Wie Heilung geschieht - Mag. Sabine Standenat - E-Book

Wie Heilung geschieht E-Book

Mag. Sabine Standenat

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Beschreibung

Kann der Glaube Heilung bewirken? Wie arbeiten namhafte Heiler? Sabine Standenat ist diesen Fragen nachgegangen: Sie hat Pilgerorte bereist, denen man besondere Kräfte nachsagt, Heiler getroffen und Menschen, die plötzlich gesundeten, obwohl alles dagegensprach. Bei ihrer Recherche stellt sie fest – es gibt wissenschaftliche Erklärungen für scheinbar unerklärliche Phänomene. Wie Heilung geschieht von Sabine Standenat: als eBook erhältlich!

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Sabine Standenat

Wie Heilung geschieht

Unerklärliche Fälle. Berühmte Heiler. Überraschende Erkenntnisse

Knaur eBooks

Über dieses Buch

Kann der Glaube Heilung bewirken? Wie arbeiten namhafte Heiler? Die Psychologin und Journalistin Sabine Standenat ist diesen Fragen nachgegangen: Sie hat Pilgerorte bereist, denen man besondere Kräfte nachsagt, namhafte Heiler getroffen und mit Menschen gesprochen, die plötzlich gesundeten, obwohl schulmedizinisch betrachtet alles dagegensprach. Bei ihrer Recherche stellt sie fest: Es gibt durchaus wissenschaftliche Erklärungen für scheinbar unerklärliche Phänomene.

Inhaltsübersicht

Widmung

Licht sein

Vorwort

Wer oder was heilt?

Meine Geschichte

Kann Glaube heilen?

»Heilung heißt für mich: die Beziehung zu Gott in Ordnung bringen«

Rendezvous mit Neale D. Walsch

Heilung an besonderen Orten

Lourdes

»Ich wurde in Lourdes geheilt.«

Medjugorje

»Ich wurde in Medjugorje geheilt.«

Maria erscheint. Erscheint Maria?

Wenn Menschen Heilung vermitteln

Pater Pio von Pietrelcina: »Ich bin nur ein einfacher Mönch, der betet.«

Rolf Drevermann: »Heilen in Gottes Auftrag«

»Ich wurde durch Rolf Drevermann geheilt.«

Dr. Leonhard Hochenegg: »Jeder Geheilte ist ein Beweis, dass Gott bei mir ist.«

»Ich wurde von Dr. Leonhard Hochenegg geheilt.«

Franz Josef Hochenegg: »Mein Vater heilt im Geist mit mir.«

»Die Söhne von Dr. Hochenegg haben mir geholfen.«

Bruno Gröning: »Es gibt kein ›unheilbar‹ – der Herrgott ist der größte Arzt.«

»Ich wurde durch Bruno Gröning geheilt.«

Clemens Kuby: »Ich habe mich selbst geheilt, und Sie können das auch!«

»Ich habe mich mit der Methode von Clemens Kuby selbst geheilt.«

Georg Rieder: »Ich schaue in den Körper der Menschen hinein.«

»Ich wurde durch Georg Rieder geheilt.«

Nichts ist so, wie wir es uns vorgestellt haben: Was Quantenphysik mit Heilung zu tun hat

Quantenphysik für Anfänger

Wer oder was ist die Seele?

Quantenphysik ganz konkret

Quantenheilung: Gesund werden mit dem »Nichts«

Was ist Quantenheilung?

Was passiert bei einer »Sitzung«?

Wie finde ich zum »reinen Bewusstsein«?

Die Zwei-Punkte-Methode

»Ich nutze die Kraft der Welle«: Heilen mit der Quantenmethode

Gene sind nicht alles: Das geheime Leben der Zellen

Gene sind kein Schicksal

Das Wunder der Zellmembran

Sind Zellen intelligent?

Beweist das Verhalten der Zellen unsere Unsterblichkeit?

So nutzen Sie die neuen Erkenntnisse und die Wunder der Heilung für sich selbst

Wer bin ich wirklich?

Die Macht der Überzeugungen

Lassen sich Stigmata durch Überzeugungen erklären?

Wo blockiere ich mich selbst?

Die 13 Heilungsfragen

Frage 1: Liebe ich mich?

Frage 2: Habe ich das Gefühl, leiden zu müssen?

Frage 3: Enttäusche ich jemanden, wenn ich nicht mehr leide?

Frage 4: Will ich durch mein Leid jemanden bestrafen oder erpressen?

Frage 5: Habe ich Angst, die Verantwortung für mich zu übernehmen?

Frage 6: Glaube ich an Schuld und Strafe?

Frage 7: Darf ich wirklich gesund und glücklich sein?

Frage 8: Bin ich bereit für die Veränderung, die mit der Heilung einhergeht?

Frage 9: Ich muss immer stark sein. Darf ich schwach sein?

Frage 10: Habe ich Ausreden, damit alles so bleibt, wie es ist?

Frage 11: Glaube ich wirklich, dass auch ich Heilung erfahren kann?

Frage 12: Habe ich Angst vor meiner Macht?

Frage 13: Will ich lieber sterben als mich verändern?

Wie wünsche ich richtig?

»Es funktioniert einfach nicht!« Wie Sie mit Misserfolgen beim »Erschaffen« umgehen können

»Aufblühen« trotz Krankheit

Wärme dich am Licht der anderen und entdecke dein eigenes Licht: Claudias Geschichte

Der kleine Schmetterling

Kann ich mich selbst heilen?

Finden Sie Ihr »Zauberwort«

Liebe macht die Wangen rot – nicht die Augen

Der Tod ist kein Versagen

Leben Sie mit einem Lächeln!

