Wenn wir untergehen, dann mit fliegenden Fahnen - Natan Sznaider - E-Book

Wenn wir untergehen, dann mit fliegenden Fahnen E-Book

Natan Sznaider

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Beschreibung

Das Kursbuch 214 widmet sich sowohl den widersprüchlichen Romantiken von Freundschaft als auch den differenzierten Abgründen von Feindschaft. Aktueller könnte ein Thema fast nicht sein. Das Denken in Freund-/Feind-Schemata ist auf der Tagesordnung zurück, mit all seinen Untiefen, seinen Risiken, seinen normativen Implikationen und seinen Konsequenzen. In dem Gespräch von Armin Nassehi und Peter Felixberger mit dem israelisch-deutschen Soziologen Natan Sznaider geht es um innere und äußere Antagonismen in Israel und auch darum, warum »der Jude« als die geradezu klassische Figur des inneren Feindes gelten kann. Sznaider macht sehr deutlich, wie sehr sich die Freund-Feind-Logik innerhalb und gegenüber Israel mit geostrategischen Veränderungen der Welt verschiebt.

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Seitenzahl: 14

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Inhalt

»Wenn wir untergehen, dann mit fliegenden Fahnen!«Ein Gespräch mit dem israelischen Soziologen Natan SznaiderVon Peter Felixberger und Armin Nassehi

Die Autoren

Impressum

»Wenn wir untergehen, dann mit fliegenden Fahnen!«Ein Gespräch mit dem israelischen Soziologen Natan Sznaider über ethnische und religiöse Defekte in Israel, über die momentane Gefahr eines Bürgerkriegs und die Dilemmata und Widersprüche in der politischen Machtpraxis.Von Peter Felixberger und Armin Nassehi

»Momentan verlieren sie in den Umfragen, sie werden zurückrudern. Das ist unsere Hoffnung.«

Kursbuch: In den letzten 50 Jahren hat sich der westliche Blick auf Israel verändert. Vom Opfer zum Täter. Ursprünglich Heimstatt für diskriminierte, verfolgte und unterdrückte Juden. Heute Teil eines westlich-europäischen Imperialismus und Rassismus gegen Palästinenser und Araber. Sie schreiben: »Die Juden gehören nicht länger zur Gruppe der unterdrückten Minderheiten.« Warum kann Israel heute weltweit mit den Begriffen verurteilt werden, die sie einst als Opfer in Anspruch nehmen konnten?

Sznaider: Fangen wir mit dem Souveränitätsbegriff an. Der jüdische Blick war, übrigens auch in der Soziologie, ausgerichtet auf den Fremden und den »marginal man« (Robert Ezra Park). Die Juden, wenn man es hipper ausdrücken will, waren intern kolonisiert. Der Zionismus war eine Befreiungsbewegung für Leute, die nicht dazugehörten, die unterdrückt und diskriminiert waren, gleichzeitig war er aber auch eine nationale Befreiungsbewegung. So die Situation vor 1933. Nach dem Vernichtungskrieg gegen die europäischen Juden kam die Dringlichkeit dazu, einen eigenen Staat zu haben, der dann 1948 gegründet wurde. Und im europäischen Verständnis zunächst als ausgleichende Gerechtigkeit und Befreiung betrachtet wurde. Im israelischen Selbstverständnis als zwingende Antwort auf die versuchte Vernichtung.

Kursbuch: Und der arabische Blick auf den Zionismus?

Sznaider: