Zehn lesbische Kurzgeschichten - Cora Bullinger - E-Book

Zehn lesbische Kurzgeschichten E-Book

Cora Bullinger

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Beschreibung

Anna stand mit ausgestrecktem Arm auf der Landstraße und wartete auf ihre nächste Mitfahrgelegenheit. Plötzlich baute sich vor ihrem geistigen Auge das Bild ihrer Mutter auf, die diese Art des Reisens natürlich nicht befürworte würde. Nicht ohne Grund hatte sie ihrer Tochter Geld für das Bahnticket gegeben um die Fahrt zu Annas guter Freundin Lore bewältigen zu können. Anna, stets klamm und das Geld mit beiden Händen hinaus werfend, wollte das Geld lieber sinnvoller investieren und hatte beschlossen per Anhalter die gut 700 Kilometer hinter sich zu bringen. Gut die Hälfte des Weges hatte sie bereits hinter sich gebracht, doch der Lastwagenfahrer, der sie zuerst aufgelesen hatte, fuhr nicht mehr in ihre Richtung weiter. Nach einem kurzen Stopp an einer Tankstelle war Anna also erneut auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit. Vor wenigen Minuten hatte ein Wagen neben ihr gestoppt, doch als Anna hinein sah erblickte sie einen zwielichtigen Typen, zu dem sie nicht ins Auto steigen wollte. Sie erfand daher eine unmögliche Reiseroute, auf der sie der Typ natürlich unmöglich begleiten wollte. Doch nun tat sich offenbar eine weitere Mitfahrgelegenheit auf, als ein kleiner Ford Fiesta bremste und schließlich neben ihr anhielt. Zu Annas Freude öffnete sich das Beifahrerfenster und der Kopf einer Blondine kam heraus und sprach sie an. "Wohin des Weges?" Was Anna nicht ahnte: Die Blondine war lesbisch und auf der Suche nach Abenteuern...

