When the Moon touches my Soul - Maria Winter - E-Book
SONDERANGEBOT

When the Moon touches my Soul E-Book

Maria Winter

0,0
6,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 6,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.

Mehr erfahren.
Beschreibung

Eine Welt voller Schatten, ein erbitterter Kampf zwischen Werwölfen und Vampiren - und eine Liebe, die stärker ist als die Dunkelheit

Los Angeles wird von brutalen Morden erschüttert - und Skylar setzt alles daran, den Täter zu finden. Als Werwolf und Securitychefin des berüchtigten Clubs »Nightwing« kennt sie die Schattenseiten der Stadt besser als jeder andere. Doch als Ryan in ihr Team kommt, gerät ihre Welt ins Wanken.

Ryan ist verschlossen, umwerfend attraktiv - und weckt Gefühle in ihr, die sie niemals zulassen darf. Denn er ist nicht nur ihr Mitarbeiter, sondern auch ein Mensch, und aus einem ganz bestimmten Grund in der Stadt. Schon bald ist nicht nur Skylars Herz, sondern auch ihr Leben in Gefahr. Und aus der Finsternis erhebt sich ein noch größerer Konflikt, der die Existenz der Nachtwesen ins Chaos zu stürzen droht ...

Der Auftakt einer mitreißenden Urban-Fantasy - sinnlich, gefährlich und unwiderstehlich

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 370

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Grußwort des Verlags

Über dieses Buch

Titel

Playlist

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

22. Kapitel

23. Kapitel

24. Kapitel

25. Kapitel

26. Kapitel

27. Kapitel

28. Kapitel

29. Kapitel

30. Kapitel

31. Kapitel

32. Kapitel

33. Kapitel

34. Kapitel

35. Kapitel

36. Kapitel

37. Kapitel

38. Kapitel

39. Kapitel

40. Kapitel

41. Kapitel

Danksagung

Über die Autorin

Impressum

Liebe Leserin, lieber Leser,

herzlichen Dank, dass du dich für ein Buch von beHEARTBEAT entschieden hast. Die Bücher in unserem Programm haben wir mit viel Liebe ausgewählt und mit Leidenschaft lektoriert. Denn wir möchten, dass du bei jedem beHEARTBEAT-Buch dieses unbeschreibliche Herzklopfen verspürst.

Wir freuen uns, wenn du Teil der beHEARTBEAT-Community werden möchtest und deine Liebe fürs Lesen mit uns und anderen Leserinnen und Lesern teilst. Du findest uns unter be-‍heartbeat.de oder auf Instagram und Facebook.

Du möchtest nie wieder neue Bücher aus unserem Programm, Gewinnspiele und Preis-Aktionen verpassen? Dann melde dich für unseren kostenlosen Newsletter an:be-heartbeat.de/newsletter

Viel Freude beim Lesen und Verlieben!

Dein beHEARTBEAT-Team

Melde dich hier für unseren Newsletter an:

Über dieses Buch

Los Angeles wird von brutalen Morden erschüttert – und Skylar setzt alles daran, den Täter zu finden. Als Werwolf und Security des berüchtigten Clubs »Nightwing« kennt sie die Schattenseiten der Stadt besser als jeder andere. Doch als Ryan in ihr Team kommt, gerät ihre Welt ins Wanken.

Ryan ist verschlossen, umwerfend attraktiv – und weckt Gefühle in ihr, die sie niemals zulassen darf. Denn er ist nicht nur ihr Mitarbeiter, sondern auch ein Mensch, und aus einem ganz bestimmten Grund in der Stadt. Schon bald ist nicht nur Skylars Herz, sondern auch ihr Leben in Gefahr. Und aus der Finsternis erhebt sich ein noch größerer Konflikt, der die Existenz der Nachtwesen ins Chaos zu stürzen droht.

Maria Winter

When the Moon touches my Soul

Playlist

Arcade – Duncan Laurence

Lost – Linkin Park

Ayo Technology – Milow

One Last Breath – Creed

In the End – Linkin Park

Castles – Freya Ridings

Numb – Linkin Park

Flashlight – Jessie J

Somebody That I Used To Know – Gotye, Kimbra

1. Kapitel

Skylar, Downtown Los Angeles

Ich liebte den Regen. Das platschende Geräusch, mit dem die dicken Tropfen auf den Asphalt prallten. Den Duft, den die Straße und die Gebäude dann verströmten – eine Mischung aus Frische und verbrannter Asche.

In jeder anderen Nacht hätte ich mich gefreut, dass es aus vollen Kübeln regnete. Doch nicht heute. Nicht, wenn das Wasser gerade dabei war, sich mit dem Blut auf dem schwarzen Boden vor mir zu vermischen und damit alle relevanten Spuren fortzuspülen.

Mein Blick glitt über die tote Frau, die auf dem kalten Asphalt der Seitengasse zwischen Mülltüten lag. Ich schätzte sie auf Anfang zwanzig. Auf jeden Fall war sie einige Jahre jünger als ich und anscheinend dabei gewesen, ihr Leben in vollen Zügen zu genießen. Ihre schulterlangen brünetten Haare waren zu Locken gedreht. Sie hatte ihre Augen im berüchtigten Smokey-Eyes-Look geschminkt, was ihr sicherlich einiges an Können und Geduld abverlangt hatte. Ihr Lipgloss besaß eine auffällig rote Farbe, die zu ihren mit Rouge geschminkten Wangen passte.

Und zu ihrem Blut.

Ich verzog meine Lefzen und schüttelte leicht den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben. Es war nicht das erste Mal, dass ich eine Leiche sah, und ganz sicher machte mir der Anblick toter Menschen nichts aus. Womit ich jedoch ein Problem hatte, waren unschuldige Opfer. Menschen, denen zu Unrecht alles genommen wurde, was von Bedeutung war: ihr Leben. Nur damit sich jemand profilieren, Macht ausüben oder sich schlicht und einfach auf Kosten anderer vergnügen konnte. Denn genauso sah das hier für mich aus.

Das bunte Paillettenoberteil der Frau war an mehreren Stellen zerrissen und von etlichen Kratzern und Schnitten blutdurchtränkt. Die größte Wunde befand sich, soweit ich das einschätzen konnte, an ihrer regelrecht zerfetzten Kehle. Die blauen Augen des Opfers waren schreckgeweitet. Sie hatte mitansehen müssen, wie ihr all diese Verletzungen zugefügt wurden. Hatte den Schmerz verspürt. Und die Todesangst, die ich selbst jetzt noch wittern konnte. Dieser Geruch haftete an ihr wie ein Virus an seinem Wirt. Er war leider auch das Einzige, was der Regen an Hinweisen hinterlassen hatte. Zu meinem Bedauern.

Frustriert stöhnte ich auf, was in meiner aktuellen Gestalt eher nach einem Knurren klang. So einfach gab ich mich jedoch nicht geschlagen.

Ich kniete mich neben das Opfer und brachte meine Schnauze nah an ihre nackten Arme, auf denen Blutsprenkel klebten. Die Haut strahlte keine Wärme mehr aus. Die Frau lag bereits seit mehreren Stunden in dieser Seitengasse, ohne dass es jemand bemerkt hatte.

