Wer führt hier eigentlich wen? - Holger Stollenwerk - E-Book

Wer führt hier eigentlich wen? E-Book

Holger Stollenwerk

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Beschreibung

Abends nach der Arbeit bist du "geschafft", fragst dich aber, was du eigentlich geschafft hast?

Die Anforderungen in dieser wandelbaren Zeit wachsen stetig, die Überstunden sammeln sich, erfolgreiche Ergebnisse kommen nur langsam zustande und dein Team wird immer demotivierter.

Was würdest du sagen, wenn du durch eine effizientere Führungs- und Arbeitsweise deine Mitarbeiter wieder mit strahlenden Gesichtern und wiederentdeckter Motivation bei ihrer Arbeit vorfinden würdest? Was würdest du sagen, wenn bei gleichen Ergebnissen aus einer 40-Stunden-Woche möglicherweise eine 30-Stunden-Woche werden könnte?
Geht nicht? Probiere es doch einfach selbst aus!

"Wer führt hier eigentlich wen??" gibt dir hilfreiche Methoden und Strategien mit auf deinen Weg in eine erfolgreichere Führungsweise. Mit diesem Buch erhältst du unterstützende Werkzeuge, mit denen du dein Team innovativer, kreativer und effizienter werden lässt!

Die 20 praxisorientierten Geschichten vermitteln dir wirkungsvolle Fähigkeiten, durch die du deine Ziele leichter und schneller erreichst. Dabei werden dir nicht nur effiziente Führungsmethoden an die Hand gegeben, sondern du erhältst darüber hinaus auch stärkende Tools für deine eigene Persönlichkeitsentwicklung.

Werde eine starke Führungspersönlichkeit und verhelfe deinem Team zu mehr Erfolg!

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Haftungsausschluss:

Die Ratschläge im Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen ohne jegliche Gewährleistung oder Garantie seitens des Autors und des Verlags. Die Umsetzung erfolgt ausdrücklich auf eigenes Risiko. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden oder sonstige Schäden, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und/oder unvollständiger Informationen verursacht wurden, ist ausgeschlossen. Verlag und Autor übernehmen keine Haftung für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der Inhalte, ebenso nicht für Druckfehler. Es kann keine juristische Verantwortung sowie Haftung in irgendeiner Form für fehlerhafte Angaben und daraus entstehende Folgen von Verlag bzw. Autor übernommen werden.

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Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

1. Auflage

© 2022 by Remote Verlag, ein Imprint der Remote Life LLC, Powerline Rd, Suite 301-C, 33309 Fort Lauderdale, Fl., USA

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Redaktion: Jérôme Helmke

Lektorat und Korrektorat: Katrin Gönnewig, Fabian Galla, Markus Czeslik

Umschlaggestaltung: Verena Klöpper

Satz und Layout: Verena Klöpper

Illustrationen und Grafiken: Verena Klöpper

ISBN Taschenbuch: 978-1-955655-42-2

ISBN eBook: 978-1-955655-43-9

www.remote-verlag.de

INHALT

Wer führt hier eigentlich wen?

Das Vollständigkeitsprinzip für Führungspersönlichkeiten

Die vier Ebenen der leichten Führung

1) Persönliches Wachstum

2) Persönliche Führung

3) Führung von Menschen

4) Führung von Unternehmen

Der 1-4-52-Rhythmus für leichte Unternehmensführung

Die vier Ebenen in der Praxis

Kaninchenbabys haben fast das Internet gelöscht

E-Mails wie beim Militär für klare und einfache Kommunikation

Mit Effizienz kinderleicht Beziehungen vernichten

Sei effizient nur in Bezug auf Dinge

Raphael knallt die Sicherung durch

Vergrößere deinen Reaktionsraum

Ein wirklich mieser Tag

Mach dein Bett!

Weg mit dem alten Ballast – aber wirklich!

