Workshop Nähen - Claire Massieu - E-Book

Workshop Nähen E-Book

Claire Massieu

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Beschreibung

Learning by doing - mit dem GU Nähworkshop ganz einfach zum neuen Lieblingsmodell! Ob einfacher Rock, aufwendigere Bluse, lässiger Shopper oder trendiges Kissen - anhand moderner Klassiker werden die gängigsten Arbeitsschritte und Nähtechniken vom Reißverschluss übers Füttern bis zum Nähen von Applikationen erklärt. Durch raffinierte Schnitte und Stoffe von hauchzart bis griffig entstehen so beeindruckende Modelle für die tägliche Garderobe und das Zuhause. Hoch lebe die Praxis! Die Techniken werden zunächst in der Theorie anschaulich vermittelt und im Anschluss anhand konkreter Projekte umgesetzt und vertieft. Alle Arbeitsschritte auf dem Weg zum Lieblingsstück werden mit Hilfe detaillierter Bildfolgen und ausführlicher Anleitungen erklärt. Der Einführungsteil enthält alle wichtigen Basics von der Grundausstattung bis zur Stoff- und Garnkunde und dem richtigen Umgang mit Schnittmustern. Alle Schnittmuster gibt es in Originalgröße zum Download.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 204

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DO IT OHLALA!

Nähen macht Spaß! Viele Nähkurs-Teilnehmer haben uns erzählt, wie gut sie sich beim Nähen entspannen können – sogar als meditativ wurde es beschrieben. Uns ist es wichtig und man sollte es nie vergessen, dass man das Ganze zum Spaß macht und dass Nähen nicht ein weiterer Punkt auf unserer schon so vollen »To-do-Liste« sein soll. Deswegen sollte man bei ungeraden Nähten nicht zu kritisch mit sich sein und so manchen kleinen Fehler als Kosmetik- oder Übungsfehler sehen. Wir möchten Ihnen Alternativen zu strikten Nähregeln zeigen und Sie anspornen, kleine Abweichungen kreativ einzubauen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie nicht an Schnittmustern verzweifeln und wie Ihnen somit der Einstieg zum Nähen von Kleidungsstücken leichter fällt. Mit diesem Workshop für zu Hause möchten wir erreichen, dass Sie mit Lust und Freude Ihre individuelle Garderobe nähen.

RAN ANS NÄHEN!

Claire Massieu

Monika Peter

DIE BASICS ALS BASIS

Bevor Sie den ersten Stich an der Nähmaschine tätigen, bekommen Sie auf den nächsten Seiten die wichtigsten Basics vorgestellt. Sie erfahren, welches Nähzubehör unverzichtbar ist und welche Nähmaschine sich für Ihre Ansprüche am besten eignet. Tipps für die Auswahl des richtigen Stoffes sowie Infos, was Sie rund um das Thema Schnittmuster beachten müssen, runden das Kapitel ab. Auch Kenner an der Nähmaschine erfahren in diesem Kapitel wichtige Tipps und Tricks. Mit der Zeit werden Sie diese Grundlagen im Schlaf kennen und mit den zusätzlichen Erfahrungen, die Sie beim Nähen machen, werden Sie von Modell zu Modell zum Profi.

NÄHWERKZEUG

Eine solide Grundausstattung von Nähwerkzeug sollten Sie parat haben, wenn Sie sich entscheiden, mit dem Nähen durchzustarten. Auf dieser Seite erfahren Sie, welche Must-have-Werkzeuge Sie zum Nähen benötigen und welches Zubehör zusätzlich hilfreich ist. Alle aufgeführten Utensilien gibt es in gut sortierten Nähbedarfsläden und im Internet.

DAS IST UNVERZICHTBAR

1.Nähen von Hand:Für jegliches Nähen mit der Hand, wie zum Beispiel für Handstiche, Knöpfe oder Applikationen, sindHandnähnadelnnötig. Erhältlich sind sie in verschiedenen Größen und Stärken. Mithilfe von Sicherheitsnadeln können Sie Gummibänder in einen Tunnelzug fädeln.