Ein Umstand, der mich traurig ausatmen ließ. Los Angeles war einer der am dichtesten besiedelten Orte der Erde, und gerade hier in Downtown spürte man mit den vielen Bars, den Geschäftsvierteln und kulturellen Sehenswürdigkeiten den Puls des Lebens. Leider bedeutete es nicht, dass die Menschen auch emotional zusammenrückten, nur weil sie nah beieinander lebten. Im Gegenteil, in dieser Stadt wurde Anonymität großgeschrieben. Mal ganz davon abgesehen, dass ein Großteil immer verantwortungsloser und egoistischer handelte. Eine Wandlung, die ich mit Sorge betrachtete, aber nicht aufhalten konnte.

Mich hätte es daher nicht gewundert, wenn vielleicht jemand die Leiche bemerkt, aber keine Hilfe gerufen hatte. Der Fairness halber musste ich allerdings feststellen, dass die Gasse derart abgelegen war, dass sich nur wenige Passanten hierher verirrten.

Noch einmal schaute ich in das Gesicht der jungen Frau und fragte mich, was sie sich nur dabei gedacht hatte, nach einer durchzechten Partynacht ausgerechnet hier entlangzulaufen.

Ich fletschte die Zähne, als ich mir in Erinnerung rief, wie falsch es war, so zu denken. Sie hatte sicherlich nichts Unrechtes getan. Sie hatte einfach nur ihr Leben leben wollen, und es stand ihr zu, sich frei in der Stadt zu bewegen. Die Schuld lag ganz allein bei demjenigen, der das hier angerichtet hatte.

Wobei ich wieder zu meinem eigentlichen Problem zurückkehrte: Ich konnte keine fremde Duftspur an ihrem Körper oder ihren Klamotten finden.

Der Täter musste derart schnell gehandelt haben, dass kaum etwas von seinem Geruch an ihr hängen geblieben war. Dazu kamen die zeitliche Verzögerung und der Regen.

Verdammt!

Es gefiel mir ganz und gar nicht, keinen Anhaltspunkt zu haben. Frustriert erhob ich mich wieder und ballte meine Pranken zu Fäusten. Regentropfen strömten durch mein schwarzes Fell und hinterließen einen kühlen Film auf meiner Haut. Ich fröstelte, aber nicht wegen des Wetters.

Es war purer Zufall gewesen, dass ich heute Nacht auf sie gestoßen war. Genauso gut hätte ich in der anderen Richtung von Downtown unterwegs sein können. Aber hier und jetzt, da ich von ihrem Schicksal wusste, konnte ich nicht drüber hinwegsehen, obwohl es so gut wie keine brauchbaren Hinweise auf ihren Täter gab. Das ließ mein Verantwortungsgefühl nicht zu.

Ich scannte die Umgebung ab, um den Tatort besser einordnen zu können. Vielleicht sollte ich mir noch einmal die Müllsäcke vornehmen. Es war zwar unwahrscheinlich, aber vielleicht fand ich dort eine Spur.

Ich hatte gerade einen Schritt nach vorne gemacht, als ich im Augenwinkel den Lichtstrahl einer Taschenlampe bemerkte. Zwei Polizisten, die anscheinend auf Fußstreife waren und sich der Mitte der Gasse und damit auch mir und der Leiche näherten.

Großartig, das hatte mir neben der Frau, die aussah, als wäre sie von einem tollwütigen Tier zerfleischt worden, noch gefehlt.

Bis jetzt hatten sie mich nicht gesehen, und ich nutzte diese Sekunde, um loszurennen.

»Hey, stehen bleiben. LAPD!«

Mist, ich hatte zu lange gezögert. Um meinen Fehler wiedergutzumachen, bog ich in eine weitere, noch viel schmalere Gasse ab. Immer bemüht, im Schatten zu bleiben. Nicht aufzufallen, unter gar keinen Umständen.

Mit Leichtigkeit kletterte ich über einen Maschendrahtzaun, der die Gasse teilte. Erst einige Hundert Meter weiter verharrte ich, um zu horchen, ob mich die Cops noch verfolgten. Ich brachte meine angestrengte Atmung unter Kontrolle und konzentrierte mich auf meine Umgebung.

Nichts, sehr gut.

Mein Blick glitt an den Hauswänden links und rechts von mir hinauf zu den Dächern. Normalerweise hätte ich längst versucht, eine Etage höher zu gelangen. Weiter oben ließ sich meine Anwesenheit wesentlich leichter verschleiern.

Leider schienen die Eigentümer der Häuser auf die gängigen Regelungen hinsichtlich des Brandschutzes zu pfeifen. Sämtliche Feuerleitern fehlten.

Abgesehen davon würde mir diese Strategie in der Gegend nicht helfen. Die Häuser standen teilweise nicht nah genug aneinander, um sich ungesehen darauf fortzubewegen. Im schlimmsten Fall würde ich festsitzen, was ich nicht riskieren konnte. Sobald die beiden Cops die Leiche entdeckten, würde es hier nur so vor Polizei wimmeln.

Ich hatte keine Wahl, ich musste weiter. Und da ich nicht zurückkonnte, blieb mir nur die Flucht über die hell ausgeleuchtete Hauptstraße.

Ich stöhnte und runzelte misstrauisch die Stirn. Das gefiel mir gar nicht, aber es musste sein.

Daher vergewisserte ich mich, dass weder Fußgänger noch Fahrzeuge unterwegs waren, und sprintete dann geradewegs über die Fahrbahn, um Schutz im Schatten der Nebenstraße zu suchen. Dabei betete ich, dass heute Nacht wenigstens ein bisschen Glück auf meiner Seite war und dieser Teil nicht von Kameras überwacht wurde.

Es wäre denkbar ungünstig, wenn sie das Bild eines fliehenden Werwolfs aufzeichneten.

2. Kapitel

Ryan

Noch nie war es mir so schwergefallen, aus einem Fahrzeug zu steigen. Meine Finger klammerten sich an den Griff der Autotür, als würde mein Leben davon abhängen. Was es in gewisser Weise tatsächlich tat.

Ich atmete tief durch, ehe ich mir einen Ruck gab, die Tür aufstieß und das Taxi hinter mir ließ, das bisher eine schützende Hülle zwischen mir und diesem Stadtteil von Los Angeles gewesen war.

Einem Ort, an den ich nie wieder hatte zurückkehren wollen.

Die Sonne brannte unnachgiebig herab. Kein Wunder, dass um diese Uhrzeit der Gehweg menschenleer war. Ich begann in meiner dunklen Jeans zu schwitzen. Immerhin das machte mir nichts aus. In den vergangenen Jahren waren Wärme und Schweiß zu meinen Bekannten geworden. Ebenso wie Dreck und Blut.

Eine leichte Gänsehaut überzog meine Arme, was mich daran erinnerte, dass ich mit diesen Gegebenheiten aus meiner Vergangenheit wesentlich leichter fertig wurde als mit dem, was mir gleich bevorstand.

Mein Blick glitt durch die getönten Gläser der Sonnenbrille an der Wand des Gebäudes entlang. Es besaß eine aus einzelnen langen Platten angefertigte schwarze Fassade, die sich ohne Zweifel in der Hitze des Tages extrem aufladen musste. Zugleich reflektierte sie das Sonnenlicht und hatte so etwas Edles und Besonderes an sich. Ich schaute ein Stück höher und entdeckte den Namen, der dort in silbernen Lettern prangte: Nightwing.

Ich wünschte, ich müsste nicht hier sein. Nicht vor diesem Gebäude. Nicht in dieser Stadt. Aber ich musste. Und damit das so blieb, würde ich mich gleich von meiner besten Seite zeigen.

Abermals holte ich tief Luft, wobei der erhitzte Sauerstoff in meiner Lunge kribbelte, als hätte ich Staub eingeatmet. Ich hatte bereits genug Zeit geschunden.

Ich machte einen Schritt auf den Eingang des Gebäudes zu, damit alles, was ich in den vergangenen Monaten vorbereitet hatte, nicht umsonst gewesen war.

3. Kapitel

Skylar

»Es scheint, als hätte Arcan eine Lösung für unser Personalproblem gefunden«, eröffnete mir Eli, als ich gerade meine Stiefel zuband. Er schloss die Tür seines Spindes. Der Umkleideraum war in Grau und Schwarz gehalten, ebenso wie der Rest des Nightwing im Süden von Downtown.

Ein besseres Farbkonzept konnte ich mir für meine augenblicklich umschlagende Stimmung nicht vorstellen. Mit Ausnahme vielleicht von Rot.

»Was?« Ich sprang von der Bank auf und konnte mir den empörten Unterton nicht verkneifen. Normalerweise war ich kein aufbrausender Typ. Doch das hier war alles andere als eine Kleinigkeit.

Eli zuckte entschuldigend mit den Schultern und strich sich unbewusst durch sein kurzes, leicht gelocktes schwarzes Haar. Mir fiel ein, dass er mich nur in sehr wenigen Situationen wirklich verärgert erlebt hatte.

»Ein Mann, Ende zwanzig«, erklärte er schnell. »Ist anscheinend gerade erst hergezogen.«

Weiter kam Eli nicht. »Und Arcan hat es nicht für nötig gehalten, mich in diese Angelegenheit einzubeziehen?«

Ich wusste, dass ich mich kindisch anhörte. Und dass Eli nicht der richtige Ansprechpartner für meinen Frust war. Immerhin überbrachte er mir lediglich diese Nachricht.

Arcan Rivera war der Eigentümer des Nightwing, eines der bestbesuchten Nachtclubs in Downtown. Natürlich stand es ihm zu, sämtliche Personalentscheidungen allein zu treffen. Doch er musste ahnen, dass er sich bei mir nicht beliebt machte, wenn er mich davon ausschloss. Immerhin hatte er mich nicht umsonst zur Leiterin der Security-Abteilung ernannt. Als solche bestand ich darauf, bei derartigen Entscheidungen nicht außen vor gelassen zu werden. Arcan wusste das, ich hatte ihm meine Bedingungen, wenn ich für ihn arbeitete, klar genannt. Anscheinend hatte er jedoch keine Skrupel, mich in diesem so wichtigen Punkt zu übergehen.

Ich seufzte, und mein Blick glitt zu der Digitaluhr an meinem Handgelenk. Der Club machte in einer Viertelstunde auf. Meine Aussprache mit dem Chef musste warten.

»Dafür haben wir jetzt keine Zeit«, beendete ich das Thema vorerst, alles andere als freiwillig. »Wir sollten uns auf die Nacht vorbereiten«, besann ich mich schließlich auf das Wesentliche und drückte im Vorbeigehen entschuldigend Elis Schulter. »Tut mir leid, du hast nichts falsch gemacht. Es ist nur ...«

Er winkte ab. »Ich verstehe schon, ich an deiner Stelle wäre auch sauer.«

Eli hatte kurz nach mir hier angefangen. Zwar war er erst Mitte zwanzig und damit etwa in meinem Alter, aber er leistete ausgezeichnete Arbeit. Nicht umsonst war er meine Vertretung an den Tagen, an denen ich frei hatte. Außerdem war er das, was einem guten Freund in meinem Leben am nächsten kam.

Ich nickte dankbar und zwang mich zu einem Lächeln.

Aber es war nicht nur Arcans Entscheidung, die an meinen Nerven nagte.

Da war immer noch diese Frau von letzter Nacht, deren Tod ich nicht einordnen konnte. Anhand deren Verletzungen es mir allerdings jetzt schon gelang, einzuschätzen, dass es nichts Gutes bedeutete. Wenn nicht sogar richtigen Ärger. Und die Tatsache, dass ich während meiner Flucht vor der Polizei von irgendeiner Verkehrskamera aufgezeichnet worden sein könnte. Eigentlich hatte es ein ruhiger Abend werden sollen. Eine Routinekontrolle durch das nächtliche L.A. Doch dann war ich über die Leiche gestolpert, und jetzt hatte ich den Salat. Erschwerend hinzu kam, dass ich aktuell nichts anderes tun konnte, als zu warten. Etwas, das zu einem stetigen Pochen hinter meinen Schläfen führte.

»Okay, lass uns loslegen«, verkündete ich, weil ich ohnehin nicht um das Unvermeidbare herumkam, und zog die Tür zum Club auf. Sämtliche belastenden Sorgen mussten sich hintanstellen.

Ich durchquerte einen schmalen Flur und betrat den großen Saal, der kurz vor der Eröffnung beinahe menschenleer war. Später würde die Tanzfläche auf der untersten Ebene des Clubs beben.

Das Sicherheitspersonal überprüfte gegenseitig seine Garderobe, während die Barkeeper rechts von mir Flaschen mit hochprozentigem Alkohol sortierten und am anderen Ende des Saals der DJ sein Pult einrichtete. Mein Blick glitt für einen Augenblick über die dunklen Sitznischen auf der zweiten Ebene, über die fast schwarzen Wände, die von Strahlern beleuchtet wurden. Über das restliche Mobiliar bestehend aus Stehtischen und ausladenden Lampenschirmen an der Decke. Arcan hatte sich nicht lumpen lassen. Die gesamte Einrichtung besaß eine hochwertige Optik und war nur einer der Gründe, weshalb der Club bereits seit einer Ewigkeit so hervorragend lief.

Ich erinnerte mich daran, als ich den Laden zum ersten Mal vor fünf Jahren betreten und mich sofort in ihn verliebt hatte. Ich gehörte nicht zu den klassischen Partygängern, die jede Woche ein neues Abenteuer suchten. Eigentlich hätte ich nie gedacht, in dieser Branche Fuß zu fassen. Aber Arcans Club strahlte etwas Vertrautes, Bodenständiges aus, und ich wusste schon damals, dass dieser Laden zu einem Ort werden könnte, an dem ich mich wohlfühlen würde. Und an dem ich verdammt gute Arbeit leisten könnte.

