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Das Leipziger Zukunftsmodell (LZM) begleitet Entscheider:innen bei einer systematischen Auseinandersetzung mit aktuellen wie zukünftig relevanten Trends. Grundlage des Modells sind die vier Phasen "Identifizieren", "Übersetzen", "Gestalten" und "Umsetzen". Das Workbook bietet einen praxisorientierten Leitfaden zur Identifizierung und Umsetzung von Trends in Unternehmen. Es befähigt dazu, Lösungen für die Chancen und Risiken des Wandels unserer Zeit zu erarbeiten und implementieren. Schritt für Schritt führt das Buch vom Trend zur Lösung durch den Prozess: relevante Trends identifizieren, Auswirkungen dieser Trends auf das eigene Geschäftsmodell übersetzen, konkrete Lösungen gestalten, um die sich ergebenden Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren, Maßnahmen erfolgreich umsetzen. Das Buch ist ein aufwendig gelayoutetes Workbook für die einfache Umsetzung in die Praxis. Inhalte: - Wandel als Treiber - Aufbau des Zukunftsmodells - Vom Trend zur Lösung - Die Umsetzung neuer Lösungen erfolgreich wirksam begleiten
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Seitenzahl: 127
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Zukunft im Unternehmen gestalten
Trends analysieren und Strategien umsetzen
Justus Lücke et al. (Hrsg.)Zukunft im Unternehmen gestaltenTrends analysieren und Strategien umsetzen
1. AuflageHaufe GroupFreiburg München Stuttgart
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://dnb.dnb.de/abrufbar.
Print: ISBN 978-3-648-17793-8 Bestell-Nr. 12112-0001ePub: ISBN 978-3-648-17795-2 Bestell-Nr. 12112-0100ePDF: ISBN 978-3-648-17794-5 Bestell-Nr. 12112-0150
Justus Lücke et al. (Hrsg.)Zukunft im Unternehmen gestalten
1. Auflage, 2024© 2024 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, [email protected]
Bildnachweis (Cover): Andreas Fischer, Head of Grafik der LF Gruppe (unter Verwendung von nuchao/1492244799/iStock)Produktmanagement: Jürgen Fischer
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Vorwort
Unternehmen sind im Wettbewerb immer aufs Neue gefragt, ihre Innovationskraft unter Beweis zu stellen und ihre Geschäftsmodelle mit einem strategischen Fokus neu zu denken. Wandel war für Unternehmen schon immer an der Tagesordnung. Getrieben durch die Globalisierung und nicht zuletzt die immer höhere Geschwindigkeit der Entwicklung neuer Technologien wandelt sich unsere Wirklichkeit aber mit einer neuen Dynamik. Die Themen und Herausforderungen sind vielfältig, komplex und greifen an verschiedenen Stellen oftmals überraschend ineinander. Ob Klimawandel, Fachkräftemangel, Künstliche Intelligenz, verflochtene Lieferketten oder die Auswirkungen global-politischer Ereignisse – der Wandel ist in allen Bereichen spürbar. Selten kann dabei auf den ersten Blick nachvollzogen werden, in welche Richtungen sich manchmal nur vage spürbare Veränderungen entwickeln und wie dabei Abgrenzungen vorzunehmen sind.
Um einzelne Strömungen des Wandels besser greifen zu können, eignet sich der weitläufig gebräuchliche Begriff „Trend“. Trends beschreiben – aus einer Vielzahl individueller Ausprägungen heraus – im Allgemeinen allmähliche, dauerhafte Veränderungen, die sich auf gesellschaftlich-kulturelle ebenso wie auf wirtschaftlich-technologische Bereiche auswirken. Sie prägen damit maßgeblich die Art und Weise, wie wir leben, arbeiten und Ressourcen nutzen. Trends eröffnen wichtige Chancen für Innovation und Wachstum, bergen jedoch auch Herausforderungen und Risiken, welche Unternehmen für sich zu antizipieren versuchen. Um unter diesen dynamischen Voraussetzungen weiterhin erfolgreich am Markt agieren zu können, ist es notwendig, konkrete Lösungen zu forcieren und die Weichen für zukünftige Wettbewerbsvorteile zu stellen.
