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»Die Wechseljahre sind kein Ende, sondern ein neuer Anfang. Mit praktischen Tipps und wertvollen Einsichten begleitet dich dieses Buch auf deinem Weg durch diese spannende Lebensphase.« Mimi Lawrence Hitzewallungen, Schlaflosigkeit und Gewichtszunahme machen Frauen in der Menopause zu schaffen. Mimi Lawrence kombiniert die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse mit praktischen Tipps. Zugeschnitten auf die Bedürfnisse berufstätiger Frauen und Mütter vermittelt sie leicht zugängliche Ansätze für Ernährung, mentale Gesundheit und körperliche Fitness. Statt sich auf oft teure, komplizierte oder widersprüchliche Fitnesskonzepte zu stützen, setzt sie darauf, nachhaltige und gesunde Gewohnheiten zu etablieren, und zeigt, wie Selbstfürsorge und positives Denken dazu beitragen, die Wechseljahre nicht einfach nur zu bewältigen, sondern sie mit Freude und Gelassenheit zu erleben.
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Seitenzahl: 344
Veröffentlichungsjahr: 2025
Mimi Lawrence
Neustart Wechseljahre: Fit, cool und voller Energie
Erschienen bei FISCHER E-Books
Icons: Christiane Hahn, Frankfurt am Main
Covergestaltung: Favoritbüro, München
Coverabbildung: Laurentius Emmelmann
ISBN 978-3-10-492239-3
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Wenn nicht jetzt, wann dann: Willkommen in der aufregendsten Phase deines Lebens – den Wechseljahren
TEIL 1 Dein Körper im Wandel: Verstehen und Annehmen
KAPITEL 1 Die vier Phasen der Wechseljahre – Eine Reise durch den Körper
Überblick über die vier Phasen der Wechseljahre
KAPITEL 2 Hormone außer Kontrolle: Wie die kleinen Biester jetzt dein Leben auf den Kopf stellen
Östrogen, Progesteron & Co.: die Stars und Sternchen deines Hormonhaushalts
Was wirklich in den Wechseljahren passiert – ein Blick hinter die Kulissen
KAPITEL 3 Dein Körper spricht: So verstehst du die Signale der Wechseljahre
Hitzewallungen, Schlafprobleme & Co.
Emotionale und körperliche Signale: Was dein Körper dir sagen will
Kleine Alltagshelfer: So wird dein Leben leichter
TEIL 2 Dein persönlicher Gesundheitskompass
KAPITEL 4 Hormonersatztherapie (HRT): Dein Körper, deine Entscheidung
Vorteile der HRT
Risiken und Nebenwirkungen der HRT
Bioidentische vs. synthetische Hormone: Was passt zu dir?
HRT: Wer sie braucht und für wen sie keine Option ist
Lifestyle: Was du selber für deine Gesundheit tun kannst
KAPITEL 5 HRT und Krebs: Wie ein Missverständnis heute noch Frauen in Angst versetzt
Premarin, Östrogen, Progesteron und die Angst vor Krebs
KAPITEL 6 Alternativen zur HRT: Was die Natur wirklich leisten kann
SSRI, SNRI und Fezolinetant: Medikamente gegen Hitzewallungen
Gesunde Ernährung und Lebensstil
Akupunktur, TCM und Pflanzenheilkunde: Können sie wirklich helfen?
Phytoöstrogene: Natürliche Helfer für die Wechseljahre?
TEIL 3 Power und Balance – Schlaf, Stress und Energie
KAPITEL 7 Schlaflos in den Wechseljahren: Warum Schäfchenzählen nicht reicht und was wirklich hilft
Endlich wieder schlafen: Wie du unruhige Nächte hinter dir lässt
Die vier Schlafphasen – Warum schlechter Schlaf dein Leben aus der Bahn werfen kann
TCM-Organuhr vs. zirkadianer Rhythmus: Wie dein innerer Takt über Energie und Gesundheit entscheidet
Die größten Schlafmythen: Was wirklich dahintersteckt
Schichtarbeit: Wenn unser Job den inneren Rhythmus zerstört
Besser schlafen: Sechs Top-Tipps für erholsame Nächte
KAPITEL 8 Stress – der unsichtbare Dieb: Wie er dein Leben beeinflusst und wie du ihn überwindest
Wie Stress dich verändert
Raus aus dem Stress-Karussell: Praktische Strategien für mehr Balance
KAPITEL 9 Achtsamkeit ohne Schnickschnack: Kleine Tricks für mehr Gelassenheit
Achtsames Essen
Positive Visualisierung
TEIL 4 Körperkraft und Beweglichkeit
KAPITEL 10 Das perfekte Training: Muskeln aufbauen, flexibel bleiben – und dabei Spaß haben!
Finde deine Stärke: Krafttraining, Yoga & Co. für mehr Balance und Beweglichkeit
Fit und aktiv – Bewegung trotz Bandscheibenvorfall & Co.
Dehnen allein? Warum das nicht reicht
Warum Alltagsbewegung dein Leben verändert
Motivation – Wie du dranbleibst, egal, was kommt
KAPITEL 11 Beckenboden – Deine geheime Superkraft
Beckenbodenschwäche
Wenn Anspannung zur Belastung wird
Kegelübungen: effektiv oder überschätzt?
TEIL 5 Ernährung und Wohlbefinden
KAPITEL 12 Anders statt weniger: Dein Genuss-Guide für die Wechseljahre
Kohlenhydrate: Warum wir sie alle brauchen
Proteine: Die Baumeister deines Körpers
Fette: Verkannt, verteufelt und doch lebenswichtig
Vitamine und Mineralstoffe – Die stillen Architekten deiner Gesundheit
Diät – Zwischen Traumfigur und dem Fluch des Jo-Jo-Effekts
Koffein in den Wechseljahren: Genuss oder versteckte Belastung?
Entzündungen stoppen: Wie Ernährung dein Leben verändern kann
Emotionales Essen: Dein größter Feind oder dein geheimer Verbündeter?
Intuitives Essen: Der Weg zurück zu dir und zur Natur?
KAPITEL 13 Bauchfett – Warum es bleibt, obwohl du alles richtig machst
Subkutanes vs. viszerales Bauchfett: Warum der Unterschied entscheidend ist
Bewegung und Training: Der entscheidende Faktor, um Bauchfett loszuwerden
Schlaf und Stress: Ihr Einfluss auf hartnäckiges Bauchfett
Alkohol, Nikotin & Co.: Wie sie dein Bauchfett beeinflussen
KAPITEL 14 Stoffwechsel auf Sparflammen: So bringst du ihn wieder in Schwung
TEIL 6 Ganzheitliche Gesundheit – MIKROBIOM & HERZGESUNDHEIT
KAPITEL 15 Mikrobiom: Dein »Bauchhirn« und seine Macht über deine Gesundheit
KAPITEL 16 Herzensangelegenheiten: Wie du dein Herz schützt und es für ein langes Leben stärkst
Stress und Schlafprobleme als Risikofaktor: Wege zu einem entspannten Herz
KAPITEL 17 Autoimmunerkrankungen in den Wechseljahren
KAPITEL 18 Schrumpft das Gehirn in den Wechseljahren?
Was Bewegung für unser Gehirn bewirkt
Die Wechseljahre, das Gehirn und die Auswirkung auf Beziehungen
KAPITEL 19 Neustart für unsere Libido – Was war das noch gleich?
KAPITEL 20 Beruf, mentale Belastung – Warum alles zu viel scheint und wie du damit umgehst
Mental Load – mentale Belastung
Warum Wechseljahre am Arbeitsplatz kein Tabu mehr sein dürfen
Mutig, glücklich, du! Warum jetzt deine beste Zeit beginnt
Danksagung
Anhang
Liste der Symptome in den Wechseljahren
Ich bin 46 Jahre alt und glaube mir, ich weiß, was es bedeutet, wenn der Körper beschlossen hat, ein ultimatives Makeover zu veranstalten – ähnlich wie bei »Germany’s Next Topmodel«, wenn den Kandidatinnen plötzlich ein neuer Haarschnitt verpasst wird und die Tränen fließen. Nur, dass es bei uns Frauen in den Wechseljahren viel schlimmer zu sein scheint. Schließlich wachsen Haare nach und Farbe wieder raus. Aber wir befinden uns in einer Phase, in der unser gesamter Körper plötzlich ganz eigene Pläne zu haben scheint. Ich sage nur: Herzlich willkommen in einer Phase voller Überraschungen – von unerwarteten Hitzewallungen über einen Rettungsring rund um Bauch und Hüfte, bis hin zu nicht mehr ganz so straffen Armen und Beinen und Stimmungsschwankungen, die so unberechenbar sind wie das Aprilwetter. Unser Körper hat einfach ohne unsere Einwilligung entschieden, jetzt seine eigenen Partys zu feiern – so wie wir früher wilde Feiern geschmissen haben, wenn die Eltern mal außer Haus waren. Aber eine Sache ist anders: Im Gegensatz zu unserem jugendlichen Ich bekommen wir weder Ärger noch Hausarrest. Nein – wir werden trotz all diesen Veränderungen Spaß wie noch nie haben – auch wenn das gerade für dich absolut unvorstellbar klingt. Wir dürfen nie vergessen, dass Veränderung Chancen birgt. Dieses Buch wird dir zeigen, wie du genau diese Chancen ergreifen kannst. Denn jetzt ist es endlich so weit: Dein Neustart beginnt heute! WENN NICHT JETZT WANN DANN?!
Dieses Buch nimmt dich mit auf eine Reise, die dich schmunzeln lassen wird, es werden auch ein paar Tränchen kullern, und du wirst bestimmt auch hier und da mal das Buch zur Seite legen und über das Gelesene nachdenken. Aber vor allem wirst du erkennen, welche Stärke in dir brodelt, die einfach nur freigesetzt werden will. Dieses Buch zeigt dir die Wechseljahre in einer Tiefe und Klarheit, die du so noch nicht kennst, mit Antworten auf Fragen, über die du noch nicht einmal nachgedacht hast.
Entdecke, wie deine Hormone arbeiten und wie sie deinen Körper gerade »umbauen«. Bewusst habe ich auf viele Fachbegriffe verzichtet und Erklärungen gewählt, die dich sofort auf den ersten Blick verstehen lassen, was im Inneren deines Körpers gerade vorgeht und wie du ihn wieder ins Gleichgewicht bringst. Welche Methoden gibt es, wenn deine Hormone wieder einmal Achterbahn fahren? Welche Alternativen gibt es, wenn du z.B. keine Hormonersatztherapie machen möchtest oder aus gesundheitlichen Gründen nicht darfst?
Hitzewallungen, Schlafprobleme und Co. sind nicht einfach nur nervige Dinge, die gerade stattfinden. Durch sie schickt dir dein Körper eine Kurznachricht. Dieses Buch hilft dir, diese Nachrichten wahrzunehmen, zu verstehen, und vor allem, die passenden Antworten zu geben. Du wirst spüren können, dass dein Körper nicht gegen dich, sondern für dich arbeitet.
Natürlich besprechen wir auch beispielsweise die Themen Schlafprobleme, Stress, Bauchfett oder Brain Fog. Ich zeige dir, welches Training das richtige für diese Phase ist und was du lieber sein lassen solltest. Alle Tipps sind natürlich für den Alltag geeignet. Stell dir vor, du kannst plötzlich wieder schwere Einkaufstüten mühelos nach Hause tragen und kannst endlich wieder eine Treppe hochgehen, ohne zu schnaufen wie eine alte Dampflok. Und das Beste: Dafür musst du dich nicht stundenlang in einem Fitnessstudio quälen. Wir klären natürlich auch die Frage, wie sinnvoll und effektiv Hula-Hoop und Trampolin als Sportgeräte sind. Auch das Thema Ernährung werden wir en détail besprechen. Statt strenger Diäten findest du hier effektive Tipps. Ich zeige dir, welche Nährstoffe du jetzt wirklich brauchst und warum eine Diät eine schlechte Idee ist, wenn du dich wieder wohl in deiner Haut fühlen möchtest. Das neue Motto für dich lautet ab heute: Keine Verbote, keine Qual und ganz viel Vielfalt.
Auch dein Herz steht in diesem Buch im Mittelpunkt – nicht nur im übertragenen Sinne, sondern ganz konkret. Bei Frauen ist Herzinfarkt eines der größten Gesundheitsrisiken, deshalb widmen wir ihm besondere Aufmerksamkeit. Wir werfen außerdem einen Blick auf deinen Stoffwechsel und die spannenden Veränderungen, die die Wechseljahre in deinem Gehirn auslösen.
Dieses Buch zeigt dir, wie du eine gesunde Balance findest, die dich stärkt – in dieser Lebensphase und weit darüber hinaus. Denn das Ziel ist klar: Du sollst dein Leben wieder in vollen Zügen genießen – kraftvoll, glücklich und ganz du selbst. Auch wenn du das vielleicht gerade glaubst: Die Wechseljahre sind keine Sackgasse. Sie sind der Neustart einer spannenden Reise! Bist du bereit? Schnapp dir eine Tasse Tee (oder ein Glas Wein), mach es dir gemütlich und begleite mich auf diese wundervolle Reise. Dein Neustart beginnt jetzt!