Wer oder was heilt bei ungewöhnlichen Heilungen?

Ein paar Worte zum Schluss

Anhang

Ungewöhnliche Heilungen: Was Ärzte dazu meinen

Prim. Dr. Marcus Franz, Ärztlicher Direktor des Hartmannspitals in Wien, Vorstand der Internen Abteilung: »Das Unerklärliche ist durchaus nichts Ungewöhnliches.«

Professor Dr. Dr. h.c. Raimund Jakesz, Leiter der Chirurgie im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien: »Für mich sind das göttliche Gnadenakte.«

Oberarzt. Dr. Johannes Mikl, Kardiologe im Krankenhaus Hietzing in Wien: »›Etwas‹ in uns geht mit ›etwas‹ von außen in Resonanz.«

Kontakte

Buchtipps

Ich widme dieses Buch meiner Hündin Gioia, der besten Lehrerin für bedingungslose Liebe.

Das kleine Monster will nicht mit mir schmusen, und das ist das Ärgste, was sie mir antun kann. Es ist nicht einfach, sie auch dann liebzuhaben, wenn sie bei ohnedies schon sparsam dosierten Zärtlichkeiten indigniert den Platz wechselt. Aber genau das hat sie mir beigebracht – sie auch dann zu lieben. Damit hat sie mehr zu meinem Heilungsweg beigetragen als viele Therapien.

Licht sein

 

Unsere tiefste Angst ist nicht, dass wir einer Sache nicht gewachsen sind.

Unsere tiefste Angst ist, dass wir unermesslich mächtig sind.

Es ist unser Licht, das wir fürchten, nicht unsere Dunkelheit.

Wir fragen uns: Wer bin ich eigentlich, dass ich es wage, leuchtend, hinreißend, begnadet, talentiert und fabelhaft zu sein?

Wer bist du denn, dass du das nicht sein darfst?

Du darfst leuchtend, hinreißend, begnadet und phantastisch sein. Ja, du bist es!

Du bist Licht!

Du bist ein Kind Gottes.

Wenn du dich klein machst, dient das nicht der Welt.

Es hat nichts mit Erleuchtung zu tun, wenn du dich einkringelst, damit andere um dich herum sich nicht verunsichert fühlen. Es nützt der Welt nicht, wenn du dein Licht unter den Scheffel stellst. Du wurdest geboren, um die Herrlichkeit Gottes zum Leuchten zu bringen, die in uns ist, was auch immer du für eine Vorstellung von Gott haben magst. Sie ist nicht nur in einigen von uns. Sie ist in jedem Menschen.

Und wenn wir unser Licht erstrahlen lassen, geben wir unbewusst den anderen Menschen die Erlaubnis, dasselbe zu tun.

Wenn wir uns von unserer Angst befreit haben, wird unsere Gegenwart ohne unser Zutun andere befreien.

 

Nelson Mandela

(Auszug aus seiner Antrittsrede 1994 als Präsident von Südafrika)

Vorwort

Herzlich willkommen – ich freue mich, dass Sie und ich uns in diesem Buch treffen!

Das Thema »Heilung« hat mich aufgrund meiner eigenen Erkrankungen schon immer zutiefst fasziniert, und ich bin froh, dass ich diese Faszination nun mit Ihnen teilen kann.

Abgesehen von einigen sehr unguten Momenten, die ich wegen des bedrohlich näher rückenden Abgabetermins hatte, war ich nie glücklicher als in der Zeit, in der ich dieses Buch schrieb. Ich tauchte ein in das Leben von Pater Pio und in das seines spirituellen Sohnes, dem Heiler Rolf Drevermann, verfolgte den turbulenten Weg von Bruno Gröning, ließ mich von Georg Rieder, dem »Mann mit dem Röntgenblick«, verzaubern und ging auf den Spuren des »Wunderheilers von Tirol«, Dr. Leonhard Hochenegg und seiner Söhne. Ich genoss die spektakuläre Heilungsgeschichte von Clemens Kuby, einst ein »Kandidat« für ein Leben im Rollstuhl, und war tief beeindruckt von den »Selbstheilern«, die seine Methode anwenden. Unglaublich berührt von den Heilungsgeschichten aus Lourdes und Medjugorje, besuchte ich diese Orte und ließ sie auf mich wirken.

Schließlich stand ich staunend vor der »Quantenheilung«, und der Begriff »unmöglich« rückte immer weiter in die Ferne. Quantenphysik, Biologie, Gehirnforschung, Genetik und immer mehr Ärzte bestätigen, was die Mystik schon seit Jahrtausenden sagt – wir gestalten mit Gedanken, Gefühlen und unter der Regie der Seele unser Leben. Diese Erkenntnisse geben uns noch großartigere Werkzeuge für die eigene Heilung in die Hand, weil sie einen Glauben sozusagen »absichern«.

Wer oder was heilt?

Ich verstehe, wie wichtig Ihnen diese Frage ist, und ich bin ihr nachgegangen. Aber setzen Sie sich mit dem, was Sie in diesem Buch erfahren werden, nicht unter Druck und finden Sie Ihren eigenen Weg. Wenn Sie der markante Blick von Bruno Gröning in seinen Bann zieht – gut. Wenn Sie am meisten das Wirken von Dr. Leonhard Hochenegg und seinen Söhnen beeindruckt – vollkommen in Ordnung. Fasziniert Sie der Gedanke, sich selbst heilen zu können – auf zu Clemens Kuby oder zu den »Quantenheilern«. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Pater Pio Ihnen helfen kann, dann nehmen Sie »Kontakt« auf. Oder besuchen Sie Georg Rieder, wenn Sie einen »Zustandsbericht« über das Innere Ihres Körpers möchten.

