässt, hat dieser in der Regel sein Ziel erreicht.

Die Tipps sind grundsätzlich auf jede Mobbingsituation übertragbar, auch wenn es bei meiner eigenen Geschichte primär um Mobbing durch Vorgesetzte (sogenanntes Bossing) geht.

Ich gebe Ihnen in diesem Buch detaillierte zielführende Tipps, zur Umsetzung einer Anti-Mobbing-Strategie, bzw. der Ahndung von Mobbing, unabhängig von dessen Stadium.

Dieses Buch liefert Ihnen eine tiefgreifende Struktur für eine erfolgreiche Verteidigung, das Erringen von angemessenem Schadenersatz und das Stoppen des Mobbers.

Es geht dabei gleichermaßen um wichtige und notwendige Vorgehensweisen zur Beweissicherung, als auch um die Wahl des Rechtsanwaltes. Ein Mobbingprozess ist arbeitsreich und die Zielperson des Mobbings, bzw. das Mobbingopfer, ist in Deutschland in der Beweispflicht2. Da kommt es entscheidend auf die passende rechtliche Unterstützung an, doch viele Anwälte scheuen diesen Aufwand.

Hinzu kommt, dass man sich auf Zeugen, nach meiner eigenen Erfahrung, wenig verlassen kann. Die einzige Person, auf die Sie wirklich bauen können, sind Sie selbst. Sie werden hoffentlich Unterstützer haben oder finden. Die hatte ich auch. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass die gesamte Belegschaft hinter dem Mobber steht. Aber Niemand kann Ihnen die Beweissicherung abnehmen und fast niemand kann den Mobber so von Ihnen abbringen, dass er Sie in Ruhe lässt und sein Vorhaben aufgibt. Deshalb müssen Sie selbst dafür sorgen, dass ihre Strategie funktioniert.

Meinen mobbenden Vorgesetzten, Rodoschie, stelle ich im Kapitel 5.1 noch genauestens vor. Bis dahin sollte der Name genügen. Einen besonderen Schwierigkeitsgrad erhielt mein persönlicher Mobbingfall dadurch, dass mein mobbender Vorgesetzter, Rodoschie, als amerikanischer Staatsbürger, rechtlich für mich nicht so einfach greifbar war, wie es ein Deutscher gewesen wäre.

Eröffnung

Der dunkle Ritter erhebt sich

Ich schaukele in meiner Hängematte und müsste mich eigentlich von der Unterforderung überfordert fühlen.

Unterfordert, weil mich mein Chef von meinem Arbeitsplatz weggemobbt hat und ich somit eigentlich zum Nichtstun verurteilt worden bin. Auch wenn ich mit vollen Bezügen freigestellt wurde, war das ein Gefühl für mich, als würde mir bei 160km/h auf der Überholspur der Motor kaputt gehen.

Die Überforderung ergibt sich aus dem: „Wie damit umgehen?“ Ich bin noch nicht reif für ein chilliges Rentnerdasein und hätte gerne weiterhin etwas Speed gespürt, besonders auf der Zielgeraden.

Doch die Überforderung wegen Unterforderung bleibt aus, denn meine Aufgabe ist noch nicht erfüllt. Ich tue, was ich tun muss, ohne Groll und Rachegedanken, jedoch mit dem klaren Ziel, einen narzisstischen Mobber letztendlich doch noch zu stoppen.

Nicht für mich!

Auch nicht für die Mission. Diese Verantwortung hat man mir genommen.

Aber es gibt eine gesellschaftliche und soziale Pflicht, und immer einen Weg sein Ziel zu erreichen. Also schreibe ich ein Buch, während ich in der Hängematte schwinge, auf meinem Smartphone.

Scarecrow3 Rodoschie, nimm dich in Acht! Dein Batman4 kommt!

Brief an Rodoschie

Vielen Dank, dass Sie mir durch Ihr Mobbingverhalten die Möglichkeit gegeben haben, dieses Buch zu schreiben. Ich gratuliere Ihnen, denn Sie haben mehr als 23 Jahre harter Arbeit zur Verbesserung der Organisation, durch ihre toxische Führung, im Handstreich zunichte gemacht und das Direktorat für Liegenschaftsverwaltung und Instandhaltung managementmäßig in die Steinzeit zurückgeführt.

