Wirtschaftswissenschaftliche Erfolgszurechnung durch ökonometrische Verfahren - Andre Hintz - E-Book

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Andre Hintz

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Beschreibung

Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Note: 1,8, Humboldt-Universität zu Berlin (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Strukturwandel, der in der Wirtschaft durch die Globalisierung angeregt wurde, sorgt für eine zunehmende internationale Verflechtung der Unternehmen. Immer mehr Unternehmen können nicht nur nationale Aktivitäten vorweisen, sondern haben eine internationale Präsenz zu verantworten. Besondere Möglichkeiten verschafft der ständige Ausbau des europäischen Binnenmarktes. Viele Unternehmen sind in mehr als nur einem Mitgliedstaat der Europäischen Union (EU) tätig und darüber hinaus sind immer mehr grenzüberschreitende Fusionen zu verzeichnen. Für die europäischen Unternehmen entsteht daraus ein Problem. Sie müssen sich mit 27 unterschiedlichen Steuersystemen und Steuersätzen auseinandersetzen. Die Folgen des uneinheitlichen Steuersystems in der EU sind für die Unternehmen sowie für die Mitgliedstaaten negativ. Die Unternehmen haben hohe Befolgungskosten und müssen vielfach Doppelbesteuerungen hinnehmen. Um dem entgegenzuwirken, gestalten Unternehmen ihre wirtschaftlichen Aktivitäten entsprechend dem günstigeren Steuersystem. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Steuergestaltung durch die Wahl des Standortes oder durch konzerninterne Gewinnverlagerung mithilfe von Finanzierungsgestaltungen und Verrechnungspreisen. Die Mitgliedstaaten versuchen dieses Verhalten auf zwei Wegen abzuwehren. Zum einen mit verstärktem Steuerwettbewerb, d. h. niedrigen Steuersätzen und zum anderen mit zunehmenden Schutzmaßnahmen gegen die Gewinnverlagerung.

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Veröffentlichungsjahr: 2008

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Ähnliche


Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Wirtschaftswissenschaftliche Erfolgszurechnung
2.1. Erfolgszurechnung durch die Produktionsfunktion
2.2. Erfolgszurechnung durch Verrechnungspreise
3. Analyse des Verteilungsschlüssels der GKKB
3.1. Wahl des Aufteilungsmechanismus
3.2. Grundprinzipien der Formelzerlegung
3.2.1. Faktor Umsatz
3.2.2. Faktor Arbeit
3.2.3. Faktor Kapital
3.3. Ökonomische Wirkungsanalyse der Formelzerlegung
3.3.1. Darstellung in Beispielen
3.3.2. Mathematische Ausführungen
3.4. Bewertung der Formelzerlegung
4. Ökonometrisches Verfahren
4.1. Allgemeine Darstellung der Regressionsanalyse
4.1.1. Modellspezifikation
4.1.2. Schätzung der Parameter
4.1.2.1. Die Methode der kleinsten Quadrate
4.1.2.2. Der Hausman - Test
4.1.2.3. Die Instrumentalvariablen - Schätzung
4.1.3. Bewertung und Interpretation des Ergebnisses
4.1.3.1. Beurteilung der Regressionsfunktion
4.1.3.2. Beurteilung der Regressionskoeffizienten

Page 1

Zur Zurechnung von Erfolgsgrößen auf die daran beteiligten

Organisationseinheiten mithilfe ökonometrischer Verfahren

am Beispiel des Verteilungsschlüssels der europäischen

Page 3

III

4.2. Durchführung der Regressionsanalyse 34 4.2.1. Modell und Schätzung 34

4.2.2. Bewertung und Interpretation 37

5. Handlungsempfehlung 40

5.1. Zusammenfassung der Ergebnisse 40

5.2. Vorschlag zur Ausgestaltung der Formel 42

6. Schlussbemerkungen 45

Page 4

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

AStG Außensteuergesetz

letzte Änderung v. 20. 12. 2007 - BGBl. 2007 I S. 3150

BMF Bundesministerium für Finanzen

EStG Einkommensteuergesetz

letzte Änderung v. 20. 12. 2007 - BGBl. 2007 I S. 3150

EU Europäische Union

EVG Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft

GKKB gemeinsame konsolidierte Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage

GewStG Gewerbesteuergesetz

letzte Änderung v. 20. 12. 2007 - BGBl. 2007 I S. 3150

IV - Schätzung Instrumentalvariablen - Schätzung

KQ - Schätzung Kleinste Quadrate - Schätzung

Page 5

V

TABELLENVERZEICHNIS

Seite

Tabelle 1: Optimale Formelzerlegung (1. Fall) 17

Tabelle 2: Verschiebung der Außenumsätze (2. Fall) 18

Tabelle 3: Auswirkungen des Lohnniveaus (3. Fall) 19

Tabelle 4: Produktivität von Arbeitnehmern (4. Fall) 19

Tabelle 5: Verlagerung von Sachanlagen (5. Fall) 20

Tabelle 6: Grenzüberschreitende Verlustverrechnung (6. Fall) 22

Tabelle 7: Änderung der Gewichtung (7. Fall) 24

Tabelle 8: Vergleich des zweiten Falls 44

Tabelle 9: Vergleich des dritten Falls 45

Tabelle 10: Vergleich des vierten Falls 45

ANHANGSVERZEICHNIS

Seite

Anhang A: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung 47

Anhang B: Statistische Verteilungstabelle: t - Verteilung 48

Anhang C: Daten zur Verwendung in der Regressionsanalyse 49

Anhang D: Ergebnisse des Hausman - Tests 50

Anhang E: Ergebnisse der Instrumentalvariablen - Schätzung 53

Page 1

1. Einleitung

Der Strukturwandel, der in der Wirtschaft durch die Globalisierung angeregt wurde, sorgt für eine zunehmende internationale Verflechtung der Unternehmen.1Immer mehr Unternehmen können nicht nur nationale Aktivitäten vorweisen, sondern haben eine internationale Präsenz zu verantworten. Besondere Möglichkeiten verschafft der ständige Ausbau des europäischen Binnenmarktes. Viele Unternehmen sind in mehr als nur einem Mitgliedstaat der Europäischen Union (EU) tätig und darüber hinaus sind immer mehr grenzüberschreitende Fusionen zu verzeichnen.2Für die europäischen Unternehmen entsteht daraus ein Problem. Sie müssen sich mit 27 unterschiedlichen Steuersystemen und Steuersätzen auseinandersetzen.

Die Folgen des uneinheitlichen Steuersystems in der EU sind für die Unternehmen sowie für die Mitgliedstaaten negativ. Die Unternehmen haben hohe Befolgungskosten und müssen vielfach Doppelbesteuerungen hinnehmen. Um dem entgegenzuwirken, gestalten Unternehmen ihre wirtschaftlichen Aktivitäten entsprechend dem günstigeren Steuersystem. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Steuergestaltung durch die Wahl des Standortes oder durch konzerninterne Gewinnverlagerung mithilfe von Finanzierungsgestaltungen und Verrechnungspreisen.3Die Mitgliedstaaten versuchen dieses Verhalten auf zwei Wegen abzuwehren. Zum einen mit verstärktem Steuerwettbewerb, d. h. niedrigen Steuersätzen und zum anderen mit zunehmenden Schutzmaßnahmen gegen die Gewinnverlagerung.4

Die Europäische Kommission will den Steuerwettbewerb unter den Mitgliedstaaten, die freie Steuergestaltung sowie die Doppelbesteuerung von Unternehmen entgegenwirken, und plant die Einführung einer gemeinsamen konsolidierten Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage (GKKB).5Die GKKB soll den Gedanken des Binnenmarktes fortführen und ein effizientes, wettbewerbsfähiges Steuerrecht für die Unternehmen implementieren. Für die Unternehmen würden die Befolgungskosten sinken und Doppelbesteuerungen im europäischen Raum wegfal-

1Vgl.Coenenberg (2005), S. 551

2Vgl. KOM (2001) 260, S. 6

3Vgl. Gutachten wiss. Beirat des BMF (2007), S. 8

4Beispiel: Unternehmenssteuerreform 2008 in Deutschland: Verschärfung des § 1 Abs. 1 AStG

und Senkung des Körperschaftsteuersatzes auf 15 %.

5Vgl. KOM (2001) 582, S. 10

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len. Für die Mitgliedstaaten würde sich hingegen der Steuerwettbewerb auf den Steuersatz und die Bereitstellung von öffentlichen Gütern reduzieren.6Andererseits wird das Steueraufkommen der EU - Staaten stabilisiert, da der Anreiz für eine Gewinnverlagerung im europäischen Raum minimiert wird.7

Die GKKB soll in zwei Schritten entstehen: Zuerst erfolgt die separate Rechnungslegung für jedes einzelne Konzernmitglied und danach wird die Konsolidierung im Konzernverbund vorgenommen.8Man erhält die Körperschaftsteuerbe-messungsgrundlage des Konzerns, diese muss auf die einzelnen Organisationseinheiten zurückverteilt werden, da nicht der Konzern das Steuersubjekt ist, sondern die einzelnen Konzerngesellschaften.

