Wie Sparkassen treue Kunden abzocken und wie Sie sich erfolgreich dagegen zur Wehr setzen - Hilmar Juckel - E-Book

Wie Sparkassen treue Kunden abzocken und wie Sie sich erfolgreich dagegen zur Wehr setzen E-Book

Hilmar Juckel

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Beschreibung

Millionen Sparkassenkunden zahlen jedes Jahr zu hohe Zinsen und bekommen fast nichts für ihr Erspartes. Sie fühlen sich bei Beratungsgesprächen über den Tisch gezogen und zahlen horrende Gebühren für Kleinigkeiten. Der Schaden für die Kunden liegt nach Expertenmeinungen bei mehreren Milliarden Euro im Jahr. Sind auch Sie einer von 30 Millionen Sparkassenkunden? Und besitzen eine der 45 Millionen EC-Karten? Dann sollten Sie Ihre Bankunterlagen, Kontoauszüge und Zinsabrechnungen schleunigst kontrollieren. "Schluss mit blindem Vertrauen", rät der Unternehmensberater Hilmar Juckel. Es wird Zeit, die dunklen Seiten der Sparkassen zu beleuchten. Sein Buch lädt ein zu einem "Kassensturz" anderer Art und garantiert Sparkassenkunden eine neue Sicht auf ihr Kreditinstitut. Zahlreiche Praxistipps und ergänzende Kommentierungen von Fachanwalt Andreas Doose geben Ihnen das passende Werkzeug an die Hand, um sich endlich gegen die zweifelhaften Geschäftspraktiken der Sparkassen zur Wehr zu setzen.

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Seitenzahl: 227

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Hilmar Juckel / Andreas Doose

WIE SPARKASSEN TREUE KUNDEN ABZOCKEN

Hilmar Juckel / Andreas Doose

Wie Sparkassen treue Kunden abzocken und wie Sie sich erfolgreich dagegen zur Wehr setzen

Tectum

Hilmar Juckel / Andreas Doose

Wie Sparkassen treue Kunden abzocken und wie

Sie sich erfolgreich dagegen zur Wehr setzen.

Lektorat: Volker Manz

© Tectum Verlag Marburg, 2015

ISBN 978-3-8288-6179-4

(Dieser Titel ist zugleich als gedrucktes Buch unter der ISBN 978-3-8288-3453-8 im Tectum Verlag erschienen.)

Alle Rechte vorbehalten

Besuchen Sie uns im Internet

www.tectum-verlag.de

Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Angaben sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Inhalt

Prolog

Kapitel 1: Von barmherzigen Samaritern zu Raubrittern in Nadelstreifen: Wie aus Gemeinwohlorientierung Profitgier wurde

Wohltätigkeit als Geschäftsmodell

Aus Sparkassen werden Geschäftsbanken

Gemeinwohlorientierung – ein Attribut, mit dem sich Sparkassen zu Unrecht schmücken

Kapitel 2: Wenn’s ums Geld geht, Sparkasse? … Zu Recht die Nummer 1?

Gute Frage: Wem gehört eigentlich meine Sparkasse?

Und wer kontrolliert meine Sparkasse?

So sicher wie die Bank von England?

Ex oder hopp – Die Sparkassen stehen vor ihrer größten Herausforderung

Mehr Schein als Sein: Wie Sparkassen mit dem Thema Nachhaltigkeit umgehen

Kapitel 3: Der große Irrtum: Sparkassen verleihen nicht das Geld ihrer Kunden

Von der Zettelwirtschaft zum Kredit

Unser Geldsystem besteht zu 80 Prozent aus Luft

Kapital 4: Vorsicht Gebührenfalle! Nepper, Schlepper, Bauernfänger

Willkommen im Dschungel der Gebühren

Wie Kunden mit Bearbeitungsgebühren ausgenommen werden

Warum schlichte Genehmigungserklärungen so viel wie ein Familienurlaub kosten können

Geldautomaten: Einarmige Banditen?