Interessanterweise bin vor allem ich schuld daran, habe ich doch diesen Firmenteil in der Zeit von 2001 bis 2003 maßgeblich vor der Ausgliederung an Vertragsfirmen bewahrt. Und bewiesen, dass eine hausinterne Belegschaft leistungsfähiger und kostengünstiger ist. Natürlich nur unter passender Führung - definitiv nicht Ihrer. Ohne meine damalige Initiative hätte es für Sie im DPW keine lohnende Position gegeben und Sie wären uns erspart geblieben.

Alle Beweise ihres Mobbings aufzuführen, hätte den Rahmen meines Buches gesprengt, denn Sie waren in dieser Hinsicht sehr fleißig. Doch es wäre nicht richtig Ihre ungesetzlichen Machenschaften der Öffentlichkeit vorzuenthalten. Ehre, wem Ehre gebührt!

Rainer Kreer

Stellvertretender Direktor (außer Dienst)

B4 Rodoschie5

Introduction (Vorstellung)

Ich bin Ingenieur für Verfahrenstechnik, Schwerpunkt Energie und Versorgung. Mein Abschluss entspricht dem eines Masters. Ich bin außerdem Vater von drei Kindern und in zweiter Ehe verheiratet. Drei Tage in der Woche kümmere ich mich pflegerisch und unterstützend um meine fast 90 Jahre alte Mutter.

1989 nahm ich bei der U.S. Army in Bekay, als ausschreibender Projektingenieur im Directorate of Engineering und Housing (DEH), eine Stelle an. Dieses sogenannte Direktorat war zuständig für die Liegenschaftsverwaltung und Instandhaltung aller, der dortigen Garnison zugehörigen, Kasernen und Wohnbereiche. Es gab Manager, diverse Büro- und Verwaltungsangestellte, Ingenieure, Techniker, Meister und Arbeiter, Elektriker, Metaller, Maurer, Maler, Schildermacher, Dachdecker, Heizungsmonteure, Sanitärleute, Heizungs- und Klimatechniker, Gärtner, Straßenbauer, etc. – eben alles, was man braucht, um Gebäude und Außenanlagen zu verwalten und intakt zu halten.

Im Laufe der Jahre (1992) wurde ich zum Abteilungsleiter befördert und schließlich Ende 1997 technischer bzw. stellvertretender Direktor des mittlerweile zu Directorate of Public Works (DPW) umbenannten Direktorats bei der U.S. Army Garnison Bathe-in-Meadow.

Meine Beförderungen basierten immer auf guten Leistungen. Dieses Prinzip ist gebräuchlich, aber ineffektiv. Wie ich selbst schnell feststellen musste, ist ein guter Ingenieur etwas anderes als ein guter Vorgesetzter und Manager. Diesen Job muss man erst einmal lernen, was auch heute noch häufig nicht einfach so möglich ist. Personalführung ist kein explizites Studienfach. Zudem braucht man gewisse soziale Voraussetzungen, um Fähigkeiten in der Personalführung zu entwickeln.

Zum Kernpunkt wurde für mich die Selbstreflektion. Tat ich die richtigen Dinge, um die gesetzten Ziele zu erreichen? Machte ich diese Dinge richtig? Verhielt ich mich den Mitarbeitenden gegenüber korrekt und angemessen? Wie konnte ich mich selbst verbessern?

Viel später erst, im Jahr 2016, erreichte mich die Bestätigung, dass ich das Richtige tat, als der Coach einer hausinternen Managementschulung den Leitsatz formulierte:

„Vorgesetzter ist man immer.“

Ich machte diesbezüglich meine eigenen Tests, indem ich z.B. bei einem Workshop mit allen Vorgesetzten, über ein verdeckt gespieltes Quiz abfragte, welche Person welches Auto6 fuhr. Obwohl mein Kraftfahrzeug keine spektakuläre Luxuskarosse oder Rennschlitten war, sondern ein Mitsubishi SUV, bewies die statistische Auswertung eindeutig: Je höher man in der Hierarchie steht, desto mehr Personen wissen welches Auto man fährt. Man ist im Fokus, wird gesehen und hat damit automatisch eine Vorbildfunktion.

Es ist nicht cool, wenn hintenrum erzählt wird, dass der Chef in seiner Nase gebohrt hat oder sich an keine Verkehrsregeln hält. Regelverstöße produzieren zudem grundsätzlich Nachahmer.

