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Ein Siedlertreck mitten in der Arizona-Wüste. Männer, Frauen und Kinder sind dem Tod geweiht, wenn nicht noch in letzter Minute ein Wunder geschieht. Entweder kommen sie vor Durst und Erschöpfung um, oder sie werden ein leichtes Opfer der Apachen, die bereits ihren tödlichen Ring um den Treck gezogen haben. In der höchsten Not tauchen vier Männer auf, die schon manchen harten Strauß gefochten haben. Es sind die vier erfahrenen, kampfergrauten Haudegen, die man die Teufelskerle nennt. Und sie zeigen wieder einmal, was sie auf dem Kasten haben ...
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Seitenzahl: 126
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Inhalt
Banditen – Siedler – Teufelskerle
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Impressum
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsbeginn
Impressum
Von Frank Callahan
Ein Siedlertreck mitten in der Arizona-Wüste. Männer, Frauen und Kinder sind dem Tod geweiht, wenn nicht noch in letzter Minute ein Wunder geschieht. Entweder kommen sie vor Durst und Erschöpfung um, oder sie werden ein leichtes Opfer der Apachen, die bereits ihren tödlichen Ring um den Treck gezogen haben. In der höchsten Not tauchen vier Männer auf, die schon manchen harten Strauß gefochten haben. Es sind die vier erfahrenen, kampfergrauten Haudegen, die man die Teufelskerle nennt. Und sie zeigen wieder einmal, was sie auf dem Kasten haben ...
Der Reiter saß zusammengesunken im Sattel des erschöpften Pferdes. Schweißtropfen perlten über seine Stirn. Das schmale Gesicht war mit grauem Staub eingepudert. Hin und wieder drehte der junge Mann den Kopf und blickte aus zusammengekniffenen Augen auf seiner Fährte zurück.
Als er seine Verfolger nicht mehr sehen konnte, brach ein tiefer Seufzer aus seiner Kehle.
War er den vier Höllenhunden entkommen, oder folgten sie ihm noch immer hartnäckig wie Wölfe, die Blut geleckt hatten?
Langsam glättete sich das verzerrte Gesicht des stoppelbärtigen Mannes. Die Angst in seinen Augen blieb.
Der Flüchtende ließ es langsamer angehen, um den Rapphengst zu schonen, hinter dem endlos lange Meilen lagen. Weißlicher Schaum quoll aus den Nüstern des treuen Vierbeiners.
Das Pferd keuchte, wieherte hin und wieder, als wolle es seinem Herrn klarmachen, dass es bald am Ende seiner Kräfte war.
»Tut mir leid, mein Guter«, krächzte Kirby Hannagan. Er fühlte feinen Sand zwischen den Zähnen. Durst brannte in seiner Kehle. Und sein Magen knurrte manchmal, als stritten sich dort einige Lobos um reichliche Beute.
Wieder drehte Hannagan den Kopf und blickte auf seine Fährte zurück. Noch immer war von seinen vier Verfolgern nichts zu sehen.
Hinter ihm lag hügeliges Gelände – die letzten Ausläufer der Santa Catarina Mountains. Er hatte sie in einem Höllenritt überquert. Und Kirby Hannagan hatte dabei gehofft, seine Verfolger abschütteln zu können.
Er zweifelte aber selbst daran, dass es ihm gelungen war. Diese vier Kerle gaben nicht so schnell auf. Das hatten sie in den vergangenen drei Tagen bewiesen, seitdem sie ihn verfolgten.
Kirby Hannagan seufzte.
Und wieder fraßen sich tiefe Furchen in das Antlitz des jungen Mannes. Seine Lippen pressten sich hart aufeinander.
Angst!
Sie schnürte ihm die Kehle zu und ließ sein Herz hart gegen die Rippen hämmern. Seine linke Hand tastete unter Jacke und Hemd hoch zur rechten Brustseite. Dort saß ein straffer Verband. Kirby fühlte seine Finger feucht werden. Er zog seine Hand hervor.
Blut!