Die 72-Stunden-Regel

Fast schon freundschaftliche Kritik

Vermeide Teflon-Kritik mit Werten und Leitlinien

Der neue Kunde wird zum Verlierer

Sei mutig und mach das Komplexeste zuerst

Fehler sind dein bester Freund

Wer keine Fehler macht, arbeitet vermutlich nicht

Uns geht‘s zu gut

Everyday is day one

Der geplatzte Urlaubstraum

Jahresziele sind ein Arschloch

34 Prozent weniger unpraktischen Umsatz mit nur einer Entscheidung

Alles raus, was keine Miete zahlt!

Lerne vom Hummer, wie auch du wachsen kannst

Telefonterror bei der Arbeit

Transparenz ist King

Von der Schlachtbank zum Sonnenschein

Kritik in positive Energie umwandeln

Die Neue

Willkommen, um zu bleiben

Der Möwen-Manager

Wie du mit Möwen-Management deine Mitarbeiter demotivierst

Die teuerste jemals berechnete und verschwendete Arbeitszeit

Arbeite mit Profis zusammen und mach nicht immer alles selbst

Ich trau mich nicht

Wenn du nicht entscheidest, tut es jemand anderes für dich

Die Perfektionistin

Mit 80/20 zu mehr Erfolg

Dessous für einen erotischen Abend

Bewusste Rollenwahl als Beziehungsretter

Praxiswissen to go

Wachse zu einer Führungspersönlichkeit

Führe dich selbst erfolgreich

Führe andere Menschen zu der besten Version ihrer selbst

Führe Unternehmen zu mehr Erfolg

Du willst mehr?

Quellenverzeichnis

*

Noch ein Hinweis: Ich benutze wegen der besseren Lesbarkeit in diesem Buch in der Regel nur die weibliche oder männliche Form. Selbstverständlich schließe ich damit aber immer alle Geschlechter ein. .

WER FÜHRT HIER EIGENTLICH WEN?

Wirst du geführt? Wer führt dich? Wen führst du? Wer möchte von dir geführt werden? Durch wen möchtest du geführt werden? Wie führst du? Wie wirst du geführt? Wie möchtest du geführt werden? Wie möchtest du führen? Mitarbeiter? Untergebener? Vorgesetzter? Chef? Boss? Coach? Mentor? Partner?

Schau dir diese Fragen noch einmal an und lies sie ganz bewusst und langsam. Versuche, auf jede der kurzen Fragen eine Antwort oder einen Impuls in deiner heutigen Situation zu finden.

Egal welche Gedanken dich nun umkreisen, sei dir bewusst, dass du alles rund um deine Führungssituation ändern kannst. In der Art, wie du dich selbst führst, und auch in der Art, wie du geführt wirst und andere führst. Dieses Buch wird dir dabei helfen.

Allein der Begriff «Führung» wirft meist viele Fragen auf. Jeder wird irgendwie durch irgendwen geführt und jeder führt irgendwie irgendjemanden. Ob bewusst oder unbewusst, beruflich und auch im Privaten.

Aber warum müssen wir überhaupt führen oder geführt werden? Stell dir ein Ruderboot vor, in dem acht Ruderer sitzen. Die planschen alle nach Lust und Laune mit den Paddeln im Wasser herum. Jeder gibt individuell sein Bestes, aber das Boot wird kaum vorwärtskommen, weil die Energie nicht koordiniert ist. Wahrscheinlich wurde auch kein gemeinsames Ziel kommuniziert und damit hätte jeder der acht Ruderer ein eigenes Ziel, das er so in einem Boot mit sieben anderen nie erreichen kann. Zudem wird das Boot irgendwelche Wege kreuz und quer durch das Gewässer fahren. Einen Kurs zu halten, wird nahezu unmöglich. Vielleicht dreht sich das Boot auch nur lustig auf der Stelle im Kreis. Das ist nicht sonderlich zielführend und erstrebenswert, richtig?