Bitte beachte:
Dieses Buch soll dein persönlicher Begleiter werden, es ersetzt keine medizinische Beratung durch einen Arzt. Hier gebe ich oft meine persönliche Erfahrung wider oder die Erfahrungen meiner Kundinnen. Ich habe bewusst auf viele Quellen und Fachsimpeleien verzichtet, da ich ein Buch schreiben wollte, das sich einfach lesen lässt und in dem du Tipps findest, die du ohne Vorbereitung sofort umsetzen kannst.
Wir schreiben das Jahr 2024. Ich bin zu diesem Zeitpunkt 45 Jahre alt, und es ist Ende April, 23 Uhr. Was war das bitte wieder für ein anstrengender Tag? Erschöpft sinke ich auf die Couch. Endlich Feierabend. Endlich durchatmen. Ich handhabe das übrigens so wie Peggy Bundy. (Erinnerst du dich noch an die Kultfigur aus den 1980er und 1990er Jahren?) Immer wenn Peggy nach Hause kam, zog sie sich als Erstes ihren BH aus. So ähnlich handhabe ich das auch: Sobald ich fertig mit der Arbeit bin, müssen die Kleider runter. Da sitze ich also auf meinem Sofa nur in Unterhose und fühle mich zum ersten Mal wirklich frei. Die Kleidung ist abgelegt, die Pflichten des Tages sind erledigt, und ich gehöre einfach nur mir selbst. Es ist dieser Augenblick der Ruhe, der mir zeigt, dass ich noch atme, dass ich noch ich bin. Vielleicht kennst du das ja auch? Der Moment, den man den ganzen Tag herbeisehnt: der Moment, wo man einfach nur noch entspannen will.
Genau in diesem wunderschönen Augenblick fällt mein Blick an mir herunter auf meinem Bauch – oder sollte ich lieber sagen: auf meine Wampe?! Wo in Herrgottsnamen ist nur dieses ganze Fett plötzlich hergekommen? Das war doch vor ein paar Monaten noch nicht da! Meine Stimmung kippte schneller als ein ungesicherter Jenga-Turm.
Auch wenn man mir es nicht ansieht, aber ich bin seit geraumer Zeit einfach unglücklich mit meinem Körper. Und ich kann dir gar nicht sagen, wie belastend das ist, wenn man täglich von ca. zwei Millionen Menschen in den sozialen Medien begutachtet und beurteilt wird. Eines kann ich dir versichern: Schön ist das nicht immer, und Frauen sind – mit Verlaub gesagt – die härtesten Kritiker. (Von wegen women support women, aber das ist ein anderes Thema …)
Zurück auf die Couch und zu meinem Bauch: Ich meine, ich weiß, wie man einen fitten Körper bekommt und wie der Körper einer Frau funktioniert. Ich weiß nicht nur, was gesunde Ernährung bedeutet, wir essen auch – wie man so schön sagt – wirklich clean (das neue Wort für gesunde und frische Lebensmittel), und ich habe mehr als ausreichend Bewegung und Training pro Woche. Wir kochen fast immer frisch; Fastfood oder stark verarbeitetes Essen gibt es bei uns nie; genauso wenig wie Softdrinks und Alkohol.
Es hapert auch nicht an ausreichender Alltagsbewegung: Ich gehe jeden Tag um die 10000 Schritte, mache zweimal die Woche Krafttraining, gehe ein- bis zweimal laufen und einmal schwimmen, ich mache Yoga, meditiere sogar und gehe zweimal die Woche zum Kickboxen. Also, was um alles in der Welt läuft da gerade schief in meinem Körper?
Die Themen Fitness, Ernährung und Gesundheit begleiten meinen Alltag, seit ich denken kann. Schon im Alter von elf Jahren habe ich mit dem Leistungssport begonnen (ich war Leistungsschwimmerin), dann habe ich mich zum Fitness Instructor, zur Yogalehrerin und Personaltrainerin ausbilden lassen. Seit nun mehr über 25 Jahren helfe ich Menschen dabei, sich in ihrem Körper wohlzufühlen, wieder fit zu werden und trotz Arthrose oder Bandscheibenvorfällen das Leben zu genießen. So vielen Menschen konnte ich schon helfen, sich endlich wieder wohl in ihrer Haut zu fühlen, lästige Kilos endgültig loszuwerden; und ja: auch das lästige Bauchfett zu verlieren. Und jetzt habe ich da selber eine Wampe!
Da sitze ich also auf meiner Couch und schaue raus in die dunkle Nacht und als ich zu den leuchtenden Sternen der Milchstraße schaue … da dämmert es mir: Dieses »plötzlich« aufgetauchte Bauchfett muss ein Symptom der Wechseljahre sein.
Seit Jahren setze ich mich intensiv mit diesem Thema auseinander – diesem geheimnisvollen Wandel, der uns auf so viele Arten herausfordert. Es ist fast, als ob diese Phase des Lebens eine unsichtbare Grenze zieht, ein leises »Das schaffst du nicht«, das an uns zerrt. Vielleicht faszinieren mich die Wechseljahre genau deshalb: Weil ich den tiefen Drang verspüre, mich gegen dieses »So ist das eben« aufzulehnen. Diese stillschweigende Akzeptanz ist nichts für mich.
Ich bin der festen Überzeugung, dass wir Frauen fähig sind, uns neu zu definieren, den Wandel als Chance zu begreifen, in eine wundervolle neue Phase zu starten und das Leben in vollen Zügen zu genießen, statt uns dem Schicksal widerstandslos hinzugeben.
Ich betreue viele Kundinnen, die mitten in den Wechseljahren und auch in der Menopause sind. Und jetzt bin ich selber 45, und da ist er plötzlich: dieser Speckgürtel, der dafür sorgt, dass ich mich nicht mehr wohlfühle in meiner Haut. Wie kann es sein, dass ich nun dieses Bauchfett habe, wenn ich doch weiß, woher es kommt und auch (vermeintlich) alles richtig mache? »Das ist fix der ganze Stress, den ich habe.« Es muss der Stress sein, das ist die einzige Erklärung. Mein Cortisolspiegel ist bestimmt viel zu hoch. Ich meine, jeden Tag stehe ich irgendwie in der Öffentlichkeit, bin immer gut gelaunt, immer motivierend und habe viele tolle Ideen. Fremde Menschen zu begeistern, fit werden zu lassen, sie glücklich zu machen, das ist mein Job – Vorträge halten, die Menge mitreißen, Coachings geben, Menschen wieder auf Kurs bringen – häufig über zwölf Stunden am Tag und sechs Tage die Woche. Schuld ist der ganze Stress; schließlich ist es ja auch kein Geheimnis, und ich habe ja sogar schon eine Podcast-Episode dazu veröffentlicht, dass Cortisol ein wichtiger Faktor für Bauchfett sein kann.
