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Mein Omega E-Book

Jane Perky

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Beschreibung

Um die Spielschulden seines Vaters zu begleichen, wird der Omega-Wolf Rob an einen bösartigen Werbären-Clan verkauft. Rob würde lieber sterben, als ein Sexsklave zu werden, doch während der Übergabe wird er unerwartet von einem einheimischen Werwolf gerettet. Colton ist neu im Blue Moon-Rudel und möchte seinem neuen Rudel seinen Wert beweisen, indem er eine Vereinbarung mit dem örtlichen Werbären-Clan trifft. Als er jedoch seinen Gefährten in dem Rasthaus wittert, wo das Treffen stattfindet, läuft alles schief. Colton macht einen Deal mit dem Alpha der Werbären und nimmt Rob mit nach Hause. Rob zögert, Colton zu vertrauen, doch der will dem Omega beweisen, dass er der Mann ist, auf den Colton schon sein ganzes Leben gewartet hat. Außerdem muss Colton seinem neuen Rudel erklären, warum er den Ruf des Rudels für einen Fremden aufs Spiel gesetzt hat. Kann ihre Liebe alles überwinden? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 27.000 Wörter

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Mein Omega

Um die Spielschulden seines Vaters zu begleichen, wird der Omega-Wolf Rob an einen bösartigen Werbären-Clan verkauft. Rob würde lieber sterben, als ein Sexsklave zu werden, doch während der Übergabe wird er unerwartet von einem einheimischen Werwolf gerettet.

Colton ist neu im Blue Moon-Rudel und möchte seinem neuen Rudel seinen Wert beweisen, indem er eine Vereinbarung mit dem örtlichen Werbären-Clan trifft. Als er jedoch seinen Gefährten in dem Rasthaus wittert, wo das Treffen stattfindet, läuft alles schief. Colton macht einen Deal mit dem Alpha der Werbären und nimmt Rob mit nach Hause. Rob zögert, Colton zu vertrauen, doch der will dem Omega beweisen, dass er der Mann ist, auf den Colton schon sein ganzes Leben gewartet hat. Außerdem muss Colton seinem neuen Rudel erklären, warum er den Ruf des Rudels für einen Fremden aufs Spiel gesetzt hat. Kann ihre Liebe alles überwinden?

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Länge: rund 27.000 Wörter

JANE PERKY

Mein Omega

Die Blue Moon-Wölfe 6

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Omega Mine“:

Jane Perky

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2025

Übersetzt von: Sage Marlowe

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Kapitel 1

„Du solltest mich besser nicht enttäuschen. Hast du mich verstanden, du nutzloses Stück Scheiße?“

Bucks Stimme riss Rob in die Gegenwart zurück. Sein Vater musterte ihn angewidert. Rob starrte aus dem Fenster des Trucks und schürzte die Lippen. Was auch immer er erwiderte, er würde dafür nur Fäuste zu spüren bekommen. Unter den Fäusten und Klauen eines alkoholkranken Taugenichtses aufzuwachsen, hatte ihn gelehrt, sich nur auf Kämpfe einzulassen, die er gewinnen konnte.

Sie kamen am Willkommensschild vorbei. Rob unterdrückte ein Schaudern. Jeder wusste, dass es nicht leicht war, das Gebiet von Blue Moon zu betreten. Er wusste nicht, welchen Deal Buck mit dem örtlichen Werbären-Clan abgeschlossen hatte, aber irgendwie garantierte es ihnen Sicherheit in einer Stadt, die von dem örtlichen Werwolfrudel regiert wurde.

„Ich weiß nicht, warum ich dich als Sohn haben musste“, grummelte Buck.

Na du wirst auch nicht den Preis für den besten Vater des Jahres gewinnen. Was für ein mieser Typ verkaufte seinen Omega-Sohn an einen Werbären, um seine Spielschulden zu bezahlen?

Rob überlegte lange, ob er diese unfaire Vereinbarung stillschweigend akzeptieren oder sich freikämpfen sollte. Der Fluchtversuch hätte allerdings Konsequenzen. Wäre Rob ein Einzelkind, würde er alles für eine Chance auf Freiheit riskieren. Verdammt noch mal, Rob war zweiundzwanzig, aber sein jüngerer Bruder Tyler war noch minderjährig. Mit anderen Worten: Sie waren beide Gefangene in ihrem Zuhause.