Daher gibt es beim professionellen Rudern immer einen Schlagmann, der den Takt vorgibt. Alle anderen folgen diesem Takt, damit das gesamte Team überhaupt ein definiertes Ziel erreichen kann. Die Aufgabe der Führung ist eine sehr bedeutende, weil nur so die Arbeit einen höheren gemeinsamen Sinn erfüllen kann.

Führung ist also ein wichtiges Wort. Was bedeutet es aber? Auf Wikipedia klingt das fast schon einleuchtend:

«Der Ausdruck Führung bzw. dessen Verb führen trägt im Neuhochdeutschen die Bedeutung ,leiten‘, ,die Richtung bestimmen‘, ,in Bewegung setzen‘ und kommt in zahlreichen Wissenschaften vor. Speziell in den Sozialwissenschaften bezeichnet der Begriff planende, koordinierende und kontrollierende Tätigkeiten in Gruppen und Organisationen.»

Aber so richtig erklärt ist der Begriff «Führung» damit auch nicht, oder? Planen, koordinieren und kontrollieren sind die Tätigkeiten. Die Richtung bestimmen, etwas in Bewegung setzen und leiten sind Oberbegriffe zum Thema «Führung». Wie fühlt sich jedoch Führung an? Was motiviert einen Menschen, zu führen? Was befähigt Menschen, zu führen?

Wir Menschen befinden uns in einem lebenslangen Rollenkonflikt. Wir sind mal Führungskraft, mal Geführter. Wir sind mal emotionaler Partner, mal rationaler Vorgesetzter. Wir haben es zudem bei dem Thema «Führung» immer auch mit anderen Menschen zu tun. Diese wiederum befinden sich ebenfalls in ihrem Rollenkonflikt der verschiedenen Aspekte ihres Lebens. Hier treffen also immer ggfs. auch sehr unterschiedliche Welten aufeinander. Ganz sicher hast du schon Führungssituationen erlebt, die nicht ideal waren. Und ganz sicher hast du auch schon Führungssituationen erlebt, die beinahe perfekt waren.

Dieser Praxisratgeber wird dir Situationen der Führung aus dem Alltag in Form von kurzen Geschichten schildern. Mal positive, mal negative Beispiele. Meistens mit Happy End – aber nicht immer.

Das Beste für dich: Im Anschluss werden die beschriebenen Situationen analysiert, um dir wertvolle Ansätze aufzuzeigen, wie das ideale Vorgehen und Ergebnis in der ein oder anderen Situation aussehen sollten. So erhältst du viele Geschichten aus der Praxis, um die Erfahrungen direkt praktisch ausprobieren und anwenden zu können. Aber auch, um aus den Fehlern anderer zu lernen.

Um die Geschichten richtig einordnen zu können, möchte ich dir zuvor für die Führung unabdingbare Prinzipien vorstellen:

1. Das Vollständigkeitsprinzip für Führungspersönlichkeiten. Führung ist immer ganzheitlich zu betrachten. Was darunter genau zu verstehen ist, erfährst du im nächsten Kapitel.

2. Die vier Ebenen der leichten Führung. Denn, wenn du bei der Führung wirklich außergewöhnliche Ergebnisse erzielen möchtest, musst du diese Ebenen alle kennen und beherrschen. Eine nur teilweise Erfüllung der Prinzipien sorgt für erhebliche Abstriche in deinem Wirkungsgrad.

DAS VOLLSTÄNDIGKEITSPRINZIP FÜR FÜHRUNGSPERSÖNLICHKEITEN

Stell dir eine Blume vor. Sie wächst und gedeiht. Doch was benötigt sie, um wachsen und aufblühen zu können?

Als Erstes braucht es ein Samenkorn mit den richtigen inneren Werten. Aus diesem Samenkorn sprießt die gesamte Blume und die gesamte Kraft entfaltet sich allein durch das Samenkorn.

Das Samenkorn allein keimt jedoch noch nicht auf. Es benötigt fruchtbare Erde, in der es keimen kann. Aus der Erde zieht die Blume überlebenswichtige Nährstoffe und Mineralien.

