Wieso bin ich, wer ich bin? - Suzanne Rethans - E-Book

Wieso bin ich, wer ich bin? E-Book

Suzanne Rethans

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Beschreibung

Für Eltern, die ihren Kindern ein differenziertes Weltbild vermitteln wollen, wurde dieser praktische Ratgeber gemacht. »Wieso bin ich, wer ich bin?!« liefert Eltern kluge Antworten auf die häufigsten Kinderfragen. Im Unterschied zu ähnlichen Titeln kommen in diesem liebevoll gestalteten Buch aber zu jeder Frage verschiedene Experten zu Wort. So werden beispielsweise religiöse Fragen nicht nur von einem Pastor, sondern auch von einem Biologen, einem Philosophen oder einem Imam beantwortet. Eltern können sich dann ganz einfach die zu ihrer Weltsicht passenden Antworten heraussuchen und sie an ihre Kinder weitergeben. Alle Antworten im Buch sind leicht verständlich erklärt und lassen sich problemlos wiedergeben. Ein Muss für aufgeklärte und kulturell interessierte Eltern, die ihren Kindern die Vielseitigkeit der Welt schon früh vermitteln wollen.

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Kinder können einem ein Loch in den Bauch fragen. Und eigentlich ist das toll. Manchmal ist es aber auch nicht so toll – zum Beispiel dann, wenn Sie nicht sofort eine Antwort parat haben. Wenn Sie selbst nach stundenlangem Googeln noch immer passen müssen, wird es richtig unangenehm. Zum Glück haben wir nun die Lösung für Sie. Fortan sagen Sie ganz einfach: »Das schlagen wir kurz nach!« Alle Antworten auf komplizierte Kinderfragen stehen nämlich in diesem Buch. Sie kommen von ExpertInnen auf allen möglichen Gebieten. Bereichert werden sie von den wunderhübschen Illustrationen von Job, Joris und Marieke.

Die Expertenantworten sind selbstverständlich nicht nur für Kinder interessant. Auch für Sie wird es sein, als wenn Sie die Sendung mit der Maus oder Wissen macht Ah! anschauen – und Ihnen auf einmal ein Licht aufgeht.

Außerdem können Eltern und Kinder mit Wieso bin ich, wer ich bin? selbst entscheiden, was die beste Antwort auf eine bestimmte Frage ist. Schließlich gibt es oft mehr als nur eine Antwort und viele Fragen kann man aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Soll es ein philosophischer Ansatz sein? Ein religiöser? Oder doch lieber eine wissenschaftliche Erläuterung? Die Fähigkeit, selbst Entscheidungen zu treffen und sich eine Meinung zu bilden, ist schließlich das Mindeste, was man seinem Kind beibringen möchte.

Ich habe die Arbeit an Wieso bin ich, wer ich bin? jedenfalls sehr genossen. Und sie hat sich auch für mich persönlich gelohnt. Auf einmal fing mein Ältester an, Fragen wie »Gibt es noch jemanden, der genauso ist wie ich?« zu stellen. Und ich konnte ihm postwendend eine differenzierte Antwort zum Begriff Individualität geben. Auch konnte ich meinen Kindern endlich in ein paar Sätzen die Entstehung der Welt erklären. Und als sie mal wieder ganz besserwisserisch daherkamen und mich auslachten, weil ich nicht sofort wusste, ob ein bestimmter Dino ein Fleischfresser war oder nicht (»Guck dir doch mal die Zähne von dem an, Mama!«), konnte ich sagen: »Ja, aber wisst ihr eigentlich, ob Tiere sich verlieben können?« Ha!

Und darum widme ich dieses Buch meinen Kindern Mees und Tijl.

Suzanne Rethans

Diese Menschen haben uns dabei geholfen, die häufigsten Fragen von Kindern zu beantworten.

Der Biologe

Midas Dekkers ist ein niederländischer Biologe, Schriftsteller und Journalist. Der preisgekrönte Autor schreibt Romane und Sachbücher für Kinder und Erwachsene. In deutscher Sprache ist unter anderem Von Larven und Puppen. Soll man Kinder wie Menschen behandeln? erschienen.