Für eine Sekunde flammte die alte Begeisterung wieder auf und machte es mir leichter, das Wort zu ergreifen.

»Guten Abend«, begrüßte ich mein Team. Obwohl ich alle der sechs Männer und Frauen persönlich kannte und mit ihnen per Du war, fand ich, dass etwas Förmlichkeit an der Arbeit stets dazugehörte. Das schien auch Arcan so zu sehen. Er legte großen Wert auf unsere Außenwirkung, weshalb die Männer schwarze Anzüge und weiße Hemden trugen und die Frauen mit Blazern und Blusen in den entsprechenden Farben arbeiteten. »Ich bitte kurz um eure Aufmerksamkeit. Lasst uns die Planung des Abends durchgehen.«

Ich ließ meinen Blick über die Gesichter gleiten, und mir wurde einmal mehr bewusst, dass ich eine große Verantwortung für diese Leute trug. Dass es an mir war, ordentliche Vorbereitung zu liefern, damit alles reibungslos funktionierte. Eine Aufgabe, die mir Spaß machte, aber an Tagen wie diesen tatsächlich nicht ganz leichtfiel.

Immerhin war das Team heute vollzählig.

»Ich nehme an, John und Daniel sind bereits auf ihren Positionen?« Die beiden sicherten heute Abend den Einlass ab und sorgten dafür, dass der Club pünktlich öffnete. Klassische Türsteheraufgaben sozusagen. Sarah, die zierlichste Frau in der Reihe, die man jedoch definitiv nicht unterschätzen sollte, nickte mir zu.

»Sehr schön.« Ich senkte meinen Blick auf das Klemmbrett in meinen Händen. Es wurde von Arcan persönlich zusammengestellt und enthielt alle wichtigen Informationen zur bevorstehenden Schicht.

»Okay, Sarah und Markus sind heute für den VIP-Bereich zuständig«, entschied ich, als ich die Gästeliste und die Vermerke dazu durchging. Unter ihnen befanden sich zwei Schauspieler und eine bekannte Pop-Sängerin. Es könnte eine ruhige Schicht werden, aber wenn nicht, hätten Sarah und Markus das gut im Griff. Die beiden arbeiteten bereits seit zwei Jahren für Arcan und waren sehr erfahren.

Danach verteilte ich den Rest im großen Saal.

»Luke, ich will, dass du ein Auge auf den DJ hast. So eine Farce wie letzte Woche brauchen wir nicht wieder.«

Ich dachte an den Gast zurück, der dem DJ seinen Drink über das Pult gekippt hatte, weil ihm dessen Musik nicht gefallen hatte, und musste ein Augenrollen unterdrücken. Luke schmunzelte, nickte jedoch dienstbeflissen.

Ansonsten gab es heute keine Besonderheiten, weshalb ich keine Änderungen an der Planung vornehmen musste.

»In Ordnung, wir bleiben über Funk in Kontakt«, wies ich an und zeigte auf das Funkgerät an meinem Gürtel, welches ich gleich darauf mit meinem Blazer verdeckte. »Wenn was ist, sagt Bescheid. Ansonsten wünsche ich uns allen eine ruhige Schicht.«

Das Team bedankte sich und löste sich auf, um die entsprechenden Posten einzunehmen.

Ich warf einen letzten kurzen Blick auf mein Klemmbrett, um mich zu vergewissern, dass ich nichts vergessen hatte. Dabei bemerkte ich, wie sich mir eine Person von der Seite näherte. Ohne meinen Blick zu heben, wusste ich, um wen es sich handelte. Und wen ich während meiner Ansprache versucht hatte, eisern zu ignorieren.

Ich musste ein Schnaufen unterdrücken. Es fiel mir schwer, nicht wütend auf Arcan zu sein. Noch schwerer allerdings fiel mir, mich mit dem neuen Angestellten zu beschäftigen. Zu meinem Bedauern gelang es mir nicht, meinen Unmut zu verstecken.

»Ms Davis, entschuldigen Sie bitte, aber ich habe meinen Namen bei der Einteilung nicht gehört.«

Ohne aufzusehen, antwortete ich: »Weil ich Ihnen noch keine Aufgabe zugewiesen habe, Mr Green.«

Okay, das klang wahrscheinlich schnippischer, als ihm gegenüber fair war. Immerhin konnte der Fremde nichts für meinen Ärger. Bereits ein weiteres Mal an diesem Abend ließ ich meinen Frust an dem Falschen aus. Etwas, das ich sonst nie tat. Was war nur los mit mir?

Verdammte Leiche. Verdammte Verkehrskamera. Verdammte Probleme meines anderen Ichs.

Jetzt seufzte ich doch leise, ergab mich meinem Schicksal und schaute auf. Zu meiner Überraschung blickte ich direkt in seine Augen, die die intensivste Färbung aufwiesen, die ich je bei einem anderen Menschen gesehen hatte. Mr Green hieß nicht nur so, er besaß auch außergewöhnliche smaragdgrüne Augen. Der Ausdruck in ihnen wirkte beherrscht, doch da war auch eine Wärme, die durch die goldenen Sprenkel noch stärker zum Vorschein kam.

Für einen Moment schien er überrascht von meiner forschen Ansage, fing sich aber schnell wieder und entspannte seine Gesichtszüge. Er hatte allen Grund dazu, sauer oder zumindest verärgert über meine offensichtliche Abneigung und herablassende Art zu sein. Aber der Mann ließ sich nicht das Geringste anmerken. Im Gegenteil, er verhielt sich zurückhaltender, als ich es an seiner Stelle tun würde.

Mein Blick hing noch immer an seinen Augen, welche eine besondere Anziehungskraft ausstrahlten. Es kam nicht oft vor, dass mir andere Männer auf den ersten Blick gefielen. Nicht, dass ich darauf Wert legte. Hier jedoch war das anders.

Seine kurzen dunkelblonden Haare, die ordentlich frisiert waren, seine rasierten Wangen mit den hohen Knochen, sein maskulines Gesicht. Ich gestattete mir, den Rest seines Körpers zu betrachten. Vor allem natürlich, um zu prüfen, ob er den schwarzen Anzug richtig trug. Dabei konnte ich praktisch nicht übersehen, wie das Jackett um seine kräftigen Schultern und die trainierten Oberarme spannte. Mr Green war allem Anschein nach ein Fan von sportlicher Betätigung, was ich beinahe positiv begrüßen würde. Aber nur fast.

Ich musste ein Stöhnen unterdrücken. Hoffentlich war er nicht einer dieser aufgeblasenen Proleten, die zwar jede Menge Muckis, dafür aber keinen Funken Hirn besaßen.

Die Abneigung ihm gegenüber stieg erneut in mir auf, und ich kam nicht umhin, mich ein klein wenig triumphal zu fühlen, als ich seinen irritierten Blick bemerkte.

Ich streckte ihm meine Hand entgegen. »Skylar Davis«, stellte ich mich vor. Der Mann erwiderte meine Geste zu seinem Glück mit einem kräftigen Händedruck. Neben dem äußeren Erscheinungsbild war es die Begrüßung, die bereits eine Menge über einen Menschen aussagte und auf die ich deshalb besonders achtete.

