Wo liegt eigentlich Hitchcock begraben? 2. Teil - Stephan Elbern - E-Book

Wo liegt eigentlich Hitchcock begraben? 2. Teil E-Book

Stephan Elbern

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Beschreibung

In sieben Bänden führt das Lexikonprojekt der „Grabstätten historischer Persönlichkeiten“ seine Leser von den hochragenden Pyramiden des Alten Ägypten bis zu den schlichten Grabplatten unserer Zeit. Insgesamt etwa 6.000 geschichtliche Gestalten sind hier behandelt – Herrscher und Heerführer, Dichter und Denker, Künstler und Sportler aus fünf Jahrtausenden und sechs Kontinenten. Grabstätten historischer Persönlichkeiten – Alle Bände I. Wo liegt eigentlich Caesar begraben? Alter Orient – Klassisches Altertum (2006) II. Wo liegt eigentlich Barbarossa begraben? Mittelalter (2010) III. Wo liegt eigentlich Wallenstein begraben? Renaissance und Reformation – Außereuropäische Kulturen I (2013) IV. Wo liegt eigentlich Casanova begraben? Barock und Aufklärung – Außereuropäische Kulturen II (2015) V. Wo liegt eigentlich Moltke begraben? 19. Jh. – von der Französischen Revolution bis zum Vorabend des Ersten Weltkrieges (2018) VI, 1 u. 2. Wo liegt eigentlich Hitchcock begraben? 20. Jahrhundert (2021/22)

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Für Irina, Hans, Ingrid und Astrid in herzlicher Freundschaft

Inhaltsverzeichnis

Kapitel M

Kapitel N

Kapitel O

Kapitel P

Kapitel R

Kapitel S

Kapitel U

Kapitel V

Kapitel W

Kapitel Y

Kapitel Z

IN BAND V BEHANDELT

NACHTRAG ZUM ERSTEN BAND

FACHBEGRIFFE

BIBLIOGRAPHIE

VORWORT

Textbeginn

BIBLIOGRAPHIE

BILDNACHWEIS

M

Maazel, Lorin

US-amerikanischer Dirigent (1930 – 2014)

Erfolgreich wirkte er u.a. in Wien, Berlin und München; weltweite Popularität gewann er durch die langjährige Leitung der Neujahrskonzerte.

Er wurde in Castleton (Virg.) beigesetzt, wo er ein Musikfestival für junge Künstler begründet hatte (https://www.castletonfestival.org/founders-of-the-castleton-festival-receive-outstandingvirginian-award-from-state-legislature/, aufgerufen am 10. 2. 2022).

MacArthur, Douglas

US-amerikanischer Heerführer (1880 – 1964)

Während des 2. Weltkrieges mit dem Oberbefehl im pazifischen Raum betraut, drang er von Neuguinea über die Philippinen („Inselspringen") siegreich bis Japan vor. Nach der Kapitulation kommandierte er die dortigen Besatzungstruppen und leitete das „Umerziehungsprogramm". Im Koreakrieg wurde er wegen schwerwiegender Differenzen mit Präsident →Truman abgelöst.

Dem eigenen Wunsch folgend, wurde er mit einer Tropenuniform bekleidet in New York, dem Kapitol zu Washington und in Norfolk (Virg.) aufgebahrt. Dort bestattete man ihn mit einem Staatsbegräbnis – dem zahlreiche militärische sowie zivile Würdenträger aus dem In- und Ausland beiwohnten – in der Rotunde des MacArthur Memorial Museum (D. Clayton James, The Years of MacArthur III. Triumph and Disaster 1945-1964, Boston 1985, 688f.).

Macke, August

Deutscher Maler (1887 – 1914)

Unter dem Einfluß der zeitgenössischen Kunstentwicklung in Frankreich schloß er sich dem „Blauen Reiter" an; seine Bilder – als „visuelle Poesie" verstanden – sind von leuchtenden Farben und vereinfachten Formen bestimmt.

Eine Gedenktafel auf dem Soldatenfriedhof von Souain in der Champagne erinnert an seinen Heldentod (A. v. Friesen, August Macke. Ein Maler-Leben, Hamburg 1989, 137).

Mackeben, Theo

Deutscher Komponist (1897 – 1953)

Der populäre Tonsetzer schrieb zahlreiche eingängige Filmschlager („Bel Ami").

Er ruht auf dem Städtischen Friedhof Berlin-Wilmersdorf (Köhler, 60f.).

Mackensen, August von

Deutscher Heerführer (1849 – 1945)

Der frühere Adjutant →Schlieffens und →Wilhelms II. durchbrach 1915 in der Schlacht von Gorlice-Tarnow die russische Front; danach warf er Serbien und Rumänien nieder.

Er wurde auf dem Stadtfriedhof Celle begraben; die Besatzer hatten jedes militärische Zeremoniell untersagt. Zu den wenigen Trauergästen zählte die Herzogin Viktoria Luise von Braunschweig, Tochter Wilhelms IL, die als Anhalterin in einem Lkw „anreiste". Ein steinernes Kreuz bezeichnet die Grabstätte (Th. Schwarzmüller, Zwischen Kaiser und „Führer". Generalfeldmarschall August von Mackensen. Eine politische Biographie, Paderborn 1996, 413-15).

Mackensen, Fritz

Deutscher Maler (1866 – 1953)

Der Mitbegründer der Künstlerkolonie zu Worpswede schuf stimmungsvolle Bilder seiner norddeutschen Heimat.

Ein Grabstein mit seinem Porträtrelief bezeichnet die Ruhestätte des Malers auf dem Friedhof von Worpswede (J. Teumer, Friedhof und Kirche in Worpswede. Ein Rundgang durch Gegenwart und Vergangenheit, Stade 2007, 177f.).

Mackenzie King, William Lyon

Kanadischer Politiker (1874 – 1950)

Jahrzehntelang im Amt des Premierministers, erreichte er 1926 die volle (außenpolitische) Souveränität des Landes; zugleich führte er umfangreiche soziale Reformen durch.

Er ruht auf dem Mount Pleasant Cemetery in Toronto („The Right Honourable William Lyon Mackenzie King" vom 24. 2. 2011, unter: https://web.archive.org/web/20141102003220/http://www.pc.gc.ca/eng/clmhc-hsmbc/sep-gra/pms/king.aspx, aufgerufen am 10. 8. 2021).

Macmillan, Harold

Englischer Politiker (1894 – 1986)

In mehrere Ministerämter sowie zum Regierungschef berufen, begründete er die britische Atomstreitmacht; eine Mitgliedschaft in der EWG scheiterte am Widerspruch de →Gaulles.

In Gegenwart der Premierministerin M.→Thatcher wurde er bei seinen Angehörigen an der St. Giles Church in Horsted Keynes (Sussex) bestattet (D. R. Thorpe, Supermac. The Life of Harold Macmillan, London 2010, 608).

Macnee, Patrick

Britischer Schauspieler (1922 – 2015)

Zehn Jahre lang verkörperte er neben D.→Rigg die Hauptrolle der Serie „Mit Schirm, Charme und Melone"; die Fortsetzung mit einer anderen Partnerin blieb reiz- und erfolglos.

Man brachte die Asche zum Wohnsitz seiner Familie im kalifornischen Rancho Mirage (Wilson II, 466).

Madariaga y Rojo, Salvador de

Spanischer Schriftsteller (1886 – 1978)

Der einstige Diplomat und Minister der kurzlebigen Volksfrontregierung weilte seit 1936 im Exil; dort verfaßte er lyrische Dichtungen und Dramen, Romane sowie historische Biographien (Chr. Kolumbus, H. Cortés, S. Bolivar).

Dem Wunsch des Verstorbenen folgend, wurde die Asche von den Angehörigen in der Bucht vor seiner Geburtsstadt La Coruna verstreut (ABC Madrid, 14. 10. 1991).

Maeterlinck, Maurice

Belgischer Schriftsteller (1862 – 1949)

Der hochbedeutende Dichter des Symbolismus und Vorläufer des absurden Theaters verfaßte handlungsarme Bühnenstücke, geprägt von pessimistischer Endzeitstimmung (Nobelpreis 1911).

Er wurde in Marseille verbrannt, die Asche auf seine Besitzung Orlamonde (bei Nizza) gebracht (B. Knapp, Maurice Maeterlinck, Boston 1975, 173; J. Hanse – R. Vivier (Hrsgg.), Maurice Maeterlinck 1862 – 1962, Brüssel 1962, 40).

Maginot, André

Französischer Politiker (1877 – 1932)

Als Kriegsminister schuf er ein starres Verteidigungssystem gegen Deutschland („Maginot-Linie"), das sich im 2. Weltkrieg jedoch als wirkungslos erwies.