Ein von mir sehr geschätzter Kommandeur, Colonel C., sagte einmal: „Immer, wenn du eine Regel brichst, setzt du einen neuen Standard.“

Wie sehen Sie das?

Welchen Stellenwert haben Regeln für Sie?

Sind sie nur dazu da, sie zu brechen?

Mein Standpunkt: Regeln sind dazu da sie einzuhalten. Wir als Gesellschaft geben uns diese Regeln aus gutem Grund. Aber keine Regel ist - anders als die zehn Gebote - in Stein gemeißelt. Die Gesellschaft verändert sich und damit müssen eventuell Regelanpassungen erfolgen. Aber wir können nur über die Regeln entscheiden, die wir selbst erlassen haben. Bei anderen können wir nur eine Regeländerung anfragen.

Treffen wir die Entscheidung eine bestehende Regel zu brechen, müssen wir die Konsequenzen akzeptieren. Das kann Strafe sein, oder aber auch die Nachahmung durch andere Personen, deren Verhalten wir dann selbst nicht mehr in den Griff bekommen.

Die Kontrollfunktion zur Einhaltung von Regeln und Gesetzen, war in meiner Positionsbeschreibung ausdrücklich verankert.

Wenn mich jemand fragte, was meine Aufgabe sei, bekam er von mir typischerweise folgende zwei Antworten.

1. Ich bin der Puffer zwischen der Belegschaft und dem häufig wechselnden amerikanischen Direktor. Ich sorge für die Kontinuität.

2. Der Direktor präsentiert das DPW nach außen hin und bestimmt den groben Kurs in Abstimmung mit der Kommandantur. Ich sorge dafür, dass der Laden rundläuft, damit die Ziele erreicht werden können. Er ist der Außenminister, ich der Innenminister.

Laut meiner Arbeitsplatzbeschreibung war ich ein fast zu einhundert Prozent selbständig agierender Mitarbeiter, der die Aufgabe hatte, zusammen mit dem Direktor das Direktorat zu leiten. Dadurch wurde ich zur universellen Konstante, fast wie ein Naturgesetz.

Die einzige Kontrolle meiner Arbeit bestand im Erreichen von großräumig gesetzten Zielen. Das Wie war meine Sache. Die damit verbundene Verantwortung ist enorm und nur idealistische Menschen sind in dieser Position gute und selbstlose Verwalter.

Zur Verdeutlichung, der Zusammenhänge, sind im folgenden Organisationsdiagramm die wichtigsten „Namen“ zugewiesen. Die Personen waren zum Teil aber nicht gleichzeitig vor Ort, sondern zeitlich aufeinanderfolgend.

Organisationsdiagramm

Cast (Besetzung)

Ich bevorzugte einen intuitiven Führungsstil und setzte auf Teams, um Verbesserungen des Betriebsablaufs zu erreichen. Deren hatten wir zwei etabliert, die DPW-Visionsgruppe und das A-Team.

Erstere bestand aus elf Mitarbeitenden, aus verschiedensten Ebenen und Abteilungen des Direktorates, und einem Mitglied der Betriebsvertretung. Die Gruppe hatte die Aufgabe in die Belegschaft hineinzuhören, um Verbesserungsbedarf zu identifizieren. Umgekehrt stellte sie wichtige Informationen für die Belegschaft zusammen, damit diese ausreichend Kenntnisse, über die Vorgänge in der Firma hatte.

„Communication is key!“ 7

Das A-Team dagegen bestand aus vier Personen, inklusive mir, und war der Motor, der mit viel Energie die gewünschten Verbesserungen auf den Weg brachte. Auch wenn man bei mir die Zigarre vermisst hätte, ich war „Hannibal“ und ich liebte es, wenn ein Plan funktionierte. Und es gab auch die anderen Äquivalente: „Howling Mad“, „B.A.“ und „Face“, wenn auch bei uns die Flugangst eher letzteren traf.

Wir hatten uns unter dem vorigen Direktor Ejay formiert und steckten außerordentlich viel Energie in eine positive und motivierende Arbeitsumgebung und die professionelle Weiterentwicklung der Firma.

Zu dieser Zeit ahnte ich noch nicht, dass sich unser Howling Mad, unter dem Einfluss dunkler Mächte wandeln und gegen mich wenden würde.

