Winterflüstern - Tanja Voosen - E-Book
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Tanja Voosen

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Beschreibung

**Ein wunderbar romantisch-verzwickter Winterroman** Auch wenn Kasie mit Nachnamen Clark heißt und gerne Nerd-Brillen trägt, ist sie von einem Dasein als Supergirl noch meilenweit entfernt. Stattdessen hilft sie Menschen auf eine andere Weise: Sie sammelt Lebensgeschichten und bietet im Gegenzug ihren Rat an. Dabei bräuchte sie eigentlich selbst einen, als sie plötzlich in eine neue Stadt ziehen und bei der Familie ihrer Cousinen Lucy und Taylor wohnen muss. Schon bei ihrer Ankunft dort wird ihr die tragischste Lebensgeschichte ihrer Sammlung erzählt – von Constantin, dem seltsam anziehenden Jungen, der am Bahnhof sitzt und auf einen Zug wartet, den er nicht bezahlen kann. Aber auch guter Rat ist teuer… //Alle Bände der packenden Romantik-Reihe: -- Sommerflüstern -- Herbstflüstern -- Winterflüstern -- Frühlingsflüstern// Alle Bände der Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden und haben ein abgeschlossenes Ende.

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Im.press Ein Imprint der CARLSEN Verlag GmbH © der Originalausgabe by CARLSEN Verlag GmbH, Hamburg 2016 Text © Tanja Voosen, 2016 Lektorat: Pia Praska Umschlagbild: shutterstock.com / © wrangler / © Adam Gryko / © mexrix / © faithie Umschlaggestaltung: formlabor Gestaltung E-Book-Template: Gunta Lauck Schrift: Alegreya, gestaltet von Juan Pablo del Peral Satz und E-Book-Umsetzung: readbox publishing, Dortmund ISBN 978-3-646-60273-9

Hi Amelie!

*Prolog*

Für heute Nacht hatte man Sternschnuppen angekündigt. In den Nachrichten war das Ganze als richtiges Event bezeichnet worden. Überall auf der Welt schienen sich neugierige Menschen auf den funkelnden Sternschnuppenschauer vorzubereiten. Dieses Jahr sollte er etwas ganz Besonderes sein. Lucy hatte davon auf dem Weg zur Schule im Radio gehört und sich anschließend in den Kopf gesetzt sich in der Sternschnuppennacht etwas zu wünschen. Deshalb war sie heute Abend zusammen mit ihrer Schwester und ihrem Freund auch aus der Stadt gefahren. Sie wusste zwar noch nicht, was sie sich wünschen würde, aber sie war fest davon überzeugt, dass ihr schon etwas einfallen würde, wenn die erste Sternschnuppe über den Himmel tanzte. Sie hatte sogar ihre Schwester Taylor überreden können mitzukommen. Vermutlich hätten ihre Eltern sie sowieso nicht alleine mit ihrem Freund so spät abends losziehen lassen, wenn Taylor nicht die Anstandsdame spielte. Lucy war das egal. Sie war schließlich nicht hergekommen, um mit Jasper heimlich rumzuknutschen – das konnte sie auch an tausend anderen Orten, sondern, weil sie unbedingt eine Sternschnuppe sehen wollte. Das stand auf ihrer Dinge-die-man-im-Leben-einmal-gesehen-hatte-Liste, die sie zusammen mit ihren Mitschülern für ein Projekt hatte erstellen müssen. Vielleicht war das Ganze sogar so inspirierend, dass sie demnächst für das Veranstaltungskomitee irgendetwas mit dem Thema Sterne machen konnte. Der Gedanke gefiel ihr und sie lächelte in sich hinein. Lucy warf einen Blick zu Taylor und Jasper. Die beiden saßen auf einer Pickneckdecke am Seeufer, das an das offene Feld grenzte, auf dem sich hunderte Leute eingefunden hatten, weil sie auf die Sternschnuppen warteten. Ihre Schwester und ihr Freund schienen in ein angeregtes Gespräch vertieft zu sein. Taylor bewegte den Mund, während Jasper das Gesicht verzog und dann laut lachte. Sie war ziemlich froh, dass die beiden sich verstanden. Es reichte schließlich, dass ihr Dad Jasper jedes Mal kritisch musterte, wenn er ihn sah oder er Lucy zu Hause abholte.

Lucy saß auf der Motorhaube des Wagens, den sie sich mit Taylor teilte. Sie hatte eine Decke um sich geschlungen, weil die Temperaturen Ende Oktober, wenn der Herbst sich dem Ende zuneigte, abends immer weiter abfielen und es richtig kalt wurde. Ihr Atem bildete sogar weiße Wölkchen, als sie zum Himmel blickte und ausatmete. Der Horizont war stockdunkel und nur die einzelnen Sterne funkelten als winzige Punkte. Sie hatte ein paar Sternenbilder nachgeschlagen, aber in diesem Moment wollte ihr einfach keines einfallen. Ein Blick auf das Display ihres Handys verriet ihr die Uhrzeit. Es war kurz nach zwölf. Ob sie Glück hatten und sofort welche sehen würden? So eine Sternschnuppennacht konnte bis in die frühen Morgenstunden gehen und manchmal wurde man trotz ewigen Wartens enttäuscht.

Lucy kramte in ihrer Handtasche nach dem kleinen Taschenteleskop, das sie extra eingepackt hatte, aber sie fand es nicht sofort. Um sie herum wurde es plötzlich lauter. Menschen begannen erstaunte Laute von sich zu geben. Oh, nein, sie würde noch alles verpassen! Hastig rutschte sie von der Motorhaube herunter und ließ die Decke einfach liegen, um sich zu Taylor und Jasper zu gesellen. Das Taschenteleskop war vergessen, als die ersten Sternschnuppen zu sehen waren. Lucys Augen huschten über den Himmel. Sie hatte noch immer keinen Wunsch. Mit Jasper an ihrer Seite war sie so glücklich, dass es ihr egoistisch vorkam, die Magie einer Sternschnuppe für sich zu beanspruchen. Die Chance verstreichen lassen wollte sie aber auch nicht. Sie würde sich einfach wünschen, dass irgendjemand da draußen, der genau wie sie, bevor sie Jasper kennen und lieben gelernt hatte, etwas Hilfe gebrauchen konnte, diese auch bekommen würde. Vielleicht sogar jemand in der Nähe!

So einen Wunsch würde eine Sternschnuppe sicher erfüllen. Hoch konzentriert wie sie war, bemerkte sie erst gar nicht, dass das Handy in ihrer Tasche vibrierte. Erst als der Klingelton immer lauter wurde und ihre Gedanken durchbrach, holte sie es heraus und nahm ab.

»Mom?«, fragte Lucy verwundert.

Ihre Augen waren noch immer auf den Sternenhimmel geheftet, in der Hoffnung eine Sternschnuppe erwischen zu können. Während ihre Mom sprach, breitete sich allerdings langsam ein ganz neues Gefühl in Lucys Brust aus und das war absolut kein Gutes. Und genau in dem Moment, als Lucy dann wirklich eine der Sternschnuppen mit den Augen einfing und es ihr vorkam, als würde die Zeit kurz stehenbleiben, dachte sie an einen Namen: Kasie

*1*

Tagebucheintrag #23

Woody Allen hat einmal gesagt, dass man hundert Jahre leben kann, wenn man all die Dinge aufgibt, die einen erst dazu bringen überhaupt so lange leben zu wollen. Im Grunde bedeutet das nur, dass man zwei Möglichkeiten hat. Entweder man lebt sein Leben in vollen Zügen und riskiert dabei etwas zu verlieren oder aber man ist am Leben und bleibt es aus lauter Vorsicht auch länger als andere. Weise Worte.

