Wildwest-Roman – Unsterbliche Helden 28 - Hal Warner - E-Book

Wildwest-Roman – Unsterbliche Helden 28 E-Book

Hal Warner

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Beschreibung

Zwei schwere Kämpfe hat Jivaro schon bestanden, um sich sein Leben und seine Freiheit zu erkaufen. Aber die ebenso schöne wie grausame Kreolin La Araña hat sich bereits eine neue Teufelei ausgedacht, schließlich ist ihr Rachedurst nahezu grenzenlos und sie will ihren Todesschwur um jeden Preis erfüllen. Insofern bleibt Jivaro nichts anderes übrig, als sich erneut der Herausforderung zu stellen. Unter anderem wartet ein zäher Kampf mit einem reißenden Puma auf ihn, wobei ihm als einzige Waffe ein Messer zur Verfügung steht ...


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Inhalt

Cover

Dann ritt er im Schatten des Todes

Vorschau

Impressum

Dann ritt er im Schatten des Todes

Von Hal Warner

Nach zwei schweren Kämpfen, um sein Leben und seine Freiheit zu erkaufen, erwartet Jivaro trotz einer tollkühnen Flucht mit seinem treuen Gefährten Old Jed kein ruhiges Leben. Von den gnadenlosen Pistoleros einer schönen, aber grausamen Mexikanerin gejagt, reitet er im Schatten des Todes, da die Kreolin La Araña einen neuen teuflischen Plan geschmiedet hat, um ihren grenzenlosen Rachedurst zu stillen. Jetzt muss sich Jivaro weiteren Herausforderungen stellen, darunter ein zäher Kampf mit einem reißenden Puma, bewaffnet nur mit einem Messer ...

   

Ein Messer war alles, was man ihm gegeben hatte. Jivaro hielt es in der rechten Faust und blickte durch das Gitter des Raubtierkäfigs auf die Frau, die ihn zwingen wollte, mit einem ausgewachsenen Puma zu kämpfen. Auf La Araña, seine schlimmste Todfeindin.

»Na, wie fühlst du dich, Jivaro?«, fragte sie spöttisch. »Bricht dir schon der Schweiß aus? Schnürt dir die Angst schon die Kehle zu? Gleich wird dir Amarillo Auge in Auge gegenüberstehen. Und gegen ihn wirst du nicht gewinnen. Der Puma wird dich zerreißen!«

»Das hast du mir schon ein paarmal gesagt«, erwiderte der Gefangene, ohne ihrem hassvollen Blick auszuweichen. »Hoffentlich wird es dir auch Spaß machen.«

»Da kannst du dir sicher sein. Ich freue mich schon den ganzen Tag auf dieses Vergnügen!«

Die schöne Kreolin stand dicht am Gitter, mit dem ein Teil des Kellergewölbes abgegrenzt war. Lampen und Pechfackeln warfen ihren flackernden Schein in den zimmergroßen Käfig und beleuchteten das schöne Gesicht der jungen Frau, ließen ihr blauschwarzes Haar schimmern.

Um sie herum standen ihre Leibwächter, ihre engsten Vertrauten. Auch sie erhofften sich ein grausiges Schauspiel.

Noch befand sich der Puma in seinem Gehege draußen im Garten der palastartigen Villa. Noch war das Kellerfenster, das den Käfig mit dem Auslauf verband, mit einem Eisengitter verschlossen.

Aber der Puma wartete bereits darauf, dass er hereingelassen wurde. Er kannte genau die Zeit, wann er gefüttert wurde, und er war schon hungrig.

Ja, jetzt wollte er fressen. Schon erschien er am Gitter und schlug mit der Pranke dagegen. Jivaro hörte sein hungriges Knurren und wandte sich unwillkürlich dem Fenster zu.

Hinter den Gitterstäben sah er die Raubkatze. Den Gegner, mit dem er kämpfen musste. Das Blut des sehnigen, dunkelhaarigen Mannes pulste plötzlich schneller.

»Ah, da bist du ja, mein Liebling!«, rief die glutäugige Kreolin. »Auf dich wartet heute ein besonderer Leckerbissen!« Sie wandte sich an einen kahlköpfigen Hünen, dessen Gesicht noch von Jivaros Fäusten gezeichnet war.

»Carlos, lasse Amarillo herein! Er ist schon ungeduldig.«

Der schwergewichtige Ringkämpfer, den Jivaro einen Abend zuvor in einem schlimmen Kampf besiegt hatte, drückte einen Hebel nieder.

Scheppernd hob sich das Eisengitter.

Im nächsten Augenblick sprang der Puma in seinen Käfig. Es war ein eleganter Satz. Federnd landete er auf dem Boden und bemerkte nun den Mann in seinem Käfig.

Ein zorniges Fauchen kam aus dem Rachen des Pumas. Drohend bleckte er die dolchartigen Reißzähne. Er war hungrig, doch statt Futter fand er in dem Käfig einen Menschen vor. Das machte ihn wütend.

»Sieh nur, wie gereizt er ist!«, rief La Araña. »Amarillo hat seit gestern nichts zu fressen bekommen. Und er ist immer angriffslustig, wenn er Hunger hat!«

Jivaro ließ kein Auge von dem Puma. Fester umklammerte er das Messer. Die scharfe Ausdünstung des Berglöwen wehte ihm entgegen.

Es war ein Prachtexemplar. Ein männliches Tier von ungewöhnlicher Größe. Fahlgelb war sein glänzendes Fell. Von ähnlicher Farbe waren auch die gefährlich funkelnden Augen.

Wieder öffnete sich der Rachen weit, und ein wildes Fauchen drang hervor. Zornig peitschte der Puma mit seinem langen Schwanz den Boden. Er duckte sich, belauerte Jivaro.

Nur drei Yards trennten den Gefangenen von seinem vierbeinigen Gegner. Doch die konnte der Puma mit einem einzigen Sprung leicht bewältigen. Er konnte, wenn es sein musste, noch viel weiter springen.

La Araña und ihre Verbündeten beobachteten das Geschehen gespannt. Es war außerhalb des Käfigs völlig still geworden.

Ein seltsamer Glanz war in den Augen der schönen Frau. Eine Begierde, die etwas Erschreckendes an sich hatte.

Die Begierde, Jivaro sterben zu sehen.

Und Jivaro wusste, dass es nicht gut um ihn stand. Er hatte Leporino besiegt, den Mann mit den Skorpionen. Und er hatte gegen Carlos gewonnen.

Aber nun hatte er einen ausgewachsenen Puma vor sich. Das gefährlichste Raubtier außer einem Grizzly zwischen Mexiko und Kanada. Und dieser Puma sah sich hier in die Enge getrieben und konnte jeden Moment angreifen.

Carlos hatte das Eisengitter am Fenster wieder heruntergelassen. Das laute Klirren, das dabei entstand, reizte den Puma noch mehr.

Er duckte sich zum Sprung, zögerte aber noch.

»Ich hab' nichts gegen dich«, sagte Jivaro und blickte der Bestie fest in die Augen. »Aber wenn ich kann, werde ich dich töten.«

Er machte einen Schritt auf den Silberlöwen zu, um ihm zu zeigen, dass er keine Angst vor ihm hatte. Leicht geduckt stand er dann da, den rechten Arm mit dem Messer etwas vorgestreckt.

Und da machte der Puma den ersten Angriff. Wie von der Sehne geschnellt sprang er dem Mann entgegen.

Jivaro wollte ausweichen, hatte aber keine Chance gegen die Wendigkeit des Raubtiers. Der Puma erwischte ihn mitten im Sprung und riss ihm mit den scharfen Krallen die linke Schulter auf, konnte ihn aber nicht zu Boden reißen.

Ehe Jivaro zustechen konnte, war der Puma an ihm vorbei und landete neben dem Gitter. Dort fuhr er herum.

Auch Jivaro drehte sich rasch, um dem Gegner nicht den Rücken zu bieten. Das Hemd hing ihm in Fetzen von der Schulter, an der sich tiefe Kratzspuren zeigten. Die heftig blutenden Wunden schmerzten höllisch.

Doch Jivaro achtete nicht auf den Schmerz. Das konnte er sich jetzt einfach nicht leisten. Er musste auf den Puma aufpassen, der sich bereits wieder zum Sprung duckte.

Die Mexikaner außerhalb des Käfigs grinsten gemein. Wilde Freude spiegelte sich in ihren Gesichtern.

Nicht anders war es bei La Araña, der Kreolin. Sie war sogar noch schlimmer als die Männer. Ein grausames Lächeln umspielte ihre Lippen, und die dunklen Augen blitzten voller Erwartung.

»Spring, Amarillo!«, rief sie dem Puma zu. »Zeig es diesem Bastard, hörst du? Reiße ihn in Stücke!«

Der Puma witterte das Blut, das Jivaros Arm hinunterlief. Das machte ihn noch angriffslustiger. Federnd setzte er vom Boden ab.

Für Jivaro kam es überraschend.

Er konnte diesmal nicht ausweichen. Der Puma sprang ihm an die Kehle und riss ihn mit seinem Gewicht von den Beinen. Gerade so, dass er sich im Stürzen noch etwas herumdrehen konnte. Insofern kam er nicht gänzlich unter der Raubkatze zu liegen.

Ihr faulig riechender Atem schlug ihm ins Gesicht. Die Fangzähne waren dicht an seinem Hals. Wenn sich der Puma erst damit verbiss, war Jivaro verloren.

Das Messer war ihm zum Glück nicht aus der Hand gefallen. Verzweifelt stach er mit aller Kraft zu.

Und er traf die richtige Stelle. Brüllend bäumte der Puma sich auf, und Jivaro gelang es, sich unter ihm hervorzuwälzen. Er fuhr am Boden herum und stach noch einmal zu.

La Araña schrie unwillkürlich auf. Mit Bestürzung starrte sie auf die Szene.

Wieder war die Klinge dem Puma zwischen die Rippen gefahren. Jivaro riss sie aus der Wunde und stach sofort ein drittes Mal zu.

Da erschlaffte das Raubtier. Der gelbe Körper fiel auf die Seite. Sekundenlang zuckten noch die Glieder.

Dann war der Puma tot.

Keuchend richtete Jivaro sich auf.

Er begriff, dass er auch diesen Kampf bestanden hatte. Den dritten und letzten.

Er ließ das blutige Messer fallen und wandte sich der Kreolin und ihren Komplizen zu, die betroffene Gesichter machten. Diesen Ausgang des Kampfes hatte niemand für möglich gehalten.

Sein Blick galt der Frau. Sie war bleich geworden. Zorn blitzte in ihren Augen. Fassungslos blickte sie auf ihren geliebten Puma, den Jivaro mit drei Herzstichen getötet hatte.

Nein, sie konnte es nicht glauben. Das hatte sie nicht erwartet. Sie wirkte wütend und bestürzt, überrascht und verwundert – alles in einem.

»Du hast mir die Freiheit versprochen, Araña«, brach Jivaro das betretene Schweigen. »Du hast gesagt, du würdest mich laufen lassen, falls ich auch gegen den Puma gewinne. Und ich habe gewonnen! Stehst du nun zu deinem Wort?«

Sie starrte ihn durch das Gitter hindurch an, feindselig und voller Hass.

»Ja, du hast gewonnen«, sagte sie mit zuckenden Lippen. »Das kann dir niemand streitig machen. Ich kann mich aber nicht erinnern, dir die Freiheit versprochen zu haben. Ich habe lediglich gesagt, dass ich dir das Leben schenken würde.«

»Ich bleibe also dein Gefangener?«

Die Kreolin gab keine Antwort.

Sie flüsterte jetzt mit ihren Leuten, worauf vier von ihnen nach oben verschwanden.

Dann wandte sie sich wieder an Jivaro.

»Ich werde Verbandszeug holen«, sagte sie.

Ohne eine Entgegnung abzuwarten, entfernte sich auch La Araña. Sie stieg hinter ihren Leuten die breite Steintreppe hinauf, über die man ins Haus gelangte.

Nur Carlos und Leporino blieben im Keller zurück und starrten Jivaro böse an.

Die dunkle Gestalt verschmolz fast mit der hohen Mauer, die das parkähnliche Grundstück umgab. Die Kronen der mächtigen Bäume dahinter warfen einen schwarzen Schatten, der den Mann völlig einhüllte.

Es war Jed Hawkins, der alte Totengräber.

Er war sich ziemlich sicher, dass ihn auf dem Weg hierher niemand beobachtet hatte. Trotzdem verharrte er jetzt eine Weile und spähte mit wachen Sinnen in die Richtung zurück, aus der er gekommen war.

Nicht weiter als hundert Yards entfernt standen die Lehmhäuser von Maravillas dichtgedrängt in der Nacht. Nur in wenigen brannte noch Licht.

Als Old Jed keine Schrittgeräusche hörte, holte er das mitgebrachte Lasso unter seinem Umhang hervor und warf es nach einem abgebrochenen Baumast, den er ein Stück über der Mauerkrone erkennen konnte.

Er erwischte ihn auf Anhieb. Die Schlinge zog sich um den Aststummel zusammen. Old Jed prüfte die Tragfähigkeit und hangelte sich dann mit kräftigen Klimmzügen an dem Seil hoch.

Wenig später schwang er sich auf die Mauerkrone. Hier verschnaufte er kurz, zog das Seil dann nach und ließ es innerhalb der Mauer nach unten fallen, glitt daran hinab und gelangte auf die Erde.

Unter den Bäumen war es stockdunkel. Das Grundstück war in diesem Bereich ziemlich verwildert. Der bärtige Alte griff nach seinem Colt und schlich zwischen den Stämmen vorwärts.

Nach zwanzig oder dreißig Schritten wurde es vor ihm heller. Das Gemäuer eines Hauses schimmerte durch die Bäume.

Es war das Haus der Señora Conejos. Ein palastartiges Gebäude, wie es sich nur reiche Mexikaner leisten konnten.

Old Jed verharrte hinter einer uralten Akazie und beobachtete das Haus.

Er hatte einen triftigen Grund zu der Annahme, dass sein Freund Jivaro darin gefangen war.

Nirgends ließ sich ein Wächter sehen. Es gab wohl nur vorne am Tor einen solchen.

Ein Teil der Fenster war erhellt.

Seinen Colt in der Faust, bewegte sich der Alte vorsichtig weiter. Er musste herausfinden, wo man Jivaro festhielt, musste ihn befreien, falls er überhaupt noch lebte.

Als er nur noch wenige Schritte von dem Haus entfernt war, fiel ihm das beleuchtete Kellerfenster auf. Es war nur ein schwacher Schein, der aus dem Gewölbe nach außen drang. Neugierig geworden, schlich der alte Totengräber in diese Richtung.

Das Drahtgitter hätte er in der Dunkelheit beinahe übersehen. Er bemerkte es erst, als er schon dicht davorstand. Old Jed wäre um ein Haar dagegen gelaufen.

Es versperrte ihm den Zutritt zum Kellerfenster. Old Jed begriff, dass es ein Raubtiergehege war, und er erinnerte sich jetzt daran, was ihm der Padre von Maravillas über Señora Conejos gesagt hatte. Nämlich, dass sie sich einen Puma als Haustier hielt.

Bevor er weitere Überlegungen anstellen konnte, hörte er, wie die hofseitige Tür geöffnet wurde.

Zwei Männer traten ins Freie. Mexikanische Pistoleros, die wagenradgroße Sombreros trugen.

Zum Glück waren sie vom Lichtschein so geblendet, dass sie in der draußen herrschenden Dunkelheit den Eindringling nicht bemerkten. Ahnungslos gingen sie zu dem langgezogenen Pferdestall hinüber und verschwanden darin.

Old Jed atmete auf. Er wusste jedoch, dass er hier nicht bleiben konnte. Geduckt lief er zu der offenen Kutsche hinüber, die am Hof abgestellt war, und verbarg sich dahinter.

Keine Sekunde zu früh, denn schon kamen noch zwei Männer aus dem Haus. Auch sie sahen äußerst gefährlich aus. Während der eine am Hof stehen blieb und sich einen Zigarillo anzündete, ging der andere über einen Kiesweg sporenklirrend nach vorne, wo in der Umfassungsmauer ein Tor eingelassen war.

Die Kerle mussten etwas vorhaben. Vermutlich wollten ein paar von ihnen wegreiten.

Old Jed zweifelte plötzlich daran, ob das gewählte Versteck besonders günstig war. Doch ein anderes konnte er sich jetzt nicht mehr aussuchen, weil man ihn dann erst recht entdecken würde.

Hufe polterten. Jeder zwei Pferde am Zügel, tauchten die beiden Mexikaner, die in den Stall gegangen waren, jetzt wieder auf.

Die Tiere waren nicht gesattelt. Und sie sollten anscheinend auch nicht zum Reiten dienen.

Nein, man wollte sie vor die Kutsche spannen!

Jetzt bin ich geliefert, dachte Old Jed erschrocken.

La Araña ließ auf sich warten. Zehn Minuten vergingen ... dreißig Minuten ... Die schöne Kreolin kam nicht wieder.

Jivaro hielt sich die schmerzende Schulter. Blut sickerte zwischen seinen Fingern hervor. Er blickte durch das Gitter des Pumakäfigs auf Carlos und Leporino, die sich drüben an die Wand gelehnt hatten und gelangweilt Zigaretten rauchten.

Auf einmal erklangen auf der Kellertreppe Schritte.

Und dann ging alles sehr rasch.

»Arriba los manos – die Hände hoch!«, tönte eine scharfe Stimme durch den Keller.

Zwei bewaffnete Männer tauchten auf. Mexikaner, die sich mit ihren Bandanas maskiert hatten. Drohend richteten sie ihre Revolver auf die beiden Wächter.

»Wenn ihr eine falsche Bewegung macht, fahrt ihr zur Hölle!«, rief einer der Maskierten. »Wie ein Sieb werden wir euch mit Kugeln durchlöchern!«

Carlos und Leporino riskierten nichts. Ihre Arme schnellten in die Höhe.

Im Nu waren sie beide entwaffnet.

Überrascht beobachtete Jivaro die Szene. Nun näherte sich einer der Maskierten dem Käfig, blickte auf den Gefangenen und öffnete die Gittertür.

»Komm heraus, Amigo!«, sagte er. »Wir werden dich in Sicherheit bringen.«

Jivaro glaubte, nicht richtig zu hören.

»Ihr wollt mich befreien?«, fragte er.

»Ja, Amigo. Also komm schon! Wir müssen uns beeilen!«

Da verließ Jivaro den Pumakäfig. An seiner Stelle wurden nun Carlos und Leporino hier eingesperrt, die der zweite Maskierte in Schach gehalten hatte.

»Komm, wir müssen weg von hier!«, rief der Unbekannte und zeigte auffordernd zur Treppe.

»Und wohin soll es gehen?«, erkundigte sich Jivaro. Er war irgendwie skeptisch.

»Das wirst du schon sehen. Es gibt jemanden, der an deiner Rettung interessiert ist.«

Da folgte Jivaro seinen Befreiern. Er wollte sich nach einem am Boden liegenden Revolver bücken, aber die Maskierten schoben ihn einfach weiter.

Zu dritt sprangen sie die Treppe hinauf.

Oben, in der nur schwach erhellten Halle, wartete schon ein weiterer Maskierter. Ein niedergeschlagener Wächter lag vor einer der hier abzweigenden Türen.

Sonst war niemand zu sehen. Auch draußen auf dem Hof nicht. Die Maskierten mussten das ganze Wachpersonal ausgeschaltet haben, und Jivaro fragte sich, was sie wohl mit La Araña gemacht hatten.

Gierig atmete er die frische Nachtluft ein.

Der Kies knirschte unter ihren Stiefeln, als die Männer den Weg entlangliefen, der vom Hausportal zum Gartentor führte. Das Tor stand offen.

Hier wartete ein vierter Komplize. Neben einem Mauerpfeiler lag die reglose Gestalt eines Postens.

Draußen an der Mauer standen fünf Pferde. Eines davon war für Jivaro bestimmt.

Sekunden später saß Jivaro im Sattel. Seine Befreier ebenfalls. Schon wurden die Pferde angetrieben. Sie sprengten an der nahen Stadt vorbei und hinaus ins offene Gelände.

Jivaro war gespannt, wohin der Ritt ihn führen würde.