Jeder weiß, dass Blumen nur mit Sonnenlicht wachsen können. Sonnenlicht gibt der Blume den Reiz zum Wachstum. Im Gegensatz zum Sonnenlicht steht dann noch das Wasser. Auch Wasser ist überlebenswichtig für die Blume.

Überleg jetzt mal, was passieren würde, wenn du einer Blume 200 Prozent Sonne geben würdest, ihr aber das Wasser verweigerst … Sie würde vermutlich bald eingehen, richtig?

Pflanze das beste Samenkorn in die beste Erde in einem Blumentopf und stelle diesen in einen trockenen Kellerraum ohne Sonnenlicht … Was passiert? Die Blume wird vermutlich nicht mal aufkeimen.

Was hat jetzt eine Blume mit Führung zu tun? Bei der Blume greift das Vollständigkeitsprinzip, wie bei fast allen Dingen in der Natur. Die Blume kann nur wachsen und gedeihen, wenn sie alle notwendigen Bestandteile im richtigen Maße erhält. Dieses Prinzip können wir auf den Menschen, in seinen verschiedenen Rollen, übertragen. Ein Mensch kann nur wachsen und gedeihen, wenn in all seinen Lebensbereichen die notwendigen Bestandteile im richtigen Maße vorhanden sind. Wir sind nicht nur ausschließlich Führungskraft. Wir sind häufig auch Mutter oder Vater, Tochter oder Sohn, Bruder oder Schwester, Liebespartner, Freund, Vorbild, Mitarbeiter, Unternehmer oder einfach Zuhörer. In all diesen Rollen solltest du darauf achten, eine ausgewogene Balance zu halten. Wenn du dich zu 200 Prozent auf deine Arbeit konzentrierst, wirst du in anderen Bereichen zu wenig Fokus haben. Wenn du dich ausschließlich auf deine Familie konzentrierst, wirst du andere Bereiche vernachlässigen. Am Ende kann das dazu führen, dass du unzufrieden bist. Das kann zu Konflikten in einzelnen Bereichen führen. Die Bereiche konkurrieren vielleicht sogar miteinander. Dies liegt häufig an der falschen Balance zwischen den verschiedenen Rollen.

Als Führungskraft musst du das Vollständigkeitsprinzip ebenfalls anwenden. Du als Führungskraft bist auf verschiedenen Ebenen verantwortlich für dein eigenes Handeln und das deiner Mitarbeiter. Damit du als Führungskraft auch wachsen und gedeihen kannst, ist das Vollständigkeitsprinzip für dich besonders wichtig.

DIE VIER EBENEN DER LEICHTEN FÜHRUNG

Doch welche Bestandteile sind für eine Führungskraft besonders wichtig? Es sind insgesamt vier Ebenen, die eine Führungskraft kennen und auf denen eine Führungskraft gut ausgebildet sein muss, um erfolgreich zu sein. Wenn du all diese Ebenen beherrschst und sie in der richtigen Balance einsetzt, dann erlebst du Führung mit Leichtigkeit.

1) PERSÖNLICHES WACHSTUM

Wie sieht dein Samenkorn als Führungskraft aus? Bist du Führungskraft geworden, weil du die längste Betriebszugehörigkeit oder fachlich etwas Besonderes geleistet hast? Wurde gefragt, wer es machen möchte, und du hast nicht schnell genug Nein gesagt? Oder bist du Führungskraft, weil du wirklich einen Unterschied machen möchtest? Es gibt psychologisch betrachtet nur zwei Emotionen, die uns leiten: Schmerz vermeiden oder Freude erleben. Was ist bei dir in der Führungsrolle der Treiber? Wurdest du Führungskraft, weil du keine Lust mehr auf «schlechte Führungskräfte» hattest? Wolltest du also den Schmerz, den du selbst erlebt hast, nur vermeiden? Oder hast du den brennenden inneren Wunsch, nicht nur Führungskraft, sondern sogar Führungspersönlichkeit zu werden, damit das Leben deiner Mitmenschen zu bereichern und aktiv am Erfolg von Unternehmen mitzuwirken? Erfreust du dich also an der Rolle und an den Möglichkeiten, die du schaffen kannst?

