Wohin geht die Seele? - Gabriel Looser - E-Book

Wohin geht die Seele? E-Book

Gabriel Looser

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  • Herausgeber: Kösel
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2012
Beschreibung

Himmel oder Hölle, Nichts oder Licht – was erwartet die Seele nach dem Tod? Ein renommierter Sterbebegleiter sucht in den großen religiösen Traditionen nach Antworten. Neben zahlreichen Berichten von Nahtoderfahrungen geben sie wertvolle Hinweise auf ein Leben nach dem Tod. Am Ende steht die Botschaft vom Vertrauen in das große Geheimnis, zu dem wir alle zurückkehren werden.

  • Was kommt nach dem Tod?
  • Für Trauerverarbeitung, Sterbebegleitung und Vorbereitung auf den Tod
  • Was wir heute über das Jenseits wissen können
  • Seriös recherchiert und spannend aufbereitet

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Seitenzahl: 333

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Gabriel Looser

Wohin geht die Seele?

Ein Reiseführer ins Jenseits

Kösel

Copyright © 2012 Kösel-Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Umschlag: Monika Neuser, München

Umschlagmotiv: Chris Stowers/Visum

ISBN 978-3-641-08211-6

Weitere Informationen zu diesem Buch und unserem gesamten lieferbaren Programm finden Sie unter

www.koesel.de

Wie ist es, wenn wir sterben?

Vorwort

»Wie ist es denn, wenn wir sterben?« Die knapp 70-jährige Frau hatte allen Grund, diese Frage mit hoher Dringlichkeit zu stellen - sie lag mit einem metastasierenden Lungenkrebs im Sterben. Von wem, wenn nicht von mir, seit Kurzem Seelsorger im Krankenhaus, in dem sie lag, sollte sie sich eine Antwort erhoffen? Allein, die klugen dogmatischen Lehrsätze, die ich vor nicht langer Zeit noch gebüffelt hatte und die mich an der universitären Akademikerschmiede schließlich zum Doktor der Theologie gemacht hatten, diese Lehrsätze halfen nicht weiter. Allzu abstrakt und fern der menschlichen Erfahrungen klingen die Formulierungen. So lenkte ich ihre Aufmerksamkeit in eine ganz andere Richtung, nämlich auf das Vertrauen in Gottes Güte. Auf diesem Pfad folgte sie mir dankbar, und er ermöglichte ihr wenige Tage später ein friedliches und gelassenes Sterben.

Der Schweizer Philosoph und Psychologe Beat Imhof (*1929) weist in seiner ziemlich ernüchternden Analyse aus dem Jahre 2011 nach, wie wenig hilfreich die Lehren und die Lehrer der beiden großen christlichen Kirchen unseres Kulturraumes zu Beginn des 21. Jahrhunderts in dieser Hinsicht sind. Er stellt fest, dass auch namhafte Vertreter der beiden Konfessionen - er nennt große Namen wie Karl Rahner und Hans Küng, Helmut Gollwitzer und Eugen Drewermann, aber auch Kardinal Ratzinger, den späteren Papst Benedikt XVI. - zu diesem Themenkreis teilweise gescheite Fragen stellten, aber kaum je hilfreiche Antworten zu geben vermochten. Imhof zitiert einen Studenten, der ausführlich die katholische ebenso wie die evangelische Theologie studiert hatte, mit den Worten: Nach all diesen Studien »stand ich ohne lebendige Jenseitshoffnung da« (Imhof I, 14/1).

Die kirchlichen Repräsentanten beschränkten sich - so der Vorwurf Imhofs - gerne auf die Feststellung, dass wir über das Leben nach dem Tod gar nichts sagen können, und zögen sich zurück ins Schweigen. Damit würden sie aber ihre Pflicht vernachlässigen, in den Menschen im Blick auf ihr Sterben und ihren Tod Hoffnung und Zuversicht zu wecken.

Mit dem Hinweis, dass es schwierig ist, über das Leben nach dem Tod klare Erkenntnisse zu gewinnen, werden auch wir uns in dieser Studie konfrontiert sehen. Wir werden aber erkennen, dass es konstruktivere Möglichkeiten gibt, mit dieser Herausforderung umzugehen. Der bloße Rückzug ins Schweigen ist tatsächlich nicht hilfreich und auch nicht nötig. Genauso wenig ergiebig ist das erneute Zitieren alter dogmatischer Formeln. Wir werden kreativere Wege beschreiten.

Es scheint in der Tat, dass die Kirchen bei diesen Themen in den letzten Jahrzehnten das Feld weitgehend Gruppierungen aus dem Bereich von Esoterik und Parapsychologie überlassen haben. Von dort gibt es hilfreiche Hinweise und Einsichten, wenngleich auch diese Thesen und Lehrmeinungen keinesfalls umfassend die Wahrheit darstellen. Auch hier bleibt vieles offen und Zweifel bestehen weiter.

Die uns stets aufs Neue wieder bedrängende Frage der sterbenden Frau ist so alt wie die Menschheit, und die religiösen und geistigen Traditionen haben sich seit jeher mit ihr beschäftigt. Aber ihre - jahrhunderte- und jahrtausendealten - Antworten sind für uns Menschen des 21. Jahrhunderts nicht mehr immer hilfreich. Zu sehr haben sich Menschen- und Weltbild, aber auch die Art zu denken und die Welt zu verstehen, verändert. So hat Winfried Nonhoff, der damalige Leiter des Kösel-Verlages, wohl ins Schwarze getroffen, als er, mitten in einem unserer intensiven Gespräche, unvermittelt zu mir sagte: »So schreib doch ein Buch zum Thema: ›Wohin geht die Seele?‹« Damit hatte er mir wieder einmal einen Floh ins Ohr gesetzt. Dass dies zugleich sein Abschiedsgeschenk an mich war, wusste ich damals noch nicht - seither hat er die Leitung des Verlages abgegeben. Der Floh jedoch saß, und ich bin sehr dankbar dafür. Aber auch diesmal hat der Begleiter meines werdenden Textes im Verlag, Michael Kötzel als neuer Leiter des Lektorates, meine Schritte mit viel aufmerksamem Wohlwollen begleitet, hat mir zahlreiche hilfreiche und konstruktive Fragen gestellt und Anregungen gegeben und damit zu wertvollen Inspirationen verholfen. An beide geht an dieser Stelle mein herzliches Dankeschön. Ein weiterer Dank ins Lektorat geht an Silke Foos für die aufmerksame letzte Durchsicht des Manuskripts vor dem Druck.

Viele Jahre sind ins Land gegangen, seit mir die sterbende Frau ihre so wichtige Frage gestellt hat. Ich habe mich auf verschiedenen Ebenen mit ihr auseinandergesetzt, alte Zeugnisse studiert und dabei immer auch die Frage erwogen, wie solche denn heute noch zu inspirieren vermögen. Dabei bin ich auf spannende Einsichten gestoßen. Etwa diese: Überall wiederkehrende Bilder in den alten Jenseitslehren wie etwa Gericht und Hölle handeln - wenn es uns gelingt, das Ängstigende und Schauerliche, aber auch das Abwertende und Verurteilende, das ihnen seit je anhaftet, zu durchdringen und bis zum archetypischen Gehalt vorzustoßen - tatsächlich in ihrem Kern von Aspekten unserer menschlichen Seele, die bis heute zentral und absolut wesentlich sind.

Im Weiteren habe ich die Zeugnisse aus den Nahtod-Erfahrungen unserer Zeit ganz ernst genommen und mich nicht von all den Zweifeln, die ihnen von verschiedener Seite entgegengebracht werden, verunsichern lassen. Auf diesen Wegen erhalten wir tiefe Einsichten in die menschlichen Erfahrungen in Sterben und Tod.

So wollen wir uns denn, liebe Leserin, lieber Leser, von der erwähnten von Fachleuten heute oft fast resignierend vorgebrachten Feststellung, dass wir ja letztlich gar nichts sagen können über diesen Bereich unseres Menschseins, nicht lähmen lassen. Machen wir uns vielmehr auf den Weg; stellen wir uns in die lange Reihe derer, die sich dieser Frage schon zugewandt haben; finden wir unsere für heute gültigen Antworten ebenso, wie unsere Ahnen die ihren gefunden haben - und wir werden staunen, wie viel wir trotz aller Einschränkungen und Vorbehalte erkennen können: tiefe Einsichten über das Sterben. Es ist denn auch ein wesentliches Anliegen dieses Buches, die verbreiteten, wenig hilfreichen Haltungen - einerseits Gleichgültigkeit dem Sterben gegenüber und andererseits die Angst davor - zu überwinden. All dies dient der Vorbereitung auf unser Sterben, nicht weniger aber schöpfen wir daraus anregende Impulse für unser Leben.

»Wohin geht die Seele?« - Eine sperrige Frage

»Wohin geht die Seele?« - die Frage stellt uns vor ein letztlich unlösbares Dilemma. Einerseits ist es eine Frage, die in dieser oder ähnlicher Formulierung heute eine wachsende Zahl von Menschen tief bewegt - andere Formeln der Frage können sein: Gibt es ein Leben nach dem Tod? Gibt es ein Jenseits? Bis hin zur Frage: Gibt es einen Gott oder allenfalls Götter? Weiter: Gibt es Engel, geistige Führer und Führerinnen? Leben wir ein oder mehrere Male in der materiellen Welt? Am Ende stehen die Fragen: Was bedeutet das alles im Hinblick auf die menschlichen Erfahrungen nach dem Tod? Aber genauso: Was bedeutet das alles für unser Leben vor dem Tod? Um die Transzendenz (von lateinisch transcendere: hinübergehen), das Jenseits also geht es, und letztlich stehen immer auch die Fragen im Hintergrund: Hat unser Leben überhaupt einen Sinn jenseits der materiellen Dimension und falls ja, welchen? Und schließlich: Welche ethischen Werte sind hilfreich, um diesen Sinn zu verwirklichen? Fragen über Fragen …

Sinnkrise als Teil einer tiefen Kulturkrise

Viele Menschen lassen sich heute von diesen letzten Sinnfragen bewegen; die einen, weil sie schon immer ahnten oder für sich subjektiv auch wussten, dass es »etwas« geben muss, das über unsere sinnlichen Erfahrungsmöglichkeiten, das über unser tägliches Mühen mit den Höhen und Tiefen unseres Alltags hinausgeht; andere, weil sie die Sinnangebote unserer heutigen westlichen Welt zunehmend als unzureichend, als nicht beständig empfinden: Sinnangebote, die sich weitgehend auf Lust, Vergnügen, (Über-)Reizung der Sinne oder möglichst großen materiellen Fortschritt und Wohlstand beschränken.

In der Tat, wir werden Zeugen von gewaltigen Einbrüchen, die solche materiellen Sinnziele in ihren Grundfesten erschüttern. In den letzten Jahrzehnten wurde unsere Welt von Energiekrisen, Wirtschafts- und Finanzkrisen, von geplatzten Immobilienblasen, schweren Havarien in Atomanlagen und vielem mehr heimgesucht. Doch hinterher, wenn jeweils »das Gröbste« überstanden scheint, wird so getan, als seien das nur Betriebsunfälle gewesen, die mit noch präziseren Methoden oder, seit einiger Zeit besonders verführerisch, mit noch mehr Größe und Gigantomanie bestimmt vermieden werden könnten - bis zum nächsten Zusammenbruch in einem anderen Bereich, in dem man sich bisher sicher wähnte.

Angesichts solcher Erschütterungen stellt sich in manchem Kopf (mehr noch: in manchem Herzen) mit zunehmender Dringlichkeit die Frage, ob denn in der geistigen Entwicklung der westlichen Welt im Nachgang zur Epoche der Aufklärung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nicht ganz grundsätzlich etwas in die Irre gegangen sei. Ob nicht mehr und mehr auf falsche Werte gesetzt worden sei, ob nicht mit zunehmender Ausschließlichkeit solche falschen Werte, Grundhaltungen und Sinnangebote sich durchgesetzt haben, falsch - da offensichtlich allzu krisenanfällig und auf lange Sicht nicht tragfähig. Erschwerend kommt hinzu, dass dieses Wertesystem sich offensichtlich als unfähig erweist, grundsätzlich seine Fundamente infrage zu stellen und zu überdenken. Vielmehr wird bloß immer wieder aufs Neue versucht, sei es durch noch mehr Regulierungen, sei es gerade im Abbau sämtlicher Regulierungen, die störenden Symptome zu beheben.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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