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Von seinem Wandlerclan schwer verletzt zurückgelassen, kriecht der Katzenwandler Steve Stone in den Hinterhof eines Fremden, um zu sterben. Steve glaubt nicht, dass er die Nacht überleben wird, aber sein unerwarteter Retter kommt in Form des Einsiedlers und Ex-Häftlings Damon, einem Werbär. Damon hat sich aus einem bestimmten Grund für ein Leben in Abgeschiedenheit entschieden. Sein Bär ist außer Kontrolle geraten, aber er kann sich nicht abwenden, als ein verletzter Gestaltwandler in seinem Hinterhof zusammenbricht. Das Letzte, was Damon erwartet, ist das Inferno, das sich zwischen ihnen entzündet. Steve versteht die sofortige Anziehungskraft nicht, die der große, stämmige Werbär auf ihn ausübt, aber er hat sich nie sicherer oder mehr geliebt gefühlt. Damons Paarungszeichen anzunehmen, könnte jedoch bedeuten, seinen Werbären in Gefahr zu bringen. Wenn Steve glaubt, Damon würde beim ersten Anzeichen von Ärger davonlaufen, dann steht dem kleinen Katzenwandler eine Überraschung bevor, denn Damon wird für seinen Gefährten kämpfen, bis Steve sicher in seinen Armen ist. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 27.000 Wörter
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Veröffentlichungsjahr: 2023
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
ÜBER JANE PERKY
LESEPROBE:
Vom Kätzchen gebissen
Von seinem Wandlerclan schwer verletzt zurückgelassen, kriecht der Katzenwandler Steve Stone in den Hinterhof eines Fremden, um zu sterben. Steve glaubt nicht, dass er die Nacht überleben wird, aber sein unerwarteter Retter kommt in Form des Einsiedlers und Ex-Häftlings Damon, einem Werbär.
Damon hat sich aus einem bestimmten Grund für ein Leben in Abgeschiedenheit entschieden. Sein Bär ist außer Kontrolle geraten, aber er kann sich nicht abwenden, als ein verletzter Gestaltwandler in seinem Hinterhof zusammenbricht. Das Letzte, was Damon erwartet, ist das Inferno, das sich zwischen ihnen entzündet.
Steve versteht die sofortige Anziehungskraft nicht, die der große, stämmige Werbär auf ihn ausübt, aber er hat sich nie sicherer oder mehr geliebt gefühlt. Damons Paarungszeichen anzunehmen, könnte jedoch bedeuten, seinen Werbären in Gefahr zu bringen.
Wenn Steve glaubt, Damon würde beim ersten Anzeichen von Ärger davonlaufen, dann steht dem kleinen Katzenwandler eine Überraschung bevor, denn Damon wird für seinen Gefährten kämpfen, bis Steve sicher in seinen Armen ist.
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.
Länge: rund 27.000 Wörter
JANE PERKY
Vom Kätzchen gebissen
Ferocious Felines: Wilde Miezen 1
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Bitten by the Kitten“:
Jane Perky
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2023
Übersetzt von: Ella Lambert
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
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Steve zwängte seinen Körper in die kleine Lücke des Wohnhauses. All die Schnitt- und Kratzwunden, die er während seiner Bestrafung erlitten hatte, die mit seinem Tod hätte enden sollen, begannen sich zu summieren. Er hatte einen oder zwei gebrochene Knochen, aber mehr konnte er nicht sagen. Überall tat es weh, aber er könnte sich nur richtig untersuchen, wenn er sich wieder in seine menschliche Gestalt verwandelte.
Nein. Eine getigerte Katze zu bleiben, verbarg ihn besser vor den Augen seiner Verfolger. Jeder Atemzug, den er in seine Lungen zog, war eine Qual, und er konnte nicht die Energie aufbringen, sich ein neues Versteck zu suchen. Irgendwo grollte Donner. Aus den Augenwinkeln sah er Blitze am Nachthimmel aufleuchten. Regen fiel in riesigen Tropfen herab, und das Wasser auf dem Boden spülte Rinnsale seines Blutes weg.
Steve konnte nur hoffen, dass der Regen seinen Geruch wegwaschen würde. Als er einen Automotor hörte, gefolgt von Schritten, verspannte er sich. Was machte er hier überhaupt? Warum kämpfte er überhaupt gegen sein Schicksal und hatte sich entschieden, weiterzuleben?
Er konnte immer noch den Ausdruck der Verurteilung, der Verdammung, auf den Gesichtern seiner Clankameraden sehen. Ein Katzenclan sollte alle seine Mitglieder beschützen, aber Steve hatte immer gewusst, dass er nicht wie der Rest seiner Geschwister oder die anderen getigerten Katzenwandler war.