Dass der Weg vom Trend zur Lösung und letztendlich zur erfolgreichen Innovation nicht einfach zu bestreiten und von Unsicherheiten und Herausforderungen begleitet ist, zeigen Forschung und Erfahrung gleichermaßen. Ich freue mich daher besonders, Ihnen mit diesen einleitenden Worten das Leipziger Zukunftsmodell, kurz LZM, vorstellen zu dürfen. Das Modell ist als methodischer Kompass und konkrete, praxisorientierte Orientierungshilfe zu verstehen, die sich an Entscheiderinnen und Entscheider in Unternehmen richtet, um sie in diesen komplexen Veränderungsprozessen zu begleiten. Ziel des LZM ist es, Ihnen auf dem Weg von der Identifikation relevanter Trends über das Verständnis, welche dominanten Auswirkungen diese auf das eigene Unternehmen haben, bis zur Erarbeitung und Umsetzung von konkreten Lösungswegen greifbare Fragestellungen, Handlungsempfehlungen und Impulse an die Hand zu geben. Dieses prozessuale Verständnis wird im Modell in Form von vier Phasen repräsentiert. Sie stehen für sich und bauen doch aufeinander auf. Es sind die Phasen des Identifizierens, Übersetzens, Gestaltens und Umsetzens. Dieser modulare Ansatz ermöglicht es, das LZM End-to-End zu durchlaufen oder bei punktuellen Fragestellungen direkt auch nur in einzelne Phasen einzusteigen. Angesichts des kontinuierlich fortschreitenden Wandels sollte dieser Prozess iterativ und dauerhaft im Unternehmen verankert werden.
Neue Wege zu beschreiten, kann auch zu Verunsicherung führen. Ein ganzheitliches Management des Wandels nimmt deshalb im Konzept des LZM eine tragende Rolle ein. Damit Unternehmen zukunftsfähig bleiben und schnell auf Veränderungen reagieren können, ist es entscheidend, dass Mitarbeitende den Wandel als Normalität verinnerlichen und Widerstände überwinden. Mit dem Anspruch, Unternehmen bei einer systematischen Auseinandersetzung mit Trends zu begleiten, praxisnahe Lösungen zu entwickeln und gleichsam offen für individuelle wie branchenübergreifende Fragestellungen zu sein, bietet das LZM einen ganzheitlichen Ansatz. Welche Trends bewegen und verändern meine Unternehmensumwelt? Welche Auswirkungen zeigen sich in einzelnen Bereichen der Wertschöpfungskette? Wo und wann besteht Handlungsbedarf? Wie entwickle ich konkrete Maßnahmen und nehme alle Beteiligten im Unternehmen mit? Antworten auf diese Fragen finden Sie in diesem Workbook.
Methodisch orientiert und doch immer mit Blick auf die Herausforderungen der Praxis führt Sie das vorliegende Buch Schritt für Schritt durch die vier Phasen des LZM. Es geht weniger darum, vorgefertigte Antworten zu liefern, als vielmehr durch gezielte Fragen den Fokus auf relevante Themen zu lenken, aus denen konkrete Handlungsimpulse erwachsen. Übersichtliche Vorlagen, die Sie mit Blick auf die individuelle Situation Ihres Unternehmens bearbeiten können, unterstützen Sie an verschiedenen Stellen des Buches und leiten zu einer praktischen Auseinandersetzung mit Trends und ihren Auswirkungen an.
Entstanden sind das LZM und das zugehörige Buch aus der engen Zusammenarbeit der in Leipzig ansässigen und zur LF Gruppe gehörenden Versicherungsforen, Energieforen und Digital Impact Labs sowie der HHL Leipzig Graduate School of Management. Das Modell und die nun folgenden Seiten wurden mit der Vision entwickelt, Zukunft gemeinsam zu gestalten – für und gemeinsam mit Branchen- und Innovationsexpertinnen und -experten, Entscheiderinnen und Entscheidern, Wissenschaft und Start-ups. Geprägt durch langjährige Expertise der Autorinnen und Autoren, sei es in verschiedenen Schwerpunkten der Versicherungs- und Energiebranche, der Innovationskultur und des Innovationsmanagements, ist mit dem LZM ein interdisziplinär fundiertes und praxisnahes Werk entstanden, das auch in Ihrem Unternehmen die Bereitschaft für Veränderung stärken kann. Ich bin sicher, dass Sie es als wertvollen Begleiter für Ihre tägliche Arbeit begreifen und wichtige Inspirationen für die proaktive Gestaltung der erfolgreichen Zukunft Ihres Unternehmens gewinnen können. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre und bereichernde Arbeitsergebnisse!