Der Philosoph

René Gude studierte Philosophie in Amsterdam und Utrecht. Er war Chefredakteur des niederländischen Filosofie Magazine und arbeitet jetzt als Direktor an der International School of Philosophy im niederländischen Leusden.

»Kinder sind für nichts zu dumm. Schon gar nicht dafür, über die wichtigen Fragen in diesem Buch nachzudenken. Ältere Menschen wie ich tun oft so, als wüssten sie etwas bereits, und dann war’s das mit der Grübelei. Obwohl es doch Spaß machen kann, über schwierige Dinge nachzudenken. Man braucht Mut zuzugeben, dass man etwas ›noch nicht‹ weiß. Kinder können das sehr gut.«

Der Hirnforscher

Mark Mieras ist Wissenschaftsjournalist. Seit über zehn Jahren beschäftigt er sich in seiner Arbeit beinahe ausschließlich mit den Neurowissenschaften. Er hat mehrere Bücher veröffentlicht.

»Aus der Hirnforschung können wir viel über uns lernen. Ich finde es wichtig, dass diese Erkenntnisse nicht in wissenschaftlichen Publikationen begraben werden. Deshalb habe ich mein voriges Buch zu dem Thema geschrieben und deshalb wollte ich auch bei diesem Buchmitmachen. Die Hirnforschung gibt oft sehr prägnante Antworten auf sehr grundsätzliche Fragen von Erwachsenen wie Kindern.«

Der Astronom

Govert Schilling ist Journalist und Publizist. Er hat über dreißig Bücher und zahlreiche Artikel zu den Themen Astronomie und Weltraum veröffentlicht, unter anderem Das Kosmos-Buch der Astronomie: Die Wunder des Weltalls verstehen (erschienen im Kosmos Verlag).

»Was ist schöner, als neugierige Kinderfragen zu beantworten? Toll, dass Eltern durch dieses Buch nun Hilfe dabei bekommen.«

Der Theologe

Harrie Brouwers hat Philosophie und Theologie studiert. Er arbeitet als Pastor in den niederländischen katholischen Gemeinden Kunrade und Voerendaal. Wenn beim Gottesdienst viele Kinder dabei sind, fasst er seine Predigt immer noch einmal in einer einfach verständlichen Sprache zusammen. Das tut er übrigens auch, wenn nicht so viele Kinder dabei sind. Dann bitten ihn nämlich die Erwachsenen darum.

»Eltern und Kinder verpassen eine wichtige Gelegenheit, wenn sie interessanten Fragen lebens- und weltanschaulicher Art aus dem Wege gehen. Es ist immer eine große Freude, mit Kindern zu philosophieren. Vielleicht hilft dieses Buch ja ein wenig dabei!«

Die Rebbetzin

Bracha Heintz ist die Ehefrau des Rabbiners Aryeh Leib Heintz. Sie hat Hebräisch, christliche und jüdische Philosophie studiert und an verschiedenen Schulen in England, den USA und den Niederlanden bis heute sowohl Kinder als auch Erwachsene unterrichtet. Mehrmals pro Woche kommen Menschen zu ihr nach Hause, um das Judentum kennenzulernen. Bracha weiß übrigens alles über Kinder – sie hat selbst elf Kinder und drei Enkelkinder!

»Ich habe an diesem Buch mitgearbeitet, weil ich das Wissen über Gott und Seine Schaffenskraft gern an alle weitergebe, die daran Interesse haben.«

Der Buddhist

Willem Scheepers hat allgemeine Literaturwissenschaften studiert. Er ist Zen-Buddhist und als Lehrer und Koordinator in einem Zen-Schulungs- und Ratgeber-Zentrum tätig. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter.