In einer Gesellschaft, in der Paranormale und Wandler offen lebten und in die menschliche Welt integriert waren, entschied sich sein Clan, die Orange Tails, dafür, weiterhin in Abgeschiedenheit zu leben. Sie hatten eine eiserne Regel: Außenstehende durften ihr Territorium nicht betreten. Steve hatte jedoch für ein paar Tage einen Obdachlosen in seinem Haus bleiben lassen.
Charlie hatte keinen Ort gehabt, an den er gehen konnte, niemanden, dem er vertrauen konnte, und er war gerade achtzehn geworden. Der Mensch wurde von der Welt als Erwachsener angesehen, aber in Steves Augen war er immer noch ein Kind. Dafür, weil er einen Menschen auf ihr Gelände gelassen hatte, verurteilten ihn seine Eltern und Clankameraden zum Tode.
Es war eine Regel gewesen, mit der er aufgewachsen war. Die einzige Möglichkeit, wie sein Volk überleben konnte, bestand darin, dass sein Clan seine Geheimnisse bewahrte und sich von anderen Raubtier-Gruppen fernhielt. Auch die Menschen, die Mehrheit der Bevölkerung, galten als Feinde.
Seine Eltern hatten ihn immer als Fehler angesehen, also waren sie nur froh, ihn loszuwerden. Zwei Männer gingen an ihm vorbei. Jeder Muskel in seinem Körper spannte sich an, als er die grinsenden Totenköpfe auf ihren schwarzen Stiefeln erkannte. Emmet, der skrupelloseste und grausamste Vollstrecker des Clans, der ausgesandt wurde, um Unordnung zu beseitigen und lose Enden wie ihn abzuschneiden.
„Lass uns Schluss machen, Emmet“, sagte eine vertraute Stimme. Es war Brett, erkannte er, einer der Freunde seines älteren Bruders David. „Der kleine Steve verreckt wahrscheinlich gerade irgendwo in einem Graben.“
Brett, sowie David und Emmet, waren die Dominanten des Clans, die sogenannten Krieger, die damit beauftragt waren, jedes Clanmitglied zu verteidigen. In Wahrheit hatten die dominanten Katzenwandler nur Freude daran, die unterwürfigen und schwächeren Mitglieder des Clans herumzuschubsen. Als er aufwuchs, war Steve eines der Lieblingsziele von David und seinen Freunden gewesen.
Einmal war David sogar so weit gegangen, ihn zu Brei zu schlagen. Sein Vater hatte es nur eine lohnende Lektion genannt, darin einen Weg gesehen, seinen schwächsten Sohn abzuhärten. Steve war immer die Enttäuschung seiner Familie gewesen. Er war kein gefragter Omega wie sein jüngerer Bruder Sam, der Nachwuchs bekommen konnte, oder dominant wie seine älteren Brüder Luke und David. Was die Clanstruktur anging, war er ganz unten gelandet.
Gut, dass wir ihn los sind, musste seine Familie gedacht haben, als David herausfand, dass er ein paar Tage lang einen Menschen beherbergt hatte. Sie mussten sich keine Sorgen mehr darüber machen, dass er als Peinlichkeit den Ruf ihrer Familie ruinierte.
Sie hatten erwartet, dass Steve im Alter von dreiundzwanzig mit einem Dominanten des Clans verpaart sein würde, um seine Pflichten als devoter Katzenwandler zu erfüllen. Von unterwürfigen Mitgliedern wurde erwartet, dass sie sich um den Haushalt kümmerten und den dominanten Versorger und Beschützer ihres Hauses befriedigten. Eine schöne Umschreibung für Sklaverei. Steve weigerte sich, der Sklave eines arroganten Katzenwandlers zu werden.
Er hatte gesehen, wie sich einige der wenigen unterwürfigen Katzenwandler in seiner Altersgruppe entwickelt hatten. Diejenigen, die nicht zur Vermehrung tauglich waren, wurden von ihren missbräuchlichen Gefährten ausgelaugt und fallen gelassen, nachdem sie ihren Zweck erfüllt hatten. Das oder sie wurden zu leeräugigen, gehorsamen Puppen ohne eigene Meinung, nachdem jeglicher Wille aus ihnen herausgeprügelt wurde.
„Wir können verdammt noch mal nicht nachlässig sein“, schnappte Emmet. „Ich kann nicht glauben, dass dieses Stück Scheiße es geschafft hat, nach der höllischen Strafe, die er erhalten hat, zu entkommen.“
„Steve war schon immer ein sturer Bastard“, sagte Brett. „Komm schon, Emmett. Es nützt nichts. Der Regen bringt unseren Geruchssinn durcheinander.“
Die Stiefel mit den Totenköpfen näherten sich dem Müllcontainer neben Steves Versteck. Steve wagte es nicht, sich zu bewegen oder auch nur zu atmen. Emmet trat jedoch nur gegen die Müllsäcke auf dem Boden und verstreute Dosen und anderen Müll.
