Wissenstraining für die Heilpraktiker-Ausbildung - Jana Christ - E-Book

Wissenstraining für die Heilpraktiker-Ausbildung E-Book

Jana Christ

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Beschreibung

Die wichtigsten Inhalte der Heilpraktikerausbildung in kurzen Fragen und kompakten Antworten: der Rote Faden zum Wiederholen und Sich-gegenseitig-abfragen. So gelingt der Schritt ins Mündliche! - nur das Wichtigste von dem, was ich für die HP-Ausbildung wissen muss - gibt mir Struktur und Sicherheit - gezielte Möglichkeit zum knappen Wiederholen - Konzentration auf das Wesentliche - Bereicherung für Arbeitsgruppen - Möglichkeit, das direkte Antworten auf Fragen zu üben. Die Fragen in diesem Buch unterscheiden sich von anderen, Büchern zur Mündlichen Prüfung, weil sie sich an der direkten Frageform von Prüfern orientieren. Klar in der Formulierung helfen sie, Diagnoserätsel, Detailfragen und offene Fragen, bei denen Wissen vernetzt werden muss in der Prüfung richtig zu beantworten. Praktisch wie ein Kurzkompendium in Frageform.

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Seitenzahl: 219

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Jana Christ

Wissenstraining für die Heilpraktiker-Ausbildung

1000 Fragen und Antworten

Jana Christ geb. 1979 in Darmstadt. Ihre Ausbildung zur Arzthelferin beendete sie 1998 mit Auszeichnung. Im Rahmen ihrer Ausbildung und späteren beruflichen Tätigkeit sammelte sie Erfahrung auf den Gebieten der Gynäkologie und Augenheilkunde. Seit Ende 1999 arbeitet sie für die deutsche Bundeswehr im Ärztlichen Dienst. Von 2007 bis 2010 machte sie nebenberuflich eine Ausbildung zur Heilpraktikerin und ist seit 2012 auch als Dozentin für Heilpraktikeranwärter tätig.

Vorwort

Sie haben sich entschlossen, diesen schönen, vielseitigen und verantwortungsvollen Beruf anzustreben. Herzlichen Glückwunsch! Allerdings ist der Weg dorthin oft mühsam und man braucht einiges an Geduld und Ehrgeiz. Am Ende steht das erfolgreiche Bestehen der Prüfung.

Doch wie bereitet man sich bestmöglich darauf vor? Wie soll man die Masse an gefordertem Wissen beherrschen? Was ist wirklich prüfungsrelevant und wie ist mein Wissensstand?

Auch mir stellten sich diese Fragen in meiner Ausbildung. So entschloss ich mich, dieses Buch zu schreiben. Sehen Sie es als persönlichen Wissenstrainer, der Sie auf Ihrem Weg begleiten, unterstützen und Ihnen Sicherheit geben wird.

Gezielte, kompakte Fragen und Antworten (keine Originalprüfungsfragen) führen wie ein „roter Faden“ durch alle relevanten Prüfungsthemen. Die Möglichkeit, Ihr Wissen selbst zu überprüfen, Lerngruppen zu bilden, und sich durch Andere gezielt abfragen zu lassen, wird Ihnen das Lernen erleichtern, mehr Zuversicht bringen und schließlich sogar Spaß machen.

Nutzen Sie diese Art des Lerntrainings auch als Vorbereitung auf die mündliche Prüfung. Vor allem in Lerngruppen kann das freie Sprechen unter Prüfungsdruck geübt werden.

Durch die immer wieder auftretenden medizinischen Fachausdrücke und teilweise komplexen Formulierungen soll Sie das Buch fachlich bestmöglich auf Ihren späteren Praxisalltag im Umgang mit Kollegen und Ärzten vorbereiten und weiterhin als kleines Nachschlagewerk dienen.

Auf Ihrem Weg wünsche ich Ihnen viel Erfolg.

Gross-Zimmern, im Juni 2012Jana Christ

Inhalt

Vorwort

1 Stoffwechsel, Ernährung und allgemeine Pathophysiologie

2 Atemsystem

2.1 Allgemeines

2.2 Krankheitsbilder

2.2.1 Asthma bronchiale

2.2.2 Bronchitis

2.2.3 Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen

2.2.4 Lungenemphysem

2.2.5 Pneumothorax

2.2.6 Pleuritis

2.2.7 Pneumonie

3 Augen

3.1 Allgemeines

3.2 Krankheitsbilder

3.2.1 Konjunktivitis

3.2.2 Glaukom

3.2.3 Hordeolum und Chalazion

4 Bewegungsapparat

4.1 Allgemeines

4.2 Krankheitsbilder

4.2.1 Karpaltunnelsyndrom

4.2.2 Morbus Dupuytren

4.2.3 Rheumatisches Fieber

4.2.4 Rheumatoide Arthritis

4.2.5 Morbus Bechterew

4.2.6 Rachitis und Osteomalazie

4.2.7 Osteoporose

5 Blutsystem

5.1 Allgemeines

5.2 Krankheitsbilder

5.2.1 Eisenmangelanämie

5.2.2 Vitamin-B12-Mangelanämie

5.2.3 Hämolytische Anämien

5.2.4 Leukämie

6 Geschlechtsorgane

6.1 Allgemeines

6.2 Krankheitsbilder

6.2.1 Adnexitis

6.2.2 Endometriose

7 Haut

7.1 Allgemeines

7.2 Krankheitsbilder

7.2.1 Erysipel

7.2.2 Herpes simplex

7.2.3 Malignes Basaliom

7.2.4 Malignes Melanom

7.2.5 Malignes Spinaliom

7.2.6 Psoriasis

7.2.7 Neurodermitis

8 Herz-Kreislauf-System

8.1 Allgemeines

8.2 Krankheitsbilder

8.2.1 Koronare Herzkrankheit

8.2.2 Myokardinfarkt

8.2.3 Herzinsuffizienz und Lungenödem

8.2.4 Herzentzündungen

8.2.5 Mitralklappenerkrankungen

8.2.6 Morbus Horton

9 Hormonsystem

9.1 Allgemeines

9.2 Krankheitsbilder

9.2.1 Cushing-Syndrom

9.2.2 Hypokortisolismus

9.2.3 Struma

9.2.4 Hyperthyreose

9.2.5 Hypothyreose

10 Lymphsystem

10.1 Allgemeines

10.2 Krankheitsbilder

10.2.1 Lymphödem

10.2.2 Erkrankungen der Tonsillen

10.2.3 Plasmozytom

10.2.4 Morbus-Hodgkin-Lymphom

11 Nervensystem

11.1 Allgemeines

11.2 Krankheitsbilder

11.2.1 Cauda-equina-Syndrom

11.2.2 Demenz

11.2.3 Epilepsie und Gelegenheitskrämpfe

11.2.4 Morbus Parkinson

11.2.5 Polyneuropathie

11.2.6 Schädel-Hirn-Trauma

11.2.7 Subarachnoidalblutung

11.2.8 Apoplex cerebri

11.2.9 Multiple Sklerose (MS)

12 Nieren und harnableitende Organe

12.1 Allgemeines

12.2 Krankheitsbilder

12.2.1 Glomerulopathie

12.2.2 Urolithiasis

12.2.3 Pyelonephritis

12.2.4 Niereninsuffizienz

13 Ohren

13.1 Allgemeines

13.2 Krankheitsbilder

13.2.1 Morbus Menière

13.2.2 Otitis media

14 Verdauungssystem

14.1 Allgemeines

14.2 Krankheitsbilder

14.2.1 Divertikel

14.2.2 Gastritis

14.2.3 Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

14.2.4 Leberzirrhose

14.2.5 Pankreatitis

14.2.6 Diabetes mellitus

14.2.7 Gicht

15 Infektionskrankheiten

15.1 Allgemeines

15.2 Krankheitsbilder

15.2.1 Botulismus

15.2.2 Cholera

15.2.3 Diphtherie

15.2.4 Virushepatitiden

15.2.5 Masern

15.2.6 Poliomyelitis

15.2.7 Tollwut

15.2.8 Typhus abdominalis

15.2.9 Tuberkulose

15.2.10 Gastroenteritis/Lebensmittelvergiftung

15.2.11 Keuchhusten

15.2.12 Mumps

15.2.13 Scharlach

15.2.14 Windpocken

15.2.15 Syphilis

15.2.16 Gonorrhö

15.2.17 Lyme-Borreliose

15.2.18 Mononucleosis infectiosa

15.2.19 Tetanus

16 Psychologie und Psychiatrie

16.1 Allgemeines

16.2 Krankheitsbilder

16.2.1 Depression

16.2.2 Manie

16.2.3 Schizophrenie

17 Notfallkunde

18 Injektionen

19 Hygiene

20 Gesetzeskunde

21 Abkürzungsverzeichnis

22 Sachverzeichnis

1 Stoffwechsel, Ernährung und allgemeine Pathophysiologie

1. Nennen Sie Aufgaben des Cholesterins.

Das v.a. in der Leber gebildete Cholesterin dient dem Zellmembranaufbau, dem Hormonaufbau (Steroidhormone), dem Aufbau von Vitamin D und dem Aufbau von Gallensäuren.

2. Was versteht man unter dem Begriff „Triglyceride“?

Triglyceride sind Fette, die hauptsächlich über die Nahrung aufgenommen werden (im Gegensatz zum Cholesterin, das v. a. vom Körper selbst synthetisiert wird). Triglyceride setzen sich zusammen aus einem Molekül Glycerin und drei Fettsäuremolekülen (gesättigt, einfach ungesättigt oder mehrfach ungesättigt).

3. Da Cholesterin und Triglyceride wasserunlöslich sind, benötigen sie Trägereiweiße. Welche Lipoproteine werden unterschieden?

VLDL (Very Low Density Lipoprotein) dient dem Transport von Triglyceriden und Cholesterin von der Leber in die Zellen. Durch eine allmähliche Abgabe der Triglyceride als Energielieferanten an Herz, Muskeln oder Fettgewebe wird es immer triglyceridärmer und somit cholesterinreicher. VLDL wird zu LDL (Low Density Lipoprotein) umgebaut, das Cholesterin an die verschiedenen Körperzellen abgibt. Ist jedoch zu viel Cholesterin vorhanden, kommt es zu einer Ablagerung an den Gefäßwänden (arteriosklerotische Plaques). HDL (High Density Lipoprotein) kann überschüssiges Cholesterin aus den Zellen bzw. noch weiches, frisches Cholesterin aus Plaques zurück zur Leber transportieren, wo es zu Gallensäuren umgewandelt wird. Deswegen wird es auch als „gutes“ Cholesterin bezeichnet.

4. Nennen Sie den Normrichtwert für Serumcholesterin.

Das Serumcholesterin sollte unter 200 mg/dl liegen. Als grenzwertig gilt ein Wert zwischen 200–250 mg/dl.

5. Was besagt der BMI (Body-Mass-Index)? Wie wird er berechnet?

Der BMI errechnet sich aus Körpergewicht (kg) dividiert durch Körpergröße (m) im Quadrat. Ab einem BMI von > 25 gilt der Patient als präadipös, ein BMI von > 30 gilt als behandlungsbedürftig. Der BMI von < 20 gilt als Grenze zum Untergewicht.

6. Definieren Sie „Grundumsatz“. Geben Sie außerdem an, wovon er abhängig ist.

Unter dem Grundumsatz versteht man den Energieverbrauch in völliger Ruhe zur Erhaltung der Organfunktionen. Er ist abhängig von verschiedenen Faktoren, wie z. B. Alter, Geschlecht und Muskelmasse.

7. Definieren Sie „Ballaststoffe“.

Ballaststoffe sind unverdauliche Kohlenhydrate vorwiegend pflanzlicher Herkunft. Ballaststoffe wie Zellulose unterstützen die Peristaltik und den Nahrungsbreitransport. Sie unterstützen also die Verdauung und senken das Dickdarmkrebsrisiko.

8. Definieren Sie „Vitalstoffe“.

Lebensnotwendige (essenzielle) Vitalstoffe sind Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Amino- und Fettsäuren. Die meisten Vitalstoffe müssen mit der Nahrung aufgenommen werden, da der Körper sie nicht, oder nur in kleinen Mengen, selbst synthetisieren kann. Grundsätzlich kann der Mensch Vitamin H (Biotin), Vitamin K, Folsäure, Vitamin B12 und Niacin (durch Darmbakterien) selbst bilden. Unter Einfluss von UV-Licht entsteht Vitamin D in der Haut aus Cholesterin. Die chemische Umwandlung in die aktive Form des Vitamin D findet dann in Leber und Nieren statt.

9. Welche Vitamine sind fettlöslich?

Zu den fettlöslichen Vitaminen zählen die Vitamine E, D, K und A.

10. Nennen Sie alle Zeichen des Lebens.

Wachstum, Reizbarkeit, Stoffwechsel, Bewegung und Fortpflanzung sind Zeichen des Lebens.

11. Welche Funktion haben die Zellorganellen Lysosomen, Mitochondrien, Golgi-Apparat, Zentriolen, endoplasmatisches Retikulum, Ribosomen?

▶Tab. 1.1. Übersicht über die Funktion der Zellorganellen.

Name der Struktur

Funktion

Lysosomen

Abbaufunktion

Mitochondrien

Energieerzeugung

Golgi-Apparat

sekretorische Funktion Bildung von Lysosomen

Zentriolen

Beteiligung an der Zellteilung

endoplasmatisches Retikulum

Stoff- und Flüssigkeitstransport

Ribosomen

Proteinbiosynthese

12. Was versteht man unter „Mitose“? Welche Phasen werden unterschieden?

Mitose steht für Körperzellteilung (diploider Chromosomensatz mit 44 Autosomen und 2 Gonosomen). Folgende Phasen werden unterschieden: Prophase, Metaphase, Anaphase, Telophase und die zwischen zwei Teilungen liegende Interphase.

13. Definieren Sie „Meiose“.

Meiose steht für Keimzellteilung (haploider Chromosomensatz mit 22 Autosomen und 1 Gonosom).

14. Welche Gruppen von Gewebe werden unterschieden?

Man unterscheidet:

Epithelgewebe: kleidet äußere und innere Körperoberflächen aus. Die verschiedenen Formen von Epithelgewebe unterscheiden sich in der Anzahl von Zellschichten, der Zellform, nach dem Grad der Keratinisierung und danach, ob Flimmerhärchen vorhanden sind. Zum Epithelgewebe gehört auch das Drüsenepithel.

Binde- und Stützgewebe mit Bindegewebe, Knochen- und Knorpelgewebe (hyaliner Knorpel, elastischer Knorpel und Faserknorpel). Das Fettgewebe ist eine Sonderform des retikulären Bindegewebes.

Muskelgewebe

Nervengewebe

15. Welche Aufgabe hat das Epithelgewebe?

Das Epithelgewebe dient dem Schutz (z. B. Übergangsepithel der Harnwege), der Resorption (z. B. Resorptionsepithel im Darm), der Aufnahme von Sinnesreizen sowie dem Transport (z. B. Flimmerepithel der Atemwege).

16. Welche Aufgaben hat das Drüsengewebe?

Das Drüsengewebe dient der endokrinen und der exokrinen Sekretion.

17. Wie wird das Muskelgewebe unterteilt?

Das Muskelgewebe wird unterteilt in quergestreifte/willkürliche Skelettmuskulatur, glatte/unwillkürliche Organmuskulatur und quergestreifte/unwillkürliche Herzmuskulatur.

18. Welche Zellen sind erregbar?

Nerven- (Neurone) und Muskelzellen sind erregbare Zellen.

19. Nach welchem Prinzip arbeiten die Nerven- und Herzmuskelzellen?

Nerven- und Herzmuskelzellen arbeiten nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip. Ist ein spezifisches Schwellenpotenzial erreicht oder überschritten, wird ein Aktionspotenzial in der Zelle ausgelöst.

20. Wie hoch ist das Ruhepotenzial eines Neurons?

Das Ruhepotenzial einer Nervenzelle beträgt ca. −70 mV.

21. Was versteht man unter „Refraktärzeit“?

Unter Refraktärzeit versteht man die Zeitspanne (während und direkt nach einem Aktionspotenzial), in der die Zelle für einen neuen Reiz unempfänglich ist. In den Herzmuskelzellen ist die Refraktärzeit aufgrund der Plateauphase des Aktionspotenzials länger als in den Neuronen.

