14,99 €
Die Kosten- und Leistungsrechnung lässt nicht jedes Herz höher schlagen, aber leider ist sie als zentraler Bestandteil des internen Rechnungswesens im Studium fast unumgänglich. Aber keine Sorge: Gerd Schulte führt Sie so schnell und verständlich wie möglich in dieses manchmal etwas sperrige Thema ein. Er erklärt Ihnen die Grundlagen des Internen Rechnungswesens und was Sie über die Ist-Vollkosten-, die Teilkosten-, Normal- und Plankostenrechnung wissen müssen. Mit vielen Übungsaufgaben mit Lösungen können Sie Ihr Wissen dann auch noch festigen und prüfen.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 302
Zum Einstieg können Sie mit diesen Aufgaben testen, wo Sie in der Kosten‐ und Leistungsrechnung noch Lücken haben, die Sie schließen sollten. Dabei steht jede Aufgabe für ein Kapitel im Buch. Sollten Sie feststellen, dass Sie eine Aufgabe nicht lösen können, ist es vielleicht schlau, zuerst dieses Kapitel durchzuarbeiten, wenn Sie nur wenig Zeit haben.
Welcher wesentliche Unterschied besteht zwischen der Finanzbuchhaltung und der Betriebsbuchhaltung (Kosten‐ und Leistungsrechnung)?
Worin unterscheiden sich Kosten von Aufwendungen?
Worin unterscheiden sich fixe und variable Kosten?
Was sind sprungfixe Kosten?
Welche Aufgabe hat die Skontrationsmethode im Rahmen der Materialkostenerfassung?
Wie ist ein Betriebsabrechnungsbogen (BAB) aufgebaut?
In welchen Fällen wird eine Äquivalenzziffernkalkulation angewendet?
Welcher Unterschied besteht zwischen dem Umsatz‐ und dem Gesamtkostenverfahren?
Was ist das Ziel der Break‐even‐Analyse?
Was sind ein Deckungsbeitrag und ein spezifischer Deckungsbeitrag?
Welche Aussage liefert die Verbrauchsabweichung im Rahmen der flexiblen Plankostenrechnung?
Ist die Prozesskostenrechnung eine Voll‐ oder Teilkostenrechnung?
Was ist das charakteristische Merkmal des Target Costings?
Die Finanzbuchhaltung ist extern orientiert. Adressaten sind Banken, Anteilseigner, Gläubiger, Kunden und interessierte Öffentlichkeit. Es wird der Gesamtgewinn ermittelt, die Gewinn‐ und Verlustrechnung sowie die Bilanz erstellt. Die Betriebsbuchhaltung (Kosten‐ und Leistungsrechnung) ist intern orientiert. Sie liefert Daten und Informationen für das Management und Entscheidungsträger im Unternehmen. Die Betriebsbuchhaltung ermittelt das Betriebsergebnis (Betriebserfolg).
Wenn Sie Probleme mit der Beantwortung hatten, lesen Sie Kapitel 1.
Kosten müssen sachzielbezogen (betriebszweckbezogen) sein. Aufwendungen müssen nicht sachzielbezogen sein. Aufwendungen müssen mit Zahlungen verbunden sein, Kosten dagegen nicht.
Wenn Sie Probleme mit der Beantwortung hatten, lesen Sie Kapitel 2.
Variable Kosten ändern sich, wenn sich die Beschäftigung (Kapazitätsausnutzung oder Ausbringungsmenge) des Unternehmens ändert. Fixe Kosten sind dagegen dadurch gekennzeichnet, dass sie sich bei Beschäftigungsänderungen nicht ändern, also konstant bleiben. Sprungfixe oder intervallfixe Kosten sind in einem bestimmten Intervall konstant, ab einer bestimmten Beschäftigung (Ausbringungsmenge) steigen sie sprunghaft auf ein neues Niveau.
Wenn Sie Probleme mit der Beantwortung hatten, lesen Sie Kapitel 3.
Zur Bestimmung der Materialkosten müssen die Verbrauchsmenge und der Materialpreis bekannt sein. Die Skontrationsmethode (Fortschreibungsmethode) dient zur mengenmäßigen Materialerfassung. Dies entspricht auch der Lagerbuchhaltung. Alle Zu‐ und Abgänge an Material werden belegmäßig erfasst und somit wird der Materialverbrauch einer Periode festgestellt.
Wenn Sie Probleme mit der Beantwortung hatten, lesen Sie Kapitel 4.
Ein Betriebsabrechnungsbogen (BAB) ist eine tabellarische Darstellung von Gemein‐Kostenarten und Kostenstelle. Spaltenweise werden Kostenstellen und zeilenweise die primären und sekundären Gemeinkosten im BAB dargestellt.
Wenn Sie Probleme mit der Beantwortung hatten, lesen Sie Kapitel 5.
Die Äquivalenzziffernkalkulation wird bei der Sortenfertigung angewendet. Bei der Sortenfertigung werden eng miteinander verwandte Produkte (Sorten) hergestellt. Durch die Variation von Zutaten zu einer Einheitssorte entstehen neue Sorten (Produkte). Produktbeispiele: Biersorten, Marmeladensorten oder Schokoladensorten.
Wenn Sie Probleme mit der Beantwortung hatten, lesen Sie Kapitel 6.
Beim Umsatzkostenverfahren wird das Betriebsergebnis auf der Basis der abgesetzten Mengen berechnet. Es werden also die Kosten den Leistungen (Erlösen) der abgesetzten Erzeugnisse gegenübergestellt. Beim Gesamtkostenverfahren wird das Betriebsergebnis auf der Basis der produzierten Mengen errechnet (Produktionserfolg). Da i. d. R. nicht alle in einer Periode produzierten Erzeugnisse auch in der gleichen Periode verkauft werden, ist es notwendig, Bestandsveränderungen an unfertigen und fertigen Erzeugnissen zu berücksichtigen.
Wenn Sie Probleme mit der Beantwortung hatten, lesen Sie Kapitel 7.
Die Break‐even‐Analyse hat das Ziel, diejenige »kritische« Menge zu ermitteln, bei der alle Kosten gedeckt sind, d. h., bei der Break‐even‐Menge sind die Erlöse genauso hoch wie die Kosten. Der Gewinn ist also null. Da erst ab der Break‐even‐Menge ein Gewinn erzielt wird, wird die Break‐even‐Menge auch Gewinnschwelle oder Nutzenschwelle genannt.
Wenn Sie Probleme mit der Beantwortung hatten, lesen Sie Kapitel 8.