Nach einer Totenfeier im Invalidendom – auf der P.→Laval die Trauerrede hielt – wurde er bei seinen Angehörigen auf dem Friedhof von Revigny-sur-Ornain (Meuse) bestattet (M. Sorlot, André Maginot (1877 – 1932). L'homme politique et sa légende, Metz 1995, 236f.,).

Magritte, René

Belgischer Maler (1898 – 1967)

Unter dem Einfluß G. de→Chiricos wurde er zu einem der bedeutendsten Künstler des Surrealismus; in seinen Bildern verbinden sich naturalistische Details zu irrealen Visionen.

Er ruht auf dem Friedhof von Schaarbeek, Brüssel (Magritte 1898 – 1998, Kat. Brüssel 1998, 334).

Maharishi Mahesh Yogi (eig. Mahesh Prasad Varma)

Indischer Guru (1918 – 2008)

Seine Bücher begründeten die Transzendentale Meditation und verbreiteten sie erfolgreich in Europa.

Er wurde verbrannt, ein Teil der Asche in einer feierlichen Prozession von Tausenden seiner Anhänger zum Sangam, einem Zusammenfluß des Ganges mit zwei weiteren Flüssen in der Nähe seines Ashrams zu Arail (bei Allahabad), gebracht und nach vedischem Ritus im Wasser verstreut. Der restliche Teil wurde in 192 Länder gesandt, wo Zentren der Transzendentalen Meditation bestanden („Maharishi's ashes immersed in Sangam" vom 12.2.2008, unter: https://www.culteducation.com/group/1195-transcendental-meditation-movement/20559-mahari-shis-ashes-immersed-in-sangam.html, aufgerufen am 21.12. 2021).

Mailer, Norman

US-amerikanischer Schriftsteller (1923 – 2007)

Seine Kriegserlebnisse im Pazifik verarbeitete er in „Die Nackten und die Toten"; die späteren Werke sezieren gnadenlos die US-amerikanische Gesellschaft. In radikaler Abkehr von allen Konventionen entwickelte er die „non-fiction novel", in der sich Roman und Reportage verbinden.

Er wurde in Provincetown (Mass.) beigesetzt; man gab ihm Spielkarten und einen Pokerchip in das Grab mit (J. M. Lennon, Norman Mailer. A double Life, New York 2013, 763).

Maillol, Aristide

Französischer Maler und Bildhauer (1861 – 1944)

Zunächst unter dem Einfluß Gauguins, wandte er sich später wegen eines Augenleidens der Skulptur zu; im Mittelpunkt seines Schaffens steht der weibliche Körper.

Das Grab des Künstlers bei Banyuls (Pyrénées-Orientales) ziert ein Abguß seiner weiblichen Aktfigur „Méditerranée", deren Original das Musée d'Orsay bewahrt (U. Berger – J. Zutter, Aristide Maillol, München 1996, 16).

Majakovski, Vladimir

Sowjetischer Schriftsteller (1893 – 1930)

Der bedeutendste Autor des russischen Futurismus wandte sich leidenschaftlich gegen die bürgerlichen Konventionen; schon früh Bolschewist, verherrlichte er nach der Revolution die neuen Machthaber, übte aber zuletzt auch Kritik an sowjetischen Mißständen.

Seine Urne ruht auf dem Friedhof des Moskauer Neujungfrauenklosters, der Grabstätte zahlreicher Künstler und Gelehrter (Kuschtewskaja, 93).

Makarios III. (eig. Michail Muskos) Abb. 46

Zypriotischer Politiker (1913 – 1977)

Der streitbare Erzbischof übernahm die Führung seines Volkes im Kampf gegen die britische Herrschaft und für den Anschluß an Griechenland. 1959 wurde er zum Präsidenten des jungen Inselstaates gewählt; seine Regierung prägte der erbitterte Gegensatz beider Volksgruppen, der in einem Putsch der Nationalgarde und der türkischen Invasion (1974) gipfelte.

Er wurde in der Johanneskirche von Nikosia aufgebahrt und nach dem Trauergottesdienst zum Kykko-Kloster gebracht. Dort hatte er sich einen Grabplatz oberhalb der festungsartigen Anlage auf dem Berggipfel von Throni erwählt, zu dem nach seinem Ableben Bulldozer den Weg bahnen mußten. Man höhlte ein eiförmiges Grab aus dem Felsen und errichtete darüber eine steinerne Kuppel, die nach Ost und West offenblieb; der Eingang folgt dem Vorbild mykenischer Bienenstockgräber (Mayes, 270f.).

Malaparte, Curzio (eig. Kurt Erich Suckert)

Italienischer Schriftsteller (1898 – 1957)

Sein Werk ist von eigenen Erlebnissen als Kriegsberichterstatter geprägt; in expressionistischen Bildern beschreibt er krasse Szenen menschlicher Erniedrigung.

Er ruht auf dem Hügel von Spazzavento unweit seiner toskanischen Heimatstadt Prato (C. Malaparte, Opere scelte, Mailand 1997, CII).

Malcolm X (eig. Little, später El-Hajj Malik El-Shabazz)

US-amerikanischer Bürgerrechtler (1925 – 1965)

Zunächst bei den „Black Muslims", entzweite er sich später mit deren Führung und entwikkelte ein eigenes universelles Revolutionskonzept; er fiel dem Mordanschlag von Mitgliedern seiner früheren Gemeinschaft zum Opfer.

Er wurde im Unity Funeral Home zu Harlem aufgebahrt und nach einer Trauerfeier in der Faith Temple Church of God in Christ (für einen Moslem!) auf den nahegelegenen Ferncliff Cemetery (Hartsdale, N. York) gebracht (B. Waldschmidt-Nelson, Malcolm X. Der schwarze Revolutionär, München 2015, 293-95).

Malenkov, Georgij

Sowjetischer Politiker (1902 – 1988)

Als persönlicher Sekretär →Stalins war er maßgeblich an den „Säuberungen" beteiligt. Nach dem Tod des Diktators zunächst dessen Nachfolger, wurde er wenig später gestürzt.

Er ruht auf dem Kunzevo-Friedhof zu Moskau (https://de.findagrave.com/memorial/45394193/georgi-maksimilianovich-malenkov, aufgerufen am 10.8.2021).

Malevitsch, Kasimir

Sowjetischer Maler (1878 – 1935)

Von der russischen Avantgarde beeinflußt, gelangte er zu einer abstrakten Formensprache, die auf geometrischen Elementen und reinen Farben basierte („Suprematismus"). In der Sowjetunion war er jahrzehntelang als „Formalist" verfemt.

Er wurde in Moskau eingeäschert, die Urne nahe seinem Haus im nahegelegenen Nemtschinovka bestattet. In Anspielung auf das wohl berühmteste Gemälde des Verstorbenen trug das Grabmonument – ein weißer Kubus – ein schwarzes Quadrat. Zuletzt in Vergessenheit geraten, wurde die Ruhestätte 2011 überbaut, die Stelle nachträglich bezeichnet (Kasimir Malewitsch, Kat. Köln 1995/96, 249; T. Andersen, Malevich, Amsterdam 1970, 15; "Malevich's Burial Site Is Found, Underneath Housing Development" vom 30. 8. 2013, unter: https://artsbeat.blogs.nytimes.com/2013/08/30/malevichs-burial-site-is-found-underneath-housing-development/, aufgerufen am 10.1.2022).

Malinovski, Rodion

Sowjetischer Heerführer (1898 – 1967)

Bei Stalingrad verhinderte er einen deutschen Entsatzversuch; später warf er Rumänien sowie Ungarn nieder und besetzte die Mandschurei. Nach dem Kriegsende amtierte er als Oberbefehlshaber aller sowjetischer Streitkräfte, zuletzt als Verteidigungsminister.

Er wurde an der Moskauer Kremlmauer (→Kirov, Sergej) beigesetzt (Abramow, 332-34).

Malle, Louis

Französischer Regisseur (1932 – 1995)

Zunächst Assistent von J.-Y.→Cousteau, drehte er später erfolgreiche Filme wie „Fahrstuhl zum Schafott" und „Viva Maria".

Nach einer Trauerfeier in der Kirche St-Sulpice zu Paris wurde er auf dem Père-Lachaise verbrannt, die Asche von den Kindern an seinem Haus im Departement Lot verstreut; auf dem nahegelegenen Friedhof von Lugagnac erinnert eine Plakette an den Meister (P. Billard, Louis Malle. Le rebelle solitaire, Paris 2003, 535f.; Wilson II, 470).

Malraux, André

Französischer Schriftsteller und Politiker (1901 – 1976)

Zunächst Kommunist, kämpfte er im Spanischen Bürgerkrieg sowie in der Résistance; später bekleidete er unter de →Gaulle hohe Ämter. Von Nietzsche und Dostojevski beeinflußt, schildern seine autobiographisch gefärbten Romane („Der Königsweg") menschliche Grenzsituationen in den zeitgenössischen Umwälzungen.