Höre an dieser Stelle mal tief in dich hinein und frage dich: «Warum habe ich Führungsverantwortung übernommen oder warum möchte ich zukünftig Führungsverantwortung übernehmen?» Schreib dir das Ergebnis auf und führe dir den Grund regelmäßig vor Augen. Dieses «Warum» wird dich in guten und in schlechten Zeiten immer auf dem richtigen Kurs halten und dich motivieren, kontinuierlich an dir persönlich zu arbeiten.

Warum möchte ich Führungsverantwortung übernehmen?

Damit du wirklich eine Führungspersönlichkeit werden kannst, musst du vor allem an deiner Persönlichkeit arbeiten. Denn wenn du nur die besten Führungsmethoden gelernt hast und diese auch gut anwendest, jedoch nicht an deiner Persönlichkeit arbeitest, erreichst du nicht die Größe einer Führungspersönlichkeit. Du vernachlässigst dann das Vollständigkeitsprinzip.

«WENN DU IMMER HART ARBEITEST, WIRST DU IMMER GENUG GELD VERDIENEN. ARBEITEST DU JEDOCH HART AN DEINER PERSÖNLICHKEIT, WIRST DU GANZHEITLICH BETRACHTET WOHLHABEND SEIN.»

Holger Stollenwerk

Zu der Ebene des persönlichen Wachstums gehört deine innere Einstellung. Was denkst du über dich selbst? Woran glaubst du? Siehst du eher Chancen oder eher Probleme? Bildest du dich selbst regelmäßig weiter? Investierst du ausreichend in dich selbst? Investierst du in deinen Körper, deine Beziehungen, deine Fähigkeiten und deine Karriere?

Den Worten Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen wird häufig die gleiche Bedeutung zugeschrieben. Es sind jedoch zwei unterschiedliche Stufen in deiner persönlichen Entwicklung. Du musst dir deiner selbst bewusst sein, um dich kennen- und verstehen zu lernen. Nur so kannst du deine Stärken und Schwächen erkennen und sie nutzen bzw. mit ihnen umgehen. Wie willst du außerdem zukünftig wachsen können, wenn du dir selbst nicht vertraust? Also brauchst du in dich selbst und deine Fähigkeiten das höchste Vertrauen.

Neben den folgenden Geschichten aus der Praxis, die dir helfen werden, persönlich zu wachsen, möchte ich dir hier schon einen globalen Tipp mit auf den Weg geben: Die erfolgreichsten Menschen, die hart an ihrer Persönlichkeit gearbeitet haben, haben sich selbst immer sehr stark reflektiert. Sie haben ihr eigenes Denken und Handeln also stets hinterfragt und analysiert, um daraus zu lernen. Nur so können die erfolgreichsten Persönlichkeiten nahezu unglaubliche Erfolge erzielen. Wie häufig reflektierst du dich und dein eigenes Denken und Handeln? Einmal die Woche? Einmal im Monat? Oder doch eher einmal im Jahr? Vielleicht sogar gar nicht bewusst? Wie sehr wirst du dir dann deiner selbst bewusst sein?

Damit du dir deiner selbst bewusst werden kannst, solltest du ein tägliches Erfolgsjournal führen. Notiere für dich selbst jeden Tag deine eigenen Erfolge.

Das klingt anstrengend, es ist jedoch sehr einfach, wenn du eine Gewohnheit daraus machst. Besorge dir innerhalb der nächsten 72 Stunden (dazu später mehr im Buch) ein handliches Buch (ich empfehle DIN A5) mit leeren Seiten. Jeden Tag zu einer festen Tages- oder Uhrzeit nimmst du das Buch. Ich mache es immer beim oder direkt nach dem Frühstück. Andere große Persönlichkeiten machen es konsequent, bevor sie zu Bett gehen. Wieder andere haben im Kalender eine feste Uhrzeit oder einen Termin an jedem Tag eingetragen. Zusätzlich nimmst du die folgenden Seiten als Anleitung für das Erfolgsjournal, für die ersten Eintragungen.