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Seitenzahl: 345

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Cora Bullinger

Zehn lesbische Kurzgeschichten

Inhaltsverzeichnis

Story 1: Winzdinger

Story 2: Bella und Tina

Story 3: Fahrt auf der Autobahn

Story 4: Therapie

Story 5: Larissa und Biggi

Story 6: Werdende Mutter

Story 7: Kein schlankes Püppchen

Story 8: Intimrasur

Story 9: Mitfahrgelegenheit

Story 10: Volle Naturverbundenheit

Additional Content

Impressum

STORY 1: Winzdinger

Ich saß in der letzten U-Bahn von St. Pauli nach Altona. Auf der Fahrt von meinem Freund nach Hause. Ich rieb meine Schenkel etwas aneinander. Hu, ja, ich war etwas erregt. Mein Freund hatte mit mir geschlafen und war mal wieder viel zu schnell gekommen und danach natürlich eingeschlafen. Früher hatte ich immer gedacht, dass sei ein Klischee. Aber was wusste ich schon. Es war mein erster Freund und ich war grade erst 21 Jahre alt.Wieder rieb ich meine Schenkel vorsichtig aneinander. Das Ruckeln der U-Bahn heizte mich zusätzlich auf. Sobald er eingeschlafen war, war ich aus dem Bett gekrochen, feucht, aber nicht mal annähernd befriedigt. Meine Unterhose hatte ich nicht gefunden, deswegen hatte ich die schwarze Strumpfhose einfach so angezogen, meine Stiefel, den roten Schottenrock, BH, Bluse und Winterjacke. Die Strumpfhose auf meinen Schamlippen erregte mich immer mehr. Aber gut, dass wir Kondome benutzt hatten. Ich hätte jetzt keinen Bock gehabt, dass mir sein Saft raustropfte. Brr. Wie so oft in letzter Zeit, fragte ich mich, ob ich nicht noch immer Jungfrau sei. Sein Ding war sooo klein. Er brauchte immer spezielle Kondome, damit die auch halbwegs hielten. Und beim ersten Mal hatte ich gar keinen Schmerz gespürt, um ehrlich zu sein, ich hatte überhaupt nichts gespürt. Alexanderplatz. Uff, jetzt war es nicht mehr weit. Warum musste mein Freund auch im Wedding wohnen. Neue Leute stiegen ein. Es wurde voller. Ich musterte die Masse gleichgültig und schlug meine Beine übereinander. Ich konnte meine Schamlippen anspannen und loslassen ohne, dass es irgendwer merkte. Hihi. Eine junge hübsche Frau mit braunen längeren Haaren, leicht gelockt, etwa in meinem Alter, stand direkt vor meinem Sitzplatz und hielt sich am Haltegriff fest. Wow, sie hatte total schöne lange Beine, Stiefel, die ich auch gern hätte, eine dünne schwarze Strumpfhose und ihre langen Beine verschwanden etwa bei der Mitte der Oberschenkel in einem kurzen dunkelblauen Wintermantel. Was sie wohl drunter hatte? Bestimmt würde sie richtig befriedigt werden und musste nicht mit einer halbfeuchten Möse nach Hause fahren. Ich stellte mir kurz ihre Möse vor, schüttelte dann leicht den Kopf und konzentrierte mich wieder lieber wieder auf meine eigene. Noch 5 Stationen, dann würde ich in die Badewanne hüpfen und es mir ausgiebig machen. Ich weiß, eigentlich hätte das mein Freund machen sollen, aber erstens kann er es nicht so gut und zweitens schläft er und drittens finde ich es eigentlich viel geiler es mir selber zu machen.Aber diese Beine sind echt der Wahnsinnn, mein Blick wanderte an ihrem Körper hoch, über die Jacke unter der sich die Größe ihrer Brüste nur sehr grob erahnen ließen - definitiv größer als meine, meine Winzdinger hätten sich überhaupt nicht abgezeichnet - über ihr Tuch zu ihrem Gesicht. Boah, ein Supermodel. Die braunen, teilweise gelockten Haare schauten unter einer neckischen Mütze hervor, umrahmten ein feines, ebenmäßiges Gesicht mit hellblauen stechenden Augen, die mich ansahen. Ich errötete und diese Schönheit schickte mir ein kleines Lächeln, dass mich erwärmte und mich sofort zurück lächeln ließ. Die konnte sich doch die Typen aussuchen. Also, wenn ich ein Mann wäre, die würde ich sofort haben wollen. Ich sah mich im U-Bahnwagen um. Aber die Männer standen nicht Schlange bei ihr, die meisten waren mit sich beschäftigt, und ehrlich gesagt, das war auch besser so. Ich blickte noch mal zu ihr hoch. Diese hellen stechenden Augen, Wahnsinn, wenn ich ein Mann wäre, würde ich in ihnen versinken, nie wieder auftauchen wollen und alles für sie tun, sie auf Händen tragen und sie 8-mal am Tag befriedigen und zwar genau so, wie sie es haben wollte. Ihr schlanker Körper unter mir, das Gesicht lustverzerrt...Ich rief mich irritiert zur Ordnung. Und dabei fiel mir auf, dass ich ihr wieder direkt in die Augen starrte. Diese hellen Augen schauten kurz in meine Seele, dann lächelten sie nochmal, als wollten sie sagen: Ist schon Ok, Kleine. Und wieder errötete ich und blickte schnell weg. Peinlich. Also, ich würde es mir gleich in der Badewanne machen. Ich stellte meine Beine nebeneinander, öffnete sie etwas. Ein geiles Gefühl. Ich spürte doch tatsächlich einen Luftzug durch die Strumpfhose. Kein Slip ist schon chic, lachte ich in mich hinein. Ich spielte etwas mit den Beinen, veränderte ihre Position. Noch drei Station. Langsam konnte ich es wagen mich etwas mehr aufzugeilen. Die Beine des Topmodels streiften meine. Ich blickte hoch, sie war am Telefon, nahm mich gar nicht wahr.„Ja, ich weiß, wo das ist. Was denkst denn du? Und du meinst, da ist es jetzt cool. Ja, ich wollt da immer schon mal hin." Wo wollte sie wohl hin? „Der coolste Ort von Hamburg, ach erzähl doch keinem." Sie lachte rauh, ein herrlicher Kontrast zu ihrer feinen schönen Erscheinung. Was sollte der coolste Ort von Hamburg sein? „Na, ich würd schon gern hin, weiß nur nicht, ob ich allein hinfinde... Ja, na klar... Ok ja, ja, wenn du mich so bittest, du kannst aufhören zu knien... Ja, alles klar." Ja, das war ja klar. Wenn ich ein Typ wäre, ich würde diese Göttin der Schönheit auch auf Knien bitten noch zu mir in einen Club zu kommen. Ich stellte mir vor, wie ein hübscher Kerl nach dem anderen versuchte diese Frau flachzulegen, ihre versaute Seite hervorzuholen. Dieses hübsche Gesicht zur Ekstase zu kriegen und wenn ihre rauhe Stimme meinen Namen schreien würde... Verdammt, ich starrte sie schon wieder an. Ich lächelte sie entschuldigend an. Meine Station. Ich stand auf. Die U-Bahn ruckelte. Unsere Oberkörper streiften sich, ich hielt mich an ihrer Hüfte fest. „Sorry."„Kein Problem. Du musst hier raus?"„Ja"„Ich auch. Du, kann ich dich was fragen?"Die U-Bahn bremste quietschend, wir stiegen aus.„Klar."„Ich will noch in nen Club, aber ich trau mich nicht so allein dahin." Sie zögerte, ihr Stirn legte sich in Falten. „Ich weiß, ist nen bißchen dreist. Vielleicht geh ich da einfach nicht hin..."„Doch klar, kein Problem, ich wollte auch noch was unternehmen." lächelte ich sie an. Ich wollte doch eigentlich in die Badewanne und es mir machen. Aber ich war neugierig, was das für ein Kerl wäre, der diese Schönheit dazu brachte, nachts in der Kälte allein in einen neuen Club zu gehen. Vielleicht waren es auch mehrere, lächelte ich in mich hinein. Warum nicht. Es mir machen, konnte ich danach immer noch.Sie strahlte. „Danke, danke, danke" und hauchte mir mit diesen suessen Lippen einen Kuss auf meine Wange, kurz nahm ich ihren Geruch oder ihr Parfüm wahr, also wenn ich ein Kerl wäre, ich hätte jetzt einen Ständer.Wir gingen durchs nächtliche Hamburg, dicht nebeneinander. „Ist wirklich ein bisschen unheimlich hier, findest du nicht?" Sie fasste mich an der Hand. Eine warme weiche Hande. Aber nicht schwitzig oder so. Warum mögen es Jungs eigentlich nicht Händchen zu halten?Wir erreichten den Club. Irgendwie war ich ziemlich aufgeregt, nervös, unruhig. Endlich würde ich sehen, welcher Typ sie so spät in einen Club bittet, und vielleicht würde ich auch sehen, wie er sie verführte. Wir gaben unsere Jacken ab. Sie hatte ein leichtes, weites Kleidchen an ohne Träger. Ihr Busen hatte Idealgröße. Keck und rund lachten sie mich an, deutlich sichtbar, aber nicht zu groß. Konnte ich nicht sogar die Nippel durch den Stoff erahnen? Voll aber nicht zu voll. Ich guckte in ihr hübsches Gesicht und ahnte, dass sie mich schon wieder beim Starren erwischt hatte. Schnell zog ich meine Jacke aus, um meine Verlegenheit zu unterdrücken. „Von solchen Brüsten träume ich immer", rutschte es mir raus. „Also, ich meine, ich hätte auch gern solche, nicht so kleine wie meine."Sie lächelte nur und warf einen Blick auf meine Bluse. „Die sind doch niedlich. Und bei denen müsstest du keinen BH tragen, Kleine." Sie lächelte mir wieder ins Gesicht.„Aber bei deiner Größe brauchst du auch keinen und das Kleid wird sogar noch von ihnen gehalten. Bei meinen würde es rutschen wie doof."„Ach, das ist nur das Gummiband. Guck!" Sie zog etwas an dem Rand vom Kleid um mir zu demonstrieren, wie stark das Gummi sei, dabei erhaschte ich ein Blick auf ihre große dunkle Brustwarze.„Ich bin übrigens Isolde." stotterte ich.„Kira", lachte sie. „Du weißt, dass man deinen kleinen Spitzen-BH durch die Bluse sehen kann?"„Oh, ähm, ja, ich wollte damit meinen Freund anmachen."Wir kamen durch den Vorraum jetzt in den Club.„Und hat es funktioniert?"„Geht so, also, ja, wir hatten Sex, aber dann ist er schnell eingeschlafen."„Ach ja, und du warst unbefriedigt auf dem Weg nach Hause." lachte Kira.„Ja, woher weißt du..."„Ich seh es dir an." Ich wurde knallrot, trat unsicher von einem Fuss auf den anderen, mir auf einmal sehr bewusst, dass ich keinen Slip anhatte, spürte die Strumpfhose an meinen doch wohl schon sehr feuchten Lippen. War ich noch feuchter geworden?„Komm, ich spendier dir erstmal einen Sekt auf Eis" sagte Kira und ging vor mir zur Bar. Ihr Kleid war wirklich sehr kurz, bedeckte nur knapp ihren Po. Der lockere und etwas weite Stoff verhüllte und enthüllte ihren schlanken Körper. Immer wieder zeichnete sich ihr Arsch ab. Mann, wenn ich ein Mann wäre, ich würde diese Kleine total vernaschen, sie nackt sehen wollen, alles, ihre Brüste, ihren Arsch, ihre... Ich atmete tief durch und stellte mich neben Kira an eine etwas verdeckte Ecke der Bar.„Ist ganz cool hier", sagte ich.„Zwei Sekt auf Eis, bitte!" Kira winkte der blonden Barkeeperin. Die nickte nur.Kira wandte sich wieder zu mir, dabei berührte ihr runder Busen kurz meinen Arm. Hatte ich nicht sogar ihre Nippel gefühlt? „Ja, fast das Beste, was es zur Zeit in Hamburg gibt." Stellten sich etwa ihre Nippel auf? Stellten sich meine etwa auch auf? Oh, ich starrte schon wieder.„Ähm was denn?"„Der Club hier", lachte Kira. „Aber du glaub ich auch."Die Barkeeperin stellte uns mit ihren tätowierten Armen den Sekt hin. „Zahlen könnt ihr Süssen ja später", lächelte sie.„Prost!"„Prost!"„Und, wo ist jetzt der Kerl?"„Welcher Kerl?"„Der, der dich angerufen hat. Den du hier treffen wolltest."Sie schüttelte leicht ihren Kopf und warf ihr herrliches Haar zurück.„Ich wollte mit dir hier was trinken. Nur das. Nur dich!" Sie wollte mich. Mich. Verschüchtert, überrascht und mit einem Zucken zwischen den Beinen, versuchte ich keck zu antworten. „Und warum?"Sie grinste breit. „Weil du hübsch bist und verdammt sexy in deinem Röckchen, in deiner Bluse, und ich dich will." Dann grinste sie, nahm einen tiefen Schluck aus dem Sektglas und meinte: „Und jetzt gehen wir tanzen!"Sie rutschte elegant von dem Barhocker herunter, sich sicher dass ich beobachtete wie ihr Kleidchen dabei etwas hoch rutschte, ich einen schnellen Blick zwischen ihre Beine erhaschen konnte - trug sie etwa auch keinen Slip? - machte ein paar Schritte und drehte sich keck zu mir. „Komm sobald du fertig bist."Ich starrte ihr hinter her. Starrte auf ihren Hintern. Ja, das tat ich. Ich starrte sie an, wie so ein sabbernder Spanner an der Tanzfläche. Ihr zarter Körper in dem dünnen Kleidchen bewegte sich anmutig und ich nahm einen großen letzten Schluck aus meinem Glas. Mir wurde fast etwas schwarz vor Augen. Plötzlich spürte ich einen heißen Atem an meinem Nacken. Eine Stimme flüsterte: „Den BH solltest du auch gleich ausziehen." Ich drehte leicht meinen Kopf, es war die tätowierte Barkeeperin. Sie grinste und eh ich mich versehen konnte, hatte sie schon lässig mit einer Hand den Verschluss meines BHs geöffnet.Und mit diesem Griff und dem offenen BH, der unter meiner Bluse jetzt pendelte, wurde mir auf einmal klar, warum ich mit meinen Beziehungen und Affären bisher nicht klar gekommen war, warum mich der Blick auf meine nackte Freundin Anni so verstört hatte, warum ich so große Hemmungen gehabt hatte, nach dem Sport zu duschen. Alles wurde mir auf einmal klar und alle Teile dieses Puzzles fielen wie von selbst an den richtigen Platz und zeigten mir ein ganz klares Bild. Ich stand auf Frauen. Ich war lesbisch. Plötzlich musste ich laut auflachen. Ein paar umstehende Mädchen sahen mich irritiert an. Ich grinste sie an, musterte sie, lachte wieder, mein Blick fiel auf die Tanzfläche, auf Kira, die da verträumt vor sich hin tanzte, ihr knackiger Arsch lachte mich an, wartete auf mich. Damit keine Angst in mir wachsen konnte, ich auf dieser Welle der Erkenntnis weiter reiten konnte, die mir gezeigt hatte, wer ich war, angefeuert von dem Sekt im Blut, griff ich mir schnell mein Mobiles und schreib meinem künftigen Ex-Freund eine SMS. „Es ist vorbei. Ich liebe dich nicht. Machs gut. L" Ich las es nochmal durch. Oh Gott, das war eine schreckliche SMS. Trotzdem drückte ich auf „Senden". Dann schaltete ich das Handy schnell aus.Ich atmete tief durch und ließ mich vom Barhocker gleiten, schaffte es aber nicht so elegant wie Kira, die mich mittlerweile mit ihren herrlichen Augen fixiert hatte. Dann bemerkte ich meinen immer noch offenen BH. Ich winkte ihr zu, dass ich gleich kommen würde, und sah mich nach einem versteckten Platz um. Kira warf mir ein neckisches Grinsen zu, drehte sich und tanzte wild weiter. Oh, ich hielt es kaum noch aus. Ich musste zu ihr. Der einzige versteckte Platz war hinter dem Thresen. Ich schob mich unter die Durchreiche, öffnete meine Bluse, etwas ungeschickt, so dass ich sie ganz ausziehen musste, und ließ den BH von meinen Armen gleiten. Eine abgetragene Jeans erschien in meinem Blickfeld. Coole Cowboystiefel, abgetragen. Mein Blick wanderte nach oben. Die tätowierte Barkeeperin. Verschämt versuchte ich meine Bluse zu greifen. Ohne sie zu sehen, konnte ich fühlen, wie sie meine Brüste ansah und dabei wohlig grinste.„Wer hinter den Thresen kommt, muss eine Lokalrunde spendieren."Ich war immerhin schon in den Ärmeln meiner Bluse, als ich wieder zu ihr hochsah und ihr in einer Art Übersprungshandlung meinen BH in die Hand drückte. Ich kniete vor ihr, mein Kopf auf Höhe ihres Schrittes. Sie streichelte sanft mein Haar mit einer Hand, dann drückte sie meinen Kopf ganz langsam näher an sich. Ich sah den kurzen Reißverschluss, die tiefsitzende Jeans, ihren nackten Bauch, roch den Stoff ihrer Hose, Rauch, ein Hauch Parfüm und ich roch, ja, ich roch SIE. Ihren Geruch. Oder ich meinte es nur, ich weiß es nicht. Ich atmete tief ein und hauchte dann, ohne weiteren Druck von ihr, einen Kuss auf ihren Reißverschluss. Dann sah ich hoch. Sie grinste mich breit an, in der anderen Hand hielt sie meinen BH. „Gut, ich überlege mir etwas", sagte sie leise und weich. Dann streichelte sie mir nochmal übers Haar und ließ meinen Kopf frei. Ich zog schnell meine Bluse fertig an, rutschte rückwärts unter der Durchreiche zurück in den Gästebereich, stand auf, feuerrot mittlerweile, durch die Aufregung und das Knien, suchte ihren Blick, aber sie war schon wieder mit Bierflaschen und Gläsern beschäftigt. „Was war denn das?", fragte ich mich nervös, mein Schritt war in heller Aufregung, meine Nippel rieben an der Bluse. Ich musterte sie nochmal, während sie zur anderen Seite des Thresens eilte. Schlank war sie, groß, hager, wohl über Dreißig, aber sexy. Ein Kichern stieg in mir auf. Ich fand Frauen sexy. Ein erleichtertes, fast hysterisches Kichern, dass sich in ein glückliches Lachen steigerte. Genug jetzt, auf zur Tanzfläche.Ich schritt zur Tanzfläche, wie die Braut zum Altar. Langsam und mir sehr bewusst, was nun passieren würde. Mein Bräutigam stand nicht brav mit dem Rücken zu mir, nein, er bewegte sich elegant, fast aufreizend zur Musik, nahm die Arme über den Kopf, und je näher ich kam um so langsamer wurde auch sie. „Kira", flüsterte ich.„Isolde", flüsterte sie zurück und ließ spielerisch ihre nackten Arme auf meine Schultern sinken. Sie lehnte sich zurück, ihr Blick saugte meinen Körper auf, ich meinte zu erkennen, wie sie bemerkte, dass ich keinen BH mehr trug. Mein erstes Abenteuer mit einer Frau war eröffnet.Wir tanzten ohne Worte, nährten uns immer wieder an, berührten uns zufällig, streichelten heimlich am Arm der anderen, wie man sich eben so auf der Tanzfläche annährt. Der Club war relativ dunkel und auch nicht mehr so voll. Die Tanzfläche gehörte fast ganz den Frauen. Gaffende spannende Männer gab es nicht. Ein kleiner Haufen Schwule produzierte sich an dem helleren Ende der Tanzfläche. Neben uns tanzten nur Frauen. Auch schöne Frauen. Mehr als einmal fiel mein Blick in ein aufreizendes Dekolleté, auf einen hübschen Arsch, aber eigentlich hatte ich nur Blicke für Kira. Dieses zierliche, schlanke, fast vornehme Wesen würde meine erste Frau werden. Ich versank immer wieder in ihren hellen Augen, die in so einem herrlichen Kontrast zu ihrem braunen, gelockten Haar standen, strahlte sie an, gab mich kokett, verschämt und scheu, und im nächsten Moment wieder fordernd, angreifend, meiner Waffen als Frau sehr bewusst. Alles, was mit Jungs nie richtig geklappt hatte, das Spiel des Flirtens und des Aufreißends, klappte plötzlich wie von selbst. Ich musste nicht nachdenken, ich musste mich nur meinen Gefühlen hingeben, in ihrem nahezu göttlichen Gesicht versinken, scheu mich vor ihren offenen, provozierenden Augen verstecken, um im nächsten Moment mein Blick auf ihren Brüsten viel zu lange ruhen zu lassen. Wir kamen uns immer näher. Immer öfter standen unsere bestrumpften Beine zwischen den Beinen der anderen. Rieben sich aneinander. Plötzlich spürte ich ihren Oberschenkel an meinem Geschlecht. Ich ließ mich kurz hinreißen, etwas darauf herumzurutschen, nur um im nächsten Moment japsend mich zurückzuziehen.„Du bist so heiß", flüsterte Kira mir mit keuchendem Atem ins Ohr, ihre Arme lagen wieder auf meinen Schultern, ihr heißer, dünner Körper presste sich an meinen. Wir waren fast gleichgroß, ich etwas kräftiger gebaut als sie und mit aufsteigendem Entsetzten, aber auch Erregung spürte ich ihre etwas größeren Brüste an meinen. Ich griff ihre Hüfte. Streichelte sie, und spürte durch den dünnen Stoff ihre weiche Haut.„Ich bin noch Jungfrau", flüsterte ich in ihr Ohr. „Ich, äh, ich hab noch nie..."„Noch nie mit einer Frau?"„Ja. Und noch nie, äh, also, ähm, ich hab schon mal mit nem Mann, aber noch nicht so richtig, also, äääh..."Sie lehnte sich etwas zurück, nur um mich besser sehen zu können, unsere Becken blieben aber in Kontakt. Ihre Hand legte sich auf meinen Beckenknochen. Erwartungsvoll und aufmunternd sah sie mich an.„Ich bin noch richtige Jungfrau. Du kannst mich richtig entjungfern. Ich..."Es verschlug mir die Sprache, eine heiße Welle stieg in mir auf und eh ich es verhindern konnte, schossen Tränen in meine Augen. Meine ganzen enttäuschenden sexuellen Erlebnisse, meine Unsicherheit und meine Unzufriedenheit, Unbefriedigtheit verschafften sich Luft. Ich spürte wie mich Kira an sich heranzog, meinen Kopf dann zwischen ihre Hände nahm und ganz sanft und weich anfing mich zu küssen. Vorsichtig erwiderte ich den Kuss. Öffnete leicht meine Lippen, meine Hände drückten ihren schlanken, eleganten Körper fester an mich. Mein Zunge glitt in ihren Mund, schnell und fordernd. Ein überraschter Laut entglitt ihr. Meine Hände drückten ihren Rücken, ihre Hüfte, streichelten über ihren Po und griffen auch dort zu. Meine rechte Hand wanderte an ihren Hals hoch, hielt ihn fest, während meine linke tiefer ging, auf ihren Oberschenkel, unterhalb ihres Kleides und an dem bestrumpften Bein wieder höher wanderte. „Isolde", keuchte sie.Ich griff ihren Po, drückte meinen Schenkel gegen ihr Schambein und merkte wie ich anfing zu zucken.„Kira, ich, ahhh..." Plötzlich waren ihre Hände auch an meinem Po, unter meinem Rock, ich spürte wie ich von ihr gegen eine Wand gepresst wurde, ihr Oberschenkel drückte sich rhythmisch gegen meinen Kitzler und ich kam. Ich stöhnte in ihren Mund, zuckte spastisch, meine Finger kratzten sich in ihren Rücken, ein schneller und überwältigender Orgasmus, völlig unerwartet, hatte mich erfasst. Ich öffnete kurz meine Augen, sah ihr verzerrtes Gesicht, ihr Mund öffnete sich überrascht. Ich drückte meinen Oberschenkel mit Gewalt gegen ihr Geschlecht, spürte durch den Stoff unserer Strumpfhosen, wie nass sie war, meine Hände auf ihrem Arsch, rieb sie auf meinem Bein, spürte sie zucken, und dann in meinen Mund stöhnen, beißen, lecken. Ich weiß nicht, wie lange wir da an der Wand orgasmeten. Kira hatte uns, als sie bemerkte, was mit mir war, schnell und sicher an eine unauffällige Ecke gebracht, vor und um uns tanzende Mädchen, die nicht bemerkten oder nicht bemerken wollten, was mit uns passierte. Oder sie bemerkten es und es machte sie auch heiß. Wer weiß, vielleicht würden zwei Freundinnen heute abend, angesteckt von unserem Fieber, übereinander herfallen und mehr werden, als nur Freundinnen?Unser Abend war auch noch lange nicht vorbei. Kira zog mich an der Hand, durch einen dunklen Gang, vorbei an dem Damenklo, um eine Ecke vor eine Tür mit der Aufschrift „Lager".Ich lehnte mich an die Wand, versuchte meine Atmung in den Griff zu bekommen, als sie über mich herfiel. Die Knöpfe meiner Bluse waren ihrem Ansturm nicht gewachsen und flogen davon. Sie zog die Bluse halb über meine Schultern, betrachtete meine kecken, kleinen Brüstchen. Sie bedeckte sie mit Küssen, Bissen, sie streichelte sie, leckte sie und kniff sanft hinein.„Jetzt mach ich es dir nochmal richtig", murmelte sie und gleichzeitig schob sie meinen Rock hoch, ihre Hand legte sich auf meinen Schritt, ihre Finger strichen an meinen Lippen.„Entjungfer mich hier und jetzt", sagte ich.„Was?"„Ja. Eigentlich wollte ich es immer im Kerzenschein und bei Mondlicht, sanft und verständnisvoll, aber in meiner geheimen Fantasie war es immer ein Fremder in einem dunklen Gang in der Disco..." Sie durchbohrte mich mit ihren Blicken. Es blitzte und zuckte in ihren Augen. Langsam hielt sie mir ihre schmale, lange, elegante und gepflegte Hand vor mein Gesicht.„Mit dieser Hand. Hier und Jetzt?"Ich betrachtete die schwarzlackierten Fingernägel, den niedlichen Daumen, ihren feuchten Mund, die etwas dunkel geschminkten Augen. Ja, diese Fremde sollte es sein.„Ja, ich will", flüsterte ich. Und küsst sanft auf ihre Fingerspitzen, leckte zwischen den Fingern hoch, und nahm dann den Zeigefinger in den Mund.„Kleine", lachte sie, „das hältst du gar nicht aus. Du wirst schon abspritzen, wenn ich dich nur anhauche." Sie zog ihre Hand sanft aus meinem Mund, dann wanderte sie aus meinem Blickfeld langsam weiter nach unten. „Vielleicht wirst du gleich entjungfert, wahrscheinlich erst später, breitbeinig auf meinem Bett." Bei dieser Vorstellung musste ich laut aufstöhnen. Sie lachte wieder. „Siehst du, eins nach dem Anderen. Du bist viel zu geil jetzt. Aber keine Angst...", und ihre Hand griff die Strumpfhose in meinem Schritt, „es wird schon noch passieren. Genieße einfach und mach dir keinen Kopf." Ich hörte Stoff reißen, dann spürte ich ihre Finger an meinen nassen Schamlippen. Sie hatte recht, dachte ich, schon so war es mehr als genug an Geilheit.„Ich werd dich heute so oft kommen lassen, dass du nicht mehr weißt, wo unten oder oben ist." Kiras Finger strich durch meinen nassen Spalt. Sie kam wieder näher und leckt feucht über meinen Mund. Ich krallte mich an sie, während ihr Finger vorsichtig um meine Öffnung herumstrich. „Na?", grinste sie mich an, während ich keuchend versuchte die Fassung zu bewahren. „Was na?" Mit einem letzten Aufbäumen zog ich ihr ihr Kleid über die Brüste und griff zum ersten Mal nach den Brüsten einer Frau, während ihr Finger sanft und ohne Widerstand in mich eindrang. Sie drückte sich seitlich an mich während ihr Finger in mir spielte, ihr Daumen meine Klit umkreiste, ihr Finger sich krümmte und von innen an meinem Schambein spielte. Ein zweiter Finger gesellte sich dazu und schon wieder rauschte der nächste Orgasmus heran.„Mehr hältst du ja gar nicht aus", flüsterte sie liebevoll in mein Ohr und leckte dann mit der Zunge um mein Ohr. Ihre Finger krümmten sich immer mehr und ich spürte eine Welle neuer Gefühle, unbeschreiblich, verworren, wild und verrucht. Ich gab mich ihr hin, mit entblößtem Busen und hochgezogenem Rock, ihre Finger in mir an Stellen, wo ich noch nie berührt worden war, aber alles vor meinem Jungfernhäutchen. Kurz öffnete ich die Augen und sah die tätowierte Barkeeperin am Ende des Ganges. Ich stöhnte laut auf, als Kira mir die Zunge ins Ohr schob, blinzelte, an der Klippe zum Schreien, versuchte noch einmal die Augen zu öffnen, schaffte es aber nicht, mein Kopf knallte nach hinten, mein Becken schob sich vor und ich schrie, meine Beine zuckten und ein Schwall Flüssigkeit schoss aus mir. Dann verlor ich das Bewusstsein.Ich wachte auf, an der Wand lehnend, Kira saß neben mir, ein Arm um mich gelegt, meine Bluse bedeckte wieder meine Brüste, ich sah zum Ende des Ganges, aber da war niemand mehr. Ich erinnerte mich an die Flüssigkeit. Ja, da deutlich sichtbar, vor mir auf dem Boden, waren Tropfen und kleine Pfützen zu sehen.„Tut mir leid!" Ich deutete auf den nassen Bereich. „Ich hab wohl..."„Du hast abgespritzt. Das passiert, wenn du richtig abgehst. Ich habs auch schon mal."Ich sah sie nur erstaunt an.„Ja, Dummerchen. Keine Pisse. Sexwasser. Ich bin glatt mitgekommen, so ein geiler Anblick war das. Und ich hab mich selbst nicht gestreichelt. Ich schwöre..."Ich sah ihr schönes, jetzt ernsthaftes Gesicht.„Ich bin so unglaublich scharf auf dich, Kira."„Ich weiß, ich habs gesehen. Was meinst du: Du knotest deine Bluse jetzt halbwegs zurecht und wir verschwinden zu mir. Ich muss leider morgen verdammt früh aufstehen, aber bis dahin bin ich ganz dein."Ich nickte und schneller als der Wind waren wir aus dem Club verschwunden.„Ich werde dich befriedigen, wie du noch nie befriedigt wurdest, Kira", sagte ich, als wir Hand in Hand durchs nächtliche Hamburg hüpften. Sie sah mich erstaunt mit ihrem hübschen Gesicht an.„Ich werde dich jetzt lecken, wie du noch nie geleckt wurdest, Kira."Wir waren gerade erst zur Tür ihrer Wohnung hereingekommen. Ich drückte sie an die Wand, zerriss ihre Strumpfhose und ließ mich langsam vor ihr nieder. Dann zog ich ihr Kleid einfach runter, ließ sie daraus heraus treten und arbeitete mich an diesen wundervollen Beinen, die mir als erstes an ihr aufgefallen waren, hoch. Immer weiter hoch, bis ich ihr Geschlecht sah. Es haute mich um. Dunkle, volle Lippen, ein großer, wollüstiger Knubbel, ein winziger Streifen Haare. Jetzt würde es sich entscheiden. Schwänze zu lecken hatte ich überhaupt nicht gemocht und auch nie gemacht. Würde ich es mit einer feuchten, großen Vagina anders halten? Würde ich den Geruch mögen? So wohlgeformt, vornehm und elegant ihr Gesicht und ihre Figur war, so fleischlich, urwüchsig, gerade zu offenkundig sexuell war ihr Geschlecht. Mein Mund schwebte dicht vor ihr. Ich konnte ihren Geruch einfangen. Ein starker, herber, ein „Fick-mich-Geruch". Und während ich sie roch, entglitt uns beiden gleichzeitig ein Stöhnen, ihre Hand strich sanft durch mein Haar, ich öffnete meine Lippen um ihre zu berühren, sie zu schmecken.Das nächste an das ich mich erinnern kann, war, dass wir beide, nass und nackt, bis auf unsere zerrissenen Strumpfhosen und Stiefeln, auf dem Boden im Flur vor ihrer Wohnungstür aufwachten. Ihr Wecker piepste und brummte im Schlafzimmer, das ich noch gar nicht von innen gesehen hatte. Arm in Arm lagen wir da, unsere Hände auf dem Geschlecht der anderen. Wirre Bilder stiegen in mir auf. Ihre Möse... Ihre Brüste... Ihr schreiendes Gesicht.„Du hast auch abgespritzt", sagte ich „Dreimal oder so."„Und du bist immer noch Jungfrau, aber ne echt ganz schön versaute Sau."Sie lachte über diesen Ausdruck. „Ok, wir haben 30 Minuten für Duschen und Kaffee."Sie reichte mir ihre Hand und ich ließ mich von ihr in ein neues Leben ziehen.

Ich stand in der U-Bahn, die über die Hochbahngleise ratterte, kreischte und zuckte, und es war früh, sehr früh am Morgen. Jedenfalls kam es mir so vor. In meinem Kopf raste es; in meinem Körper flossen heiße Wellen durch mich hindurch. Es tobte und pulste in mir. Ich hatte auch die ganze Nacht gekreischt und gezuckt, grinste ich in mich hinein. Ich drehte mein Gesicht der Sonne zu, die immer wieder durch die Hamburger Häuserschluchten hindurch schien.Mein Freund, nein, seit der SMS gestern Abend, mein Ex-Freund, hatte sich noch nicht gemeldet. Schlief bestimmt noch. Hoffentlich würde er auch heute wieder spät aufstehen. Ich würde dann schon längst bei der Arbeit sein. Ich war so müde und gleichzeitig so voller Energie, dass ich beschlossen hatte, erst einmal in mein kleines Büro zu fahren, die wichtigsten Dinge zu erledigen, bevor ich mich für den Abend ausruhen und fertig machen würde. „Heute Abend am selben Ort?", hatte Kira zum Abschied gefragt und ich hatte selig genickt, bevor sie sich auf ihr Mountainbike geschwungen hatte und über den Bürgersteig davon gerast war. Eine Weile hatte ich noch ihrem Arsch auf dem Sattel hinterher gesehen, bevor ich mich dann zur U-Bahn aufgemacht hatte.Ein Strahlen erfüllte mich, fremde Menschen lächelten mich an, ich hielt mich an der Längsstange des Waggons fest, schaukelte, schwankte, ja, tanzte gerade zu mit dem Zug mit.OK, ich war noch nicht zur Frau geworden, aber ich hatte eine heiße Nacht verbracht. Eine sehr, sehr heiße... Mit einer sehr heißen Frau. Kira. Heiße Frau und heiße Nacht, lachte ich in mich hinein. Eine Nacht, die mein bisheriges Leben aus den Angeln gehoben hatte. Ich stand auf Frauen. Ich war eine Lesbe. Oh Mann, das klang so merkwürdig, so neu, so unerwartet. Gab es da kein anderes Wort für? Lesbe! Lesbierin. Mir fiel kein weiteres ein. Ich finde Frauen heiß. Kira. Überall sah ich ihre blauen Augen. Wie sie mich liebkosten.Aus dem Kaffee und der Dusche war nur eine Dusche geworden, während der mich Kira wahrscheinlich dreimal kommen ließ, dann war das Wasser kalt und sie musste sich sputen.„Sorry, dass du keinen Kaffee mehr bekommst. Aber ich hoffe es hat dir auch so gefallen."„Das mit dem Kaffee geht ja mal gar nicht...", lachte ich und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Roch wieder ihren Geruch. Oder hatte sie ein Parfüm aufgelegt? Das nächstes Mal, wenn ich bei ihr wäre, müsste ich darauf achten, was für Fläschchen in ihrem Bad ständen. Vielleicht war es ja auch nur dieser Geruch, der mich immer so schwindlig von ihr werden ließ... Reiß dich zusammen, Isolde. Ich hoffte nur, dass ich sie nicht schon wieder dümmlich grinsend angestarrt hatte. Ihre hellen Augen blieben kurz auf mir ruhen.„Demnächst gehen wir mal zusammen shoppen. Dieser Rock geht ja gar nicht, sieht wie aus einem Billigporno aus", hatte sie mir an der Wohnungstür ins Ohr geflüstert. Etwas Neues zum Anziehen hatte sie mir schon gegeben: Einen hellblauen Slip. Stolz hatte ich ihn angezogen. Ich schaute an mir herunter: Meine Strumpfhose war ziemlich zerfetzt, Punklook, war das wieder in? Und der Schottenrock sah also nach Porno aus? Ja, Porno fühlte ich mich gerade. Ich blinzelte in die Sonne, tänzelte, stellte mir vor, für Kira zu tanzen, mich auszuziehen, zu strippen. Neue Hitzewellen loderten in mir hoch. Oh mein Gott, ich würde es sogar hier in der U-Bahn für Kira tun. Strippen.„Du siehst so aus, als könntest du einen Kaffee vertragen." Jemand hielt mir einen Pappbecher unter die Nase. „Also nicht, dass du schlecht aussehen würdest. Ganz im Gegenteil. Hot. Aber doch Müde."Ich schaute hoch. Die Barkeeperin von gestern Abend. Der ich meinen BH gegeben hatte. Die mir zugesehen hatte, als ich mit Kira...„Na, trink schon", lächelte sie. „Er ist fast so heiß wie du", flüsterte sie mir ins Ohr.Wortlos und irritiert ergriff ich den Pappbecher und nahm einen grossen Schluck. "Äh, danke."Die Barkeeperin musterte mich. „Hätte nicht gedacht, dass du so eine Wilde bist. Hast es ja faustdick hinter den Ohren."Ich nahm wieder einen Schluck.„Der ist total lecker der Kaffee. Mein erster heute morgen."„Hat dir Kira keinen Angeboten? Das gehört bei ihr doch sonst immer zum Service."„Du kennst sie?"„Klar, sie und ihre Freundin Cat sind oft da."Der Zug fuhr laut quietschend in eine Kurve. Ich wurde mit der Hüfte an die Barkeeperin gepresst. Mein Busen streifte kurz ihren Arm. "Einen Kaffee am nächsten Morgen habe ich bei ihr auch noch nie bekommen."Ich sah sie fragend an. „Allerdings nur, weil ich noch nie was mit ihr hatte, falls du das wissen willst." Wieder fuhr der Zug eine Kurve, und wieder berührte mein Busen ihren Arm. „Wollte auch gar nicht auf ihre Liste..." Der Zug beschleunigte wieder. Ich schwankte.„Was willst du damit sagen?", fauchte ich sie an.„Na, du weißt schon, dass sie eben, wie sagt man so schön, nicht ganz unbeleckt ist." Der Barkeeperin entfuhr ein raues, röhrendes Lachen. „Ich hab schon so einige gesehen, die mit ihr nach Hause gingen, dit kannste mir jlooben."Der Zug fuhr mit hoher Geschwindigkeit in den Tunnel, die Sonne war verschwunden, Dunkelheit umhüllte uns bis die Neonröhren an der Decke flackernd ansprangen. "Jetzt guck nicht so bedröppelt. Du bist doch auch kein Engelchen mehr, oder?""Bis gestern Abend eigentlich schon." Ich biss mir auf die Lippen. Sie sah mich überrascht an. Ein Flackern in ihren Augen."Wie niedlich."„Bin ich gar nicht."Wieder lachte sie rau. Dann beugte sie sich nah an mich heran: „Du bist klein und naiv. Und verdammt heiß. Und bist ihrem Charme erlegen. Und wer weiß, ich hab Kira schon ne Weile nicht mehr gesehen, vielleicht hat sie sich ja verändert."Ich trank den Kaffee bis zum letzten Schluck aus. Fast heulte ich. Aber nur fast. "Willkommen in der Bösen Welt!" Sie drückte sich näher an mich, sah mir in die Augen und sagte mit einer leisen, fordernden Stimme:"Aber jetzt schuldest du mir nicht nur eine Lokalrunde, sondern auch noch einen Kaffee.""Oh, hab ich den jetzt alle gemacht... Und ich muss jetzt auch noch raus... Ähm, tja... Sorry.""Prima, ich auch.""Also, ich meine nächste Station. Hansaplatz."„Einer hart arbeitenden Frau, die eine lange Nacht hinter sich hat, ihren Lieblingskaffee wegtrinken, ist ganz schön böse."Sie grinste wieder, dann musterte sie mich. Wieder war etwas in ihrem Blick, dass ich nicht einordnen konnte. Schon gestern Abend hatte mich dieser Blick irritiert, mich verhext, mich dazu gebracht, merkwürdige Dinge zu tun. Ich hatte ihr einfach so meinen BH gegeben. Sie auf den Reißverschluss ihrer Jeans geküsst. Ich erinnerte mich daran, wie ich sie am Ende des Ganges gesehen hatte, als Kira ihre Finger in mir gehabt hatte. Und wie ihr Blick mir zusätzliche Erregung beschert hatte. Genauso sah sie mich jetzt wieder an. Ich fühlte mich unsicher mit meiner zerrissenen Strumpfhose, dem Pornoröckchen und mir wurde sehr bewusst, das ich unter meiner nur notdürftig mit zwei Knöpfen geschlossenen Bluse keinen BH trug. Ich zog meine Jacke enger vor mein Dekolleté. "Nicht so schüchtern, Kleines. Als hätte ich von dir nicht schon einiges gesehen", ihr Blick wanderte offensiv über meinen Körper. Ich fühlte auf einmal Kiras Unterhose an meinem Geschlecht. Was machte diese Frau mit mir, deren Namen ich noch nicht einmal kannte.„Ich bin übrigens Isolde!" Ich streckte ihr meine Hand entgegen. „Ich hab mein Büro um die Ecke, wenn du hier raus musst. Da kann ich dir da einen neuen Kaffee ausgeben.""Prima", lachte sie. "Ich bin Freya."Unsicher musterte ich sie, mir fiel nichts ein, was ich sagen sollte. Ja, sie sah gut aus. Über dreißig war sie auf jeden Fall. Schlank, schmal und hoch gewachsen. Ihr hellbraunes Haar in einem attraktiven Kurzhaarschnitt gestylt, die dunkle Lederjacke unter der ihr T-Shirt von gestern Abend sichtbar war - ich erinnerte mich an die Tattoos auf ihrem Oberarm - die Jeans locker und tief sitzend, die Boots, ja sie war definitiv eine attraktive Frau. Vor allem strahlte sie mit jeder Bewegung eine Sicherheit aus, und trotz ihrer eher burschikosen Erscheinung: Weiblichkeit. Sie war eine Frau. Eine richtige Frau. Wittenbergplatz wurde angesagt. Sie griff sich ihre Ledertasche, hielt sie mit einer Hand über ihre Schulter. Ich konnte nicht anders, ich betrachtete ihre lange, fast schon knochige Hand genauer: kurze, unlackierte Fingernägel, eine helle, fast schon ungesunde Farbe, ein kleines Tattoo, eine Art Symbol, zwischen Daumen und Zeigefinger, ich stellte mir vor, was sie mit dieser Hand so alles anstellen könnte..."Komm, du hast doch gesagt: Hansaplatz..." sie stand in der Tür, ich hatte gar nicht mitbekommen, dass die U-Bahn schon im Bahnhof stand, die Türen offen. Ich ließ die Stange los, an der ich mich festgehalten hatte, und marschierte an Freya vorbei aus dem Waggon. "Du hast echt schöne Beine. Schlank und viel versprechend."Ich konnte nicht anders: Ich errötete. 'Viel versprechend' ging mir im Kopf herum. Was sollte denn das schon wieder..."Als ich in deinem Alter war, da hatten wir Lesben es nicht leicht. Da hätte ich niemals so auf der Tanzfläche ein Mädel anmachen können.""Wie alt bist du denn?""Vierzig, Kleines.""Wow, das sieht man so gar nicht. Das ist ja scharf..."Sie grinste. "Scharf? Oh, Danke.""Na, ich meinte, du siehst scharf aus, also, du siehst echt nicht aus wie Vierzig. Hätte ich nie gedacht..."Wir bogen aus der Station, überquerten die Straße und ich führte sie zu der etwas versteckt gelegenen Bürogemeinschaft, in der ich ein Zimmer gemietet hatte. "Wofür braucht so ein junges Ding wie du eigentlich schon ein Büro?""Ich hab schon in der Schule Webseiten, Apps und Designs hergestellt. Ich war eher so eine Art Mauerblümchen und hab mich da voll reingekniet. Und das ganze läuft schon halbwegs und irgendwie brauche ich deshalb erstmal keine Ausbildung.""Cool! Hätte ich dir gar nicht zugetraut. Jedenfalls als ich so alt war wie du, hab ich auch nicht an Ausbildung oder so gedacht. War mehr daran interessiert die Welt zu verändern. Und zu Leben. Und endlich mein Coming Out zu haben. Und dem Mädel, in das ich verliebt war, an die Wäsche zu gehen. Das war alles nicht so einfach."Ich sagte nichts, wir gingen durch ruhiger werdende Strassen einfach weiter. "Und ich hatte ja so große Angst, dass ich mich bei ihr doof anstellen würde, also sexuell... Ich dachte, ich müsste ja tausendmal besser sein als all die Kerle, die sie vielleicht schon gehabt hatte..."Sie lachte mit einem versonnenen Ausdruck auf ihrem Gesicht. "Ich hab so gut wie jedes attraktive Mädel in meinem Jahrgang geleckt. Ich wollte richtig gut sein. Im Bett. Und beim Lecken."Sie lachte wieder dreckig. Mir wurde heiß, Kiras Geschlecht sah ich wieder vor mir, ich sah sie vor mir im Bad knien und mich lecken... Verdammt, ich vermisste sie. Ihren Körper. Ihre Hitze. Freya lachte weiter ihr tiefes Lachen. "Ich wurde echt ne gute Aufreißern. All die braven Heterodinger legte ich flach. Und träumte immer von der einen""Hast du sie bekommen?""Ja, natürlich. Allerdings nicht wegen meiner Leckkünste. Sondern weil ich dann doch relativ romantisch war, und das richtige zur richtigen Zeit am richtigen Ort gesagt habe. Bis wir im Bett waren, hat das allerdings ganz schön gedauert.""Verstehe...", sagte ich. Wir waren fast angekommen an meinem Büro. Ich sah sie noch einmal an. Ihren schlanken Körper in der abgetragenen Jeans. Scheu hielt ich ihr das Tor auf.In der Tordurchfahrt zu meinem Büro drückte sie mich plötzlich an die Wand. Stand dicht vor mir. Ihr Atem an meinem Hals. Meine Jacke öffnete sich leicht. Ihre Beine zwischen meinen. Ihr Becken presste meines an die Wand.Ihr Mund hatte inzwischen mein Ohr erreicht. Ich stöhnte leise, mein Kopf seitlich zur Strasse. Menschen gingen vorbei. Ihre Hände unter meiner Jacke. Auf meinem Bauch und höher, bei meinen Brüsten. Sie hob mich irgendwie mit einer Hand etwas an, meine Beine waren um ihr Becken geschlungen. "Ich sag's ja, du bist 'ne ganz Wilde", flüsterte sie mir ins Ohr, ihr Atem ließ mich erschauern, ihre Finger an meinen hart aufgerichteten Nippeln. Ihre Hand wanderte an meinen Oberschenkeln entlang. 'Viel versprechend' ging es mir im Kopf herum. Die Menschen auf der Straße waren mir egal. Auch, dass man mein Stöhnen wohl im ganzen Treppenhaus hören könnte. Ihre Hände zerrissen meine sowieso schon arg mitgenommene Strumpfhose. Dann waren sie zwischen meinen Beinen. An meinem Slip. Nein, an Kiras Slip!„Seit du gestern vor mir gekniet hast, will ich dich." Ihre Zunge in meinem Ohr. Ihre Hände hatten mich fest im Blick. Ich spreizte gegen meinen Willen meine Beine, spürte wie sich mein jungfräuliches Geschlecht erwartungsfroh öffnete. Es fühlte sich gar nicht so jungfräulich an. Ihre Zunge wanderte an meinem Hals entlang hoch zu meinen Lippen. Auch diese waren schon erwartungsvoll geöffnet, mein Körper schrie vor Lust, wie konnte ich nur so schnell erregt sein, wie konnte ich mich nur einer komplett Fremden hier im Hauseingang hingeben, mich von ihr entjungfern lassen..."Nein. Nein. Uh, nein." Die Welle der Erregung war schon fast am Überschlag, aber ich zerrte Freyas Hände von mir weg. Kiras Gesicht vor meinem geistigen Auge, Kiras Stöhnen beim Sex. "Ich, nein, ich, nicht, bitte, nein."Irritiert, aber auch belustigt lies Freya von mir ab. "Schon gut. Sorry. Ich dacht nur..." Sie stellte sich einen Schritt von mir entfernt hin. Sie beobachtete mich, während ich keuchend und ganz leicht zuckend an der Wand lehnte. "Sorry, Ich dachte eigentlich gar nix." Ich stieß mich von der Wand ab. „Bekomme ich jetzt trotzdem noch einen Kaffee?"Ich lachte, viel zu laut, die Erregung in mir wusste nicht wohin. "Klar!""Ich war so heiß auf dich. " sagte sie, als ich die Tür zum Büro aufschloss. "Oh, jetzt schon nicht mehr?""Spiel nicht mit dem Feuer, Kleines."Wir gingen in das Foyer unserer Bürogemeinschaft. Ein großer, im halbdunkeln gelegener Raum, mit einer kleinen Kaffeeküche und einem riesigen, ovalem Konferenztisch in der Mitte.



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