Rob hätte seinen achtjährigen Bruder mitnehmen können, aber wohin? Zwar hatten sie ihren Großvater, aber er konnte es nicht riskieren, den alten Mann in diese miese Situation hineinzuziehen. Er passte auf Tyler auf, aber ihr Großvater saß im Rollstuhl und würde Tyler nicht vor Buck beschützen können.

Rob war nicht einmal ein mittelmäßiger Wolfswandler wie sein Vater, sondern ein Omega. Omegas wurden geboren, nicht geschaffen. Männliche Omegas wurden in der Welt der Gestaltwandler besonders geschätzt, da sie einem dominanten Werwolf auf natürliche Art Welpen schenken konnten.

Rob war das Ergebnis des One-Night-Stands seines Vaters mit einer Gestaltwandlerin. Er hatte seine Mutter nie kennengelernt. Tyler hatte eine andere leibliche Mutter, eine weitere Frau, mit der Buck während der Paarungszeit geschlafen hatte, aber Rob betrachtete Tyler immer noch als Teil seiner winzigen Familie. Wenn er Tyler mitnahm, wäre es für sie noch schlimmer.

Die Welt war voller Raubtiere, die es auf einen unverpaarten und jungfräulichen männlichen Omega abgesehen hatten, sagte Buck oft. Auf diese Bemerkung folgten Horrorgeschichten über männliche Omegas, die gegen ihren Willen zu Zuchtwölfen oder Sexsklaven eines Rudels gemacht wurden.

Rob hatte sich immer gefragt, warum sein Vater ihn so lange am Leben hielt. Jetzt wusste er es. Der Mistkerl hatte nur darauf gewartet, Rob einzutauschen und damit einen Teil seiner Schulden zu begleichen.

Rob atmete scharf aus. „Es ist doch nur eine Nacht, oder?“

Als Buck einen Moment lang schwieg, lief Rob die Angst über den Rücken. Das einzige Geräusch im Auto war der laute Metal Rock, der aus den Lautsprechern dröhnte. Rob schaltete die Musik aus.

„Was zur Hölle?“, fragte Buck und fuchtelte mit der Hand. Dabei verlor er kurzzeitig die Kontrolle über das Lenkrad.

Einen Moment lang hatte Rob gehofft, sie würden mit irgendetwas zusammenstoßen. Dann müsste er nicht ertragen, wie eine Trophäe an einen Fremden übergeben zu werden. Zu dumm, dass Buck den Truck wieder auf die Straße brachte und dabei eine Flut von Obszönitäten auf Rob losließ. Das war nichts Neues. Buck schien immer genug zu haben, über das er meckern konnte, besonders wenn es um die Kümmerlinge ging, die er aus reiner Herzensgüte großgezogen hatte. Oh, Buck liebte es, dieses Lied zu singen, um irgendeine dahergelaufene Gestaltwandlerin dazu zu bringen, mit ihm zu schlafen.

„Ich habe dir eine Frage gestellt“, sagte Rob. Dafür erntete er einen schnellen Schlag gegen den Kiefer. Verbittert rieb Rob über den sich ausbreitenden blauen Fleck. „Beschädige die Ware nicht zu sehr, weißt du noch?“

Buck knurrte. „Du hältst dich für so schlau, was, du Wicht? Wenn Red und seine Bären dich erst mal in die Finger kriegen, wischen sie dir dieses blöde Grinsen schon bald aus dem Gesicht.“

„Bären? Mehrere?“ Rob gefiel der zufriedene Ausdruck in Bucks Augen nicht.

Welcher Vater freute sich über das Leiden seines eigenen Kindes? Bucks Worte machten ihm zu schaffen. Er hatte angenommen, Buck würde ihn einem einzelnen Werbären überlassen. Einer wäre mehr als genug gewesen.