Cortisol ist ein Hormon, das in der Nebennierenrinde produziert wird und den Körper dabei unterstützt, Stresssituationen zu bewältigen. Es reguliert den Stoffwechsel, den Blutzuckerspiegel und das Immunsystem, doch bei dauerhaft erhöhten Cortisolwerten kann es der Gesundheit schaden. Ein langfristig erhöhter Cortisolspiegel, etwa durch chronischen Stress, steht in direktem Zusammenhang mit der Ansammlung von Fett. Dieses Fett, das sich besonders im Bauchbereich (viszerales Fett) ansammelt, erhöht beispielsweise das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Kennst du das, wenn etwas zu schön klingt, um wahr zu sein? So war das bei mir mit meiner Erklärung, dass Stress die Ursache für meinen Bauch sei. Vielleicht habe ich mich von den Medien beeinflussen lassen, die berichten, dass Cortisol wirklich immer der Schuldige für das unerwünschte Bauchfett sei. Viele Frauen nehmen diese Erklärung natürlich auch dankend an. Doch in meinem Fall war dies ausgeschlossen, denn ich hatte erst alles auf eigene Kosten testen lassen: Schilddrüsenhormone, Mikronährstoffe und Hormone. Alles schick und wie es sein soll.
Da saß ich nun auf meiner Couch und hatte mir mittlerweile schon ein Shirt übergeworfen. Schließlich wollte ich diesen subjektiv empfundenen überaus unschönen Anblick meinem Ehemann Laurentius ersparen. Das Motto »aus den Augen, aus dem Sinn« war allerdings noch nie ein guter Problemlöser und jetzt genauso wenig.
Schlecht gelaunt beginne ich, nach einer bestimmten Methode zu recherchieren. Da ich ja (vermeintlich) alles richtig mache und mit meinen Hormonen auch alles in Ordnung ist, bleibt ja nur noch diese letzte Option: Das Bauchfett muss abgesaugt werden. Die Wechseljahre und meine Genetik müssen schuld sein, schließlich hatte ich schon als Kind immer dieses kleine Bäuchlein. Entschlossen und hochmotiviert schnappe ich mir meinem Laptop und beginne zu recherchieren. Schnell finde ich eine ganz tolle Methode, die verspricht, ganz ohne Operation super Ergebnisse zu erzielen: Die Vorher-Nachher-Bilder sind auf jeden Fall mehr als vielversprechend. Es gibt nur einen kleinen Haken: Billig sind diese Methoden alle nicht, und eine Garantie, ob es funktioniert, gibt es natürlich auch nicht. Frustriert klappe ich den Computer wieder zu und starre in die dunkle Nacht. Und ob du mir das nun glaubst oder nicht: Genau in dem Moment flog eine Sternschnuppe vorbei, und ich habe mir etwas gewünscht: Ich möchte mich endlich wieder in meinem Körper wohlfühlen und mein Leben genießen. WENN NICHT JETZT, WANN DANN?! Ich wollte der lebende Beweis werden, dass es nie zu spät ist anzufangen und dass alle Frauen fit, cool und voller Energie durch die Wechseljahre gehen können, und dass es der Anfang eines grandiosen neuen Lebensabschnittes ist. Und so kam es, dass ich in dieser einen Nacht eine Entscheidung traf: Nur weil ich nun 45 Jahre alt war, und mein Körper anscheinend seine eigene Party feiern wollte, ohne mich um Erlaubnis zu fragen, war das kein Grund, miesgelaunt zu bleiben. Mein Entschluss stand fest: Das Bauchfett muss weg, und ich wollte mich wieder wohl in meinem eigenen Körper fühlen.
Bevor du aber jetzt denkst: »Wie oberflächlich ist das denn bitte, dem bisschen Bauchspeck so viel Aufmerksamkeit zu schenken?«, möchte ich, dass du Folgendes weißt: Dieses Bauchfett war nicht nur ein ästhetisches Problem für mich, es ging mir auch mental schlecht. Ich habe mich plötzlich nicht mehr wohl in meiner Haut gefühlt und mich sogar teilweise geschämt. Wenn ich z.B. mit meinem Schwimmtraining fertig war, wollte ich so schnell wie möglich an den ganzen Menschen vorbei, um bloß nicht angeschaut zu werden. Beim Surfen habe ich immer einen Neoprenanzug statt Bikini getragen. Penibel habe ich in meinen Videos auf Social Media darauf geachtet, dass keine Haut zu sehen war. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie verletzend es ist, wenn du Videos hochlädst, um Menschen zu mehr Bewegung zu motivieren, und dann lauten die Kommentare etwa: »Vielleicht machst du deine eigenen Workouts mal öfter, du dicke Sau«, und es gab noch schlimmere Nachrichten.
Dabei war ich nie dick, nur einfach nicht mehr so in Shape, wie ich es noch ein paar Jahre zuvor war.
Diese gemeinen, verletzenden Kommentare haben dann unter anderem dazu geführt, dass ich auch in meiner Freizeit weder enge Kleidung noch gar bauchfrei getragen habe. Dieses Gefühl der Verunsicherung war so fürchterlich. Ich weiß, dass es super vielen Frauen genauso geht. Und genau diesen Frauen möchte ich zeigen, dass sie nicht alleine sind und dass es Wege gibt, wie man sich endlich wieder wohlfühlen und sein Leben lieben kann.
Schon mein Großvater hat mir immer gesagt, dass unsere Feinde unsere besten Lehrmeister sind, sie lassen uns wachsen und stärker werden. Und so bedanke ich mich an dieser Stelle bei all den Menschen da draußen, die mir in den letzten Jahren mein Leben schwer gemacht haben und versucht haben, mich daran zu hindern, meine Ziele zu erreichen. Ich bedanke mich bei den Menschen, die mich auf den sozialen Medien beleidigt haben. Ihr alle habt mich zu der Frau gemacht, die ich heute bin: Ich habe mich noch nie besser und wohler gefühlt in meinem Leben.