Über Mr Green verriet sie mir, dass er selbstbewusst agierte, aber nicht dazu neigte, sein Ego raushängen zu lassen. Zumindest nicht zwangsläufig.

Was meine schlechte Laune eigentlich verbessern sollte, es aber nicht tat.

»Ryan Green«, antwortete er und nickte leicht. Auf seinen Lippen lag die Andeutung eines höflichen Lächelns.

»Mr Rivera hat Sie also eingestellt. Sie müssen ihn während des Bewerbungsgesprächs ja ganz schön von sich überzeugt haben«, sagte ich bewusst überspitzt.

Mr Green straffte die Schultern. Sein Blick war ernst, aber offen. »Ich bin sehr dankbar für diese Chance und denke, dass ich Ihr Team gut ergänzen kann. In der Vergangenheit habe ich ...«

Doch ich unterbrach ihn, indem ich eine Hand hob. »Das will ich jetzt nicht hören. Der Club macht gleich auf. Außerdem bin ich niemand, der sich von Worten beeindrucken lässt.«

Ich fixierte Mr Greens Gesicht und beobachtete genau, wie er auf meine Äußerung reagierte. Im Gegensatz zu den meisten anderen, die sich von meiner Ansage gekränkt fühlen würden, schien er umso aufmerksamer zu werden. Wenn ich mich nicht täuschte, blitzte für den Bruchteil einer Sekunde sogar etwas wie Neugier in seinen Augen auf.

Das dürfte interessant werden, dachte ich, obwohl ich streng genommen für solche Spielchen gerade keinen Nerv hatte.

Dennoch: Ryan Green hatte etwas an sich, was mich aufmerken ließ.

»Ich will, dass Sie wissen, dass Sie nicht automatisch eingestellt sind, nur weil Mr Rivera das sagt. Mir ist klar, dass er der Eigentümer des Clubs ist. Aber hier, in diesem Bereich, habe ich das Sagen. Betrachten Sie Ihre heutige Schicht daher als eine Art Probearbeit.« Mir war es egal, ob ich mir gerade zu viel herausnahm. Ich würde mir ganz sicher kein Personal vorsetzen lassen, mit dem ich nicht zurechtkam. »Für heute Nacht teilen Sie mit Eli den Platz am Eingang und führen die Taschen- und Personenkontrollen durch. Das ist keine zu unterschätzende Aufgabe. Mr Rivera hat Ihnen sicher erklärt, dass wir ein Club sind, der frei von Drogen und Dealern existieren möchte. Die Gäste sollen sich hier sicher fühlen. Das heißt, der Rest des Teams kann nur so gut arbeiten, wie es die Kollegen am Einlass tun.«

»Ja, Ms Davis«, nahm er meine Anweisung ohne zu diskutieren an, drehte sich um und lief in Richtung Eingang.

Erstaunt, dass er keinerlei Widerstand leistete oder Fragen stellte, rief ich ihm hinterher: »Außerdem will ich Sie morgen um sechzehn Uhr vor der Schicht sehen. Ich will herausfinden, was Sie wirklich können.«

Mr Green blieb kurz stehen und schaute über seine Schulter. Auf seinen Lippen lag die Andeutung eines Lächelns. Dann nickte er und begab sich auf seinen Posten.

4. Kapitel

Skylar

Auf Außenstehende mochte das verlassene Industriegebäude im Arts District wie kurz vor dem Verfall wirken. Ich jedoch wusste, dass sich unter seiner unscheinbaren Fassade so viel mehr verbarg.

Ich zog die schwere Metalltür auf, deren Quietschen ich kaum noch wahrnahm, und betrat die dunkle Lagerhalle. Anstatt sie jedoch zu durchqueren, blieb ich im Schatten der Wand und schritt einen Flur im hinteren Bereich des Gebäudes entlang. Am Ende des Ganges konnte ich die Treppe ausmachen, die ich schon so oft hinabgestiegen war.

Kurz bevor ich sie erreichte, schälte sich eine Gestalt aus der Dunkelheit.

»Skylar, du bist spät dran. Alisha erwartet dich bereits.«

Josh war nicht gerade der Vorzeigetürsteher. Ganz im Gegenteil. Mit seinem Kapuzenshirt, dem strähnigen braunen Haar und der Kippe im Mundwinkel würde man nie erahnen, dass er den Eingang zu irgendetwas beschützte. Sondern eher, dass er hier herumlungerte. Sich vielleicht von seinem letzten Trip erholte.

Er war nicht nur hier, um aufzupassen, dass keine Menschenseele diesen Ort zufällig betrat. Er war Teil der Tarnung, die ihn verschleiern sollte. Was Josh meiner Meinung nach erstaunlich gut hinbekam.

Ich begrüßte ihn mit einem schiefen Grinsen und boxte meine Faust gegen seine, jedoch ohne stehen zu bleiben. Diese Zeit besaß ich nicht mehr. Es war schon fast Morgengrauen.

»Das kann ich mir vorstellen«, erwiderte ich lediglich und stieg die Treppe hinab. Für einen Moment wurde ich erneut von Dunkelheit umhüllt, bis ich die versteckte Tür in der Backsteinwand öffnete und einen weiteren Raum betrat.

Hier, im Underground, wie Alisha und die anderen Werwölfe von Downtown, Los Angeles, diesen Ort nannten, dominierten Moosgrün und Azurblau, die mit dem Schwarz der Wände verschmolzen. Es besaß denselben Charme wie das Nightwing, weshalb es mir hier ähnlich gut gefiel.

An der linken Seite des Raumes befand sich eine lange Bar mit hohen gläsernen Regalen, an der jetzt nur noch ein einzelner Gast saß. Beziehungsweise lag – oder eine Mischung aus beidem.

Ich presste die Lippen aufeinander und ließ meinen Blick über die leeren Stühle und Tische schweifen. Die Bühne ruhte einsam im hinteren Teil des Raumes. Aus den Boxen an den Wänden drang ein leiser halbherziger Beat, der ebenso wie das nahende Morgenrot das Ende dieser Nacht ankündigte.

»Wird ja Zeit, dass du endlich hier aufkreuzt.« Alisha näherte sich mir von der Seite. Ihre langen schwarzen, leicht gewellten Haare hüpften bei jedem Schritt und umspielten verführerisch ihre Oberweite, die sie mit einem schwarzen, tief ausgeschnittenen Oberteil bewusst betonte. Keine Frage, Alisha Garcia gehörte zu den Frauen, die um ihre Attraktivität wussten und diese gezielt einsetzten. Besonders, wenn es darum ging, die eigene Stellung als Alpha des Wolfsrudels in Downtown zu behaupten.

Früher, als ich sie noch nicht gut genug gekannt hatte, hatte mich ihr Auftreten eingeschüchtert. Heute konnte ich besser damit umgehen. Zweifellos war Alisha aber eine Frau, die man nicht verärgern oder kränken sollte und die stets die Kontrolle behalten wollte.