Mit herzlichen Grüßen
Prof. Dr. Kathrin M. Möslein
Vizepräsidentin und Inhaberin des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Innovation und Wertschöpfung, an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) sowie Forschungsprofessorin an der HHL Leipzig Graduate School of Management
Inhalt
Einführung
Kapitel 1: Die Phase Identifizieren
Welche aktuellen Trends besitzen eine grundlegende Relevanz für meine Branche und mein Unternehmen?
Kapitel 2: Die Phase Übersetzen
Welche konkreten Auswirkungen haben diese Trends speziell auf mein Unternehmen?
Kapitel 3: Die Phase Gestalten
Mit welchen Lösungen reagiere ich auf die sich aus den Auswirkungen ergebenden Chancen und Risiken?
Kapitel 4: Die Phase Umsetzen
Wie setze ich die erarbeiteten Lösungen bestmöglich um und nehme alle Beteiligten mit?
Kapitel 5: Die Umsetzung neuer Lösungen erfolgreich begleiten
Kapitel 6: Fazit & Ausblick
Autorenschaft
Glossar
Quellen
Dieses Workbook untergliedert sich in sechs inhaltliche Kapitel. Nachdem einführend ein Blick auf Trends und ihre Wirkungskraft geworfen wird, folgt mit den weiteren Kapiteln der Einstieg in die praktische Anwendung des Leipziger Zukunftsmodells (LZM). Das von den in Leipzig ansässigen Versicherungsforen, Energieforen und Digital Impact Labs sowie der HHL Leipzig Graduate School of Management entwickelte Modell bietet Unternehmen branchenübergreifend konkrete Fragestellungen und Methoden für die individuelle und strategische Zukunftsausrichtung. Entlang von vier Phasen setzt das Modell an verschiedenen Problemstellungen an – von der Identifizierung unbekannter Trends hin zur Umsetzung erarbeiteter Lösungsansätze. Dieses Vorgehen erfordert neben Motivation und Kompetenzen auch weitere Aspekte wie Transparenz und Kommunikation. Wie Unternehmen ihre Mitarbeitenden auf diesem Weg zum Erfolg führen, wird in Kapitel 5 beleuchtet. Das Workbook schließt inhaltlich mit einem Fazit und Ausblick in Kapitel 6.
Auf vielen der nun folgenden Seiten finden sich wiederkehrend die hier abgebildeten Gestaltungselemente wieder. Diese Informationskästen tragen einerseits dazu bei, dass Inhalte effizienter erschlossen werden können. Andererseits kennzeichnen sie Stellen, an denen eine praktische Anwendung der in den jeweiligen Phasen des Prozesses vorgestellten Methoden erfolgen kann. Auch weiterführende Anregungen finden sich in diesen Kästen.
Hinweise
In den hellblauen Infokästen erhalten Sie ergänzende Hinweise zu bestimmten Vorgehensschritten und Inhalten oder Hilfestellungen.
Aufgabenstellungen
Das Workbook lebt von seinem interaktiven Arbeitscharakter. In den dunkelblauen Infokästen finden Sie daher konkrete Aufgabenstellungen vor, die Sie bei der Anwendung der in den Phasen vorgestellten Methoden anleiten.
Weiterführende Anregungen
Die Inhalte des Workbooks sind so konzipiert, dass Sie bei Bedarf auch zwischen verschiedenen Detailgraden wählen oder weiterführende Überlegungen vornehmen können. Hierzu finden Sie optionale Anregungen in den grünen Infokästen.
Einführung
Warum benötigt man überhaupt Innovationsmodelle wie das Leipziger Zukunftsmodell (LZM)? Getrieben durch die Globalisierung und die exponentielle Entwicklungsgeschwindigkeit neuer Technologien wandelt sich unsere Wirklichkeit mit einer neuen Dynamik. Unternehmen müssen in der Lage sein, ihre Anpassungsfähigkeit an die gegebenen dynamischen wie anspruchsvollen Rahmenbedingungen zu stärken, indem sie Veränderungen antizipieren, Chancen erkennen und Risiken minimieren.