Er ist jemand mit Tatendrang und stürzt sich gerne ins Abenteuer. Das war eine gute Eigenschaft für den Motor. Sie brachte viel Schwung in die Weiterentwicklung. Dagegen war er für Nachhaltigkeit überhaupt nicht zu gebrauchen. Wenn man ihn nicht führte, verselbständigte er sich und riss vieles durch etliche Un-Wörter wieder ab (Unwissen, Unverständnis, Unvermögen, Unachtsamkeit, Unwahrheit und Untreue).

Es gibt im Management grob drei Führungsansätze: Autoritärer Managementstil, Überzeugender Managementstil und Paternalistischer Führungsstil, aus denen sich zehn verschiedene Varianten ableiten lassen.

Wer mehr darüber wissen möchte, dem sei die Webseite https://marketsplash.com/de/fuhrungsstile/ empfohlen.

Leider habe auch ich das damals nicht gecheckt: Was alle Managementprofis dieser Welt bisher übersehen hatten, es gibt noch das Party-Management! Erfunden von unserem Howling Mad, weswegen ich ihn ab hier als den Partylöwen bezeichne.

Ein Party-Manager stellt grundsätzlich nur Leute ein, mit denen er tatsächlich Party machen oder sich beim Apres Ski zuballern würde. Die Auswahlkriterien sind also eher nicht die fachlichen Qualifikationen. Da kann man flexibel sein. Sondern es kommt darauf an, wie gutaussehend, sexy, trinkfest, lustig oder laut jemand sein kann. Witzigerweise ist der Partylöwe selbst eher ein verhaltener Trinker und seine Eitelkeit würde es auch nicht zulassen, dass seine sorgsam gezüchtete Bodybuilder-Figur – die tatsächlich aber auch nicht zu sehr aufgepumpt wirkt – durch exzessive Fress- und Sauforgien Schaden nehmen würde. Was nicht heißt, dass er beim Vögeln ähnlich zurückhaltend wäre. Und gerade dabei muss man eine gute Figur machen. Ich kenne sein psychologisches Profil und Gerüchte über seine Eskapaden gibt es genug. Aber Gerüchte enthalten ja bekanntlich immer ein Körnchen Wahrheit. Bei ihm sind es eher zwei sehr dicke Körner zwischen den Beinen. Ob er weiß, dass das Spritzen von Anabolika zu vorzeitiger Impotenz führen kann?

Definitiv war die Einstellung von relativ bis wirklich gutaussehenden Frauen jüngeren bis mittleren Alters – maximal MILF – in Führungspositionen, oder gar als seine rechte Hand, nicht irgendeiner Frauenquote geschuldet. Eine solche Aufkonzentrierung ist in technischen Bereichen einer Firma eher unüblich, da die Technik nach wie vor eher eine Männerdomäne ist. Und die Abteilung Operations and Maintenance, der er vorstand, war exemplarisch dafür. Seinem Partymanagement verdankten wir „Cersei“, die „Unselbständige“, die „Abmahnungswütige“ und diverse andere Damen. Aber natürlich waren nicht alle negativ zu bewerten.

Colonel Doubleyou war eine wichtige Figur im Spiel. Ursprünglich mochte ich ihn. Aber er sorgte durch seinen Protektionismus dafür, dass sich das änderte. Sie glauben der Begriff ist falsch gewählt? Vielleicht nicht exakt passend, aber was tat er denn? Er schützte seinen unfähigen Landsmann vor einer fähigeren ausländischen Person.

Colonel Doubleyou untersuchte meine Mobbingbeschwerde höchst persönlich und amateurhaft. Er interviewte diverse Leute, unter anderem den Partylöwen, der seine Dog and Pony Show – so nannte er es sogar selbst – abzog und dem Kommandeur alles als Bestens verkaufte.

Aus Wikipedia: „Dog- and Pony Show“ ist ein umgangssprachlicher Begriff, der mittlerweile eine stark beworbene, oft überinszenierte Aufführung, Präsentation oder Veranstaltung bezeichnet, die darauf abzielt, die Meinung zu politischen oder, seltener, kommerziellen Zwecken zu beeinflussen oder zu überzeugen. Typischerweise wird der Begriff in einem abwertenden Sinne verwendet, um Verachtung, scherzhaften Mangel an Wertschätzung oder Misstrauen gegenüber der präsentierten Botschaft oder den zu ihrer Vermittlung unternommenen Bemühungen auszudrücken.