Mit verschränkten Armen blieb sie dicht vor mir stehen. Ihre Lippen trugen den gleichen blutroten Farbton, den ich schon während meiner Ankunft in L.A. an ihr gesehen hatte.

»Ich freue mich auch, dich zu sehen«, blieb ich gelassen und schob meine Hände tiefer in die Taschen meiner schwarzen Jeans.

»Lass das, Skylar«, fauchte sie, und ich tat entrüstet.

»Tut mir leid, dass ich hin und wieder arbeiten muss, um mein menschliches Dasein aufrechtzuerhalten. Soweit ich weiß, zahlen mir die anderen Werwölfe weder die Miete, noch übernehmen sie die Kosten für mein Essen. Was beides übrigens alles andere als günstig ist«, konterte ich, und Alisha schnaubte.

Dann ließ sie kommentarlos von mir ab und ging zur Bar. Ich folgte ihr mit leisen Schritten. Der Barkeeper namens Aron machte Anstalten, mit dem Spülen der Gläser aufzuhören, doch Alisha gab ihm mit einer knappen Handbewegung zu verstehen, dass er das nicht musste, und trat kurzerhand selbst um den Tresen herum. Aron nickte und begrüßte mich mit einem knappen Lächeln, ehe er sich an das andere Ende der Theke zurückzog.

Ebenso wie ich war er in dieser Stadt gestrandet. Und ebenso wie mich hatte ihn Alisha gefunden und in diese Gemeinschaft aufgenommen. Seither kümmerte er sich Nacht für Nacht um die Bar des Underground und mixte dabei, wenn ich den Erzählungen der anderen Glauben schenkte, verdammt gute Drinks.

Japp, Alisha war eindeutig ein Alphatier. Aber irgendwo tief in ihr drin steckte ein mitfühlendes Herz, auch wenn sie das niemals zugeben und ich sie nie darauf ansprechen würde.

»Du kannst froh sein, dass sie dich überhaupt in ihrem Revier akzeptieren. Dir ist schon aufgefallen, dass du nicht unbedingt der Rudeltyp bist?« Alisha beugte sich über das edle dunkle Holz und sah mich herausfordernd an. Trotz ihrer mühsam antrainierten strengen Miene entfloh ihr ein Mundwinkel, und ein spitzes Lächeln schob sich auf ihr Gesicht.

Ich konnte mir ein leichtes Grinsen ebenfalls nicht verkneifen. »Sag bloß?«

Jetzt ließ auch Alisha endgültig von ihrer kühlen, distanzierten Fassade ab und richtete sich wieder auf.

»Scotch oder Wodka?«, fragte sie und öffnete ohne abzuwarten den Whiskey.

»Ein Bier, wie immer.«

Alisha seufzte, schenkte sich selbst ein Glas ein und reichte mir eine geöffnete Flasche.

»Dir ist schon klar, dass du als Werwolf von ein paar harten Drinks nicht gleich betrunken wirst?«

Ich hob eine Augenbraue und blickte auffällig zu dem Typen am hinteren Ende der Bar, der es ganz offensichtlich heute Nacht übertrieben hatte. Er besaß einen ordentlichen Bierbauch und schütteres graues Haar. Ich kannte ihn bisher nur vom Sehen. Auch wenn ich irgendwie zu Alishas Rudel dazugehörte, hieß das nicht, dass ich mit allen befreundet war. Die meisten kannte ich tatsächlich nur flüchtig, was vor allem daran lag, dass ich nur selten ins Underground – den allgemeinen Treffpunkt des Rudels – kam, während sich die anderen Werwölfe hier aufhielten. Was wiederum dem Fakt geschuldet war, dass ich zu diesen Zeiten meist regulär im Nightwing arbeitete. Aber auch an meinen freien Abenden zog ich die Dächer der Stadt dem Trubel hier unten vor. Ich gab es zu, ich war kein besonders geselliger Typ. Zumindest nicht in meiner Freizeit. Und außerdem brauchte der Wolf in mir seinen Auslauf.

»Der da ist nicht das beste Beispiel, das gebe ich zu«, winkte Alisha ab und hob ihr Getränk, um mit mir anzustoßen. Das Glas klirrte, und ich nahm einen langen Schluck aus meiner Flasche. »Zu seiner Verteidigung: Seine Frau hat ihn gerade verlassen. Er hat es momentan nicht sehr leicht.«

Das war für mich nicht unbedingt eine schlüssige Erklärung dafür, sich bis zur Besinnungslosigkeit volllaufen zu lassen. Ich war nicht der Typ, der Alkohol zum Leben brauchte. Wenngleich ich gerade diesen herben, einzigartigen Geschmack des Biers mit seiner karamellartigen Note im Abgang sehr zu schätzen wusste.

»Tut mir leid, dass es nicht eher ging. Ich bin so schnell wie möglich nach meiner Schicht hergekommen. Die Arbeit hat es mir heute nicht leicht gemacht«, gestand ich und musste an Ryan Green zurückdenken. Zwar hatte er sich nicht so übel angestellt, wie ich es an seinem ersten Tag erwartet hätte, dennoch war die Sache für mich noch lange nicht geklärt. Weder mit ihm noch mit Arcan.

Alisha setzte zu einer Nachfrage an, aber dieses Mal war ich es, die den Kopf schüttelte. »Lass gut sein, das ist jetzt nicht wichtig.«

Sie wurde wieder ernst, und ich spürte, dass wir uns dem Grund näherten, aus dem ich eigentlich hier war. Alisha zog aus ihrer engen Lederhose ein Smartphone hervor, entsperrte es und reichte es mir.

Ich blickte auf das wackelige Schwarz-Weiß-Bild. Im Hintergrund waren eine nächtliche Straße und ein Gehweg zu sehen. Und ein schwarzer, verschwommener Schatten. Der bei genauerer Betrachtung alles andere als menschlich wirkte und gleichzeitig entfernt von allem war, was man klar definieren konnte.

»Ich nehme an, das bist du«, stellte Alisha mit erstaunlich nüchterner Stimme fest und nahm einen weiteren Schluck von ihrem Getränk.

Ich betrachtete das Bild weiter und wagte es nicht, aufzuschauen. Nicht aus Angst vor Alishas Reaktion, vielmehr aus Scham über meine eigene Unfähigkeit. Es gab nicht besonders viele Werwölfe in Los Angeles, die derart tiefschwarzes Fell wie ich besaßen. Und noch weniger gab es, die sich außerhalb der Vollmondnächte verwandeln konnten oder wollten.

»Ja.« Es brachte nichts, es abzustreiten. Ich hatte einen Fehler gemacht, zu dem ich stehen musste.

»Ich muss dir nicht erklären, dass das nicht passieren darf.«

»Nein.« Ebenso wenig, wie sie mir erklären musste, dass sie als Alpha ein solches Verhalten nicht duldete. »Es wird nicht wieder vorkommen«, versicherte ich daher und meinte es vollkommen ernst. Auch um meinetwillen.

Alisha nickte. In ihrem Blick erkannte ich Verständnis. Sie wusste, dass sie sich auf mich verlassen konnte. Etwas Derartiges war mir in meiner gesamten Zeit in Los Angeles noch nicht passiert.