Er wurde auf dem Friedhof von Verrières (bei Paris) bestattet und zwanzig Jahre später in das Panthéon übertragen (C. Cate, André Malraux, Paris 1993, 512; Minvielle, 40).

Mandela, Nelson

Südafrikanischer Politiker (1918-2013)

Der junge Anwalt organisierte die Ungehorsamskampagne des ANC gegen die Apardheid. Als er zu gewalttätigem Widerstand überging, wurde er jahrzehntelang auf Robben Island inhaftiert. Nach seiner Entlassung beendete er gemeinsam mit F. de Klerk die Rassentrennung; als erster schwarzer Präsident des Landes verfolgte er eine kluge Politik der Versöhnung.

Von der Landesfahne bedeckt, wurde der Sarg mit militärischen Ehren in sein Heimatdorf Qunu (Ostkap) gebracht und im Familiengrab beigesetzt; etwa 4.500 Menschen – unter ihnen zahlreiche Staatsgäste aus aller Welt – nahmen an der Trauerfeier teil (TA, 16.12.2013).

Mandela, Winnie (eig. Winnifred)

Südafrikanische Revolutionärin (1936 – 2018)

Während der Haftzeit ihres Gatten →Nelson führte sie dessen Kampf gegen die Apartheid weiter, allerdings vielfach mit verbrecherischen Methoden (etwa der qualvollen „Hinrichtung" von „Verrätern"). Nach dem Ende der Rassentrennung amtierte sie als Ministerin, verlor aber aufgrund ihrer Ehescheidung zunehmend an Einfluß und Bedeutung.

Man brachte sie nach einem Staatsakt im Orlando-Stadion von Soweto in den Fourways Memorial Park zu Johannesburg (WamS, 15.4.2018;. „WATCH: #Winnie Mandela taken to her final resting place" vom 14. 4. 2018, unter: https://www.iol.co.za/news/politics/watch-winniemandela-taken-to-her-final-resting-place-14440370, aufgerufen am 10. 8. 2021).

Mandelschtam, Ossip

Sowjetischer Schriftsteller (1891 – 1938?)

In formstrengen lyrischen Dichtungen behandelte er v.a. antike Themen; wegen seiner eigenständigen Haltung zunehmend verfemt, starb er in einem Straflager bei Vladivostok.

Keine Überlieferung.

Mankiewicz, Joseph

US-amerikanischer Regisseur (1905 – 1993)

Von seinen zahlreichen Filmen war ausgerechnet der berühmteste ein kommerzieller Mißerfolg – „Cleopatra" mit E.→Taylor.

Er wurde verbrannt, die Asche auf dem St. Matthew's Episcopal Church Cemetery in Bedford (Westchester County, N. York) beigesetzt (Wilson II, 472).

Mann, Anthony

US-amerikanischer Regisseur (1906 – 1967)

Zunächst im Westerngenre erfolgreich, v.a. mit J.→Stewart („Winchester 73")/ wandte er sich später dem Monumentalfilm zu („El Cid").

Seine Asche wurde im Krematorium von Golders Green (London) verstreut (Wilson II, 472).

Mann, Heinrich

Deutscher Schriftsteller (1871 – 1950)

Mit beißender Zeitkritik griff er das wilhelminische Deutschland an („Der Untertan", „Professor Unrat"), später wandte er sich gegen Nationalismus und Militarismus. Im Gegensatz zu seinem bürgerlichen Bruder →Thomas überzeugter Sozialist, diente er nach dem 2. Weltkrieg willig den SED-Machthabern.

Er wurde zunächst an seinem Todesort S. Monica (Calif.) beigesetzt, die Urne 1961 auf den Dorotheenstädtischen Friedhof zu Berlin übertragen; eine Stele mit der Büste des Verstorbenen bezeichnet das Grab (W. Jasper, Der Bruder. Heinrich Mann, München 1992, 345f.; Etzold 117f.).

Mann, Klaus

Deutscher Schriftsteller (1906 – 1949)

Der Sohn von Th.→Mann lebte seit 1933 im Exil; in dem (jahrelang verbotenen) Schlüsselroman „Mephisto" schilderte er den Werdegang eines skrupellosen Opportunisten – und meinte damit seinen Schwager G.→Gründgens.

Er ruht auf dem Cimetière Le Grand-Jas in Cannes (F. Spotts, Cursed Legacy. The tragic Life of Klaus Mann, New Haven 2016, 295).

Mann, Thomas

Deutscher Schriftsteller (1875 – 1955)

Bereits durch seinen ersten Roman „Buddenbrooks" weltberühmt (Nobelpreis 1929), schilderte er mit sprachlicher Vollendung die geistigen und gesellschaftlichen Strömungen seiner Zeit („Der Zauberberg"). Seit 1934 im Exil, lebte er nach dem 2. Weltkrieg in der Schweiz.

Nach einer schlichten protestantischen Trauerfeier in der kleinen Kirche von Kilchberg (bei Zürich) wurde er auf dem dortigen Friedhof bestattet (D. A. Prater, Thomas Mann. Deutscher und Weltbürger, München 1995, 691-93).

Mannerheim, Carl Gustaf von

Finnischer Heerführer und Politiker (1867 – 1951)

Nach der Oktoberrevolution erkämpfte der frühere zaristische General gegen die Bolschewisten die Unabhängigkeit seines Landes. Er führte auch auf dem Winterfeldzug gegen die Sowjetunion sowie im 2. Weltkrieg den Oberbefehl, mußte aber schließlich einen Waffenstillstand abschließen und als Staatspräsident zurücktreten.

Der Leichnam wurde in der Kathedrale von Helsinki aufgebahrt, Tausende Trauernde zogen an ihm vorbei. Er ruht auf dem Friedhof von Hietaniemi (Helsinki) bei seinen Soldaten; das Grab bezeichnet ein großer rechteckiger Steinblock mit Namen und Wappen des Toten (O. Warner, Marshal Mannerheim and the Fins, London 1967, 218f.).

Mansfield, Jayne

US-amerikanische Schauspielerin (1933 – 1967)

Die Meisterin der Selbstinszenierung glänzte mehr als Sexsymbol und „Busenwunder" denn durch schauspielerisches Talent; als erste Hollywood-Diva ließ sie vor der Kamera alle Hüllen fallen.

Ein herzförmiger Stein schmückt ihr Grab auf dem Fairview Cemetery zu Pen Argyl, Perms. (Wilson II, 473f.).

Manson, Charles

US-amerikanischer Gewaltverbrecher (1934 – 2017)

Der Führer einer Hippie-Kommune veranlaßte seine Jünger zu mehreren Morden, u.a. an der hochschwangeren Sh.→Tate (1969); dafür büßte er mit lebenslanger Haft.

Er wurde in Porterville (Calif.) verbrannt, der Großteil der Asche in einen nahegelegenen Bach gestreut. Ein kleiner Rest befindet sich vermutlich in den Augen eines Porträtgemäldes im Haunted Museum zu Las Vegas, das den Mörder darstellt („Manson Was Laid to Rest on March 17, 2018", unter: https://www.charlesmanson.com/funeral/, aufgerufen am 11. 8.2021).

Manstein (eig. Lewinski), Erich von

Deutscher Heerführer (1887 – 1973)

Der geniale Stratege konzipierte die Operation „Sichelschnitt" zur Niederwerfung Frankreichs; für die Eroberung der Krim wurde er zum Generalfeldmarschall befördert. Nach der Schlacht bei Stalingrad verhinderte er den Zusammenbruch der südöstlichen Front, wurde aber wegen seiner elastischen Kriegführung durch A.→Hitler abgelöst. Von den Alliierten einige Jahre inhaftiert, diente er später als Berater für den Aufbau der Bundeswehr.

Bei seiner Bestattung in Dorfmark (Lüneburger Heide) hielt der Generalinspekteur der Bundeswehr, Admiral Zimmermann, die Grabrede (R. v. Manstein – Th. Fuchs, Manstein, Soldat im 20. Jahrhundert. Militärisch-politische Nachlese, München 1981, 381-83).

Mao Tse-tung (Zedong) Abb. 47

Chinesischer Politiker (1893 – 1976)

Zum Führer der Kommunistischen Partei aufgestiegen, wich er im Bürgerkrieg gegen die Kuomintang-Regierung auf dem legendären „Langen Marsch" in das nordchinesische Jenan aus. Gegen die Japaner mit →Tschiang Kai-schek verbündet, zwang er seinen Rivalen in einem erneuten Bürgerkrieg zum Rückzug auf die Insel Taiwan. Unter ungeheuren Blutopfern begründete er eine kommunistische Diktatur, die Wirtschaft und Gesellschaft gegen alle Traditionen des Landes radikal umgestaltete („Großer Sprung"). Der ursprüngliche „Bruderbund" mit der UdSSR zerbrach später wegen ideologischer und machtpolitischer Differenzen. 1966 begann die „Kulturrevolution", der Millionen von Menschen und Kunstschätzen zum Opfer fielen. Ungeachtet zahlloser Verbrechen galt der „Große Vorsitzende" der westlichen Linken als Heilsbringer, seine „Mao-Bibel" als quasireligiöse Offenbarung.

Er wurde in der Großen Halle des Volkes am Platz des Himmlischen Friedens zu Peking aufgebahrt, wo er nach dem Sieg im Bürgerkrieg die Volksrepublik ausgerufen hatte (1949). Dort entstand in sechsmonatiger Arbeit von 700.000 „Freiwilligen" sein Mausoleum, das eine hohe Kolonnade aus 44 granitverkleideten Pfeilern umgibt. In der Großen Nordhalle thront eine überlebensgroße weißmarmorne Sitzstatue des Verstorbenen, der Hauptraum birgt seinen einbalsamierten Leichnam (angeblich infolge der unsachgemäßen Präparierung tatsächlich eine Wachsfigur) in einem Kristallsarg (Leick, 61-76; WamS, 27./28.4.2013).

Maradona, Diego Armando

Argentinischer Fußballspieler (1960 – 2020)

Der geniale Regisseur und dribbelstarke Torjäger führte sein Land 1986 zum WM-Titel (u.a. durch die berühmte „Hand Gottes"); die späteren Jahre des einst weltbesten Spielers waren von Drogen und Skandalen überschattet.

Eine dreitägige Staatstrauer wurde angeordnet, der Leichnam im Regierungspalast, der Casa Rosada, aufgebahrt. Hunderttausende zogen an dem Sarg ihres Idols vorbei, die frühzeitige Beendigung der Totenwache führte zu gewalttätigen Krawallen. Von dort brachte man ihn auf den Friedhof der Stadt Bella Vista (außerhalb von Buenos Aires); hier wurde er im engsten Familienkreis neben seinen Eltern beigesetzt (Kicker, 30.11.2020).

Marais, Jean (eig. Jean Alfred Villain-Marais)

Französischer Schauspieler (1913 – 1998)

Berühmt durch Mantel- und Degenfilme („Der Graf von Montechristo"), spielte er später in der „Fantomas"-Reihe eine Doppelrolle als Held und Schurke.

Zwei Löwen und eine gehörnte Skulptur bezeichnen sein Grab auf dem Dorffriedhof von Vallauris bei Antibes (Wilson II, 475).

Marc, Franz

Deutscher Maler (1880 – 1916)

Vom Impressionismus gelangte er zu einem eigenen expressiven Stil mit abstrahierenden kristallinen Formen und reinen symbolkräftigen Farben.

Zunächst im Garten von Schloß Gussainville (bei Braquis, unweit von Verdun) begraben, wurde er 1917 auf den Friedhof zu Kochel in seiner bayerischen Heimat umgebettet (K. Lankheit, Franz Marc. Sein Leben und seine Kunst, Köln 1976, 150).

Marceau (eig. Mangel), Marcel Abb. 48

Französischer Pantomime (1923 – 2007)

Nach dem Vorbild Ch.→Chaplins entwickelte er die Gestalt des liebenswerten „Monsieur Bip"; jahrzehntelang feierte er weltweit grandiose Erfolge.

Er ruht auf dem Père-Lachaise (Wilson II, 475).

March, Werner

Deutscher Baumeister (1894 – 1976)

Für die Olympischen Spiele in Berlin schuf er das Reichssportfeld mit dem eindrucksvollen Oval des Stadions, das damals 120.000 Zuschauer faßte.

Ein Grabstein aus Muschelkalk bezeichnet seine Ruhestätte auf dem Luisenfriedhof II in Berlin-Charlottenburg (Jochens – May, 185).

Marciano, Rocky (eig. Rocco Francis Marchegiano)

US-amerikanischer Boxer (1923 – 1969)

1952 gewann er gegen J. J. Walcott den WM-Titel und trat vier Jahre später ungeschlagen ab. Mit fast 88 % hält er bis heute die höchste K.o.-Quote aller Schwergewichtler.

Nach einer Totenmesse in der St. Piuskirche zu Fort Lauderdale (Flor.) – an der u.a. sein ehemaliger Gegner Walcott sowie C.→Clay teilnahmen – wurde er im Mausoleum des dortigen Forest Lawn Cemetery beigesetzt (Wilson II, 476).

Marcks, Gerhard

Deutscher Bildhauer (1889 – 1981)

Zunächst dem Expressionismus verhaftet, entwickelte er später unter dem Einfluß der archaischen Kunst Griechenlands eine streng vereinfachende Formensprache.

Er ruht auf dem Friedhof Hamburg-Ohlsdorf (H. Schoenfeld, Der Friedhof Ohlsdorf. Gräber – Geschichte – Gedenkstätten, Hamburg 2000, 107).

Marconi, Guglielmo

Italienischer Physiker (1874 – 1937)

Für seine bahnbrechenden Forschungen auf dem Gebiet der drahtlosen Telegraphie – 1901 überbrückte er den Atlantik – erhielt er (1909) den Nobelpreis.

Hunderttausende defilierten an seinem Leichnam vorbei, der in der Farnesina zu Rom aufgebahrt war; auch der Duce erwies ihm die letzte Ehre. Er wurde zunächst provisorisch auf dem Friedhof von Bologna beigesetzt und später in ein Mausoleum vor dem Landsitz der Familie, der Villa Griffone im nahegelegenen Pontecchio, umgebettet, wo er 1896 die erste Funkstation der Welt errichtet hatte. Der Renaissancebau beherbergt heute das Museo Marconi mit einer Sammlung historischer Funkgeräte (L. Solari, Marconi. Im Privatleben und bei der Arbeit, Leipzig 1942, 328; G. Masini, Guglielmo Marconi, Turin 1975, 436-40).

Marcos, Ferdinando Edralin

Philippinischer Politiker (1917 – 1989)

Im Kampf gegen kommunistische und islamische Guerillagruppen begründete er eine von hemmungsloser Bereicherung geprägte Diktatur (seine Ehegattin besaß angeblich 6.000 Paar Schuhe!). Obwohl er sich stets als willfähriger Vasall der USA gezeigt hatte, mußte er wegen schwerer Wahlfälschungen auf Druck seiner Verbündeten nach Hawaii ins Exil gehen.

Der eingefrorene Leichnam wurde im Valley of the Temples Memorial Park von Kaneohe (Haw.) beigesetzt und 1993 in ein Mausoleum im nordphilippinischen Laoag/Batac umgebettet. Trotz zahlreicher Proteste ließ ihn der Oberste Gerichtshof des Landes 2016 mit militärischen Ehren auf den Nationalen Heldenfriedhof zu Manila übertragen (Wilson II, 476; TA, 25. 5. 2016).

Marcuse, Herbert

Deutscher Philosoph (1898 – 1979)

Seine Forschungen zum Spätkapitalismus lieferten die theoretischen Grundlagen für die Studentenrevolte (1968).

Er wurde verbrannt, die Asche an einem unbekannten Ort in den USA bewahrt. 2003 ließ ihn sein Sohn auf den Dorotheenstädtischen Friedhof zu Berlin übertragen; der Grabstein verkündet „Weitermachen" (Cl. Dupuydenus, Herbert Marcuse. Ou les vertus de l'obstination, Paris 2015, 275-78; Hammer (2011), 60).

Marian (eig. Haschkowetz), Ferdinand

Österreichischer Schauspieler (1902 – 1946)

Von →Goebbels gedrängt, übernahm der Frauenschwarm die Titelrolle in „Jud Süß"; dafür belegten ihn die Alliierten mit einem lebenslangen Berufsverbot.

Er wurde auf dem Münchener Ostfriedhof eingeäschert (F. Knilli, Ich war Jud Süß. Die Geschichte des Filmstars Ferdinand Marian, Leipzig 2010, 198).

Marinetti, Filippo Tommaso

Italienischer Schriftsteller (1876 – 1944)

Sein „1. Futuristisches Manifest" (1909) begründete eine Bewegung, die den radikalen Bruch mit allen künstlerischen und literarischen Traditionen forderte.

→Mussolini ordnete für seinen langjährigen Kampfgefährten ein Staatsbegräbnis in Mailand an. Der Leichnam wurde in dem Gebäude aufgebahrt, wo der Duce einst – unter Mitwirkung des Verstorbenen – die Fasci di Combattimento gegründet hatte, und am folgenden Tag von zahlreichen Menschen auf den Cimitero Monumentale geleitet (G. Agnese, Marinetti. Una vita esplosiva, Mailand 1990, 318f.).

Marini, Marino

Italienischer Bildhauer (1901 – 1980)

Unter dem Einfluß etruskischer Kunst schuf er v.a. Reiterfiguren und weibliche Akte; seine Skulpturen prägen starke Bearbeitungsspuren und eine geschlossene Formgebung.