2.Stecken:Es gibtStecknadelnmit und ohne Glaskopf. Nutzen Sie die Variante, die Ihnen am meisten zusagt. Für empfindliche Stoffe wie Seide eignen sich extradünne Stecknadeln. Wenn Sie oft Stoffe dieser Art verarbeiten, raten wir Ihnen, sich diese besonderen Nadeln zuzulegen. Müssen Sie den Rand von dickerem Material fixieren, zum Beispiel mehrere Lagen beim Quilten oder bei Filz, dann bieten sich spezielleStoffklammernan. Beim Verarbeiten von Leder haben sie den Vorteil, dass Sie damit keine Löcher ins Leder stechen. Alternativ zu den Stoffklammern eignen sich auch Büroklammern. Nicht abgebildet, aber für alle hilfreich, die häufiger quilten, sind spezielle gebogeneQuilt-SicherheitsnadelnoderStecknadeln, die länger als die normalen sind (>).

3.Schneiden:Um den Stoff zuzuschneiden, ist eineStoffscherenötig. Wichtig ist, dass Sie diese Schere nur zum Schneiden von Stoff verwenden, damit sie nicht stumpf wird. EineBastelschereeignet sich zum Beispiel zum Schneiden von Kunststoff-Reißverschlüssen (>). Zum Abschneiden von Fäden können Sie eine filigraneFadenschereverwenden oder alternativ die Bastelschere. EineZickzackscherekann entweder zu dekorativen Zwecken eingesetzt werden oder zum Versäubern von Stoffen, die nicht so stark ausfransen. Beim fortgeschrittenen Nähen wird sie weniger eingesetzt. Kurze gerade Strecken können Sie auch mit einemRollschneiderstatt mit der Schere schneiden. Schneiden Sie damit entlang eines langen Lineals, wird die Schnittkante besonders sauber. Wichtig ist es, unter den Stoff eine Schneidematte zu legen, damit Sie die Oberfläche Ihres Tisches nicht zerkratzen und die Klinge nicht stumpf wird. Die Benutzung des Rollschneiders ist Geschmackssache, Sie müssen ihn nicht verwenden, er kann aber den einen oder anderen Schritt beschleunigen.

4.Messen:EinMaßbandist gut geeignet zum Messen von Körpermaßen (>). Längere Strecken können Sie sowohl damit als auch mit einemnormalen Linealabmessen. Wenn das Lineal noch lang (50 bis 60 cm) und transparent ist, sind Sie bestens zum Messen gewappnet. Mithilfe eines speziellenQuilt-LinealsoderGeodreiecks(nicht abgebildet) können Sie parallele Linien auf Ihrem Stoff einzeichnen, um zum Beispiel eigene Schrägbänder oder Paspeln herzustellen oder um parallele Linien als Vorlage für ein geometrisches Quiltmuster auf Ihren Stoff zu zeichnen.

5.Markieren:Um Markierungen (zum Beispiel vom Schnittmuster) auf den Stoff oder ein anderes Material zu übertragen, wird üblicherweiseSchneiderkreideoder einMarkierstiftverwendet. Beide lassen sich beim Bügeln oder Waschen problemlos entfernen. Probieren Sie aus, womit Sie besser zurechtkommen. Sie können auch mitStecknadelnbestimmte Stellen markieren (etwa ein Knopfloch) oder mit einemKopierrädchen und Kopierpapier. Letztere eignen sich auch, um Schnittteile auf den Stoff zu übertragen. Stattdessen können Sie ebenso durchsichtige Malerfolie oder Seidenpapier verwenden.

6.Sonstiges:EinNahttrennerhilft Ihnen, misslungene Nähte aufzutrennen. Er ist unverzichtbar, da dies hin und wieder jedem passiert. Mit demBügeleisenglätten Sie Stoff, bügeln Nahtzugaben auseinander oder zur Seite und formen Nähte und Säume. Mithilfe einesSchrägbandformerskönnen Sie selbst aus Ihrem Wunschstoff ein Schrägband herstellen.

INFOS ZUR NÄHMASCHINE

Wenn Sie mit dem Nähen erst beginnen, benötigen Sie keine komplizierte Maschine und auch kein Arsenal an verschiedenen Modellen. Alle im Buch vorgestellten Projekte lassen sich mit einer »normalen« Nähmaschine anfertigen.

Um in die Welt des Nähens hineinzuschnuppern, können Sie sich zum Beispiel eine Nähmaschine leihen (bei Freunden/Bekannten) oder in einem Nähatelier in Ihrer Umgebung einen Nähplatz mieten. Sollten Sie sich doch dazu entscheiden, sich eine eigene Nähmaschine zuzulegen, möchten wir Ihnen hier ein paar hilfreiche Tipps dazu geben.

Mit einer soliden Hobby-Nähmaschine (links) sind Sie bestens ausgestattet! Wenn Sie viel nähen, ist eine Overlock (rechts) unverzichtbar.