»Tommy hat die Bilder so unkenntlich gemacht wie möglich«, erklärte sie mir, und ich nickte dankend. Einer der Vorteile, in einer solch großen Stadt als Werwolf zu leben, war, überall Kontakte und Verbindungen zu seinesgleichen zu haben. Tommy Russel war erst neunzehn und schon jetzt einer der besten Computerhacker dieses Landes. Und glücklicherweise ein Werwolf, weshalb er Alisha und den anderen Mitgliedern des Rudels in Downtown aus der Patsche half, wenn es von Nöten war. Alisha hatte ihn wegen der unterschiedlichsten Sachen schon des Öfteren kontaktiert, und er hatte auch hier definitiv einen guten Job gemacht.

»Ich fürchte, das ist nicht unser einziges Problem.« Ich rieb mir über die Stirn und hielt Alishas festem Blick stand. Sie musste allein an meinem Tonfall erkennen, wie ernst es mir war. Ich nahm einen weiteren Schluck von meinem Bier. »Du weißt, dass ich normalerweise nicht so weit rausgehe.«

Weg von den Häuserschluchten, deren Schatten mir genug Deckung boten. Weg von den Dächern, über die ich mich mühelos und ungesehen bewegen konnte.

Nicht umsonst kamen wir so gut in der Welt der Menschen zurecht: weil sie keine Ahnung hatten, dass wir existierten. Daher lag unser Hauptaugenmerk darauf, dass es so blieb. Dass man sich nicht in aller Öffentlichkeit fortbewegte. Sich zum Treffen in den Untergrund verzog. Und dass man keine Frau zerfetzte und ihre Leiche für alle gut sichtbar zurückließ – mal ganz abgesehen von dem moralischen Aspekt.

Wir wurden durch die Geschichte hindurch und in Schauermärchen gern als Monster verurteilt. Und auch wenn unser Aussehen ohne Zweifel dem einer Bestie glich, war ich der Meinung, dass man sich trotzdem nicht wie eine solche aufführen musste. Zumal die meisten von uns den Wolf in sich gut im Griff hatten und solche Entscheidungen ganz bewusst trafen, was es für mich noch verwerflicher machte.

»Aber gestern Nacht ... Es war wie eine innere Eingebung. Oder vielleicht auch einfach Zufall, such dir etwas aus.« Noch immer verstand ich nicht so recht, wieso ich mich ausgerechnet in dieser Nacht in einer Gegend aufgehalten hatte, die ich nur selten durchquerte. Als hätte ich gestern genau dort sein sollen. »Und dann habe ich sie gefunden.« Ich fixierte Alishas Gesicht. »Die Leiche einer jungen Frau, auf die der Begriff ausgeweidet sehr gut zutrifft.« Ich konnte mitansehen, wie sich Alishas Miene verdunkelte. Das zu hören gefiel ihr ebenso wenig wie mir. »Ihr Körper war von Wunden übersät und ihre Kehle durchgebissen.«

»Ein Werwolf?«, presste sie durch schmale Lippen hervor.

Ich schüttelte den Kopf und blickte auf die polierte Platte des Tresens. »Der Regen war zu stark und die Leiche bereits kalt. Es gelang mir nicht, einen eindeutigen Geruch festzustellen.«

Alisha blies sich eine Strähne aus dem Gesicht und sprach aus, was ich dachte: »Verdammt! Welcher Depp konnte da wieder nicht an sich halten?«

Ich verstand ihre Wut gut. Typen, die solche Dinge anstellten, gefährdeten nicht nur sich selbst, sondern unsere gesamte Art. Ein solches Verhalten war nicht tolerierbar.

»Und du bist dir sicher, dass ...?«

»Ich kenne keinen Menschen, der so etwas anstellen könnte.« Die Wunden stammten eindeutig von einem Raubtier.

Alisha stemmte eine Hand in ihre Hüfte. Mit der anderen klapperte sie mit den künstlichen Fingernägeln geräuschvoll auf den Tresen.

»Eine Option gäbe es noch«, sagte sie und fixierte meinen Blick.

»Daran habe ich auch schon gedacht«, gab ich zu, und vor meinen Augen blitzten leichenblasse Haut und spitz zulaufende Zähne auf. »Aber ich denke, dass wir nichts überstürzen sollten. Vielleicht war das Ganze nur ein dummer Ausrutscher.«

Zumindest konnten wir das nur hoffen.

»Soll ich Tommy fragen, ob er die Datenbank der Polizei anzapfen kann?«

»Es wäre zumindest eine Möglichkeit, um herauszufinden, in welche Richtung die Menschen ermitteln und ob sie dabei erfolgreich sind.« Ich seufzte. »Ansonsten können wir vorerst nicht mehr tun, als abzuwarten und die Sache zu beobachten.«

Alisha zögerte einen Augenblick, ehe sie mir antwortete: »Das gefällt mir nicht.«

»Mir auch nicht«, stimmte ich zu und setzte erneut die Flaschenöffnung an meine Lippen.

Dieses Mal schmeckte das Bier alt und schal.

5. Kapitel

Skylar

»Kannst du mir mal erklären, was das sollte?«

Bereits als ich den ersten Schritt in Arcans Büro setzte, hatte die bekannte Wut von gestern Abend wieder Besitz von mir ergriffen. Hinter mir fiel die Tür hörbar ins Schloss, was meine Stimmung in allen wesentlichen Punkten unterstrich. Dass er sich jedoch überhaupt nicht gerührt von meinem Auftreten zeigte und mich stattdessen von der anderen Seite des Raumes hinter seinem Schreibtisch her angrinste, brachte das Fass beinahe zum Überlaufen.

»Skylar Davis, meine Lieblingsmitarbeiterin«, schleimte er direkt drauflos und lehnte sich selbstsicher in seinem Stuhl zurück. Das Licht der Nachmittagssonne fiel durch die imposante Fensterfront in seinem Rücken und ließ sein hellblondes Haar golden aufleuchten. Heute trug er es in einem strengen Zopf, meistens fiel es ihm aber lässig auf die Schultern.

Auf den ersten Blick wirkte er wie der typische Sonnyboy und mit seinen hohen Wangenknochen und den Grübchen, die sich beim Lächeln bildeten, fiel er definitiv in die Kategorie ziemlich heiß.

Doch ich kannte ihn mittlerweile gut genug, um seinen Charme zu durchschauen. Und um zu wissen, dass er ihn bei mir besonders gern einsetzte, um mich auf die Palme zu bringen.

Ich trat geradewegs auf ihn zu und zeigte mit dem Zeigefinger auf seine breite Brust. »Spar dir das.« Ich war wirklich nicht zu Scherzen aufgelegt. Das Gespräch mit Alisha heute früh hing mir noch immer nach. Hinzu kam, dass ich mich zwar vormittags hingelegt, aber nicht in den Schlaf gefunden hatte. Entsprechend unentspannt war ich.

Arcan ließ sich von meinem Auftreten nicht beeindrucken. Er faltete die Hände und schaute mich amüsiert an.