22. Definieren Sie „metabolisches Syndrom“.

Das metabolische Syndrom ist charakterisiert durch das gemeinsame Auftreten der folgenden vier Faktoren:

Adipositas

Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)

Diabetes mellitus (Insulinresistenz)

Hyperlipidämie bzw. Hyperlipoproteinämie

Folge ist ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung einer Arteriosklerose.

23. Definieren Sie „Abszess“.

Bei einem Abszess handelt es sich um eine Eiteransammlung in einer nicht vorgebildeten Körperhöhle. Der verkapselte Hohlraum ist durch eine Gewebseinschmelzung entstanden.

24. Definieren Sie „Empyem“.

Bei einem Empyem handelt es sich um eine Eiteransammlung in einer vorgebildeten Körperhöhle.

25. Definieren Sie „Zyste“.

Unter einer Zyste versteht man eine Flüssigkeitsansammlung in einem ein- oder mehrkammrigen Gewebehohlraum unter schiedlicher Ätiologie. Man unterscheidet echte Zysten und Pseudozysten.

26. Definieren Sie „Atherom“.

Bei einem Atherom handelt es sich um eine Haut- bzw. Retentionszyste im Bereich von Haarfollikeln.

27. Definieren Sie „Hydrops“ (Wassersucht).

Hydrops steht für eine vermehrte Flüssigkeitsansammlung in einer vorgebildeten Körperhöhle, z. B. der endolymphatische Hydrops im Innenohr, Herzbeutelwassersucht, Aszites, Gallenblasenhydrops oder Gelenkerguss.

Beachte: Im weiteren Sinne zählen auch Ödeme dazu!

28. Wozu zählen Karzinom, Sarkom und Hämoblastosen?

Karzinom, Sarkom und Hämoblastosen sind bösartige (maligne) Neubildungen (Neoplasien). Beim Karzinom handelt es sich um einen malignen epithelialen Tumor, beim Sarkom (z. B. Osteosarkom, Liposarkom) um einen malignen mesenchymalen Tumor. Hämoblastosen vereinigen maligne Neoplasien des blutbildenden Systems.

29. Definieren Sie „Fibrom“ und nennen Sie weitere benigne mesenchymale Tumore.

Unter einem Fibrom versteht man einen gutartigen (benignen) mesenchymalen Bindegewebstumor. Weitere benigne mesenchymale Tumore sind das Lipom (Fettgewebstumor), das Chondrom (Knorpeltumor) sowie das Myom (Muskeltumor).

30. Definieren Sie „Adenom“.

Das Adenom ist ein primär benigner, epithelialer Tumor des Drüsenepithels.

31. Definieren Sie „Furunkel“. Nennen Sie die Erreger und mögliche Komplikationen.

Bei einem Furunkel handelt es sich um eine eitrige, schmerzhafte Einschmelzung eines Haarbalgs. Erreger ist meist das Bakterium Staphylococcus aureus. Die Abheilung erfolgt unter Narbenbildung.

Cave

Furunkel im Oberlippen- bzw. Nasenbereich bergen die Gefahr einer Sinusvenenthrombose oder Meningitis durch Keimverschleppung!

32. Nennen Sie mögliche Erscheinungsformen von Furunkeln.

Furunkel können rezidivierend oder kontinuierlich als Furunkulose auftreten, oberflächlich entzündet als Follikulitis erscheinen oder sich, meist konfluierend, zu einem Karbunkel entwickeln. V. a. das Karbunkel kann zu Fieber und lokaler Lymphangitis führen.

33. Auf welche Erkrankungen kann der Atem eines Patienten hinweisen, wenn er nach Ammoniak; süßlich, fad; faulig; Azeton, Obst; Urin; Knoblauch riecht?

▶Tab. 1.2 Übersicht über krankhafte Atemgerüche.

Atemgeruch

Erkrankung

Ammoniak

Leberfunktionsstörung

süßlich, fad

bakterielle Infektionen

faulig

Zerfallsprozesse im Atemsystem oder Magen-Darm-Trakt

Azeton, Obst

diabetisches Koma

Urin

Urämie

Knoblauch

Intoxikation mit Alkylphosphaten, Arsen, Phosphor

34. Definieren Sie „metabolische Azidose“.

Bei einer metabolischen Azidose handelt es sich um eine stoffwechselbedingte Übersäuerung mit Absinken des Blut-pH-Werts unter 7,36 (Blutazidose).

35. Nennen Sie einige Formen der metabolischen Azidose.

Formen der metabolischen Azidose:

diabetische Ketoazidose mit vermehrtem Anfall von Säuren durch Bikarbonatpuffer bindende Ketone im Rahmen der Lipolyse (Fettsäurenabbau)

verminderte Säureausscheidung bei Niereninsuffizienz

Verlust von Basen (enteral oder renal)

erhöhte Säurezufuhr (Medikamentenvergiftung z. B. Salicylat)

36. Definieren Sie „Alkalose“.

Bei einer Alkalose handelt es sich um eine Störung des Säure-Basen-Haushalts mit Anstieg des Blut-pH-Werts über 7,44.

37. Nennen Sie die Blutpuffer und kompensierende Organe.

Zu den regulierenden Blutpuffern zählen das Kohlensäure-Bikarbonat-System, Proteinatpuffersystem, Phosphatpuffersystem und Hämoglobin. Die organische Regulation des Säure-Basen-Haushalts bzw. die Kompensation von Verschiebungen des pH-Wertes erfolgt metabolisch über Nieren und Leber sowie respiratorisch über die Lunge (als schnellste Form). Auch die Haut und der Darm tragen zur Regulation des Säure-Basen-Haushalts bei.

Merke: Respiratorisch bedingte Störungen werden metabolisch kompensiert und umgekehrt!