In Blue Moon gab es zwei dominante Tiergruppen – die Werwölfe und die Werbären. Beide Gruppen hatten einen schlechten Ruf. Besonders die Bären waren dafür bekannt, ahnungslosen Trotteln Geld zu leihen, die dumm genug waren, mit ihnen Geschäfte zu machen – erbärmlichen Spielern wie seinem Vater. Rob hatte immer gewusst, dass sein Vater eine schlechte Angewohnheit hatte, aber er hätte nie gedacht, dass Buck dumm genug sein würde, sich Geld von den Blue Moon-Bären zu leihen.

„Einer, eine ganze Gruppe, was macht das schon?“, grummelte Buck.

„Es ist wichtig für mich. Was? Du erwartest nicht, dass ich es schaffe, dort in einem Stück wieder rauszukommen?“

Buck zuckte mit den Schultern.

Das war also die Wahrheit darüber, wie viel Rob seinem Vater bedeutete.

„Sie suchen Gestaltwandler, mit denen sie sich paaren können. Wölfe und Bären vertragen sich nicht gerade gut, aber wenn sie einen Hybriden mit dir machen, kann das nicht schaden.“

Kälte durchströmte ihn. Das war völlig anders als die vorherige Abmachung. Rob hatte dieser Vereinbarung nur aus zwei Gründen zugestimmt – erstens, weil Buck drohte, Tyler für Robs Sturheit und Trotz bezahlen zu lassen, und Rob keine weiteren blauen Flecken an seinem kleinen Bruder sehen wollte. Zweitens, weil Rob das Gefühl hatte, dass Ablehnung keine Option gewesen wäre. Mit Buck allein war schwer umzugehen, aber Buck hatte viele Gestaltwandler-Freunde, die Bucks Zwerg nur zu gerne eine Lektion erteilen würden.

Rob rieb sich die Arme. Wie konnte dieser Tag noch schlimmer werden? Ihm wurde schlecht, als die Bäume lichter wurden. Vor ihnen erblickte Rob die Umrisse der Stadt. Sie näherten sich nun dem Stadtzentrum.

Es war Sonnenuntergang. Rob sah Leute von der Arbeit kommen, zum Abendessen oder vielleicht ins Kino gehen. Es waren ganz normale Leute, die ganz normale Dinge taten – nichts Ungewöhnliches. Neid überkam Rob. Nichts in seinem Leben schien einfach. Wegen den Misshandlungen seines Vaters und den Mobbern, die ihn hassten, weil er stolz war und sich offen zu seiner Sexualität bekannte, hatte er die Highschool kaum ohne schwerwiegende Zwischenfälle abgeschlossen.

Er hatte vorgehabt, einige Kurse am örtlichen Community College zu belegen. Doch das Geld, das er mit Nebenjobs verdiente, schwand, sobald sein letzter Gehaltsscheck eintraf. Buck nahm den Großteil und behauptete, es sei für den Haushalt bestimmt. In Wirklichkeit finanzierte er damit seinen Alkohol- und Drogenkonsum. Rob behielt immerhin einen kleinen Teil für Tyler und sich selbst ein.

„Wo treffen wir uns nochmal?“ Rob hasste es, dass er zu diesem Zeitpunkt praktisch im Dunkeln tappte. Hatte Buck absichtlich Details ausgelassen, damit er nicht schreiend in die entgegengesetzte Richtung davonrannte? „Wir fahren durch die eigentliche Stadt hindurch.“

Buck schnaubte. „Die Blue Moon-Wölfe kontrollieren diesen Teil der Stadt. Der Werbär-Clan hat sich ein Stück weiter niedergelassen.“

Toll, noch mehr Unbestimmtheit. Buck schien jede Sekunde davon zu genießen.

Sie erreichten den Stadtrand. Die Wohngegenden waren nun rauer. Dealer und Huren tummelten sich an fast jeder Straßenecke. Sie kamen an Graffiti-besprühten Wänden und heruntergekommenen Gebäuden vorbei, in denen Rob sich nicht sicher fühlen würde – und er war in einem Mobilheimpark aufgewachsen.

Buck parkte das Auto auf dem ungeteerten Parkplatz einer Kneipe am Straßenrand.