»Willst du mir etwa sagen, dass er dir nicht gefällt? Ich finde ja, er ist voll dein Typ.«

Für einen Moment konnte ich ihn nur perplex anstarren. Dann setzte unweigerlich die Verwirrung ein.

»Was?« Wie kam er denn bitte auf die Idee? Arcan sah im Gegensatz zu mir vieles lockerer. Im Grunde nahm er das Leben, wie es kam. Vielleicht war er gerade deswegen auch so erfolgreich: Er liebte, was er tat, und ließ sich dabei von seiner Intuition treiben. Im Gegensatz zu mir. Ich sorgte mich um Ordnung und Sicherheit, benötigte einen Plan und Kontrolle. Das war es, was mein Instinkt mir sagte und weshalb ich in meinem Beruf vollkommen aufging.

Arcan und ich ergänzten uns daher auf vielen Ebenen. Weshalb wir uns über das übliche Maß hinaus gut verstanden und wahrscheinlich auch deshalb diese Diskussion führten.

Trotzdem: Konnten wir bitte sachlich bleiben? »Sag mir jetzt bitte nicht, dass du den Kerl nur eingestellt hast, weil er optisch zum Club passt. Falls du es noch nicht mitbekommen hast, das ist wirklich nicht das Hauptkriterium bei der Einstellung von Sicherheitspersonal.«

Arcans Grinsen wurde noch breiter. »Also gefällt er dir doch«, stellte er lediglich fest, ohne auf meine Frage einzugehen. Zorn gepaart mit Scham bahnte sich seinen Weg meine Adern entlang. In meine Gedanken mischte sich die Erinnerung an gestern Abend, als ich Ryan Green vor der Schicht ausgiebig gemustert hatte. Und das nicht nur, um seine Kleidung zu überprüfen. Ich spürte, wie meine Wangen Feuer fingen und hätte mich für diesen Reflex ohrfeigen können. Jetzt glaubte mein Chef tatsächlich noch, dass er recht hatte.

Ich schloss für einen Moment die Augen, damit ich nicht in Versuchung kam, Arcan mit meinem Blick zu erdolchen. Sofort tauchte das Bild von Ryan Green vor mir auf. Von seinem muskulösen Körper, von dem sportlichen Gang, mit dem er den Saal durchquerte. Von seinen smaragdgrünen Augen, die seinen kantigen Zügen ein wenig die Strenge nahmen ...

Als ich bemerkte, in welche Richtung meine Gedanken glitten, wurde die Hitze auf meinen Wangen noch eine Spur stärker, und ich schaute geradewegs in das hocherfreute Gesicht von Arcan. Seufzend gab ich mich geschlagen.

»Schlecht sieht er nicht aus, das willst du doch hören?«, sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust, in der Hoffnung, diese irrwitzige Unterhaltung zeitnah beenden zu können.

Arcan schlug die Beine übereinander. Wie die meisten Einwohner Los Angeles' wies auch seine Haut eine sehr gesunde Bräune auf, die in starkem Kontrast zu seinem hellen Haar stand. Doch nicht nur sein Äußeres war es, was ihn attraktiv machte. Es war sein ganzes Auftreten. Arcan strahlte stets gute Laune aus.

Seine Laune war es auch gewesen, die mich überzeugt hatte, nach meiner Anfangszeit zu bleiben. Arcan war ein toller Chef, der seine Mitarbeiter überdurchschnittlich gut bezahlte und sie nicht nur als Angestellte, sondern als eine kleine Familie betrachtete. Als Teil des Clubs.

Außerdem hatte er nicht gezögert, meine Treue und gute Arbeit zu belohnen, indem er mir die Leitung der Security-Abteilung vor gut einem Jahr übertragen hatte. Und das, obwohl ich erst sechsundzwanzig Jahre alt war.

Ich musterte sein Gesicht, das mich jetzt mehr an einen glücklichen Schuljungen als an einen erfolgreichen Geschäftsmann erinnerte, und spürte, wie sich meine Wut verflüchtigte.

Arcan übertrieb es manchmal, aber alles in allem war er ein guter Mensch, auf den ich nie lange sauer sein konnte.

»Ja«, gestand er.

Ich seufzte erneut und beschloss, zum Kern dieser Unterhaltung zu kommen.

»Du hättest mich im Vorfeld fragen oder zumindest informieren müssen. Immerhin arbeitet er nicht nur für dich, sondern auch für mich.«

Arcans Grinsen verblasste. Er runzelte die Stirn und dachte über meine Worte nach. »Du hast recht«, sagte er ehrlich. »Allerdings fehlte mir dazu gestern die Zeit. Und er wollte gern sofort anfangen. Das kam mir sehr gelegen. Dir sicher auch.«

Natürlich kam es mir gelegen. Nachdem Jeff vor gut zwei Monaten gekündigt hatte, waren wir stetig auf der Suche nach einem neuen Mitarbeiter gewesen, um die Lücke zu füllen. Kandidaten hatte es viele gegeben, doch leider hatte niemand Arcans oder meinen Vorstellungen entsprochen. Besonders in Sachen Zuverlässigkeit. Gutes Personal zu finden, kam mir manchmal vor wie ein Lotteriespiel. Als Arbeitgeber brauchte man jede Menge Glück. Und viel zu viel Geduld.

Zähneknirschend nickte ich.

»Wie hat sich Mr Green gestern geschlagen?«, hakte Arcan nach.

»Soweit ich es beurteilen kann, war seine Arbeit in Ordnung. Allerdings reicht mir das nicht, um eine eindeutige Aussage zu treffen. Ich habe ihm zu verstehen gegeben, dass er seine erste Schicht als Probearbeit sehen soll.«

Arcans Lippen verzogen sich erneut, und ein Funkeln trat in seine meerblauen Augen. »Das habe ich mir schon gedacht.«

Immerhin hatte er keine Einwände. Er vertraute meinem Instinkt, was ich zu schätzen wusste. »Ich treffe mich nach unserem Gespräch mit ihm. Dann will ich herausfinden, was er wirklich kann. Oder ob er einfach nur gut aussieht.« Ich zwinkerte Arcan zu und entfernte mich von seinem Schreibtisch.

»Ich weiß, deine Ansprüche sind hoch, Skylar, aber glaub mir, du wirst begeistert sein.«

Mir war nicht klar, wie genau Arcan darauf kam. Ich verließ den Raum mit einem entschiedenen: »Das werden wir sehen.«

6. Kapitel

Skylar

Im lichtdurchfluteten VIP-Bereich des Clubs boxte ich Ryan quer durch den Raum. Oder versuchte es zumindest. Immer wieder attackierte ich ihn, setzte nach, wollte eine Schneise durch seine Abwehr schlagen, doch er hielt seine Hände stets nach oben gerichtet. Ließ nicht zu, dass ich nahe genug an ihn herankam, um ihm zu schaden. Und teilte gleichzeitig Hiebe aus, die mir gefährlich nahe kamen.

Was mich auf der einen Seite frustrierte, auf der anderen beeindruckte. Wo hatte dieser Mann gelernt, so zu kämpfen?