38. Welcher Atmungstyp kann kompensatorisch bei einer metabolischen Azidose entstehen?

Typisch bei einer metabolischen Azidose ist eine Kussmaulatmung (kompensatorische Hyperventilation) mit vertiefter CO2-Abatmung.

39. Nennen Sie zusätzlich zur metabolischen Azidose weitere Formen von Blutazidosen bzw. Blutalkalosen.

Weitere Formen von Blutazidosen: respiratorische Azidose, die respiratorische Alkalose und die metabolische Alkalose.

40. Die psychogene Hyperventilation ist eine Ursache der respiratorischen Alkalose. Sie kann zu einer Hyperventilationstetanie führen. Nennen Sie Symptome der Hyperventilationstetanie.

Die Hyperventilationstetanie äußert sich in Pfötchenstellung der Hände, Parästhesien und Muskelkrämpfen, Tachykardie sowie Tachypnoe und Dyspnoe. Der Patient ist blass, schwitzt, ist ängstlich und neigt evtl. zur Synkope (Ohnmacht).

41. Wie handeln Sie im Notfall?

Der Patient wird möglichst beruhigt und zu einer langsamen und bewussten Atmung aufgefordert. Ein Rückatmen von CO2 aus einer Tüte kann bei dem Patienten Panik und Erstickungsangst verursachen und die Symptomatik verschlechtern.

Cave

Dekompensierte, akute Azidosen bzw. Alkalosen sind lebensbedrohlich: Es müssen geeignete Sofortmaßnahmen ergriffen werden!

42. Bei welcher Körpertemperatur spricht man von „subfebril“?

Von subfebriler Temperatur spricht man bei einer Körpertemperatur, die zwischen 37,5 °C und 38,0 °C liegt.

2 Atemsystem

2.1 Allgemeines

1. Beschreiben Sie den anatomischen Aufbau der Nase.

Die Nasenhöhle ist mit Schleimhaut ausgekleidet und wird durch die knorpelige, teils knochige Nasenscheidewand (Septum nasi) in zwei Hälften aufgeteilt. Durch die Choanen hat die Nase Verbindung zum Nasenrachen. Die untere Begrenzung der Nasenhöhle zur Mundhöhle bildet der harte Gaumen, die obere Begrenzung bildet das Siebbein. Seitlich befinden sich jeweils drei, mit Nasenschleimhaut überzogene Nasenmuscheln, die die Nasengänge begrenzen. In die Nasenhöhle ragen die Nasennebenhöhlen.

2. Nennen Sie die Nasennebenhöhlen.

Zu den Nasennebenhöhlen zählen Stirnhöhlen (Sinus frontales), Kieferhöhlen (Sinus maxillares), Siebbeinzellen (Cellullae bzw. Sinus ethmoidales) und Keilbeinhöhlen (Sinus sphenoidales).

3. Welche Funktionen hat die Nase?

Die Nasenschleimhaut (respiratorisches Flimmerepithel) dient der Reinigung, Anfeuchtung und Erwärmung der Atemluft, die sich im oberen Nasengang befindliche Riechschleimhaut (unterhalb der Siebbeinplatte mit Riechzellen des N. olfactorius) der Geruchswahrnehmung. Des Weiteren dient die Nase als Resonanzraum im Rahmen der Stimmbildung.

4. In welche anatomischen Anteile lässt sich der Rachen (Pharynx) unterteilen?

Der Rachenraum wird unterteilt in:

Nasenrachen mit der darin befindlichen Rachenmandel. Er hat Verbindung zu den Ohrtrompeten.

Mundrachen mit den beiden Gaumenmandeln

Kehlkopfrachen (Hypopharynx, Schlund): In ihm „kreuzen“ sich Speise- und Luftweg.

5. Beschreiben Sie Aufbau und Funktion des Kehlkopfes (Larynx).

Die knorpeligen Anteile des Larynx bilden:

Kehldeckel (Epiglottis): Er dient dem Schutz der unteren Atemwege beim Schluckakt.

Schildknorpel, mit Verbindung zum knochigen Zungenbein.

Ringknorpel: Er stellt den Beginn der Luftröhre (Trachea) mit ihren Knorpelspangen dar.

Paarig angelegte Stellknorpel an den oberen hinteren Gelenkflächen des Ringknorpels. Die Stimmbänder bzw. Stimmlippen sind an ihnen befestigt, somit tragen sie zur Stimmgebung bei.

Der Larynx stellt anatomisch den Beginn des unteren Respirationstrakts dar.

6. Auf Höhe welcher Wirbelkörper teilt sich die Luftröhre in den linken und rechten Hauptbronchus der Lunge?

Die Luftröhre teilt sich auf Höhe des 4.–5. Brustwirbelkörpers als Luftröhrengabel (Bifurcatio tracheae) in den linken und rechten Hauptbronchus der Lunge.

Merke: Der Winkel des linken Hauptbronchus ist kleiner als der des rechten Hauptbronchus. Somit ist die Belüftung des rechten Lungenflügels besser als die des linken Lungen flügels, jedoch besteht eine höhere Gefahr der Fremdkörper aspiration für die rechte Lungenflügelseite!

7. Wie bezeichnet man die sich immer mehr verzweigenden Bronchien von den Hauptbronchien bis hin zu den Alveolen?

Die Hauptbronchien verzweigen sich in den jeweiligen Lungenflügeln zu Lappenbronchien und weiter zu Segmentbronchien bis hin zu den Bronchiolen. Die Bronchiolen besitzen keinerlei Knorpelspangen mehr. Am Ende der Bronchiolen befinden sich die Alveolen (Lungenbläschen).