Er wurde auf dem Cimitero Comunale in seiner toskanischen Geburtsstadt Pistoia beigesetzt (https://de.findagrave.com/memorial/9552601/marino-marini, aufgerufen am 11.8. 2021).

Marischka, Ernst

Österreichischer Regisseur (1893 – 1963)

Aus seinem Filmschaffen – meist Komödien mit prächtigen Kostümen und operettenseliger Musik – ragt die „Sissi"-Trilogie mit R.→Schneider hervor.

Er ruht auf dem Friedhof von Wien-Hietzing (https://www.friedhoefewien.at/verstorbenensuche-detail?fname=Ernst+Marischka&id=04%3E3O%3C%3EUJI&initialId=04%3E3O%3C%3EUJI&fdate=1963-05-20&c=018&hist=false, aufgerufen am 17.2.2022).

Markus, Winnie (eig. Winifred)

Deutsche Schauspielerin (1921 – 2002)

In der UFA und nach dem 2. Weltkrieg spielte sie neben allen großen männlichen Darstellern die weibliche Hauptrolle.

Sie wurde auf dem Friedhof von Tegernsee bestattet (Wilson II, 478).

Marley, Bob (eig. Robert Nesta)

Jamaikanischer Musiker (1942 – 1981)

Die Kultfigur des Reggae und des (pseudoreligiösen) Rastafari schrieb Lieder u.a. gegen die Rassendiskriminierung.

Er wurde im Hauptquartier der Äthiopischen Orthodoxen Kirche zu Kingston aufgebahrt; nach einer Trauerfeier in der National Arena – bei der die Witwe ein Brandopfer darbrachte – transportierte man ihn unter ungeheurer Anteilnahme der Bevölkerung an seinen Geburtsort Nine Miles (Pfarrei St. Ann). Dort ruht er auf einem Hügel in einem Marmormausoleum – neben dem kleinen Haus, in dem er aufgewachsen war (M. L. Whitney – D. Hussey, Bob Marley. Reggae King of the World, Kingston 1984, 21-37; Wilson II, 478).

Marshall, George Catlett

US-amerikanischer Heerführer und Politiker (1880 – 1959)

Im 2. Weltkrieg Generalstabschef, versuchte er nach dem Sieg die sowjetische Macht einzudämmen; diesem Ziel diente auch sein Vorschlag, den Wiederaufbau Westeuropas durch finanzielle Beihilfen und langfristige Kredite zu fördern („Marshall-Plan"). Dafür erhielt er 1953 den Friedensnobelpreis.

Er hatte ein Staatsbegräbnis abgelehnt; daher wurde er lediglich in der Bethlehem Chapel der National Cathedral zu Washington aufgebahrt und nach einer Trauerfeier in der Kapelle von Fort Myer (Virg.) – an der Präsident →Eisenhower und sein Vorgänger →Truman teilnahmen - am Grab des Unbekannten Soldaten auf dem nahegelegenen Nationalfriedhof von Arlington bestattet (E. Cray, General of the Army. George C. Marshall. Soldier and Statesman, New York 1990, 734f.).

Martens, Valérie von Abb. 29

Österreichische Schauspielerin (1894 – 1986)

Mit ihrem Ehemann C.→Goetz glänzte sie in dessen Stücken auf der Bühne sowie im Film („ Hokuspokus").

Die Urne wurde im Grab ihres Gatten auf dem Friedhof Heerstraße in Berlin-Charlottenburg beigesetzt (Hammer (1994), 176).

Martin, Dean (eig. Dino Crocetti)

US-amerikanischer Schauspieler (1917 – 1995)

Zunächst als Komiker an der Seite von J.→Lewis populär, erlebte er nach ihrer Trennung eine erfolgreiche Sololaufbahn auf Bühne und Leinwand („Rio Bravo"); mit seiner Show wurde er zum höchstbezahlten Entertainer der Welt.

Er ruht im Sanctuary of Love des Westwood Village Memorial Park zu Los Angeles (Wilson II, 481 f.)

Marvin, Lee

US-amerikanischer Schauspieler (1924 – 1987)

Familiär mit Th. Jefferson und R. E. Lee verbunden, verkörperte er in seinen Filmen meistens das harte Rauhbein („Cat Ballou"); als Sänger lebt er mit „Wand'rin' Star" fort.

Er wurde neben J.→Louis auf dem Nationalfriedhof von Arlington beigesetzt (Wilson II, 483).

Marx, Wilhelm

Deutscher Politiker (1863 – 1946)

Der Vorsitzende der Zentrumspartei verzeichnete von allen Reichkanzlern der Weimarer Republik die insgesamt längste Amtszeit; unter ihm wirkte G.→Stresemann als Außenminister. Bei der Wahl zum Reichspräsidenten unterlag er hingegen P. v. →Hindenburg.

Er wurde auf dem Kölner Melatenfriedhof bestattet (Rick, 162).

Marx Brothers (Chico, Harpo, Groucho, Gummo, Zeppo)

US-amerikanische Schauspieler (1887 – 1961; 1888 – 1964; 1890 – 1977; 1892 – 1977; 1901 – 1979)

Jahrzehntelang bildeten die Brüder eine erfolgreiche und populäre Komikertruppe in Theater, Film und Fernsehen.

Chico (eig. Leonard) ruht im Sanctuary of Worship des Freedom Mausoleum im Forest Lawn Memorial Park zu Glendale (Calif.); Harpo (eig. Adolph Arthur) wurde auf dem Memorial Park Cemetery von Hollywood verbrannt, die Urne seiner Witwe in Cathedral City (Calif.) ausgehändigt, der Inhalt vielleicht über einem Golfplatz verstreut. Grouchos (eig. Julius Henry) Asche bewahrt das Kolumbarium des Eden Memorial Park in Mission Hills (Calif.). Gummo (eig. Milton) ruht unweit seines Bruders Chico im benachbarten Sanctuary of Brotherhood; Zeppo (eig. Herbert) wurde in Palm Springs verbrannt, die Asche im Meer verstreut (Wilson II, 484f.).

Masaryk, Tomáš Garrigue

Tschechischer Politiker (1850 – 1937)

Der erbitterte Gegner des Hauses Habsburg und des Deutschtums bereitete im 1. Weltkrieg auf der Seite der Entente die tschechoslowakische Staatsgründung vor. Nach der Unabhängigkeit mehrfach zum Präsidenten gewählt, konnte er die Probleme des heterogenen Vielvölkerstaates nicht lösen.

Sein einbalsamierter Leichnam wurde zunächst im Schloß Lana, dann auf dem Hradschin aufgebahrt; Hunderttausende zogen an ihm vorbei. Nach einer grandiosen Trauerfeier in Prag brachte man ihn auf den Friedhof der nahegelegenen Ortschaft Lana (A.-M. Pečová, T. G. Masaryk, Lausanne 1938, 185f.; A. Soubigou, Thomas Masaryk, Paris 2002, 440).

Masereel, Frans

Belgischer Maler und Graphiker (1889 – 1972)

Neben einem umfangreichen malerischen OEuvre schuf er v.a. expressionistische Holzschnittzyklen zu gesellschaftskritischen und satirischen Themen.

Er wurde auf dem Friedhof St. Amandsberg zu Gent im Bereich der berühmten Bürger beigesetzt; eine schlichte Platte bezeichnet seine Grabstätte (J. v. Parys, Masereel, Zürich 1999, 404).

Massary, Fritzi (eig. Friederike Massaryk)

Österreichische Sängerin und Schauspielerin (1882 – 1969)

In Berlin stieg sie zur berühmtesten Operettendiva ihrer Zeit auf, O.→Straus schrieb für sie eigene Bühnenstücke. Im US-amerikanischen Exil blieb ihr dagegen der Erfolg versagt.

Ihre Urne wurde im Forest Lawn Memorial Park zu Glendale (Calif.) bestattet (C. Stern, Die Sache, die man Liebe nennt. Das Leben der Fritzi Massary, Reinbek 2001, 341).

Mastroianni, Marcello

Italienischer Schauspieler (1924 – 1996)

Der grandiose Charakterdarsteller stieg mit „La dolce vita" zu Weltruhm auf.

Nach einer Trauerfeier in der Kirche St-Sulpice zu Paris brachte man ihn auf den römischen Monumentalfriedhof Campo Verano (Wilson II, 487).

Masur, Kurt

Deutscher Dirigent und Freiheitsheld (1927 – 2015)

Der langjährige Gewandhauskapellmeister war maßgeblich am Erfolg der friedlichen Revolution von 1989 beteiligt. Seit der Wiedervereinigung wirkte er u.a. als Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker.

Nach einem Trauergottesdienst in der Leipziger Thomaskirche wurde seine Urne auf dem dortigen Südfriedhof beigesetzt (TA, 15.1.2016).