Sie wollen mehr Carnage, Blut, Gnadenlosigkeit, Vernichtung?

Dieser hinterhältige Partylöwen-Affenarsch, bei dem die Eier definitiv größer als das Gehirn waren, hatte mich selbst darum gebeten etwas gegen „Rodo-schier-unfähig“ zu unternehmen, weil sogar er merkte, dass dieser nur Chaos und Schaden anrichtete. Beim Kommandeur die Bullenscheiße in dieser Form schönzureden, so dass es bei diesem den Glauben erweckte es handelte sich um eine Torte. Zumindest war die Konsistenz dieser Masse für Zahnlose geeignet. Mahlzeit!

Es war das erste Mal, dass Partylöwe mir in den Rücken fiel. Hätte ich das nur damals schon als klaren Verrat erkannt, dann wäre wahrscheinlich Venom8 explosionsartig aus mir herauspoppt, hätte gegrölt: „Let there be Carnage!“ 9, ihm den Kopf abgebissen oder ihn ganz gefressen.

Halt! Nein! Drehbuch zurück!

Mein Venom hätte ihm die verf…ckten Eier abgebissen.

Colonel Doubleyou kam durch die verharmlosenden, weichgespülten Aussagen des Partylöwen und diverser anderer Personen mit Profilierungssucht und/oder puddinghartem Rückgrat, zu dem Schluss, dass die „Streitigkeiten“ zwischen mir und Rodoschie auf beiderseitigem Fehlverhalten beruhen würden. Er verließ sich nur zu gerne auf dieses unhaltbar schwachsinnige Gerede, anstatt meine klaren schriftlichen Beweise tiefergehend zu prüfen.

Ich spreche dem Partylöwen dennoch die Intelligenz ab, irgendetwas, von der sich damals anbahnenden Entwicklung, gezielt so in die Wege geleitet zu haben. Das ging allein auf Rodoschies Kappe. Dessen Plan mich loszuwerden, geriet zwar zwischenzeitlich ins Stocken, als Colonel Doubleyou gütig seinen Schutzmantel über mir ausbreitete, aber weil zu dieser Zeit von meinem kleinen Finger etwas Blut tropfte, nahm Partylöwes Machtgier die Witterung auf und somit Kurs auf meinen Thron, wie der vielgefürchtete weiße Hai.

Im Verlauf meines letzten WhatsApp Chats mit ihm schrieb ich: „Du bist so merkwürdig still mein Freund“. Noch mehr Stille breitete sich aus, wie in einem U-Boot, dass auf einen Echolotimpuls wartet, der hoffentlich ausbleibt, weil das die Entdeckung bedeutet hätte. Dann, irgendwann, kam eine derart nichtssagende Antwort – die es nicht wert ist hier geschrieben zu stehen – sehr verhalten zurück. Ja, Verräter fangen an zu schweigen, wenn sie merken, dass man ihre Tat durchschaut hat.

Cersei, die ich nach einer Intrigantin aus „Game of Thrones“, nenne, bekam durch den Partylöwen von Anfang an besondere Rechte eingeräumt. Sie machte schon zwei bis drei Tage Telework von zuhause aus, sprich Home-Office, als dies offiziell noch gar nicht erlaubt war. Während einfache Handwerker einen doppelten Haushalt führen mussten, wurde der Ärmsten der lange Anfahrtsweg zur Arbeit nicht so häufig zugemutet. Klar, ihr riesiger SUV fraß nun mal jede Menge Sprit und Home-Office ist sehr effektiv, beim Führen einer Schar von Meistern, Vorarbeitern und Handwerkern.

Als ich irgendwann einmal, aufgrund gewisser Ungereimtheiten ihrer Bewerbungsunterlagen, einen Nachweis ihrer Qualifikation beim übergeordneten Personalbeschaffungsbüro anfragte, wurde mir zum ersten Mal in meiner Laufbahn als stellvertretender Direktor die Antwort verweigert. Und das sogar, obwohl ich aufgrund meiner Position dazu berechtigt war. Hatte es jemand geschafft ein Stinktier mit einem Adler zu kreuzen? Es stank jedenfalls zum Himmel!