8. Was ist die Funktion der Alveolen?

Die Alveolen dienen nicht mehr dem Transport von Atemluft, sondern, wie auch die Bronchioli respiratorii, dem Gasaustausch. Sie geben der Lunge ihr schwammartiges Aussehen.

9. Wie viele Lungenlappen besitzen jeweils der rechte und der linke Lungenflügel?

Der rechte Lungenflügel besitzt drei, der linke Lungenflügel zwei Lungenlappen.

10. Definieren Sie den Begriff „Totraum“.

Unter Totraum versteht man das Volumen, das sich aus den Anteilen des Respirationstrakts ergibt, die nicht am Gasaustausch teilnehmen. Die Einteilung erfolgt in:

Atemwege bis einschließlich der Bronchioli terminales (= anatomischer Totraum)

funktionsgestörte Alveolen (= alveolärer Totraum)

Der funktionelle Totraum ist die Summe aus anatomischem und alveolärem Totraum. Beim Gesunden entspricht er in etwa dem Volumen des anatomischen Totraums. Eine Vergrößerung des Totraums entsteht somit z. B. bei einem Emphysem unter Einbeziehung des alveolären Totraums.

11. Aus welchen Bestandteilen setzt sich die Atemluft zusammen?

Bestandteile der Atemluft:

bei der Einatmung (Inspiration): ca. 78% Stickstoff, ca. 21% Sauerstoff, ca. 1% Edelgase

bei der Ausatmung (Exspiration): ca. 78% Stickstoff, ca. 17% Sauerstoff, ca. 4% Kohlendioxid, ca. 1% Edelgase

Die Totalkapazität eines Erwachsenen beträgt ca. 6l.

13. Definieren Sie „Residualluft“.

Unter Residualluft versteht man das Luftvolumen in der Lunge, das auch nach maximaler Exspiration in der Lunge verbleibt.

14. Was versteht man unter „Vitalkapazität“? Wie kann man ihre Funktion überprüfen?

Unter Vitalkapazität versteht man das maximale inspiratorische Atemvolumen nach maximaler Exspiration. Dieses Volumen kann mit einem Spirogramm bestimmt werden (z. B. bei Verdacht auf Asthma bronchiale).

15. Wie hoch ist die Atemfrequenz pro Minute bei einem Erwachsenen, Kind und Säugling?

Höhe der Atemfrequenz bei:

Erwachsenem: ca. 12–15 Atemzüge pro Minute

Kind: ca. 20–30 Atemzüge pro Minute

Säugling: ca. 40 Atemzüge pro Minute

16. Welche Muskeln sind primär an der Atmung beteiligt? Welche Atmungstypen werden unterschieden?

Die Inspiration ist ein aktiver Vorgang, die Exspiration ein vorwiegend passiver Vorgang ohne aktive Muskelanspannung. Die Atemmuskulatur wird vom Zwerchfell (Diaphragma) und der Zwischenrippenmuskulatur (Interkostalmuskulatur) gebildet. Das Zwerchfell senkt sich bei der Inspiration. Je nach Atmungstechnik werden zwei Atmungstypen unterschieden: Überwiegt die Zwerchfellbewegung spricht man von einem Bauchatmungstyp, überwiegt die Erweiterung des Brustkorbes, spricht man von einem Brustatmungstyp.

17. Was bewirkt die Atemhilfsmuskulatur? Welche Muskelgruppen gehören dazu?

Die Atemhilfsmuskulatur wirkt atmungsunterstützend und wird z. B. bei Atemnot eingesetzt. Zu den Atemhilfsmuskeln zählen Bauchmuskeln, Halsmuskeln und Brustmuskeln. Zusätzlich nimmt der Patient eine atemerleichternde, den Schultergürtel fixierende Körperstellung ein.

18. Wie nennt sich die Körperstellung, die die inspiratorische Atemhilfsmuskulatur unterstützt?

Man spricht von einer „Kutscherstellung“ des Patienten.

19. Was versteht man unter „äußerer“ bzw. „innerer“ Atmung?

Die äußere Atmung bezieht sich auf den Gasaustausch innerhalb der Lunge, die innere Atmung meint den Gasaustausch an den Körperzellen.

20. Aus welchen Blättern setzt sich die Pleura (Brustfell) zusammen? Wozu dient der Pleuraspalt?

Das Brustfell setzt sich aus zwei Blättern zusammen:

dem Lungenfell (Pleura visceralis), das die Lungenflügel überzieht und am Lungenhilus in das äußere Blatt übergeht, und

dem Rippenfell (Pleura parietalis), das Zwerchfell, Mediastinum und Rippen bedeckt.

Zwischen beiden Blättern bildet sich der Pleuraspalt. Er ist mit seröser Flüssigkeit gefüllt, die für eine reibungslose Verschieblichkeit der Pleurablätter sorgt.

21. Wozu dient der Unterdruck im Pleuraspalt?

Der Unterdruck hindert die Lunge, ihrer Elastizität nachzugeben. Wird dieser Unterdruck zerstört, kann die Lunge der Atembewegung nicht mehr folgen, sie kollabiert, und es entsteht ein Pneumothorax.

22. Wozu dient der Antia telektasefaktor (Surfactant)? Ab wann wird er gebildet?

Der Antiatelektase-Faktor verhindert ein Zusammenfallen der Alveolen. Ab dem ersten Atemzug wird er in die Alveolen abgegeben. Die ausreichende Bildung beginnt erst gegen Ende der Schwangerschaft, was ein Risiko für Frühchen darstellt.