Mata Hari (eig. Margaretha Geertruida MacLeod)

Niederländische Tänzerin (1876 – 1917)

Durch ihre Nackttänze einst in ganz Europa berühmt, wurde sie im 1. Weltkrieg von den Franzosen als angebliche deutsche Spionin in Vincennes hingerichtet.

Ihre Leiche wurde in einem städtischen Krankenhaus von Paris zum Sezieren verwendet und danach verbrannt (S. Waagenaar, Sie nannte sich Mata Hari. Bildnis eines Lebens – Dokument einer Zeit, Berlin 1968, 190).

Mataré, Ewald

Deutscher Bildhauer (1887 – 1965)

Von kleinen Tierskulpturen gelangte er zu abstrakten Formen; im Alter schuf er auch sakrale Kunst (Köln, Domtüren)

Er wurde auf dem Friedhof von Büderich (bei Neuss) bestattet (S. Mataré, Erinnerungen, Bonn 2015, 150).

Matisse, Henri

Französischer Maler (1869 – 1954)

Seine Bilder, die reine Farbflächen in scharfer Abgrenzung gegeneinanderstellen, begründeten den Fauvismus, der die deutschen Expressionisten tief beeinflußte.

Er ruht auf dem Friedhof von Cimiez in Nizza (Henri Matisse. Figur – Farbe – Raum, Kat. Düsseldorf 2005/6, 365).

Matthau, Walter (eig. Walter John Matthow)

US-amerikanischer Schauspieler (1920 – 2000)

Mit J.→Lemmon bildete er ein erfolgreiches Komikerduo („Ein seltsames Paar"); später entwickelte er sich zum Charakterdarsteller („Die Kaktusblüte", „Hello, Dolly").

Er wurde im Westwood Village Memorial Park zu Los Angeles beigesetzt (Costello, 32f.).

Matthes, Roland

Deutscher Schwimmsportler (1950 – 2019)

Der erfolgreichste Rückenschwimmer aller Zeiten blieb sieben Jahre lang unbesiegt; dabei errang er vier olympische Goldmedaillen (1968/72) und drei WM-Titel.

Er wurde im engsten Kreis auf See bestattet (Auskunft des Deutschen Schwimm-Verbandes).

Matthews, Stan (eig. Stanley)

Englischer Fußballspieler (1915 – 2000)

Der fintenreiche Rechtsaußen von Stoke City bestritt mit 50 Jahren (!) sein letztes Pflichtspiel; die lebende Legende wurde zu Europas erstem „Fußballer des Jahres" gewählt (1956). Mit der Nationalmannschaft blieb ihm hingegen der Erfolg weitgehend versagt.

Man bestattete seine Asche im Britannia-Stadion von Stoke City unter dem Mittelkreis; zahlreiche Kollegen erwiesen ihm dabei die letzte Ehre („Sir Stanley Matthews" vom 18. 2. 2010, unter: http://news.bbc.co.uk/local/stoke/hi/people_and_places/history/newsid_8517000/8517497.stm, aufgerufen am 24.3. 2020).

Maugham, Somerset

Englischer Schriftsteller (1874 – 1965)

Große Erfolge feierte er mit witzigen Gesellschaftskomödien; die späteren Romane und Kurzgeschichten schildern ironisch-desillusioniert menschliche Beziehungsprobleme.

Er wurde in Marseille verbrannt, die Asche vor der Maugham Library in der King's School von Canterbury beigesetzt (S. Hastings, The secret Lives of Somerset Maugham, London 2009, 534f.).

Mauriac, François

Französischer Schriftsteller (1885 – 1970)

Einer der bedeutendsten zeitgenössischen katholischen Autoren (Nobelpreis 1952), schildert er in seinen Dramen und Romanen den Gegensatz zwischen Sünde und Gnade, familiärer Tradition und Selbstverwirklichung.

Bei der grandiosen Trauerfeier im Institut de France blieb sein Wunsch unberücksichtigt, kein Militär solle daran teilnehmen. Nach der Totenmesse in Notre-Dame, der alle Mitglieder der Académie Française und der Regierung beiwohnten, wurde er auf den kleinen Friedhof von Vémars (bei Paris) gebracht (J. Lacouture, François Mauriac, Paris 1980, 589-92).

Maurois, André (eig. Émile Herzog)

Französischer Schriftsteller (1885 – 1967)

Seine psychologisierenden Romane schildern Ehe- und Familienprobleme des reichen Bürgertums („Wandlungen der Liebe"); außerdem verfaßte er historische Werke und begründete das Genre der Biographie in Romanform („Byron").

Er wurde auf dem Alten Friedhof von Neuilly-sur-Seine (Île-de-France) bestattet (Adler, 51).

Max(imilian) von Baden

Deutscher Politiker (1867 – 1929)

Zum letzten Kanzler des wankenden Kaiserreiches ernannt (1918), setzte er die Abberufung →Ludendorffs durch und ersuchte die Alliierten um einen Waffenstillstand. Die Einführung der parlamentarischen Monarchie konnte die Revolution nicht mehr aufhalten; vorzeitig verkündete er die Abdankung →Wilhelms II. und übergab sein Amt an F.→Ebert.

Er ruht auf dem Markgräflichen Friedhof von Salem-Stefansfeld, wo er das berühmte Internat eingerichtet hatte (Zahn, 175).

Mayer, Louis Burt (eig. Eliezer Meir)

US-amerikanischer Filmproduzent (1884 – 1957)

Wer kennt nicht den brüllenden Löwen zu Beginn der MGM-Streifen? Der gebürtige Russe baute das erfolgreichste Filmunternehmen aller Zeiten auf („More stars than in heaven") und regte die Gründung der Akademie an, die bis heute die Oscars verleiht.

Nach der jüdischen Trauerfeier wurde er in einer Gruft auf dem Home of Peace Cemetery in Los Angeles bestattet; zu den Ehrensargträgem zählten H.→Hoover und zwei Kardinäle, die Grabrede hielt Sp.→Tracy (Ch. Higham, Merchant of Dreams. Louis B. Mayer, M. G. M., and the secret Hollywood, New York 1993, 432-34).

McCarthy, Joseph Raymond

US-amerikanischer Politiker (1909 – 1957)

Als Vorsitzender des Senatsausschusses zur Untersuchung „unamerikanischer Umtriebe" leitete der Republikaner während des Kalten Krieges eine „Hexenjagd" auf tatsächliche oder angebliche Kommunisten im Staatsdienst und öffentlichen Leben.

Nach der Totenmesse – daß ihr 72 katholische Geistliche beiwohnten, erscheint für den modernen Inquisitor angemessen! – und einer Trauerfeier im Senat zu Washington brachte man den Verstorbenen nach Wisconsin und bestattete ihn neben seinen Eltern auf dem St. Mary's Cemetery in Appleton; die mit einem marmornen Grabstein bezeichnete Ruhestätte wurde mehrfach verwüstet (Th. C. Reeves, The Life and Times of Joe McCarthy, New York 1982, 673f.).

McQueen, Steve (eig. Steven Terence)

US-amerikanischer Schauspieler (1930 – 1980)

Der begeisterte Pilot und Motorsportler glänzte als „harter Hund" in Western- und Abenteuerfilmen („Papillon"), aber auch in Krimis („Thomas Crown ist nicht zu fassen" mit dem berühmtesten Kuß der Filmgeschichte).

Er wurde in Ventura (Calif.) verbrannt; dem Wunsch des Verstorbenen folgend, überflogen dessen Freunde in Formation sein nahegelegenes Grundstück und verstreuten die Asche über dem Pazifik (Chr. Krug (Hrsg.), Mein McQueen. Barbara McQueen über den Mann hinter dem Mythos, Appel 2010, 180; Wilson II, 505).

Meazza, Giuseppe

Italienischer Fußballspieler (1910 – 1979)

Der trickreiche Stürmer von Inter Mailand war zweimal Weltmeister (1934, 1938).

Er wurde auf dem Cimitero Monumentale zu Mailand beigesetzt und 25 Jahre später in dessen Famedio umgebettet, den Bereich der berühmten Persönlichkeiten, der zugleich als Haupteingang dient („Meazza riposa tra i campioni di Milano" vom 2. 11.2004, unter: https://www.inter.it/it/news/2004/11/2/meazza-riposa-tra-i-campioni-di-milano.html, aufgerufen am 10. 1. 2022).

Meinecke, Friedrich

Deutscher Historiker (1862 – 1954)

Der Gründungsrektor der Freien Universität Berlin (1948) und langjährige Herausgeber der HZ leitete mit „Weltbürgertum und Nationalstaat" die ideengeschichtliche Forschung ein. Durch zahlreiche Veröffentlichungen prägte er die deutsche Historiographie des 20. Jhs..