Unser B.A. war während der A-Team-Zeit Partylöwes Stellvertreter. Er vereinte Fachwissen und Führungskompetenz, und betrieb erkennbar und aus eigenem Interesse Selbstreflektion. Mitte 2020 bis Februar 2021, wurde er dann plötzlich vom Partylöwen gemobbt, weil dieser unbedingt Cersei als seine Stellvertreterin positionieren wollte. Rodoschie hatte mir zu dieser Zeit bereits Befugnisse weggenommen und so blieb es meinerseits bei dem Versuch, dies zu stoppen. B.A. hatte jedoch seine eigene Strategie. Er wechselte zu einer höheren Dienststelle, auch um sich einen breiteren Hintergrund anzueignen. Dadurch vermied er die gefühlte Degradierung und entzog sich dem Mobber. Im weiteren Verlauf nenne ich ihn Monte Christo.

Emcee war der erste Operations-Officer. Der vorige Direktor Ejay und ich hatten ihn eingestellt, damit wir auf unserem Level Entlastung hatten. Eine Art hochbezahlter Sekretär, der eigenständig agieren konnte und durfte, nachdem die Marschrichtung festgelegt worden war. Ich schätzte Emcee persönlich sehr. Er ist intelligent, immer konzentriert bei der Sache und menschlich. Er kannte meine Kompetenz, konnte meine Fähigkeiten abschätzen und stellte sich niemals gegen mich.

Eines Tages kam er von sich aus zu mir und sagte, dass er es nicht richtig fände, was Rodoschie mir antat. Er bezeichnete ihn in diesem Gespräch als „Glory Boy“. Das sind nach seiner Definition Menschen, die ständig Ruhm und Ehre für sich selbst einfordern, ob ihnen das zusteht oder nicht. Das deckte sich mit meiner Einschätzung: ein Narzisst!

Pit Bullwurde Emcees Nachfolger. Der Name ist Programm.10 Mit Scheuklappen, fast schon blind, ehemaliger Soldat, der dieses Verhalten auch als Zivilist nicht ablegen konnte. Jeder Versuch, an seine Vernunft zu appellieren, scheiterte. Er war Rodoschie folgsam und steigerte sich selbst in seine Aggressivität hinein. Meine, von ihm beobachtete Respektlosigkeit gegenüber Rodoschie, die ich aufgrund dessen Mobbings, an den Tag legte, tat ihr Übriges dazu. Und er griff mich letztendlich auch an, obwohl ich sein Vorgesetzter war.

Die Schweiz ist der Abteilungsleiter Betriebswirtschaft, ursprünglich unser „Face“. Auch ihn hatten Ejay und ich zusammen eingestellt. Fachlich sehr kompetent und mit dem Willen zu führen. Eigentlich wäre er prädestiniert gewesen meine Nachfolge anzutreten, aber er offenbarte mit der Zeit eine Schwäche, die mir absolut nicht gefiel. Menschen sind ihm nicht wichtig. Dementsprechend verhielt er sich, zwiegespalten, zwischen mir als seinem Einsteller und Rodoschie als Chef - einfach neutral, wie die Schweiz. Rückhalt konnte ich von ihm nicht wirklich erwarten. Meine Pufferfunktion würde er mit dieser Verhaltensweise nie ausfüllen können. Aber immerhin verweigerte er mir keine Gespräche.

Evita nenne ich eine weitere Abteilungsleiterin. Sie ist kompetent, in ihre Position hineingewachsen und kümmert sich um ihre Mitarbeitenden. Sie hat eine ausgeprägte Empathie. Ich bezweifle, dass so manche Äußerungen, die sie scheinbar unüberlegt macht, nicht doch mit voller Absicht erfolgen.

Athos ist der Vorsitzende der Betriebsvertretung. Er ist die Idealbesetzung eines BV-Vorsitzenden. Mit seinem wachen und analytischen Verstand durchschaut er Dinge, Situationen und Menschen. Für letztere setzt er sich konsequent ein, ohne aus dem Auge zu verlieren, dass Schmarotzer und Faulenzer dem Gesamtansehen der Belegschaft schaden. Dementsprechend ist er zu einer produktiven Zusammenarbeit mit der Garnisonsführung immer bereit, kann aber auch die Zähne zeigen, wenn diese nicht nach den Regeln spielt. Von daher ist es unnütz, zu erklären, wieso er hinter mir stand.