Und du kannst das auch schaffen! Die Wechseljahre sind wie ein Sturm, der uns mitten in einer Lebensphase trifft, in der von uns ohnehin schon genug abverlangt wird. Die Kinder werden langsam flügge und verlassen das heimische Nest, die eigenen Eltern brauchen vielleicht mehr Hilfe und Pflege, im Beruf müssen wir uns gegenüber Jüngeren behaupten. All das erfordert von uns viel Kraft und einen klaren Kopf, Entscheidungen zu treffen, wie es mit unserer zweiten Lebenshälfte so ausschauen wird. Denn auch wenn wir in diesem Buch viel über den Körper und Training lernen werden, dürfen wir unsere Seele nicht vergessen. Leider übersehen das sehr viele Menschen – nicht selten auch der eigene Partner –, besonders wenn es um emotionale Belastungen geht. Und die wenigsten Frauen trauen sich, offen über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen – und genau das möchte ich ändern. Apropos Männer: Die Wechseljahre können wirklich emotional überwältigend sein, besonders auch in der eigenen Beziehung. Und hier wird Kommunikation wichtiger denn je. Wenn wir es schaffen, offen über unsere Gefühle und Ängste zu sprechen, stärkt das das Verständnis und die Nähe zum Partner. Es ist wichtig, diese Gespräche zu suchen und nicht aus Angst vor Ablehnung zu vermeiden.
Die Wechseljahre sind eine Zeit der großen Veränderungen im Leben einer jeden Frau, und das kann emotional überwältigend sein.
Dieser Abend Ende April wurde sozusagen zu meinem persönlichen Wendepunkt, der mein Kämpferherz entfachte. Ich traf eine Entscheidung, die nicht nur meinen Körper, sondern auch mein Leben verändern sollte. Es war der Anfang einer Reise, die mich durch die Höhen und Tiefen der Wechseljahre führte, mit all ihren Herausforderungen und Triumphen. Eine Reise, die ich immer wieder unternehmen würde, da das Ende wunderschön und befreiend ist. Mein persönliches Ziel lautete: Ich transformiere meinen Körper: weniger Körperfett, weniger gefährliches viszerales Fett, mehr Muskeln, mehr Knochendichte, mehr körperliche Leistungsfähigkeit. Das Ganze aber ohne Diät, ohne Einschränkung und erst recht ohne Verbote. Ich wollte endlich wieder glücklich sein – mental und körperlich! Ich durfte in diesem Prozess mit so vielen Frauen sprechen, die mir ihre persönliche Geschichte der Wechseljahre anvertraut haben; ich habe mich mit Ärztinnen ausgetauscht, viele Podcasts gehört und Studien und Bücher gelesen und natürlich auch meine eigenen Erfahrungen mit einfließen lassen. Bist du bereit für deine Transformation? WENN NICHT JETZT, WANN DANN?!
Wusstest du, dass weltweit etwa 1,4 Milliarden Frauen im Alter von 45 bis 59 Jahren sind? Das bedeutet, dass rund ein Viertel aller Frauen auf der Welt zur gleichen Zeit wie du und ich diese Phase durchmachen. Alleine in Europa sind es ungefähr 80 Millionen Frauen, die sich mit den Herausforderungen und Veränderungen der Wechseljahre auseinandersetzen müssen, in Deutschland sind es etwa 10,5 Millionen.
Milliarden von Frauen weltweit durchleben just in diesem Moment mit uns diese herausfordernde Zeit. Du bist also nicht alleine, vergiss das nie! Ich möchte dir hier aber auch nichts vorgaukeln: Es wird schlechte Tage geben. Und wir brauchen diese schlechten Tage, damit wir die guten Zeiten überhaupt zu schätzen wissen. Aber gerade in den schlechten Phasen ist es wichtig, den Humor nicht zu verlieren. Denn Lachen ist nicht nur ein Ventil, sondern auch ein Schlüssel, um einigermaßen gut durch diese Phase zu kommen. Damit möchte ich hier nichts ins Lächerliche ziehen; aber Humor war und ist immer noch meine persönliche Lieblingswaffe gegen alles, was in meinem Leben nicht nach Plan läuft. Dieses Buch ist ein Herzensprojekt von mir. Und es ist mehr als nur eine Anleitung mit ein paar wirklich hervorragenden Tipps, die auch in deinen Alltag passen. Dieses Buch wird dein kleiner Begleiter werden, dein Alltagshelfer. Gemeinsam werden wir lachen, weinen und vor allem viel lernen. Denn die Wechseljahre sind nicht das Ende, sondern ein neuer Anfang. Ein Kapitel in deinem Leben, das es wert ist, geschrieben und gelebt zu werden.
Eins ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Die Frauen dieser Welt kommen in die Wechseljahre, sie sind in vier verschiedene Phasen unterteilt:
Prämenopause
Perimenopause
Menopause und
Postmenopause.
Und genau mit diesen verschiedenen Phasen beginnen wir einmal, da viele Frauen auch oft gar nicht wissen, ob sie nun schon in den Wechseljahren sind oder vielleicht doch noch nicht.
Wenn wir in unseren späten 30ern oder frühen 40ern sind, schleichen sich die ersten Symptome ein. Diese sind aber meistens so unauffällig, dass ganz viele das gar nicht mitbekommen. Wann genau die Wechseljahre beginnen, ist unter anderem genetisch bedingt. Du merkst es vielleicht daran, dass dein Zyklus auf einmal nicht mehr so regelmäßig ist wie früher. Und in dieser Phase können auch die ersten leichten Beschwerden auftreten. Die Menopause ist für viele Frauen in dieser Phase ihres Lebens noch so weit weg, dass sie etwaige Symptome niemals mit den Wechseljahren in Verbindung bringen würden. Daher möchte ich dir die typischen Anzeichen für diese Phase auflisten:
Veränderung der Zykluslänge: mal kürzer, mal länger
Zwischen- und Schmierblutungen
Veränderung der Periode: mal stärker, mal schwächer
Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit
Wassereinlagerungen
Gelegentlich Hitzewallungen
Leichte Gewichtszunahme: besonders im Bereich des Bauches
Verdauungsprobleme
Brustspannen
Schlafstörungen: besonders Ein- und Durchschlafprobleme
Müdigkeit
Kopfschmerzen und Migräne
Veränderte Libido.
Wenn du nun das eine oder andere Symptom wiedererkannt hast, kann es dennoch noch ein paar Jahre dauern, bis weitere typische Symptome auftreten. Auch dein Hormonspiegel bleibt in dieser Phase noch relativ konstant. Erst gegen Ende der Prämenopause sinkt das Progesteron, während der Östrogenspiegel weiter hoch ist. Die genannten Symptome können durch dieses hormonelle Ungleichgewicht ausgelöst werden.