Es zieht Sie nach Lourdes, Medjugorje, Fatima oder an einen anderen Wallfahrtsort – packen Sie Ihren Koffer und auf geht’s. Und schließlich und endlich können Sie mit Gott – wie auch immer Sie ihn verstehen – auch Ihre eigenen Gespräche führen. Ohne Vermittlung, ohne weite Reise irgendwohin und zu jedem beliebigen Zeitpunkt.

Kein Weg ist falsch, keiner besser als der andere. Spüren Sie einfach: Was fühlt sich gut an? Sie können sich der göttlichen Heilkraft öffnen, sich als reines Bewusstsein in die andere Quantenrealität begeben, die Hände eines Heilers auf Ihrem Körper oder in Ihrer Aura fühlen, Kontakt mit den Selbstheilungskräften aufnehmen oder die Hilfe von Maria, Engeln oder Heiligen erbitten. Oder auch alles zusammen. Gehen Sie, wohin Ihre Überzeugungen Sie führen. Und ändern Sie diese, wenn Ihr Leben die meiste Zeit von Leid erfüllt ist. So viele Möglichkeiten, so vielfältige Perspektiven – gibt es da noch Platz für Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung?

Möglicherweise sind manche Geschichten aus vergangenen Zeiten nicht in allen Details genau überliefert oder auch mit Legenden durchwoben. Aber die wundersamen Berichte der Menschen, die seelische und/oder körperliche Heilung erlebten, sind wahr und überprüft. Freuen Sie sich also über die Begegnung mit diesen »Wundern«, den Blick in eine andere Dimension des Lebens und die tröstliche Gegenwart einer Kraft, die Sie nennen können, wie immer Sie möchten. Ich nenne sie Liebe. Die Liebe ist das, was immer ist – hinter allen Herausforderungen, denen ein Mensch gegenüberstehen kann. Eine dieser Herausforderungen ist Krankheit. Die Botschaft ist immer die gleiche:

 

»Öffne dein Herz, das sich einmal vor Schmerz verschlossen hat, wieder für die Liebe. Irgendwann kannst du ohnedies nicht anders, denn du bist Liebe. Dann frage dich in jeder Situation: Was würde ich tun, wenn mir das schon bewusst wäre? Wie würde die Liebe in diesem Fall handeln? Das betrifft auch den Umgang mit dir selbst.«

 

Vielleicht werden Sie körperlich geheilt, vielleicht auch nicht. Aber wirkliche Heilung – egal wovon – haben Sie erfahren, wenn Sie keine Angst mehr haben. Denn dann wissen Sie, dass Ihnen nichts geschehen kann, was immer auch geschieht. Also gehen Sie los und leben Sie, wie Sie wünschen werden, gelebt zu haben, wenn Sie sterben.

Auf diesem Weg möchte ich Sie gerne ein Stück weit begleiten.

 

Herzlich

Sabine Standenat

Meine Geschichte

Ich erzähle meine Geschichte, damit Sie besser verstehen, warum das Thema »Heilung« für mich schon früh eine große Anziehungskraft besaß. Den längeren Teil meines Lebens litt ich aufgrund eines Unfalls und der dadurch verursachten starken Panikstörung unter so vielen Beschwerden, dass ich nur einen Wunsch hatte: vollkommen gesund zu sein. Im Gegensatz zu einer Krankheit, die einen Anfang und ein Ende hat, gab es bei mir keine Zeit, zu der ich Ruhe fand, und auch keinen Ort, an dem das möglich war. Wenn andere sich im Urlaub erholten, war ein Aufenthalt fern von den gewohnten »Sicherheiten« für mich die Quelle von noch mehr Stress. Das Wochenende war davon genauso beeinträchtigt wie die Tage unter der Woche. Es ging mir sehr schlecht, und das über Jahrzehnte.

Ich habe eine liebe Freundin, die an Krebs erkrankt ist und unglaublich tapfer mit vielen Beeinträchtigungen lebt. Sie sagte einmal zu mir: »Bitte sei nicht böse, dass ich das sage, aber ich möchte nicht mit dir tauschen.«

Ich war 16, als das Motorrad, auf dem ich als Beifahrerin saß, frontal gegen ein Auto stieß. Mit dem Kopf voran wurde ich durch die Luft geschleudert und schlug mehrmals auf dem Boden auf. Noch heute höre ich jene Stimme in mir, die schrie: »Nicht mehr, bitte nicht mehr!« Schließlich blieb ich mit einer Gehirnquetschung und mehreren Knochenbrüchen auf der Straße liegen. Nach einem längeren Krankenhausaufenthalt wollte ich langsam mein gewohntes Leben als junges Mädchen wieder aufnehmen. Aber das war nicht möglich. Kurz nachdem ich wieder zur Schule ging, wurde ich in der Physikstunde ohnmächtig. Ich weiß noch, wie ich aus der Bank zu Boden glitt und völlig verwirrt dachte: »Was geschieht mit mir?«

Ab diesem Zeitpunkt fiel ich häufig in Ohnmacht, hatte starke Kopfschmerzen und fühlte mich schwindlig und schwach. Die Ärzte rieten zur Schonung, konnten mir aber nicht helfen. Wenn ich heute an diese Zeit zurückdenke, sehe ich mich immer wieder irgendwo auf der Erde liegen. Menschen stehen um mich herum und starren mich an. Manchmal kam auch der Notarzt, weil ich keine Luft bekam, mir furchtbar übel war oder ich mich nicht auf den Beinen halten konnte.