Athos wollte, dass ich ihm ein cooles Synonym gebe. Eigentlich hatte er D’Artagnan ins Feld geführt, aber ich habe entschieden, dass das besser zu seinem etwas hitzköpfigen Partner passt, zumal Athos der eigentliche Kopf der Musketiere war. Die beiden können sehr gut „Guter Bulle, böser Bulle“ spielen. Sie waren immer eine wertvolle Unterstützung für mich.

Die Abmahnungswütige schaffte es, dem gleichen Mitarbeiter zwölf Abmahnungen zu schreiben, ohne dass das Folgen hatte und glaubte, sie würde einen guten Job machen. Möglicherweise steckt in ihr aber auch einfach nur eine Domina. Scharfes Gestell, immer möglichst hauteng nachgezeichnet, piesackt sie hüftschwingend ihr Opfer mit vielen kleinen Stichen und Peitschenhieben. Man darf das Opfer natürlich nicht umbringen, sonst findet man an der nächsten SM-Aktion keinen Genuss mehr. Ein totes Pferd kann man nicht reiten.

Die Unselbständige sitzt ständig ihrem Senior-Compagnon auf dem Schoß oder hält Händchen. Ohne Rückversicherung scheint es bei ihr keine Entscheidungen zu geben. Obwohl ich ihr nahelegte, dass sie die Dokumente der Abmahnungswütigen nicht als Arbeitgebervertreterin unterschreiben sollte, weil sie sich damit lächerlich machte, gab sie dem Druck von oben nach und signierte jedes Mal. Konsequenz? Keine! In keiner Richtung! „Wach auf! Du hast mehr Potential. Aber geh den richtigen Weg.“

M. - Was M in den James-Bond-Filmen ist, war unser M. für alle Garnisonsleitungen in Europa: der zuständige Regionaldirektor und Chef aller Garnisonskommandeure. Vor ihm standen wirklich alle stramm. Ich gehe davon aus, dass die meisten seiner Doppel-Null-Agenten keine Nullen waren, aber es gab zumindest eine Ausnahme.

Colonel 00? – Der Nachfolger von Colonel Doubleyou. Der Doppelnull-Agent, bei dem man die dritte Ziffer wohl vergessen hatte. Entweder wurde er aus allem herausgehalten, oder er ist wirklich so profillos, wie er erscheint. Ich habe ihm auf seiner Beförderungszeremonie vom Lieutenant Colonel zum Colonel noch gratuliert. Oder hat er dabei eine dritte Null bekommen? Das Händeschütteln fühlte sich jedenfalls an, als hielte ich einen toten Fisch in der Hand.

Ach, daher kommt der Spruch: Ich habe ihm die Flosse geschüttelt.

Maori – war stellvertretender Kommandeur unter Colonel Doubleyou: Smart, energetisch, fair und mit dem Herz am richtigen Fleck. Er hatte wohl noch einiges zu lernen, aber langfristig hätte er das Mobbing sicher nicht zugelassen und nach einer echten Lösung gesucht.

Emjay – Stellvertretender Kommandeur nach Maori. Nicht nur sein Image wechselte vom Hoffnungsträger zum Schaumschläger, Wetterfähnchen und beleidigter Leberwurst. Laut eigener Aussage machte er den Job nur, weil ihm jemand in den Arsch getreten und es ihm befohlen hatte. Unangenehme Entscheidungen, die ihm Standhaftigkeit abverlangt hätten, traf er nicht. Irgendwann konnte man ihn definitiv nicht mehr ernst nehmen. Aber so jemand hat das Sagen und soll Mitarbeitende anleiten einen guten Job zu machen. Woher kommt seine offensichtlich nichtexistierende Qualifikation?

Würden Sie bei einer feierlichen Belobigung, einen Mitarbeiter, dem gerade der Regionaldirektor und der Kommandeur die Hand geschüttelt haben, fragen: „Wie hast du denn diesen Award gekriegt? Du machst doch nur bla, bla, bla“. Da wird jemand verdient ausgezeichnet und dann spült dieser Luftverpester den ganzen Stolz und den Glauben an das Geleistete gerade mal so in den Gully. Wertschätzung? Fehlanzeige! Was soll da noch an Motivation bleiben? Folgender Satz von ihm ist mir am deutlichsten in Erinnerung geblieben: „Manchmal wird aus deinem besten Freund dein ärgster Feind.“ Damit hatte er Recht, auch wenn ich Kollegen nicht in dem Sinn als Freunde betrachtete. Ich bezog seine Aussage damals auf den Partylöwen, aber letztendlich traf das auch auf ihn selbst zu. Er wechselte aus Bequemlichkeit schneller die Seiten als Partylöwe seine Begehrlichkeiten.