„Komm schon. Bringen wir es hinter uns.“

Die Nervosität in Bucks Stimme machte Rob nicht gerade zuversichtlich. Er schob die Tür auf. Die Nachtbrise wehte ihm ins Gesicht. Nicht weit entfernt, auf der anderen Straßenseite, erspähte Rob eine Baumgruppe, die zweifellos zu dem Wald führte, der an die Stadt grenzte.

Eine Hand schnellte nach vorn und verpasste ihm einen Schlag gegen die Seite des Kiefers. Es war kein harter Schlag, aber Rob nahm an, dass Buck ihn für seinen neuen Werbärenmeister hübsch machen wollte.

„Denk nicht mal dran“, zischte sein Vater. „Du schaffst das nicht. Ich werde dir auf den Fersen sein. Warte. Ich brauche mich nicht darum zu kümmern. Red und seine Freunde würden einen Riesenspaß beim Fangenspielen mit einem dummen Omega haben. Was soll ich Tyler dann sagen?“

Rob schauderte bei seinem möglichen Schicksal und wegen Tyler. Tyler war noch ein Kind. Gott sei Dank war Tyler kein Omega, aber der Junge hatte niemanden außer ihm.

„Ich laufe nicht weg, anders als manche anderen Leute“, murmelte Rob leise.

„Hast du was gesagt, Zwerg?“, fragte Buck, packte sein Hemd mit der Faust und schüttelte ihn.

Angesichts von Bucks Größe war es kein Problem für ihn, Rob wie eine Stoffpuppe zu schütteln, und Rob hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass er mit einem Kampf gegen den Bastard nichts erreichen würde.

„Buck O’Malley, du bist spät dran. Gibt es Probleme mit unserer Ware?“, fragte eine tiefe, raue Stimme.

Als Rob die drei riesigen Männer in Lederkleidung und Tattoos neben ihren Motorrädern stehen sah, schluckte er. Zu sehr in ihre eigenen Streitereien vertieft, hatten weder Buck noch er die Werbären bemerkt. Ware – so nannten ihn diese Rohlinge. War Rob in ihren Augen überhaupt eine Person?

Buck zupfte an seinem Hemd und zog ihn praktisch näher heran. „Alles bestens, Red.“

Der Größte von allen, Red, trat vor. Der vernarbte, riesige Werbär mit dem feuerroten Haar warf Rob einen abschätzenden Blick zu, der ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Rob war mit anderen Gestaltwandlern aufgewachsen, hauptsächlich den Versagerfreunden seines Vaters, und kannte diesen Blick. Doch egal, wie schlimm die Situation wurde, Buck schritt ein, bevor einer seiner Freunde Rob auch nur berührte.

Rob war kein Idiot. Buck tat es nicht aus Liebe oder um seinen Sohn zu schützen. Vielmehr hob ihn sein Vater für etwas Schlimmeres auf. Red sah ihn nicht als potenziellen Gefährten – eher als ein Stück Fleisch, mit dem er sich fortpflanzen konnte. Wenn Red und seine Kumpels ihn erst einmal geschwängert hatten, würden sie dann genug von Rob haben und ihn loswerden?

„Lass uns drinnen reden“, sagte Red.

Warum hatte Rob das Gefühl, dass er, nachdem er diese Türen einmal durchschritten hatte, nie wieder herauskommen würde?

Kapitel 2

Auch Reds Werbären musterten ihn von oben bis unten. Wie hoch waren seine Chancen, diese Sache zu überleben? Sein Vater zerrte ihn praktisch zur Bar. Rob wand sich ein wenig in Bucks Griff. Dieser kleine Akt des Trotzes brachte ihm einen Schlag in die Magengrube ein. Rob konnte sich nicht beherrschen und stöhnte gedämpft auf.

„Hey, Buck. Hinterlass keine blauen Flecken an meiner neuen Zuchtschlampe. Davon gibt es später noch genug“, sagte Red genervt.

„Sieht aus, als hätten wir da ein hitzköpfiges Kerlchen, Red“, kommentierte einer von Reds Kumpels.

Auf einem wackeligen Schild davor stand etwas, das wie der Name und das Symbol des Werbären-Motorradclubs aussah. Rob spürte kaum noch seine Beine. Buck führte ihn die Treppe hinauf und in die laute Bar dahinter.

Der Boden war klebrig unter seinen Turnschuhen. Laute Musik dröhnte aus den Lautsprechern. Werbären waren überall um sie herum verteilt, zusammen mit allerlei anderen ekligen Variationen der Menschheit. Rob spürte Menschen und andere übernatürliche Wesen, aber keiner von ihnen sah aus, als würde er ihm helfen, wenn er um Hilfe schrie. Rob sah andere Männer und Frauen, die halb bekleidet oder fast nackt waren. Zwei Gestaltwandler wechselten sich mit einem jungen, schlanken Mann an der Seitenwand ab. Einer von ihnen hatte eine Frau zwischen seinen Beinen kniend, die seinen Schwanz lutschte.

Rob fragte sich, ob sie alle gezwungen worden waren, den Werbären zu dienen, oder ob sich einige freiwillig gemeldet hatten, um Schulden zu begleichen? Einige der Männer und Frauen, an denen sie vorbeigingen, hatten einen glasigen Blick, als wäre ihnen egal, was mit ihnen geschah. Würde er auch so aussehen, wenn seine Zeit bei Red vorbei wäre, oder würde er diesen Ort nie verlassen?

Plötzlich fiel ihm das Atmen schwer. Rob fühlte sich etwas benommen, aber sein Vater drängte ihn weiter. Sie kamen an der Bar vorbei, in der ganz allein der größte Werbär saß, den Rob je gesehen hatte. Er war noch größer und hatte mehr Narben als Red. Instinktiv senkte Rob seinen Blick. Unbestreitbare Kraft ging in Wellen von diesem riesigen Mann aus und sagte Rob, dass dies der Alpha des Clans sein musste.

Doch der zweite Mann, der mit dem Alpha sprach, weckte sein Interesse. Rob schnupperte in der Luft und roch etwas unglaublich Gutes. Der Club roch nach Alkohol, Blut, Erbrochenem und Sex, vermischt mit Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Unter diesen widerlichen Gerüchen lag etwas Gutes, ein Stück Himmel in diesem Höllenloch.

Der große, muskulöse, dunkelhaarige Fremde sah aus, als wäre er Anfang dreißig. Er war auf eine raue Art attraktiv, mit leichten Stoppeln an Kiefer und Wangen und einer winzigen Narbe quer über seiner Nase, die aussah, als wäre sie schon mehrmals gebrochen gewesen.

Mit seinem schlichten schwarzen Hemd und der verwaschenen Jeans wirkte der Mann hier völlig fehl am Platz, inmitten der Lederkleidung, der Bierbäuche und der monströsen Biker-Werbären, die aussahen wie aus den Büchern, die Rob über gewalttätige Motorradgangs gelesen hatte. Oh, zweifellos verkündete der Mann immer noch „gefährlich“.

Diese sehnigen Arme könnten leicht Knochen brechen, doch Rob spürte keine Bedrohung von ihm. Außerdem wirkte der Mann nicht so ängstlich wie Rob. Er schien sich in der Gesellschaft dieser Bären wie zu Hause zu fühlen. War er ein Gast des Alphas? Sie schienen leise zu sprechen und über etwas Ernstes zu reden. Rob hob den Blick und war überrascht, als er ein Paar intensiver grüner Augen sah, die ihn direkt ansahen.

Es dauerte einen Moment, bis ihm klar wurde, dass der Mann ein Werwolf war, und zwar ein mächtiger. Rob entdeckte die schwarze Tinte auf der linken Gesichtshälfte des Mannes und sah etwas, das wie ein Rudeltattoo aussah. Was machte ein Blue Moon-Werwolf mitten im Revier eines Werbären? „Beweg dich, Zwerg. Wage es ja nicht, mich jetzt bloßzustellen.“

Bucks Stimme holte Rob in die Realität zurück. Für einen Moment hatte er vergessen, was ihn erwartete. Was dachte er sich nur, dass er sich von einem hübschen Werwolf ablenken ließ? Verdammt noch mal, sein Vater wollte ihn gerade einem sadistischen Werbären und seinen Kumpels zum Spielen überlassen.

---ENDE DER LESEPROBE---