Mit der Zeit begann ich mich vor diesen Zuständen zu fürchten, und so entstand zusätzlich zu den Unfallfolgen die Panikstörung. Heute ist das eine klare Diagnose, aber Anfang der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts war dieses Beschwerdebild noch weitgehend unbekannt.

Meinen Alltag gab es nun in der bisher gewohnten Form nicht mehr. Lange Zeit sorgte mein belasteter psychischer und körperlicher Zustand dafür, dass ich dem »normalen« Leben der anderen nur von ferne zusehen konnte. Durch die heftigen Panikattacken mit ihren vielfältigen körperlichen Begleiterscheinungen hatte der Begriff »Sicherheit« für mich aufgehört zu existieren. Ich litt nicht nur an plötzlich auftretenden Angstanfällen, sondern auch an chronischen Nacken- und Rückenschmerzen, die immer wieder heftige Migräneanfälle zur Folge hatten, extrem juckenden Hautausschlägen am ganzen Körper, Schlaflosigkeit, Brechreizattacken, Drehschwindelzuständen, Schwäche- und Zitteranfällen, einem »Kloßgefühl« im Hals, das mir das Schlucken fast unmöglich machte, Beklemmungszuständen mit Atemnot und starken Depressionen. Außerdem machten mir sowohl enge Räume als auch weite Plätze zu schaffen. Es gab keine Aktivität, bei der ich nicht bereits vorher fieberhaft überlegte, ob ich sie ohne gröberes Missempfinden durchstehen würde. »Daneben« lebte ich mein Leben. Ich nahm verschiedene Jobs an, in denen ich nie lange bleiben konnte, studierte und ging Beziehungen ein, die mehr schlecht als recht waren.

Massive Probleme hatte ich auch mit meiner leistungsorientierten Familie. Sie betrachtete mich wegen meiner Schwierigkeiten als schwarzes Schaf, das sie irgendwie mitschleppen musste. Mutter, Vater und Bruder waren Schulmediziner, die mit einem Häufchen Elend an Tochter und Schwester absolut nichts anfangen konnten.

Manchmal war das Leben für mich so unüberwindbar schwer, dass ich vollkommen verzweifelte. Dann stand ich in schlaflosen Nächten weinend am Fenster und dachte, dass es besser wäre, tot zu sein. Allerdings hatte ich auch vor dem Sterben Angst, und damit stellte ein Selbstmord keine wirkliche Alternative dar. So war ich gefangen in einem Leben, dem ich mich hilflos ausgeliefert fühlte – eine Außenseiterin, eine Versagerin, ein Niemand, der anderen zur Last fiel.

Von den Ärzten war ich als »austherapiert« entlassen worden und verschiedene Vertreter der komplementären Medizin zuckten auch nur mit der Schulter. Ich litt extrem, aber die Umwelt verstand einfach nicht, was da vor sich ging. Ich konnte das begreifen, denn ich verstand es ja selber nicht. Manchmal wünschte ich mir fast eine »echte« Krankheit, damit ich zumindest nicht mehr abgewertet oder belächelt würde.

Ohne wirkliche Hilfe von außen und durch das Unverständnis der anderen wurde ich immer wieder auf mich selbst zurückgeworfen. Ich musste weitermachen und darauf achten, dass sich mein Herz nicht vor Hoffnungslosigkeit und Bitternis verschloss. Und trotz aller »Fehlschläge« habe ich mich unermüdlich immer wieder für Heilung geöffnet.

Ich bin sehr stolz darauf, dass ich der Verbitterung keine Chance gegeben habe. Viele Menschen, die an chronischen Beeinträchtigungen leiden, verhärten gegen sich selbst und ihre Umwelt. Mir war aus irgendeinem Grund immer klar, dass das eine Sackgasse ist. Denn damit ist der »Draht« zur Heilung unterbunden, weil vor lauter Erstarrung nichts mehr fließt. Keine Wärme, keine Güte und auch keine Liebe – zu sich selbst und zu anderen. Zufällig sind das aber die wichtigsten Zutaten, um heil zu werden. Das habe ich instinktiv immer verstanden.

In der allerschlimmsten Zeit konnte ich meine Wohnung für ein ganzes Jahr überhaupt nicht mehr verlassen. Eines Tages saß ich wieder einmal zitternd auf meinem Sofa und hatte keine Ahnung, was der nächste Augenblick bringen würde. Und plötzlich war da die innere Gewissheit, dass es einen Weg aus diesem Elend gab. Ich hatte ihn noch nicht gefunden, aber das bedeutete nicht, dass er nicht existierte. Und auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie ich das anstellen sollte, wusste ich, dass ich ihn finden würde. Obwohl ich nach diesem Erlebnis noch häufig in tiefe Krisen geriet – und manchmal nach wie vor gerate –, hat mich diese innere Gewissheit nie mehr verlassen.

Heute sehe ich in meinem Leidensweg einen Sinn, obwohl ich durchaus eingestehe, dass ich ihn »bewusst« niemals gewählt hätte. Aber ich gebe als Psychologin und Autorin nun all das weiter, was ich »auf die harte Tour« gelernt habe. Und ich nehme mit großer Rührung das Feedback vieler Menschen entgegen, die meine Bücher gelesen haben (»Lerne, dich selbst zu lieben, dann liebt dich das Leben«, »So werde ich eine glückliche Frau«, »So lerne ich meine Ängste zu besiegen«), Selbstliebe-Seminare besuchten und in Einzelstunden zu mir kommen.

Manche reisen sogar von weither an, um sich mir anzuvertrauen. Sie fühlen sich in ihrem Schmerz verstanden und geborgen, weil sie wissen, dass ich durch all das selbst hindurchgegangen bin, was ihnen solche Qual bereitet. So ist das Leben nach dem Vollbild einer Panikattacke nie mehr dasselbe wie zuvor. Und auch den dunklen Abgrund der Depression kann nur eine Person nachempfinden, die selbst davor stand oder hineingezogen wurde.

Natürlich tut mir es mir leid um all den Spaß, den ich nicht hatte und die süßen Verrücktheiten, die ich wegen meiner Verfassung nicht begehen konnte. Ich habe zu selten im Mondlicht nackt gebadet, bin zu selten auf einer Schaukel in den Himmel geflogen und konnte nicht mit frei lebenden Delphinen schwimmen.

Aber meine Seele hat genau die Erfahrungen, die ich gemacht habe, für mich vorgesehen – da hilft kein Hadern und Klagen. Sie ist halt eine von der strengen Sorte, und ich kenne niemanden, der sich jemals gegen seine Seele durchgesetzt hat. Aber schließlich war mein Schmerz der Motor, tiefer in die Geheimnisse des Lebens einzudringen. Die Begeisterung und Faszination, die ich dabei empfinde, entschädigen mich für die Jahre von Angst und Leid. Außerdem habe ich mir selbst versprochen, dass ich jetzt für den Rest meiner Tage alles nachhole – Leichtigkeit, Genuss und jede Art von lustvollem Unfug!

Kann Glaube heilen?

Forschungsergebnisse rund um die Welt zeigen, dass Menschen, die sich mit Gott in irgendeiner Art verbunden fühlen, entweder die Krankheit besser bewältigen oder schneller gesund werden. Ich kenne auch Untersuchungen, die belegen, dass Menschen, die beten und für die gebetet wird, länger leben. Und Kranke, die körperlich nicht genesen, haben dennoch eine höhere Lebensqualität, weil sie sich in der Seele »heil« fühlen. Spirituelle Menschen profitieren davon, dass sie an eine göttliche Kraft glauben, die allmächtig ist und alle menschlichen Vorstellungen übersteigt. Und sie wissen: Wenn diese Macht eingreift, ich mir der Verbindung zu ihr bewusst werde oder mich daran erinnere, dass ich selbst Teil von ihr bin, ist alles möglich.

Ein tiefer Glaube muss nichts mit der Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft zu tun haben. Natürlich können Sie Ihre Heimat in einer traditionellen Kirche finden. Aber das stellt keine Bedingung dar, um mit Gott in Kontakt zu treten. Für mich persönlich hat sich die Idee einer »Freundschaft mit Gott« sehr bewährt. Ich erzähle ihm, was so passiert, obwohl mir klar ist, dass er das ohnedies weiß; ich bitte ihn eindringlich um Aufmerksamkeit und rege mich auf, wenn etwas nicht so geschieht, wie ich das gerne hätte. Und obwohl ich nicht im kirchlichen Sinne gläubig bin, fühle ich mich Gott so verbunden, dass ich täglich bei ihm vorstellig werde. Ich bin sicher, dass er deswegen nicht die Augen verdreht.

Unsere Gespräche laufen sehr ungezwungen ab und finden überall statt – im Wald und auf der Wiese, im Stadtzentrum oder auf der Autobahn. Ich bin sicher, dass Gott das nicht so eng sieht und sich freut, wenn ich von mir hören lasse. Natürlich kann auch eine feierliche Zeremonie ihren eigenen Zauber haben, aber sie dient mehr uns und nicht so sehr Gott. Denn ihn interessiert nur, wie es in unseren Herzen aussieht, und nicht so sehr der genaue Ablauf einer Messe.

Vielleicht haben Sie durch eine strenge, wenig liebevolle religiöse Erziehung die Beziehung zu Gott aufgekündigt und wollten nie mehr etwas mit ihm zu tun haben. Dann forschen Sie nach, ob Sie mit dem Folgenden etwas anfangen können.

 

Für mich bedeutet Glaube, der heilt: Ich gehe davon aus, dass es eine liebevolle höhere Macht gibt (Gott, wie ich ihn – oder sie – verstehe), die gütig ist und nicht verurteilt. Ich weiß, dass ich nie tiefer fallen kann als in Gottes Hand. Ich bin immer sicher, immer geborgen, immer beschützt, immer geliebt.

Ich weiß, dass ich gewählt habe, hier zu sein – um einen Auftrag zu erfüllen, bestimmte Erfahrungen zu machen, mich zu erinnern, wer ich wirklich bin. Aber auch, um mich am Leben zu freuen und Feste zu feiern. Glaube im heilenden Sinne hat nichts zu tun mit der sonntäglichen Pflichterfüllung des Kirchganges oder dem routinemäßigen Durchführen religiöser Rituale. Und wirklich krank machen kann die Überzeugung, dass Gott ein strenger Richter ist, der nur auf einen Fehler von mir wartet, um sich grausam zu rächen. Menschen, die eine Erkrankung als Strafe Gottes ansehen, können mit diesem »Glauben« ihre Genesung ernsthaft behindern.

Ich akzeptiere also, dass auch Krankheit und Leid Sinn haben. Denn schließlich arbeite ich an einer Lektion, die ich mir selbst erteilt habe.

Manchmal ist der Sinn einer Leid-Erfahrung offensichtlich. Dann geht es etwa darum, krank machende Beziehungen zu lösen, Groll aufzugeben, selbstschädigende Gewohnheiten abzulegen oder endlich zu beginnen, sich selbst zu lieben. Jeder Glaube, der Sie dorthin bringt, ist der »richtige«.