Im Anschluss an die Prämenopause folgt die Perimenopause. Die meisten Frauen sind in dieser Phase zwischen 45 und 50 Jahre jung. Das Östrogen beginnt in dieser Phase zu schwinden. Und genau dieser Umschwung hat einige Auswirkungen auf den Körper mit dem Effekt, dass sich viele Frauen unwohl fühlen. Ca. ein Drittel der Frauen hat sogar starke Beschwerden.
Folgende Symptome treten verstärkt auf:
Unregelmäßiger Zyklus: Blutungen treten schwächer oder stärker und in unterschiedlichen Abständen auf.
Stärkere Hitzewallungen: Der Abfall von Östrogen sorgt für Hitzewallungen, Nachtschweiß tritt häufiger und intensiver auf.
Niedriger und hoher Blutdruck wechseln sich ab.
Schlafstörungen: Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen, oft durch Hitzewallungen verursacht.
Stimmungsschwankungen: Gereiztheit, Angstzustände oder depressive Verstimmungen können auftreten.
Migräne: Frauen, die an Migräne leiden, können intensivere oder häufigere Anfälle haben.
VerstärktePMS-Symptome: Prämenstruelle Beschwerden können sich verschlimmern (u.a. Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Brustspannen, Wassereinlagerungen, Blähungen, allgemeines Unwohlsein, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Traurigkeit, Angstgefühle, Erschöpfung oder Schlafprobleme).
Brustspannen: Gelegentliches Spannen oder Empfindlichkeit der Brüste.
Veränderungen der Haut und Haare: Trockene Haut, brüchige Nägel, Haarausfall oder dünner werdendes Haar.
Verminderte Fruchtbarkeit: Frauen werden seltener schwanger.
Blasenprobleme: Häufigeres Wasserlassen oder Blasenentzündungen.
Herzprobleme: Unregelmäßiger Herzschlag oder Herzrasen.
Vagina und Vulva verändern sich: Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Sex führen oft zu einem Libidoverlust.
Gewichtszunahme: Vor allem das Fett am Bauch kann zunehmen.
Psychische Probleme: Konzentrationsschwierigkeiten und Depressionen können auftreten oder zunehmen.
Gelenkschmerzen
Der Beckenboden kann sinken, was möglicherweise zu Inkontinenz führt.
Schwindel tritt vermehrt auf, da das Herz-Kreislauf-System im Ungleichgewicht ist.
Die dritte Phase – die eigentliche Menopause – setzt ein. Seit zwölf Monaten ist die Menstruation ausgeblieben, unsere fruchtbaren Tage sind endgültig vorbei – und damit verschwinden auch endlich die leidigen Sorgen um Verhütung. Was bleibt, sind Hitzewallungen, Nachtschweiß, Schlafstörungen und Kopfschmerzen. Auch die vaginale Trockenheit, die die Lust auf Sex gehörig dämpfen kann, bleibt erhalten. Fast schon ironisch, dass sich das Thema Verhütung von selbst erledigt: Der sinkende Östrogenspiegel lässt die Vaginalschleimhaut so dünn und trocken werden, dass Sex irgendwann so angenehm ist wie ein Marathon in viel zu engen Schuhen. Da stellt man sich schnell die Frage: Warum sich das überhaupt noch antun?
In dieser Phase stellen wir ebenfalls fest, dass die Haut trockener und weniger elastisch ist und wir Falten entwickeln. Und als würde dies alles nicht schon ausreichen, wird auch unser Stoffwechsel langsamer und wir nehmen schneller am Bauch zu.
Viele Frauen nehmen in dieser Phase hin, dass sich die Knochendichte vermindert, was ein Anzeichen für eine Osteoporose sein könnte.
Meiner Meinung nach sollte keine Frau dieser Welt irgendetwas einfach so hinnehmen, wenn sie es nicht möchte – egal, in welcher Lebenslage sie sich befindet, und wirklich egal, um was es sich handelt. Wir sollten in jeder Phase unseres Lebens uns für die Dinge einsetzen, die uns lieb und wichtig sind – auch wenn das Anstrengung bedeutet. (Zumindest hinsichtlich deiner Knochendichte verrate ich dir später ausführlich, wie du Osteoporose vorbeugen kannst.)
Verringerte Symptome: Hitzewallungen und Schlafstörungen nehmen oft ab, aber andere Symptome können bestehen bleiben.
Osteoporose: Das Risiko für Knochenschwund steigt, da Östrogene eine schützende Rolle für die Knochengesundheit spielen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Harninkontinenz: Schwäche der Beckenbodenmuskulatur kann zu unkontrolliertem Harndrang führen.
Libidoverlust: Für manche Frauen bleibt die sexuelle Lust verringert.
Gewichtszunahme: Besonders im Bauchbereich wird Fett abgelagert, da der Stoffwechsel langsamer wird.
Schwindel: Gelegentliches Schwindelgefühl kann auftreten.
Augentrockenheit: Die Augen sind aufgrund verminderter Östrogenproduktion trocken.
Zahn- und Zahnfleischprobleme: Das Zahnfleisch geht zurück, und die Anfälligkeit für Zahnprobleme steigt an.
Langfristige Gesundheit: Osteoporose und Herzgesundheit rücken in den Fokus, da das Risiko für diese Erkrankungen steigt.
Emotionale Veränderungen: Gereiztheit, Erschöpfung, Angstzustände oder Panikattacken können in allen Phasen auftreten.
Veränderte Gedächtnisleistung: Konzentrations- und Gedächtnisprobleme sind häufig.
Veränderter Körpergeruch: Manche Frauen berichten von einem veränderten Körpergeruch während der hormonellen Umstellung.
Verlust an Muskelmasse: Der Körper baut schneller Muskelmasse ab, was zu Schwäche führen kann.
Blähungen und Verdauungsprobleme: Einige Frauen erleben häufiger Blähungen und Magen-Darm-Beschwerden.
Vergiss nie: Die Wechseljahre sind kein Abschied, sondern der Start in einen neuen, selbstbestimmten Lebensabschnitt. Ab jetzt stehen dir alle Türen offen – und du entscheidest, wie dein nächstes Kapitel aussehen soll.