23. Wie unterteilt man die auskultatorisch zu hörenden normalen Atemgeräusche (Strömungsgeräusche der Luft)?

Man unterteilt die Atemgeräusche in vesikuläres Atmen (peripheres Atemgeräusch) und bronchiales Atmen (zentrales Atemgeräusch). Die Bronchialatmung ist jedoch nur physiologisch über der Trachea und den Hauptbronchien zu hören. Über anderen Lungenbereichen weist eine fauchende Bronchialatmung in Kombination mit Nasenflügeln auf eine Pneumonie hin.

24. Was versteht man unter „Schonatmung“?

Der Begriff Schonatmung steht für schmerzbedingtes, flaches und schnelles Atmen.

25. Wann findet sich ein „amphorisches Atemgeräusch“?

Ein amphorisches Atemgeräusch ist pathologisch und findet sich über Lungenkavernen, die z. B. im Rahmen einer Tbc entstehen können.

26. Neben den Atemgeräuschen kann es auskultatorisch auch zu pathologischen Atemnnebengeräuschen kommen. Worauf deutet ein inspiratorischer bzw. ein exspiratorischer Stridor (pathologisches Strömungsgeräusch) hin?

Der inspiratorische Stridor zeigt eine Verlegung der oberen Atemwege, der exspiratorische Stridor eine Verlegung der unteren Trachea und der Bronchien an.

27. Nennen Sie weitere trockene, pulmonale Atemnebengeräusche und deren Ursache.

Zu den trockenen Atemnebengeräuschen zählen neben dem Stridor noch Giemen, Pfeifen und Brummen. Sie entstehen durch die von der Strömungsluft in Schwingung gebrachten, zähen Schleimfäden, oft in Verbindung mit Schleimhautschwellungen.

28. Wodurch entstehen feuchte, pulmonale Nebengeräusche wie Rasseln und Knistern?

Feuchte Nebengeräusche entstehen durch Flüssigkeitsansammlungen, wie z. B. Wasser oder Blut. Durch die Strömungsluft kommt es zu einer feinblasigen Bildung über den Alveolen bzw. grobblasigen Bildung über den Bronchien. Manchmal kann das Rasseln auch ohne Stethoskop wahrgenommen werden (Distanzrasseln).

29. Auf welche Erkrankungen können Perkussionsbefunde der Lunge (sonor, hypersonor, gedämpft, tympanitisch) hinweisen?

▶Tab. 2.1 Übersicht typischer Klopfschallbefunde.

Perkussionsbefund

Mögliche Erkrankung

sonor

normaler, hohler Klopfschall

hypersonor

lautes, langes, hohles Geräusch bei erhöhtem Luftgehalt in der Lunge (mit Hinweis auf z. B. Asthma, Lungenemphysem)

gedämpft

leises, kurz klingendes Geräusch (Schenkelschall) mit Hinweis auf Flüssigkeitsansammlung (z. B. Pleuraerguss, Lungenödem oder Pneumonie)

tympanitisch

trommelartiges Geräusch über Lungenkavernen oder Darmschlingen

30. Wie grenzt sich die Überprüfung der Schallleitung zwischen Lunge und Thorax mittels Stimmfremitus von der Bronchophonie ab?

Beim Stimmfremitus legt der Untersucher die Hände beidseits an den Thorax und lässt den Patienten niederfrequent die Zahl 99 nennen.

Bei der Bronchophonie wird mittels Auskultation die Schallleitung überprüft. Während der Auskultation lässt man den Patienten hochfrequent die Zahl 66 aussprechen.

Beide Formen der Untersuchung dienen dem Überprüfen der Schallleitung zwischen Lunge und Thorax auf pathologisch vorhandene Flüssigkeit, Luft, Schleim oder Verklebungen.

Bei vorhandener Flüssigkeitseinlagerung kommt es zu einer verstärkten Schallleitung; bei Luft, Schleim und Verklebungen ist sie herabgesetzt. Bei einem Pleuraerguss oder Pneumothorax kommt es zu einer Aufhebung des Schalls.

31. Welche Erkrankung ist durch die Symptome Husten, maulvoller übelriechender Auswurf (evtl. dreischichtiges Sputum), Atemnot, Bluthusten (Hämoptoe), rezidivierende Pneumonien, Zyanose und Trommelschlegelfinger gekennzeichnet?

Die genannten Symptome deuten auf Bronchiektasen hin. Hierbei handelt es sich um irreversibel erweiterte Bronchien, v. a. die kleinen und mittleren Bronchien sind betroffen. Bronchiektasen können angeboren oder erworben sein.

32. Nennen Sie Symptome und Komplikationen der Nasennebenhöhlenentzündungen.

Allgemeine Symptome der Nasennebenhöhlenentzündungen sind Kopfschmerzen (v. a. beim Bücken), Druck-Klopfschmerz über den Nasennebenhöhlen, Absonderung von Schleim/Eiter, behinderte Nasenatmung, Schleimhautschwellung, Hyposmie/Anosmie. Folgen können orbitale Komplikationen wie Lidödeme, endokranielle Komplikationen wie Meningitis oder lokale Knochen- und Weichteilentzündungen sein.

2.2 Krankheitsbilder

2.2.1 Asthma bronchiale

1. Definieren Sie „Asthma bronchiale“ und beschreiben Sie die Pathophysiologie.

Man zählt das Asthma bronchiale zu den chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen. Am Anfang der Entwicklung stehen eine genetische Disposition und ein Auslöser. Es kommt zur Entzündung der Bronchien, einer bronchialen Hyperaktivität und einer bronchialen Obstruktion durch Bronchospasmen, Bronchialschleimhautödemen und vermehrter Sekretion von Bronchialschleim (Hyper- und Dyskrinie).