Der Deckungsbeitrag ist die Differenz aus Erlösen (Umsatz) und den variablen Kosten. Es ist der Beitrag, der zur Deckung der Fixkosten zur Verfügung steht, daher auch der Name Deckungsbeitrag. Bezogen auf eine Produkteinheit ist der Stückdeckungsbeitrag die Differenz zwischen Verkaufspreis minus variable Stückkosten.
Beim relativen oder spezifischen Deckungsbeitrag wird der Deckungsbeitrag auf eine Engpasseinheit bezogen. Bilden die Maschinenstunden in einer Halle einen Engpass, so zeigt der relative Deckungsbeitrag an, wie viel Deckungsbeitrag eines bestimmten Produktes pro Stunde durch die Nutzung dieser Maschinenstunden entsteht.
Wenn Sie Probleme mit der Beantwortung hatten, lesen Sie Kapitel 9.
Die Verbrauchsabweichung ist die Differenz zwischen Soll‐ und Istkosten. Derartige Abweichungen sind auf das Verhalten von den in der Kostenstelle tätigen Personen zurückzuführen. Negative Abweichungen können durch unwirtschaftlichen Umgang mit Ressourcen hervorgerufen werden und sind vom Kostenstellenleiter zu verantworten.
Wenn Sie Probleme mit der Beantwortung hatten, lesen Sie Kapitel 10.
In seiner ursprünglichen Form ist die Prozesskostenrechnung eine Vollkostenrechnung, da alle Kosten auf die Kostenträger verrechnet werden.
Wenn Sie Probleme mit der Beantwortung hatten, lesen Sie Kapitel 11.
Das Target Costing (Zielkostenrechnung) ist stark kundenorientiert. Es werden bei diesem Konzept die zulässigen Selbstkosten aus dem zu realisierenden Marktpreis abgeleitet. Die Frage lautet nicht mehr »Was kostet ein Produkt?«, sondern es stellt sich die Frage: »Was darf ein Produkt kosten«? Die Kostenplanung im Rahmen des Target Costings erfordert eine enge Abstimmung mit der Marktforschung (Preisermittlung) und der Produktplanung.
Wenn Sie Probleme mit der Beantwortung hatten, lesen Sie Kapitel 12.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d‐nb.de abrufbar.
1. Auflage 2018
© 2018 WILEY‐VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This translation published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.
Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Diese Übersetzung wird mit Genehmigung von John Wiley and Sons, Inc. publiziert.
Wiley, the Wiley logo and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Umschlaggestaltung: Torge Stoffers Graphik‐Design, Leipzig
Innenlayout: pp030 ‐ Produktionsbüro Heike Praetor, Berlin
Korrektur: Isolde Kommer
Print ISBN: 978‐3‐527‐53051‐9
ePub ISBN: 978‐3‐527‐80812‐0
mobi ISBN: 978‐3‐527‐80813‐7
Cover
Titelseite
Impressum
Einleitung
1 Die Stellung der Kosten‐ und Leistungsrechnung im betrieblichen Rechnungswesen
Die Finanzbuchhaltung
Die Betriebsbuchhaltung
Grundsätzliche Aufgaben der Kosten‐ und Leistungsrechnung
2 Grundbegriffe des betrieblichen Rechnungswesens
Bestandsgrößen im Finanz‐ und Rechnungswesen
Stromgrößen im Finanz‐ und Rechnungswesen
Beispiele
Übungsaufgaben
3 Theoretische Grundlagen der Kostenrechnung
Strukturierung der Kosten
Prinzipien der Kostenerfassung und ‐verteilung
Systeme der Kostenrechnung
Übungsaufgaben
4 Kostenartenrechnung
Materialkosten
Personalkosten
Dienstleistungskosten
Kalkulatorische Kosten
Übungsaufgaben
5 Kostenstellenrechnung
Arten von Kostenstellen
Die Stellung des BAB in der Kostenstellenrechnung
Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
Übungsaufgaben
6 Kostenträgerstückrechnung
Kalkulationsarten
Übungsaufgaben
7 Kostenträgerzeitrechnung
Gesamtkostenverfahren
Umsatzkostenverfahren
Übungsaufgaben
8 Kosten/Volumen/Gewinn‐Analyse
Break‐even‐Analyse
Planung des Betriebsergebnisses
Cash‐Point
Break‐even‐Analyse bei zwei Produkten
Übungsaufgaben
9 Teilkostenrechnung
Formen der Deckungsbeitragsrechnung
Übungsaufgaben
10 Plankostenrechnung
Starre Plankostenrechnung
Flexible Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis
Flexible Plankostenrechnung auf Teilkostenbasis
Kostenauflösung, Kostenspaltung
Übungsaufgaben
11 Prozesskostenrechnung
Wesensmerkmale
Durchführungsschritte
Übungsaufgaben
12 Target Costing
Durchführungsschritte
Verfahren zur Zielkostenbestimmung
Zielkostenspaltung
Zielkostenkontrolldiagramm
Beurteilung des Target Costings
Übungsaufgaben
13 Lösungen der Übungsaufgaben
Kapitel 1. Die Stellung der Kosten‐ und Leistungsrechnung im betrieblichen Rechnungswesen
Kapitel 2. Grundbegriffe des betrieblichen Rechnungswesens
Kapitel 3. Theoretische Grundlagen der Kostenrechnung
Kapitel 4. Kostenartenrechnung
Kapitel 5. Kostenstellenrechnung
Kapitel 6. Kostenträgerstückrechnung
Kapitel 7. Kostenträgerzeitrechnung
Kapitel 8. Kosten/Volumen/Gewinn‐Analyse
Kapitel 9. Teilkostenrechnung
Kapitel 10. Plankostenrechnung
Kapitel 11. Prozesskostenrechnung
Kapitel 12. Target Costing
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Kapitel 1
Tabelle 1.1 Adressaten des externen Rechnungswesens
Tabelle 1.2 Gliederung des betrieblichen Rechnungswesens
Tabelle 1.3 Gliederung des betrieblichen Rechnungswesens in der Literatur
Kapitel 2
Tabelle 2.1 Übersicht Strom‐ und Bestandsgrößen
Tabelle 2.2 Werteverzehr und Aufwandsposition
Tabelle 2.3 Beispiel Wirtschaftlichkeit, Rentabilität
Kapitel 3
Tabelle 3.1 Klassifikation von Kosten
Tabelle 3.2 Absolut fixe Gesamtkosten