Die Aufteilung des Gesamterfolges soll nicht unter Verwendung von Verrechnungspreisen erfolgen, sondern mithilfe eines geeigneten Verteilungsschlüssels, der den korrekten Beitrag einer Organisationseinheit zur Erfolgsgröße ermittelt. Im Folgenden soll dieser Verteilungsschlüssel untersucht werden. Mithilfe eines ökonometrischen Verfahrens soll eine geeignete Gewichtung im Verteilungsschlüssel gefunden werden.

Zum Beginn dieser Arbeit soll einleitend die wirtschaftswissenschaftliche Erfolgszurechnung betrachtet werden. In der volkswirtschaftlichen Erfolgszurechnung kann ein Ansatz gefunden werden, der den Verteilungsschlüssel der GKKB unterstützt. Die betriebswirtschaftliche Erfolgszurechnung zeigt noch einmal deutlich das derzeitige Problem der Manipulationsmöglichkeiten.

Danach folgt eine ausführliche Analyse des Verteilungsschlüssels der GKKB. Hierbei sollen die Wahl des Schlüssels und die Wahl der einzusetzenden Faktoren im Mittelpunkt stehen. Die Faktoren werden ausführlich besprochen und mithilfe einer ökonomischen Wirkungsanalyse untersucht.

Es folgt eine Einführung in das ökonometrische Verfahren. Zur Wahl stand die Durchführung einer Regressionsanalyse oder einer Faktorenanalyse. Die Entscheidung fiel zugunsten der Regressionsanalyse, da bereits in der Literatur diese

6Vgl. Gutachten wiss. Beirat des BMF (2007), S. 11 f.

7Vgl. Gutachten wiss. Beirat des BMF (2007), S. 69

8Vgl. Spengel u.a. (2006), S. 46

Page 3

Idee vorgeschlagen wurde.9Diese Analyse ist die Basis für die Berechnung der Gewichtung der einzelnen Faktoren im Verteilungsschlüssel. Die Berechnung erfolgt am Beispiel einer Querschnittsanalyse. Die Daten für diese Regression sind aus den Geschäftsberichten der 30 im DAX - Index notierten Unternehmen aus dem Geschäftsjahr 2007 entnommen.10

Zum Schluss folgt eine Handlungsempfehlung wie der geeignete Verteilungsschlüssel ausgestaltet werden sollte. Beantwortet wird die Frage, welche Faktoren und mit welcher unterschiedlichen Gewichtung diese Faktoren in den Verteilungsschlüssel einbezogen werden sollen. Das Ergebnis dieser Arbeit stellt die Zurechnung von Erfolgsgrößen auf die daran beteiligten Organisationseinheiten mithilfe des Verteilungsschlüssels dar. Begonnen wird mit den Grundlagen der wirtschaftswissenschaftlichen Erfolgszurechnung.

2. Wirtschaftswissenschaftliche Erfolgszurechnung

Die wirtschaftswissenschaftliche Erfolgszurechnung teilt sich in zwei Richtungen. Die eine Richtung stellt die volkswirtschaftliche Analyse der Produktionsfunktion dar. Die andere Richtung zeigt die klassische betriebswirtschaftliche Erfolgsmessung im Bereich des Rechnungswesens auf, wobei noch einmal das Problem Erfolgszurechnung durch Verrechnungspreise verdeutlicht wird.

2.1. Erfolgszurechnung durch die Produktionsfunktion

Die volkswirtschaftliche Analyse der Produktionsfunktion umfasst die Betrachtung der Produktionsfaktoren: Arbeit und Kapital.11Die Vermögensgegenstände Grund und Boden werden unter den weitläufigen Begriff des Kapitals subsumiert. Die Produktionsfunktion ist Gegenstand der mikroökonomischen Betrachtung der Unternehmensaktivitäten in einer Volkswirtschaft. Sie errechnet, welche Outputleistungen erbracht werden können bei gegebenen Faktoreinsätzen.12Ein gewinnmaximierendes Unternehmen steigert den Einsatz der Produktionsfaktoren solange bis die Kosten eines Produktionsfaktors (Faktorpreis) gleich dessen Wertgrenzprodukt ist, d. h. die Grenzproduktivität wird mit dem Grenzerlös multipli-9Vgl.Agúndez-Gracía (2006), S. 58

10Stand: 01. August 2008

11Vgl. Cezanne (2005), S. 4

12Vgl. Samuelson u.a. (1998), S. 128