Woodcraft und Camping - George W. Sears »Nessmuk« - E-Book

Woodcraft und Camping E-Book

George W. Sears »Nessmuk«

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Beschreibung

Der legendäre und zeitlose Klassiker der Outdoor-Literatur

Mit diesem Buch steht Ihnen die Übersetzung eines ganz besonderen Klassikers zur Verfügung: Woodcraft and Camping des Urvaters der Outdoor- und Survival-Bewegung George W. Sears, alias Nessmuk, wurde erstmals 1884 veröffentlicht.

In diesem vielleicht bekanntesten und meistverkauften Outdoor-Buch aller Zeiten teilt Nessmuk sein umfangreiches Wissen über das Leben im Freien. Als er nach einer Krankheit Trost in den Wäldern suchte, besorgte sich Nessmuk ein Kanu und bereiste die amerikanischen Adirondacks. Inspiriert von der Schönheit der Natur und ihrer Fähigkeit, die Lebenskraft wiederherzustellen, verfasste Nessmuk diesen legendären und viel zitierten Klassiker über das Leben in der Wildnis.

Wertvolle Erfahrungen

Nessmuk lebte über 50 Jahre hinweg immer wieder längere Zeit in den Wäldern Nordamerikas. Die wertvollen Erfahrungen, die er dabei gesammelt hat, gibt er in diesem Buch weiter. Es ist eine wahre Fundgrube für Naturfreunde und alle, die sich für das Leben im Freien interessieren. Zudem enthält es zahllose praktische Ratschläge und hilfreiche Anleitungen, die nichts von ihrer Gültigkeit verloren haben.

Nessmuk behandelt die Ausrüstung für Outdoor-Aktivitäten und den Bau eines Camps ebenso wie das Feuermachen, das Kochen im Freien, die Konstruktion von leichten Booten oder das Angeln und Jagen.

Ein weiteres Plus des Buches: Der Autor liefert praxiserprobte Rezepte für die Zubereitung einfacher, aber leckerer Mahlzeiten, wie zum Beispiel Suppen, Eintöpfe, Bohnengerichte, Fisch, Fleisch, Wild und Kartoffeln. Bereits beim Lesen wird Ihnen das sprichwörtliche Wasser im Munde zusammenlaufen.

Ein Buch, das begeistert - und Sie tief berühren wird!

Nessmuks klare, bildhafte und mitunter etwas sarkastische Sprache macht das Buch zu einem echten Lesevergnügen. Anekdoten und Abenteuer, die der Autor wiedergibt, haben einen kurzweiligen und oft amüsanten Unterhaltungswert.

Holen Sie sich noch heute Ihr Exemplar dieser wunderschön gestalteten und mit Nessmuks Originalzeichnungen versehenen Sonderausgabe.

 

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1. Auflage Februar 2023

Copyright © 2023 für die deutsche Ausgabe bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg

Alle Rechte vorbehalten

Übersetzung: Linde Wiesner Lektorat: Klara Louber Covergestaltung, Satz und Layout: Stefanie Huber

ISBN E-Book 978-3-86445-915-3 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11

Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Vorwort

Woodcraft1 ist der Grand Army 2 jener gewidmet, die draußen unterwegs sind.

Ziegel und Mörtel züchten Dreck und Verbrechen,

Darin der Puls des Bösen pocht und schlägt;

Und die Menschen verwelken, bevor sie erblühen,

Denn in den Straßenpflastern wohnt ein Fluch.

Die Lungen sind vergiftet und die Schultern gebeugt,

Vom Gestank der Mühlen und Minen, der erstickt;

Und der Tod schleicht der sich schindenden Menge hinterher –

Doch den Schatten von Eiche und Kiefer, den scheut er sehr wohl.

NESSMUK 3

Kapitel 1: Überarbeitung und Erholung

Ausflüge in die Natur – Vorbereitung

Es ist nicht nötig, dass Herbert Spencer 4 über den Ozean zu uns kommt, um uns zu sagen, dass wir eine überarbeitete Nation sind, dass unsere Haare 10 Jahre früher ergrauen als die der Engländer oder »dass wir etwas zu viel von der Heilsbotschaft der Arbeit abbekommen haben« und »dass es an der Zeit ist, die Heilsbotschaft der Entspannung zu predigen«. Das stimmt alles. Doch obwohl wir immer härter arbeiten und in einer gegebenen Zeit immer mehr erledigen, halten wir doch nicht länger durch als langsamere Völker. Zu den grauen Haaren: Vielleicht sind graue Haare besser als gar keine Haare; und es ist eine Tatsache, dass der durchschnittliche Brite genauso früh glatzköpfig wird, wie der Amerikaner ergraut. Es liegt jedoch eine traurige Wahrheit in Spencers Worten, wenn er sagt: »In jeder Gesellschaft habe ich Menschen getroffen, bei denen beruflicher Stress schon zu einem Nervenzusammenbruch geführt hat oder die Freunde nennen konnten, die sich durch Überarbeitung umgebracht haben, dauerhaft arbeitsunfähig geworden sind oder mit der Bemühung um die Wiederherstellung ihrer Gesundheit viel Zeit vergeudet haben.« Auch dies ist wahr. Und es ist die kontinuierliche Anspannung, ohne Pausen und Erholung, die in neun von zehn Fällen den Faden zum Reißen bringt und in dem endet, was die Ärzte »nervöse Erschöpfung« nennen, die einer Lähmung ähnelt. Von so etwas erholen sich die Betroffenen selten vollständig.

Mr. Spencer zitiert den alten Chronisten Froissart: »Wenn sich die Engländer verlustieren, so tun sie dies ihrem Wesen gemäß auf schwermütige Art und Weise.« Würde Froissart heute noch leben, so würde er Spencer zufolge wohl von den Amerikanern sagen: »Verlustieren sie sich, so ihrem Wesen gemäß in Eile.« Mag sein.

Wir leben in einem Zeitalter der Eile und Sorge. Alles, was keinen Dampf drauf hat, bleibt leicht »außen vor«. Vermögen werden schnell gemacht und großzügig wieder ausgegeben. Nahezu alle fleißigen, hart arbeitenden Amerikaner haben jedoch ein Gespür dafür, dass sie mindestens eine Ruhe- und Erholungspause im Jahr brauchen, und alle – oder fast alle – sind auch bereit, großzügig, ja allzu großzügig für all das Geld auszugeben, was mit Entspannung, Freizeitgestaltung und sportlicher Betätigung zu tun hat. Doch es tut mir leid, sagen zu müssen, dass wir da meistens betrogen werden. Im Schnitt bekommt jeder, der im Sommer der Gesundheit und der sportlichen Betätigung wegen in Wäldern, Seen und Flüssen unterwegs ist, einen Wert von etwa 10 Cent für einen ausgegebenen Dollar. Und die meisten gestehen – zumindest sich selbst – ein, dass sie nach 4 Wochen Urlaub mit einem Gefühl der Enttäuschung – und erschlagen – in die Arbeit zurückkehren.

Wenn wir Geld haben, geben wir es großzügig aus. Wir sind in der zivilisierten Welt bekannt dafür, dass wir für unsere Vergnügungen geradezu verschwenderisch viel bezahlen. Da ist es demütigend zu erfahren, dass wir übers Ohr gehauen wurden, und das wissen die meisten von uns am Ende eines Sommerurlaubs. Für einen Millionär ist das egal. Denn wenn er sich entschließt, einen Sommer in den Wäldern im Norden zu verbringen, kann er für Boote, Kutschen und Lastenträger große Beträge bezahlen und hat es nicht nötig, sich vor einem Ausflug durch Wälder und Flusslandschaften mit dem Gewicht und der Ökonomie des Gepäcks zu beschäftigen, sondern er überlässt es seinen Guides, sich um ihn zu kümmern, und gibt ihnen und den Gastwirten unterwegs reichlich von seinem Vermögen ab.

Für ihn schreibe ich dieses Buch nicht, und ich kann wenig für ihn tun. Aber es gibt Hunderttausende lebenserfahrener, patenter Menschen, die vom Reichtum weit entfernt sind: Handwerker, Künstler, Schriftsteller, Kaufleute, Büroangestellte, Geschäftsleute – also Arbeiter –, die wenigstens einmal im Jahr dringend eine Ruhepause brauchen und auch verdienen. Für sie ist dieses Buch gedacht.

Über 50 Jahre intensiver Beschäftigung mit dem Bushcrafting befähigen mich, all jenen ein paar Rat- und Vorschläge zu unterbreiten, die davon träumen, im Urlaub das Campingleben am Wasser, in Wald und Flur zu genießen.

Meiner Erfahrung nach verbringen nahezu alle, die die Natur und das Leben im Freien wirklich lieben, viel Zeit damit, künftige Ausflüge zu planen oder über die Abenteuer und Vergnügungen zu reden, die bereits vorüber, ihnen aber noch in guter Erinnerung sind.

Wenn die Bergbäche zufrieren und die Nordwinde gehen; wenn die Winterstürme den bitterkalten Eisregen und Schnee verwehen; wenn der Winterregen das Leben im Freien unerträglich macht; wenn die Jahreszeit, das Wetter und die Naturgesetze eine »Ruhezeit« für Tiere und Menschen anordnen – dann ist es gut, wenn sich ein paar Gleichgesinnte an einem warmen Ofen versammeln, um Geschichten, Meinungen und Erfahrungen auszutauschen. Vielleicht herrscht keine Einigkeit über das beste Ausflugsziel, über Köder, Angelruten, Spulen, Schusswaffen und so weiter oder ein halbes Dutzend anderer Faktoren, die diskutiert werden können. Aber in einem sind sich alle einig: Jeder hatte zu viel Gepäck und Ausrüstung dabei, und fast alle haben Boote verwendet, die mindestens doppelt so schwer waren, wie sie hätten sein müssen. Die Versuchung, dies oder jenes unverzichtbare Campingutensil zu kaufen, war zu groß, und so haben wir uns selbst mit einer Last behindert, die eher für einen Packesel geeignet wäre. So sollte man es also nicht machen.

Brechen Sie mit leichtem Gepäck auf – je leichter, desto besser –, und nehmen Sie nur die einfachsten Dinge für ihre Gesundheit, ihren Komfort und Genuss mit.

Wenn Sie freilich ein dauerhaftes Lager planen, das Sie mit dem Boot oder einem Fuhrwerk erreichen können, ist geringes Gewicht nicht so wichtig. Doch selbst dann sollte man sich davor hüten, zu viel Zeug mitzunehmen, das mehr wiegt, als es wert ist – nur um es schlussendlich zurückzulassen.

Kleidung

Was Kleidung für den Aufenthalt im Wald anbelangt, so ist viel Unfug über »feste, grobe Wollsachen« geschrieben worden. Grobe Wollsachen werden Sie nicht haben wollen, besser geeignet für Mantel, Weste und Hose ist feine Kaschmirwolle von mittlerer Stärke ohne Baumwollfutter. Als Farben eignen sich Schiefergrau und Herbstlaub. Zwei dicke, weiche Wollhemden, zwei feine, aber feste wollene Unterhosen, zwei Paar feste Wollsocken oder -strümpfe – das ist neben einem Hut und Stiefeln oder Stulpen alles, was Sie für einen Aufenthalt im Wald benötigen.

Am besten sind Stiefel – solange man sich nicht dazu verleiten lässt, schwere Stiefel mit dicker Sohle und hohem Schaft zu wählen, wie es oft Autoren raten, die es nicht besser wissen. Schwere Stiefel mit hohem Schaft sind eine ermüdende Last auf dem harten Marsch durch den Wald. Da sind sogar Mokassins besser. Da bei Stulpen und Schuhen mit hohem Schaft im Allgemeinen das An- und Ausziehen mühsam ist, bieten sich leichte Stiefel am ehesten an. Mit leicht meine ich keine nutzlosen dünnen Schühchen, sondern das tatsächliche Gewicht der Stiefel.

Die folgenden Hinweise vermitteln Ihnen eine Vorstellung, welches Schuhwerk für den Wald am besten geeignet ist: Es sollte einfach besohlt sein, und Ober- wie Rückseite sollten – von einem dünnen Futter unter der Fußsohle abgesehen – aus einer einzigen Lederschicht bestehen. Die hinteren Teile sollten aus festem Kipleder, die vorderen aus kräftigem französischem Kalbsleder sein. Der Absatz sollte 2,5 Zentimeter hoch, mit Stahlnägeln beschlagen und schmalen Riemen aus feinem französischem Kalbsleder versehen sein, die vom Rist bis an die Rückseite der Stiefel reichen. Die Laufsohle empfiehlt sich aus robustem spanischem Eichenholz, besser genagelt als genäht (obwohl beides in Ordnung ist). Solche Stiefel wiegen nur halb so viel wie die teuren klobigen Stiefel, die normalerweise für den Wald empfohlen werden. Und um deren Komfort einschätzen zu können, muss man sie ausprobieren.

Der Hut sollte aus feinem, weichem Filz sein, eine mäßig niedrige Krone und eine breite Krempe haben und farblich auf die Kleidung abgestimmt sein. Die Wahl der richtigen Kopfbedeckung- und des adäquaten Schuhwerks ist nicht zu unterschätzen und verdient einige Überlegungen. Die Stiefel dürfen nicht zu eng und der Hut nicht zu weit sein. Außerdem sollten Sie zum Wechseln ein Hemd, eine Unterhose und ein paar Socken mitnehmen. Ein weicher, warmer, an den Enden offener Schlafsack, gerade lang genug, um einen ganz zuzudecken, und ein 1,80 mal 2,40 Meter großes Rechteck aus wasserfestem Baumwollstoff sorgen für Wärme und Schutz in der Nacht und wiegen zusammen 2–3 Kilogramm. Zusammen mit der Wechselkleidung ergibt das ungefähr 3,5 Kilogramm an Textilien. Dies reicht aus und bietet Ihnen genügend Komfort.

Die Gepäckmenge

Auf einer spätsommerlichen Kanufahrt in Nordamerikas Wildnis begegnete ich in den Wäldern immer wieder Menschengruppen, deren Menge an unnötigem Gepäck, mit dem sie sich belasteten, einfach haarsträubend war. Weshalb ein geschickter, gescheiter Geschäftsmann, der mit einem Guide unterwegs ist, fast jede Nacht ein ganzes Waldhotel zu seinem Lagerplatz machen und sich mit einem Bushel 5 grauer Woll- und Kunststoffdecken, Wechselwäsche, Töpfe, Pfannen und Kessel, einem 9-Pfund-10-Kaliber und zwei Angeln – und ja, am Gewehr hängt auch noch ein zusätzliches Paar schwerer Stiefel – abschleppen muss, ist etwas, das ich nie verstehen werde. Mein Gepäck einschließlich Kanu, Wechselkleidung, Schlafsack, Proviant für 2 Tage, Taschenaxt und Rucksack wog nie mehr als 57 Kilogramm, und ich habe immer im Freien übernachtet.

Wer über einen Ausflug in die Wälder nachdenkt, neigt leicht dazu, sich lange darauf vorzubereiten und viele Gegenstände anzuschaffen, die als hilfreich gelten. Vielleicht haben sie alle auch ihren Nutzen, stellen aber auch eine schwere Last dar. Besser ist es, sich zuerst eine Vorstellung davon zu machen, wie leicht das Gepäck sein kann, ohne dass man etwas vermisst. Denken Sie in einer ruhigen Stunde über den Ausflug nach und erstellen dann eine Liste der unverzichtbaren Dinge; besorgen Sie sich diese im Vorfeld und bewahren Sie sie so auf, dass Sie sie bei der Hand haben, damit nichts Wichtiges fehlt, wenn es nicht mehr beschafft werden kann. Die Liste wird länger sein als gedacht, doch die Sachen müssen gar nicht sperrig oder schwer sein. Da man mir gewöhnlich nachsagt, Bootstouren und Waldwanderungen mit besonders leichtem Gepäck zu machen, stelle ich Ihnen eine Liste der Sachen zusammen, die ich auf Fußmärschen mitnehme.

Kapitel 2: Rucksack, Axt, Messer, Geschirr, Angelruten und Zubehör, Nähbeutel

Kleidung, Schlafsack und Baumwolltuch sind hier das Wichtigste. Alsdann werden ein Rucksack (oder Tragekorb), eine Angelrute mit Spule, Schnüre, Köder und Haken und eine vollständige Angelausrüstung benötigt sowie Taschenaxt, Messer und Blechgeschirr.

Rucksack

Zunächst zum Rucksack. Da Sie ihn viele Kilometer weit tragen müssen, ist es gut, wenn er von Anfang an gut passt und richtig sitzt. Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, einen Tragekorb zu nehmen. Ich weiß, dass dieser in Nordamerika recht beliebt ist und auch an anderen Orten zum Einsatz kommt, an denen sich Guides und Sportsmänner zusammenfinden, aber ich mag ihn nicht. Zugegebenermaßen kann man darin einen Laib Brot samt Tee, Zucker und so weiter transportieren, ohne dass sich alles verkeilt, und Flaschen, Steingutgeschirr und andere zerbrechlichen Dinge sind in einem Korb sicherer aufgehoben als in einem Rucksack aus Wachstuch. Doch vor Regen oder hochspritzender Gischt schützt ein Korb kaum, überdies ist er mehr als doppelt so schwer, was sich bei Nässe noch verstärkt. Und mir ist es lieber, dass Brot, Tee und Zucker durcheinandergeraten, als dass sie sich mit Wasser vollsaugen. Zudem muss angemerkt werden, dass der Mensch ein Wirbeltier ist und auf sein Rückgrat achten sollte. Ein schwerer Tragekorb schlägt immer gegen den empfindlichsten Teil der Wirbelsäule. Der Rucksack hingegen sitzt locker und scheuert nicht. Der in der Zeichnung dargestellte Rucksack hat eine gute Form, und das Original – das ich seit Jahren benutze – ist in allen Belangen zufriedenstellend. Er fasst mehr als ein halbes Bushel, das heißt Schlafsack, Schutzzelt, Axt, Nähzeug, Geschirr, Angelausrüstung, Kleidung und Proviant für 2 Tage. Leer wiegt er gerade einmal 340 Gramm.

Abb. 1: Rucksack und Nähbeutel

Handbeil

Das Handbeil und die Messer in der Zeichnung erfüllen alle Anforderungen und sind für ihren jeweiligen Zweck gut geeignet, insbesondere das Beil – das beste zweischneidige Handbeil, das ich je gefunden habe. Lassen Sie uns hier kurz abschweifen und über das unverzichtbare Taschenbeil sprechen, weil die perfekte Axt das am schwierigsten zu findende Teil der Ausrüstung ist, für das Bushcrafting aber unverzichtbar. Dies erkannte ich bereits vor meinem zwölften Geburtstag, als ich Dachdeckerbeile, Lattenäxte und kleine Taschenäxte testete, wie sie in Eisenwarenhandlungen auf dem Land erhältlich sind, ohne dass mich irgendeine von ihnen zufriedenstellte. Ich habe sogar einige von Schmieden anfertigen lassen, die sich auf die Herstellung von Schneidewerkzeugen verstanden, doch diese erwiesen sich als die schlechtesten von allen – sie sahen mörderisch aus, waren sperrig und hatten weder Gleichgewicht noch gute Proportionen. 12 Jahre lang war ich auf der Suche, bis ich endlich das passende Handbeil fand. Es war in Rochester von einem Hersteller für chirurgische Instrumente namens Bushnell angefertigt worden. Es zu bekommen kostete mich Zeit und Geld. An einem verregneten Samstag fertigte ich ein Muster aus Holz an und machte eine Tagereise nach Rochester, wartete dann einen weiteren Tag auf die Klinge, zahlte für sie 3 Dollar und verbrachte einen dritten Tag mit der Heimreise. Zu diesen Kosten und den 3 Tagen Zeitverlust kamen 1 Dollar für die Bootsfahrt, 2 Dollar für weitere Unkosten und noch ein verregneter Sonntag für die Anfertigung von Lederscheide und Hickorystiel.

Meine humorvollen Freunde, die mir immer bei der Berechnung der Kosten für meine Jagd- und Angelausrüstungen halfen, erstellten folgende geschäftsmäßige Kalkulation und brachten sie dort an, wo ich sie morgens mit Sicherheit sofort sehen würde. Von den fünf, die an diesem kleinen Scherz mitgewirkt haben – allesamt kräftigere und größere Kerle als ich – sind vier bereits dorthin gegangen, »wo sie die Sonne nie mehr sehen«. Und dies steht auf dem mittlerweile vergilbten Zettel, den ich nun schon 40 Jahre lang aufbewahre:

Aufwand eines Waldarbeiters für ein Handbeil:

Klinge

3,00 Dollar

Bootsfahrt

1,00 Dollar

Ausgaben für 3 Tage

3,00 Dollar

Verlust von 3 Tagen à 1,25 Dollar

3,75 Dollar

2 Tage für Muster, Stiel und Schaft,

ca.2,00 Dollar

Gesamt

12,75 Dollar

Tatsächlicher Wert des Beils

2,00 Dollar

Bilanz

10,75 Dollar

Sie lachten hämisch, und die Kosten für das Beil wurden zu einem ständigen Witz über meinen »Geschäftssinn«. Am meisten ärgerte mich, dass die Schurken mit ihrer Berechnung gar nicht so danebenlagen. Und ich selbst? Diese Axt war fast 30 Jahre lang mein Lieblingsbeil. Zweimal wurde sie von geschickten Handwerkern »aufgestaucht«, und wenn mein Freund »Bero« sie nicht verloren hat, tut sie noch immer ihren Dienst.

Abb. 2: Handbeil und Messer

Hätte ich für 1 oder 2 Dollar auch nur ein Jahr darauf verzichten wollen? Allerdings bevorzuge ich die Doppelklinge – eine dicke, stumpfere Schneide für Dickicht, Hirschknochen und dergleichen sowie eine dünne, scharfe Schneide fürs Holzhacken.

Messer

Kommen wir nun zum Messer beziehungsweise den verschiedenen Messerarten: Sie sind von höchster Bedeutung und sollten bezüglich Form und Härte von bester Qualität sein. Die sogenannten Bowie- und Jagdmesser, die für gewöhnlich verkauft werden, sind dicke, klobige Dinger mit einer Art Grat in der Mitte der Klinge. Sie sehen zwar mörderisch aus, sind aber kaum von Nutzen, sondern gehören eher in Groschenromane oder an den Gürtel von Billy the Kid als zur Ausrüstung eines Jägers. Das feststehende Messer in der Zeichnung hat eine dünne Klinge und ist perfekt fürs Häuten, Fleischschneiden und Essen. Das robuste zweischneidige Taschenmesser ist das beste Modell, das ich bisher gefunden habe, und beide zusammen reichen für ein Waldlager aus. Essbesteck braucht man in Wäldern nicht. Aus einem Buchen- oder Birkenzweig lässt sich eine brauchbare Gabel herstellen, und eine Süßwassermuschelhälfte mit einem gespaltenen Stock als Stiel ergibt einen hervorragenden Löffel.

Kochutensilien

Wenn ich ein dauerhaftes Lager aufschlage, besteht meine Ausrüstung zum Kochen und Essen aus fünf Blechgefäßen. Bin ich jedoch unterwegs, packe ich nur zwei von ihnen in meinen Rucksack.

Von einem guten Blechschmied habe ich mir einen Topf mit folgenden Maßen anfertigen lassen: 15 Zentimeter Durchmesser am Boden, 17 Zentimeter oben, 5 Zentimeter Höhe. Der Boden aus dem schwersten erhältlichen Blech und die Seiten aus leichterem Blech sind ohne Lötzinn wasserdicht zusammengeschweißt. Der Deckel ist einfach ein umgedrehtes Blechgefäß und hat keine Henkel. Der zweite Topf sieht genauso aus, nur dass er so klein ist, dass er in den ersten hineinpasst und umgedreht auch als Deckel dienen kann. Zwei weitere Gefäße bestehen aus gewöhnlichem gepresstem Blech, die oberen Teile sind abgeschnitten und umgedreht, ebenfalls ohne Griffe. Sie alle können ineinandergesetzt werden, sodass sie nicht mehr Platz brauchen als das größte Gefäß für sich allein.

Das nächste Gefäß – ein Kessel – ist ebenfalls aus sehr schwerem Blech gefertigt und wasserdicht verschweißt. Er fasst 2 Liter, und die anderen Gefäße passen genau hinein, sodass sie verpackt nur so viel Platz einnehmen wie der Kessel allein. Ich sollte noch erwähnen, dass die robusten Griffe (»Ohren«) unterhalb des Kesselrands angebracht sind und der Bügel nach außen klappt, sodass es angesichts des Umstandes, dass alle Gefäße ohne Henkel sind, keine überstehenden Teile gibt, die sich abnutzen und aneinander scheuern könnten. Das Ensemble wiegt alles in allem 2 Pfund. Ich habe in den Wäldern im Norden schon Wanderer gesehen, deren eine Bratpfanne mehr wog und einen Griff von einem Meter Länge hatte. Wie haben sie es nur mit einer kulinarischen Tortur dieser Art durch die Wildnis geschafft?

Nur wenn ich zu einem sehr gut zugänglichen Lager aufbreche, nehme ich fünf Blechgefäße mit. Einmal habe ich eine 10-tägige Wanderung durch unberührte Wildnis unternommen und dazu nur ein einziges Geschirr mitgenommen, nämlich einen Topf für 10 Cent – der reichte aus. Ich glaube, ich werde Ihnen die Geschichte von dieser Wanderung noch erzählen, denn in diesen 10 Tagen sah ich mehr Wildtiere als jemals zuvor in einer ganzen Saison. Später erfuhr ich, dass die ganze Region inzwischen Farmland geworden und das Wild fast völlig verschwunden ist. Doch damals, vor 39 Jahren, gab es noch mehr als genug davon.

Angelruten

Über Angelruten spreche ich mit mehr Zurückhaltung als über alles andere, was mit Aktivitäten in der freien Natur zu tun hat. Die schiere Anzahl und Vielfalt an Ruten und Herstellern, der Enthusiasmus, den Forellen- und Fliegen-Exzentriker an den Tag legen, die Tatsache, dass für mich das Angeln keinen Vorrang vor anderen Sportarten hat, zusammen mit dem Eingeständnis, dass ich nichts gegen Bucktail-Köder, Würmer und Bleigewichte, künstliche Fischköder und weiße Maden einzuwenden habe – all das zwingt mich dazu, mich kurz zu fassen. Aber da ich schon mein ganzes Leben lang fische, seit meiner Zeit als Rutenangler bis zum heutigen Tag, und da ich mich von der Bach-Elritze bis zum 100-Pfund-Thunfisch hochgearbeitet habe, möge man mir ein paar Bemerkungen über Ruten und ihre Anwendung verzeihen.