Zu schützen und zu verpaaren - Jane Perky - E-Book

Zu schützen und zu verpaaren E-Book

Jane Perky

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Beschreibung

Als Omega-Wolf, der fünf Jahre lang als Blutsklave eines Vampirs gefangen gehalten wurde, fällt es Jerry schwer, Leuten zu vertrauen. Er hat Probleme, mit seinem neuen Leben zurechtzukommen, und zu allem Überfluss stößt er auf einen Alpha-Werwolf mit eigenem Gepäck, was nicht gerade hilfreich ist. Colton ist einer der fünf einsamen Alphas in der Stadt und der beste Freund von Jerrys Bruder. Jerry weiß, dass er sich nicht als Gefährte eignet, aber die Hitze zwischen ihnen wird zu heiß, um sie zu ignorieren und Jerry muss entscheiden, ob er sich auf Liebe einlassen kann. Als Colton, ein ehemaliger Soldat in einer paranormalen Spezialeinheit, in seine Heimatstadt zurückkehrt, ist das Letzte, womit er rechnet, seinen Gefährten zu finden. Jerry ist wunderschön, süß und in jeder Hinsicht perfekt für ihn. Colton weiß, dass er Jerry für sich beanspruchen und sich mit ihm verpaaren kann, aber Colton hat mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen. Wird ihre Vergangenheit einem Happy End im Weg stehen? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 29.000 Wörter

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhaltsverzeichnis

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

ÜBER JANE PERKY

LESEPROBE:

Zu schützen und zu verpaaren

Als Omega-Wolf, der fünf Jahre lang als Blutsklave eines Vampirs gefangen gehalten wurde, fällt es Jerry schwer, Leuten zu vertrauen. Er hat Probleme, mit seinem neuen Leben zurechtzukommen, und zu allem Überfluss stößt er auf einen Alpha-Werwolf mit eigenem Gepäck, was nicht gerade hilfreich ist.

Colton ist einer der fünf einsamen Alphas in der Stadt und der beste Freund von Jerrys Bruder. Jerry weiß, dass er sich nicht als Gefährte eignet, aber die Hitze zwischen ihnen wird zu heiß, um sie zu ignorieren und Jerry muss entscheiden, ob er sich auf Liebe einlassen kann.

Als Colton, ein ehemaliger Soldat in einer paranormalen Spezialeinheit, in seine Heimatstadt zurückkehrt, ist das Letzte, womit er rechnet, seinen Gefährten zu finden. Jerry ist wunderschön, süß und in jeder Hinsicht perfekt für ihn. Colton weiß, dass er Jerry für sich beanspruchen und sich mit ihm verpaaren kann, aber Colton hat mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen. Wird ihre Vergangenheit einem Happy End im Weg stehen?

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Länge: rund 29.000 Wörter

JANE PERKY

Zu schützen und zu verpaaren

Die Wölfe von Emerald Valley 4

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „To Protect and Mate“:

Jane Perky

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2022

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Prolog

Drei Monate zuvor

Wenn ich mit dir fertig bin, wird dich niemand mehr haben wollen. Eduardos Stimme hallte in Jerrys Kopf wider.

Jerry zitterte, klammerte sich an die zerrissene Decke und wickelte sie um seinen mageren Körper. Das Stück Stoff bot keinen Trost, also versuchte er, die Stimme in seinem Kopf zum Schweigen zu bringen, aber sie war immer da und flüsterte. Eduardo, der Vampirkönig, der ihn gefangen gehalten hatte, hatte nicht nur sein Leben gestohlen, die Worte des Bastards blieben auch in seinem Kopf.

Als Omega-Wolf hatte Jerry von seinem ehemaligen Rudel gelernt, dass der einzige Weg zum Überleben darin bestand, einen starken, fürsorglichen Partner zu finden, der sich um ihn kümmerte. Omega-Wölfe waren in der Lage, einem dominanten Wandler männliche, natürlich geborene Kinder zu gebären, aber sie waren auch schwächer als der durchschnittliche Werwolf, nur ein wenig stärker als ein Mensch.

Jerry betastete die Vampirbissspuren an seinem Hals und seinen Armen und spürte eine Welle plötzlichen Ekels. Eduardo hatte ihn nicht entführt, aber irgendwie hatte ihm der Bastard alles genommen. Eduardo und seine Vampire waren in seine Heimatstadt spaziert und hatten jedes Mitglied seines Rudels ermordet. Lee, einer der Freunde seines toten Bruders, hatte einen Plan ausgeheckt, um ihn herauszuholen, aber Jerry konnte die anderen überlebenden Omegas nicht der Gnade der Vampire überlassen.

Also hatte Jerry Lees Pläne vermasselt und sich freiwillig als Eduardos Blutsklave gemeldet, um die anderen zu retten. Man sah ja, wohin ihn das gebracht hatte. Jetzt war er nichts mehr, nur ein Sklave, der die Vampire ernährte, ein Gefangener.

Er warf einen Blick auf die anderen Insassen in der Zelle, die sie teilten, drei Menschen und zwei Gestaltwandler. Menschen starben leicht unter der Obhut von Eduardos Vampiren, aber Wandler lebten viel länger. Manchmal beneidete Jerry die Menschen, obwohl es ihn entsetzte, so zu denken. In einer Gefängniszelle verging die Zeit anders.

Jerry wusste nicht, wie lange er schon dort war. Er fing sogar an, Lee die Schuld zu geben, wünschte, er würde sich stattdessen um seine eigene Sicherheit kümmern, aber das war Blödsinn. Jerry war aus eigenem Antrieb hier. Er hatte sich freiwillig gemeldet, bereute diese Entscheidung aber jeden Tag. Der einzige Hinweis darauf, dass die Zeit verging, war, wenn die Vampire nachts aufwachten und die Zellen öffneten, um sich zu nähren. Der Höhepunkt und Alptraum seines Lebens.

Es war ruhig vor der dicken Metallzellentür, was bedeutete, dass es noch nicht Sonnenuntergang war, aber Jerry wusste, dass es nicht lange dauern würde, bis die blassen Monster herauskamen, um zu trinken. Normalerweise war es Jerry egal. Er wartete wie die anderen darauf, zu sterben, in der Hoffnung, dass Eduardo eines Nachts einen Fehler machen und ihn aussaugen würde. Jerry hatte keinen Grund zu leben. Er war nur froh, dass sein älterer Bruder Rob tot war und nicht wusste, wie Jerry in dieses elende Höllenloch geraten war.

In letzter Zeit jedoch hatte Jerry seltsame Träume gehabt, wundervolle Träume. Er war in Wolfsgestalt, obwohl er sich seit seiner Gefangenschaft nicht verwandelt hatte. Jerry fragte sich, ob er es noch konnte, aber der Wolf hatte sich tief in ihm zurückgezogen, irgendwo verborgen, wo niemand mit ihm kämpfte. In diesen Träumen war Jerry jedoch ein Wolf, und ein anderer Werwolf, größer und mächtiger, rannte neben ihm her, jagte ihn nicht, sondern begleitete ihn als Ebenbürtigen.

Jerry schloss die Augen, als er diese große, aber furchteinflößende Bestie in seiner Fantasie sah, eine mit dunkelblondem Fell und hypnotisierenden bernsteinfarbenen Augen, besitzergreifend und zugleich beschützend. Sein Gefährte, oder zumindest stellte er sich vor, der andere Werwolf wäre sein Gefährte. Zum Totlachen.

Wer wollte gebrauchte Ware, einen kaputten Omega, der ein Blutsklave für Vampire gewesen war?

Selbst wenn Jerry diesen Ort verlassen würde – unwahrscheinlich, aber Jerry konnte davon träumen –, würden die meisten Gestaltwandler ihn als verdorbene Ware betrachten. Früher war er begehrenswert gewesen, gutaussehend. Bevor die Blutsauger in die Stadt gekommen waren, hatten viele dominante Wölfe in seinem alten Rudel gehofft, seine Aufmerksamkeit zu erregen, da sie ihn für den idealen Partner hielten. Jerry hatte die gleichen körperlichen Merkmale wie Rob, dunkelhaarig und grünäugig, aber die meisten Leute hielten Rob für eine grobe Kopie.

Jerry war eitel gewesen. Verwöhnt von seinem Bruder, Lee und seinem alten Rudel, und jetzt war er nichts mehr.

Bitterkeit erfüllte ihn. Warum hatte er diese schrecklichen Träume? Fantasien wie diese konnten einen umbringen, denn Jerry hatte vor langer Zeit alle Hoffnung verloren, und nun erfüllten diese dummen Visionen seine Nächte mit Sehnsucht. Die meiste Zeit wollte Jerry nicht aufwachen und hoffte irgendwie, dass es ein Albtraum war, der Blutsklave eines Vampirs zu sein, und seine wahre Realität diese perfekte Vision war.

„Draußen passiert etwas“, flüsterte einer der Gestaltwandler.

Jerry öffnete die Augen. Der Typ hatte Recht. Er hörte Schüsse, wahrscheinlich von einer der Wachen, die Eduardo angeheuert hatte, um über das Zirkelhaus zu wachen, wenn die Vampire schliefen. Dann folgte ein mächtiges Heulen und alle Haare auf seinem Arm stellten sich auf. Es war definitiv das Heulen eines Werwolfs. Wer war der Eindringling, vielleicht ein Feind von Eduardo?

Alles, was Jerry wusste, war, dass er und die anderen Sklaven oft umgezogen waren. Eduardo hatte viele Feinde, aber die Unterkünfte der Blutsklaven waren an jedem neuen Ort gleich – kahle, fensterlose Zellen. Wenn sie umzogen, wurden die Sklaven unter Drogen gesetzt, und wenn sie das nächste Mal aufwachten, waren sie in einer neuen Zelle.

Vielleicht war Eduardo endlich unvorsichtig geworden. Vielleicht sagten Jerrys Träume ihm, dass sein Leben in diesem Höllenloch bald enden würde, aber das konnte nicht sein. Vielleicht war das alles nur Illusion, denn was war der Sinn?

Selbst wenn Jerry entkommen könnte, würde ihn die düstere, kalte Realität erwarten. Niemand wollte einen gebrauchten Omega. Die ersten paar Worte, die Eduardo ihm ins Ohr geflüstert hatte, hallten in seinem Kopf wider. Der Vampir hatte Jerry wirklich ruiniert. Jerry kauerte sich an die Wand und zog die Decke um sich. Die anderen Gefangenen taten dasselbe, voller Angst vor dem, was kommen würde. Es könnte sogar noch schlimmer sein. Was, wenn der Eindringling nur Eduardo wollte und sie alle sterben ließ?

Jerry hörte weitere Schreie von draußen, weitere Schüsse. Dann öffnete sich die Tür quietschend und er holte tief Luft, erwartete das Schlimmste.

Kapitel 1

Gegenwart

„Was kann ich Ihnen bringen?“, fragte Jerry den Kunden vor ihm.

Er wartete ein paar Sekunden, bis der Mann die Speisekarte durchgesehen hatte. Bei Burgers and Bacon gab es nicht viel Auswahl. Es war wie in jedem anderen Fastfood-Laden in der Stadt. Er wartete geduldig.

Als es zu lange dauerte, bemerkte Jerry, dass der Mann nicht auf die Speisekarte über seinem Kopf schaute. Der Mann starrte auf etwas seitlich von seinem Hals. Jerry schaute nach unten und geriet fast in Panik, als er ahnte, dass ein alter Vampirbiss unter seinem Kragen hervorlugte. Er fühlte sich unwohl und zog ihn zurecht.

„Hör zu, ist schon gut, Mann. Ich bin auch ein Spender“, sagte der Typ grinsend und zeigte einen Bissabdruck an der Seite seines Arms.

Jerry versteifte sich, unsicher, was er sagen sollte. Drei Monate, nachdem Lee und Lees Vampirgefährte ihn aus Eduardos Vampirzirkel gerettet hatten, ging es Jerry nicht besser und er hatte sich nicht an das normale Leben gewöhnt. Es half auch nicht, dass Lees Gefährte Magnus der König des Nightshade-Zirkels war, der dominierenden paranormalen Gruppe in der Stadt, gemeinsam mit einem ansässigen Wolfsrudel. Magnus war Eduardos Bruder, aber er war das genaue Gegenteil von Eduardo. Tatsächlich hatte Jerry dank Magnus seinen Hass auf Vampire geändert, aber das galt nicht für den Rest.

Magnus führte seinen Vampirzirkel anders und hielt keine Blutsklaven, sondern griff auf freiwillige Spender zurück, aber Jerry scheute immer noch vor allem zurück, was mit Vampiren zu tun hatte.

„Ich glaube, ich habe dich schon einmal mit Magnus gesehen“, sagte der Typ und warf ihm einen nachdenklichen Blick zu.

Jerry mochte es nicht, wenn man ihm Aufmerksamkeit schenkte, und reagierte nicht darauf. Es war nicht klug, sein Privatleben mit an den Arbeitsplatz zu bringen, und außerdem hatte er kein Privatleben, von dem man sprechen konnte. Es war schwer, mit anderen Gestaltwandlern zu sprechen, und die anderen Wandler in der Stadt betrachteten ihn mit einer Mischung aus Neugier, Mitleid und Abscheu. Magnus hingegen war ein Freund, ein guter Zuhörer. Lee war ein wenig anders, aufdringlich. Andererseits schien Lee seine Rolle als großer Adoptivbruder ernst zu nehmen.

„Wollen Sie was bestellen? Tut mir leid, aber hinter Ihnen bildet sich eine Schlange“, sagte Jerry.

Der Mann sah entschuldigend aus.

„Jerry, Mr. Gibson möchte dich sprechen“, rief Cherry, eine Mitarbeiterin.

„Kannst du für mich übernehmen?“

Auf ihr Nicken hin überließ Jerry ihr seinen Schalter und ging an der Küche vorbei in den Korridor, der zum Büro des Chefs führte. Seine Handflächen begannen zu schwitzen. Jerry wollte diesen Job nicht verlieren. Er hasste das Bewerbungsverfahren und verabscheute es, zu erklären, warum er fünf Jahre lang verschwunden gewesen war und was er getan hatte.

Jerry ballte die Fäuste an seinen Seiten und spürte, wie das Telefon in der Gesäßtasche seiner Jeans vibrierte. Um sich von den schlimmsten Gedanken abzulenken, sah er nach. Eine Nachricht von Lee, der ihn nach seinen Plänen für das Abendessen fragte. Lee und seine Freunde waren fünf einzelgängerische Alphas, die in Emerald Valley gelebt hatten, als sie jünger gewesen waren. Die Ermordung eines Freundes hatte sie zurück in ihre Heimatstadt geführt und sie hatten sich schließlich hier niedergelassen.

Trotzdem war die Gesellschaft von fünf knurrigen Alphas nicht gerade seine bevorzugte Art, ein Abendessen zu sich zu nehmen. Jerry fand immer Ausreden, um abzulehnen. Er tippte Lee schnell eine Antwort.

Jerry: Wird das Abendessen nur mit dir und Magnus sein?

Als er merkte, dass er die Tür des Managers erreicht hatte, steckte er sein Telefon weg und klopfte höflich an.

„Komm rein.“

Er trat ein, und als Mr. Gibson auf die Stühle vor dem Schreibtisch deutete, setzte sich Jerry, unsicher, wohin das führen würde.

„Ich komme gleich zur Sache, Jerry. Ich habe gehört, dass du diese Woche eine weitere Episode hattest.“

Episode. So nannte Mr. Gibson seine Nervenzusammenbrüche.

„Ich kann nichts dafür“, murmelte er.

„Beruhige dich, Jerry. Ich habe gehört, dass der Kunde angefangen hat und dich verbal beleidigt hat. Kennst du den Werwolf?“

Jerry kaute auf seiner Unterlippe. Er wusste, dass Mr. Gibson auf die eine oder andere Weise erfahren würde, was gestern während seiner Schicht passiert war. Mr. Gibson war ein ehemaliger Boxer, ein Mensch in den späten Dreißigern, der keinen Blödsinn duldete und Ehrlichkeit schätzte.

Seit er in die Stadt gezogen war, war Jerry aus einigen Jobs rausgeflogen. Er hasste es wirklich, wieder auf die Suche gehen zu müssen. Zum einen hatte er nicht viel Erfahrung, zum anderen war er nicht gut im Umgang mit Stress.

„Ich kenne den Kerl nicht, bin ihm nie begegnet.“ Das war die Wahrheit.

Jerry verschwieg Lee und seinen Freunden das Mobbing und den Spott, den er von den Mitgliedern des örtlichen Wolfsrudels abbekommen hatte, weil er wusste, dass Lee und seine Freunde gewöhnlich zu Gewalt griffen, um ihren Standpunkt zu verteidigen. Jerry bevorzugte es, unter dem Radar zu bleiben, aber die Gestaltwandler waren sich bewusst darüber, dass einer ihrer Artgenossen verdorben war. Sie hatten ihn als Vampirfutter bezeichnet, auch wenn Jerry das nicht mehr war. Magnus war ein Gentleman, und wann immer Jerry sich in Magnus’ Zirkelhaus aufhielt, wenn er jemanden zum Reden brauchte, hatte Magnus seine Vampire von Jerry ferngehalten.

„Für jemanden, den du noch nie getroffen hast, hat Dylan gesagt, dass der Mann ein paar extreme Bemerkungen über dich gemacht hat.“

Was wollte Mr. Gibson von Jerry hören? Seine Vergangenheit war kein großes, mysteriöses Geheimnis. Jerry hatte nie damit geworben, aber die Leute mussten sich nur die heilenden Bisswunden an seinem Körper ansehen. Ein Gestaltwandler-Arzt, zu dem Lee und Magnus ihn gebracht hatten, hatte ihm versichert, dass die Bisswunden mit der Zeit verschwinden würden, aber wenn ein Vampir sein Essen markiert hatte, blieb der Geruch haften.

Nicht, dass es darauf ankam. Jerry bezweifelte, dass er bald das Interesse eines potenziellen Gefährten auf sich ziehen würde. Oh Gott, er hasste es, wenn Lee ihn immer wieder dazu drängte, ein normales Leben zu führen, sich zu verabreden. War das ein Scherz gewesen? Wie konnte ihn jemand wollen, nachdem was er durchgemacht hatte?

„Hattest du schon immer diese –“ Mr. Gibson zögerte, das zu sagen, was seine anderen Kollegen normalerweise sagen würden. „– Aussetzer?“

Zusammenbruch war das bessere Wort dafür, aber er hatte abgeschaltet, als der Werwolf angefangen hatte, Beleidigungen auszustoßen, als Jerry ihm gesagt hatte, er solle sich verpissen. Normalerweise hätte Jerry sein Bestes getan, um verletzende Worte an sich abprallen zu lassen, aber in letzter Zeit war er gereizt. Es half auch nicht, dass gerade Vollmond war – mit anderen Worten, die Paarungszeit für Gestaltwandler, eine Zeit, die unverpaarte Single-Gestaltwandler ausnutzten, um promiskuitiv zu sein.

Als er merkte, dass Mr. Gibson eine Antwort wollte, antwortete er: „Manchmal, besonders wenn ich unter Stress stehe.“

Mr. Gibson schürzte seine Lippen. „Ich habe gehört, dass in der Stadt Gerüchte über dich kursieren, Jerry. Dachtest du, ich würde es nicht herausfinden?“

Jerry erstarrte auf der Stelle. Er hatte es nicht für nötig gehalten, in seinem Lebenslauf zu erwähnen, dass er ein Vampir-Blutsklave gewesen war.

---ENDE DER LESEPROBE---