Im Endeffekt können Sie zu Orientierungszwecken ohnedies nur auf Ihr eigenes Herz hören. Spüren Sie, was für Sie »wahr« ist und was nicht. Und lassen Sie sich keine Vorschriften machen, wie und an wen Sie zu glauben haben. Wenn das, was Sie glauben, Sie zu einem liebevollen, gütigen, warmherzigen Menschen macht oder diese Eigenschaften in Ihnen noch verstärkt, sind Sie auf Ihrem Heilungsweg.

Behandeln Sie auch sich selbst mit Liebe, Wärme und Güte. Also baden Sie in der Liebe Gottes, des Universums, des kosmischen Bewusstseins oder wie immer Sie diese Quelle bezeichnen möchten. Gott nimmt Ihnen nicht übel, wenn Sie ihn als Tankstelle benutzen.

 

Gibt es Gott? Dazu hat der Physiker Blaise Pascal bereits im 17. Jahrhundert folgende Fragen formuliert: Kann man beweisen, dass es Gott gibt? Kann man beweisen, dass es ihn nicht gibt? Nachdem beide Fragen mit »nein« beantwortet werden müssen, stellt er eine dritte: Wäre es hilfreich, an Gott zu glauben? Wenn das bedeutet, sich beschützt, angenommen und geliebt zu fühlen, mag sich jeder über die Antwort seine eigenen Gedanken machen.

Wie wir in der Folge sehen werden, kann offenbar jede tiefe Überzeugung heilen. Wenn Sie an Ihre Selbstheilungskräfte glauben, an bestimmte Heilungsriten, Gegenstände, an die Kraft von bestimmten Orten, an Engel, Krafttiere oder woran auch immer, kann Ihnen das ebenso helfen wie der Glaube an Gott, wie Sie ihn sich auch vorstellen.

Ich möchte Ihnen an dieser Stelle das berührende Beispiel eines Mannes schildern, der Priester ist und erst nach langer Zeit zu seinem Glauben fand.

»Heilung heißt für mich: die Beziehung zu Gott in Ordnung bringen«

Ein stilles Kloster in einer Seitengasse mitten im hektischen Getriebe der Großstadt Wien. Hier treffe ich Pater Dr. Clemens Pilar, 48 Jahre alt, ein lebhafter Mann mit warmen Augen, dem man nicht ansieht, was er durchgemacht hat.

»Im Alter von 15 Jahren erhielt ich eine niederschmetternde Diagnose: Morbus Crohn, eine entzündliche Darmerkrankung, die in Schüben verläuft und als unheilbar gilt. Ich hatte starke Schmerzen und musste mich immer wieder schweren Operationen unterziehen. Obwohl ich körperlich in sehr schlechter Verfassung war, begann ich mit einem Medizinstudium, das ich nach einiger Zeit abbrach, um Priester zu werden. Mein Leben war geprägt von Krankenhausaufenthalten, Schwäche, unerträglichen Schmerzen und immer wiederkehrenden Schüben der Krankheit. Nach einer besonders schweren Operation war ich auf der Intensivstation dem Tode nahe. Das einzige Gebet, das ich noch beten konnte, war: ›Herr, erbarme dich meiner.‹ Doch gleichzeitig nahm ich mein Schicksal an. Wenn es das war, was Gott von mir wollte, würde ich es akzeptieren.

Doch ich überlebte. Einige Zeit später hatte ich während der Messe ein inneres Bild. Ich sah eine Gruppe von krebskranken Kindern, die ich gekannt hatte und die alle schon gestorben waren. Sie lächelten mich an, und plötzlich wusste ich, dass es für mich noch nicht Zeit war zu gehen. Ich sollte den Menschen noch etwas sagen.

Meine Krankheit wurde in den darauffolgenden zwei Jahren noch schlimmer. Viele Menschen beteten für mich, doch ich hatte mich mit meinem baldigen Tod abgefunden. Ich wusste, ich werde dem Himmel näher sein, näher bei Gott. In dieser Zeit kam ein junges Mädchen und wollte für mich beten. Eigentlich habe ich zu diesem Zeitpunkt kein Gebet um Heilung mehr gesucht. Aber um sie nicht zu kränken, ließ ich zu, dass sie die folgenden Worte sprach: ›Jesus heilt dich. Wenn du glaubst, bist du geheilt.‹

Ich kann nur schwer schildern, was dann geschah. Plötzlich überflutete mich die Erkenntnis, dass ich mich ein Leben lang mit diffusen Schuldgefühlen gequält hatte. Sie waren wie ein Messer, das gegen mich selbst gerichtet war und das mir nun sanft weggenommen wurde. Ich hatte seit Jahren nicht mehr geweint, aber nun versank ich in einem regelrechten Meer von Tränen. Ich wusste: Jetzt war seelische Heilung geschehen. Drei Tage später musste ich zur Untersuchung, und es ließen sich keine Anzeichen der Krankheit mehr finden, die mein Leben bestimmt hatte und von der ich wusste, dass sie unheilbar ist. Das ist nun 17 Jahre her und es geht mir heute so gut wie nie zuvor. Obwohl ich Priester war, fühlte ich damals zum ersten Mal wirklich, dass Gott mich liebt. Und das bedeutet Heilung für mich: die Beziehung zu Gott in Ordnung bringen.«

 

Pater Pilar ist heute geistlicher Assistent der kirchlichen Erneuerungsbewegung »Jüngergemeinschaft« und arbeitet sowohl in der Seelsorge als auch in der Erwachsenenbildung. Seit 2008 ist er Generalsekretär des Ordens. Über seine Heilungsgeschichte gibt es eine CD, die angefordert werden kann (siehe unter »Kontakte« am Schluss dieses Buches).

Rendezvous mit Neale D. Walsch

Auf meiner ständigen Suche nach Heilung stieß ich eines Tages auf die verschiedenen Bände von Neale D. Walschs »Gesprächen mit Gott«. Als ich die Texte las, fühlte ich tief in mir die Sicherheit, dass die Dinge sich genauso verhielten, wie es dort geschrieben stand. Im Gegensatz zu vielen kirchlichen Glaubensgemeinschaften, die oft autoritär und menschenfeindlich streng organisiert sind, beschreiben diese Texte einen Gott, der uns die Macht über unser Leben zurückgibt. Jedes Wort atmet Freiheit, Akzeptanz, Liebe und Trost. Wir können Probleme anders betrachten, wenn wir davon ausgehen, dass sie existieren, damit wir etwas Wichtiges begreifen. Das bedeutet allerdings, dass wir die Verantwortung für die Schwierigkeiten in unserem Leben übernehmen und niemand anderem mehr die Schuld daran geben können. Es eröffnet im Gegenzug aber auch einen völlig neuen Zugang zu möglichen Lösungen.

Aus der Gewissheit, dass jeder von uns seinen Tod überlebt, ergibt sich ein gewaltiger therapeutischer Nutzen bei der Bewältigung von Ängsten: Wovor sollte ich mich noch fürchten, wenn mir eigentlich nichts geschehen kann? Im ersten Band der »Gespräche mit Gott« ist von Gott zu lesen: »Glaube mir nicht. Aber geh hin und finde heraus, ob es einen besseren Weg gibt, um Zufriedenheit, Freiheit und Glück zu finden.«

Seit ich das erste Buch von Neale D. Walsch gelesen habe, war ich sicher, dass ich ihn eines Tages treffen würde. Tatsache ist, dass kein lebendiger Autor existiert, dem ich so gerne begegnen wollte wie ihm. Und dann geschah tatsächlich Folgendes:

 

Ein schwüler Herbsttag auf der Terrasse eines Nobelhotels am Millstättersee in Kärnten. Direkt neben mir sitzt der Mann meiner jahrelangen Begierde. Seit über einem Jahrzehnt will ich ihn, und diese Leidenschaft hat in all der Zeit kein bisschen nachgelassen. Mein tiefes Sehnen galt dem Blick seiner Augen und dem Ton der verführerischen Stimme. Bis zum jetzigen Zeitpunkt trennte uns der große Ozean zwischen Amerika und Europa. Aber dieser unhaltbare Zustand war zu Ende. In der nächsten Sekunde würden unsere Seelen eins sein. Bevor Sie nun empört aufhören zu lesen, muss ich meine scheinbar triebhaften Ergüsse ein wenig mildern. Die Gefühle diesem Mann gegenüber, der da in der Sonne seinen Kuchen aufspießte, waren keineswegs romantischer Natur. Wobei ich ehrlich zugeben muss, dass er persönlich viel attraktiver wirkt als auf Bildern oder im Film. Aber ich bin einfach ein völlig vernarrter Fan seiner Bücher, die mein Weltbild in unglaublichem Maße beeinflussten. Neal selbst wäre im Übrigen der Erste, der das Einssein unserer Seelen bestätigt, denn dass das so ist, hat Gott ihm immer wieder mitgeteilt. Allerdings habe ich da kein Exklusivrecht, sondern dieses Faktum trifft auch auf alle anderen Menschen zu. Nun saßen wir also tatsächlich auf dieser lauschigen Terrasse, die Wellen des Sees murmelten und ich war happy!

Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Sie Neale D. Walsch nicht kennen sollten: Nach seiner Aussage spricht Gott seit dem Jahre 1992 mit ihm, und er hat von ihm den Auftrag erhalten, diese Botschaften an Sie und mich weiterzugeben. Genau das hat Neale getan und mittlerweile 15 Bücher geschrieben, die in 37 Sprachen übersetzt wurden. Der erste Band der »Gespräche mit Gott« stand in der New York Times fast drei Jahre lang auf Platz eins der Bestsellerliste. Außerdem wurde ein Film über Neales Leben gedreht.

Was ist nun der zentrale Inhalt der Botschaften?

 

Gott hat uns erschaffen, aber er bestimmt nicht über unser Leben. Er gab uns den freien Willen, damit wir kraft unserer Gedanken und Gefühle die eigene Wirklichkeit gestalten.

Als Gottes Ebenbild sind wir (unser wahres Wesen) von Anfang an vollkommen und »erleuchtet«. Wir haben aber das Menschsein gewählt, um alle Erfahrungen zu machen, für die wir uns entscheiden. Niemand wird je über uns urteilen oder uns bestrafen, und niemand fordert Perfektion.

Innerer Friede und Glück sind Entscheidungen, die wir zu jeder Zeit treffen können, und liegen nicht in einem unerreichbar fernen Nirwana.

Es geht darum, dass wir uns daran erinnern, wer wir wirklich sind – Seele, unsterbliches Liebeslicht, immer verbunden mit Gott und allem, was ist. Es gibt also keine Lernprozesse, sondern nur Erinnerungsprozesse.

Das Leben an sich hat keinen Sinn – nur den, den wir ihm geben.

Der »Tod« ist das Ende dieses Lebens, aber nicht das Ende unserer Existenz. Wir waren schon immer und werden ewig sein.

 

Inzwischen sind die Erkenntnisse der Quantenphysik auch wissenschaftlichen Laien zugänglich. Und plötzlich werden die Texte, die Neale von Gott diktiert bekam, zur »Wissenschaft« und lassen ein bloßes: »Na ja, das kann man glauben oder auch nicht« weit hinter sich. Wir werden darauf später noch zu sprechen kommen.

 

Wer ist dieser Neale D. Walsch, der Millionen LeserInnen auf der ganzen Welt offenbar glaubwürdig vermitteln kann, dass er ganz unkompliziert mit Gott kommuniziert und dass dieser es auch tatsächlich der Mühe wert findet, zu antworten?

Neale wuchs in Wisconsin unter der Obhut einer liebevollen Mutter auf, die »Gott immer um sich fühlte«. Sein Vater war eher unsensibel, vertrat allerdings die Meinung, dass der menschliche Geist Großes bewirken könne. Sein Lieblingsausspruch angesichts schwieriger Umstände war »Ach, da ist nichts dabei«. Obwohl Neale katholisch erzogen wurde, interessierte er sich schon früh für andere Religionen und Weltanschauungen. Im Laufe seines Lebens arbeitete er als Journalist, leitete eine Marketingfirma und einen Rundfunksender. Aber es gab auch Zeiten, in denen er auf der Straße lebte und Pfandflaschen sammelte, um sich etwas zu essen kaufen zu können.

Der erste direkte Kontakt zwischen Gott und Neale D. Walsch entstand, als Neale in einer tiefen Lebenskrise folgenden Brief verfasste: »Warum funktioniert mein Leben nicht? Warum kann ich in meinen Beziehungen nicht glücklich werden? Was habe ich getan, dass ich in meinem Leben ständig kämpfen muss?« Danach geschah etwas Unheimliches. Hören wir Neale selbst: »Als ich die letzte meiner bitteren Fragen hingekritzelt hatte, verharrte meine Hand so über dem Papier, als würde sie von einer unsichtbaren Kraft festgehalten. Und plötzlich bewegte sich der Stift ganz von selbst.« Was dann folgte, war ein Diktat von Gott, das über viele Jahre anhielt. Neale: »Man könnte sagen, die Bücher enthalten das ›neueste Wort Gottes‹ zu den Dingen. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass Gott nicht vor 2000 Jahren aufgehört hat, zu uns zu sprechen.« Bei den Durchgaben flossen die Worte einfach aufs Papier, und auf diese Art und Weise entstand das erste Buch in nur dreieinhalb Wochen.

Bei genauer Betrachtung ist natürlich keinesfalls erwiesen, dass hier wirklich Gott spricht. Doch an diesen Texten gibt es etwas, das im Innersten berührt. So hat mich die Kraft dieser Worte dazu bewogen, in meinen dunkelsten Stunden nicht aufzugeben, sondern ermutigt und getröstet weiterzugehen. Und so wie mir ging es offenbar vielen Menschen auf der ganzen Welt.

Auch Neale stellt sich die Frage: »Woher weiß ich, dass ich mir das Ganze nicht einbilde?« Er erhielt folgende Antwort von Gott: »Denkst du nicht, dass ich auch deine Einbildungskraft beeinflussen kann? Du wirst wissen, dass diese Worte nicht von dir kommen, weil du selbst noch nie so klar gesprochen hast. Wenn du solche Antworten schon gefunden hättest, würdest du deine Fragen gar nicht stellen.«

 

Als ich erfuhr, dass Neale in Österreich sein würde, wollte ich die Gelegenheit wahrnehmen, ihn persönlich kennenzulernen und ihm ein paar Fragen zu diesem Buch zu stellen:

 

Ist es ein Zeichen von »Schwäche«, krank zu werden?

Krankheit ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Vielleicht wird jemand fragen: »Warum hast du das erschaffen?« Ein anderer mag die Krankheit für eine Niederlage halten. Das stimmt nicht. Alle Herausforderungen sind ein Zeichen von spiritueller Stärke. Sie zeugen von der Bereitschaft der Seele, sich schwierigen Situationen zu stellen und sich zu entfalten. Aber natürlich muss man dafür nicht zwingend krank werden.

 

Gibt es so etwas wie einen »Informationspool«, aus dem uns Wissen zufließt – zum Bespiel auch für Heilungen?

Gott sagt, dass jeder von uns immer Zugriff auf jede Information hat, die er benötigt. Auch C. G. Jung hat ja von einem kollektiven Unbewussten gesprochen, das allen Menschen gemeinsam ist. Die dort gespeicherten »Daten« stehen uns immer zur Verfügung.

 

Wer oder was heilt in Lourdes und Medjugorje?

Du heilst dich aufgrund deiner Überzeugungen.

 

Wenn wir uns selbst heilen – warum werden dann nicht alle gesund?

Wenn die Seele nein sagt, dann wird Heilung nicht geschehen. Sie ist die oberste Instanz, die immer dein höchstes Wohl im Auge hat. Und es kann sein, dass es für dein höchstes Wohl das Beste ist, wenn du nicht geheilt wirst. Immer vor dem Hintergrund, dass du ja in Wahrheit »heil« bist und dir in Wahrheit nichts geschehen kann – was immer auch geschieht. So ist für die Seele ja auch der »Tod« keine Tragödie, weil sie ohnedies weiß, dass sie ihn »überlebt«.

Vergiss nicht: Die Seele führt dich zu den perfekten Gelegenheiten, damit du erfahren kannst, was du geplant hast zu erfahren. Und Gott sagt: Der beste Weg, den Schmerz zu verringern, den du mit irdischen Erfahrungen erlebst, besteht darin, deine Sichtweise auf sie zu verändern.

 

Wählen wir also tatsächlich unsere Wirklichkeit?