EINE NÄHMASCHINE KAUFEN

Generell empfehlen wir, eine Nähmaschine im Fachhandel zu kaufen. Dort erhalten Sie (meist) eine solide Beratung und – viel wichtiger – eine Nähmaschineneinweisung. So lernen Sie die Grundfunktionen Ihrer Nähmaschine am besten kennen. Sollten nach dem Kauf noch Fragen auftauchen, können Sie sich in der Regel mit Ihrem Anliegen an den Händler wenden. Das gilt auch im Falle eines Defekts, einer Reparatur oder Wartung.

Wir werden oft gefragt, was eine gute Hobby-Nähmaschine kostet. Es ist schwer, diese Frage zu beantworten, denn jeder stellt einen anderen Anspruch und hat ein anderes Budget zur Verfügung. Ein bisschen kann der Nähmaschinenkauf mit einem Autokauf verglichen werden: Es gibt Modelle mit viel Schnickschnack und Komfort, für die man einen gewissen Preis zahlt – günstige Modelle erfüllen aber ebenfalls ihren Zweck und können auch sehr gut sein. Möchten Sie eine solide Nähmaschine für den Hobbygebrauch, die Sie mehrere Jahre begleiten soll, liegt der Preis zwischen 300 und 500 Euro. Wichtig ist, dass im Inneren der Maschine vorwiegend Metall- und keine Plastikteile verbaut sind. Möchten Sie zusätzliche Features wie Fadenabschneider, Zierstiche oder Stickfunktionen, dann kosten die Modelle natürlich mehr – hier gibt es fast keine Grenze nach oben.

Doch auch mit Modellen, die weniger als 300 Euro kosten, kann man gut nähen. Allerdings wird hierfür gewöhnlich die Lebenserwartung etwas kürzer ausfallen. Erfahrungsgemäß lohnt es sich bei den günstigeren Maschinen nicht, sie reparieren zu lassen, wenn ein größerer Fehler auftreten sollte.

IST NÄHMASCHINE GLEICH NÄHMASCHINE?

Gab es früher nur »die eine« Nähmaschine, können Sie heute zwischen verschiedenen Varianten wählen.

»NORMALE« NÄHMASCHINE

Alle Nähmaschinen weisen die gleichen Grundfunktionen auf – egal ob günstiges Einsteigermodell vom Discounter oder die Highclass-Variante. Im Allgemeinen wird zwischen mechanischen und elektronischen Nähmaschinen unterschieden. Während bei Ersteren Stiche per Hand eingestellt werden, übernimmt dies bei den elektronischen ein integrierter Computer. Elektronische Maschinen sind meist komfortabler. Preislich beginnen sie etwa bei 300 Euro.

Die genauen Funktionen der Nähmaschine werden meist in mehr oder weniger ausführlichen Gebrauchsanleitungen beschrieben. Deren Lektüre wappnet Sie für den Start ins Näh-Abenteuer.

OVERLOCK-MASCHINE

Sie ersetzt nicht die normale Nähmaschine, sondern ergänzt sie. Mit der Overlock lassen sich Stoffkanten versäubern oder zwei elastische Stoffe zusammennähen, wobei die Kante gleichzeitig abgeschnitten und versäubert wird. Man kann auch ohne Messer nähen, um zum Beispiel eine Flachnaht (>) zu erhalten. Mit Overlock-Maschinen lassen sich auch Rollsäume herstellen, was bei dünnen Stoffen wie Seide und Chiffon sehr schön aussehen kann.

Bei vielen Hobbynähern taucht irgendwann einmal die Frage auf, ob sie sich eine Overlock-Maschine zulegen sollen. Wir raten dazu, wenn Sie vorwiegend mit dehnbaren Stoffen wie Jersey oder Sweat nähen oder wenn Sie Ihre Kleidung fortgeschrittener verarbeiten möchten. Versäuberungsnähte (>) wirken mit der Overlock professioneller und vieles näht man mit ihr auch schneller.

Die Overlock darf nicht mit derCoverlock-Maschineverwechselt werden. Mit diesem Typ Maschine lassen sich elastische Stoffe perfekt säumen.

Bei Unterspulen (5) sollten Sie immer zum Originalzubehör Ihres Nähmaschinenherstellers greifen. Nähmaschinenzubehör (>).

NÄHMASCHINENZUBEHÖR

Dazu zählen Nadeln, Nähfüße und Unterspulen.

NÄHMASCHINENNADELN

Die Auswahl an Nähmaschinennadeln (6) ist riesig.

