Wortschatz erweitern und Ausdrucksweise verbessern leicht gemacht - Martin Hirschberger - E-Book

Wortschatz erweitern und Ausdrucksweise verbessern leicht gemacht E-Book

Martin Hirschberger

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Beschreibung

Möchtest du in jeder Situation die richtigen Worte finden? Möchtest du jederzeit schlagfertig und eloquent antworten können? Möchtest du selbstbewusst, schlagfertig und überzeugend auftreten und deine Mitmenschen in den Bann ziehen?

Dann wird dir dieses Buch dabei helfen, mit bewährten Techniken und Methoden deine Ausdrucksweise zu verbessern und deinen Wortschatz zu erweitern. Schon mit etwas Übung werden deine Freunde und Kollegen an deinen Lippen hängen und dir gespannt zuhören, wenn du das Wort ergreifst.

Anstatt dir nach einem hitzigen Wortgefecht im Nachhinein zu denken „Hätte ich doch das oder jenes geantwortet…“, wirst du schon in kurzer Zeit zum Wortakrobaten, der immer die richtigen Antworten parat hat.

Martin Hirschberger zeigt dir in seinem neuen Buch, wie du deine Rhetorik Fähigkeiten aufs nächste Level bringst und erprobte Lernmethoden nutzt, mit denen du schnell einen umfangreichen Wortschaft aufbauen wirst. Fakt ist: Eloquenz, Selbstbewusstsein, Rhetorik und Schlagfertigkeit sind nicht angeboren, sondern können gezielt trainiert werden!

Mit Praxisübungen: Wortschatz erweitern und Ausdrucksweise trainieren

Dieses Buch bietet dir zahlreiche Praxisübungen und bewährte Lernmethoden, mit denen du deinen Wortschatz in kürzester Zeit erweitern kannst, sodass du jedes Gespräch im Alltag sicher meisterst.


Zudem bietet dir dieses Buch:
- Wortschatz aufbauen leicht gemacht: alphabetisch sortierte Liste von Fremdwörtern für jede Situation, um jedes Gespräch selbstbewusst und sicher zu meistern.
- Die Macht der Sprache: erfahre, wie Sprache wirkt und wie du dich zielgerichtet und effektiv ausdrückst, um dem Gesagten Nachdruck zu verleihen.
- Kinderleichte Lernmethoden: verbessere aktiv deine Kommunikation und verbessere deine Ausdrucksweise mühelos mit erprobten Techniken, cleveren Tipps und der richtigen Nutzung von Fremdwörtern im Alltag.
- Wortakrobat auf Knopfdruck: lerne die richtige Aussprache und Betonung jedes Wortes durch die dazugehörige Lautschrift. Und erfahre durch umfangreiche Beispiele, wann und wie du welche Fremdwörter sicher verwendest.

Die Wahrheit ist: Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Nur wer die Macht des Wortes kennt und zu nutzen weiß, kann die Magie einer eloquenten Ausdrucksweise für sich und seinen Erfolg nutzen. Nutze diese Chance, sichere dir dein Exemplar und werde noch heute zum Wortakrobaten!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Martin Hirschberger

 

 

 

 

Wortschatz erweiternundAusdrucksweise verbessernleicht gemacht

 

Kommunikation, Rhetorik und Smalltalk meistern – Schlagfertig und wortgewandt in jedem Gespräch glänzen.

 

 

 

 

 

 

 

Originale Erstausgabe Februar 2022

 

Das Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion (auch auszugsweise) in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder anderes Verfahren) sowie die Einspeicherung, Verarbeitung, Vervielfältigung und Verbreitung mit Hilfe elektronischer Systeme jeglicher Art, gesamt oder auszugsweise, ist ohne aus-drückliche schriftliche Genehmigung des Autors untersagt. Alle Übersetzungsrechte vorbehalten.

 

Copyright © 2022 Martin Hirschberger

Alle Rechte vorbehalten

 

1. Auflage

 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

 

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie, detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter https://portal.dnb.de abrufbar.