Emmet fluchte erneut. Der Regen begann stärker zu werden und übertönte ihre Stimmen, aber Steve bemühte sich, zuzuhören, und wach zu bleiben. Er hatte das Gefühl, wenn er bewusstlos würde, würde er einfach hier sterben und nie wieder aufwachen.
Wäre das so schlimm? Immerhin war er gerade von seinem Clan aus seinem Haus geworfen worden. Oh, das Revier war nie ein richtiges Zuhause gewesen, aber ihm war sein ganzes Leben lang beigebracht worden, dass die größeren Raubtier-Wandler es liebten, schwächere Wandler auszunutzen. Steve sollte dankbar sein, dass seine Familie und sein Clan sich um ihn kümmerten. Das hatte man ihm beigebracht.
Sollten diese Lügen schwächere Mitglieder wie ihn bei der Stange halten? Steve würde es nie herausfinden, weil er diese Nacht alleine nicht überleben würde. Selbst wenn Emmet und Brett ihn nicht fanden, waren seine regenerativen Fähigkeiten nicht so stark wie die eines dominanten Katzenwandlers. Er heilte fast so langsam wie ein Mensch.
„Steve ist wahrscheinlich schon eine verdammte Leiche irgendwo“, sagte Brett. „Oder einer der größeren Paranormalen in der Stadt wird ihn erledigen. Lass uns zurückgehen, Emmet. Wärmen wir uns auf und suchen uns ein paar Fickfreunde und Bier. Was meinst du?“
Bitte geht weg, wünschte Steve im Stillen. Er hatte das Gefühl, er würde ohnehin nicht mehr lange bei Bewusstsein bleiben können.
„In Ordnung. Was ist mit Steves Leiche? Die Ältesten wollen Beweise.“
„Suchen wir eine streunende Katze und legen sie ihnen vor. Sie können ihn nicht erkennen, wenn der Körper schlimm genug zugerichtet ist.“
Die Schritte verklangen, sehr zu Steves Erleichterung. Seine Sicht wurde verschwommen. Kälte begann in seine Knochen zu kriechen und den Schmerz etwas zu betäuben. So verlockend es auch war zu schlafen, aber wenn er einknickte, würde Steve vielleicht einfach hier sterben, und sein Grab wäre ein Loch in einem Gebäude neben einem Müllcontainer. Es würde vielleicht nicht einmal jemand bemerken, dass er da war, oder man würde sich nichts bei der Leiche einer streunenden Katze denken.
Wenn Steve die Kraft gehabt hätte, sich in einen Menschen zu verwandeln, hätten sich Tränen in seinen Augen gesammelt.
Du triffst einen Mann, der dein Schicksal sein wird, dein Seelenverwandter, zu einer Zeit, wenn dem du am schlimmsten Punkt in deinem Leben bist. Das waren die Worte einer Hexe, die er mit einigen seiner Clankameraden auf einem Jahrmarkt im Stadtpark besucht hatte. Seine Katzenwandlerkameraden hatten ihn verspottet, als er ihnen das sagte. Was erwartete er von einer alten Frau, die mit einer Glaskugel wahrsagte?
„Als ob jemand sich mit einer wandelnden Katastrophe wie dir verpaaren würde“, hatte einer seiner Clankameraden gesagt.
Der Kommentar schmerzte, obwohl Steve versuchte, ihn abzuschütteln. Sein ganzes Leben lang tat er so, als wäre es ihm egal, dass solche verletzenden Worte einfach an ihm abprallten, aber in Wahrheit schwelten sie in seinem Herzen. Steve weigerte sich zu glauben, dass er sterben würde, bevor er seinen Gefährten fand. Diese Hexe war echt gewesen, er wusste es. Sie hatte nicht einmal sein Geld genommen.
Früher, als er jünger und naiver gewesen war, hatte er von seinem imaginären Gefährten geträumt, einem starken, dominanten Wandler, der ihn nicht wie Dreck behandeln würde, so wie seine Brüder und die anderen stärkeren Mitglieder des Clans die schwächeren Katzenwandler behandelten. Nein, sein Gefährte würde ihn nicht als Sklaven sehen, sondern als Gleichgestellten.
Bestimmt würden Emmet und Brett nicht so schnell zurückkehren, Steve fand den Mut, aus seinem Loch zu kriechen. Der Regen fiel stärker, in riesigen Tropfen, und jeder davon fühlte sich wie Schläge auf seinen geschwächten und blutverschmierten Körper an.