Wusstest du, dass Frauen in früheren medizinischen Studien oft unterrepräsentiert waren? Bis in die 1980er Jahre war ausschließlich das männliche Geschlecht maßgeblich. Bis zu diesem Zeitpunkt glaubte die Forschung, die biologischen Prozesse im Körper von Frau und Mann seien gleich. Medikamente wurden sogar bis in die 1990er Jahre fast ausschließlich an Männern getestet. Seitdem nehmen immerhin ca. 40 Prozent Frauen an Medikamentenstudien teil.
Medizinische Behandlungen wurden somit hauptsächlich auf den männlichen Körper abgestimmt. Glücklicherweise hat sich dies in den letzten Jahrzehnten geändert. Viele Länder, insbesondere die USA, haben Richtlinien eingeführt, die die Einbeziehung von Frauen in klinische Studien fördern. Diese Veränderungen stellen sicher, dass Medikamente und Behandlungen für beide Geschlechter sicher und wirksam sind.
Immer mehr wird zu frauenspezifischen Gesundheitsproblemen geforscht, also zu Wechseljahren, Schwangerschaft und Herzerkrankungen. Diese Forschung ist von großer Bedeutung, da sie zu besseren Behandlungsmöglichkeiten und einem tieferen Verständnis der weiblichen Physiologie geführt hat. So hat man beispielsweise herausgefunden, dass viel mehr Frauen von Osteoporose betroffen sind als Männer. Oder dass es auch den sogenannten Männerschnupfen wirklich gibt. Frauen verfügen über ein besseres Immunsystem als Männer, und diese leiden wirklich unter stärkeren Symptomen als Frauen. (Daher sei vielleicht das nächste Mal etwas einfühlsamer, wenn dein Mann Männerschnupfen hat.)
Eines steht fest: Ein Großteil der Veränderungen, mit denen wir uns in den Wechseljahren auseinandersetzen müssen, hat mit Hormonen zu tun. Diese kleinen Biester, die für viele Frauen hauptsächlich negativ behaftet sind, verdienen jedoch einen genaueren Blick. Denn wie so oft im Leben zeigt sich: Selbst in den scheinbar härtesten Schalen steckt manchmal etwas Gutes. Vielleicht wirst du am Ende dieses Kapitels überrascht sein, welche positiven Seiten uns diese hormonellen Veränderungen offenbaren.
→ Montagmorgen. Ein Tag wie jeder andere – dachte Nina, bis sie vor dem Spiegel innehielt. Ein fremdes Gesicht starrte zurück: vertraut und doch verändert. War diese kleine Falte an der Stirn immer schon da? Der Schatten unter den Augen? Heute fühlte sich alles anders an, so als ob sie aus einem langen Traum erwacht sei, ohne zu wissen, was sich verändert hatte. Sie atmete tief durch und bereitete sich auf den Tag vor – doch nichts fühlte sich mehr wie gewohnt an. Im Büro angekommen, stürzte sie sich wie gewohnt in die Arbeit – und dann passierte es: Ihre Wangen begannen zu brennen, und ein feuchter Schauer zog über ihren Nacken. »Luft – ich brauche frische Luft!« Sie riss das Fenster auf, steckte den Kopf in den Wind. Da war sie wieder, diese verdammte Hitzewelle. Als ob der Montag allein nicht schon schlimm genug wäre! Ein nervöses Lachen entfloh ihr, als ihre Kollegin sie fragend ansah. Schnell murmelte Nina einen Witz, doch innerlich packte sie die Erkenntnis: Das hier war kein »kleiner Ausrutscher«. In den nächsten Wochen bemerkte sie noch mehr solcher »kleinen Signale«: Wachphasen mitten in der Nacht, als würde da etwas in ihr schlummern, das geweckt werden wollte; unberechenbare Stimmungsschwankungen, die sie selbst kaum verstand; und das leise, hartnäckige Flüstern der Frage: Werde ich jemals wieder die alte Nina sein? Doch zwischen all den Momenten der Unsicherheit spürte sie etwas Neues – eine Kraft, die leise in ihr wuchs, wie ein Samenkorn, das unaufhaltsam ans Licht drängte. Eines Abends zog sie ihre Laufschuhe an, nur um ein wenig frische Luft zu schnappen. Der Wind fühlte sich gut an auf ihrer Haut, und ihre Gedanken flogen frei. Schritt für Schritt fand sie etwas wieder, das sie lange verloren geglaubt hatte: Ihre innere Stimme wurde stärker, und sie hörte zum ersten Mal wirklich hin. Sie erkannte, dass die Veränderungen in ihrem Körper mehr waren als nur eine »Phase« oder »lästige Begleiterscheinung«. Sie waren wie eine Einladung. Ein Zeichen, dass die Zeit gekommen war, der Stimme Gehör zu schenken, sich nicht mehr zu verstecken, sondern endlich so zu leben, wie sie es sich in den stillsten Momenten immer ersehnt hatte. Heute denkt Nina manchmal an diesen Morgen vor dem Spiegel zurück. Jetzt weiß sie: Die Wechseljahre sind nicht das Ende – sie sind ein Neustart, der Beginn eines wundervollen Kapitels voller Möglichkeiten, Tiefe und neuer Stärke, wenn wir die Botschaften unseres Körpers zu verstehen lernen.
Hormone können beides sein: dein bester Freund und dein schlimmster Feind. Mal versüßen sie dir deinen Tag, aber dann – zack – von der einen auf die andere Sekunde rasten sie quasi völlig aus und du fragst dich, was da eigentlich gerade schiefläuft in deinem Körper. In diesem Kapitel erkläre ich dir, was Hormone eigentlich sind – und zwar ganz einfach und ohne Schnickschnack.
Hormone sind kleine, unsichtbare Helferlein, die in deinem Körper ALLES steuern – und du merkst es nicht einmal. Wie flinke Kuriere flitzen sie durch dein Blut: Sie liefern wichtige Informationen an deine Zellen und geben ihnen genau vor, was zu tun ist. Aber wehe, sie geraten aus dem Gleichgewicht! Dann kann auch dein Leben ordentlich durcheinandergeraten.
Stell dir Hormone wie Dirigenten eines großen Orchesters vor. Sie geben den Ton an, bestimmen das Tempo und steuern jedes einzelne Instrument, um das perfekte Zusammenspiel deines Körpers zu gewährleisten. Ob Energie, Gefühle, Haut oder Haare – alles reagiert auf ihren Taktstock und passt sich ihrer Führung an. Doch ihre größte Symphonie läuft während deines Zyklus. Monat für Monat sorgen sie dafür, dass dein Körper perfekt auf das Leben abgestimmt ist. Sie regulieren beispielsweise Blutdruck und Wasserhaushalt, den Stoffwechsel oder deine Stressreaktion. Hormone beeinflussen:
Deine Energie: Bist du fit oder schlapp? Hormone wie Insulin sorgen dafür, dass du genug Energie hast, um durch den Tag zu kommen.