 

 

 

Inhalt

Vorwort

Kapitel 1: Eine Einführung in die Welt der Worte

Kapitel 2: Die sprachwissenschaftlichen Grundlagen

Kapitel 3: Der Aufbau des Wortschatzes

Der Wortschatzerwerb im Allgemeinen

Muttersprachlicher Wortschatzerwerb

Der Grundwortschatz

Wege zur Vergrößerung des Wortschatzes

Kapitel 4: Wirkung von Sprache und Wörtern

Sozialpsychologie: Kommunikation in sozialen Gruppen

Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung

Pragmatik und Semantik

Artikulation und Rhetorik

Medien und Performanz

Small Talk und die Ausdrucksweise

Nutzung von Fremdwörtern in der Alltagssprache

Kapitel 5: Lernmethoden und Anwendungsmöglichkeiten

Tipps zur allgemeinen Wortschatzerweiterung

Tipps zur Nutzung neuer Wörter und Fremdwörter

Tipps für einen guten Small Talk

Tipps für schlagfertige Antworten

Kapitel 6: Fremdwörter

Schlusswort

Impressum

 

Vorwort

 

Sobald wir sprechen lernen, bildet sich unser Wortschatz. Dabei ist der Umfang dessen individuell. Bei manchen umfasst er mehr Wörter, bei anderen weniger. Das hängt von den verschiedensten Faktoren ab. Letztendlich ist es jedoch nie zu spät, neue Wörter in den eigenen Wortschatz aufzunehmen und diesen zu formen. Dadurch kannst du neue Möglichkeiten bekommen und in jeder Lebenslage einen Vorteil daraus ziehen.

 

Damit du deinen Wortschatz erweitern und deine Ausdrucksweise auf ein neues Level heben kannst, erfährst du in diesem Buch:

 

‣Welche sprachwissenschaftlichen Grundlagen relevant für die Entwicklung unseres Wortschatzes sind

‣Wie sich unser Wortschatz zusammensetzt

‣Welche Wirkung die Wahl unserer Worte haben kann

‣Wie Worte wirken im Kontext von Medien, Politik oder im Smalltalk

‣Den optimalen Einsatz von Fremdwörtern

‣Wann du die Worte, um die du deinen Wortschatz erweiterst, einsetzen kannst

‣Wie du die neuen Wörter am besten lernen und so in deinen alltäglichen Sprachgebrauch integrieren kannst

‣Tipps, um schlagfertige Antworten geben zu können

 

Inklusive umfangreichem Fremdwörterteil, der dich in alphabetischer Reihenfolge mit Fremdwörtern versorgt. Mit wichtigen Informationen zum Wort, Aussprache und Einsatzmöglichkeiten.

Bei dem Erkunden des Buchs wünsche ich dir viel Spaß und Erfolg.

 

Dein

Kapitel 1: Eine Einführung in die Welt der Worte 

 

Der Wortschatz bezeichnet die Gesamtheit aller Wörter einer Sprache, die eine Person beherrscht, kennt und im Sprachgebrauch nutzt. Zudem wird zwischen dem rezeptiven und dem produktiven Wortschatz unterschieden. Der rezeptive oder auch passive Wortschatz trägt dazu bei, Gesprochenes oder geschriebene Texte zu verstehen. Eine Person kann die Bedeutung der Wörter abrufen und somit den Sinn des Gesagten oder des Geschriebenen verstehen. Zu dem passiven Wortschatz gehören all jene Wörter, die eine Person kennt, und vor allem erkennt. Der produktive oder auch aktive Wortschatz umfasst hingegen die Wörter, die aktiv verwendet werden. So gelingt es einer Person, sich auszudrücken und mit anderen in Kontakt zu treten. Der aktive Wortschatz ist für die Kommunikation – mündlich sowie schriftlich – zwischen zwei Menschen von großer Bedeutung. Innerhalb einer solchen Kommunikationssituation können Wörter und Begrifflichkeiten aktiv, schnell und mit der richtigen Bedeutung im Kontext abgerufen und genutzt werden.

 

Häufig ist der passive Wortschatz größer als der aktive. So wird beispielsweise ein Universitätslehrbuch in gehobener Sprache verstanden, dennoch würde diese Sprache im Alltag, vor allem in Gesprächen mit anderen, eher weniger genutzt. Im Alltag werden oft dieselben Wörter und Begrifflichkeiten genutzt. Unterschiedliche Situationen oder auch die Kommunikation in verschiedenen sozialen Gruppen erfordern dabei häufig eine Anpassung des aktiv genutzten Wortschatzes.

 

Die Wortwahl generell hat nicht nur einen Einfluss darauf, ob man sich selbst ausreichend mitteilen kann. Besonders im beruflichen Kontext entscheidet eine gewählte Ausdrucksweise häufig über Erfolg oder Misserfolg. Personen mit einem großen Wortschatz, die wissen, wie sie ihn gezielt einsetzen können, wirken auf andere häufig selbstbewusster und intelligenter als der Durchschnitt. So kann man sich also mit einem großen Wortschatz schnell abheben und sticht aus der Menge hervor. Ebenso trägt die Wortwahl dazu bei, was für einen ersten Eindruck man vermittelt – ob man als offene und positive oder als verschlossene und negativ eingestellte Person wahrgenommen wird. Sprachlich gewandte Menschen treten oftmals überzeugender auf und sind auch erfolgreicher, da es ihnen leichtfällt, ihren eigenen Standpunkt deutlich zu machen und ebenso andere von ihren Ideen zu überzeugen.

 

Eine gute Ausdrucksweise hängt einerseits mit der Größe des Wortschatzes und andererseits mit der geschickten Nutzung der zur Verfügung stehenden Wörter zusammen. Ein großer Wortschatz verhilft zu einer verstärkten Sprachwirkung und verbessert das rhetorische Potenzial erheblich. Die Ausdrucksweise wird präziser, differenzierter und überzeugender. Zudem hilft einem ein großer Wortschatz, sich auf andere Personen und deren Sprachgebrauch einzustellen. Dies ist besonders dann von großer Bedeutung, wenn man neu in eine soziale Gruppe kommt und sich hier erst einmal einfinden muss. Personen mit einem großen Wortschatz und einer guten Sprachgewandtheit haben in solchen Situationen weit weniger Schwierigkeiten, sich in eine soziale Gruppe einzugliedern, da sie sich ohne große Anstrengung auf den Sprachgebrauch des Gegenübers einstellen können. Die gute Nachricht ist, dass der Wortschatz zu jeder Zeit erweitert werden kann. Kindern fällt dieser Prozess deutlich leichter, dennoch kann man sich auch als Erwachsener neue Wörter aneignen. Neben dem Erlernen neuer Wörter empfiehlt es sich zusätzlich, den Einsatz der Sprache zu kontrollieren. Denn niemandem nützt ein großer Wortschatz, wenn man nicht weiß, wie dieser einzusetzen ist. Daher wird dem Lexikon-Teil mit etwa 250 Wörtern zur Wortschatzerweiterung ein ausführlicher sprachwissenschaftlicher Theorieteil vorgestellt sein, um umfassend über Grundlagen der Linguistik, der Zusammensetzung des Wortschatzes, dem Wortschatzerwerb sowie der Wirkung von Sprache und Worten zu informieren.

 

Kapitel 3: Der Aufbau des Wortschatzes

 

Im Wortschatz sind Informationen zu einzelnen Wörtern und vor allem zu Wort-Fragmenten gespeichert. Wie im vorherigen Kapitel erklärt, setzen sich die meisten Wörter aus verschiedenen einzelnen Fragmenten (lexikalische Einheiten) zusammen: Zu einem Wortstamm gesellen sich Suffixe, Wortstämme werden miteinander kombiniert usw. Daher sind auch teils sehr unterschiedliche Zahlen in Bezug auf die Größe des Wortschatzes zu finden. So wird der Umfang der lexikalischen Einheiten im Wortschatz auf etwa 50.000 Stück geschätzt – dies beinhaltet vor allem Wort-Fragmente wie Wortstämme und Grundformen. Insgesamt gibt es schätzungsweise 5,3 Millionen deutsche Wörter – hier werden auch Komposita und Flexionen mit hinzugezählt. Zu jedem Wort sind im Wortschatz eine Vielzahl an Informationen abgespeichert. Neben der Wortart kann man auch auf Informationen zu unter anderem Geschlecht, Flexionsformen, Einzahl/Mehrzahl, Konjunktion, Deklination, Zeitformen sowie zu der Wortbedeutung in verschiedenen Kontexten zurückgreifen. All diese Informationen werden gemeinsam als „Wortwissen“ bezeichnet. Doch wie genau kommt man an diese Informationen? Woher weiß man das alles?

 

 

Der Wortschatzerwerb im Allgemeinen

 

Im Kindesalter erlernen wir Wörter in erster Linie durch Imitation. Die Laute und Äußerungen aus dem sozialen Umfeld werden von dem Kind nachgeahmt. So setzt sich das Kind mit der Artikulation auseinander und lernt durch den Kontext, in dem ein Wort verwendet wird, was es wohl bedeuten mag. Bereits hier beginnt sich das erste Wortwissen im Gehirn aufzubauen und abzuspeichern. Daher sollte man mit Kindern, sobald sie auf der Welt sind, viel kommunizieren. Je mehr Kommunikation im Beisein der Kinder stattfindet, umso leichter wird es ihnen später fallen, selbst zu kommunizieren. Dies ist auch auf den Wortschatzerwerb bei Erwachsenen übertragbar. Häufig wird einem nahe gelegt, beim Erlernen einer neuen Sprache, Filme und Serien in dieser Sprache anzusehen sowie fremdsprachige Bücher und

Zeitschriften zu lesen. Je mehr man sich mit der neuen Sprache im Alltag umgibt, umso schneller lernt man, sie auch zu verstehen. Hinzu kommt, dass auch Erwachsene oder größere Kinder, bei denen der Spracherwerb der Muttersprache zum großen Teil abgeschlossen ist, eine neue Sprache ebenfalls durch Nachahmen erlernen – sei es die korrekte Aussprache oder auch die Schriftsprache: Neue Wörter müssen wiederholt werden, damit man sie sich einprägen kann. Begibt man sich zusätzlich in Situationen, in denen die neu zu lernende Sprache angewendet wird, erlernt man schnell das so wichtige Wortwissen, sodass man selbst bald die neu erlernten Wörter im richtigen Kontext nutzen kann. Auch hier zeigt sich, dass der passive Wortschatz deutlich größer ist als der aktiv verwendete. Sicher ist es jedem schon einmal vorgekommen, dass man eine Unterhaltung auf einer Fremdsprache gut verstehen, sich selbst aber nur sehr stockend daran beteiligen kann. In solchen Situationen wird der Unterschied zwischen aktivem und passivem Wortschatz sichtbar.

 

 

Muttersprachlicher Wortschatzerwerb

 

Sobald ein Kind auf der Welt ist, lernt es Tag für Tag. Für den muttersprachlichen Wortschatzerwerb ist es essenziell, dass man bereits mit Babys viel spricht. Der erste Schritt im muttersprachlichen Spracherwerb ist, dass die Kinder einzelne Laute voneinander unterscheiden und abgrenzen können. So werden Laute zunächst als Einheit gespeichert, bevor sie überhaupt eine Bedeutung erhalten. Auch wenn sich Kleinkinder selbst noch nicht gezielt ausdrücken können, verstehen sie dennoch ab einem gewissen Alter, was man zu ihnen gesagt hat. Hier kommt daher zu den einzelnen Spracheinheiten, die sie bereits im frühen Säuglingsalter beginnen zu erkennen, die Bedeutung einer jeden Spracheinheit hinzu. Die ersten Schritte in Richtung einer Kommunikationssituation sind meist einfache Ja/Nein-Fragen. Hier erkennt man, dass die Kinder selbst noch nicht in der Lage sind, ihre Bedürfnisse konkret auszusprechen, gibt ein Erwachsener ihnen jedoch zwei Optionen vor, wovon eine ihre Bedürfnisse stillen wird, können sie gezielt diese Option durch Zustimmung wählen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Verstehenswortschatz bei Kindern deutlich besser ausgeprägt als der produktive Wortschatz, also jener Wortschatz, den sie aktiv zur Kommunikation nutzen können. Das Gebrabbel im Kleinkindalter sind bereits erste Sprechversuche, bei denen die Kinder beginnen, ihren Verstehenswortschatz nach und nach zu artikulieren und somit aktiv kommunizieren. Das Nachahmen ist beim muttersprachlichen Wortschatzerwerb enorm wichtig, damit die Artikulation der Wörter vorangetrieben wird. Dabei nimmt das soziale Umfeld großen Einfluss darauf, wie die Artikulation auszusehen hat. Wächst das Kind in einem Umfeld auf, in dem ein Dialekt gesprochen wird, wird es diese Mundart ebenfalls übernehmen.

 

Auch wir Erwachsenen passen unsere Ausdrucksweise häufig an die soziale Gruppe, in der wir uns gerade befinden, an. Der Unterschied ist, dass Erwachsene bereits so viel Wortwissen im Laufe ihres Lebens sammeln konnten, dass sie bewusst entscheiden können, welche Wörter sie nun in einem bestimmten Kontext nutzen wollen. Dieses Wortwissen müssen Babys und Kleinkinder erst einmal lernen. Dies gelingt in erster Linie durch Kommunikation. Es zeigt sich, dass Kinder, mit denen von der Geburt an viel gesprochen und denen viel vorgelesen wurde, es im späteren Alter leichter haben, sich korrekt und situationsabhängig zu artikulieren. Auch weisen solche Kinder meist einen erheblich größeren Wortschatz als andere auf und erlernen neue Wörter schneller. Ihr mentales Lexikon ist daher deutlich ausgeprägter als bei Kindern, mit denen nur wenig gesprochen wurde oder denen nur selten vorgelesen wurde. Bezogen auf das sogenannte Spracherwerbsgesetz, welches die Prozesse des Spracherwerbs beschreibt, zeigt sich, dass der Spracherwerb und damit auch der Wortschatzerwerb erst langsam ablaufen, sich anschließend steigern und deutlich schneller verlaufen, um schließlich wieder in der Geschwindigkeit abzuflachen. Dies sei die logische Abfolge in Bezug auf die Wachstumsgrenze.

 

Im Bereich des Wortschatzerwerbs wird daher auch oft in zwei Phasen unterschieden: Die Zeit zum Erlernen der ersten fünfzig Wörter und dem sogenannten Vokabularspurt. Im Vokabularspurt, der etwa im Alter von zwei Jahren beginnt und mit ca. dreieinhalb Jahren endet, lernen Kinder bis zu zehn neue Wörter pro Tag. Allerdings weisen nicht alle Kinder diesen Vokabularspurt auf, manche lernen kontinuierlich neue Wörter und bauen ihren Wortschatz weniger sprunghaft auf. Dass der muttersprachliche Wortschatzerwerb ab einem gewissen Zeitpunkt deutlich schneller verläuft, mag auch daran liegen, dass Kinder irgendwann beginnen, mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Wortwissen, eigene Ableitungen zu konstruieren und diese in eine Gesprächssituation einzubringen. So lernen Kinder einerseits durch Imitation und andererseits durch Ausprobieren mit der Sprache, den Wörtern und den Wort-Fragmenten, die ihnen bis zu diesem Zeitpunkt schon untergekommen sind. Mit der Zeit werden vorhandene Einträge im mentalen Lexikon verändert, erweitert, miteinander verknüpft oder gefestigt. Kinder beginnen ebenso, eigene Analogien zu bilden – die Prüfung bzw. Beurteilung, ob diese Analogien zulässig sind, erfolgt meist unbewusst durch die Erwachsenen, die ein Kind in seiner Ausdrucksweise schließlich korrigieren oder bestärken. Diese Zeit wird auch als Phase der Übergeneralisierung verstanden, da die Kinder hier das bisher Gelernte vollständig nutzen und so noch nie gehörte Wortformen bilden. So testen sie aus, welche Wort-Fragmente wie verwendet werden dürfen.

 

Beispiel für Übergeneralisierung bei Kindern:

 

Verb gehen Vergangenheitsform ging Neue Wort-Formen gingte, gegeht, gangte…

 

Zusammengenommen wird der muttersprachliche Wortschatzerwerb daher als interaktiver Prozess zwischen Input und den eigenen Fähigkeiten zur Sprachanwendung des Sprechers verstanden. Während der Wortschatzerwerb im Kindesalter deutlich schneller voran schreitet, ist dieser Prozess dennoch nie beendet. Ein ganzes Leben lang wird der Wortschatz erweitert. Die Geschwindigkeit nimmt ab, da das mentale Lexikon und der Wortschatz ab einem Alter von etwa 15 Jahren eine signifikante Größe erreicht hat, sodass im Alltag und in den üblichen sozialen Gruppen deutlich weniger Lernpotenzial besteht.

 

Der Grundwortschatz

 

Als Grundwortschatz wird der Wortschatz definiert, der nötig ist, um etwa 85 Prozent der Texte einer Sprache zu einem bestimmten Entwicklungsstadium zu verstehen. Dem schließt sich der Aufbauwortschatz an, der erforderlich ist, um längere Texte verstehen zu können. Der deutsche Grundwortschatz umfasst nach einer Untersuchung von Alan Pfeffer etwa 1.285 Wörter. Mit diesem Wortschatz können ca. zwischen 86 bis 92 Prozent aller Texte verstanden werden. Mit 1.000 Wörtern im Wortschatz liegt das Textverständnis bei ca. 80 Prozent, mit 4.000 Wörtern erzielt man ein Textverständnis von etwa 95 Prozent. Wichtig zu erwähnen ist, dass sich der Grundwortschatz nur auf das Verständnis der Schriftsprache bezieht. Dies bedeutet, dass der Umfang des Grundwortschatzes anhand des passiven Wortschatzes zu einem bestimmten Entwicklungsstadium gemessen wird. Zur Vereinfachung und zur Förderung der Allgemeingültigkeit des Grundwortschatzes, insbesondere für den schulischen Kontext, wird daher meist ein Grundwortschatz von etwa 250 themenbezogenen Wörtern vorgegeben, zu dem weitere 250 individuelle Wörter kommen, die auch unter anderem Soziolekte berücksichtigen. Diese Zahl von etwa 500 Wörtern wird demnach auch eher auf den aktiven Wortschatz zu einem bestimmten Entwicklungsstadium anwendbar sein. Der Grundwortschatz beinhaltet, genau wie der Wortschatz beim Erwachsenen, größtenteils Wort-Fragmente, die miteinander in Beziehung gesetzt werden können, um neue Wörter zu bilden. Das bedeutet, dass einem aktiven Grundwortschatz von etwa 500 Wörtern eine deutlich höhere Zahl an daraus zu bildenden Wortformen und Ableitungen gegenübersteht.

 

 

Wege zur Vergrößerung des Wortschatzes

 

Wenn man den eigenen Wortschatz erweitern möchte, muss man differenzieren, was genau nun gelernt werden soll. Einerseits kann der Wortschatz erweitert werden, indem man erkennt, dass die Wort-Fragmente im Wortschatz auch mit anderen, bisher nicht genutzten Wort-Fragmenten in Beziehung gesetzt werden können. Beispielswei-

se lernt man so neue Komposita oder Ableitungen von Wörtern, die man bewusst noch nicht wahrgenommen und daher noch nicht im aktiven Wortschatz gespeichert hat. Andererseits lässt sich der Wortschatz grundlegend erweitern, indem man vollkommen neue Wörter und Wort-Fragmente lernt – beispielsweise die Wörter einer Fachsprache oder auch Fremdwörter.

 

Hier folgen ein paar Beispiele, wie man den eigenen Wortschatz im Erwachsenenalter gezielt erweitern und festigen kann:

 

‣Viel lesen, bei der Erweiterung von fachsprachlichem Wortschatz entsprechende Fachbücher

‣Viel schreiben, da man so neue Wörter oder Wort-Fragmente direkt anwendet und versteht, wie sie zu nutzen sind

‣Wortspiele wie beispielsweise Scrabble spielen oder Kreuzworträtsel lösen, da dies dabei hilft, die vorhandenen Wort-Fragmente im passiven Wortschatz zu aktivieren und neu miteinander in Beziehung zu setzen

‣Sprache hören wie z.B. Podcasts, Hörbücher oder Musik

‣Gegenbegriffe finden (Antonyme)

‣Sinnverwandte Wörter finden (Synonyme)

‣Unbekannte Wörter direkt nachschlagen oder in einer Kommunikationssituation erfragen, um die Bedeutung herauszufinden

‣Sich in Situationen begeben, wo ausschließlich die Sprache gesprochen wird, die man verbessern will – so lernt man neue Wörter direkt im Kontext

‣Auf die eigene Ausdrucksweise achten und bewusst neue Wörter aktiv nutzen

Kapitel 4: Wirkung von Sprache und Wörtern

 

Nachdem besprochen wurde, wie groß ein durchschnittlicher Wortschatz ist, wie man den Wortschatz aufbaut und welche Methoden es gibt, um ihn auch im Erwachsenenalter gezielt zu erweitern, soll es nun darum gehen, warum dies überhaupt nötig sein könnte. Warum sollte man den eigenen Wortschatz stetig erweitern? Was für einen Nutzen kann dies haben?

 

Um diese Fragen beantworten zu können, müssen sozialpsychologische Grundlagen beleuchtet werden. In erster Linie leben wir Menschen in sozialen Gruppen und die Kommunikation orientiert sich daran, was in einer bestimmten sozialen Gruppe üblich ist.

---ENDE DER LESEPROBE---