2. Nennen Sie die Formen des Asthma bronchiale und Auslöser.

Formen des Asthma bronchiale:

exogen-allergisch bedingtes Asthma bronchiale (Extrinsic-Asthma)

nicht allergisches Asthma (Intrinsic-Asthma), meist durch Infekte ausgelöst. Weitere Ursachen sind Stress, körperliche Belastungen, Inhalationsnoxen, Pharmaka und kalte Luft.

Häufig kommt es zu Mischformen. Im Kindes- und Jugendalter handelt es sich meist um ein allergisches Asthma!

3. Welche Medikamente können Asthma auslösen?

Medikamente wie z. B. NSAR (nicht steroidale Antirheumatika), β-Blocker und Medikamente mit dem Wirkstoff ASS können einen asthmatischen Anfall auslösen.

4. Nennen Sie Symptome eines akuten Asthmaanfalls. Wie verhält sich der Patient bei einem Anfall?

Der Patient nimmt typischerweise eine atmungserleichternde Position unter Zuhilfenahme der Atemhilfsmuskulatur ein. Zunächst treten v. a. Husten und Atemnot (verlängerte Exspiration, Stridor) mit Erstickungs- und Todesangst sowie Auswurf auf. Es kommt als Atemnebengeräusch zu Giemen, Pfeifen und Brummen. Der Klopfschall ist hypersonor, es zeigt sich eventuell ein überblähter Thorax. Zeigen sich zunehmend Zyanose, allgemeine Erschöpfung und Verwirrung sowie Tachykardie, ist von einem Status asthmaticus auszugehen. Es besteht Lebensgefahr!

5. Wie gestaltet sich die schulmedizinische Therapie?

Zur Verhinderung eines Anfalls und einer dauerhaften Schädigung der Lunge müssen die Patienten durch einen Arzt aufgeklärt und begleitet werden. Meist ist eine optimale medikamentöse Einstellung des Patienten durch den Arzt notwendig.

2.2.2 Bronchitis (Entzündung der Bronchien)

1. Nennen Sie Symptome der akuten Bronchitis.

Die akute Bronchitis geht einher mit Symptomen wie Fieber, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen, Husten evtl. mit retrosternaler Schmerzangabe bei Tracheitis und im späteren Verlauf mit Auswurf (von glasig-schleimig bis gelblich-grün bei bakterieller Infektion).

2. Was ist die häufigste Ursache der akuten Bronchitis?

Die akute Bronchitis entsteht meist auf dem Boden viraler Infektionen der oberen Luftwege, oft in Verbindung mit einem zusätzlichen bakteriellen Infekt.

3. Welche Atemnebengeräusche sind evtl. auskultatorisch zu hören? Wie zeigt sich der Stimmfremitus?

Bei einer akuten Bronchitis entstehen durch den zähflüssigen Schleim trockene Atemnebengeräusche. Feuchte Rasselgeräusche durch dünnflüssige Sekrete weisen auf eine sich entwickelnde Pneumonie hin. Der Stimmfremitus ist normal bis vermindert.

4. Definieren Sie „chronische Bronchitis“.

Eine chronische Bronchitis liegt laut WHO vor, wenn in zwei aufeinander folgenden Jahren für mindestens drei Monate Husten und Auswurf bestanden.

5. Nennen Sie Ursachen der chronischen Bronchitis.

Die chronische Bronchitis entsteht v. a. durch langjähriges Inhalationsrauchen, aber auch berufliche und umweltbedingte Inhalationen von Noxen (z. B. Stäube, Reizgase) können als Ursache gelten.

6. Nennen Sie Symptome der chronischen Bronchitis.

Typisch ist eine sich langsam entwickelnde und sich zunehmend verschlechternde Symptomatik mit Husten und Auswurf.

7. Wie ist die Prognose der chronischen Bronchitis? Welche Gefahren bestehen bei progressivem Verlauf?

Anfänglich, wenn der Patient z. B. konsequent das Rauchen aufgibt, und noch keine obstruktiven Ventilationsstörungen vorliegen, ist die chronische Bronchitis oft reversibel. Ansonsten besteht die Gefahr eines chronisch-obstruktiven Verlaufs mit Entwicklung eines Lungenemphysems und einer Rechtsherzinsuffizienz.

2.2.3 Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen

1. Welche Lungenerkrankungen zählen zu den chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen?

Zu den chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen zählen:

chronisch obstruktive Bronchitis bis hin zur COPD (Chronic obstructive pulmonary Disease)

Asthma bronchiale

Lungenemphysem

Merke: Die chronisch obstruktive Bronchitis und ein persistierendes Asthma bergen durch die erschwerte Ausatmung die Gefahr der Überblähung der Lunge bis hin zu einem Lungenemphysem!

2. Was versteht man unter dem Begriff „Obstruktion“ in Bezug auf COPD?

Bei einer Obstruktion in Bezug auf COPD kommt es zu chronisch entzündeten und progressiv verengten Atemwegen mit irreversiblen Veränderungen an der Lunge.

3. Was sind die Hauptsymptome der COPD?

Chronischer Husten, vermehrter Auswurf (zäher Schleim) und Atemnot mit verlängerter Exspiration sind die Hauptsymptome der COPD.

2.2.4 Lungenemphysem

1. Definieren Sie das Lungenemphysem.

Es handelt sich bei dem Lungenemphysem um eine irreversible Überblähung der Alveolen.

2. Nennen Sie Ursachen des Lungenemphysems.

Ursächlich können ein Alpha-1-Antitrypsinmangel, eine Gewebsschwäche (Altersemphysem) oder eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung sein.