Es fehlt noch der Hofnarr. Laut, inhaltlos und meist mit persönlichen Dingen beschäftigt. Die Arbeitsstelle ist für ihn nur ein Hobby und ein Selbstbedienungsladen. Wenn man ihn beim Rauchen auf dem Hof nicht sieht, hört man ihn aber so deutlich, dass es schier unmöglich ist, sich bei der Ortung seines Standortes zu vertun. „Mama Laudaaa“11 lässt grüßen.

Leider kann ich mich hier nicht namentlich bei all meinen Unterstützern bedanken, aber seid gewiss, Keine(r) von euch ist vergessen, auch nicht die/der „Unscheinbarste“ in der hintersten Ecke.

Zeittafel der Garnisonsführung

1.Was Sie über Mobbing wissen müssen

1.1 Was ist Mobbing?

Nehmen wir einmal an, dass Sie schon länger in der gleichen Firma arbeiten. Nehmen wir weiterhin an, dass Sie aufgrund Ihrer Fähigkeiten und Erfahrungen erfolgreich und wertgeschätzt sind, in dem was sie tun und wie Sie es tun. Sie sind mittlerweile vielleicht sogar der Experte schlechthin geworden. Und dann werden Sie, trotz alledem, unverhofft kaltgestellt und zum Staatsfeind Nummer eins erklärt. Die erste wichtige Frage, die sich für Sie stellt:

Was geht hier vor sich?

Meine Antwort lautet: Wahrscheinlich werden Sie gemobbt.

Im Folgenden möchte ich den Begriff Mobbing über seine Eigenschaften definieren, wie es sich darstellt und warum es so schwer zu erkennen und zu bekämpfen ist. Ich verwende außerdem lieber den BegriffZielperson, anstelle vonMobbingopfer, denn zum Opfer wird jemand erst, wenn er/sie Schaden erlitten, bzw. der Mobber sein Ziel erreicht hat. Der Übergang von Zielperson zu Opfer kann fließend sein. Doch nicht jeder Kratzer ist gleich als Schaden zu werten. Kleinere Blessuren muss man im Berufsleben auch einfach einmal aushalten können.

1.1.1 Mobbing ist für die Zielpersonselten offensichtlich

Mobbing zeichnet sich durch Hinterlist aus: Lügen und Gerüchte verbreiten, Piesacken, Lächerlich machen, Verunsichern, Ausgrenzen, Beschneiden, Betrug und Sabotage, Drohungen, etc...

Klingt das für Sie nach Offenheit?

Mobbing ist die Methode der Feiglinge und Unfähigen, um entweder Macht über Personen zu erringen oder sie aus ihrem Umfeld zu verdrängen.

Es ist egal ob eine Person aus Feigheit mobbt oder aus Unfähigkeit, weil sie es nicht schafft, einer anderen ihren Willen aufzuzwingen…

Mobbing ist ein antisoziales Verhalten!

Zumindest anfangs ist Mobbing für das Mobbingziel meist nicht wahrnehmbar. Dabei kann eine direkte Relation zum Ansehen dieser Person bestehen, weil es dem Mobber vielleicht nur langfristig gelingt das Image des Angriffszieles zu zerstören. Ich behaupte auch, dass Mobbing häufiger vorkommt, als es durch Umfragen und Statistiken belegt wird, nämlich genau aufgrund dieser Hinterhältigkeit. Die Zielperson erfährt es meist zuletzt, wenn es zu spät ist.

Selbst ich habe über 9 Monate gebraucht, herauszufinden, dass ich von meinem Chef gemobbt wurde. Und ich habe es auch dann erst erkannt, nachdem es Evita in einem inoffiziellen Gespräch erwähnte.

Wieviel er von meinem Ansehen in der Firma bis dahin schon zerstört hatte, lässt sich nur ahnen. Ein Indikator dafür war das verhaltene Auftreten der Führungsebene über ihm, mir gegenüber. Ich wurde bei Begegnungen zwar freundlich begrüßt aber nicht wie ein wichtiger Ansprechpartner behandelt.

1.1.2 Mobbing kann überall stattfinden