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In Lyrik und Prosa angesiedelt zwischen Köln-Zollstock und Kloster Steinfeld in der Eifel, zwischen Aschermittwoch und Heiligabend, zwischen Weinlaub und Schnee, zwischen Kunstwerken und dem Alltäglichen... entführt Lore Kampmann in ihrem neuesten Buch "Wunderschön" in die kleinen, oft unbeachteten Augenblicke voller Glück.
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Wunderschön
Lore Kampmann
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Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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© 2023 – Herzsprung-Verlag GbR
Mühlstr. 10, 88085 Langenargen
Bild Cover: Britt Lück-Kleppien
Alle Rechte vorbehalten. Hardcoverauf erschienen 2017.
Bearbeitung: CAT creativ - www.cat-creativ.at
ISBN: 978-3-96074-017-9 - Hardcover
ISBN: 978-3-96074-260-9 - E-Book
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Im Rauschen
der Wipfel
nistet Vergänglichkeit,
das Haar zerzaust!
Leuchtendes Kindergesicht
ahnt Schnee!
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Der Nachmittag
schlummert in den
Ästen des Hagels,
perlt als Tränen herab:
erfrischend und kühl!
*
Gold- und Silberstreifen flirren sonnensilbern durch die Luft, ein ganzer Himmel voll.
„Micha, Micha“, rufen die Zuschauer dem Bauern des Dreigestirns beim Rosenmontagszug 2015 in Köln zu. Bauer Michael, standhaft und stark, mit einer tiefen Fröhlichkeit strahlt.
Auch ich strahle! Er wirft den Leuten am Straßenrand Kamelle und Strüßjer zu.
Ewas später dann: Prinz Holger. Beim Kamellewerfen hält der strahlende Prinz immer wieder seine rechte Hand aufs Herz. Schwupp, und wir fangen eine Pralinenschachtel mit der schönen Aufschrift Hearts for you und dem Bild des Dreigestirns.
Ein, zwei, drei süße Herzen am Tag, welch ein Glücksgefühl in der Fastenzeit.
*
Das laute, fröhliche Treiben ist vorbei, Karneval. Eine Frau, ihr Gesicht von tiefer Bescheidenheit und Demut, ist in einen Wollmantel gehüllt, einen Schal um den Hals geschlungen, trägt sie die Asche, das Zeichen auf ihrer Stirn. Die Hände gefaltet, ganz ergeben.
Andere tragen das Aschekreuz mit Stolz.
Wieder andere stehen zu dritt zusammen vor der Kirche, das Aschekreuz schafft Gemeinschaft. Nach dem Kreuz die Auferstehung, der Neuanfang nach 40 Tagen.
Und die Sonne strahlt.
Habe mein Kreuz abgelegt und lebe, lebe und lebe.
*
Drei Bäume schweigen still;
Märzsonne schmiegt sich gnädig
an graugrüne Äste, an Zweige!
Stämme stehen klaglos,
standhaft und stark.
... Bäume so still!
*
Wie konnte er denken, er käme ohne Dich aus? Sein Verstand könnte alles ...
Viel hatte er gelernt, bräuchte Dich nicht ... Sein Beten traf Dich nicht ... Sein Wüten, Wüten und Wüten schon eher ... Du aber, Mutter, warst bei ihm, bewahrtest ihn vor großem Leid. Und ihr Engel spürbar über ihm und unter ihm, hinter ihm und vor ihm, allüberall ... Eure Flügel reißen ihn aus der tiefsten Tiefe, auch in den schwärzesten Stunden: winziges Ahnen, ein Fünkchen ... trägst Du ihn ... Im Sand nur eine Spur ... Ist er alleine?!
Und dann kam der Tag, als er vom hohen Ross fiel!
Tiefste Tiefe ...
Fanden Dich im Gebet .