»Als Erwachsene stellen wir uns vielleicht nicht mehr so viele Fragen: vieles scheint uns selbstverständlich. Kinder zeigen uns, dass die Fragerei schon früh beginnt und sozusagen in uns steckt. Und dass es immer die Mühe wert ist, darauf einzugehen. Das Beantworten von Kinderfragen zwingt einen dazu, deutlich zu antworten, ohne Ausschmückungen,Mystifizierung und Wichtigtuerei. Das ist schwierig, aber auch erhellend – und zwar für alle Beteiligten.«

Der Kardiologe

Pim van Lommel hat jahrelang das Phänomen Nahtod-Erfahrung erforscht. Der Kardiologe hat darüber ein Buch geschrieben. Endloses Bewusstsein: Neue medizinische Fakten zur Nahtoderfahrung ist im Knaur Verlag erschienen.

Der Imam

Imam und Autor Abdulwahid van Bommel unterrichtet an der Islamischen Universität Rotterdam.

»Wenn man viel mit Erwachsenen über den Glauben spricht, wird es zu einer echten Herausforderung, Dinge auch Kindern verständlich zu machen. Eigentlich sollten wir immer so reden und schreiben, dass es auch für Kinder einfach zu verstehen ist. Das ist echte Kommunikation.«

Der Schlafforscher

Victor Spoormaker ist Schlafforscher und Autor zweier populärwissenschaftlicher Bücher zum Thema Schlaf.

»Was ich toll an diesem Buch finde, ist, dass die Neugierde der einzige Leitfaden ist. Es werden keine vorgefassten Meinungen oder Überzeugungen dargestellt – stattdessen geht man unvoreingenommen an offene Fragen heran. Das ist der beste Weg, die Welt um sich herum besser zu verstehen.«

Der Kabarettist

Youp van ’t Hek ist Kabarettist und Kolumnist. Er hat drei Kinder, denen er gern Geschichten erzählt.

Der Psychologe

Nico Frijda ist Professor Emeritus an der Universität von Amsterdam. Er hat sich seine gesamte Laufbahn hindurch mit der Untersuchung menschlicher Emotionen beschäftigt.

»Warum es mir Spaß gemacht hat, an diesem Buch mitzuarbeiten? Nun ja, es macht mir immer Spaß, von Gefühlen zu erzählen und sie anderen zu erklären. Ich bin sicher, dass Kinder das Thema Emotion interessiert und dass sie etwas davon haben, mehr darüber zu erfahren.«

Die Traumforscherin

Lia Timmer hat Psychologie studiert. Die Traumforscherin hält Lesungen und leitet Trainings und Workshops, die Kindern dabei helfen sollen, ihre Träume zu interpretieren.

»Ich habe selbst erfahren, welch positive Ergänzung des Lebens Träume sein können. Sie können dabei unterstützen, Ängste zu überwinden und so mehr Selbstvertrauen zu gewinnen! Am besten fängt man so früh wie möglich damit an, seine Träume ernst zu nehmen.«

Govert Schilling, Astronom:

Unsere Erde ist ein Planet, der zusammen mit anderen Planeten die Sonne umkreist. Wir wissen heute ein bisschen darüber, wie die Planeten und die Sonne entstanden sind. Aber wie das gesamte Weltall zustande gekommen ist – das wissen wir eigentlich nicht. Das Einzige, was wir herausgefunden haben, ist, wie es vor sehr langer Zeit, als es gerade erst entstanden war, ausgesehen haben muss.

Man muss sich das so vorstellen, als ob ein außerirdisches Wesen auf die Erde kommen würde, um herauszufinden, wie Menschen entstehen. Der Außerirdische könnte sich ein faltiges, neugeborenes Baby angucken. Aber dann wüsste er noch nicht, dass das Baby aus dem Bauch seiner Mutter herausgekommen ist. Und erst recht hätte der Außerirdische keine Ahnung davon, wie das Baby vorher da hineingekommen ist.