Tabelle 3.3 Absolut fixe Gesamtkosten, Kostenkurven
Tabelle 3.4 Sprungfixe Gesamtkosten
Tabelle 3.5 Sprungfixe Gesamtkosten, Kostenkurven
Tabelle 3.6 Proportionale Gesamtkosten
Tabelle 3.7 Proportionale Gesamtkosten, Kostenkurven
Tabelle 3.8 Progressive Gesamtkosten
Tabelle 3.9 Progressive Gesamtkosten, Kostenkurven
Tabelle 3.10 Degressive Gesamtkosten
Tabelle 3.11 Degressive Gesamtkosten, Kostenkurven
Tabelle 3.12 Beispiel lineare Kostenfunktion
Tabelle 3.13 Beispiel lineare Kostenfunktion 2
Tabelle 3.14 Prinzipien der Kostenerfassung
Tabelle 3.15 Verursachungsprinzip
Tabelle 3.16 Proportionalitätsprinzip
Tabelle 3.17 Tragfähigkeitsprinzip
Kapitel 4
Tabelle 4.1 Roh‐, Hilfs‐ und Betriebsstoffe
Tabelle 4.2 Inventurmethode
Tabelle 4.3 Beispiel Erfassung Materialverbrauchsmengen
Tabelle 4.4 Sammelbewertungsverfahren
Tabelle 4.5 Ausgangsdaten Bewertungsverfahren
Tabelle 4.6 Berechnung Bewertungsverfahren
Tabelle 4.7 Ausgangsdaten
Tabelle 4.8 Permanente Durchschnittsmethode
Tabelle 4.9 Lineare Abschreibung
Tabelle 4.10 Beispiel lineare Abschreibung
Tabelle 4.11 Formel geometrisch‐degressive Abschreibung
Tabelle 4.12 Beispiel geometrisch‐degressive Abschreibung
Tabelle 4.13 Formel arithmetisch‐degressive Abschreibung
Tabelle 4.14 Beispiel arithmetisch‐degressive Abschreibung
Tabelle 4.15 Leistungsbedingte Abschreibung
Tabelle 4.16 Kalkulatorische Zinsen (Zinssätze)
Tabelle 4.17 Weighted Average Cost of Capital
Tabelle 4.18 Wagnisarten
Kapitel 5
Tabelle 5.1 Beispiel Kostenstellenschlüssel
Tabelle 5.2 Umlageschlüssel
Tabelle 5.3 Ausgangsdaten BAB‐Beispiel
Tabelle 5.4 Ermittlung primäre Gemeinkosten
Tabelle 5.5 BAB mit Zuschlagssätzen
Tabelle 5.6 Berechnung der Gemeinkostenzuschläge
Tabelle 5.7 Herstellkosten der Erzeugung (Beispiel)
Tabelle 5.8 Über‐ und Unterdeckung
Tabelle 5.9 Beispiel Gleichungsverfahren
Kapitel 6
Tabelle 6.1 Fertigungsverfahren nach Anzahl der Produkte
Tabelle 6.2 Einstufige Divisionskalkulation
Tabelle 6.3 Äquivalenzziffernkalkulation
Tabelle 6.4 Maschinenstundensatzrechnung
Tabelle 6.5 Verteilungsrechnung
Tabelle 6.6 Verteilungsschlüssel Rohstoffverbrauch
Tabelle 6.7 Verteilungsschlüssel Rohstoffverbrauch
Tabelle 6.8 Verteilungsschlüssel Produktionsmenge
Tabelle 6.9 Sorten und Mengen der Mediterran‐Öl GmbH
Kapitel 7
Tabelle 7.1 Ausgangsdaten Gesamtkostenverfahren
Tabelle 7.2 Kostenträgerzeit‐ und Ergebnisrechnung
Tabelle 7.3 Kostenträgerblatt Umsatzkostenverfahren
Kapitel 8
Tabelle 8.1 BEM und BEU Zweiproduktfall
Kapitel 9
Tabelle 9.1 Grundschema einer einstufigen Deckungsbeitragsrechnung
Tabelle 9.2 Ausgangsdaten
Tabelle 9.3 Direct Costing
Tabelle 9.4 Deckungsbeitragsspanne
Tabelle 9.5 Deckungsbeitrag pro Stück
Tabelle 9.6 Preise, variable Stückkosten und Liefermengen Furniture Factory GmbH
Tabelle 9.7 Kapazitätsinanspruchnahme Halle C
Tabelle 9.8 Ausgangsdaten spezifischer Deckungsbeitrag
Tabelle 9.9 Betriebsergebnisrechnung (Basis absolute Deckungsbeiträge)
Tabelle 9.10 Rangfolge Produkte (Basis spezifische Deckungsbeiträge)
Tabelle 9.11 Berechnung disponible Kapazität
Tabelle 9.12 Ausgangsdaten Ruheliegen
Tabelle 9.13 Kapazitätsausnutzung bei neuem Produktionsprogramm
Tabelle 9.14 Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung
Kapitel 10
Tabelle 10.1 Abweichungen
Tabelle 10.2 Beispiel flexible Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis
Tabelle 10.3 Beispiel flexible Plankostenrechnung auf Teilkostenbasis
Kapitel 11
Tabelle 11.1 Teilprozesse einzelner Kostenstellen
Tabelle 11.2 Beispiele Bezugsgrößen
Tabelle 11.3 Prozesskostenrechnung – Kostenstelle Einkauf (Teil 1)
Tabelle 11.4 Prozesskostenrechnung – Kostenstelle Einkauf (Teil 2)
Tabelle 11.5 Traditionelle Kalkulation und prozessorientierte Kalkulation
Tabelle 11.6 Allokationseffekt in der Gemeinkostenverrechnung
Tabelle 11.7 Beispiel Degressionseffekt
Kapitel 12
Tabelle 12.1 Verfahren der Zielkostenbestimmung
Tabelle 12.2 Hauptfunktionen
Tabelle 12.3 Nutzenbeitrag je Produktkomponente
Tabelle 12.4 Gewichteter Nutzenbeitrag je Komponente
Tabelle 12.5 Errechnung des Zielkostenindex
Kapitel 1
Abbildung 1.1 Einteilung externes und internes Rechnungswesen
Kapitel 2
Abbildung 2.1 Grundbegriffe des Finanz‐ und Rechnungswesens
Abbildung 2.2 Zusammenhang Zahlungsmittelbestand und Geldvermögen
Abbildung 2.3 Auszahlung, Ausgabe
Abbildung 2.4 Einzahlung, Einnahme
Abbildung 2.5 Ausgabe, Aufwand
Abbildung 2.6 Einnahme, Ertrag
Abbildung 2.7 Betriebsnotwendiges Vermögen
Abbildung 2.8 Abgrenzung Aufwand, Kosten
Abbildung 2.9 Neutraler Aufwand
Abbildung 2.10 Neutraler Ertrag
Abbildung 2.11
Kapitel 3
Abbildung 3.1 Kosteneinteilung – Verhalten bei Beschäftigungsänderung
Abbildung 3.2 Fixe Kosten
Abbildung 3.3 Variable Kosten
Abbildung 3.4 Diagramm lineare Kostenfunktion
Abbildung 3.5 Diagramm Break‐even‐Point
Abbildung 3.6 Einteilung der Kosten nach der Herkunft der Einsatzgüter
Abbildung 3.7 Nutz‐ und Leerkosten
Abbildung 3.8 Kostenrechnungssysteme
Kapitel 4
Abbildung 4.1 Methoden Materialverbrauchserfassung
Abbildung 4.2 Bewertung der Materialverbrauchsmenge
Kapitel 5
Abbildung 5.1 Kostenstellenrechnung
Abbildung 5.2 Kostenstellenbildung
Abbildung 5.3 Verrechnung der Gemeinkosten auf die Kostenträger
Abbildung 5.4 BAB‐Aufbau
Abbildung 5.5 Einfache Produktionsstruktur
Abbildung 5.6 Komplexe Produktionsstruktur
Abbildung 5.7 Vergleich Blockverfahren und Stufenleiterverfahren
Abbildung 5.8 Kostenstruktur mit gegenseitigen Leistungsbeziehungen
Kapitel 6
Abbildung 6.1 Kalkulationsverfahren
Abbildung 6.2 Schema Zuschlagskalkulation
Kapitel 8
Abbildung 8.1 Kosten/Volumen/Gewinn‐Analyse
Abbildung 8.2 KVG‐Analyse Sicherheitsstrecke
Abbildung 8.3 Cash‐Point
Kapitel 9
Abbildung 9.1 Anwendungen der Deckungsbeitragsrechnung
Abbildung 9.2 Koordinatensystem – grafische Lösung I
Abbildung 9.3 Koordinatensystem – grafische Lösung II
Abbildung 9.4 Fixkostendeckungsrechnung
Kapitel 10
Abbildung 10.1 Plankostenrechnung
Abbildung 10.2 Starre Plankostenrechnung
Abbildung 10.3 Flexible Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis
Abbildung 10.4 Flexible Plankostenrechnung auf Teilkostenbasis
Abbildung 10.5 High‐Low‐Methode Ausgangsdaten
Abbildung 10.6 Regressionsanalyse
Abbildung 10.7 Regressionsanalyse mit Excel‐Startbefehl
Abbildung 10.8 Dialogbox Analyse‐Funktionen
Abbildung 10.9 Dialogbox Regression
Abbildung 10.10 Regressionsanalyse mit Excel – Ergebnis
Kapitel 11
Abbildung 11.1 Durchführungsschritte Prozesskostenrechnung
Abbildung 11.2 Verdichtung der Teilprozesse zu kostenstellenübergreifenden Hauptprozessen
Abbildung 11.3 Bildung des Hauptprozesses »Material beschaffen« aus verschiedenen Teilprozessen (vgl. auch Coenenberg, A. (1992), S. 202)
Abbildung 11.4 Degressionseffekt und Mindestauftragsgröße
Abbildung 11.5 Komplexitätseffekt
Kapitel 12
Abbildung 12.1 Unterschiedliche Vorgehensweise beim Kostenmanagement
Abbildung 12.2 Ablauf des Target Costing (Seidenschwarz, W., 1994, S.75)
Abbildung 12.3 Target Costs vom Target Price
Abbildung 12.4 Target Costing, Rechenbeispiel
Abbildung 12.5 Zielkostenkontrolldiagramm
Abbildung 12.6 Zielkostenkontrolldiagramm für das Beispiel Diesel‐Notstromaggregat
Cover
Inhaltsverzeichnis
Fangen Sie an zu lesen
C1
1
2
3
4
5
9
10
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
128
129
130
131
132
133
134
135
136
137
138
139
140
141
142
143
144
145
147
148
149
150
151
152
153
154
155
156
157
158
159
160
161
162
163
164
165
166
167
168
169
171
172
173
174
175
176
177
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
188
189
190
191
192
193
194
195
196
197
198
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
217
218
219
220
221
222
223
224
225
226
227
228
229
230
231
232
233
234
235
236
237
238
239
240
241
242
243
244
245
246
247
248
249
250
251
252
253
254
255
256
257
258
259
261
262
263
264
265
266
267
268
269
270
271
272
273
274
275
277
278
279
280
281
282
283
284
285
286
287
288
289
290
291
292
293
294
295
296
297
298
299
300
301
302
304
305
306
307
308
309
310
311
312
313
315
316
317
318
319
320
321
322
E1
Ohne Kosteninformationen können in einem Unternehmen keine sinnvollen Entscheidungen getroffen werden. Dies gilt für erwerbswirtschaftliche Unternehmen und Non‐Profit‐Unternehmen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Kosten‐ und Leistungsrechnung und das Kostenmanagement zu den wichtigsten Instrumenten des operativen Controllings zählen.
Ausgehend von der praktischen Bedeutung dieses Kernbereichs der Betriebswirtschaftslehre ist die Kosten‐ und Leistungsrechnung in fast allen Bachelor‐ und Masterstudiengängen als fester Bestandteil der wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung verankert. Sie bildet so auch das Fundament für weiterführende Lehrveranstaltungen.
Ähnliches gilt auch für Hochschulen im englischsprachigen Ausland, wo die Lehrveranstaltungen Cost Accounting, Managerial Accounting und Management Accounting feste Bestandteile der wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung sind.
Salopp formuliert ist die Kostenrechnung die Mutter der BWL oder das Rückgrat der Betriebswirtschaftslehre.
Die Kosten‐ und Leistungsrechnung hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark weiterentwickelt. Wurde sie anfänglich nur als reines Preiskalkulationsinstrument verwendet, hat sie sich mittlerweile zu einem Planungs‐, Steuerungs‐ und Kontrollinstrument weiterentwickelt.
Der Studierende will oder muss ein Thema erlernen und verstehen, hat dafür aber oft nicht viel Zeit. Gerade im Zuge des Bologna‐Prozesses, durch den Studierende viel mehr Leistungsnachweise erbringen müssen, hat der Zeitfaktor beim Lernen stark an Bedeutung gewonnen. Zeit sparen kann der Studierende, wenn er sich beim Lernen auf Wesentliches konzentriert. Der Schnellkurs Investition und Finanzierung richtet sich an Leser, die schnell einen Einblick in die Finanzwirtschaft gewinnen möchten – Leser, die bereit sind, auf tief liegende Details zu verzichten oder sich diese zu einem späteren Zeitpunkt anzueignen. Der Schnellkurs Kosten‐ und Leistungsrechnung ist geeignet für
BWL‐Studierende im Hauptfach an Hochschulen, an Verwaltungs‐ und Wirtschaftsakademien oder an Industrie‐ und Handelskammern,
Studierende BWL‐naher Studiengänge wie Wirtschaftsingenieure oder Wirtschaftsinformatiker,
Studierende mit Nebenfach BWL und für
thematische Neulinge, die sich zügig ein finanzwirtschaftliches Grundwissen aneignen wollen.
Für den Schnellkurs wird kaum betriebswirtschaftliches Vorwissen benötigt. Es werden alle von uns benutzten Kostenrechnungsbegriffe und ‐konzepte vorgestellt, so dass diese für Einsteiger in das Thema verständlich sind. Das zum Verstehen präsentierter Rechnungen und zum Lösen von Übungsaufgaben benötigte mathematische Know‐how beschränkt sich weitestgehend auf die Beherrschung der vier Grundrechenarten.
Da viele für die Kosten‐ und Leistungsrechnung erforderlichen Berechnungen als Funktionen bereits in Microsoft Excel® vorhanden sind, wird an den entsprechenden Stellen auf die Möglichkeit der Verwendung hingewiesen. Sie können das Buch auch benutzen, wenn Sie keine Excel‐Kenntnisse haben oder nicht über das Programm verfügen.
Es ist nicht verwunderlich, dass sich gerade Studierende eines betriebswirtschaftlichen Faches bei der Prüfungsvorbereitung nach dem ökonomischen Prinzip richten: Sie streben ein möglichst günstiges Verhältnis von Aufwand (Lernen) und Ertrag (Prüfungsnote) an. Mit dem Schnellkurs Kosten‐ und Leistungsrechnung wollen wir den Studierenden dabei Hilfestellung leisten, indem wir den Leser
zügig in das Gebiet der Kosten‐ und Leistungsrechnung einführen und ihn dabei trotzdem
über alle wesentlichen Aspekte informieren.
Um diese Zielsetzungen zu erreichen, folgen wir der Faustregel »Breite vor Tiefe«. Wir haben nicht den Anspruch, ein allumfassendes Werk über die Kosten‐ und Leistungsrechnung zu verfassen. Stattdessen sprechen wir die grundlegenden Themengebiete an und beschränken uns hierbei auf wesentliche Aspekte. Sobald es tiefer als reines Grundwissen geht, brechen wir unsere Erläuterungen ab. Ausnahmen von den von uns erklärten Regelfällen, Sonderfälle der vorgestellten Theorien und Konzepte sowie abweichende wissenschaftliche Meinungen werden von uns nicht behandelt. Leser, die sich über solche Aspekte umfassender informieren wollen, werden an dieser Stelle der Einleitung auf weiterführende Literatur verwiesen.
Zügig in das Gebiet der Kosten‐ und Leistungsrechnung einführen heißt jedoch nicht, dass wir schnell und oberflächlich erklären. Schnelles Erklären führt zu langsamem Verstehen. Damit würden wir dem Leser einen Bärendienst erweisen. Wir versuchen stattdessen, dort, wo es komplizierter wird (insbesondere bei Rechnungen), Schritt für Schritt zu erklären. Langsames Erklären fördert schnelles Verstehen. Die Zeit, die der Leser für das Lesen einer etwas längeren Erläuterung benötigt, ist gut investiert.
Der Schnellkurs Investition und Finanzierung enthält einige Hilfsmittel, die ein schnelles Lernen erleichtern.
Zu Beginn des Buches steht ein sehr kurzer Eingangstest, dessen Antworten auf die einzelnen Kapitel des Buches verweisen. Hier kann der Leser eigene Schwachstellen überprüfen und die entsprechenden Inhalte gezielt ansteuern.
Das Buch ist modular geschrieben. Daher können die einzelnen Kapitel weitgehend unabhängig voneinander gelesen werden.
Jedes Kapitel beginnt den Worten: »In diesem Kapitel:«. Die dann aufgezählten Begriffe geben dem Leser einen schnellen Überblick über die wesentlichen Inhalte des Kapitels.
Der sich anschließende erklärende Haupttext enthält viele Beispiele. Diese Beispiele sollten nicht als nette, zusätzliche Information missverstanden werden. Im Gegenteil. Wir kommen bei der Theorie schnell auf den Punkt. Kurze, knappe Erläuterungen beschränken sich auf das Wesentliche. In den auf die Theorie folgenden Beispielen wird dann die Theorie angewendet und ausführlich erklärt. Das Vorgehen, die Theorie knapp, aber mit vielen Beispielen zu erklären, beruht auf unserer Erfahrung als Hochschullehrer. Die meisten Studierenden verstehen eine Theorie besser, wenn sie nicht abstrakt, sondern mithilfe von Beispielen erläutert wird. Insbesondere wenn etwas zu berechnen ist, gehen wir so vor.
Jedes Kapitel schließt mit einer Kurzzusammenfassung. Hier kann der Leser noch einmal das Wichtigste des Abschnitts Revue passieren lassen. Diese Kurzzusammenfassungen eignen sich auch zu Klausurvorbereitung, um die entscheidenden Punkte noch einmal zu wiederholen und sich dabei selbst zu überprüfen.
Jedes Kapitel enthält eine ganze Reihe von Übungsaufgaben unterschiedlicher Größe und Schwierigkeit. Die Übungsaufgaben dienen einerseits zur Überprüfung des Verständnisses. Andererseits ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Das Lösen der Übungsaufgaben unterstützt das Lernen und das Verstehen. Wichtig dabei ist, dass der Leser versucht, die Aufgaben tatsächlich selbst zu lösen, und nicht gleich einen Blick auf die im Buch enthaltenen Lösungen wirft.
Der Text ist mit Symbolen und dazugehörigen Erläuterungen durchzogen. Die einzelnen Symbole haben die folgende Bedeutung:
Zentraler Begriff oder Fachbegriff: Ohne Fachbegriffe geht es nicht. Als Experte auf einem Gebiet sollte man zentrale Begriffe kennen und die Fachsprache beherrschen. Mit diesem Symbol weisen wir auf zentrale Begriffe oder wichtige Fachbegriffe hin.
Hinweis, Tipp, Erinnerung: Hinweise und Tipps erleichtern das Verständnis der Thematik. Mit diesem Symbol machen wir Sie auf besonders interessante Aspekte aufmerksam oder erinnern Sie an bereits Bekanntes.
»Grau, teurer Freund, ist alle Theorie.«
Schon Mephisto aus Goethes Faust wusste, dass Theoriekenntnisse allein nicht ausreichend sind. Beispiele helfen, Theorien besser zu verstehen und anzuwenden. Daher haben wir die theoretischen Erläuterungen um viele erklärende Beispiele ergänzt.
Als Ergänzung zu dem vorliegenden Buch können Sie die Lösungen zu den Aufgaben, die mit dem Programm Microsoft Excel® erstellt wurden, von der folgenden Webseite downloaden:
www.controllercommunity.de
Sollten Sie Fragen oder Anregungen haben, so senden Sie bitte eine E‐Mail an folgende E‐Mail‐Adresse:
In diesem Kapitel…
Grundbegriffe des Rechnungswesens
Teilgebiete und Aufgaben des Rechnungswesens
Einteilung internes und externes Rechnungswesen
Adressaten des internen und externen Rechnungswesens
Gegenüberstellung Finanzbuchhaltung und Betriebsbuchhaltung
Aufgaben der Kosten‐ und Leistungsrechnung
Das betriebliche Rechnungswesen dient dazu, das innerbetriebliche Unternehmensgeschehen und die Beziehungen des Unternehmens zur Umwelt zahlenmäßig abzubilden. Es handelt sich um ein Informationssystem zur systematischen Erfassung, Auswertung und Kontrolle von Geschäftsvorfällen im Unternehmen. Ein Teil der ermittelten Größen dient innerhalb des Unternehmens als Grundlage für wirtschaftliche Entscheidungen. Der andere Teil der Daten wird vornehmlich Außenstehenden (Staat, Anteilseigner, Gläubiger, Arbeitnehmer etc.) als Informationsquelle zur Verfügung gestellt.
Die Kosten‐ und Leistungsrechnung ist ein Teilbereich des betrieblichen Rechnungswesens. Die Einteilung des betrieblichen Rechnungswesens kann nach unterschiedlichen Gesichtspunkten erfolgen. Eine erste Einteilung ist die in externes und internes Rechnungswesen. In diesem Fall erfolgt die Einteilung nach den Adressaten bzw. Informationsempfängern. Das externe Rechnungswesen ist dabei primär auf die Information von Außenstehenden ausgerichtet. Es soll vor allem die Aktionäre, die Gläubiger, die Steuerbehörden, die Arbeitnehmer und die allgemeine Öffentlichkeit über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens informieren. Die Adressaten haben dabei sehr unterschiedliche Interessenlagen, wie Tabelle 1.1 zeigt.
Adressaten
Interessenlage
Anteilseigner
Anteilseigner erwarten einen Rechenschaftsbericht der Unternehmensleitung, sofern sie nicht selbst an der Unternehmensführung beteiligt sind. Außerdem erwarten sie eine angemessene Gewinnausschüttung oder eine Erhöhung der stillen Reserven.
Zulieferer
Detailinformationen über die Kreditwürdigkeit des Unternehmens (Informationsgrundlage für die Beurteilung der Vergabe von Warenkrediten bzw. Zahlungszielen)
Gläubiger
Zu den Gläubigern zählen i. d. R. Banken und Lieferanten. Gläubiger sind in erster Linie an der Liquidität des Unternehmens und an der Substanzerhaltung interessiert. Aus Sicht der Gläubiger ist die Ausschüttung zu minimieren.
Arbeitnehmer
Arbeitnehmer sind an der Sicherung ihres Arbeitsplatzes interessiert, dies wird durch Bildung hoher Reserven (Minimierung der Ausschüttung) erreicht.
Kunden
Kunden erwarten Detailinformationen über das Unternehmen zur Beurteilung darüber, ob Zahlungsziele eingeräumt werden, Kredite vergeben werden, die Zuverlässigkeit der Liefer‐ und Qualitätsgarantie gegeben ist.
Fiskus
Detailinformationen über das Vermögen und die Erträge des Unternehmens zum Zweck der Besteuerung.
Tabelle 1.1 Adressaten des externen Rechnungswesens
Da das externe Rechnungswesen an den Informationsbedürfnissen externer Adressaten ausgerichtet ist, existieren zahlreiche handelsrechtliche und steuerrechtliche Gesetze und Vorschriften, die für eine Vereinheitlichung des Rechnungswesens sorgen sollen.
Das interne oder innerbetriebliche Rechnungswesen enthält alle Teile des betrieblichen Rechnungswesens, die der Unternehmensführung für Planungs‐, Steuerungs‐ und Kontrollaufgaben dienen. Es soll in erster Linie die betrieblichen Vorgänge im Unternehmen abbilden und zeigen, ob die Leistungserstellung und der damit verbundene Verzehr an Produktionsfaktoren wirtschaftlich erfolgt.
Abbildung 1.1 Einteilung externes und internes Rechnungswesen
Die Gestaltung und Durchführung des internen Rechnungswesens ist, sieht man von bestimmten Ausnahmefällen ab, dem Unternehmen selbst überlassen.
In der Praxis sind die Begriffe externes und internes Rechnungswesen eher ungebräuchlich. In ihr wird oft zwischen der Finanz‐ bzw. Geschäftsbuchhaltung oder pagatorischen Buchhaltung einerseits und der Betriebsbuchhaltung bzw. Betriebsabrechnung oder Kosten‐ und Leistungsrechnung andererseits unterschieden. Pagatorisch (lat.) bedeutet dabei »auf Zahlungen beruhend« oder »mit Zahlungen zusammenhängend«.
Die Finanzbuchhaltung (FiBu) entspricht dem externen Rechnungswesen und die Betriebsbuchhaltung dem internen Rechnungswesen. Beide Teilbereiche können Abrechnungssysteme oder auch selbstständige organisatorischen Einheiten (Stellen, Abteilungen) sein. Die Finanzbuchhaltung hat die Aufgabe, betriebliche Vorgänge, die sich aus den Beziehungen zu den Beschaffungs‐ und Absatzmärkten ergeben, zu erfassen.
Alle Bewegungs‐ und Bestandsgrößen der Finanzbuchhaltung beziehen sich auf Zahlungen. In der Literatur wird daher auch von einer pagatorischen Rechnung gesprochen. Die pagatorische Rechnung basiert auf Geldströmen, die zwischen dem Unternehmen und dessen Umwelt fließen. Diese Geldströme bilden den sogenannten Nominalgüterkreislauf (Nominalgut: Bar‐ und Buchgeld sowie Geldforderungen).
Da fast alle Beziehungen zu Unternehmensexternen mit Zahlungsströmen in Verbindung stehen, bildet die Finanzbuchhaltung die Realität in Form der Zahlungsströme ab.
Die Geschäftsvorfälle, die diesen Geldströmen zugrunde liegen, werden im Unternehmen durch die Finanzbuchhaltung chronologisch aufgezeichnet und auf Bestands‐ und Erfolgskonten verbucht. Am Ende der Rechnungsperiode (in der Regel ein Kalenderjahr) wird der handelsrechtlich vorgeschriebene Jahresabschluss erstellt, der aus der Jahresschlussbilanz (Vermögens‐ und Schuldbestände) und der Gewinn‐ und Verlustrechnung (Jahreserfolg, GuV) besteht. Bei Kapitalgesellschaften wird der Jahresabschluss um einen Anhang und ggf. um einen Lagebericht ergänzt. Durch die Gegenüberstellung der Erfolgskonten (Aufwand und Ertrag) auf dem GuV‐Konto wird das Gesamtergebnis der Unternehmung ermittelt. Da sich die Finanzbuchhaltung überwiegend an externe Institutionen und Personen richtet und trotz gesetzlicher Vorschriften über vielfältige Bewertungsspielräume verfügt, ist sie zur Lösung der Aufgaben des internen Rechnungswesens ungeeignet.
Die Betriebsbuchhaltung (Kosten‐ und Leistungsrechnung) hat überwiegend internen instrumentellen Charakter für die Vorbereitung und Kontrolle unternehmerischer Entscheidungen und ist losgelöst von der finanziellen Sphäre des Unternehmens. Die verwendeten Rechengrößen müssen dabei nicht mit Zahlungen verbunden sein. Es handelt sich um eine sogenannte kalkulatorische Rechnung (lat. calculare = mit Rechensteinen rechnen). Die Betriebsbuchhaltung erfasst nur den Teil des Wertverzehrs und Wertzuwachses, der durch die Erfüllung des Betriebszwecks (spezifische Aufgabe des Betriebes) verursacht wird. Nicht erfasst werden daher die betriebsfremden und außerordentlichen Aufwendungen und Erträge. Die Kosten‐ und Leistungsrechnung befasst sich primär mit den internen Betriebsabläufen. Kosten‐ und Leistungsinformationen richten sich daher in erster Linie an die Unternehmensleitung.
Kernaufgabe der Betriebsbuchhaltung ist die Ermittlung von Kosten (durch die betriebliche Leistungserstellung und ‐verwertung verursachter Werteverzehr) und Leistungen (durch die betriebliche Leistungserstellung und ‐verwertung verursachter Wertezuwachs). Am Ende einer Rechnungsperiode (in der Regel ein Monat) wird das Betriebsergebnis durch Gegenüberstellung von Kosten und Leistungen ermittelt. Die Kosten‐ und Leistungsrechnung unterliegt kaum gesetzlichen Bestimmungen. Ziel ist es, den Entscheidungsträgern im Unternehmen (Geschäftsleitung) möglichst realistische und aussagekräftige Informationen zu liefern, damit fundierte Entscheidungen zur Erreichung der Betriebsziele getroffen werden können. Die Kosten‐ und Leistungsrechnung ist ein Instrument des Controllings. Tabelle 1.2 stellt die Finanzbuchhaltung und Betriebsbuchhaltung gegenüber:
Finanzbuchhaltung (Geschäftsbuchhaltung)
Betriebsbuchhaltung (Kosten‐ und Leistungsrechnung)
extern orientiert
intern orientiert
pagatorische Rechnung
kalkulatorische Rechnung
Abrechnung in Kontenform
Abrechnung in Kontenform oder tabellarische Rechnung
jährlicher Abschluss
kurzfristige Rechnung (z. B. monatlich)
Rechnungsgrößen sind Einzahlungen und Auszahlungen, Einnahmen und Ausgaben, Erträge und Aufwendungen, Vermögen und Schulden.
Rechnungsgrößen sind Leistungen (Erlöse) und Kosten.
Periodenrechnung
Perioden‐ und/oder Stückrechnung
Wertansätze erfolgen nach handels‐ oder steuerrechtlichen Vorschriften.
Wertansätze erfolgen entscheidungsabhängig und möglichst realitätsgetreu.
Tabelle 1.2 Gliederung des betrieblichen Rechnungswesens
Hinweis: Bilden die Finanzbuchhaltung und die Betriebsbuchhaltung eine organisatorische Einheit, so spricht man von einem Einkreissystem. Sind die Finanzbuchhaltung und die Betriebsbuchhaltung organisatorisch voneinander getrennt, so spricht man von einem Zweikreissystem.
Im englischen Sprachraum wird für das Rechnungswesen der Begriff Accounting verwendet. Das externe Rechnungswesen entspricht dem Financial Accounting und das interne Rechnungswesen dem Management oder Cost Accounting. Das Financial Accounting orientiert sich dabei an internationalen oder US‐amerikanischen Rechnungslegungsvorschriften wie International Financial Reporting Standards (IFRS) oder United States Generally Accepted Accounting Principles (US‐GAAP). Anzumerken ist, dass die Trennung beider Accounting‐Systeme nicht so scharf erfolgt wie die Trennung des externen und internen Rechnungswesens im deutschsprachigen Raum.
In der deutschsprachigen betriebswirtschaftlichen Literatur zur Kosten‐ und Leistungsrechnung werden häufig einzelne Teilbereiche bzw. Subsysteme des Rechnungswesens aufgezählt. Eine Übersicht zeigt Tabelle 1.3:
Autor
Einteilung des Rechnungswesens
Haberstock, Lothar (1992), S. 17
(Finanz‐)Buchhaltung
Kostenrechnung
Kurzfristige Erfolgsrechnung
Planungsrechnung
Betriebsstatistik
Material‐, Lohn‐ u. Gehalts‐ sowie Anlagenrechnung
Wöhe, Günter/Kußmaul, Heinz (1996), S. 3.
Finanzbuchführung und Bilanz Kostenrechnung Betriebswirtschaftliche Statistik und Vergleichsrechnung Planungsrechnung
Kilger, Wolfgang (1992), S. 9
Ein‐ und Auszahlungsrechnung Beschaffungswert‐ und Erlösrechnung Aufwands‐ und Ertragsrechnung Kosten‐ und Leistungsrechnung
Weber, H. K. (1991), S. 5.
Ein‐ und Auszahlungsrechnung
Einnahmen‐ und Ausgabenrechnung
Aufwands‐ und Ertragsrechnung
Kosten‐ und Leistungsrechnung
Tabelle 1.3 Gliederung des betrieblichen Rechnungswesens in der Literatur
Das Aufgabenspektrum der Kosten‐ und Leistungsrechnung umfasst Planungs‐ , Steuerungs‐ und Kontrollaufgaben sowie Dokumentationsaufgaben.
Die Planung wird vielfach nur als systematische Entscheidungsvorbereitung zur Bestimmung zukünftiger Entwicklungen aufgefasst. Unternehmensplanung ist dann gleichbedeutend mit der systematischen Vorbereitung der Zukunftsgestaltung des Unternehmensgeschehens. Folgende Planungsaufgaben können auftreten:
Eigenfertigung oder Fremdbezug. Ist es für das Unternehmen kostengünstiger, bisher selbst erstellte Teile fremd zu beziehen?
Ermittlung von Einkaufspreisen für die zu beschaffenden Materialien.
Bestimmung von Preisobergrenzen für Beschaffungsgüter.
Ermittlung der optimalen Bestellmengen für diverse Materialarten.
Auswahl des optimalen Fertigungsverfahrens.
Bestimmung der optimalen Losgröße. Festlegung derjenigen Menge, die als eine Einheit ohne Produktionsunterbrechung gefertigt werden soll.
Bestimmung des optimalen Ersatzzeitpunktes von Anlagen. Soll eine vorhandene Maschine durch eine leistungsfähigere Maschine ersetzt werden?
Entscheidung über einen Zusatzauftrag. Soll ein Zusatzauftrag hereingenommen werden, bei dem der Abnehmer einen bestimmten Preis vorgibt?
Festlegen des optimalen Absatzprogramms.
Angebotsabgabe im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung.
Gewinnung von Anhaltspunkten für die betriebliche Preiskalkulation und Preisbeurteilung. Ermittlung von Preisuntergrenzen.
Auswahl der optimalen Absatzwege.
Entscheidung über die Durchführung einer Werbekampagne.
Unter Steuerung wird die Durchsetzung der Planungsvorgaben verstanden (sogenannte Steuerung im eigentlichen Sinne). Treten jedoch Fehlentwicklungen auf, müssen geeignete Korrekturmaßnahmen eingeleitet werden. Dieses Reagieren auf Fehlentwicklungen bezeichnet man als Gegensteuerung. Sie ist notwendig, damit die Realisierung der ausgewählten Vorgaben im Sinne der Planung erfolgen kann.
Eng mit der Steuerung verbunden ist die Kontrolle. Sie liefert Informationen über Abweichungen, so dass entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen eingeleitet werden können. Die Kontrolle ist notwendig, damit ein wirtschaftlicher Ressourceneinsatz erfolgt und eventuelle Verschwendungen vermieden werden. Die Aufgabe besteht darin, Verschwendungen aufzudecken.
Die Ergebnisse der Kontrollen fließen zum Teil in zukünftige Planungs‐ und/oder Entscheidungsprozesse ein, so dass hierdurch ggf. ein möglicher unwirtschaftlicher Einsatz der Ressourcen zukünftig vermieden werden kann. Beispiele für Steuerungs‐ und Kontrollaufgaben sind:
Feststellung von Abweichungen (Plan‐ und Istkosten).
Auslastungskontrolle von Betriebsmitteln.
Betriebs‐, Branchen‐, Zeitvergleiche.
Aufzeigen von Erfolgs‐ und Misserfolgsquellen.
Ermittlung der Selbstkosten.
Ermittlung und Analyse des Betriebserfolges.
Durchführung der kurzfristigen Erfolgsrechnung.
Die Dokumentationsaufgabe der Kosten‐ und Leistungsrechnung resultiert aus gesetzlichen Verpflichtungen. Für die Aufstellung der Handels‐ und der Steuerbilanz werden Kosteninformationen benötigt. So werden in den Bilanzen die fertigen und unfertigen Erzeugnisse des Umlaufvermögens und die selbst erstellten Anlagen ausgewiesen, die zu bewerten sind. Dokumentationsaufgaben fallen in folgenden Fällen an:
Bei öffentlichen Aufträgen verlangt der Auftraggeber oft den Nachweis über die Höhe der Selbstkosten.
Informationen werden benötigt zur Bewertung der Erzeugnisse (auf Lager), die in der Bilanz ausgewiesen werden müssen.
Ermittlung von Versicherungswerten.
Das betriebliche Rechnungswesen umfasst die Finanzbuchhaltung und die Betriebsbuchhaltung.
Die Kosten‐ und Leistungsrechnung ist ein Teilbereich des betrieblichen Rechnungswesens.
Es gibt verschiedene Begriffe für die Kosten‐ und Leistungsrechnung, z. B. internes Rechnungswesen.
Die Kosten‐ und Leistungsrechnung liefert wichtige Daten und Informationen für betriebliche Entscheidungen.
Die Kosten‐ und Leistungsrechnung nimmt Planungs‐, Steuerungs‐, Kontroll‐ und Dokumentationsaufgaben wahr.
Übungsaufgaben
Aufgabe 1.1
Welche Teilgebiete/Begriffspaare des betrieblichen Rechnungswesens kennen Sie?
Externes Rechnungswesen
Internes Rechnungswesen
Finanzbuchhaltung
Pagatorisches Rechnungswesen
Financial Accounting
Aufgabe 1.2
Welche Unterschiede bestehen zwischen der Finanzbuchhaltung und der Betriebsbuchhaltung (Kosten‐ und Leistungsrechnung)?
Merkmal
Finanzbuchhaltung
Betriebsbuchhaltung
Orientierung (extern/intern)
Häufigkeit des Abschlusses
Abrechnungsform
Wertansätze/Rechtsgrundlagen
Perioden‐ und/oder Stückrechnung
Rechnungsart (Pagatorisch/kalkulatorisch9
Aufgabe 1.3
Ordnen Sie die folgenden Aufgaben der Finanzbuchhaltung und der Kostenrechnung zu.
Betriebliche Aufgaben
Finanzbuchhaltung
Kostenrechnung
Breitstellen von Informationen für die Entscheidung »Make or Buy«
Ermittlung und Dokumentation von Vermögens‐ und Schuldbeständen
Erstellen des Jahresabschlusses
Bestimmung des optimalen Ersatzzeitpunktes von Anlagen
Ermittlung von Preisober‐ bzw. Preisuntergrenzen
Aufstellen der Gewinn‐ und Verlustrechnung
Erstellen der Bilanz
Verbuchung von Geschäftsvorfällen
Erstellen des Inventars
Kontrolle von Wirtschaftlichkeit und Rentabilität
Durchführung der kurzfristigen Erfolgsrechnung
Aufgabe 1.4
Kreuzen Sie die Aussagen in den Spalten »richtig« und »falsch« an!
Aussage
richtig
falsch
1
Die Kosten‐ und Leistungsrechnung (KLR) kann auch zur Produktionsprogrammplanung eingesetzt werden:
2
Die KLR dient zur Beurteilung der Liquidität des Unternehmens:
3
Die KLR kann u. a. auch zur die Ermittlung eines Angebotspreises eingesetzt werden:
4
Die KLR dient zur Ermittlung des Kapitalwertes einer Investition:
5
Die KLR kann eingesetzt werden für die periodenbezogene Planung, Kontrolle und Analyse des Betriebserfolges:
Aufgabe 1.5
Ordnen Sie die folgenden Aufgaben der Kosten‐ und Leistungsrechnung (KLR) und der Finanzbuchhaltung (FIBU) zu!
Aussage
KLR
FIBU
1