Er ruht auf dem Städtischen Friedhof Berlin-Dahlem (Müller-Lauter, 54).

Meinhof, Ulrike

Deutsche Terroristin (1934 – 1976)

Die linksradikale Journalistin gründete mit A.→Baader die „Rote-Armee-Fraktion", die zahlreiche Verbrechen beging; in Stuttgart-Stammheim inhaftiert, verübte sie Selbstmord. Gerüchte, man habe sie im Auftrag „des Systems" ermordet, führten zu gewalttätigen Demonstrationen und weiteren Anschlägen.

Nur mit Mühe fand sich eine Pfarrei, die ihr einen Grabplatz gewährte; bei der Beerdigung auf dem Friedhof der Dreifaltigkeitsgemeinde in Alt-Mariendorf (Berlin) mit 4.000 Trauergästen sprachen u.a. O. Schily und H.→Gollwitzer; dieser erntete für seine Bemerkung „Ich sehe Ulrike...im Frieden Gottes" laute Buhrufe. Das Gehirn wurde nach einer neurologischen Untersuchung im Tübinger Institut für Himforschung bewahrt und erst 26 Jahre später mit dem Leichnam vereint (J. Ditfurth, Ulrike Meinhof, Berlin 2007, 447f.).

Meinrad (eig. Moučka), Josef

Österreichischer Schauspieler (1913 – 1996)

In etwa 200 Rollen brillierte er am Wiener Burgtheater (v.a. in Volksstücken), ebenso bei den Salzburger Festspielen. Auch als „Der Mann von La Mancha" weithin berühmt, trug er jahrzehntelang den Iffland-Ring.

Er wurde auf dem Friedhof von Großgmain (Salzburg) bestattet (https://de.findagrave.com/memorial/43330763/josef-meinrad, aufgerufen am 11.8.2021).

Meir (eig. Meyerson), Golda

Israelische Politikerin (1898 – 1978)

Die Mitbegründerin des zionistischen Staates wirkte in wichtigen diplomatischen und politischen Ämtern, zuletzt als Ministerpräsidentin (1969-74).

Sie ruht auf dem Nationalfriedhof auf dem Herzl-Berg zu Jerusalem (Horovitz, 262).

Meisel, Will (eig. August Wilhelm)

Deutscher Komponist (1897 – 1967)

Der erfolgreiche Operetten- und Schlagerkomponist („Berlin bleibt doch Berlin") schrieb auch die Musik zu mehr als 50 Filmen.

Er wurde auf dem Städtischen Friedhof Berlin-Wilmersdorf beigesetzt (Köhler, 61f.).

Meitner, Lise

Österreichische Physikerin (1878 – 1968)

Mit O.→Hahn arbeitete sie auf dem Gebiet der Kernphysik und Radioaktivität; als erste erkannte sie die bahnbrechende Bedeutung seiner Forschungsergebnisse – die Kernspaltung.

Sie wurde auf dem Friedhof der St. James Church in Bramley (bei London) bestattet (Ch. Kerner, Lise, Atomphysikerin. Die Lebensgeschichte der Lise Meitner, Weinheim 1998, 181f.).

Melba, Nellie (eig. Helen Mitchell)

Australische Opernsängerin (1861 – 1931)

Die weltweiten Triumphe der gefeierten Sopranistin sind längst vergessen; Unsterblichkeit erlangte sie jedoch durch die Kreation des „Pfirsich Melba".

Nach einem Trauergottesdienst in der Scots Church von Melbourne – die ihr Vater erbaut hatte - brachte man sie auf den Friedhof des Vorortes Lilydale („Melba's Death and Funeral", unter: https://nelliemelbamuseum.com.au/melbas-death-funeral-dame-nellie-melba-museum/, aufgerufen am 12.8.2021).

Méliès, Georges

Französischer Filmpionier (1861 – 1938)

Der frühere Zauberkünstler entwickelte Neuerungen wie die Trickphotographie und die Doppelbelichtung. Aus seinem umfangreichen und vielfältigen OEuvre ragt „Die Reise zum Mond" hervor – der erste Science-Fiction-Film der Geschichte.

Er ruht auf dem Père-Lachaise (Barozzi, 53).

Mendelsohn, Erich

Deutscher Architekt (1887 – 1953)

Einer der führenden Baumeister des Expressionismus (Potsdam, Einsteinturm), wirkte er später in den USA und in Palästina.

Seinem Wunsch entsprechend, streute man die Asche ins Meer (R. Stephan (Hrsg.), Erich Mendelsohn. Architekt 1887 – 1953. Gebaute Welten, Ostfildern-Ruit 1998, 338).

Menderes, Adnan

Türkischer Politiker (1899 – 1961)

Als Ministerpräsident führte er das Land in die NATO; wegen seiner katastrophalen Wirtschaftspolitik und der zunehmenden Abkehr von den laizistischen Staatsprinzipien wurde er durch die Armee gestürzt und hingerichtet.

Er ruht in einem monumentalen Mausoleum zu Istanbul (https://de.findagrave.com/memorial/14895819/adnan-menderes, aufgerufen am 12. 8.2021).

Mendès-France, Pierre

Französischer Politiker (1907 – 1982)

Zum Ministerpräsidenten berufen, gab er nach der Niederlage bei Dien Bien Phu Indochina auf und war maßgeblich an den Pariser Verträgen beteiligt. Während der V. Republik zählte er zu den Wortführern der Linken in der Nationalversammlung.

Dem eigenen Wunsch folgend, wurde er in aller Stille auf dem Père-Lachaise verbrannt, die Asche in seinem Garten zu Monts (bei Tours) verstreut (É. Roussel, Pierre Mendès France, Paris 2007, 523).

Mengele, Josef

Deutscher Arzt (1911 – 1979)

Der Lagerarzt in Auschwitz führte an Häftlingen medizinische Experimente durch. Nach Südamerika entkommen, starb er bei einem Badeunfall.

Man bestattete ihn unter einem falschen Namen auf dem Friedhof von Embu (bei São Paulo). 1985 wurden die Skelettreste exhumiert und als seine Gebeine identifiziert; das Ergebnis der Untersuchung bleibt jedoch umstritten (H. Schott, Die Chronik der Medizin, Dortmund 1993, 583; Wilson II, 509).

Menjou, Adolphe

US-amerikanischer Schauspieler (1890 – 1963)

In etwa 150 Filmen verkörperte er meistens den eleganten Grandseigneur; sein Name lebt in der Bezeichnung einer Schnurrbartmode fort.

Er ruht im Garden of Legends auf dem Hollywood Forever Cemetery (Wilson II, 509).

Mentzel, Achim

Deutscher Unterhaltungskünstler (1946 – 2016)

Zunächst Sänger und Musiker, wurde die „Stalinorgel unter den Stimmungskanonen" später durch seine Fernsehsendungen („Achims Hitparade") weithin populär.

Zahlreiche Kollegen, Weggefährten und Verehrer geleiteten ihn auf den Südfriedhof von Cottbus (TA, 16.1. 2016).

Menuhin, Yehudi

US-amerikanischer Violinist (1916 – 1999)

Bereits als Kind weltberühmt, unternahm er zahlreiche Tourneen in alle Erdteile; dabei förderte er auch das zeitgenössische Musikschaffen.

Er wurde auf dem Gelände der Yehudi Menuhin School in Stoke D'Abernon (Surrey) bestattet (Wilson II, 509f.).

Mercouri, Melina

Griechische Schauspielerin und Politikerin (1925 – 1994)

Durch Filme („Sonntags nie") und Lieder („Ein Schiff wird kommen") berühmt, trat sie gegen die Militärdiktatur auf; nach deren Sturz amtierte sie als Kulturministerin.

Ihr Grabmal auf dem 1. Friedhof von Athen zeigt eine Spirale mit einem Engel, darüber eine brennende Flamme; es wird von dem tempelartigen Monument H. Schliemanns überragt (Wilson 11,510).

Mercury, Freddie (eig. Farrokh Bulsara)

Britischer Pop-Musiker (1946 – 1991)

„We are the champions" – diese Hymne machte den Komponisten und Leadsänger der legendären Band „Queen" weltberühmt; der homosexuelle Künstler starb an AIDS.

Sein Leichnam wurde mit parsischem Zeremoniell im West London Crematorium von Kensal Green verbrannt. Zum Schicksal der Asche liegen abweichende Berichte vor: Sie wurde entweder in einem unbezeichneten Grab auf dem Friedhof von Brookwood (Surrey) geborgen oder am Genfer See verstreut (M. Blake, Freddie Mercury. A Kind of Magic, München 2016, 186; Wilson II, 510).

Messel, Alfred

Deutscher Architekt (1853 – 1909)

Vom Historismus gelangte er zum funktionalen Bauen (Kaufhaus Wertheim, Berlin).