Die Streifschusswunde begann plötzlich wieder zu schmerzen. Und doch wusste Kirby Hannagan, dass er großes Glück gehabt hatte. Die ihm von den Verfolgern zugedachte Kugel riss nur eine tiefe Fleischwunde.
Kirby Hannagan schwankte im Sattel. Seine rechte Hand umklammerte das Sattelhorn so fest, dass die Knöchel hell schimmerten. Der Schmerz tobte plötzlich los und ließ den jungen Mann zusammenzucken.
Die Wunde musste sich entzündet haben.
Es blieb dem Fliehenden keine Zeit, um nachzusehen. Erst in Tucson war er in Sicherheit. Dort würde er Hilfe bekommen. Dann lag dieser endlose Albtraum hinter ihm.
Das waren seine Überlegungen.
Hannagan wusste nicht, ob er jemals sein noch fernes Ziel erreichen würde. Er fühlte sich müde, erschöpft und ausgehöhlt. Der Höllenritt ging langsam, aber sicher über seine Kräfte.
Der Rapphengst würde auch nicht mehr lange durchhalten, wenn er ihm keine längere Verschnaufpause gönnte.
Kirby Hannagan blickte erneut über die Schulter. Noch immer konnte er keinen der vier Verfolger entdecken.
Langsam krochen die Schatten der Nacht aus Bodenmulden und Senken. Die Hitze eines langen, heißen Tages nahm ab.
Hannagan sehnte die Dunkelheit herbei.
Dann würde es ihm leichter fallen, seinen unerbittlichen Gegnern zu entkommen. Bis nach Tucson mochten es noch zwanzig Meilen sein.
Sein Pferd stolperte, wieherte schrill und fing sich wieder. Der Reiter fiel beinahe aus dem Sattel. Hannagan unterdrückte einen Fluch. Er schloss die Augen, die vor Müdigkeit brannten.
Die Angst, es nicht zu schaffen, bedrückte immer mehr den erschöpften jungen Mann. Verzweiflung pulsierte durch seinen geschwächten Körper.
Kirby Hannagan öffnete wieder die Augen!
Er zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen, als er vier Reiter vor sich sah. Sie waren höchstens noch fünfzig Yards entfernt.
Hannagan hatte sie nicht früher sehen können, da sie von einigen Felsbrocken verdeckt worden waren.
Jetzt ist alles verloren, dachte Hannagan. Na gut, aber ich wehre mich bis zum letzten Atemzug. Ich möchte nur wissen, wann mich diese Hundesöhne überholt haben.
Dann riss er die Winchester aus dem Scabbard, zügelte sein Pferd und feuerte auf die vier Männer.
Dumpf peitschten die Schüsse.
Kirby Hannagan gab nicht auf. Er würde bis zum letzten Blutstropfen kämpfen, um es diesen Höllenhunden zu zeigen.
»In einer halben Stunde sind wir endlich wieder auf unserer Ranch, Amigos«, röhrte Mario Ramirez, der angebliche ehemalige General einer mexikanischen Revolutionsarmee. »Lasst euch doch nicht so hängen, Amigos. Warum seid ihr denn nur so müde? Der kleine Umtrunk in Tucson kann euch doch nicht so schlimm in den Knochen stecken!«
Charly Slade, der ehemalige Preiskämpfer, winkte müde ab und stieß seinen staubigen Stetson in den Nacken.
Frank Donovan, der große Arizona-Mann, verzog das Gesicht, als wäre er von einer Wespe gestochen worden.
»Hör gut zu, Dicker«, murmelte Hal Walker. Der frühere Prediger warf seinem wohlgenährten Compañero einen wütenden Blick zu. »Es wird ja mächtig Zeit, dass du endlich wieder munter wirst. Du warst so blau wie eine ganze Horde Apachen. Wir mussten dich dreimal aufs Pferd hieven, weil du immer wieder runtergefallen bist. Jetzt weißt du auch, warum wir so müde sind. Capito? Und lass uns jetzt bloß in Frieden, sonst fesseln und knebeln wir dich!«
Mario Ramirez starrte seine drei Partner kopfschüttelnd an.
»Ihr wollt mich wohl auf den Arm nehmen, was?«, ächzte er. »Ich und betrunken? Da kann ich nur lachen.«
»Wir lachen gleich mit, Wonneproppen!«, knurrte Charly Slade wütend. »Halt jetzt endlich deine Klappe. Erst hast du gesungen, dann geschnarcht und dann wieder gesungen. Jetzt scheinst du endlich wieder halbwegs nüchtern zu sein und willst uns gute Ratschläge geben. Nein – mach mich nur nicht noch wütender, sonst lernst du mich kennen!«
Mario rollte mit seinen dunklen Augen und verstand die Welt nicht mehr. Dann rülpste er so laut, dass sein Pferd scheute. Der dicke Mexikaner konnte sich gerade noch am Sattelhorn festhalten, sonst wäre er auf dem Boden gelandet.
»Heiliger Rauch – geht das auch schon wieder los?«, brummte Frank Donovan. »Wir hätten den Hombre im Jail lassen sollen. Mann, oh Mann, es war ein hartes Stück Arbeit, ihn von Roger Kersten loszueisen. Und das ist der Dank von diesem Fettwanst.«
»Was ...?«
Mario Ramirez schaute den Americano an, wie er Frank hin und wieder nannte.
»Davon weiß ich überhaupt nichts«, quetschte Mario mühsam hervor. »Warum soll mich der Blechstern eingesperrt haben? Kann mir das einer von euch erklären, meine lieben Compadres?«
Hal, Frank und Charly verzogen die Gesichter.
»Du bist in ein ... na ja ... bestimmtes Haus eingedrungen und hast dich dort nicht besonders fein benommen«, sagte Frank Donovan.
»Gulaschsuppe?«, stöhnte der dicke Mexikaner ahnungsvoll.
Frank zuckte mit den Schultern.
»Anscheinend nicht, Dicker. Auf jeden Fall hat Madame Rosalinda den Sheriff geholt. Du hast sämtliche Honeybees aus dem ... äh ... Haus getrieben und einige Kunden verprügelt.«
Mario Ramirez wischte sich über die Stirn, auf der große Schweißperlen schimmerten. Er starrte Frank wie ein Gespenst an.
»Dich kann man keine halbe Stunde ohne Aufsicht lassen. Schon ist der Teufel los«, knurrte Charly Slade. »Lass uns jetzt in Frieden. Auch wir sind müde. Du hast uns den ganzen Spaß verdorben!«
Mario Ramirez wandte sich beleidigt ab und starrte geradeaus. Plötzlich zuckte er zusammen.
»Vor uns ist ein Reiter«, rief er plötzlich. »Der Bursche sitzt ziemlich schief im Sattel. Er scheint verwundet zu sein.«
Nun sahen auch die Partner den Reiter, der hinter einer Waldinsel auftauchte, sein Pferd zügelte und seine Winchester aus dem Scabbard riss.
»Runter von den Gäulen!«, schrie Frank Donovan.
Seine letzten Worte gingen in den hämmernden Schussexplosionen unter. Der fremde Reiter hatte das Feuer eröffnet.
Charly Slade, Mario Ramirez, Hal Walker und Frank Donovan kauerten hinter einem Felsbrocken, gegen den heißes Blei klatschte. Noch immer peitschten Schüsse, zerrissen Schussdetonationen die abendliche Stille.
»Wollt ihr mir das auch in die Schuhe schieben?«, schimpfte der schwergewichtige Mexikaner. »Ihr braucht mich gar nicht so ...«
»Sei schon still, Dicker!«, brummte Charly Slade. »Keiner von uns versteht, was das soll! Verdammt noch mal, warum benutzt uns dieser Komiker als Zielscheibe? Der Kerl hat doch nicht mehr alle Latten am Zaun.«
Die Schüsse verstummten.
Frank Donovan spähte hinter dem Felsbrocken hervor. Von dem unbekannten Gegner war nichts zu sehen. Er war samt seinem Pferd hinter einem Dickicht verschwunden. Frank sah aber ein Pulverdampfwölkchen hinter einem Feigenkaktus in die Höhe steigen.
»Ich schleiche mal rüber, Partner«, murmelte Frank Donovan. »Sollte der Verrückte nochmals schießen, gebt mir Feuerschutz. Ich sehe mir mal den Typ näher an. Bestimmt ist der Bursche sturzbetrunken. Eine andere Erklärung gibt's wohl nicht, wenn ihr mich fragt.«
»Ich komme mit dir, Amigo«, stieß Mario Ramirez hervor.
Franks Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Er nickte zufrieden, als Charly Slade zupackte und den dicken Amigo in die Deckung des Felsens zurückzerrte.
Donovan schlich los, hielt sich seitwärts und wollte einen Halbkreis schlagen, um dann in den Rücken des Gegners zu gelangen. Es gab genügend Deckungsmöglichkeiten, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Es dauerte nicht lange, dann schoss der Bursche schon wieder.
Hal, Charly und Mario erwiderten nur halbherzig das Feuer. Ihre Geschosse fetzten in die Büsche und ließen Zweige und Blätter regnen.
So lenkten sie den Gegner ab, während Frank Donovan sich inzwischen immer mehr seinem Ziel näherte. Bald befand er sich hinter den Büschen, zwischen denen der junge Bursche hockte und noch immer reichlich seine kostbare Munition vergeudete.
Ein Rapphengst stand breitbeinig zwischen einigen mannshohen Saguaro-Kakteen. Das Fell des Tieres war von einer breiigen Schicht aus Staub und Schweiß überzogen. Ein langer Ritt musste hinter dem Pferd liegen. Es machte einen sehr erschöpften Eindruck.
Der große Arizona-Mann schlich weiter. Ein Apache hätte es nicht besser gekonnt, so geräuschlos schlängelte sich Frank an sein Opfer heran. Und bald befand er sich im Rücken des jungen Mannes, der auf dem Boden kniete und jetzt neue Patronen in den Ladeschlitz der Winchester schob.
Frank zog seinen Revolver. Ein hartes Lächeln teilte seine Lippen.
»Es ist genug, Mister!«, sagte er mit rauer Stimme. »Lass schon die Knarre fallen, sonst endet's übel für dich!«
Der junge Mann schien zu erstarren.
Ein tiefer Seufzer brach von seinen Lippen.
Frank Donovan rammte ihm den Revolverlauf in den Rücken.
»Lass fallen, zum Henker!«
Die Winchester plumpste zu Boden. Frank zog seinem Gegner den Revolver aus dem Holster und trat einige Schritte zurück.
»Aufstehen und umdrehen!«
Der Fremde quälte sich hoch, taumelte leicht und wandte sich dann dem großgewachsenen Americano zu.
In seinem schmalen, stoppelbärtigen Gesicht zuckte es. Angst loderte in seinen weitaufgerissenen Augen.
Langsam hob er seine Hände in Schulterhöhe.
Seine Jacke öffnete sich. Frank sah ein zerrissenes Hemd, darunter einen durchbluteten Verband.
»Schieß schon, du verdammter Hundesohn«, krächzte Kirby Hannagan. »Darauf hast du doch seit drei Tagen gewartet, Bastard!«
Frank blickte den erschöpften jungen Mann erstaunt an und runzelte die Stirn.
Nein – betrunken war der Hombre nicht.
Es schien sich um eine Verwechslung zu handeln. Anscheinend wurde der Mann verfolgt und glaubte, dass ihn seine Gegner eingeholt hätten. Darum eröffnete er auch sofort das Feuer.
»Hal, Mario, Charly!«, rief Frank lautstark. »Tanzt mal an, Jungs. Die Gefahr ist vorüber!«
Seine Partner stiefelten näher. Sie musterten Kirby Hannagan wie ein seltenes Insekt. Mario Ramirez holsterte seinen Revolver.
Die Teufelskerle, wie die vier Freunde hin und wieder von Freund und Feind genannt wurden, sahen, dass sich ihr Gegner kaum noch auf den Beinen halten konnte. Der junge Mann war am Ende – seelisch und körperlich.
»Was ist denn das für ein schräger Vogel?«, brummte Charly Slade.
»Bist du betrunken, Amigo?«, röhrte Mario Ramirez.
»Anscheinend eine Verwechslung«, warf Frank Donovan ein, und Hal Walker nickte zu seinen Worten.
Jetzt sahen sie, dass sich Kirby Hannagans Gesicht zu röten begann. Die heiße Angst verlor sich aus seinen Augen. Er nahm vorsichtig die Hände herunter, während sich ein gequältes Lächeln auf seine Lippen legte.
»Seid ihr nicht die Höllenhunde, die mich seit drei Tagen gnadenlos durch die Wüste und über die Berge hetzen?«, fragte er mit vibrierender Stimme.
»Warum sollten wir dich hetzen, Compadre?«, fragte der dicke Mexikaner schulterzuckend. »Wir sehen dich zum ersten Mal. In Zukunft solltest du dir die Leute näher ansehen, ehe du auf sie schießt. Das ist wirklich nicht die feine Art. Und du hast mächtig großes Glück, dass wir heute unseren friedfertigen Tag haben, denn sonst würdest du dem Satan längst Gesellschaft leisten.«
Kirby Hannagan seufzte erneut. Und dann kippte er plötzlich um. Er wäre bestimmt wie ein gefällter Baum zu Boden geschlagen, hätte ihn Charly Slade nicht blitzschnell aufgefangen.
»Bewusstlos«, kommandierte der ehemalige Preiskämpfer. »Der Junge ist fertig, am Ende. Hinter ihm muss ein Höllentrail liegen.«
Hal Walker und Mario Ramirez nickten.
»Er ist verwundet. Ich habe den durchbluteten Verband gesehen«, sagte Frank. »Was machen wir nur mit ihm? Sollen wir ihn mit zur Ranch nehmen?«
Hal Walker nickte sofort. Charly Slade wiegte nachdenklich den Kopf. Sein angegrauter und buschiger Schnurrbart sträubte sich leicht. Das war kein gutes Zeichen bei Charly.
»Er hat Schatten auf seiner Fährte, Jungs. Das dürfen wir nicht vergessen. Es könnte leicht passieren, dass wir uns in ein höllisches Spiel einkaufen, das uns nicht die Bohne angeht!«
»Das müssen wir riskieren«, erwiderte Hal Walker. »Es ist unsere Christenpflicht, dem Jungen zu helfen. Egal, wer ihn verfolgt.«
»Es könnte ein Aufgebot sein«, gab Charly zu bedenken.
»Dann können sie den Hombre auf der Ranch abholen«, sagte Mario Ramirez. »Vamos – vorwärts, Amigos.«
Wenige Minuten später ritten die vier Partner los.
Kirby Hannagan saß wie ein Häufchen Unglück im Sattel und hielt sich dort nur noch mit letzter Kraft.
Hal Walker hatte den Verband erneuert und festgestellt, dass die Wunde übel aussah und sich entzündet hatte.
»Na, schaffst du es, mein Junge?«, fragte der frühere Prediger, der an Hannagans Seite ritt.
Kirby nickte schwach und biss die Zähne aufeinander.
»Wird schon klappen«, murmelte er tonlos.
Er fühlte sich wirklich elend. Und er machte sich große Vorwürfe, auf wildfremde Menschen geschossen zu haben. Kirby war aber ein Riesenstein vom Herzen gefallen, als ihm klar wurde, dass es nicht die vier Höllenhunde waren, die ihn seit drei Tagen wie einen tollwütigen Straßenköter hetzten.
Der weitere Ritt verlief schweigend. Die Partner sahen sich öfters um, konnten aber keine Verfolger entdecken.
Die Nacht hatte sich über das Arizona-Territorium gesenkt. Sterne funkelten am Himmel. Das helle Mondlicht erleichterte den Reitern den Trail durch die Wildnis.
Bald erreichte der Reitertrupp ein weites Tal mit sanft ansteigenden, bewaldeten Berghängen. Ein breiter Creek durchzog das Valley, in dem die Ranch der vier Partner stand.
Die vier Freunde sprangen aus den Sätteln. Charly Slade und Hal Walker halfen Kirby Hannagan vom Pferderücken. Der junge Mann knickte ein, hatte keine Kraft mehr, sich auf den Beinen zu halten.