Voraussetzung für diesen Prozess ist ein grundlegenderes Verständnis für die Komplexität des Wandels unserer Zeit. Nur so können die auf den später folgenden Seiten dieses Workbooks dargestellten methodischen Anleitungen zielführend bearbeitet und der Weg vom Trend zur Lösung aktiv gestaltet werden. Einführend setzt sich das Buch daher mit der Frage auseinander, was unter dem eher unspezifischen Begriff „Wandel“ zu verstehen ist und wie Trends in diesem Kontext eine Funktion als Wegweiser einnehmen. Mit einem Blick auf die Entstehung von Trends und deren Kategorisierung entlang bestimmter Ausprägungen, Vernetzungen und Wechselwirkungen untereinander wird das Konzept zunehmend greifbarer. Um zu verstehen, inwiefern sich solche Veränderungsprozesse konkret auf Unternehmen und strategische Entscheidungen auswirken können, werden abschließend beispielhaft aktuelle Trends vorgestellt und es wird gezeigt, wie sie die Märkte und damit Unternehmen und Geschäftsmodelle beeinflussen.
Wie sich unsere Welt wandelt
Der Begriff „Wandel" gewinnt zunehmend an Bedeutung. Man könnte auch von einem „Zeitalter der Transformation" sprechen, wenn es darum geht, die Dynamik der aktuellen Veränderungen zu unterstreichen. Technologische Fortschritte beeinflussen unser Leben enorm, gesellschaftliche Normen und Werte verändern sich stetig. Unsere Infrastrukturen sind durch komplexe Wandlungsprozesse mit neuen Anforderungen konfrontiert, Bedarfe steigen und verändern sich. Gleichzeitig erfordert der Klimawandel branchenübergreifend tiefgreifende Maßnahmen. Viele weitere Beispiele ließen sich an dieser Stelle anführen. Festzuhalten ist, dass sich durch den Wandel Chancen und Herausforderungen ergeben, die Anpassungsfähigkeit und Offenheit erfordern, um diesen Wandel – und damit die Zukunft – aktiv mitzugestalten.
Hervorzuheben ist dabei vor allem die zunehmende Komplexität: „Wandel“ ist nicht als einfache, lineare Entwicklung zu begreifen. Vielmehr entsteht Wandel in einem vielschichtigen Geflecht aus interagierenden Faktoren (siehe PESTEL-Analyse auf Seite 21). Diese Faktoren treiben nicht nur den Wandel an, sondern beeinflussen sich auch gegenseitig. Unternehmen spüren die Auswirkungen in verschiedenen Bereichen, und während sie bestrebt sind, sich anzupassen, schreitet der Wandel bereits weiter voran. Unternehmen, die diesen Prozess des Wandels verstehen und proaktiv agieren, können Chancen nutzen und langfristig erfolgreich sein, während Widerstand gegen die Dynamik des Wandels das Risiko erhöht, den Anschluss zu verlieren. Anpassung und Innovationskraft sind daher entscheidend für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit.
Wie der Wandel aus einem Wechselspiel verschiedener Faktoren entsteht, wird an diesem Beispiel deutlich:
Die rapide Entwicklung von Technologie und Automatisierung verändert die Arbeitswelt grundlegend. Routineaufgaben werden vermehrt von Maschinen unterstützt, was die Nachfrage nach bestimmten Arbeitskräften reduziert. Gleichzeitig entstehen jedoch in verschiedenen Branchen neue Berufsfelder und es sind ganz andere Kompetenzen gefragt, z. B. in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Datenanalyse oder Cybersicherheit. Die Gewinnung hierfür geeigneter Fachkräfte erweist sich als branchenübergreifende Herausforderung. Obwohl die Globalisierung den Fachkräftebedarf teilweise ortsunabhängig deckt, entsteht gleichzeitig ein neuer Wettbewerb, geprägt durch veränderte gesellschaftliche Werte und Ansprüche an Arbeit.
Trends als Wegweiser für den Wandel
In welche Richtungen sich der Wandel bewegt, zeigt sich anhand bestimmter Strömungen – besser bekannt als Trends. Im Sinne des Leipziger Zukunftsmodells (LZM) werden Trends als eine allmähliche, dauerhafte Veränderung verstanden, die verschiedene Bereiche wie soziale Themen, Mode, Technologie oder Wirtschaft betreffen kann. Trends dienen als Wegweiser für den aktuellen Wandel und sie zeigen auf, in welche Richtungen sich Gesellschaften entwickeln. Trends beeinflussen darüber hinaus auch Innovationen, Kaufentscheidungen, politische Entwicklungen und die Art, wie Unternehmen operieren.