Er ruht auf dem Matthäikirchhof in Berlin-Schöneberg; sein Wandgrab aus Muschelkalk – vielleicht nach eigenem Entwurf – gleicht einer dorischen Tempelfront, von einem Puttenfries geziert (P. Bloch, Grabmäler in Berlin. Kirchhof der St.-Matthäus-Gemeinde in Schöneberg, Berlin 1976, 98f.).

Messerschmidt, Willy

Deutscher Flugzeugkonstrukteur (1898 – 1978)

Unter seinen zahlreichen technischen Entwicklungen ragen die legendäre Me 109 sowie der erste Düsenjäger der Welt (Me 262) hervor. Nach dem Krieg baute er den für breite Schichten erschwinglichen Kabinenroller, der als ein Symbol der 50er Jahre galt.

Er wurde auf dem Hauptfriedhof von Bamberg beigesetzt (Scheibmayr, 419).

Meštrović, Ivan

Jugoslawischer Bildhauer (1883 – 1962)

Unter dem Einfluß Rodins und →Maillols schuf er kraftvolle Skulpturen sowie nationale Monumente und Grabmäler (etwa für Peter II. Njegoš, Bd. V).

Er wurde im Mausoleum seiner Familie im dalmatinischen Otavice (bei Šibenik) bestattet (Ivan Meštrović. Skulpturen, Kat. Berlin 1987, 48).

Metaxas, Ioannis

Griechischer Heerführer und Politiker (1871 – 1941)

Im 1. Weltkrieg Generalstabschef, errichtete er 1936 ein diktatorisches Regime und sicherte die Nordgrenze durch die „Metaxas-Linie". Dem italienischen Expansionsstreben trat er siegreich entgegen (1940); den deutschen Einmarsch hat er nicht mehr erlebt.

Nach einer Trauerfeier in der Großen Metropolis von Athen brachte man ihn auf den 1. Friedhof der Stadt; ein Kreuz und ein kleiner Schutzengel bekrönen seine schmucklose Grabplatte (https://athensfirstcemeteryinenglish.blogspot.com/2016/10/ioannis-metaxas.html, aufgerufen am 12.8.2021).

Meyer, Eduard

Deutscher Althistoriker (1855 – 1930)

Seine mehrbändige „Geschichte des Alterthums" behandelte erstmals die griechische Geschichte im Zusammenhang mit dem Alten Orient.

Er ruht auf dem Parkfriedhof Berlin-Lichterfelde (Hammer (1994), 256).

Meyer, Hans

Deutscher Geograph (1858 – 1929)

Auf weiten Reisen erkundete er das östliche und südliche Afrika; als erster Mensch bestieg er den Kilimandscharo – damals der höchste Berg auf deutschem Gebiet.

Er wurde auf dem Leipziger Südfriedhof bestattet (Löffler – Schöpa – Sprinz, 77).

Meyrink (eig. Meyer), Gustav

Österreichischer Schriftsteller (1868 – 1932)

Seine Romane – meist im historischen Prag angesiedelt – verarbeiten alte Sagenstoffe sowie mystisch-kabbalistisches Gedankengut („Der Golem").

Er wurde auf dem Friedhof von Starnberg beigesetzt (M. Lube, Gustav Meyrink. Beiträge zur Biographie und Studien zu seiner Kunsttheorie, Graz 1980, 220).

Michael I.

König von Rumänien (1927 – 1930 und 1940 – 1947, geb. 1921, gest. 2017)

Der Sohn →Karls II. amtierte zunächst unter einer Regentschaft; nach dem erneuten Thronverzicht seines Vaters übernahm er tatsächlich die Herrschaft. Er entmachtete →Antonescu, konnte aber dadurch das Ende der Monarchie nicht mehr verhindern. Seit der kommunistischen Machtergreifung lebte er überwiegend im Schweizer Exil.

Nach einer Trauerfeier zu Bukarest im Beisein des europäischen Hochadels wurde er in der altehrwürdigen Herrschergrablege zu Curtea de Argeş bestattet (WamS, 17.12. 2017).

Michael, George (eig. Georgios Kyriakos Panagiotou)

Britischer Musiker (1963 – 2016)

Mit dem Duo „Wham!" und als Solist erfolgreich, verkaufte der skandalumwitterte Sänger mehr als 100 Mio. Tonträger.

Er wurde im engen Freundes- und Familienkreis nahe dem Grab seiner Mutter auf dem Highgate Cemetery zu London beigesetzt; um einen Ansturm von Verehrern zu vermeiden, hatte man das Datum geheimgehalten („George Michael laid to rest in Highgate cemetery in London" vom 29.3.2017, unter: https://www.theguardian.com/music/2017/mar/30/george-michael-funeral-highgate-cemetery, aufgerufen am 12. 8.2021).

Miegel, Agnes

Deutsche Schriftstellerin (1879 – 1964)

In schwermütigen Gedichten und Erzählungen beschrieb sie Landschaft und Natur, Sagen und Geschichte ihrer ostpreußischen Heimat.

Sie wurde auf dem Friedhof von Bad Nenndorf (Niedersachsen) bestattet (M. Kopp, Agnes Miegel. Leben und Werk, Husum 2004, 41).

Mielke, Erich

Deutscher Politiker (1907-2000)

Während des 3. Reiches im Spanischen Bürgerkrieg und in der UdSSR, baute er in den ersten Jahren der „DDR" die politische Polizei auf und leitete bis zum Mauerfall das Ministerium für Staatssicherheit. Nach der Wende wurde er wegen eines Polizistenmordes von 1931 zu einer lediglich sechsjährigen Haftstrafe verurteilt, außerdem vorzeitig „auf Bewährung" entlassen.

Er wurde eingeäschert, seine Überreste in ein anonymes Umengrab auf dem Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde gebracht (B. Rasch – G. Dedio, Ich. Erich Mielke. Psychogramm des DDR-Geheimdienstchefs, Erfurt 2015, 204).

Mies van der Rohe, Ludwig

Deutscher Architekt (1886 – 1969)

Der Direktor des Bauhauses emigrierte 1938 in die USA; einer der stilprägenden Architekten des 20. Jhs., verband er Glas und Stahlbeton zu schlichten klaren Formen (Weißenhofsiedlung Stuttgart; Neue Nationalgalerie, Berlin).

Nur die engsten Familienangehörigen geleiteten seine Urne auf den Graceland Cemetery in Chicago (F. Schulze, Mies van der Rohe. Leben und Werk, Berlin 1986, 329).

Mikojan, Anastas

Sowjetischer Politiker (1895 – 1978)

Der willfährige Gefolgsmann →Stalins stieg zu den höchsten Ämtern auf; während des XX. Parteitages eröffnete er die kritische Auseinandersetzung mit dem Personenkult um den toten Diktator.

Er ruht auf dem Friedhof des Moskauer Neujungfrauenklosters (Roberts, 191).

Milch, Erhard

Deutscher Generalluftzeugmeister (1892 – 1972)

Zunächst im Dienst der Lufthansa, leitete er während des 3. Reiches als Generalinspekteur die Rüstungsproduktion der Luftwaffe. Nach dem Krieg mehrere Jahre inhaftiert, arbeitete er seit seiner Entlassung als Berater für große Industrieunternehmen.

Er wurde auf dem Zentralfriedhof Lüneburg beigesetzt (https://ww2gravestone.com/people/milch-erhard/, aufgerufen am 12. 8.2021).

Milhaud, Darius

Französischer Komponist (1892 – 1974)

In seinen Sinfonien und Konzerten, Opern und Filmmusiken verbinden sich impressionistische Einflüsse mit modernen und außereuropäischen Elementen.

Er wurde auf dem Cimetière St. Pierre in Aix-en-Provence bestattet (Adler, 54).

Miller, Arthur

US-amerikanischer Schriftsteller (1915 – 2005)

Sein vielseitiges Schaffen umfaßt Romane, Essays und Drehbücher ("The Misfits") sowie zeitkritische Bühnenstücke, die schonungslos den „American Dream" entlarven („Tod eines Handlungsreisenden").

Er wurde verbrannt, die Asche auf dem Friedhof von Roxbury (Conn.) beigesetzt; ein schwarzer Grabstein bezeichnet die Stelle (Chr. Bigsby, Arthur Miller 1962 – 2005, London 2011, 484f.; 514f.; Wilson 11,515).

Miller, Glenn

US-amerikanischer Jazzmusiker (1904 – 1944)

Der weltberühmte Swing-Posaunist entwickelte mit seiner Band den typischen „Glenn-Miller-Sound"; er starb bei einem Flugzeugabsturz.

Keine Überlieferung.

Miller, Henry Valentine

US-amerikanischer Schriftsteller (1891 – 1980)

In seinen autobiographisch gefärbten Romanen und Erzählungen spiegelt sich ein individualistischer Hedonismus; die freizügigen Schilderungen sexueller Handlungen sollten das prüde Amerika schockieren.