Kontoführungsgebühren: Legale Beutelschneiderei

Die Kreditprovision: Kein Kredit kostet auch Geld

Kapitel 5: Gelddruckmaschine Vorfälligkeitsentschädigung. Wie sich Sparkassen Kreditablösungen zu Unrecht fürstlich honorieren lassen

Sei schlauer als der Klauer

Widerruf und Geld zurück

Die Finanzmathematik der Sparkassen

Wer zuletzt lacht

Gesetzlich verbrieftes Abkassieren

Missbrauch mit öffentlichen Krediten

Kapitel 6: Mein Haus, mein Auto, mein Boot! Warum letztendlich doch alles der Sparkasse gehört

Die Zweckerklärung heiligt die Mittel

Von Ohnmacht, Arroganz und Beamtenwillkür

Sicherheit kennt keine Grenzen

Der Pate stand Pate

Kapitel 7: Ihr Geld ist nicht weg – es ist jetzt nur woanders! Anlageberatung bei der Sparkasse

O Mores, o Tempora

Vertrieb statt Beratung

Wie man Kundenbedürfnisse ermittelt, ohne die Kunden zu fragen

»Wir haben die Erfahrung, Sie das Geld – in zwei Jahren ist es umgekehrt«

Auf dem falschen Dampfer

Statt in Betongold investiert leider nur auf Sand gebaut

Was interessiert die Sparkassen ihr Geschwätz von gestern – Vertragsbruch nach Belieben

Irreführung: Mündelsichere Anlagen sind keineswegs garantiert sicher

Inhaberschuldverschreibungen einer Sparkasse sind Risikopapiere

Kapitel 8: Zinsen – das Grundübel unserer Welt

Hohe Zinsen dienen der Kundenerziehung

Abzocke mit Dispozinsen

Das kleine Einmaleins der Sparkassen

Kapitel 9: Können die Sparkassen überleben?

Die Herausforderungen der Zukunft

Die einzige Chance: Zurück zu den Wurzeln

Epilog

Abbildungsverzeichnis

Anhang: Hilfreiche Links im Internet

Endnoten

Danke

Übersicht Infoseiten: Hinweise und Tipps von Andreas Doose

Bearbeitungsgebühren

Preislich fixierte Leistungen

Fremdgebühren an Geldautomaten

Kontoführungsgebühren

Übertragung von Darlehen an Dritte

Widerrufserklärungen

Vorfälligkeitsentschädigungen

Einvernehmliche Auflösung der Geschäftsverbindung

KfW-Darlehen

Zweckerklärungen und Grundschulzinsen

Übersicherung

Anlageberatung

Vertragskündigung

Inhaberschuldverschreibungen

Zinsabrechnungen

Prolog

Die Banken haben während der Finanzkrise Milliarden Euro vernichtet. Manch einer würde auch sagen, sie haben unsere Kohle verzockt. Indirekt kommen wir als Steuerzahler für den Schaden auf. Aber kaum einer merkt, dass uns die Finanzinstitute auch direkt das Geld aus der Tasche ziehen. Und zwar jeden Tag, den der Herr die Sonne aufgehen lässt. Wenn man die vielen kleinen Beträge für Kontoführung, Geldautomat oder Bearbeitung wichtiger Vorgänge zusammenzählt, entstehen über das ganze Finanzsystem wieder Milliardenbeträge, die wir Jahr für Jahr entweder für überteuerte Dienstleistungen oder für gesetzlich gar nicht zulässige Gebühren in die Taschen der modernen Raubritter schaufeln. Freiwillig!

Die unseriösen Geschäftspraktiken der Finanzdienstleister sind Verbraucherschützern schon längst ein Dorn im Auge. Aber wer hätte gedacht, dass nicht nur die profithungrigen Geschäftsbanken oder die Konsumentenbanken, die früher jedem Zahlungsschwachen gegen Abschluss entsprechender Versicherungen teure Ratenkredite verkauft haben, gemeint sind? Es sind immer häufiger die Sparkassen, die sich als Marktführer mittlerweile auch auf das rigorose Abkassieren ihrer treuen Kunden spezialisiert haben. Ausgerechnet die Sparkassen, die Guten, die der Region verpflichtet sind und im öffentlichen Auftrag handeln!

Ungerechtfertigtes Vertrauen

Sparkassen genießen aufgrund ihrer Historie und ihres öffentlich-rechtlichen Status ein besonderes Vertrauen in der Bevölkerung. Sie orientieren sich nach eigenen Aussagen auch heute noch am Gemeinwohl1 und unterstützen mit ihren Überschüssen oft soziale Einrichtungen. Aber im harten Wettbewerb wird eine solche Sonderstellung nicht honoriert. Die Sparkassen haben sich daher zwangsläufig zu einer ganz normalen Bank entwickelt. Die sicher sehr kundenorientierten Strukturen der Sparkassen aus der guten alten Zeit sowie das dichteste Filialnetz aller Kreditinstitute kosten heute viel Geld. Geld, das der Wettbewerb nicht im gleichen Maße investiert hat und niemals investieren wird. Und das führt, zugegeben stark vereinfacht ausgedrückt, zu einer paradoxen Situation: Die Sparkassen mit über 30 Millionen Kunden und Marktanteilen je nach Geschäftssparte von 15 Prozent bis 40 Prozent sollten als eines der dominierenden Unternehmen der Finanzbranche eigentlich effizientere Strukturen aufweisen und eine Vorbildfunktion in puncto Kundenorientierung und Gebührentransparenz ausüben. Stattdessen können sie ihren rechtlich und regional zerklüfteten Riesenapparat mit über 240.000 Mitarbeitern nur noch aufrechterhalten, indem sie ihre langjährigen treuen Kunden, die ihnen vor Ort jeden einzelnen Spargroschen anvertrauen, schlechter behandeln als einen neuen Kunden. Denn ein potenzieller Neukunde vergleicht Konditionen und Gebühren und entscheidet sich für das leistungsfähigste Institut. Ein Bestandskunde jedoch vertraut seiner Sparkasse blind und geht selbstverständlich davon aus, dass er Vorzugskonditionen erhält.

Und so zahlen Millionen Sparkassenkunden viel zu hohe Zinsen und bekommen selbst fast nichts für ihre Spareinlagen. Sie lassen sich bei der Berechnung von Vorfälligkeitsentschädigungen über den Tisch ziehen und bezahlen jede kleine Serviceleistung teuer. Die Liste der Verstöße ist lang, die Geduld geprellter Sparkassenkunden offensichtlich groß. Die meisten murren nicht einmal, weil sie darauf vertrauen, dass alles seine Richtigkeit hat.

Einige wenige von denen, die übervorteilt wurden, finden Sie auf den nächsten Seiten wieder. Ihre Fälle sind exemplarisch, ihre Identitäten anonymisiert. Genauso wie die einzelnen Sparkassen nicht beim Namen genannt werden, es sei denn, diese Informationen sind ohnehin für jedermann zugänglich. Denn es geht hier nicht darum, Betroffene öffentlich zu machen oder auffällige Sparkassen an den Pranger zu stellen. Die viel interessantere Frage ist, ob sich die Sparkassen mit ihrer aktuellen Geschäftspolitik und ihrer Sonderstellung im Bankensystem nicht selbst das Wasser abgraben und ihre Marktführerschaft damit akut gefährden. Übrigens eine Gefahr, auf die Branchenexperten in ihrem Ratingbericht über die Sparkassen bereits hingewiesen haben.2

Fehler zu Lasten der Kunden

Vieles läuft bei den Sparkassen derzeit nicht rund. Würden Sie es etwa für möglich halten, dass die gut ausgebildeten Mitarbeiter Ihrer Sparkasse nicht wissen, wie ein Zins berechnet wird? Natürlich nicht, denn so etwas gehört ja eigentlich zum Handwerkszeug eines Bankkaufmanns. Und das Rechnen erledigen doch die Computer.

Fehlanzeige! Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Aus Unwissenheit oder mangelnder Kontrolle. Und in ganz schlimmen Fällen werden Fehler bewusst produziert. Wie zum Beispiel bei falschen Zinsberechnungen. Aber immer nur in eine Richtung: immer zulasten der Kunden. Deshalb: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Prüfen Sie doch einmal kritisch in den eigenen Unterlagen, Kontoauszügen und Zinsabrechnungen, ob alles in Ordnung ist. Legen Sie dabei ein gesundes Misstrauen an den Tag.

Der Anfang vom Ende

Als erfahrener Unternehmensberater habe ich geschäftlich seit 25 Jahren mit Banken zu tun. Privat bin ich über 35 Jahre Kunde bei meiner Sparkasse. Gewesen! 34 Jahre lief alles bestens. Ich vertraute meinen ständig wechselnden Kundenberatern, ließ mich zu Anlageprodukten überreden und kaufte Immobilien. Natürlich auch von der Sparkasse vermittelt. Zuletzt finanzierte ich ein kleines Start-up-Unternehmen. Unnötig zu erwähnen, dass die Liste der hierfür verlangten Sicherheiten länger war als der Kreditvertrag.

Start-up-Unternehmen haben die Eigenschaft, dass sie stark risikobehaftet sind und zunächst viel Geld verschlingen. Eine internationale Investorengruppe, die das junge Unternehmen und die Konzeptidee mit reichlich Kapital unterstützen wollten, gewährte überraschenderweise auch ein paar Steuersündern Unterschlupf, weshalb sie trotz notarieller Verträge ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen konnten. Die Finanzämter mehrerer Länder wollten erst einmal etwas mehr über die Herkunft der Gelder erfahren. Verständlich. Nur, das dauert halt.

Ein neuer Ansprechpartner bei der Sparkasse beäugte das Vorhaben mit kritischem Blick, konnte sich weder für das Geschäftsmodell erwärmen noch sich vorstellen, dass jemand für diese kleine, Verluste produzierende Firma so viel Privatkapital auf den Tisch legen wollte. Zwei Welten prallten aufeinander. Zwei Sichtweisen auch, weshalb sich die Sparkasse entschied, ihr Kreditengagement sowohl einseitig als auch vorzeitig für beendet zu erklären und darüber hinaus, wenn man schon gerade dabei ist, mir auch gleich noch die persönliche Freundschaft aufzukündigen. Will heißen, alle persönlichen Darlehen, überwiegend Immobilienfinanzierungen, wurden ebenfalls fällig gestellt. Eine Situation, die man nur mit viel Humor und Rückhalt seiner Liebsten übersteht.

Das Ausmaß des Schadens

Der von mir eingeschaltete Anwalt und Co-Autor Andreas Doose, ein ausgebildeter Banker mit Jurastudium und heute spezialisierter Fachanwalt, bat mich daraufhin, alle erforderlichen Unterlagen aufzubereiten. Er wollte feststellen, ob sich die Sparkasse überhaupt rechtmäßig verhalten hatte. Ein ganzes Wochenende suchte, prüfte und scannte ich Dutzende von Dokumenten. Und staunte nicht schlecht: Auf drei Konten wurden über Jahre falsche Zinsen abgerechnet, teilweise sogar Monat für Monat abweichend, aber stets zu hoch. Ergebnis: ein Zinsschaden von knapp 10.000 Euro. Zudem fehlerhafte Gebührenabrechnungen, mögliche Verletzung des Bankgeheimnisses und so weiter. Fast 30 Mal war ich fündig geworden, nachdem ich einmal die Fährte aufgenommen hatte.

Mein Anwalt zeigte sich nicht wirklich überrascht. Er unterteilt Verfehlungen der Sparkassen lediglich in die Kategorien Dummheit, Arroganz, Dreistigkeit und Betrug und baut daraufhin seine Strategie auf. Wie es ausging? Warten Sie es ab. Sie werden es noch erfahren.

Keine Zeit für eine solide Kontrolle

Zu Recht werden Sie jetzt fragen, wie es gerade einem routinierten Unternehmensberater passieren kann, dass er über Jahre seine Bankunterlagen nicht kontrolliert. Die Antwort ist einfach: zu wenig Zeit und blindes Vertrauen in eine öffentlich-rechtliche Institution.

Und so geht es vielen unter uns. Manager, Kaufleute, Handwerker und Gewerbetreibende oder gut verdienende Facharbeiter und Akademiker: Sie alle zahlen tagein, tagaus zu viel Geld an die Sparkassen, obwohl man bei ihnen sicher mehr kaufmännisches Wissen voraussetzt als bei »Lieschen Müller«, die nur ein Gehaltskonto besitzt. Und wenn sie sich doch wehren und im schlimmsten Fall ihrerseits mit Kündigung drohen, müssen sie ernüchtert feststellen, dass ein Bankenwechsel aufgrund bestehender Kreditverträge und gewährter Sicherheiten ein aussichtsloses Unterfangen bleibt.

Nicht alle Sparkassen machen einen schlechten Job

Dabei sollen die Sparkassen nicht per se infrage gestellt werden. Die meisten machen nach wie vor einen prima Job. Aber das Geschäftsmodell scheint überholt. Letztendlich ist und bleibt jede einzelne Sparkasse ein regionales Institut, das sich nur über Fusionen gebietsmäßig ausdehnen kann. Ein selbst auferlegtes Prinzip, ursprünglich als Konkurrenzschutz gedacht, das aber offensichtlich dazu führt, gegenüber den moderneren Geschäftskonzepten der Direktbanken und überregionalen Geschäftsbanken immer mehr ins Hintertreffen zu geraten. Fehlende Synergiemöglichkeiten und der immense Kostendruck zwingen die Sparkassen dazu, das Beste aus ihren Kunden herauszuholen – ihr Geld! Wie Sie jetzt erfahren werden, geht es dabei nicht immer mit rechten Dingen zu. Und so mutieren die Sparkassen genau zu der Bank, die sie in ihren Werbespots mit beißendem Spott überziehen: der 08/15-Bank. Es wird Zeit, die dunklen Seiten der Sparkassen öffentlich zu machen.

Und noch ein offenes Wort an die Sparkassenvorstände: Es gibt viele ehrwürdige dienstleistende Institutionen in Deutschland, die in der Bevölkerung blindes Vertrauen genießen. Das Deutsche Rote Kreuz gehört sicher dazu, bis vor Kurzem auch der ADAC. Kaum vorstellbar, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugehen könnte. Gegenüber Banken hingegen sind die Deutschen eher skeptisch. Nach einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung GFK hielten 2013 nur noch 29 Prozent der Verbraucher die Kreditinstitute generell für integer. Im Jahr zuvor waren es immerhin 36 Prozent. Diese miesen Werte sind sicher auch als Folge der Finanzkrise mit der Aufdeckung unredlicher Geschäftemachereien zu sehen, die hauptsächlich die Geschäftsbanken zu verantworten haben. Denn innerhalb der Finanzbranche genießen die Sparkassen nach wie vor einen exzellenten Ruf. 84 Prozent aller Befragten würden nach einer Untersuchung der Wirtschaftswoche aus dem Jahre 2013 der Sparkasse ihr Geld anvertrauen. Ein Spitzenwert, an den auch die ebenfalls beliebten Volks- und Raiffeisenbanken nicht herankommen, schon gar nicht eine Deutsche Bank, die sich mit 47 Prozent im Mittelfeld tummelt.

Dem Ruf gerecht werden

Wie gehen Sie, liebe Sparkassenvorstände, mit einem solchen Wettbewerbsvorteil, den Ihre Altvorderen über Jahrzehnte mühsam erarbeitet haben, um? Sie könnten ihn nutzen und Tag für Tag beweisen, dass dieser Vertrauensvorschuss gerechtfertigt ist. Beispielsweise mit guten Konditionen oder nachhaltigen und sicheren Anlageprodukten. Wer zocken will, den könnten Sie zur Konkurrenz schicken. Oder Sie schlachten diesen Vertrauensbonus gegenüber dem Wettbewerb mit witzigen Fernsehspots aus, um der Konkurrenz dann doch im Abkassieren in nichts nachzustehen. Perfide! Aber genau diesen Weg haben Sie beschritten. Und er wird sich langfristig nicht rechnen. Denn Ihre Kunden werden sich in Scharen abwenden. Ebenso wie bereits viele pensionierte Vorstände, die ihre Sparkasse nicht mehr wiedererkennen. Und die Konkurrenz freut sich. Wie scherzte unlängst der Direktor einer Volksbank: »Solange ich die Sparkasse im Ort habe, brauche ich kein Marketing mehr. Die Kunden kommen von selbst.«

Kapitel 1

Von barmherzigen Samaritern zu Raubrittern in Nadelstreifen: Von barmherzigen Samaritern zu Raubrittern in Nadelstreifen: Wie aus Gemeinwohlorientierung Profitgier wurde

Die Ursprünge des Bankenwesens

Der Begriff Mesopotamien wird den wenigsten geläufig sein. Er geht laut Wikipedia angeblich auf Alexander den Großen zurück, der damit das Land zwischen den beiden Flüssen Euphrat und Tigris nördlich des heutigen Bagdad bis zur Südflanke des Taurusgebirges bezeichnete. Heute wird dieses Gebiet häufig mit dem Staatsgebiet des Iraks gleichgesetzt, was so nicht ganz richtig ist, an dieser Stelle aber nicht vertieft werden muss. Warum diese ehemalige Kulturlandschaft für uns von Interesse sein könnte? Man vermutet, dass dort bereits im zweiten Jahrhundert v. Chr. die ersten Vorläufer des modernen Bankwesens vorhanden waren. Jedenfalls gab es damals bereits Forderungsverrechnungen, Kontoführungen, Wechsel und Schecks, wodurch die vielschichtigen Handelsgeschäfte in der Region enorm gefördert wurden.

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