Das Erfolgsjournal: Reflexion der letzten 24 Stunden

Was ist dir heute besonders gut gelungen?

In welcher Situation hast du heute einen Unterschied gemacht?

Welchen positiven Fortschritt hast du heute zu verantworten?

Wen hast du heute glücklich gemacht und wodurch?

Worauf bist du heute stolz?

«WENN DU DICH AUF DICH SELBST KONZENTRIERST, WÄCHST DU. WENN DU DICH AUF SCHEIßE KONZENTRIERST, WÄCHST DIE SCHEIßE.»

Dwayne - The Rock - Johnson

Du solltest pro Tag immer zwischen drei und fünf Erfolge notieren. Es sollten immer mindestens drei sein, damit du dich auch entsprechend motivierst, aus jedem Tag das Beste für dich herauszuholen. Mehr als fünf müssen es aber nicht sein, weil du sonst Gefahr läufst, zu sehr auszuschweifen. Das Erfolgsjournal soll jedoch nicht mehrere Stunden deines Tages in Anspruch nehmen. So wird es Tage geben, da musst du die besten fünf auswählen und sogar manche Erfolge aussortieren. An anderen Tagen kann es dir schwerfallen, die drei Erfolge zu finden.

Es geht hierbei nicht darum, jeden Tag ein riesiges Feuerwerk abzubrennen und die Mega-Erfolge zu notieren. Es sind sehr oft auch Kleinigkeiten, die uns im Alltag so gar nicht auffallen:

Du hast jemandem ein schönes Kompliment gemacht und ihm ein Lächeln ins Gesicht gezaubert?

Du hast jemand Fremdem die Tür aufgehalten oder einen Gefallen getan?

Du hast bewusst Zeit mit einem geliebten Menschen verbracht und dich mal nicht vom Smartphone ablenken lassen?

Du hast eine unnötig destruktive Kritik nicht ausgesprochen?

Du warst joggen und hast dich damit körperlich fit gehalten?

Du hast ein kleines Kundenanliegen gelöst, obwohl es vielleicht gar nicht dein Job gewesen ist?

Du hast in einem Projekt einen nächsten Meilenstein erreicht, weil du dich gut fokussiert hast?

Achte bei den Formulierungen darauf, dass du nicht immer nur den Erfolg notierst, sondern auch, mit welcher Handlung, welcher Einstellung oder welchen Gedanken du selbst diesen Erfolg erreicht hast. Du hast jemandem ein Kompliment gemacht, aber es hat dich Überwindung gekostet? Dann notiere deine erfolgreiche Überwindung. Den Meilenstein im Projekt hast du erreicht, weil du eine unkonventionelle und einfache Lösung gefunden hast, die sonst keiner gesehen hat? Notiere deine Fähigkeiten als Grund für den Erfolg. Als du dem Fremden die Tür aufgehalten hast, warst du selbst vielleicht schon spät dran? Deine Hilfsbereitschaft macht einen Unterschied in der Menschlichkeit, auf die du stolz sein kannst.

Viele fragen sich, ob sie nicht auch Misserfolge notieren sollten, wie in einer Art Tagebuch. «Ansonsten verzerrt das Buch doch, oder?»

Das sollten wir auf keinen Fall machen. Es geht beim Erfolgsjournal genau darum, die beste Version von dir selbst zu reflektieren. Es gilt das Gesetz der Anziehung: Wenn du dich auf deine Erfolge konzentrierst, wirst du mehr Erfolge anziehen.

Kennst du das: Du kaufst dir einen neuen Computer, ein neues Auto oder etwas anderes Besonderes. Kurze Zeit davor – wenn du dich mit dem Kauf beschäftigst – und kurze Zeit danach hast du das Gefühl, dass an jeder Ecke dieses Produkt auftaucht. In der Werbung, bei Freunden, Bekannten oder sogar Fremden fällt es dir vermehrt auf. Besonders bitter ist immer, wenn nach dem Kauf die Angebote für exakt das von dir gekaufte Produkt immer präsenter werden und du das Gefühl hast, das Produkt zu teuer gekauft zu haben. Die Werbung ist aber meist gar nicht anders als vorher. Die Anzahl der Produkte um dich herum auch nicht. Einzig dein Fokus und deine Aufmerksamkeit haben sich verändert. Du konzentrierst dich auf dieses Produkt, also fällt es dir mehr auf. Du fokussierst dich auf etwas, und es kommt dir größer, häufiger und wichtiger vor.

Wenn du dich also jetzt auf deine Erfolge konzentrierst, wirst du automatisch mehr Erfolge in deinem Leben anziehen. Wenn du das Erfolgsjournal ein paar Tage geschrieben hast, wirst du merken, dass du schon ganz anders in den Tag startest. Du versuchst aktiv, Erfolge zu produzieren, die du später in dein Buch eintragen kannst. Das macht dich automatisch zu einer erfolgreicheren Persönlichkeit.

Probiere es aus. Wenn du das Erfolgsjournal regelmäßig schreibst, kannst du gar nicht verhindern, dass du eine größere Persönlichkeit wirst. Starte zeitnah damit, die beste Version von dir selbst zu werden. Du und deine Umgebung haben nichts Schlechteres verdient.

2) PERSÖNLICHE FÜHRUNG

Du kennst sicherlich auch Führungskräfte, die sich selbst irgendwie nicht so richtig im Griff haben, oder? Die kommen zu jedem Termin zu spät (oder gar nicht), haben die Hälfte der notwendigen Dinge nicht vorbereitet, halten sich nur sporadisch an ihre Abmachungen und scheinen allgemein etwas unstrukturiert und möglicherweise sogar destruktiv zu sein. Oft leisten diese Führungskräfte dann noch viele Überstunden und sind dauerhaft mit der Arbeit beschäftigt, ohne dass es richtig Spaß macht.

(Du gehörst natürlich nicht zu denen.)

Häufig wird über diese Führungskräfte dann sehr positiv gesprochen und angemerkt, dass sie doch so viel um die Ohren haben. Die tragen natürlich auch viel Verantwortung und müssen sich um viele Themen gleichzeitig kümmern. Also haben diese Führungskräfte einfach viel zu tun.

Auf zwei Ebenen halte ich das für sehr falsch. Erstens stufe ich diese Aussagen eher als mittelprächtige Ausreden ein und zweitens vermitteln das Verhalten und die Haltung dazu den Eindruck, dass Führungskraft zu sein etwas Negatives ist. Es ist einfach übermenschlich viel Arbeit, die ein Einzelner nicht schaffen kann. Das schreckt viele Menschen davon ab, Führungsverantwortung zu übernehmen, weil es scheinbar so ein harter Job ist. Ja, Führungskraft oder gar Führungspersönlichkeit zu sein, ist nicht leicht und es bedeutet viel Verantwortung. Führungspersönlichkeiten haben aber die Möglichkeit, im Leben von vielen anderen Menschen und auch in Unternehmen einen positiven Unterschied zu machen.

Darum sollten Führungskräfte zuerst bei sich selbst anfangen, nach möglichen Ursachen für die scheinbar harte Arbeit und die ungelösten Herausforderungen zu suchen. Wenn sich jemand selbst nicht gut organisieren kann, wie kann ich von dieser Person dann erwarten, dass sie andere Menschen erfolgreich führen und organisieren kann?

Damit du also nicht zu der Gruppe von Führungskräften gehörst, die dauernd Überstunden und auch sonst einen etwas überlasteten Eindruck machen, arbeite konsequent an deiner Selbstorganisation. Neben deinem persönlichen Wachstum ist deine persönliche Führung die zweite Ebene, an der du vollkommen unabhängig von anderen Menschen arbeiten kannst. Und ohne gute Selbstorganisation wird es nahezu unmöglich sein, eine vollständige Führungspersönlichkeit zu werden. Denke an das Samenkorn der Blume mit ausreichend Wasser. Wird es in nicht fruchtbarem Boden wie z. B. Beton gepflanzt, wird das Aufkeimen oder gar Wachsen dort nicht möglich sein.