Deine Stimmung: Ein kleines Ungleichgewicht, und plötzlich fühlst du dich gereizt, traurig oder vollkommen überfordert. Die hormonellen Achterbahnen, wir alle kennen sie.
Dein Gewicht: Hormone entscheiden, wie dein Körper Fett speichert. Sie sorgen dafür, dass du zu- oder abnimmst.
Dein Aussehen: Deine Haut, dein Haar, selbst dein Körpergeruch – all das wird von Hormonen gesteuert.
Einige Hormone spielen in dem Orchester mit, die wir definitiv nicht unterschätzen sollten: Die Rede ist von den Hormonen Östrogen, Progesteron, Testosteron und Cortisol. Beginnen wir mit Östrogen, der Chefin, die den ganzen Laden schmeißt. Sie regiert deinen Zyklus, hält deine Knochen stark und sorgt dafür, dass du dich gut fühlst. Ohne Östrogen gerät der Körper völlig aus dem Takt. Aber was ist Östrogen eigentlich, und warum spielt es so eine große Rolle im weiblichen Körper? Östrogen ist das Hormon, das die meisten Prozesse steuert, die wir oft als selbstverständlich ansehen. Es ist verantwortlich für die weiblichen Kurven, hält die Knochen stabil und steuert unsere Stimmung und unser Energielevel – es hat sogar was mit unserem Bauchfett und unseren Winkearmen zu tun. Es ist einfach so viel mehr als nur ein weibliches Sexualhormon – das Multitalent wirkt in fast jeder Ecke unseres Körpers. Im Alltag sorgt es dafür, dass die Haut frisch aussieht und die Haare glänzen, dass wir uns mental klar und energiegeladen fühlen und dass unser Stoffwechsel auf Hochtouren läuft. Es schützt unser Herz und beeinflusst, wie wir Fett speichern. Selbst unsere Gedächtnisleistung und Konzentration hängen damit zusammen, wie hoch oder niedrig unser Östrogenspiegel ist.
Wenn alles gut läuft, merken wir kaum, wie viel Arbeit Östrogen im Körper leistet – wir merken es erst, wenn es fehlt. Und das passiert in den Wechseljahren, denn die stellen plötzlich alles auf den Kopf. Die Östrogenproduktion sinkt, plötzlich ist die Haut nicht mehr so glatt und straff wie früher, es scheint leichter, an Gewicht zuzunehmen, und der Bauch wirkt runder, ohne dass wir anders essen oder weniger aktiv sind. Es sind Veränderungen, die nicht nur äußerlich sichtbar werden, sondern sich auch im Inneren auswirken. Auch die Knochen werden plötzlich ein Thema, weil sie ohne Östrogen an Stabilität verlieren und das Risiko für Osteoporose steigt. Mit Hitzewallungen, Schlafproblemen und Stimmungsschwankungen zeigt der Körper deutlicher als je zuvor, dass eine neue Lebensphase beginnt. Für viele Frauen ist das ein Schock. Sie fragen sich: »Warum passiert das plötzlich?« und »Wie kann ich das beeinflussen?« Genau hier ist es wichtig zu verstehen, dass der Östrogenspiegel nicht einfach zufällig sinkt – es ist ein natürlicher Prozess, der Teil der Wechseljahre ist. Die gute Nachricht: Es gibt Wege, sich darauf vorzubereiten und diese Phase aktiv zu gestalten. Verschiedene Ansätze wie Ernährung, Bewegung und Training, Entspannungstechniken und natürlich auch eine Hormontherapie können dir dabei helfen, die Balance zu unterstützen und die Beschwerden zu lindern. Kurz gesagt: Östrogen ist das Hormon, das uns durch das Leben begleitet – und auch wenn es in den Wechseljahren weniger wird, können wir lernen, diese Zeit bewusst und gestärkt zu durchleben. Ein bisschen Wissen darüber, was Östrogen eigentlich für uns tut und was passiert, wenn seine Produktion im Körper sinkt, kann der Schlüssel sein, um die Kontrolle zurückzugewinnen und den eigenen Weg durch die Wechseljahre entspannt und mit Selbstbewusstsein zu gehen.
Wenn Östrogen die Chefin ist, dann ist Progesteron die unverzichtbare rechte Hand – die Assistentin, die im Hintergrund alles am Laufen hält. Nach dem Eisprung sorgt Progesteron dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut sich verdickt und der Körper optimal vorbereitet ist, falls eine Schwangerschaft eintritt. Doch dieses Hormon hat noch mehr zu bieten: Es beruhigt, schenkt entspannten Schlaf und wirkt stabilisierend auf die Stimmung. In stressigen Zeiten ist es die stille Kraft, die uns Gelassenheit verleiht und in der Balance mit Östrogen auch für unser Wohlbefinden sorgt.
Der Dritte im Bunde ist Testosteron. Testosteron zählt zu den sogenannten Androgenen, den männlichen Sexualhormonen. Doch nicht nur Männer brauchen Testosteron, auch für uns Frauen ist es wichtig: Es ist unter anderem verantwortlich für unsere Muskelkraft und den Muskelerhalt; für unsere Knochengesundheit, natürlich auch für unsere Libido und damit sexuelle Gesundheit. Testosteron ist ebenfalls mitverantwortlich für unsere Stimmung und unsere Energie. Und nun wird es für die meisten Frauen spannend: Denn bei Frauen in den Wechseljahren kann Testosteronmangel die Gewichtszunahme, insbesondere in der Bauchregion, begünstigen. Auch Schlafprobleme – also schlechtes Ein- oder Durchschlafen – können durch hormonelle Schwankungen einschließlich eines niedrigen Testosteronspiegels beeinflusst werden. Einige Frauen berichten zudem von Konzentrationsschwierigkeiten und sogenanntem Brain Fog.
Plötzlich ist er da: der »Gehirnnebel«. Du suchst ewig nach dem Namen einer Kollegin, stehst im Supermarkt und fragst dich, warum du eigentlich hier bist. Willkommen in den Wechseljahren, wo die Hormone nicht nur deinen Körper, sondern auch dein Gehirn herausfordern. Der Grund? Sinkende Östrogenwerte, die dein Denkvermögen beeinflussen, Schlafstörungen durch nächtliche Hitzewallungen und ein erhöhter Stresspegel können dein Gehirn regelrecht lahmlegen.