Verdammt. Steve erkannte, dass er noch nicht sterben konnte, nicht, wenn er so viel vom Leben wollte. Obwohl es Jahre her war, dass ihm diese Hexe sein Schicksal vorhergesagt hatte und er erwachsen geworden war, hielt er immer noch an dieser Vorhersage fest. Er hoffte immer noch, dass irgendwo da draußen ein Gefährte war, dem es egal war, dass er durchschnittlich, schwach und eine Schande für seine Familie war.
Sein Gefährte würde sehen, was andere nicht sehen konnten, Steves wahres Selbst und seine innere Stärke. Steve wusste, dass er sich etwas vormachte, aber wenn er diese Nacht überlebte, würden seine Clankameraden ihn als tot abschreiben. Das bedeutete einen zweiten Start ins Leben.
Ohne dass seine Clankameraden und seine Familie ihn zurückhielten, war er frei. Scheiß auf die Geschichten, die ihm sein Bruder und andere Clan-Schläger über größere und gemeinere Raubtiere in der Stadt erzählten, die schwächere Gestaltwandler wie ihn ausnutzen würden. Steve würde seinen eigenen Weg finden.
Steve zwang sich, weiter zu kriechen, obwohl sein linkes Hinterbein nicht mehr gut zu funktionieren schien. Einer seiner Clankameraden hatte ihn dort heftig gebissen, erinnerte er sich. Am Ende der Gasse war ein Holzzaun und dahinter sah er etwas Grünes. Gras? Sicherlich viel besser, als in dem elenden kleinen Loch zu bleiben oder zurück auf die Straße zu geraten, wo ein Auto ihn überfahren und die Sache erledigen könnte.
Es kostete ihn das letzte bisschen Kraft, aber schließlich erreichte er den Zaun. Ein Loch, Gott sei Dank, und er schaffte es ohne große Mühe, sich durchzuzwängen. Was er sah, erstaunte ihn. Steve war in jemandes Hinterhof gelangt.
Um ihn herum wuchs wildes Gras, so hoch wie er selbst. Neben ihm erhob sich ein riesiger Baum aus dem Boden. Die Äste sahen stark genug aus, um sich auf ihnen auszuruhen, aber Steve bezweifelte, dass er klettern oder überhaupt etwas tun konnte. Steves Sicht verschwamm erneut. Ihm war übel, als müsste er den mageren Inhalt seines Magens von sich geben. Dann fiel ihm die Veranda des Hauses ins Auge. Der Holzboden sah einladend aus.
Steve überwand die Distanz zwischen dem Loch im Zaun und der Veranda wie durch ein Wunder. Endlich wieder im Trockenen, brach er zitternd auf dem glatten Holzboden zusammen. Wer auch immer in diesem Haus wohnte, hätte sicherlich nichts dagegen, wenn er für eine Nacht Unterschlupf suchte. Steve würde sich hier ausruhen, sicher, dass er am nächsten Morgen aufwachen und sich besser fühlen würde. Er würde sicher aufwachen, und sich dann einen Plan überlegen, sobald der Regen aufgehört hatte, wenn es hell und früh am Morgen war.
Auf ihn wartete ein ganz neues Leben, ein Gefährte, den es zu finden galt. Steve konnte noch nicht sterben. Er legte sein Kinn auf seine Pfoten und beobachtete eine Weile den Regen. Sein Körper war schlaff. Steve hatte überall Schmerzen, blutete weiterhin, aber er lebte noch. Das Geräusch des Regens beruhigte seine Ohren. Steves Augenlider fielen zu, und er ließ sich schließlich vom Schlaf überwältigen.
Damon Crane konnte nicht schlafen, nicht bei dem Regen. Verdammt, er hasste dieses Wetter. Es half nicht, dass sich sein Bär unwohl fühlte, irgendwie beunruhigt. Er riss die Bettdecke von seinem Körper und setzte sich im Bett auf. Jedes Mal, wenn er aus einem Nickerchen oder langen Schlaf aufwachte, stellte sich Damon immer noch vor, seine elende sechs mal acht Meter große Gefängniszelle zu sehen.
Er brauchte mehrere Minuten, um zu erkennen, dass diese Tage vorbei waren. Der Bär mochte es nicht, eingesperrt zu sein, kein Gestaltwandler mochte das. Ein Wandler sollte nicht in einen winzigen Raum gepfercht werden. Selbst Wandler, die in der Stadt lebten, machten Wanderungen in der Natur, um ihre inneren Tiere zu beruhigen. Ein paar Minuten in den örtlichen Park zu gehen, half auch, aber Damon war fünf Jahre lang eingesperrt gewesen.
Damon hatte die Strafe für ein Verbrechen verbüßt, das er nicht begangen hatte, weil sein jüngerer Bruder Tim das Gefängnis nicht überlebt hätte, das wusste er, also hatte er den Kopf für Tims halbgaren Banküberfall hingehalten.