Eine gewisse Zeit deiner wöchentlichen Arbeit musst du also in dich selbst investieren. Es geht bei der persönlichen Führung um deine eigene Effizienz und Effektivität, um Zeitmanagement und Selbstorganisation inklusive Disziplin. In diesem Buch lernst du einige dieser Techniken ausführlich kennen.

Unabhängig von den Geschichten aus dem Alltag möchte ich dir schon jetzt einen ganz konkreten Tipp geben, wie du deine Arbeit effizienter organisieren kannst, um nicht nur dich selbst zu optimieren, sondern auch noch ein ideales Vorbild für deine Mitarbeiter, Kunden und Kollegen zu werden.

Wie beendest du heute einen typischen Arbeitstag? Gehe es im Kopf ruhig durch. Alle Arbeitsmittel ordentlich zurechtlegen, alles einpacken und ab nach Hause? Licht aus? Drucker aus? Werkzeug verstaut? Hände gewaschen? Laden abgeschlossen?

Alles ist erledigt. Feierabend!

Wie startet dein typischer Arbeitstag? Hin zu Büro, Laden, Werkstatt, Einsatzort und erst mal wieder sortieren? Vielleicht noch eine Tasse Kaffee? Das E-Mail-Postfach ist schon wieder gut gefüllt? Kalender überprüfen? Den Tag sortieren und organisieren? Schauen, ob alle Mitarbeiter da sind? Was gibt’s heute zum Mittagessen? Irgendwann auch mal was Produktives erledigen?

Viele Fragen, die einen in den Arbeitstag begleiten können, oder?

Meistens sind dann schon ein bis zwei Stunden vergangen, bis die ersten wirklich produktiven Tätigkeiten gestartet werden können. Und dies trifft besonders auf dich als Führungskraft zu, weil du entsprechend viel organisieren musst.

Dann starten aber schon erste Termine mit Mitarbeitern, Kunden oder Partnern. Möglicherweise kommen jetzt auch Mitarbeiter mit ersten Fragen und Problemen zu dir und brauchen deine Unterstützung. Dann klingelt auch noch das Telefon. Dein E-Mail-Postfach füllt sich langsam wieder und der Tag läuft so vor sich hin.

Nach acht bis zehn Stunden ist dein Tag vorbei und irgendwie hast du alles, was so auf dich eingeprasselt ist, erledigt. Wie viel Energie hast du an diesem Tag verbraucht oder auch zurückgewonnen? War das ein erfolgreicher Tag? Ein guter Tag? Ein produktiver Tag? Wie viel deiner Arbeit hatte einen nennenswerten, positiven Effekt auf deine Kunden oder das Geschäftsergebnis des Unternehmens?

Wenn du nicht mehr mit dem Gedanken nach Hause kommen möchtest, dass du wieder total geschafft bist, aber eigentlich nichts geschafft hast von dem, was du dir eigentlich vorgenommen hast, dann fange mit einer kleinen Veränderung beim Feierabend an:

Definiere und notiere deine zwei bis drei wichtigsten Aufgaben für den nächsten Tag bereits zum Feierabend des vorherigen Tages!

Bei der Beendigung deiner Arbeit an einem Tag überlegst du dir schon, welche wirklich wichtigen Aufgaben du am nächsten Tag erledigen möchtest. Diese notierst du dir in einem für dich nutzbaren Format. Ich bin da lange oldschool mit Postits unterwegs gewesen. In deinem Erfolgsjournal könntest du diese Aufgaben ebenfalls notieren. Wenn für dich ein digitales Aufgabenmanagement infrage kommt – Smartphone oder Computer – dann nutze es.