Trends sind untrennbar mit dem Wandel unserer Zeit verbunden und bieten Chancen und Herausforderungen gleichermaßen. Sich mit Trends zu beschäftigen, sie kennen und verstehen zu lernen, ist damit essenziell, um Auswirkungen auf die jeweilige Branche und das eigene Unternehmen abzuleiten.
Die Trendforschung erweist sich als vorteilhaft im Vergleich zu Ansätzen der Markt- und Zukunftsforschung, wenn es darum geht, eine effektive Anpassung an aktuelle und künftige Marktbedingungen sicherzustellen. Durch Ansätze wie Trendberichte und Interviews mit Expertinnen und Experten ermöglicht die Trendforschung die Identifizierung relevanter Veränderungen. Dadurch können Wettbewerbsvorteile gesichert und potenzielle Risiken frühzeitig erkannt werden, um proaktiv zu agieren.
Quelle: In Anlehnung u. a. an Zukunftsinstitut (2018)
Was sind Trends und wie entstehen sie?
Der Begriff Trend umfasst eine Vielzahl konkreter Beispiele für Veränderungen in einem bestimmten Bereich. Ein Trend entsteht, wenn Veränderungen von vielen unterschiedlichen Akteuren vorangetrieben werden und in einem thematischen Zusammenhang stehen, sodass sich die Veränderungen als Trend klassifizieren lassen. Für die Analyse dieser treibenden Akteure bietet sich der PESTEL-Ansatz an, welcher auf der rechten Seite abgebildet ist.
Somit ist es theoretisch möglich, Trends anhand von Signalen (konkreten Veränderungsbeispielen wie technologischen Entwicklungen, wissenschaftlichen Durchbrüchen oder neuen Geschäftsmodellen) wahrzunehmen, bevor die Entwicklung eine so hohe Bedeutung erreicht hat, dass sie als Trend klassifiziert wird. Aus Unternehmenssicht ist es von großem Vorteil, Veränderungen wahrnehmen und einordnen zu können, bevor diese das eigene Geschäftsmodell beeinflussen.
Definition von Trends
Im Sinne des Leipziger Zukunftsmodells (LZM) werden Trends als grundlegende Veränderungsprozesse verstanden, die kurz-, mittel- oder langfristig Bereiche wie Gesellschaft, Mode, Wirtschaft oder Technologie in eine bestimmte Richtung beeinflussen und dabei Relevanz und Beständigkeit aufweisen.
Trends prägen damit maßgeblich die Art und Weise, wie wir leben, arbeiten, Ressourcen nutzen und konsumieren.
Treiber von Trends
Der Wandel wird durch eine Vielzahl verschiedener Akteure angetrieben. Die PESTEL-Analyse stellt eine Möglichkeit dar, die Treiber entlang von sechs Einflussfaktoren zu strukturieren. Als weitere Kategorie können auch ethische Einflussfaktoren wie soziale Verantwortung hinzugezogen werden.
Die Differenzierung verschiedener Einflussfaktoren und Akteure als Treiber des Wandels ermöglicht eine breite Identifikation von Chancen und Risiken im externen Unternehmensumfeld, um fundierte Entscheidungen und Strategien abzuleiten.
Quelle: In Anlehnung u. a. an Kaufmann (2021)
PESTEL
Political (politische Einflussfaktoren)
Politische Faktoren beziehen sich auf Aspekte wie Regierungspolitik, Gesetze und Regulierungen, politische Stabilität und geopolitische Einflüsse, die das Unternehmensumfeld beeinflussen können.
Economic (wirtschaftliche Einflussfaktoren)
Hierbei werden wirtschaftliche Indikatoren wie Wachstumsraten, Inflation, Wechselkurse, Arbeitsmarktbedingungen und Konjunkturschwankungen betrachtet, die sich auf die finanzielle Stellung eines Unternehmens auswirken können.
Social (sozio-kulturelle Einflussfaktoren)
Darunter sind Aspekte wie demografische Trends, soziale Werte, Lebensstile und kulturelle Faktoren zu verstehen, die das Verhalten der Kundinnen und Kunden, die Arbeitskultur und das Image eines Unternehmens beeinflussen können.
Technological (technologische Einflussfaktoren)
Diese Dimension konzentriert sich auf technologische Entwicklungen, Innovationen und Trends, die die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten und Produkte entwickeln, verändern können.
Environmental (umweltbezogene Einflussfaktoren)