Mein Dad war einer dieser Menschen, die sich nie Gedanken über das machten, was weit vor ihnen lag. Er sagte immer, dass man sich nicht allzu sehr den Kopf über Dinge zerbrechen sollte, welche die Zukunft betrafen. Aber was sollte ich denn anderes tun, wenn ich Stunden in einem stickigen Zugabteil verbrachte und mit meinen Gedanken auf engstem Raum eingesperrt worden war? Freiwillig saß ich jedenfalls nicht in diesem Zug, der mich zu meiner Tante und meinem Onkel bringen würde. Da meine Mom mich allerdings vor die Wahl gestellt hatte, den Rest meines Junior-Year entweder an einer neuen Schule in der Nähe meiner Verwandten zu verbringen oder an einer Privatschule, die nun wirklich einem Gefängnis für Teenager gleichkam, hatte ich mich für Ersteres entschieden. Besser bei den Reagans als in einer Irrenanstalt – so stellte ich mir nämlich eine Privatschule vor und das lag nicht nur daran, dass ich die Serie Gossip Girl ein paar Mal zu oft gesehen hatte. Regeln, Schuluniformen und mehr Regeln. Da würde jemand wie ich nicht hinpassen. Den Rest meines Junior-Year an einer neuen Schule zu verbringen war aber auch nicht viel angenehmer. So einen Schwachsinn konnte sich auch nur Mom ausdenken! Ich war eine absolut Fremde dort, ganz im Gegensatz zu den anderen Schülern, die fast drei Jahre ihres Lebens Zeit gehabt hatten, um Freundschaften zu schließen und mit den Lehrern klarzukommen. Sie hätte mich gleich in ein Becken voller Haifische werfen können. Es war zudem ewig her, dass ich meine Tante und meinen Onkel gesehen hatte, ganz zu schweigen von meinen Cousinen. Angesichts der Tatsache, dass ich von der Existenz meiner restlichen Verwandten so gut wie gar nichts wusste, waren die Reagans aber die beste Option für mich gewesen. Vielleicht würden sie mich sogar verstehen. Verstehen, warum ich so wütend war und keine Lust hatte einen auf heile Familie zu machen, während meine eigene zusammenbrach – ohne, dass ich etwas dagegen tun konnte. Schließlich hatte man mich verbannt.

Ich spürte, wie der Zug an Geschwindigkeit verlor, und seufzte. Es brachte ja doch nichts. Langsam erhob ich mich und griff zuerst nach meiner blauen Stoffjacke, die ich mit meinem Koffer in der Gepäckablage verstaut hatte. Ich zog sie an und hängte mir meine Handtasche um. Dann wuchtete ich den Koffer herunter und öffnete die Abteiltür, um auf den Flur hinaus zu treten. Der Zug legte eine abrupte Bremsung ein und ich fiel der Nase lang hin. Dabei verabschiedete sich meine Brille und schlitterte ein Stück über den dreckigen Boden des Gangs. Wie ein blinder Maulwurf tastete ich danach und hatte Glück sie überhaupt noch zu finden, ehe ich aussteigen musste. Die Brille hatte ich einmal zusammen mit Dad ausgesucht. Er war ebenfalls Brillenträger und meinte immer, wenn man schon so ein Ding tragen musste, sollte es wenigstens cool sein. Deshalb war das Gestell meiner Brille auch von einem kräftigen Azurblau und fiel ziemlich auf. Aber ich mochte die Farbe sehr gerne. Nachdem ich mich aufgerappelt hatte und die Brille wieder saß, erhaschte ich einen Blick auf mein Spiegelbild in der Scheibe. Der Zug rauschte gerade durch einen Tunnel und aufgrund der Dunkelheit draußen zeichnete sich mein Spiegelbild umso deutlicher ab. Meine schulterlangen blonden Haare standen in sämtliche Richtungen ab – wirklich - das war nicht nur so eine Redewendung! Es sah aus, als habe ich versucht Antennen aus einzelnen Strähnen zu drehen und irgendetwas zu empfangen. Genervt versuchte ich meine Haare mit den Fingern durchzukämmen, aber das funktionierte nur bedingt. Ich würde wirklich einen super Eindruck machen!

Ich war nicht nur todmüde und erschöpft von der stundenlangen Reise (was man mir eindeutig ansah), sondern meine Haare schienen auch noch lauthals Mode? Nein, danke! zu schreien. Vielleicht hätte ich doch besser das Kleid anziehen sollen, das Mom jedes Mal, wenn ich es trug, mit einem euphorischen Wundervoll! kommentierte. Ausgewaschene Jeans mit Löchern an den Knien und die alte Bluse, die mir zwei Nummern zu groß war, würde niemand mit wundervoll! quittieren. Ach, was dachte ich da eigentlich? Das war meine Familie. Familie sah einen doch in den Lebenslagen, die man vor anderen geheim hielt. Wenn sie mich in diesem Aufzug nicht mögen würden, dann würden auch andere Klamotten nichts daran ändern. Sekunde Mal – was war denn, wenn sie mich alle hassten? Wenn ich für sie ein Eindringling in ihr geordnetes Leben war? Hatte meine Mom mir nicht erzählt, dass meine Cousinen sogar beide einen Freund hatten? Soweit ich wusste, war Lucy in meinem Alter und deshalb auch im Junior-Year. Sie engagierte sich in einem Club für die Veranstaltungen der Highschool und war deshalb sicher total beliebt. Taylor war ein Jahr älter als wir beide und hatte in irgendeinem Freizeitpark oder so einen Job. Das klang, als wären die beiden absolute Super-Teenies mit der Lizenz zum Eltern-stolz-machen.

An meiner alten Schule hatte ich ganz gute Noten gehabt und war sogar bei der Schülerzeitung dabei gewesen, aber ich bezweifelte, dass ich mitten im Schuljahr irgendwo Anschluss fand. O Gott! Ich würde die Reagan-Cousine sein, die Taylor und Lucy an der Backe klebte. Wahrscheinlich würden sie sich nur aus Mitleid mit mir abgeben. Denk nach, Kasie! Wann hast du die beiden zuletzt gesehen? Keinen Schimmer. Wirklich nicht.

Bei all dem Gedankenwirrwarr hätte ich es fast versäumt, auch tatsächlich an meiner Station auszusteigen. Ich hievte den Koffer auf den Bahnsteig und holte erst mal tief Luft. Hier war ja nicht sonderlich viel los. Stirnrunzelnd hielt ich nach meinen Verwandten Ausschau. Also entweder hatte ich sie wirklich verflucht lange nicht mehr gesehen und erkannte sie daher nirgends oder aber sie waren nicht hier. Bevor ich Panik schieben konnte, dass man mich vielleicht vergessen hatte, zog ich mein Handy aus meiner Jackentasche. Im Zug hatte ich null Empfang gehabt und jetzt, da er langsam wieder zurückkehrte, bestätigte sich meine flüchtige Vermutung. Onkel Frank hatte mehrmals versucht mich anzurufen und schließlich eine SMS geschickt. Darin stand, dass ich mich etwas gedulden müsste, weil gerade ziemlich viel Verkehr herrschte und die Reagans nicht durchkamen – keine Ahnung, wer kam, um mich abzuholen. Mom hatte es sicher vor meiner Abreise erwähnt, aber ich hatte nur mit halbem Ohr zugehört.

Weil ich nicht recht wusste, was ich jetzt tun sollte und mich etwas verloren fühlte, sah ich mich unruhig um. Ich entdeckte eine Bank, etwas weiter hinten am Gleis, auf der nur ein Junge saß. Also zog ich meinen Koffer hinter mir her, damit ich neben ihm Platz nehmen konnte. Der würde mich sicher nicht überfallen und ich fühlte mich in Gesellschaft von Menschen – ob fremd oder nicht – doch irgendwie wohler. Das war seit einer Weile eine meiner seltsamen Macken geworden. Aber ich hatte oft einfach das Gefühl, dass man in Gegenwart anderer Menschen klarer denken konnte. Ich war dann immer etwas ruhiger und entspannter. Bei den meisten Leuten war genau das Gegenteil der Fall, aber ich war da eben anders. Vielleicht hing das auch mit meinem ganz persönlichen Hobby zusammen. Bei dem Gedanken an das alte Tagebuch, das ich seit neuestem mit mir herumschleppte, wurde mir ganz eng ums Herz. Um zu überprüfen, dass ich es auf der Reise auch nicht verloren hatte, fischte ich es aus meinem Rucksack und starrte es an. Es war keines dieser modernen Dinger mit Schloss oder Pappdeckel, sondern in Leder gebunden, mit weichem Einband und einem Lesebändchen aus roter Samtschnur. Es war gar nicht lange her, da hatte es meinem Dad gehört. Dann hatte er es mir gegeben. Es kam mir vor, als wäre es Ewigkeiten her, dass ich Dad das letzte Mal gesehen hatte. Meine Finger begannen leicht zu zittern und ich atmete mehrmals tief durch, ehe ich mich noch in etwas hineinsteigerte, das meine Gefühle überhaupt nicht wert war.

»Du schreibst doch nicht an einem öffentlichen Bahnhof in dein Tagebuch, oder?«, fragte eine Stimme, dicht neben mir. Ich drehte den Kopf nach links. Mein Sitznachbar hatte gesprochen und sah mich neugierig an. Er schien in meinem Alter zu sein. Sein Haar war ein Durcheinander aus dunklen Locken und er trug eine Brille, die fast die exakt gleiche Farbe wie meine hatte – was für ein verrückter Zufall! Sein Gesicht war offen und freundlich, weshalb ich ihn interessierter musterte. Kurz fiel mein Blick auf seine Schuhe. Es waren verschiedenfarbige Converse, was ihn mir gleich sympathisch machte. Es sollte mehr Menschen geben, die ihrem eigenen Stil folgten. Der Junge sah auch gar nicht aus, als hätte er groß darauf geachtet, was er anzog. Trotz der kühlen Luft trug er nur ein zerknittertes Hemd, in dem er schlaksig wirkte, weil es ihm nicht richtig passte. Seltsamerweise erkannte ich in ihm ein kleines Stück von mir selbst wieder. Ein bisschen chaotisch eben. Ich schenkte ihm ein Lächeln, ehe ich antwortete.

»Das ist ein besonderes Tagebuch«, erklärte ich. »Ich schreibe dort nicht nur meine eigenen Erlebnisse nieder, sondern Geschichten anderer Menschen, die mich bewegen. Eine eigene Sammlung an Wahrheiten sozusagen.«

Er runzelte die Stirn und hob eine Augenbraue.

»Was genau für Geschichten denn?«

»Alles Mögliche«, meinte ich aufgeschlossen. »Im Gegenzug für eine Geschichte helfe ich diesen Leuten. Wenn sie Hilfe bei irgendetwas brauchen. Manchmal sind das Kleinigkeiten und manchmal größere Dinge.«

»Ist das ein Schulprojekt, das man dir aufs Auge gedrückt hat?«, hakte der Junge nach. »Das klingt nämlich ziemlich merkwürdig und nach viel Arbeit obendrein.«

Dann huschte ein Ausdruck über seine Züge, den ich nicht deuten konnte, und Skepsis breitete sich in mir aus. Seine offene Miene wirkte auf einmal todernst.

»Entschuldige«, sagte er sanft. »Ich bin normalerweise nicht so urteilend. Ich habe nur eine ziemlich harte Woche hinter mir. Es ist einfach so unfair.«

Er hatte mich sofort an der Angel. Wie konnte ich bei so einer Aussage auch widerstehen, wo ich ihm gerade eben noch mitgeteilt hatte, was ich in meiner Freizeit so tat? Ich wandte mich ihm zu.

»Du könntest mir die Geschichte erzählen«, schlug ich vor. »Ich schreibe sie in das Tagebuch und im Gegenzug kann ich dir vielleicht einen Rat geben. Was Ratschläge angeht, bin ich wirklich gut, das verspreche ich.«

Er dachte kurz nach, dann nickte er langsam.

»Ich sitze an diesem Bahnsteig, weil ich meine Freundin besuchen möchte«, fing er an und seine Stimme klang plötzlich gedämpfter. »Sie lebt in Island. Ihre Familie ist vor einer Weile umgezogen und seitdem haben wir uns nicht mehr gesehen. Ich ertrage es einfach nicht mehr von ihr getrennt zu sein. Gestern habe ich erfahren, dass sie schwer krank ist und mich nicht sehen will.«

Ich sah ihn mitfühlend an. Er lächelte matt.

»Ihre Familie will, dass sie mit jemand anderem zusammen ist, sich am besten noch verlobt, trotz ihres jungen Alters. Ihre Eltern sind super streng und halten das für den einzigen Weg, wie sie keine Schande über die Familie bringt. Das ist alles total verquer. Dabei liebe ich sie und weiß nicht, was ich tun soll.«

Wow, das war ziemlich harter Tobak. Ich ließ seine Erzählung Revue passieren, als ich seine Geschichte auf einer freien Seite in dem alten Tagebuch niederschrieb. Dann sah ich ihn wieder an. Seine Augen ruhten noch immer auf mir. Offenbar hatte er mich die ganze Zeit beobachtet. Ich spürte, wie meine Wangen warm wurden.

»Du musst natürlich zu ihr fahren!«, bestärkte ich ihn. »Es geht schließlich nicht um das, was ihre Familie will, sondern um euch beide, wenn ihr euch liebt.«

Und überhaupt! In welchem Jahrhundert lebte die Familie seiner Freundin bitte, wenn sie diese zwangsverkuppeln wollte? Das glich ja fast einem Krimi oder so.

Abrupt stand der Junge auf, den Blick auf einen Punkt hinter mir fixiert. Genervt verzog er das Gesicht. In diesem winzigen Augenblick, als er abgelenkt war, zog ich meine Polaroid-Kamera aus meinem Rucksack und schoss ein Foto von ihm. Das gehörte zu den Geschichten dazu. Da ich nicht wirklich künstlerisch begabt war und spontan Skizzen der Leute anfertigen konnte, mussten Fotos eben reichen – auch, wenn das lange nicht so kreativ war. Fremde Leute abzulichten war vielleicht rechtlich nicht ganz korrekt, aber ich benutzte die Fotos ja nicht für niedere Zwecke, nur für das Tagebuch und das bekam aktuell niemand außer mir zu sehen. Hastig steckte ich das Polaroid-Foto ins Tagebuch.

Ohne ein Wort zu sagen, begann der Junge sich zu entfernen, was mich ehrlich gesagt etwas verwirrte. Ich stopfte die Kamera zurück in den Rucksack und erhob mich ebenfalls. Kurz zögerte ich, dann schaffte ich es doch noch mich zu überwinden und ihm nachzurufen.

»Wie heißt du eigentlich?«

Er drehte sich nicht mehr um. Ein junges Mädchen hatte ihn am Arm gepackt und redete auf ihn ein. Mit den schwarzen Klamotten und den bunten Strähnen in den Haaren sah sie aus wie ein Mini-Rockstar aus der Gruft. Plötzlich hielt sie inne und starrte zu mir hinüber.

»Sein Name ist Constantin Bash und was auch immer er dir gesagt hat, vergiss es! Er liebt nur sich selbst!«

Irritiert durch ihre Worte starrte ich zurück.

Der Junge drehte sich um und grinste zu mir herüber.

»Geschwister«, sagte er entschuldigend, so laut, dass ich es hören konnte. Dann begann er das blonde Mädchen vor sich her zu schieben, während sie zu streiten begannen. Ich riss die Augen weit auf und blickte ihnen mit offenem Mund nach. Sie verschwanden am Ende des Bahnsteigs über eine Treppe nach unten. Verwundert ließ ich mich wieder auf die Bank sacken. Das Tagebuch noch immer in den Händen haltend schlug ich es wieder auf, zückte meinen Kugelschreiber und setzte den Namen Constantin Bash unter seine Geschichte und sein Foto.

Manchmal fragte ich mich, ob eine Geschichte vielleicht gar nicht mehr war als das: bloß eine Geschichte. Eine Aneinanderreihung von bedeutungslosen Worten.

»Kasie!«

Jemand hatte mir auf die Schulter getippt und erschrocken fuhr ich herum. Es war ein großes schlankes Mädchen mit langen blonden Haaren und blauen Augen. Sie war bildhübsch und ich erkannte sie sofort von dem Foto wieder, das Mom mir vor einigen Wochen gezeigt hatte. Es war meine Cousine Lucy. Neben ihr stand ein gutaussehender Junge mit scharf geschnittenen Gesichtszügen, blonden Locken und athletischer Figur. So nebeneinander wirkten die beiden wie die Gewinner einer Gen-Lotterie von Supermodels. Ich fühlte mich sofort unglaublich unscheinbar neben den beiden und wünschte wieder, dass ich mich mehr um meinen Aufzug bemüht hätte. Eingeschüchtert sah ich zwischen den beiden hin und her. Ich wusste gar nicht wirklich, was ich sagen sollte, dabei war ich sonst immer sehr gut im Small-Talk.

»Das ist mein Freund Jasper«, stellte Lucy ihren Begleiter vor. »Wir sind hier, um dich abzuholen. Dad steckt irgendwo auf dem Highway im Stau fest und weiß nicht wie lange noch. Wir waren sowieso unterwegs, also sind wir dein Willkommens-Komitee!« Sie klang beim Sprechen total euphorisch. »Du weißt doch, wer ich bin, oder? Wir haben uns echt lange nicht mehr gesehen! Taylor und Mom -«

»Du überfällst sie ja regelrecht«, unterbrach Jasper meine Cousine, trat nach vorne und hielt mir eine Hand hin. »Lucy plappert immer drauf los, wenn sie nervös ist, mach' dir nichts draus. Freut mich dich kennenzulernen. Soll ich dir deinen Koffer abnehmen?«

»Ich bin Kasie Clark«, erwiderte ich und schüttelte seine Hand. »Das mit dem Gepäck wäre echt nett.«

»Clark im Namen und dann trägst du auch noch eine Brille? Bist du in Wahrheit etwa Supergirl?«, fragte Jasper amüsiert. »Noch ein Superheld fürs Team.«

»Noch einer?«, murmelte ich verwundert.

Lucy seufzte. »Bei uns in der Schule nennen Jasper alle Mr Handsome, wegen seines Nachnamens Ransom«, erklärte Lucy. »Den Witz musst du echt nicht verstehen.«

Jasper lachte und nahm meinen Koffer.

Ehe ich mich versah, hatte Lucy mich in den Arm genommen. »Also noch mal – herzlich willkommen, Kasie!«

*2*

Tagebucheintrag #56

Manchmal habe ich das Gefühl, mein Leben ist ein einziges Chaos. Diesen Satz hat wohl jeder schon einmal gedacht, oder? Mein eigener Vater hat öfter zu mir gesagt, dass ich mit dem Kopf in den Wolken stecken würde. Ich weiß bis heute nicht, was daran falsch sein soll. Dort oben ist schließlich genug Raum für jeden Gedanken.

Ich erinnerte mich noch sehr gut an mein erstes Jahr an der Highschool. Ich glaube, das ist so eine Lebenserfahrung, die niemand wirklich vergisst. Ein neuer Abschnitt, mit neuen Freunden und hundert aufregenden Dingen, die alle auf einmal zu passieren scheinen. Je länger man auf der Highschool ist, umso mehr fühlt man sich dort zuhause. Es braucht Zeit, um sich an die Vorstellung zu gewöhnen, dass man an diesem Ort vier ganze Jahre seines Lebens verbringen wird. Und jeder Erwachsene, den man fragt, sagt immer, dass man an der Highschool Freundschaften schließt, die bis ins College anhalten und einem Halt geben – wenn man eine Gruppe von Leuten findet, mit denen man sich identifizieren kann. Ich hatte diesen Prozess schon einmal durchlaufen und man sollte doch meinen, dass man es beim zweiten Mal besser weiß oder es einem leichter fällt. Stattdessen war mein erster Schultag an der Roadrige High eine absolute Katastrophe. Die Tage nach meiner Ankunft im Haus der Reagans waren eine große Umstellung für mich gewesen, aber nichts im Vergleich zur neuen Schule. Nachdem Lucy und ihr Freund mich abgeholt hatten, hatten sie mir etwas die Gegend gezeigt, ehe wir nach Hause gefahren waren. Meine Tante hatte sich total gefreut mich zu sehen und eine Weile hatte ich meinen Verwandten nur Fragen zu mir und meinem Leben beantwortet. Die ganze Familie hatte sich wahnsinnig bemüht, damit ich mich wohl fühlte und das wusste ich zu schätzen. Ich war in einem Gästezimmer untergekommen, das im ersten Stock lag– dort befanden sich auch die Schlafzimmer meiner Cousinen. Das kleine Haus mit der schönen Veranda und dem sechseckigen Pavillon hatte auf Anhieb Eindruck bei mir schinden können. Zusammen mit meinen Eltern wohnte ich in einem Apartment in der Nähe der Innenstadt und hier erschien mir alles viel größer und auch ruhiger und das mochte ich. Überhaupt gab es eine Menge Natur in der Umgebung und während der Autofahrt hatte ich mir schon im Geiste einige Notizen gemacht, welche Ecke ich mir näher ansehen wollte. Was Ortschaften und Wegbeschreibungen anging, hatte ich ein tadelloses Gedächtnis und konnte mir Details bestens einprägen. Ich hatte mich noch nie in meinem Leben verlaufen und meine Mom scherzte immer wieder, dass ich ein eingebautes Navigationssystem besaß. Ich war ziemlich stolz darauf, dass ich mich so gut zurechtfand. Wenn ich ehrlich war, fand ich die meisten technischen Geräte einfach überflüssig und verstand die Besessenheit der Leute von ihren Smartphones überhaupt nicht. Wenn irgendwann einmal das Internet nicht mehr funktionierte, waren alle restlos verloren– ich würde immerhin noch ohne App den Weg nach Hause oder zum nächsten Supermarkt finden. Okay, vielleicht sollte ich den Leuten mehr zutrauen, aber meinen Beobachtungen nach war es eine allgemein anerkannte Sucht, ständig zu tippen, zu chatten und zu simsen, statt jemanden zu besuchen und von Angesicht zu Angesicht mit einer Person zu reden. Mir war sogar der Gedanke gekommen so etwas in dieser Richtung für mein Senior-Year-Projekt am Ende der Highschool zu machen: . Ein Selbstexperiment für ein paar Wochen. Als ich mich im Gästezimmer einigermaßen eingerichtet hatte (was bedeutete, dass ich den Inhalt meines Koffers kreuz und quer im Raum verteilte), hätte ich dieses Selbstexperiment am liebsten sofort verwirklicht. Meine