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Das populäre südchinesische Nahkampfsystem WING CHUN hat sich in nahezu alle Länder der Erde ausgebreitet. Erfahren Sie in diesem Buch stilinterne Eigenschaften, wie beispielsweise schnelle Kettenfauststöße, die enge Abwehr, die Gleichzeitigkeit von Abwehr und Angriff oder die berühmten Formen. Lernen Sie die Zentrallinie kennen, setzen Sie Ihre Energie sparsam ein, nutzen Sie die Kraft des Gegners aus und fügen Ihre eigene Kraft hinzu. WING CHUN ist ansatzlos, präzise und schnell, Angriff und Abwehr erfolgen gleichzeitig. WING CHUN schult die Reflexe, hält fit und kann bis ins hohe Alter trainiert werden. Anhand zahlreicher Bilder in Farbe werden grundlegende Prinzipien, Bewegungen und Techniken dargestellt. Ebenso bietet dieses Buch alle wissenswerten Daten, Fakten und Hintergründe rund um das WING CHUN. Der Autor Guido Sieverling vermittelt in diesem Buch seine fast 40-jährige Erfahrung als Kampfkünstler, Lehrer, Wettkämpfer, Hall of Fame-Mitglied, Kampfrichter und Schulbesitzer.
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Seitenzahl: 63
Veröffentlichungsjahr: 2024
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„Wissen ist ein Schatz, der seine Besitzer überallhin begleitet.“
(aus China)
Vorwort
Prolog
Der Unterschied von Kampfsport und Kampfkunst
Welche Kampfsport- und Kampfkunstarten gibt es?
Chinesische Kampfkünste
Die Bedeutung des Begriffes „Kung Fu“
Warum ausgerechnet Kung Fu trainieren?
Was ist Wing Chun?
Die Geschichte des Wing Chun
Die sechs Formen des Wing Chun
Wie soll ich trainieren?
Begriffe und Beispieltechniken des Wing Chun
Training für Kinder und Jugendliche
Das Erwachsenentraining
Graduierungen im Wing Chun
Titel des Wing Chun
Ein Leben für die Kampfkunst
Epilog
Danksagungen
Was ist ein Buch, wenn es sich nur in den Gedankengängen oder auf der Festplatte des Schreibers befindet? Dies habe ich mir auch gesagt und deshalb dieses Buch geschrieben. Es soll dem Leser einen Anstoß dazu geben, die Faszination und die ganze Vielfältigkeit des Kämpfens kennen zu lernen und falsche Vorstellungen darüber abzubauen.
Ich selbst wurde im Jahr 1968 geboren. Seit dem Jahr 1984 habe ich elf verschiedene Kampfstile trainiert, wie beispielsweise Ninjutsu, Shaolin Kung Fu und Wing Chun.
Diese Vielfältigkeit an Erlerntem sehe ich persönlich als das an, was es tatsächlich ist: Eine Erweiterung und Bereicherung von Wissen, Erfahrung, Lebenseinstellung und Bewusstsein.
Aus diesem Erfahrungsschatz heraus hatte ich mich dazu entschlossen, das Kung Fu-Zentrum LÓNG QUÁN zu gründen. Auf Titel lege allerdings keinen so großen Wert. Für mich ist dies nur ein Titel auf meinem Weg – lernen werde ich allerdings ein Leben lang.
Dieses Buch soll auch all denen helfen, die sich ihre eigenen Gedanken machen und nicht nur stupide nacheifern wollen, was ihnen vorgemacht wird. Das eigentliche Ziel der Kampfkünste besteht nicht darin, zerstörerisch oder gewalttätig zu wirken, sondern das Leben zu bewahren und zu verbessern.
Es wäre für mich die größte Belohnung für meine Mühe, wenn dieses Buch zumindest teilweise Antworten auf die gestellten Fragen geben kann, denn ein Buch, dass das eigene Nachdenken anregt, ist sicherlich höher zu bewerten als eines, das Problemlosigkeit vermitteln will.
Es wird aber auch Vereine und Verbände geben, die sicherlich eigene Sichtweisen inhaltlicher Art haben. Dies ist auch vollkommen normal und legitim, denn wer 100 Leute fragt, bekommt 100 verschiedene Antworten.
Vielleicht trägt dieses Buch dazu bei, das Wissen und Training eines jeden Interessierten zu bereichern und sie dazu anzuregen, neue und unbekannte Bereiche in der Welt des Kampfes zu erschließen.
Jeder Mensch ist ein Individuum und besitzt andere geistige und körperliche Voraussetzungen. Diese sollten auch genutzt und nicht vergeudet werden.
Möge dieses Buch all denen helfen, die sich ihre eigenen Gedanken machen und nicht nur nacheifern, was ihnen vorgemacht wird.
Und nun wünsche ich allen Lesern viel Spaß beim Schmökern und Ihren persönlichen Weg zu finden…
Guido Sieverling
Sigung des Lóng Quán Kung Fu,
Dai-Sifu des Wing Chun,
Sifu des Bajiquan,
Sensei des Ninjutsu und
Inhaber des Kung Fu-Zentrum LÓNG QUÁN
Heutzutage ist das Kung Fu in aller Munde. Ob es eine Modeerscheinung ist, bleibt abzuwarten. Ich hoffe, dass dem nicht so ist, denn hiermit können erstaunliche Erfolge in der Selbstverteidigung und Körperbeherrschung erzielt werden.
Dieses Buch soll nicht sämtliche Wing Chun-Techniken in Wort und Bild beschreiben, sondern nur die, bei denen ein schnelles Ende im Kampf erreicht werden kann, oder sogar im Vorfeld ein solcher verhindert wird.
Im Angriffsfall müssen Sie durch den Einsatz bestimmter Selbstverteidigungstechniken eventuell mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen, wenn sie noch kein Gefühl für die Intensität der unterschiedlichen Ziele bekommen haben und es dadurch zu gesundheitlichen Komplikationen des Angreifers kommt.
Aus diesen Gründen kann kein Buch ein Training, in welchem Stil/System auch immer, ersetzen. Deshalb ist der Besuch einer Kampfkunstschule eigentlich Pflicht! Ein Buch dient lediglich dazu, einen Einblick in die jeweilige Stilrichtung zu bekommen und dadurch vielleicht Lust zu verspüren, den jeweiligen Stil trainieren zu wollen.
Das Wing Chun darf auch nicht als umfassende Garantie für tätliche Übergriffe verstanden werden. Zwar bietet es die eine oder andere Möglichkeit zum Selbstschutz an, aber nicht jeder Aggressor reagiert gleich. Dies kann man im Training bereits auch schon sehr gut sehen. Falls Sie die im Buch vorgestellten Techniken mit mehreren Trainingspart-nern trainieren möchten, so werden Sie mit Sicherheit Unterschiede im Schmerzlevel feststellen können.
Einige Bilder wirken vielleicht ein wenig statisch. Das sind sie auch, denn eine schnelle Technik bildlich vernünftig darstellen zu wollen, ist fast unmöglich. So „froren“ wir für jedes Foto die Bewegung ein, um möglichst detailgenau zu arbeiten.
Medizinische Wörter und asiatische Namen habe ich der Verständlichkeit halber kursiv gedruckt.
Ich habe mir Mühe gegeben, nicht zu medizinisch zu schreiben, da ich über 20 Jahre in einem Krankenhaus gearbeitet habe und das Buch auch von Laien verstanden werden soll. Hoffentlich ist mir dies auch gelungen…
Kampfsport ist im deutschsprachigen Raum der in der Öffentlichkeit benutzte Sammelbegriff für die vielen verschiedenen Kampfstile, vor allem solche, bei denen keine Schusswaffen verwendet werden. Besonders häufig wird der Begriff speziell mit der asiatischen Tradition des japanischen Budō, des chinesischen Kung Fu oder des koreanischen Taekwondo verknüpft, obwohl es auch zahlreiche einheimische Kampfstile gibt. Zu den in Europa bekanntesten Kampfsportarten gehören Boxen, Karate, Judō und Ringen sowie lokal bedeutende Sportarten wie das schweizerische Schwingen oder das türkische Ölringen Yağlı güreş.
Die Trennung zwischen Kampfkunst und Kampfsport ist nicht scharf. Von vielen Kampfkünsten gibt es auch Varianten, die den sportlichen Zweikampf erlauben (z. B. Karate). In anderen Kampfkünsten hingegen stehen sportliche Einzelwettbewerbe im Vordergrund (z. B. beim modernen Wushu), während der Aspekt der Selbstverteidigung und der echte Kampf in den Hintergrund tritt.
In Fachkreisen wird jedoch meistens eine genauere Differenzierung zwischen Kampfsport und Kampfkunst verwendet. Im Kampfsport steht demnach der reglementierte sportliche Wettkampf im Vordergrund, bei dem es darum geht, im Rahmen der Regeln zu gewinnen und besser zu sein als der Gegner. In den meisten Kampfsportarten werden keine Waffen verwendet und wenn doch, dann nur Sportwaffen, die die Verletzungsgefahr verringern oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Wettbewerbe im Kampfsport sind in der Regel Zweikämpfe, jedoch sind auch andere Wettbewerbsformen möglich. Als oberster Grundsatz gilt, dass die Kämpfer keine dauerhaften Schäden davontragen dürfen. Ebenso soll der Sportkampf auch Spaß machen. Im Kampfsport sind vor allem zwei Arten von Wettkämpfen gebräuchlich: Zweikämpfe und Formwettkämpfe. Im sportlichen Zweikampf muss ein, in seltenen Fällen auch mehrere, Gegner besiegt werden. Je nach Sportart sehr unterschiedliche Kriterien können dabei zum Sieg führen: K.O. (z.B. beim Boxen), Niederschlag, erfolgreiche Anwendung bestimmter Techniken (z. B. beim Karate), Immobilisierung des Gegners (z. B. beim Judō), Herauswerfen des Gegners aus dem Ring (z. B. beim Sumo), Erzwingen der Aufgabe des Gegners (z.B. im Judō), Bodenkontakt bestimmter Körperteile (z. B. beide Schultern beim Ringen, Schwingen). In der Regel sind dabei bestimmte Techniken verboten, wie beispielsweise Stiche zu den Augen, Schläge in den Genitalbereich, oder Tritte, Würfe oder Hebeltechniken allgemein, und gehören auch nicht zum Ausbildungsprogramm der Sportart.