Unverzichtbar ist eine

Universalnadel

(Stärke 80), die bei jeder Nähmaschine enthalten ist. Ansonsten gibt es Nadeln in verschiedenen Stärken von 60 (fein) bis 100 (dick). Je feiner der Stoff ist, desto dünner sollte die Nadel sein.

Für Strickstoffe wie Jersey gibt es Nadeln mit Kugelspitze, auch

Stretch-

oder

Jerseynadel

genannt.

Eine

Zwillingsnadel

eignet sich zum Beispiel zum Absteppen und Säumen von dehnbaren Stoffen wie Jersey oder Sweat.

NÄHMASCHINENFÜSSE

Es gibt viele Füßchen für bestimmte Arbeiten an der Nähmaschine. Sie sind von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich in Form und Handhabung. Deshalb geben wir hier nur einen kleinen Überblick. Die genaue Funktionsweise entnehmen Sie bitte der Gebrauchsanleitung Ihrer Nähmaschine.

Der

Standard-Nähfuß

(1) kann für die meisten Nähte verwendet werden.

Mit dem

Reißverschluss-Fuß

(2) können Sie dicht an Reißverschluss-Zähnen vorbeinähen sowie Paspeln einnähen, da er sehr schmal ist (

>

).

Neuere Maschinen haben auch einen

Knopfloch-Fuß

(3). Damit lassen sich Knopflöcher oft vollautomatisch einnähen (

>

), was das mühsame Knopflochnähen per Hand überflüssig macht.

Der

Überwendlings-Nähfuß

unterstützt Sie beim Nähen von Versäuberungsnähten (

>

).

Mit einem

Freihand-Fuß

(4) können Sie Freihand-Applikationen (

>

) erstellen und mit der Nähmaschine »malen«, um Ihr Stück zu verzieren.

Ein

Paspel-Nähfuß

kann beim Paspelnähen sehr komfortabel sein (

>

).

KLEINE STOFFKUNDE

Beim Aussuchen des richtigen Stoffes hat man die Qual der Wahl. Deshalb dient Ihnen diese kleine Auswahl an gängigen Stoffen sowie deren Verwendungszweck und Eigenschaften als Wegweiser.

Bei der Auswahl des richtigen Stoffes sollten Sie nicht nur auf Farben und Muster achten, sondern vorrangig darauf, dass der Stoff zu Ihrem Nähprojekt passt. Dabei spielt eine große Rolle, woraus der Stoff besteht, wie er fällt und wie fest er ist.

STOFFWAHL

Fragen Sie sich bei der Stoffwahl, ob die Eigenschaften des Stoffes zu Ihrem Projekt passen:

Fühlt sich der Stoff gut an bzw. möchten Sie ihn auf der Haut tragen?Weiche Stoffe und Naturfasern sind angenehmer auf der Haut als zum Beispiel Polyester, in dem man schnell schwitzt. Wenn ein Futter vernäht wird, sollte der Futterstoff den »angenehmen« Tragekomfort übernehmen.Wie fällt der Stoff?Rollen Sie den Stoff ein Stück vom Ballen ab und halten Sie ihn vor sich. So können Sie erkennen, ob er zum Beispiel locker genug fällt für eine Bluse oder steif genug ist für eine Jacke. Aber nicht nur die Festigkeit, auch das Gewicht ist entscheidend. Ein Mantelstoff darf schwer sein, wohingegen ein schwerer Rock mit Gummizug schon mal über die Hüfte rutschen könnte.Lässt sich der Stoff einfach verarbeiten?Als Nähanfänger sollten Sie es sich nicht unnötig schwer machen. Es gibt Stoffe, die einfacher zu verarbeiten sind als andere. Baumwolle lässt sich hervorragend vorbügeln und verarbeiten. Dagegen eignen sich rutschige Stoffe wie Seide und dehnbare Stoffe wie Jersey eher für fortgeschrittene Näher.

GÄNGIGE STOFFARTEN

1.Dehnbare Stoffewie Jersey, Sweat, Lycra: Die Stoffe sind dehnbar, da sie entweder Elasthan enthalten oder gestrickt sind (Strickstoff). Sie müssen mit der Overlock-Maschine oder mit einem extra Jersey-Stich an der Nähmaschine genäht werden. Ansonsten geht es auch mit einem engen und schmalen Zickzackstich. Baumwoll-Jersey und Sweatstoff eignen sich hervorragend für Kinderkleidung, aber auch für T-Shirts, Sweatshirts und gemütliche Hosen für die Großen. Mehr dazu lesen Sie ab >.

2.Baumwollstoffe:Hier werden Sie voraussichtlich die größte Auswahl finden mit den unterschiedlichsten Prints und Farben. Popeline ist der »Standard«-Baumwollstoff. Er ist in vielen Bereichen einsetzbar. Vor allem Nähanfängern empfehlen wir für die ersten Nähwerke einen reinen Baumwollstoff (100 Prozent Baumwolle, nicht dehnbar!), um es sich nicht unnötig schwer zu machen. Baumwollstoffe können von Griff und Fall sehr unterschiedlich sein. Im Allgemeinen eignen sie sich hervorragend für Kleidung.

3.Weitere Naturfasern:Viskose wird aus Zellulose (Gerüstsubstanz pflanzlicher Zellwände) hergestellt. Sie eignet sich für luftige Blusen und Kleider. Bei Leinen sollten Sie beachten, dass es schnell knittert. An Seide sollten sich eher fortgeschrittene Näher versuchen. Manche Stoffe bestehen aus einer Kombination aus verschiedenen Naturfasern. Sie können sehr angenehm zu tragen sein.

4.Kunstfasern:Stoffe aus Kunstfasern wie Polyester sind oft günstiger, aber manchmal von geringerer Qualität. Sie sind vielseitig einsetzbar, sollten aber nicht für Kleidungsstücke verwendet werden, die direkt auf der Haut liegen, weil man schnell schwitzt. Für Röcke, Jacken oder Accessoires sind sie geeignet.

5.Futterstoffe:Diese oft dünnen, fließenden Stoffe lassen ein Kleidungsstück beim Anziehen besser rutschen. Zudem werten sie das Innenleben eines Teils auf und können es, wenn sie gemustert oder bunt sind, sogar »aufpeppen«. Futterstoffe sind oft aus Polyester, Acetat, Viskose oder einer Mischung. Je nach Bedarf können auch andere Stoffarten als Futter eingesetzt werden. Mehr dazu ab >.

6.Woll- und Filzstoffe:Sie eignen sich für Wohndeko und -accessoires sowie für Taschen. Ist der Filz dicker als 5 mm, lässt er sich leider mit den meisten Nähmaschinen nicht mehr verarbeiten. Bastelfilz ist sehr stabil und günstig, besteht allerdings aus Polyester. Wollfilz und Loden sind hochwertig und eignen sich gut für Kleidung wie Mäntel und Jacken.

7.Einrichtungsstoffe:Diese Stoffe sind vorwiegend griffig und robust. Durch ihre Festigkeit eignen sie sich nicht nur hervorragend für Wohnaccessoires und Taschen, sondern auch für Kleidungsstücke, die Stand benötigen (Faltenrock, >). Achten Sie auf die Pflegehinweise. Sie müssen zu Ihrem Vorhaben passen. Einrichtungsstoffe finden Sie im Möbel- oder Kaufhaus, meist auf Bestellung, aber auch in gut sortierten Stoffläden und bei Heimtextilien.

DEN STOFF VORBEREITEN

Vorwäsche:Bevor Sie einen Stoff verarbeiten, sollten Sie ihn waschen. Dabei gehen Stoffe oft ein, und das sollte passieren, bevor Sie den Stoff vernähen. Richten Sie sich beimWaschgangdanach, wie Sie auch Ihr fertiges Nähprodukt waschen würden. Ist es ein empfindlicher Stoff, zum Beispiel Seide oder Wolle, sollten Sie auch beim Vorwaschen den entsprechenden Schonwaschgang benutzen. Generell empfehlen wir auch einen schonenden Schleudergang – schließlich möchten Sie sich möglichst lange an dem Teil erfreuen. DieWaschtemperaturhängt von der Zusammensetzung des Stoffes ab. Die meisten Baumwollstoffe kann man bei 30 bis 40 °C waschen. Lassen Sie ein Kleidungsstück nur chemisch reinigen, etwa eine Spitzenbluse oder einen Wollmantel, dann müssen Sie den Stoff dafür nicht vorwaschen. Ob und wie ein Stoff gewaschen werden darf, steht meist auf dem Stoffballen. Fragen Sie den Verkäufer danach.

Bügeln:Nach der Wäsche empfiehlt es sich, den Stoff zu bügeln. Zum einen wird er dadurch glatt, was beim Nähen unerlässlich ist, zum anderen können Sie dabei den Stoff auf Fehler überprüfen. Ab und an kann es vorkommen, dass sich ein Webfehler eingeschlichen hat. Sollten Sie keine Zeit für eine Stoffwäsche haben, können Sie alternativ den Stoff auch mit einem Dampfbügeleisen und viel Dampf bügeln. Dadurch wird der Stoff ebenfalls eingehen.

Farbe fixieren:Ist Ihnen beim Waschen des Stoffes aufgefallen, dass dieser abfärbt (»ausblutet«), sollten Sie beim nächsten Waschen – etwa wenn das Teil fertig genäht ist – die Farben fixieren. Dazu fügen Sie der Wäsche 3–5 Esslöffel Essigessenz bei. Um zu testen, ob der Stoff ausblutet, können Sie auch eine kleine Stoffprobe für eine Stunde in lauwarmes Wasser legen. Färbt der Stoff ab, fügen Sie bereits bei der Vorwäsche die Essigessenz zu.

DAS PASSENDE GARN

Mit einem Universal-Polyestergarn liegen Sie meist richtig. Es ist reißfest und franst nicht schnell aus. Universal-Garne aus Baumwolle können nicht die gleiche Reißfestigkeit gewährleisten und beim Waschen auch eingehen. Sollten Sie das Kleidungsstück färben wollen, dann sollten Sie zu einem Garn aus Naturfasern greifen. Zwirn eignet sich zum Stopfen und Knöpfeannähen. Er ist wesentlich reißfester als Einfach-Garne, weil er aus mehreren Garnen zusammengedreht ist.

Garn unterscheidet sich in der Stärke. Es gibt dünneres (150) und dickeres (30) Garn. Die Standardstärke ist 100. Besonders feine Stoffe wie Seide sollten mit speziellem (Seiden-) Garn genäht werden.

Es gibt Garnrollen in verschiedenen Größen – angegeben wird die Länge des aufgewickelten Fadens (meist 200 bis 1000 Meter). Für Overlock-Maschinen gibt es auch große Konen mit 5000 Metern.

MASS NEHMEN

Die Konfektionsgrößen unterscheiden sich oftmals von Hersteller zu Hersteller – so ist es auch bei Schnittmustern. Deshalb zeigen wir Ihnen hier, wie Sie Ihre Maße ganz einfach bestimmen, um Ihre Konfektionsgröße zu definieren.

Das Schöne am Selbernähen ist, dass man sich mit der Zeit immer mehr traut, Schnittmuster den eigenen Körpermaßen anzupassen. Damit kann kein Bekleidungshersteller konkurrieren!

SO GEHEN SIE VOR

Um Maß zu nehmen, sollten Sie entweder nur Unterwäsche tragen oder eine enges Oberteil und eine Leggings. Benutzen Sie zum Messen ein flexibles Maßband mit einer Länge von 150 bis 200 cm. Genauere Maße erhalten Sie, wenn das Messen eine zweite Person übernimmt.

Keine Sorge, wenn Ihre Größe unerwartet ausfällt. Die Modeindustrie beschönigt Konfektionsgrößen gern.

DIE KONFEKTIONSGRÖSSE BESTIMMEN

1.Brustumfang:Messen Sie über den Rücken und an der weitesten Stelle der Brust.

2.Taillenumfang:Die Taille ist üblicherweise die schmalste Stelle des Oberkörpers. An dieser Stelle sitzen oft Röcke.

3.Hüftumfang:Die Hüfte ist im Allgemeinen die weiteste Stelle Ihres Gesäßes.

4.Rückenlänge:Sie reicht vom untersten Halswirbel bis zur Taille.

5.Ärmellänge:Beginnen Sie am obersten Punkt der Armkugel. Winkeln Sie Ihren Arm leicht an und messen Sie über den Ellbogen bis zum Handknöchel.

6.(Seitliche) Beinlänge:Sie reicht von der definierten Taille bis zum Knöchel (oder bis zu Ihrer gewünschten Hosenlänge).

Vergleichen Sie Ihre ermittelten Maße mit der Maßtabelle in den Schnittmustern. Dabei kann Ihre Größe unter Umständen für Oberbekleidung anders ausfallen als für Röcke oder Hosen.

DIE GRÖSSE ANPASSEN

Sollten Ihre Maße zwischen zwei Konfektionsgrößen liegen, entscheiden Sie sich für die größere – enger nähen lässt sich das Kleidungsstück später immer noch, vergrößern meist nicht mehr.

Um Ärmel- oder Beinlängen zu kürzen, können Sie die jeweilige Saumzugabe entsprechend im Schnittmuster direkt verkürzen. Das ist eine der üblichsten Änderungen, bevor Sie die Schnittteile ausschneiden.

SCHNITTMUSTER & CO.

Schnittmuster nennt man die Vorlagen von Nähanleitungen, nach denen der Stoff zugeschnitten werden muss. Sie bestehen aus verschiedenen Schnittteilen, etwa für Vorder- oder Rückteil, Ärmel oder Kragen.

WAS IST EIN SCHNITTTEIL?

Auf einem Schnittmuster befinden sich immer alleSchnittteiledes zu nähenden Projekts. Diese werden nach dem Übertragen auf den Stoff nach Anleitung zusammengenäht und ergeben das gewünschte Produkt. Meist werden Schnittteile bei Kleidung verwendet, aber auch bei Accessoires, Taschen und Wohnaccessoires kommen sie zum Einsatz. Bei Kleidung enthält das Schnittmuster die Schnittteile noch in verschiedenen Konfektionsgrößen.

Besteht ein Nähprodukt aus einfachen Formen wie Rechtecken, ist ein Schnittmuster nicht zwingend nötig, wenn man die Maße der Zuschnitte hat. Solche Schnittteile können Sie gleich direkt auf den Stoff übertragen und somit schneller mit dem vergnüglichen Teil der Arbeit loslegen – dem Nähen.

Die Schnittteile können bereits eine Nahtzugabe enthalten oder Sie müssen diese vor dem Zuschnitt noch dazuzeichnen. Ob das Schnittmuster eine Nahtzugabe enthält oder nicht und wie groß diese ist, ist immer angegeben, auch in diesem Buch.

WELCHE SCHNITTMUSTER-ARTEN GIBT ES?

Es gibt verschiedene Schnittmusterbögen. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen Mehrschnittbögen und Einzelschnittbögen.

Bei

Mehrschnittbögen

sind auf einem Papierbogen die Schnittmuster von mehreren Projekten abgebildet. Damit man weiß, welches Schnittteil zu welchem Nähprojekt gehört, sind die Projekte bzw. Schnittmuster in verschiedenen Farben gekennzeichnet. Anhand unterschiedlicher Stricharten lassen sich die Konfektionsgrößen unterscheiden.

Auf

Einzelschnittbögen

ist nur ein Schnittmuster in unterschiedlichen Konfektionsgrößen abgebildet. Diese Variante ist meist übersichtlicher und auch gut für Nähanfänger geeignet. Sie erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Einzelschnittbögen sind entweder auf einem großen Papierbogen ((

>

)) im Handel oder online erhältlich. Immer öfter findet man online auch PDF-Schnittmuster, die auf DIN-A4-Seiten aufgeteilt sind.

Die vielen Linien können verwirren. Fahren Sie bei Bedarf vor dem Ausschneiden die Linien Ihrer Größe mit einem Textmarker nach.

DAS ARBEITEN MIT SCHNITTMUSTERN

Mehrschnittbogen:Da hier mehrere Schnittteile aus Platzgründen kreuz und quer übereinanderliegen, müssen Sie die Schnittteile, die Sie für Ihr Nähprojekt benötigen, in Ihrer Konfektionsgröße mithilfe von Kopierpapier übertragen. Dazu verwenden Sie am besten ein Kopierrädchen. Statt Kopierpapier geht auch Malerfolie – sie muss transparent sein, damit Sie die Linien vom Schnittmuster gut erkennen und mit einem wasserfesten Stift abpausen können. Wichtig ist, dass Sie alle Beschriftungen und Markierungen (wie zum Beispiel Fadenlauf) übernehmen. Die abgepausten Schnittteile schneiden Sie dann aus, somit haben Sie die einzelnen Schnittteile Ihres Nähprojekts.

Einzelschnittbögen:Dabei werden die Schnittteile in der gewünschten Größe mit der Papierschere ausgeschnitten. Wenn Sie den Bogen nicht zerschneiden möchten, können Sie die Schnittteile in Ihrer Größe, wie beim Mehrschnittbogen erklärt, abpausen und dann ausschneiden. So können mehrere Größen von einem Schnittbogen verwendet werden.

Bei bereits gedruckten Einzelschnittbögen hat man in der Regel die einzelnen Schnittteile nebeneinander auf einem großen Papierbogen angeordnet. Dies ist die schnellste Variante, um zum fertigen Schnittmuster zu gelangen.

Einzelschnittbogen als PDF in DIN A4 werden üblicherweise bei E-Books angeboten. Man kann sich die einzelnen Seiten des Schnittbogens herunterladen und dann auf dem Heimdrucker oder im Copyshop ausdrucken. Mithilfe der Randmarkierungen auf den einzelnen Seiten klebt man dann die Seiten aneinander, sodass letztlich ein großer Schnittbogen entsteht. Meistens gibt es auf der ersten Seite der Datei noch eine Schnittbogen-Übersicht, die beim Anordnen der einzelnen Seiten hilft.

Wichtig:Zum Ausschneiden der Schnittteile aus Papier nicht die Stoffschere, sondern eine Papier-/Bastelschere verwenden.

Schnittteile eines Einzelschnittbogens im Bruch (linke Kante) und Fadenlauf auf der Stoffbahn, bereit zum Feststecken.

DIE SCHNITTTEILE AUF DEN STOFF BRINGEN

Schnittmuster enthalten in der Regel einen Zuschneideplan. Daraus ersehen Sie, wie Sie die Schnittteile für den Zuschnitt auf dem Stoff positionieren können. Nutzen Sie Stoffreste oder einen Stoff mit Sonderbreite, gilt der Zuschneideplan nicht. Zudem muss eine Info zur Nahtzugabe angegeben sein. Achten Sie darauf, dass die Schnittteile richtig im Fadenlauf (>) und gegebenenfalls im Bruch (>) liegen. Sobald alle Schnittteile richtig angeordnet sind, fixieren Sie diese mit Stecknadeln auf dem Stoff. Dabei sollten Sie immer mindestens 1 cm vom Papierrand entfernt stecken und vor allem die Ecken der Schnittteile fixieren.

Schnittmuster ohne Nahtzugabe:Hier müssen Sie beim Anordnen der Schnittteile beachten, dass Sie noch die Nahtzugabe um die Schnittteile herum zufügen müssen. Meist sind 1 cm Nahtzugabe üblich, bei Säumen die doppelte Saumhöhe. Dazu messen Sie mit dem Maßband rings um jedes Schnittteil die nötige Länge ab der Papierkante und ziehen auf dem Stoff jeweils einen kleinen Strich parallel zur Papierkante. Wenn Sie diese Striche dann miteinander verbinden, erhalten Sie die erforderliche Nahtzugabe um das Schnittteil herum. Die Nahtzugaben dürfen sich nicht überschneiden.

Schnittmuster mit Nahtzugabe:Ist bei den Schnittteilen die Nahtzugabe bereits enthalten, stecken Sie die Schnittteile auf dem Stoff fest.

ZUSCHNITT

Schneiden Sie nun mit der Stoffschere entweder direkt am Papierrand oder auf der eingezeichneten Linie entlang. Achten Sie darauf, kein Papier mit zu schneiden. Wenn Ihnen das zu heikel ist, können Sie die Ränder der Schnittteile mit Schneiderkreide rundherum auf den Stoff übertragen und die Papierschnittteile entfernen, bevor Sie den Stoff zuschneiden.

Bevor Sie die Papierschnittteile entfernen, achten Sie darauf, dass Sie alle Markierungen und Beschriftungen auf die Stoffschnittteile übertragen haben. Randmarkierungen (Knipse) werden ca. 3 mm mit der Schere eingeschnitten.

WORKSHOPS LOS GEHT‘S

Nach den Basics geht es jetzt ans Nähen. In diesem Kapitel erfahren Sie mehr über die Nähgrundlagen und lernen die nützlichsten Techniken kennen. Reißverschlüsse einnähen, Applikationen anbringen oder eine Paspeltasche nähen? Das klappt bald im Handumdrehen. Und nach der Pflicht kommt die Kür. Im Anschluss an jeden Technikteil finden Sie moderne Must-have-Modelle, an denen Sie die beschriebenen Techniken direkt umsetzen können. Von Hosen, Röcken, Oberteilen und Kleidern bis zu Accessoires und Home-Deko findet sich für jeden das passende Lieblingsstück. Bei vielen Modellen sind auch Techniken aus anderen Kapiteln integriert, sodass Sie bei Bedarf auch querlesen können.

GRUNDLAGEN

In diesem Kapitel lernen Sie grundlegende Begriffe kennen, die für die Nähanleitungen im Buch als bekannt vorausgesetzt werden. Falls Sie beim Nähen der Projekte ins Grübeln kommen, können Sie hier jederzeit nachschlagen.

RECHTE & LINKE STOFFSEITE

DieVorderseite eines Stoffeswird auch rechte oder »schöne« Seite genannt. Demnach ist dieRückseite