Mom versuchte nämlich schon zum dritten Mal mich am Handy zu erreichen und ich war einfach nicht in der Stimmung gewesen mit ihr zu plaudern, nachdem die Reagans mich schon so arg gelöchert hatten. Was Konversationen anging, war ich manchmal echt schnell überfordert und brauchte dann immer etwas Ruhe und Abstand, ehe mich die nächste Person überfallen konnte. Aber ich wollte Mom nicht hängen lassen, also erzählte ich ihr knapp, dass meine Reise gut verlaufen und ich heil angekommen war. Dann redete ich mich mit schlechtem Empfang raus und legte einfach auf. Selber schuld – sie hätte ja auch gleich auf dem Festnetz anrufen können. Ich war ja nicht blöd. Das Problem lag auf der Hand: sie hatte gar keine Lust sich mit meinem Onkel auseinanderzusetzen. Kein Wunder, wo meine Mom ihren Schwager doch etliche Jahre ignoriert hatte und dann aus heiterem Himmel kontaktierte, um ihn um einen Gefallen zu bitten. Ich war froh, dass Onkel Frank mir das Ganze nicht übel nahm. Zumindest hatte er nichts dazu gesagt, sondern so getan, als würden wir uns regelmäßig sehen. Dabei hatte sein Blick mehr gesagt als tausend Worte. Er hatte mich erst mal eine Runde angestarrt und sich sicher gefragt, ob ich auch wirklich Kasie Clark war und keine Hochstaplerin. Zumindest das blonde Haar hatte ich von Dad geerbt. Wer wusste schon, wie ich in Onkel Franks Augen eigentlich aussah. Sah ich Dad ähnlich? Oder doch eher meiner Mom? Ich konnte so etwas total schwer abschätzen und hatte mir nie viele Gedanken darüber gemacht. Lucy und ihre ältere Schwester Taylor sahen jedenfalls total unterschiedlich aus. Lucy entsprach dem Stereotyp einer hübschen Blondine, die sich modisch kleidete, selbstbewusst war und so lange Beine wie ein Supermodel hatte. Taylor hingegen war etwas kleiner, ihr Kleidungsstil eigenwilliger und ihre braunen Haare hatte sie an den Spitzen in einem helleren Ton gefärbt, vielleicht sogar, um gegen den Strom zu schwimmen. Wenn ich mich im Notfall aus einem Kleiderschrank bedienen müsste, dann aus Taylors, sie schien da einfacherer gestrickt zu sein– genau wie ich. Mein Onkel war Tierarzt und aufgrund einer späteren Schicht gar nicht zu Hause gewesen, als ich angekommen war. Und weil ich an diesem Abend früh zu Bett ging, um ein bisschen Schlaf aufzuholen, den ich aufgrund der frühen Zugreise nicht bekommen hatte, traf ich ihn erst am nächsten Morgen an. In den ersten Tagen fühlte ich mich fremd im Haus. Die Reagans hatten ihren ganz eigenen Familien-Rhythmus und es war schwer mithalten zu können. Sie kamen und gingen alle unterschiedlich zur Arbeit oder zur Schule, es gab keinen festen Plan, wann alle einmal zusammen waren, und kein Muster, dem ihr Alltag folgte. Da ich sehr anpassungsfähig war, lebte ich mich schneller ein als gedacht. Soweit lief auch alles ganz gut, bis ich dann an dem Montag, eine Woche nach meiner Ankunft, zur Highschool gehen sollte, weil der Papierkram durch war und ich den Unterricht besuchen durfte. Taylor wurde immer von ihrem Freund abgeholt, weshalb der Wagen, den sie sich mit Lucy teilte, praktisch ihrer Schwester allein gehörte. Taylors Freund Hunter war genau wie Jasper unverschämt gutaussehend und selbstbewusst, mit einer so charmanten Ausstrahlung, dass ich mir eine imaginäre Sonnenbrille aufsetzen musste, wenn ich ihn ansah. Mal im Ernst– wo kamen denn bitte diese ganzen heißen Highschool-Kerle alle her? In der Stadt, in der ich gelebt hatte, würde man die nicht mal mit einer Lupe finden. Wenn alle an der Roadrige so aussahen, dann würde ich mir eine Papiertüte über den Kopf ziehen und niemandem jemals mein Gesicht zeigen. Ich war sozusagen Bella Swan in einem Nest voller glitzernder Vampire.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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