Der Urknall

Am Anfang des letzten Jahrhunderts hat man herausgefunden, dass das Weltall immer größer wird. Und weil wir das jetzt wissen, können wir rückwärts argumentieren: Wenn sich das Weltall immer weiter ausbreitet, bedeutet das, dass es früher ein ganz kleines Bündel gewesen sein muss. Alles war ganz dicht beieinander und es war unglaublich heiß. Also sieht es so aus, als wäre das Weltall durch eine Art heiße Explosion entstanden. Diese Explosion nennen wir den Urknall oder den »Big Bang«. Der Urknall ist beinahe 14 Milliarden Jahre her.

Atome

Bei dem Urknall sind Atome entstanden. Das sind ganz, ganz kleine Teilchen. Die haben sich dann übers Weltall verteilt. Aber nicht gleichmäßig, sondern in einer Art »Büschel«. Durch die Schwerkraft sind aus diesen Büscheln Klumpen entstanden. Die wurden dann immer größer – so wie ein Schneeball, wenn man ihn durch den Schnee rollt. Daraus sind dann letztendlich Galaxien entstanden. Das sind riesige, weit auseinander liegende, pfannkuchenförmige Ansammlungen von Sternen. Innerhalb der Galaxien klumpte die Materie auch wieder zusammen und es entstanden noch mehr Sterne, oft über hundert Milliarden pro Galaxis.

Die kreisende Scheibe

Unsere Milchstraße ist so eine Galaxis. Und unsere Sonne ist einer ihrer Sterne. Zuerst haben sich Gas und Staub in Form einer Scheibe um die Sonne gedreht. Dann haben sich darin einzelne Klumpen geformt, wieder durch die Schwerkraft. So sind die Planeten entstanden – auch die Erde. Die Erde ist also beinahe so alt wie die Sonne: ungefähr 4,6 Milliarden Jahre.

In der Nähe von anderen Sternen gibt es auch Planeten. Die Sonne und die Erde sind also nicht einzigartig. Und man hat auch bei neugeborenen Sternen beobachtet, dass sich eine Scheibe aus Gas und Staub um sie herumdreht. Daraus könnten also in Zukunft auch neue Planeten entstehen.

René Gude, Philosoph:

Wie die Erde entstanden ist, wissen wir nicht genau, schließlich waren wir nicht dabei. Wissen hat immer etwas mit Miterleben zu tun. Man weiß, was passiert ist, weil man dabei war. Tja, und wir waren zu spät dran, um die Entstehung der Welt miterleben zu können. Wir können nur so gut wie möglich ausknobeln, was passiert ist. Wir können mit großen Teleskopen ins Weltall gucken und Lichtstrahlen von Sternen sehen, die man mit bloßem Auge nicht erkennen könnte. Und mit riesigen Schüsseln können wir Radiowellen auffangen, die uns Dinge mitteilen, die ganz weit weg passiert sind. Daraus kann man verrückterweise sehr viel über die Vergangenheit lernen. Die Lichtstrahlen und Radiowellen sind nämlich schon seit langer Zeit unterwegs. Oft dauert es Millionen Jahre, bis sie bei uns ankommen. Manchmal ist ein Stern längst »ausgegangen«, aber sein Licht ist noch unterwegs. Also sehen wir jetzt erst, was eigentlich schon vor langer Zeit passiert ist. So können wir miterleben, was zu dieser Zeit geschah.

Auf diese Art sind Wissenschaftler auf die Idee mit dem Urknall gekommen: eine enorme Explosion, bei der alle Sterne und Planeten entstanden sind. Früher hatten Wissenschaftler und Philosophen ganz viele verschiedene Vorstellungen davon, wie die Welt entstanden sein könnte. Aber heutzutage warten die Philosophen lieber in aller Ruhe ab, bis die Wissenschaftler noch etwas mehr herausgefunden haben mit ihren großen Teleskopen. Und wenn die Wissenschaftler dann bewiesen haben, dass es den Urknall ganz sicher gegeben hat – dann kommt bestimmt sofort ein neugieriger Philosoph an und fragt: »Was genau ist denn eigentlich explodiert bei diesem Urknall und wo kam das her?«

Bracha Heintz, Rebbetzin: