Sein Herz, seine Beute - Jane Perky - E-Book

Sein Herz, seine Beute E-Book

Jane Perky

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Beschreibung

Kip Sterling hatte ein höllisch mieses Leben. Zwei Jahre lang wurde er als Sexsklave eines Werlöwen gehalten und missbraucht und nun traut er keinem anderen Gestaltwandler mehr außer Dustin. Als Mitglied des Blue Moon-Rudels gehört Dustin zu dem Team, das dafür sorgte, dass Kips Peiniger ihm nie wieder wehtun. Kip begehrt Dustin, doch der Werwolf hält ihn für zu schwach und zerbrechlich. Kip will ihm das Gegenteil beweisen. Dustin kann die Anziehungskraft, die ein gewisser sexy Mensch auf ihn ausübt, nicht länger ignorieren. In dem Moment, als sein Wolf Kip witterte, wusste Dustin, dass Kip der Mann ist, der ihn vervollständigen kann, sein Seelenverwandter. Doch Wunden brauchen Zeit zum Heilen, und als sich herausstellt, dass sowohl er als auch Kip das Warten satt haben, wagt er endlich den Schritt. Sie sind perfekt füreinander, doch ein Geist aus Kips Vergangenheit könnte am Ende alles zerstören, was sie sich mit so viel Mühe aufgebaut haben. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 31.000 Wörter

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Sein Herz, seine Beute

Kip Sterling hatte ein höllisch mieses Leben. Zwei Jahre lang wurde er als Sexsklave eines Werlöwen gehalten und missbraucht und nun traut er keinem anderen Gestaltwandler mehr außer Dustin. Als Mitglied des Blue Moon-Rudels gehört Dustin zu dem Team, das dafür sorgte, dass Kips Peiniger ihm nie wieder wehtun. Kip begehrt Dustin, doch der Werwolf hält ihn für zu schwach und zerbrechlich. Kip will ihm das Gegenteil beweisen.

Dustin kann die Anziehungskraft, die ein gewisser sexy Mensch auf ihn ausübt, nicht länger ignorieren. In dem Moment, als sein Wolf Kip witterte, wusste Dustin, dass Kip der Mann ist, der ihn vervollständigen kann, sein Seelenverwandter. Doch Wunden brauchen Zeit zum Heilen, und als sich herausstellt, dass sowohl er als auch Kip das Warten satt haben, wagt er endlich den Schritt. Sie sind perfekt füreinander, doch ein Geist aus Kips Vergangenheit könnte am Ende alles zerstören, was sie sich mit so viel Mühe aufgebaut haben.

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Länge: rund 31.000 Wörter

JANE PERKY

Sein Herz, seine Beute

Die Blue Moon-Wölfe 5

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Preying on His Heart“:

Jane Perky

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2025

Übersetzt von: Sage Marlowe

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Prolog

Vor zwei Jahren

Als Kip Sterling den riesigen, tätowierten Biker das Café betreten sah, stockte ihm das Herz. Hook, ein Werlöwe und Biker, hatte Kip in den letzten zwei Wochen dauernd angemacht. Als Studienabbrecher ohne Perspektive und nach der Trennung von seinem Werwolf-Freund machte Kip eine wirklich schwere Zeit durch.

„Guten Morgen, Kip.“ Hook grinste, nachdem er die Theke erreicht hatte.

„Den üblichen schwarzen Kaffee, Hook?“, fragte Kip.

Seine Freunde hatten ständig etwas mit Gestaltwandlern, und nach der Erfahrung mit seinem Ex wusste Kip, dass Gestaltwandler nicht wie menschliche Männer waren. Sie waren wild im Bett, leidenschaftliche und großartige Liebhaber. Nachdem Lorn Kips Herz vor sechs Monaten gebrochen hatte, war Kip bereit für eine neue Beziehung. Verdammt, wenn sich sein Liebesleben verbesserte, würde sich vielleicht auch sein restliches Leben verbessern.

Kip wurde in eine sozial schwache Familie hineingeboren und widmete sich mit aller Kraft seinem Studium. Schließlich erhielt er sogar ein Stipendium. Dann traf er Lorn, und von da an ging es bergab.

Kip begann, seine Kurse zu schwänzen und verbrachte viel zu viel Zeit mit dem fünf Jahre älteren Werwolf. Es war nicht Lorns Schuld. Kip wusste, dass der Werwolf es nie ernst gemeint hatte, obwohl er dachte, sie seien füreinander bestimmt.

Da er Lorn nach einem flüchtigen Flirt und einem Kuss buchstäblich in den Schoß gefallen war, beschloss Kip, auf Nummer sicher zu gehen und es mit Hook langsam angehen zu lassen. Erstens verkündete alles an Hook Gefahr. Das war nichts Neues. Kip hatte sich schon immer zu bösen Jungs hingezogen gefühlt. Das musste an all den langweiligen Jahren in der Highschool liegen, als er nichts anderes getan hatte als zu lernen. Bis zu Lorn hatte Kip nie einen festen Freund gehabt.

„Wenn ich dich heute um ein Date bitte, würdest du mich dann wieder abweisen?“, fragte Hook mit leichtem Ton, aber in seiner Stimme lag auch etwas anderes. War das Ungeduld?

Kip stellte die Tasse auf die Theke und ihm stockte der Atem, als Hooks tätowierte Finger seine drückten – und das nicht freundlich. Kip schluckte.

„Du hast lange genug den Unnahbaren gespielt, Mensch.“

Angst und Aufregung liefen Kip über den Rücken. Lorn gab sich immer wie ein harter Kerl, aber in Wirklichkeit wusste Kip, dass ihn kein Rudel aufnehmen wollte, weil er ein Feigling war, der vor persönlichen Herausforderungen davonlief. Hook hingegen konnte sich im Kampf behaupten. Kip wusste, dass er mit einer Gruppe furchteinflößender Gestaltwandler-Biker unterwegs war, die Gerüchten zufolge aus ihren jeweiligen Tiergruppen geworfen worden waren, weil sie zu schwer zu kontrollieren waren.

„Gib mir einen Kuss, Mensch“, befahl Hook.

Als Kip zögerte, packte Hook ihn an der Kleidung und zog ihn zu sich heran, als wäre die Theke zwischen ihnen nicht vorhanden. Hook löste sich von ihm und leckte sich das Blut von der Lippe, das er hervorgebracht hatte. Kip erschauderte.

„Wow. Noch nie hat mich ein Mann so geküsst.“ Gott. Kips Schwanz wurde in seiner Jeans dicker, und er wusste, dass Hook mit einem Ständer hereingekommen war.

„Das liegt daran, dass du noch nie einen richtigen Mann getroffen hast, Mensch. Ich weiß, was du willst und brauchst“, flüsterte Hook. „Leugne es, so viel du willst, aber du bist ein ungezogener Junge, der mich praktisch anfleht, schmutzige Dinge mit ihm zu tun. Dein Platz ist zu meinen Füßen, Mensch. Du willst besessen werden.“

Kip schauderte, als Hook ihn losließ. Wie konnte der Werlöwe ihn nur so gut kennen? Kip hatte sein Bedürfnis nach Unterwerfung im Schlafzimmer schon vor langer Zeit erkannt, als er dunkle Fantasien hegte, während er seine Hand fickte.

„D-du liegst falsch.“

„Leugne es nicht, Mensch. Ich habe genug von diesem Spiel. Komm heute Abend zum Lemon and Sugar-Motel.“

„Und wenn nicht?“, fragte Kip mit wild klopfendem Herzen.

Hook lächelte und zeigte Kip seine messerscharfen, weißen Zähne, die aussahen, als gehörten sie einem Tier, nicht einem Menschen. Kip spielte mit dem Feuer, und er wusste es, aber es erregte ihn. Er hatte noch nie jemanden getroffen, der Hook auch nur annähernd ähnlich war, und Kip wusste, dass er nie wieder die Gelegenheit dazu bekommen würde.

„Dann wirst du mich nie wiedersehen.“

Bei diesen Worten zog sich Kips Magen zusammen. „Was wird passieren, wenn ich dich heute Abend treffe?“

„Ich werde dich zu meinem machen. Du musst dieses langweilige Leben hinter dir lassen, aber du wirst es nicht vermissen.“

Kip sah sich in dem ruhigen Café um. Er war in der Kleinstadt Green Leaf geboren und aufgewachsen und noch nie woanders gewesen. Oft, wenn er Hook sah, fragte er den Biker, wo er gewesen war. Laut Hook war er überall im Land gewesen, an den verborgenen Schätzen und geheimen Orten, von denen Kip nur in seinen Büchern gelesen hatte.

„Ich mag mein Leben“, log Kip.

Der logische Teil seines Gehirns sagte ihm, dass an diesem Szenario etwas nicht stimmte. So etwas passierte im wirklichen Leben nicht, nur in den schwulen Liebesromanen, die er las. Oder vielleicht doch? Würde ein Mann wie Hook jemals wieder in seinem Leben auftauchen?

Worauf konnte sich Kip freuen? Seine Mutter hatte ihn aus dem Haus geworfen, nachdem sie bemerkt hatte, dass er den Unterricht versäumte. Kip arbeitete in zwei Jobs, um Geld zu sparen, damit er das Community College weiter besuchen konnte, aber er schaffte es kaum.

Er bezweifelte, dass er nach seinem Abschluss in Betriebswirtschaft woanders hinziehen würde. Angesichts seines Hintergrunds und der wirtschaftlichen Lage könnte Kip genau hier landen und für den Rest seines Lebens als Barista arbeiten. Hook bot ihm Freiheit, und nur ein Narr würde ablehnen.

„Du lügst, Mensch. Das ist für mich ein absolutes No-Go.“ Hook nahm seine Tasse. „Denk an mein Angebot. Nach heute Abend fahren wir los. Unser Boss hat dieses Drecksloch langsam satt.“

Hooks Angebot beschäftigte Kip den Rest des Tages. Die Zeit verging wie im Flug. Er konnte es kaum erwarten, nach Hause zu kommen. Nach seiner Schicht eilte Kip in seine heruntergekommene Wohnung in einer Gegend, die viel schlimmer war als die, in der er aufgewachsen war.

„Hook hat recht. Hier gibt es nichts für mich“, murmelte Kip und sah sich in seinem winzigen Atelier um.

Andererseits war es verrückt – er war ernsthaft verrückt, diesen Deal überhaupt in Erwägung zu ziehen. Was wusste er über Hook? So gut wie nichts, außer dass Hook und seine Kumpels vor einem Monat in die Stadt gekommen waren. Seitdem hatten die Gestaltwandler-Biker nur Ärger gemacht. Hook war allerdings nicht wie der Rest seiner Gang. Er fragte Kip, wie sein Tag gelaufen war, und verhielt sich unerwartet aufmerksam.

Außerdem könnte Kip einfach mal mitfahren und schauen, wie es war. Er könnte es sich später noch anders überlegen, falls es schiefging. Nichts war in Stein gemeißelt. Das College konnte warten. Seiner Einschätzung nach hatte Kip noch einen langen Weg vor sich. Eine Affäre mit einem sexy Biker konnte nicht schaden. Nach einer Dusche nahm Kip ein Taxi zum Lemon and Sugar, das am Stadtrand lag.

Normalerweise war das Motel auf Touristen und Durchreisende ausgerichtet, doch an diesem Abend war der unbefestigte Parkplatz leer bis auf die zehn Harleys. Hook und seine Gang, das wusste Kip. Warum sah es so aus, als hätten sie das ganze Gebäude gemietet? Das sollte ihn wohl nicht überraschen. Hooks Freunde bekamen alles, was sie wollten, indem sie andere einschüchterten. Kip erstarrte, als die drei Gestaltwandler-Biker, die neben ihren Fahrzeugen standen, ihn abschätzend ansahen. Einer von ihnen zeigte Kip scharfe, gelbliche Zähne.

„Frisches Fleisch“, sagte ein anderer.

Kip trat zögernd einen Schritt zurück. Vor solchen Männern hatte ihn seine Mutter sein Leben lang gewarnt. Das Lemon and Sugar lag strategisch günstig in der Nähe des Waldes. Hier fuhren keine Taxis vorbei, nur private Fahrzeuge. Kip hatte das Gefühl, dass die meisten vernünftigen Leute sich fernhielten, da sie wussten, dass die Biker das Motel besetzt hatten.

„Was ist los, kleiner Mensch? Bring deinen süßen Hintern hierher.“

„Meine Güte, Skull. Frisches Fleisch riecht so gut.“

„Er wird bald nicht mehr so frisch sein.“

Das war’s. Hierherzukommen war ein Fehler gewesen. Kip blickte schnell auf die leere Straße. Er konnte es zu Fuß zurück in die Stadt schaffen, aber würden die Biker ihn verfolgen? Wo zum Teufel war Hook? Erwog er ernsthaft, mit diesen Männern zu gehen? Hook mochte anders sein, könnte ihn aber nicht ewig vor diesen Mistkerlen beschützen, die ihn ständig Frischfleisch nannten. Waren sie im Gefängnis oder so?

„Komm näher, Mensch, es sei denn, du möchtest schreiend und strampelnd hierhergezerrt werden? Ich kann dir sagen, Skull macht die Temperamentvollen gern gefügig.“

Jemand kam aus einem der Zimmer im Erdgeschoss und zog den Reißverschluss seiner Jeans zu. Kip war erleichtert, als er Hooks vertrautes Gesicht sah.

„Kip, du bist gekommen. Was machst du denn hier an der Straße?“, rief Hook.

„Hook, ist das die nette Neuigkeit, von der du uns erzählt hast?“, rief einer seiner Kumpels.

Kip war jetzt in Sicherheit. Niemand würde ihm etwas antun, wenn Hook dabei war.

„Hook, ich habe meine Meinung geändert.“

Die anderen Biker lachten, was Kip zusammenzucken ließ.

„Warum? Der Spaß fängt gleich an, du kannst jetzt nicht gehen.“

Hook begab sich zu seinen Freunden. Irgendetwas an dem Werlöwen war heute Abend anders, besonders als er neben seinen gleichgesinnten Freunden stand, die Kip ansahen, als wäre er etwas Essbares.

„Hook, was ist los mit dir? Du bist überhaupt nicht wie diese Männer“, sagte Kip.

Er hörte die Verzweiflung in seiner Stimme, doch ein Blick in Hooks Augen sagte ihm alles. Der Werlöwe scherte sich nicht um ihn, hatte es nie getan. Hook hatte nur mit ihm gespielt, mehr nicht.

„Meine Brüder und ich machen alles zusammen, Kip. Wir teilen. Ich habe ihnen erzählt, dass ich uns eine Trophäe besorgt habe, kaum eingeritten.“ Hook lachte. „Das wird aber nicht mehr lange so sein. Wir werden dich schon bald so richtig rannehmen. Hoffentlich siehst du dann immer noch hübsch aus.“

Kip packte die Angst. Der Gedanke, zum Spielzeug dieser Mistkerle zu werden, ließ ihn auf dem Absatz kehrtmachen und davonlaufen, obwohl er wusste, dass es aussichtslos war. Kein Mensch konnte vier riesigen Gestaltwandlern davonlaufen.

Kip würde bald feststellen, dass er buchstäblich in seine persönliche Hölle geraten war. Es sollte zwei Jahre dauern, bis er dort wieder herauskam.

Kapitel 1

Gegenwart

Kip wachte zitternd auf. Sonnenlicht küsste sein Gesicht. Er hielt die Augen geschlossen und umklammerte die Laken. Er erwartete einen riesigen Körper, der sich näherte, grausame Hände, die ihn auf den Bauch drehten, und eine tiefe Stimme, die kein „Nein“ als Antwort akzeptierte.

In den nächsten Sekunden passierte nichts. Kip öffnete vorsichtig die Augen. Er richtete sich kerzengerade im Bett auf. Schweiß bedeckte seinen Rücken und seine Vorderseite, aber das war zu erwarten. In Kips Albträumen schien er ständig auf der Flucht zu sein – vor der Vergangenheit und vor Hook, dem sadistischen Werlöwen, der Kip zwei Jahre lang als sein Spielzeug hielt.

Kip sah sich um und erkannte Trents und Gideons Gästezimmer. Er rieb sich die schlanken Arme und atmete erleichtert auf.

„Ich bin in Sicherheit. Ich kann tun und lassen, was ich will, und sein, wer ich will“, flüsterte Kip.

Es war Gideon, der ihn, gerettet hatte, Gideon und Dustin. Gideon war der Omega, den Hooks Anführer um jeden Preis haben wollte. Hook und die anderen hatten jedoch nicht mit Trent gerechnet, dem wilden und treuen Werwolf, der Gideon zu Hilfe kam. Dustin war Trents bester Freund, ein Werwolf, der nebenbei als Sanitäter arbeitete und der erste Mann war, dem Kip seit Hook vertraute.

Zwei Jahre lang Hooks Sexsklave zu sein, hatte Kips Vertrauen zerstört, doch bei Dustin fühlte er sich sicher. Dustin behandelte seine Wunden und tat sonst nichts. Es fühlte sich seltsam an, nicht mehr als bloßes Objekt, als Loch für Hook und seine Freunde angesehen zu werden.

„Nicht seltsam, befreiend“, murmelte Kip.

Er wusste jedoch nicht, was er mit seiner Freiheit anfangen sollte. Ein gefangener Vogel, der sich so lange an seinen Käfig gewöhnt hatte, wusste nicht, was er tun sollte, sobald er freigelassen wurde. Kip fühlte sich wie dieser Vogel. Er schleppte sich vom Bett, griff sich ein paar Klamotten, die Gideon ihm geliehen hatte, und verließ den Flur. Als er an Trents und Gideons Schlafzimmer vorbeiging, hörte er Kichern, gefolgt von sexuellen Geräuschen.

Errötend eilte Kip ins Badezimmer. Er schätzte zwar Trents und Gideons Freundlichkeit, wusste aber, dass er sich nicht ewig auf sie verlassen konnte. Mit einem Job in dem Café, das sich in einer gemütlichen Buchhandlung befand, in der Gideon und Trent arbeiteten, würde Kip bald ein Einkommen haben. Auch daran musste er sich gewöhnen, denn er hatte Dinge wie Arbeit und Geldverdienen vergessen, während er Hooks Spielzeug gewesen und die meiste Zeit an sein Bett gefesselt war.

Nachdem er die Badezimmertür abgeschlossen hatte, zog Kip sich aus und betrachtete sein Spiegelbild. Ein dünner, blonder junger Mann mit Schatten unter den blauen Augen blickte ihn an. Die meisten seiner alten blauen Flecken waren verblasst, aber die tieferen Narben waren geblieben, sowohl innerlich als auch äußerlich.

Würde Dustin es wagen, seinen verdorbenen Körper zu berühren?

Kip schüttelte den Kopf und beschloss, dass ihm eine kalte Dusche guttun würde. Für jemanden, der aus einer missbräuchlichen Beziehung – verdammt, eine Strafe, die schlimmer als der Tod war – entkommen war, sollte Kip immun gegen die Reize anderer gutaussehender und sexy Gestaltwandler sein. Einen Typen wie Dustin würde er allerdings nicht mit einem Monster wie Hook in einen Topf werfen.

Trotz Dustins anfänglicher Freundlichkeit wahrte der Werwolf respektvoll Distanz. Sie unterhielten sich zwar viel, da Dustin im selben Buchladen arbeitete, aber Dustin berührte ihn nie, geschweige denn machte er ihm Avancen. War Kip für Dustin wirklich unattraktiv? Das musste er wohl sein.

Kip presste seine Stirn gegen die Fliesen. Er zuckte zusammen, als es an die Tür klopfte.

„Tut mir leid, dass ich dich hetze, Kip, aber wir kommen alle zu spät zur Arbeit“, sagte Gideon entschuldigend.

„Wir können etwas Zeit sparen, Baby. Duschen wir zusammen“, ertönte Trents tiefe Stimme.

„Oh, du dummer Wolf. Das würde länger dauern, und das weißt du.“

Zum Glück entfernte sich das Paar von der Tür. Für einen Omega war Gideon ein ziemlich frecher Gestaltwandler, vor allem, wenn man bedachte, dass Trent riesig war. Verdammt, alle Werwölfe, die Kip bisher im Blue Moon-Rudel getroffen hatte, waren groß, muskulös und gutaussehend, wie in einem Film. Keiner von ihnen hatte eine bedrohliche Ausstrahlung, im Gegensatz zu Hook und seinen Kumpels.

Vorbei, erinnerte sich Kip.

Trent, Dustin und ein weiterer Blue Moon-Wolf hatten Hook und seine Schreckensbande endgültig erledigt. Kip hatte keinen Grund mehr zur Sorge. Letzte Nacht hatte er geträumt, Hook wäre nicht mit dem Rest seiner Gang gestorben. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Es hatte keinen Sinn, sich vor alten Geistern zu fürchten, aber egal, wie sehr Kip versuchte, Hook tagsüber zu vergessen, nachts sah es anders aus.

An Hook zu denken war nicht gerade der beste Start in den Tag. Kip dachte stattdessen an schöne Dinge, wie zum Beispiel daran, wie Dustin ihn küsste. Seufzend griff Kip nach seinem Schwanz und begann, ihn auf und ab zu streicheln. Er hätte nie gedacht, dass ihn jemals wieder ein Mann erregen könnte, nachdem Hook sein Verlangen nach Männern zerstört hatte. Kip verband mit Dustin Sicherheit und Geborgenheit.

Er dachte an diese wunderbaren, warmen, schokoladenbraunen Augen und Dustins sündhaft sexy Lippen. Dustin achtete darauf, ihn nicht zu berühren, als fürchtete der große Werwolf, Kip sei aus Glas. In den seltenen Momenten, wenn Dustin ihn berührte, waren seine großen, schwieligen Finger immer sanft.

„Dustin“, hauchte Kip seinen Namen.

Er spürte, wie seine Wangen rot wurden, aber niemand hörte ihn. Das Wasser würde das Geräusch dämpfen, auch wenn Trent und Gideon ein besseres Werwolfgehör hätten. Als Kip dachte, er hätte genug von Gestaltwandlern, hatte er sich geirrt. Außerdem war es unfair, Dustin in dieselbe Kategorie zu stecken.

Kip umfasste seinen Schwanz, jetzt mit heftigeren Bewegungen, keuchend. Er stellte sich vor, wie Dustin seinen muskulösen Körper gegen Kips schlanken presste. Dustin gab ihm einen Handjob, während er mit der anderen Hand seinen Hintern umfasste und einen Finger in sein bedürftiges Loch schob. Dustins tiefe, feste Stimme verlangte, dass Kip nicht ohne seine Erlaubnis kommen durfte. Der dominante Wolf würde Kip bis an seine Grenzen reizen, bevor er ihn kommen ließ.

„Oh Gott“, murmelte Kip.

---ENDE DER LESEPROBE---